Rechtsextremismus

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schokoschendrezki
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

imp hat geschrieben:(30 Jun 2019, 07:53)

Welche Rolle spielt der MDR für diese Klammer, die auch Steimle wesentlich trägt?
Der MDR ist für mich, in Ostberlin geboren und aufgewachsen, ein absolutes Unding. Nur als Information. EIn absolutes Unding. Ein Ding aus einem fremden Universum. Obwohl und vielleicht gerade weil ich einen großen Teil meiner Kindheitsferien in der Sächsischen Schweiz verbracht habe. Ich kenne wirklich die Mentalität der Ostsachsen. Auch wenn meine Oma keine Ostsächsin sondern eine zusammen mit ihrer Familie (sogennante) vertriebene "Donauschwäbin" aus Ungarn war. Ich schaue manchmal gewissermaßen aus einem leicht masochistischen Wohlgefühl heraus MDR-Dokumentationen über die Schlagersternchenszene oder die Autoschrauberszene oder die FKK-Szene in der ehemaligen DDR. Ja. 10 Minuten. Dann ist aber auch gut. Oder eigentlich immer schlecht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2019, 09:04)

Wo droht heute "sowas wie 33"? In Europa nach wie vor in den Ex-Jugoslawien-Staaten. In erschreckender Weise sind die Ereignisse der 90er Jahre bereits wieder verdrängt. Und gilt schon wieder: Du definierst dich über Nation, Heimat, Volk und Vaterland. Das bist du. DU bist vor allem Angehöriger einer Menschengruppe. Und wenn du das nicht in dem Ausmaß ausleben kannst, dann müssen die Angehörigen der anderen Gruppe auch schon mal abgeknallt werden. VOn einer "neurotischen Geschichtsbesessenheit" ist die Rede, wenn es um Serben, ALbaner, Kosovo, die Schlacht auf dem Amselfeld geht. Wer aus seinen Wurzeln nicht herausfindet, stirbt am Ende einen sinnlosen "Helden"tod.

Hier in Deutschland, so erlebe ich es zumindest, ist diese Nationenversessenheit viel zu häufig mit Dummheit verbunden. Diese Leute wird man kaum irgendwie ernst nehmen können. Das ist woanders anders. In Frankreich oder Russland etwa gibt es eben wirklich eine Neue Rechte von Intellektuellen. "Jobbik" in Ungarn stammt aus dem akademischen Umfeld. Und im Westbalkan siehts ähnlich aus. Emir Kusturica ist einer der bekanntesten Regisseure, Musiker und Intellektuellen der Welt. Und fabriziert Songs wie etwa "Wir geben Kosovo nicht her". Da sind wir - kulturell - unmittelbar bei Europa 1933!

Der Rechtsruck in Estland (und potenziell ja auch in anderen Staaten des Baltikums und Skandinaviens) wäre auch ein Thema. AUs E-Stonia wird aktuell mit der Regierungsbeteiligung von EKRE ein Rassismus-Staat.
Wo heute in Deutschland sowas wie 33 droht, fragst du? Dann schau dir an, was die beiden Herren (siehe die Links unten drunter) wollen. Da klingt vieles direkt nach Drittem Reich. Davor die Augen zu verschließen, bringt absolut nichts. Und solche Leute haben großen Einfluss auf die hiesige Neue Rechte, insbesondere auf die AfD, der eine mehr von außen, der andere mittendrin. Da zeigt sich schon sowas wie "intellektueller Rechtsextremismus", von dem der Verfassungsschutz-Chef sprach. Intellektuell natürlich unter Vorbehalt. Sollte man vielleicht in Anführungsstrichen schreiben, "intellektuell", weil es ja im Grunde wirklich Dummheit ist, schaut man genauer hin. Aber eben eine hochgefährliche Dummheit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6r ... Positionen

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz ... _Verortung
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2019, 13:06)

Der MDR ist für mich, in Ostberlin geboren und aufgewachsen, ein absolutes Unding. Nur als Information. EIn absolutes Unding. Ein Ding aus einem fremden Universum. Obwohl und vielleicht gerade weil ich einen großen Teil meiner Kindheitsferien in der Sächsischen Schweiz verbracht habe. Ich kenne wirklich die Mentalität der Ostsachsen. Auch wenn meine Oma keine Ostsächsin sondern eine zusammen mit ihrer Familie (sogennante) vertriebene "Donauschwäbin" aus Ungarn war. Ich schaue manchmal gewissermaßen aus einem leicht masochistischen Wohlgefühl heraus MDR-Dokumentationen über die Schlagersternchenszene oder die Autoschrauberszene oder die FKK-Szene in der ehemaligen DDR. Ja. 10 Minuten. Dann ist aber auch gut. Oder eigentlich immer schlecht.
Der MDR ist einer der wenigen Sender, die nicht pausenlos dieses einseitige Bildzeitungs-Klischee vom gefängnisartigen bösen Unrechtsstaat DDR kolportieren. Da sieht man halt auch mal andere Seiten. Die aber passen natürlich nicht ins heutige offizielle DDR-Bild der Einheits-Sonntags-Reden. Schon klar. Was aber viel wichtiger ist: Der Sender ist einer der wenigen, die konsequent gegen die Menschenfeindlichkeit der AfD und anderer Rechtsradikaler argumentieren in ihren politischen Sendungen, ohne dabei einseitig und schwarz-weiß zu berichten und zu talken. Der MDR würde einer der ersten Sender sein, den die AfD, falls sie in Mitteldeutschland an die Macht käme, stark beschneiden würde inhaltlich und personell. Weil er ihr ein Dorn im Auge ist. Ergo: Auch da sollte man schon ein wenig genauer hinschauen.
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Ammianus
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(01 Jul 2019, 08:33)

Du bringst jetzt zwei Sachen zusammen, die eigentlich nix miteinander zu tun haben. Das eine ist die Tatsache, dass Spaenle CSU-Antisemitismusbeauftragter in Bayern ist. Das andere, dass auch er in der von dir verlinkten Seite eben einfach so davon schreibt, dass Stefan Zweig "mal gesagt habe" "Wer seine Wurzeln nicht kennt ...". Auch er schreibt nicht, wo genau, in welchem Buch. Willst du mir die Kritik an diesem Vorgehen damit erschweren, dass Spaenle eben nicht irgendwas sondern ausgerechnet Antisemitismusbeauftragter ist?

...
Interpretiere bitte nicht irgend was rein, was dann als Unterstellung müffelt. Den "Antisemitismusbeauftragten" habe ich angeführt, weil das sein aktueller Job ist und nicht der in dem älteren Dokument.
Mal abgesehen dass es sogar T-Shirts mit dem Zweig-Spruch gibt, weisst du, was ich glaube, dass dein Problem ist? Der Tunnelblick. Zweig darf einfach so etwas nie geschrieben haben. Das verträgt sich nicht mit einem Weltbild, was scheinbar sehr weit, kosmopolitisch und überhaupt ist. Aber bei dir ist es sehr eng. Alles was da nicht reinpasst wird abgelehnt. Die Differenziertheit des Menschen, der menschlichen Gesellschaft, das wird völlig ausgeklammert bei dir.
Ich erinnere mich daran, als ich von Menschen sprach, die sich eben keine Gedanken über ihre Stellung usw. machen. Von dir kam prompt: So jemand würde nicht lesen. Den 17. Juni gab es dieses Jahr nicht usw.
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Wolverine
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 08:55)

Das war in München:


Es gab schon einen Polizeischutz, (wenn ich mich richtig erinnere) nachdem ein Gegendemonstrant einem Demonstranten das Schild entrissen und kaputt gemacht hat (die "Nazis raus"-Fraktion).

Hier kann man mich sogar in der Mitte des Videos kurz beim Diskutieren sehen:

(warum ich da entgegen meiner eher ruhigen Art relativ energisch war, weil die Frau meinte, dass Islamkritik "Rassismus" ist. Dem habe ich klar widersprochen..)

Wie gesagt es waren durchaus interessante Gespräche.

Zusammenfassend würde ich sagen:
Die meisten Pegida Demonstranten hatten Angst vor totalitären Islamisten.
Die meisten Gegendemonstranten (mit denen ich sprechen konnte) hatten Angst vor totalitären Nazis, die sie in Pegida zu erkennen vermeinten.

Ein paar Gegendemonstranten wünschten sich eine aktive Islamisierung.
Wer sich eine aktive Islamisierung wünscht sollte mal einen Arzt aufsuchen.
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zollagent
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von zollagent »

Wolverine hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:07)

Wer sich eine aktive Islamisierung wünscht sollte mal einen Arzt aufsuchen.
Das paßt zum Thema Rechtsextremismus. Das Feindbild. Dieses Feindbild soll alles überdecken, was mit den "Rettern" verbunden ist. Und hier im Forum ist mir auch niemand bekannt, der sich eine "Islamisierung" wünschen würde. Das Anheuern zum Bekämpfen der Popanze der Rechtsradikalen funktoniert wohl eher nicht.
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Vongole
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2019, 14:26)

Der MDR ist einer der wenigen Sender, die nicht pausenlos dieses einseitige Bildzeitungs-Klischee vom gefängnisartigen bösen Unrechtsstaat DDR kolportieren. Da sieht man halt auch mal andere Seiten. Die aber passen natürlich nicht ins heutige offizielle DDR-Bild der Einheits-Sonntags-Reden. Schon klar. Was aber viel wichtiger ist: Der Sender ist einer der wenigen, die konsequent gegen die Menschenfeindlichkeit der AfD und anderer Rechtsradikaler argumentieren in ihren politischen Sendungen, ohne dabei einseitig und schwarz-weiß zu berichten und zu talken. Der MDR würde einer der ersten Sender sein, den die AfD, falls sie in Mitteldeutschland an die Macht käme, stark beschneiden würde inhaltlich und personell. Weil er ihr ein Dorn im Auge ist. Ergo: Auch da sollte man schon ein wenig genauer hinschauen.
Dann hat der MDR gegen diesen potentiellen Angriff ja gut vorgebaut, indem er Uwe Steimle die Möglichkeit gibt, seine braune, rassistische, antisemitische Brühe ungehindert über ganz Deutschland zu verteilen.
Passt zum Nachwende-Haussender, in der DDR wurde dieses Gedankengut ja auch gerne kleingeredet bzw. ignoriert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Wolverine hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:07)
Wer sich eine aktive Islamisierung wünscht sollte mal einen Arzt aufsuchen.
Das war ein älterer sehr sympathischer und ruhiger Mann mit anscheinend türkischem Migrationshintergrund.

Er kam mir im Gegensatz zu einigen anderen Gegendemonstranten sehr bedacht und alles andere als dumm vor.

Ich muss ehrlich sagen von allen Gesprächen mit Gegendemonstranten hat mich das Gespräch mit diesem Mann der für die Islamisierung Deutschlands war/ist am meisten beeindruckt.

Ironischerweise hat dieser Mann als einer der wenigen Gegendemonstranten die Demonstranten in ihrem eigentlichen Thema der Islamkritik ernst genommen und sie nicht in Richtung Nazis/Rechtsextremismus verteufelt..

Er war halt nur der Ansicht dass eine Islamisierung Deutschlands gut ist (eine legitime Ansicht) und verstand nicht, was ich dagegen habe.


Nein der Mann braucht(e) sicher keinen Arzt. Er war sehr wohl bei Verstand und hatte einen sehr wachen Geist (was man nicht von allen Demonstranten/Gegendemonstranten sagen konnte)..
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Mo 1. Jul 2019, 16:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Wolverine hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:07)

Wer sich eine aktive Islamisierung wünscht sollte mal einen Arzt aufsuchen.
Die gibt's aber nur in der Vorstellungswelt des Users oder der einiger isl. Verbände.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:39)
Die gibt's aber nur in der Vorstellungswelt des Users oder der einiger isl. Verbände.
Ja klar.
Ich erfinde einen Islamisten als Feindbild und sage, dass ich den am sympathischsten fand. :rolleyes:

Bei dem Islamisten (das war er durch seine Ideen definitiv) hatte ich am meisten "Angst", dass er mich nach der Demo noch zum Abendessen einlädt..
Oder ich umgedreht ihn.
Das wären sicher noch interessante aber auch vom gegenseitigen Respekt getragene Diskussionen geworden.

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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2019, 14:08)

Wo heute in Deutschland sowas wie 33 droht, fragst du?
Das wäre ganz einfach in der heutigen Zeit nicht mehr möglich. Du misstraust deinem eigenen Volk ja ganz gewaltig, Madame.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:51)

Ja klar.
Ich erfinde einen Islamisten als Feindbild und sage, dass ich den am sympathischsten fand. :rolleyes:

Bei dem Islamisten (das war er durch seine Ideen definitiv) hatte ich am meisten "Angst", dass er mich nach der Demo noch zum Abendessen einlädt..
Oder ich umgedreht ihn.
Das wären sicher noch interessante aber auch vom gegenseitigen Respekt getragene Diskussionen geworden.

Das Leben ist nicht immer schwarz/weiß.
Vielleicht solltest Du mal über den Unterschied zwischen einem Muslim und einem Islamisten nachdenken.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:39)

Die gibt's aber nur in der Vorstellungswelt des Users oder der einiger isl. Verbände.
Ich denke nicht, dass der User watisdattdenn sich so etwas ausdenkt. Forderungen danach gibt es ja in fast allen europäischen Ländern. Da bleibe ich bei meiner Behauptung. Deutschland droht weder eine Übernahme durch "neue "Faschisten" noch die Islamisierung.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:56)

Vielleicht solltest Du mal über den Unterschied zwischen einem Muslim und einem Islamisten nachdenken.
Das wäre ein Hinweis.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Wolverine hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:58)
Das wäre ein Hinweis.
Für mich ist jemand der die Einführung der Scharia fordert ein Islamist (Islamisten sind natürlich auch Muslime).

Jemand der den Islam als rein privat versteht ohne politischen Anspruch ist für mich kein Islamisten sondern einfach ein Muslim (z.B. Seyran Ates).

Der Mann war (nach dieser Definition) ein Islamist, aber ein sympathischer :).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:28)

Dann hat der MDR gegen diesen potentiellen Angriff ja gut vorgebaut, indem er Uwe Steimle die Möglichkeit gibt, seine braune, rassistische, antisemitische Brühe ungehindert über ganz Deutschland zu verteilen.
Passt zum Nachwende-Haussender, in der DDR wurde dieses Gedankengut ja auch gerne kleingeredet bzw. ignoriert.
Ja, der Steimle hat sich in eine üble Richtung entwickelt. Kann es mir nur so erklären, dass seine Verträge mit dem Sender schon etwas älter sind als sein Rechtsschwenk.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2019, 17:05)

Ja, der Steimle hat sich in eine üble Richtung entwickelt. Kann es mir nur so erklären, dass seine Verträge mit dem Sender schon etwas älter sind als sein Rechtsschwenk.
Man könnte wohl schon, man will aber wohl nicht:

"Natürlich haben wir gedacht, wenn er dieses Haus in der Weise diskreditiert, wie er es da getan hat, dann müssen wir darüber nachdenken, ob es eine weitere Zusammenarbeit geben kann", sagt Unterhaltungschef Dreckmann im Interview mit ZAPP. Doch der MDR zieht die Reißleine nicht. Toleriert, dass Uwe Steimle schon lange eine Identifikationsfigur für viele aus dem Lager von Pegida und der Neuen Rechten ist. Das sei eine Sache des Privatmanns Uwe Steimle, heißt es.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... le102.html

Immerhin tritt der "Privatmann" Steimle mit seinen Aussagen im MDR auf.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Der MDR mobbt doch auch gerne mal "rechtsradikale" Moderatoren wie Kathrin Huß raus, wenn sie sich nicht systemkonform verhalten, sondern versuchen journalistische Grundsätze hochzuhalten..
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Mo 1. Jul 2019, 17:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 17:13)

Man könnte wohl schon, man will aber wohl nicht:

"Natürlich haben wir gedacht, wenn er dieses Haus in der Weise diskreditiert, wie er es da getan hat, dann müssen wir darüber nachdenken, ob es eine weitere Zusammenarbeit geben kann", sagt Unterhaltungschef Dreckmann im Interview mit ZAPP. Doch der MDR zieht die Reißleine nicht. Toleriert, dass Uwe Steimle schon lange eine Identifikationsfigur für viele aus dem Lager von Pegida und der Neuen Rechten ist. Das sei eine Sache des Privatmanns Uwe Steimle, heißt es.
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... le102.html

Immerhin tritt der "Privatmann" Steimle mit seinen Aussagen im MDR auf.
Ok, danke für die Info. Wusste ich nicht. So ausführlich hab ich mich mit dem Steimle in letzter Zeit nicht mehr befasst. Der hatte es schon vor etlichen Monaten bei mir verschissen mit seinem neurechten Gelaber. Da schalte ich immer um. Der Sender lädt in Talks aber natürlich auch AfD-Leute ein. Pluralismus. Trotzdem verhalten die sich in der Tendenz (durchschnittlich) klar kritisch gegenüber der Neuen Rechten.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Trifels »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:36)

Das war ein älterer sehr sympathischer und ruhiger Mann mit anscheinend türkischem Migrationshintergrund.

Er kam mir im Gegensatz zu einigen anderen Gegendemonstranten sehr bedacht und alles andere als dumm vor.

Ich muss ehrlich sagen von allen Gesprächen mit Gegendemonstranten hat mich das Gespräch mit diesem Mann der für die Islamisierung Deutschlands war/ist am meisten beeindruckt.

Ironischerweise hat dieser Mann als einer der wenigen Gegendemonstranten die Demonstranten in ihrem eigentlichen Thema der Islamkritik ernst genommen und sie nicht in Richtung Nazis/Rechtsextremismus verteufelt..

Er war halt nur der Ansicht dass eine Islamisierung Deutschlands gut ist (eine legitime Ansicht) und verstand nicht, was ich dagegen habe.


Nein der Mann braucht(e) sicher keinen Arzt. Er war sehr wohl bei Verstand und hatte einen sehr wachen Geist (was man nicht von allen Demonstranten/Gegendemonstranten sagen konnte)..
Da liegt der Hase im Pfeffer. Auffassung des Gesprächspartners = legitim. Arbeiten / Argumentieren stringente Auseinandersetzung gegen diese Auffassung in D = unterirdisch albern und duckmäuserisch. Geht in der Grundschule los.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von ThorsHamar »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:56)

Vielleicht solltest Du mal über den Unterschied zwischen einem Muslim und einem Islamisten nachdenken.
Warum sollte das notwendig sein, wenn man sich vorher mit den Gemeinsamkeiten beschäftigt hat? Ist es Pflicht, krampfhaft Unterschiede finden zu müssen, die doch eher Religionsinterna sind und mich eigentlich gar nichts angehen?
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Trifels hat geschrieben:(01 Jul 2019, 17:31)
Da liegt der Hase im Pfeffer. Auffassung des Gesprächspartners = legitim. Arbeiten / Argumentieren stringente Auseinandersetzung gegen diese Auffassung in D = unterirdisch albern und duckmäuserisch. Geht in der Grundschule los.
Was meinen Sie?
Der Mann war gläubig und sagte dass das Gesetz Allahs immer über einem von Menschen gemachten Gesetz steht.

Der Anfangspunkt seiner ersten Argumentationsschiene war also der Glauben an Allah. Da kann man schwer etwas dagegen sagen, außer dass man selbst nicht gläubig ist und man es darum als Demokrat anders sieht.

Seine zweite Argumentationsschiene ging in Richtung Demographie/Scheidungsraten etc..
Da hat er mich tatsächlich in argumentative Schwierigkeiten gebracht, denn es ist unbestritten, dass konservative islamische Länder eine erfolgreichere Demographie haben.

Mein Standpunkt war eher in Richtung in der Scharia definierten unmenschlichen Homophobie, die er als Teil der göttlichen Scharia akzeptierte. Da habe ich vielleicht auch einen Denkprozess angestoßen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von BlueMonday »

Julian hat geschrieben:(29 Jun 2019, 21:10)

Warum nennt man es dann "Kampf gegen Rechts"?
Tja, wer soll "man" sein? Die feinsinnigsten Menschen sind es offenbar nicht und es sind auch Gott sei Dank längst nicht alle. Es sind Menschen, denen das Diskursive, die gewaltfreie, argumentreiche Auseinandersetzung fernliegt. Denen es um plumpe Quantitäten ("Wir sind mehr") statt um Gehalt und Perspektiven geht. Die lieber an der Oberfläche des Etiketts verbleiben, die versuchen den Klang eines Etiketts pejorativ zu verändern, um dann Menschen damit zu stigmatisieren und zu isolieren.
Allein in diesem Thread spielt es sich ja exemplarisch wieder ab. Uwe Steimle, dessen Name nicht einmal richtig geschrieben wird, weil man ihn offenbar bis vor Kurzem nicht einmal gekannt hat und nun Ungeheuerlichkeiten über ihn aufgeschnappt hat. Und schon rümpft man die Nase, igitt igitt, wie ein kleines Kind. Das ist ein Verhalten, das eher tiefer liegt, in den ältesten Bereichen des Gehirns, oder gar im Rückenmark...
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Trifels »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Jul 2019, 17:42)

Was meinen Sie?
Der Mann war gläubig und sagte dass das Gesetz Allahs immer über einem von Menschen gemachten Gesetz steht.

a) Der Anfangspunkt seiner ersten Argumentationsschiene war also der Glauben an Allah. Da kann man schwer etwas dagegen sagen, außer dass man selbst nicht gläubig ist und man es darum als Demokrat anders sieht.

b)Seine zweite Argumentationsschiene ging in Richtung Demographie/Scheidungsraten etc..

Da hat er mich tatsächlich in argumentative Schwierigkeiten gebracht, denn es ist unbestritten, dass konservative islamische Länder eine erfolgreichere Demographie haben.

c) Mein Standpunkt war eher in Richtung in der Scharia definierten unmenschlichen Homophobie, die er als Teil der göttlichen Scharia akzeptierte. Da habe ich vielleicht auch einen Denkprozess angestoßen.
Hallo ?

valide HIER allgemeingültige Argumente = 0. Er darf sich das zurecht zimmern. Soll er glauben. Gegenwind sollte stärke sein.
Denkanstoß. Gesicherte Quelle/Info -> take it or leave it.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:28)
Dann hat der MDR gegen diesen potentiellen Angriff ja gut vorgebaut, indem er Uwe Steimle die Möglichkeit gibt, seine braune, rassistische, antisemitische Brühe ungehindert über ganz Deutschland zu verteilen.
Warum tendieren einige User dazu, Steimle in übermäßiger Weise zu diffamieren? Muss ihm von Tauber die Meinungsäußerungsfreiheit entzogen werden?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:36)

Das war ein älterer sehr sympathischer und ruhiger Mann mit anscheinend türkischem Migrationshintergrund.

Er kam mir im Gegensatz zu einigen anderen Gegendemonstranten sehr bedacht und alles andere als dumm vor.

Ich muss ehrlich sagen von allen Gesprächen mit Gegendemonstranten hat mich das Gespräch mit diesem Mann der für die Islamisierung Deutschlands war/ist am meisten beeindruckt.
Sie wissen nicht, ob Sie sich der Pegida Leipzig oder Dresden angeschlossen hatten und plaudern mit türkischen Gegendemonstranten über eine beabsichtigte Islamisierung Deutschlands. Ganz bestimmt.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(01 Jul 2019, 19:50)

Warum tendieren einige User dazu, Steimle in übermäßiger Weise zu diffamieren? Muss ihm von Tauber die Meinungsäußerungsfreiheit entzogen werden?
Der diffamiert sich selber.
Am Yisrael Chai

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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 19:59)
Der diffamiert sich selber.
Wieso das? Steimle ist das, was man "sächsisches Original" nennen kann.

("Der Schauspieler, Autor und Kabarettist Uwe Steimle gibt dem Trotz der Sachsen eine Stimme. Er sorgt sich um Deutschland und will sich den Mund nicht verbieten lassen"; Cicero online, Merkel, hörst du das?, 14. März 2018.)
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Fliege hat geschrieben:(01 Jul 2019, 20:04)

Wieso das? Steimle ist das, was man "sächsisches Original" nennen kann.

("Der Schauspieler, Autor und Kabarettist Uwe Steimle gibt dem Trotz der Sachsen eine Stimme. Er sorgt sich um Deutschland und will sich den Mund nicht verbieten lassen"; Cicero online, Merkel, hörst du das?, 14. März 2018.)
Die Sachsen, die ich kenne, sind weder engstirnig, rassistisch noch antisemitisch, insofern kann bei Steimle von einem "sächsischen Original" wohl kaum die Rede sein.
Am Yisrael Chai

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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Teeernte »

Fliege hat geschrieben:(01 Jul 2019, 20:04)

Wieso das? Steimle ist das, was man "sächsisches Original" nennen kann.

("Der Schauspieler, Autor und Kabarettist Uwe Steimle gibt dem Trotz der Sachsen eine Stimme. Er sorgt sich um Deutschland und will sich den Mund nicht verbieten lassen"; Cicero online, Merkel, hörst du das?, 14. März 2018.)
Autor Vera Lengsfeld Veröffentlicht am 3. März 2018 Bekennender Linker wird als Rassist verleumdet....

Die Rede ist von Uwe Steimle, dem bekannten Schauspieler und Kabarettisten. In der Öffentlichkeit wurde er bekannt als Hauptkommissar Jens Hinrichs in der Fernsehserie Polizeiruf 110. Steimle war ein Liebling der Medien, solange er sich darauf beschränkte, die angebliche Unterdrückung des Ostens durch den Westen zu thematisieren und die SED-PDS-Linkspartei-Linke in den Himmel zu heben. Dann wurde der Mann aber zum Merkel-Kritiker. Einer der schärfsten und vor allem der witzigste.
Nun bläst ihm der Wind der Merkel-Medien heftig ins Gesicht. Plötzlich wird er vom Meißner Amtsgericht als „völkisch-antisemitischer Jammerossi“ bezeichnet und man wunderte sich öffentlich, dass man (z.B. der MDR) Steimle immer noch machen lässt. Das ist vorbei. Nun steht Steimle auf der Abschussliste.
Ausgerechnet ein Kirchenmann, der ehemalige Leipziger Thomaspfarrer Christian Wolff tat sich besonders hervor.

Steimle fassungslos:Ich habe mit beiden Stimmen links gewählt. Ich bin mit Gysi und Schorlemmer befreundet.“

https://vera-lengsfeld.de/2018/03/03/be ... erleumdet/
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Teeernte »

Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 20:11)

Die Sachsen, die ich kenne, sind weder engstirnig, rassistisch noch antisemitisch, insofern kann bei Steimle von einem "sächsischen Original" wohl kaum die Rede sein.
Im März 2009 wurde Steimle von der Linkspartei als Mitglied der Bundesversammlung benannt und vom Sächsischen Landtag dorthin gewählt. Am 23. Mai 2009 nahm er in dieser Funktion an der Wahl des Bundespräsidenten teil. ....aber klar >> , der Papst ist schwul...alle Ossis sind Nazis...und Adolf hatte nur ein Ei. :D :D :D

Der muss also auf Wessis wirken - wie die Afd...
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Teeernte hat geschrieben:(01 Jul 2019, 20:24)

Im März 2009 wurde Steimle von der Linkspartei als Mitglied der Bundesversammlung benannt und vom Sächsischen Landtag dorthin gewählt. Am 23. Mai 2009 nahm er in dieser Funktion an der Wahl des Bundespräsidenten teil. ....aber klar >> , der Papst ist schwul...alle Ossis sind Nazis...und Adolf hatte nur ein Ei. :D :D :D

Der muss also auf Wessis wirken - wie die Afd...
Wundert mich nun nicht:
Vongole hat geschrieben:(01 Jul 2019, 17:53)

Komisch, warum schließen dann nur 52% von Anhängern der Linke eine Regierungsbeteiligung der AfD aus?

Mit 91 Prozent ist die Ablehnung von AfD-Regierungsbeteiligungen unter Anhängern der SPD am höchsten, gefolgt von Anhängern der Unionsparteien (87 Prozent) und Grünen (84 Prozent). Bei den FDP-Anhängern schließen 72 Prozent eine Regierungsbeteiligung der AfD aus, bei der Linkspartei nur rund die Hälfte (52 Prozent).
https://www.welt.de/politik/deutschland ... igung.html
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

BlueMonday hat geschrieben:(01 Jul 2019, 18:01)
Uwe Steimle, dessen Name nicht einmal richtig geschrieben wird, weil man ihn offenbar bis vor Kurzem nicht einmal gekannt hat und nun Ungeheuerlichkeiten über ihn aufgeschnappt hat.
Warum zitierst du nicht den Beitrag, in dem "Steimle" falsch geschrieben wurde?
Fehlt's an Rückenmark?
Zum Denunzieren reicht's aber gerade noch.

Diese Forum hat eine Suchfunktion. Gibt man als Suchbegriff "Steimle" ein und als Autor "Zunder", erscheint dieses Ergebnis:
Klick

Auf diesen widerlichen Dreck, daß Flüchtlinge hinter den Altar des Freiberger Doms gekackt haben sollen, habe ich schon vor mehr als einem Jahr aufmerksam gemacht. Daß "Zapp" dieses Thema jetzt aufgegriffen hat, begrüße ich ausdrücklich.
BlueMonday hat geschrieben:(01 Jul 2019, 18:01)
Und schon rümpft man die Nase, igitt igitt, wie ein kleines Kind.
Daß dir zu dieser verlogenen Hetze von Steimle nichts einfällt, du stattdessen aber den User, der darauf aufmerksam macht, zu diskreditieren versuchst, spricht jedenfalls für sich.
BlueMonday hat geschrieben:(01 Jul 2019, 18:01)
Das ist ein Verhalten, das eher tiefer liegt, in den ältesten Bereichen des Gehirns, oder gar im Rückenmark...
Wo findet man eigentlich die Denunziantenpsyche?
Im Dickdarm?

Wenn du auch nur ein bißchen Ahnung von den Zusammenhängen hättest, wüßtest du, daß Steimle sich selbst als links versteht.
Aber wann hätte ein Denunziant schon jemals Ahnung von etwas gehabt.
Zuletzt geändert von Zunder am Mo 1. Jul 2019, 23:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

Ja, ja Vera Lengsfeld:

"Plötzlich wird er vom Meißner Amtsgericht als „völkisch-antisemitischer Jammerossi“ bezeichnet und man wunderte sich öffentlich, dass man (z.B. der MDR) Steimle immer noch machen lässt. Das ist vorbei. Nun steht Steimle auf der Abschussliste."

Steimle wurde nicht vom Amtsgericht Meißen als "völkisch-antisemitischer Jammerossi" bezeichnet, sondern von Andreas Vorrath.
Das Gericht hat diese Äußerung im Rahmen der Meinungsfreiheit für zulässig erklärt.

Der Lengsfeld-Artikel ist vom 3. März 2018. Und es ist immer noch nicht vorbei.

Wie schrieb der User Zunder so treffend?
Zunder hat geschrieben:(07 Aug 2017, 01:03)
Vera Lengsfeld gehört offensichtlich auch zu den Personen, die allen Grund hätten, der Evolution auf Knien zu danken, daß Dummheit keine Schmerzen verursacht.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tomaner »

Wolverine hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:07)

Wer sich eine aktive Islamisierung wünscht sollte mal einen Arzt aufsuchen.
Da wird es doch von den Rechten vorgelogen, dass dies welche so wollen und natürlich die Rechten die einzigen sind, die uns davor retten können. Es ist doch wieder mal erstaunlich, da sind welche auf Seite der AfD, reden angeblich mit den Gegnern und finden dort einige die für Islamisierung stehen, dies dann sogar in München. Welche die seit 40 Jahren auf der Seite von "linken" demonstrieren, finden nie jemanden. Der Aufruf gegen AfD und Rechts zu demonstrieren ist von vielne Organisationen unterzeichnet, wer soll da für Islamisierung stehen? Es ist halt wie immer bei Rechten ohne Volksverhetzung und Lügenorgien gegenüber das Volk gehts nicht.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tomaner »

watisdatdenn? hat geschrieben:(01 Jul 2019, 16:51)

Ja klar.
Ich erfinde einen Islamisten als Feindbild und sage, dass ich den am sympathischsten fand. :rolleyes:

Bei dem Islamisten (das war er durch seine Ideen definitiv) hatte ich am meisten "Angst", dass er mich nach der Demo noch zum Abendessen einlädt..
Oder ich umgedreht ihn.
Das wären sicher noch interessante aber auch vom gegenseitigen Respekt getragene Diskussionen geworden.

Das Leben ist nicht immer schwarz/weiß.
Es geht darum, du willst es so ausschauen lassen, es gäbe bei den Gegendemonstranten zur AfD, welche die für Islamismus sehen. Dann ist es ein einziger ältere Türke. Fakt ist aber nun mal, es dürfte sonst bei den Gegendemonstranten niemand geben, der das unterstützt. Mir ist auch kein einziger Politiker in deutschen Parlamenten bekannt, der dafür stehen sollte, niemand in Gewerkschaften oder Sozialverbänden. Warum hast du nicht mit den AfD Fans dich unterhalten und schreibst mal was die, wenn sie ungefiltert reden, so wollen?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Tomaner hat geschrieben:(02 Jul 2019, 05:27)
Fakt ist aber nun mal, es dürfte sonst bei den Gegendemonstranten niemand geben, der das unterstützt.
Nein es gab auch andere. Z.B. Eine kleinere Gruppe aus jüngeren DeutschTürken.
Die bezeichneten sich selbst als "keine guten Muslime" fanden aber dass der Islam insbesondere für junge Menschen gut ist (kein Alkohol etc..) und eine Ausbreitung erstrebenswert ist.

Die waren auch überzeugt davon, dass Pegida Nazis sind.

Ich würde aber sagen dass nur etwa 10% der gegenDemonstranten tatsächlich für eine aktive Islamisierung waren.
Der Rest war einfach "gegen Nazis", die sie in Pegida vermeinten zu erkennen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Tomaner hat geschrieben:(02 Jul 2019, 05:27)
Warum hast du nicht mit den AfD Fans dich unterhalten und schreibst mal was die, wenn sie ungefiltert reden, so wollen?
Mich hat die Gegenseite mehr interessiert.
Die Argumente z.B. von Stürzenberger kenne ich und teile ich auch großteils.

Die 2-3 Pegida Leute mit denen ich mich unterhalten habe hatten vor allem Angst vor der Islamisierung und oft auch vor Überfremdung.

Ich habe mich auch kurz mit einem Pegidapöbler unterhalten der das "Nazis raus" der Gegendemonstranten ebenfalls lautstark und wild gestikulierend mit "Nazis raus" geantwortet hat. Er hatte sogar Ohrenschützer auf.

Der war erst überrascht nachdem ich ihn antippte und fragte was er damit bezweckt. Er meinte zuerst: "Hey! Ich bin doch auch auf deiner Seite!"

Er erzählte dann dass er selbst gar nicht so politisch ist das für ihn besser ist als mit Leuten zu Prügeln und dass das Anbrüllen für ihn "besser als jede Therapiestunde" sei..

Lustigerweise haben die anwesenden Kameras voll auf ihn draufgehalten, warscheinlich weil er am meisten "Action" bot. Edit: Hier sieht man den ganz gut
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Di 2. Jul 2019, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Noch eine kleine Anekdote.
Ich war beim Demomarsch selbst nicht dabei (fand die Gespräche interessanter).
Da kam ein Vater mit seinem Sohn während ich diskutierte zu mir, deutete auch mich und sagte zu seinem Sohn "Da schau! Das ist ein echter Nazi!"

Sie blieben etwas bei der Diskussion stehen.
Es ging gerade um die Scharia und die darin enthaltene Tötung von Homosexuellen die ich nicht gut finde.
Der Junge (ca 12 Jahre alt) hat anscheinend aufmerksam zugehört und da seinen Papa gefragt "Papa, stimmt das?".

Der hat etwas rumgedruckst und ist dann (leider) auch recht schnell mit seinem Sohn weiter.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(01 Jul 2019, 15:55)

Interpretiere bitte nicht irgend was rein, was dann als Unterstellung müffelt. Den "Antisemitismusbeauftragten" habe ich angeführt, weil das sein aktueller Job ist und nicht der in dem älteren Dokument.
Mal abgesehen dass es sogar T-Shirts mit dem Zweig-Spruch gibt, weisst du, was ich glaube, dass dein Problem ist? Der Tunnelblick. Zweig darf einfach so etwas nie geschrieben haben. Das verträgt sich nicht mit einem Weltbild, was scheinbar sehr weit, kosmopolitisch und überhaupt ist. Aber bei dir ist es sehr eng. Alles was da nicht reinpasst wird abgelehnt. Die Differenziertheit des Menschen, der menschlichen Gesellschaft, das wird völlig ausgeklammert bei dir.
Ich erinnere mich daran, als ich von Menschen sprach, die sich eben keine Gedanken über ihre Stellung usw. machen. Von dir kam prompt: So jemand würde nicht lesen. Den 17. Juni gab es dieses Jahr nicht usw.
Nee. Ammianus. Ich habe nur was gegen Küchenkalenderzitatsammlungen. Literatur ist eines meiner ganz großen Leidenschaften und Stefan Zweig ist eines meiner ganz großen Idole. Und ich bekomme entweder heraus, wo genau, in welcher Publikation und vom wem auch immer, in welchem Verlag, in welcher Auflage und in welchem Jahr genau das "Wer seine Wurzeln nicht kennt ...."-Zitat steht oder ich werde durch jemanden anderen darüber belehrt. Ein T-Shirt per Webauftrag mit was auch immer bedrucken zu lassen, ist die einfachste Sache der Welt.

Ich hab' einmal im Leben etwas Glück gehabt und vor ziemlich viel Jahren, als Internet-Business noch Außenseiterzeug war, einen ziemlich guten und sehr kurzen Domainnamen für sehr wenig Geld erworben. Und ihn dann irgendwann für relativ viel Geld an eine T-SHirt-Bedruckfirma wieder verkauft. Dass es "sogar T-Shirts mit dem Zweig-Spruch gibt", hätte vielleicht irgendwann in den 80e Jahren irgendwas zu bedeuten gehabt. Heute bedeutet es überhaupt nix.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2019, 14:26)

Der MDR ist einer der wenigen Sender, die nicht pausenlos dieses einseitige Bildzeitungs-Klischee vom gefängnisartigen bösen Unrechtsstaat DDR kolportieren. Da sieht man halt auch mal andere Seiten. Die aber passen natürlich nicht ins heutige offizielle DDR-Bild der Einheits-Sonntags-Reden. Schon klar. Was aber viel wichtiger ist: Der Sender ist einer der wenigen, die konsequent gegen die Menschenfeindlichkeit der AfD und anderer Rechtsradikaler argumentieren in ihren politischen Sendungen, ohne dabei einseitig und schwarz-weiß zu berichten und zu talken. Der MDR würde einer der ersten Sender sein, den die AfD, falls sie in Mitteldeutschland an die Macht käme, stark beschneiden würde inhaltlich und personell. Weil er ihr ein Dorn im Auge ist. Ergo: Auch da sollte man schon ein wenig genauer hinschauen.
Kann man machen, Selina. Für mich ist der MDR eine einzige Gruselveranstaltung. Das muss ich einfach mal so sagen. Ich bin allerdings ganz grundsätzlich vom TV abgerückt. Egal ob regional oder überregional. Egal ob öffentlich oder privat. Die freiwillige Selbstbeschränkung auf nur Lesen und Hören ist für mich sozusagen das mediale Exil.

Und da hieß es aktuell (ganz anderes Thema aber genau zum Strangthema jetzt ...): Mit der Wiederwahl von Narendra Modi als Premier und der BJP als Regierungspartei stehe Indien als großes, wirtschaftlich bedeutsames Land, als "größte Demokratie der Welt" wie häufig kommentiert wird, quasi vor dem Übergang zu offenem Faschismus. Ich meine, das Phänomen "Hindu-Nationalismus" und die Person Modi hatte ich schon seit längerem kritisch auf dem Schirm. Nun sprach eine Parlamentsabgeordnete der oppositionellen Kongresspartei von "aufkeimendem Faschismus". Identitätspolitik, Nationenversessenheit, Zugehörigkeitsrhetorik seien einige der Symptome dafür. Und dann noch etwas anderes, was mich einigermaßen aufgerüttelt hat: Intellektuellenfeindlichkeit. Das ist erstmal irritierend. Indien will eine technologische Weltführungsnation sein bzw. ist es in einigen Bereichen bereits. Intellektuellenfeindlichkeit? Sie dürfte sich halt nicht gegen MINT-Intellektuelle sondern gegen Künstler und Schriftsteller richten. Intellektuellenfeindlichkeit ist ja im Prinzip die verallgemeinerte, strukturell verwandte Form von modernem Antisemitismus. Und da sind wir dann schon bei einem Phänomen, wo der Begriff "Faschismus" vielleicht gar nicht so unangemessen ist.

https://www.deutschlandfunk.de/indien-w ... _id=452782


Was passiert da eigentlich politisch in der Welt von heute. Wie lässt sich das als Tendenz verallgemeinern. Ich meine: es ist das starke Bedürfnis nach Orientierung in einer zunehmend fragmentierten Welt. Wie schon woanders erwähnt: Lyotard 1979: "Die Zeit der großen Erzählungen ist vorbei". Eine große Zahl von Menschen kommt irgendwie nicht damit klar, dass sie letztendlich auf sich selbst zurückgeworfen sind. Und suchen nach Identität, Zugehörigkeit.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(01 Jul 2019, 14:08)

Wo heute in Deutschland sowas wie 33 droht, fragst du? Dann schau dir an, was die beiden Herren (siehe die Links unten drunter) wollen. Da klingt vieles direkt nach Drittem Reich. Davor die Augen zu verschließen, bringt absolut nichts. Und solche Leute haben großen Einfluss auf die hiesige Neue Rechte, insbesondere auf die AfD, der eine mehr von außen, der andere mittendrin. Da zeigt sich schon sowas wie "intellektueller Rechtsextremismus", von dem der Verfassungsschutz-Chef sprach. Intellektuell natürlich unter Vorbehalt. Sollte man vielleicht in Anführungsstrichen schreiben, "intellektuell", weil es ja im Grunde wirklich Dummheit ist, schaut man genauer hin. Aber eben eine hochgefährliche Dummheit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Bj%C3%B6r ... Positionen

https://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz ... _Verortung
Bei Höcke oder Kubitscheck klingt vieles nach Drittem Reich. Und leider nicht nur bei denen. Aber ich bin überzeugt davon, dass deren Ansichten politisch in Deutschland nicht nur nicht die 20 Prozentgrenze sondern (insgesamt) nichtmal die 15-Prozent-Grenze erreichen werden. Dass bereits jetzt eine Art Sättigungseffekt eingetreten ist.

Wir können nicht gleichzeitig darüber diskutieren, dass es (angeblich) eine linksgrüne Deutungshoheit gibt und dass (angeblich) Zustände von 1933 drohen. Es gilt weder das eine noch das andere. 1933 gab es keinen WIderspruch zwischen einem eher urbanen Lebensumfeld und der Ideologie des Nationalsozialismus. Berlin, Nürnberg, München waren "Städte der Bewegung". Große Aufmärsche entsprachen dem Zeitgeist. Heute steht der urbane Lebensstil ganz genau gegen einen neuen braunen Zeitgeist. Zumindest in Deutschland.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Wolverine »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Jul 2019, 10:41)

Bei Höcke oder Kubitscheck klingt vieles nach Drittem Reich. Und leider nicht nur bei denen. Aber ich bin überzeugt davon, dass deren Ansichten politisch in Deutschland nicht nur nicht die 20 Prozentgrenze sondern (insgesamt) nichtmal die 15-Prozent-Grenze erreichen werden. Dass bereits jetzt eine Art Sättigungseffekt eingetreten ist.

Wir können nicht gleichzeitig darüber diskutieren, dass es (angeblich) eine linksgrüne Deutungshoheit gibt und dass (angeblich) Zustände von 1933 drohen. Es gilt weder das eine noch das andere. 1933 gab es keinen WIderspruch zwischen einem eher urbanen Lebensumfeld und der Ideologie des Nationalsozialismus. Berlin, Nürnberg, München waren "Städte der Bewegung". Große Aufmärsche entsprachen dem Zeitgeist. Heute steht der urbane Lebensstil ganz genau gegen einen neuen braunen Zeitgeist. Zumindest in Deutschland.
Volle Zustimmung. Dem ist nichts hinzuzufügen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(02 Jul 2019, 10:41)

Bei Höcke oder Kubitscheck klingt vieles nach Drittem Reich. Und leider nicht nur bei denen. Aber ich bin überzeugt davon, dass deren Ansichten politisch in Deutschland nicht nur nicht die 20 Prozentgrenze sondern (insgesamt) nichtmal die 15-Prozent-Grenze erreichen werden. Dass bereits jetzt eine Art Sättigungseffekt eingetreten ist.

Wir können nicht gleichzeitig darüber diskutieren, dass es (angeblich) eine linksgrüne Deutungshoheit gibt und dass (angeblich) Zustände von 1933 drohen. Es gilt weder das eine noch das andere. 1933 gab es keinen WIderspruch zwischen einem eher urbanen Lebensumfeld und der Ideologie des Nationalsozialismus. Berlin, Nürnberg, München waren "Städte der Bewegung". Große Aufmärsche entsprachen dem Zeitgeist. Heute steht der urbane Lebensstil ganz genau gegen einen neuen braunen Zeitgeist. Zumindest in Deutschland.
Ja, ich würde das Ganze, was in Deutschland so abläuft, nicht dramatisieren, aber auch nicht bagatellisieren. Ich bin oft in Sachsen zu Besuch, und was man da an braunem Gerede a la Höcke erlebt und wie weit das dort verbreitet ist, das hat wahrlich nichts mehr mit deinen 15 Prozent zu tun. Schön wärs ja. Das sind oft auch nur so kleine Episoden am Rande, die zeigen, wie weit dort die Menschenverachtung schon fortgeschritten ist. Ein gewisser Prozentsatz der Sachsen hat schon immer so gedacht. Ja. Aber was jetzt da los ist, kann man damit nicht mehr vergleichen. Und wie schon mal ein anderer User schrieb: Der Schrecken der damaligen Zeit nahm auch in einer einzelnen Region seinen Anfang und setzte sich lawinenartig fort. Also: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ (Goethe). Bagatellisierung spielt der AfD genauso in die Hände wie Dramatisierung. Hilft nur: Genau hinschauen, präzise sein. Und dem etwas entgegensetzen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(02 Jul 2019, 17:50)

Ja, ich würde das Ganze, was in Deutschland so abläuft, nicht dramatisieren, aber auch nicht bagatellisieren. Ich bin oft in Sachsen zu Besuch, und was man da an braunem Gerede a la Höcke erlebt und wie weit das dort verbreitet ist, das hat wahrlich nichts mehr mit deinen 15 Prozent zu tun. Schön wärs ja. Das sind oft auch nur so kleine Episoden am Rande, die zeigen, wie weit dort die Menschenverachtung schon fortgeschritten ist. Ein gewisser Prozentsatz der Sachsen hat schon immer so gedacht. Ja. Aber was jetzt da los ist, kann man damit nicht mehr vergleichen. Und wie schon mal ein anderer User schrieb: Der Schrecken der damaligen Zeit nahm auch in einer einzelnen Region seinen Anfang und setzte sich lawinenartig fort. Also: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ (Goethe). Bagatellisierung spielt der AfD genauso in die Hände wie Dramatisierung. Hilft nur: Genau hinschauen, präzise sein. Und dem etwas entgegensetzen.
Es wird ja entgegengesetzt. Schau dir den Ausgang der Bürgermeisterwahl in Görlitz Mitte Juni an. Selbst Landtagsabgeordnete der Linke haben den CDU-Kandidaten Ursu (ein Rumäne übrigens) gewählt, um den ersten AfD-Oberbürgermeister in Deutschland zu verhindern. Erfolgreich. Es gibt - auch in Sachsen - eine relative Mehrheit von Menschen mit einem urban-kosmopolitischen kulturellen Hintergrund, die sich niemals "Heimat, Volk und Vaterland" (und eine vollkommen autogerechte Infrastruktur) aufzwingen lassen werden.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

Selina hat geschrieben:(02 Jul 2019, 17:50)

Ja, ich würde das Ganze, was in Deutschland so abläuft, nicht dramatisieren, aber auch nicht bagatellisieren. Ich bin oft in Sachsen zu Besuch, und was man da an braunem Gerede a la Höcke erlebt und wie weit das dort verbreitet ist, das hat wahrlich nichts mehr mit deinen 15 Prozent zu tun. Schön wärs ja. Das sind oft auch nur so kleine Episoden am Rande, die zeigen, wie weit dort die Menschenverachtung schon fortgeschritten ist. Ein gewisser Prozentsatz der Sachsen hat schon immer so gedacht. Ja. Aber was jetzt da los ist, kann man damit nicht mehr vergleichen. Und wie schon mal ein anderer User schrieb: Der Schrecken der damaligen Zeit nahm auch in einer einzelnen Region seinen Anfang und setzte sich lawinenartig fort. Also: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube“ (Goethe). Bagatellisierung spielt der AfD genauso in die Hände wie Dramatisierung. Hilft nur: Genau hinschauen, präzise sein. Und dem etwas entgegensetzen.
Sachsen ist MDR-Land, wo migrantenfeindliche Hetze zur Unterhaltung verbreitet wird. Und wenn der Hetzer sich selbst als links verortet, fällt auch das Stigma des Faschismus weg, nach dem Motto: "Wenn sogar Linke das so sehen......."

Rassismus wird zwar üblicherweise dem äußerst rechten Spektrum zugeordnet, findet sich tatsächlich aber in allen politischen Richtungen. Das ist beim Antisemitismus nicht anders.

Man muß sich nur einmal das "Ausländer"-Video von Rammstein anschauen. Das hätte auch Leni Riefenstahl filmen können.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von VaterMutterKind »

schokoschendrezki hat geschrieben:(03 Jul 2019, 09:01)

Es wird ja entgegengesetzt. Schau dir den Ausgang der Bürgermeisterwahl in Görlitz Mitte Juni an. Selbst Landtagsabgeordnete der Linke haben den CDU-Kandidaten Ursu (ein Rumäne übrigens) gewählt, um den ersten AfD-Oberbürgermeister in Deutschland zu verhindern. Erfolgreich. Es gibt - auch in Sachsen - eine relative Mehrheit von Menschen mit einem urban-kosmopolitischen kulturellen Hintergrund, die sich niemals "Heimat, Volk und Vaterland" (und eine vollkommen autogerechte Infrastruktur) aufzwingen lassen werden.
Dieses sogenannten Entgegensetzen hat der AfD wohl mehr genützt als geschadet. Man braucht sich nicht wundern, wenn die Menschen von Blockparteien sprechen, wenn sie so etwas sehen.

Und ob man jetzt mit den Linken ins Bett gehen sollte, nur um die AfD zu verhindern sei mal dahingestellt. Die AfD ist Pest, die Linken sind Cholera.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

Wenn in Sachsen CDU und AfD koalieren, erübrigen sich imaginierte Mehrheiten ohnehin. Derzeit liegen beide in den Umfragen bei 26%.
Zuletzt geändert von Zunder am Mi 3. Jul 2019, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von JJazzGold »

Zunder hat geschrieben:(03 Jul 2019, 10:32)

Wenn in Sachsen CDU und AfD koalieren, erübrigen sich imaginierte Mehrheiten ohnehin. Der liegen beide in den Umfragen bei 26%.
Denken Sie, dass das passieren könnte?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von VaterMutterKind »

JJazzGold hat geschrieben:(03 Jul 2019, 10:51)

Denken Sie, dass das passieren könnte?
Nein. Siehe Görlitz. Eine AfD-Regierung wird in jedem Fall verhindert. Ob das besser ist, sei mal dahingestellt. Pest und Cholera.
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