Rechtsextremismus

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Geribaldi

Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Geribaldi »

watisdatdenn? hat geschrieben:(29 Jun 2019, 06:43)
Darum ist die Frage ob man auch Antifa Übergriffe wie im obigen Fall nicht dem gewalttätigen Rechtsextremismus zuordnen kann?
Oft schmieren Antifa-Aktivisten ja auch schon Hakenkreuze in der Gegend rum, da verschwimmen also die Grenzen zu "echten Nazis" (nicht nur in der Ideologie sondern auch in der Ausführung) sehr stark..
Willst du damit sagen, nicht alle Straftaten die als "Straftat rechts" in der Statistik stehen, werden auch von rechten begangen?
Mit solchen Aussagen solltest du aufpassen, ich wurde in diesem Forum dafür schon als "NSU-Fan" bezeichnet.
Selina hat geschrieben:Und jede dieser Definitionen wird zu einer Antwort auf die Frage führen, ob man »mit Rechten reden« kann oder nicht.
In den meisten Fällen wollen die Leute doch gar nicht mit "den rechten" reden. Versucht jemand am Rande einer Demo mit den Gegendemonstranten zu reden, kommt etwas wie "mit sowas wie euch rede ich nicht".
Bei Podiumsdiskussionen wird beispielsweise die AfD immer wieder ausgeladen. Man möchte es gar nicht.

Wenn man "den rechten" aber die Chance gibt sich zu äussern, machen sie sich absolut lächerlich. Bei Lanz vor einiger Zeit beispielsweise.

Man möchte die Rechtsextremen loswerden, damit habe ich auch gar kein Problem - bevor mir wieder der Nazi-Freund / NSU-Fan unterstellt wird. Aber wenn man sie immer wieder von allem ausschließt unterstützt man sie doch nur in ihrer Opferrolle.
Ich denke, es würde vor allem bei der AfD helfen den Zulauf drastisch zu reduzieren, wenn deren potentielle Wähler direkt mitbekommen, wie inkompetent die meisten doch sind, und alles was sie sagen innerhalb von Sekunden mit nachweisbaren Fakten komplett zerlegt werden kann.
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Geribaldi hat geschrieben:(29 Jun 2019, 10:58)

Willst du damit sagen, nicht alle Straftaten die als "Straftat rechts" in der Statistik stehen, werden auch von rechten begangen?
Mit solchen Aussagen solltest du aufpassen, ich wurde in diesem Forum dafür schon als "NSU-Fan" bezeichnet.


In den meisten Fällen wollen die Leute doch gar nicht mit "den rechten" reden. Versucht jemand am Rande einer Demo mit den Gegendemonstranten zu reden, kommt etwas wie "mit sowas wie euch rede ich nicht".
Bei Podiumsdiskussionen wird beispielsweise die AfD immer wieder ausgeladen. Man möchte es gar nicht.

Wenn man "den rechten" aber die Chance gibt sich zu äussern, machen sie sich absolut lächerlich. Bei Lanz vor einiger Zeit beispielsweise.

Man möchte die Rechtsextremen loswerden, damit habe ich auch gar kein Problem - bevor mir wieder der Nazi-Freund / NSU-Fan unterstellt wird. Aber wenn man sie immer wieder von allem ausschließt unterstützt man sie doch nur in ihrer Opferrolle.
Ich denke, es würde vor allem bei der AfD helfen den Zulauf drastisch zu reduzieren, wenn deren potentielle Wähler direkt mitbekommen, wie inkompetent die meisten doch sind, und alles was sie sagen innerhalb von Sekunden mit nachweisbaren Fakten komplett zerlegt werden kann.
Das Zitat, das du da als meine Äußerung zitiert hast, stammt aus dem verlinkten und von mir zitierten Pressetext. Hab ich also nicht selbst gesagt. Ich finde auch eher den allerersten Abschnitt und den dritten interessant. Man sollte am besten den gesamten Beitrag (siehe Link) lesen ;) Was mich persönlich anbelangt: Ich rede immer mit Rechten. Sieht man ja hier. Bei mir verläuft die Grenze, wo ich aufhöre, mit ihnen zu reden, bei Menschenfeindlichkeit (zum Beispiel Rassismus, Fremden-, Homosexuellen-, Behinderten- und Frauenfeindlichkeit). Eigentlich ganz klar. Ansonsten kann mit jedem über alles geredet werden.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Selina hat geschrieben:(29 Jun 2019, 09:40)
Retromanie, Rassismus, Sexismus, Homophobie, Nationalismus, Blut-und-Boden-Geraune, Führerprinzip, völkische Gesinnung, Identitätspolitik, Untertanengeist, Fremdenfeindlichkeit, Anti-Modernismus, Anti-Intellektualismus - und am Ende und immer wieder: Antisemitismus?
Interessante Definition!

Retromanie -> "Bomber Harris Do it again"
Rassismus -> "weiß = böse und schuldig" "alter weißer Mann ist an allem schuld"
Sexismus -> "Gleichstellungsveauftragte können nur Frauen sein"
Homophobie -> "Allah will dass schwule gesteinigt werden" "man darf Allah nicht als schwul bezeichnen"
Nationalismus -> "EU über alles!"
Blut und Boden geraune -> "man muss für die Afrikaner Lebensraum in Europa schaffen" "Syrische Dörfer nach Estland umsiedeln"
Führerprinzip -> "greta-Kult" "keine Kritik an Merkel!"
Untertanengeist -> "wer der herrschenden Meinung widerspricht wird zurecht entlassen"

Usw...
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Selina
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Das Spannende an dem oben verlinkten Text ist die Analyse des Rechtsextremismus als Droge. Der Autor durchwandert quasi alle Stationen einer Drogensucht, immer bezogen auf denjenigen, der von der Droge Rechtsextremismus abhängig ist. Er zeigt, was die Droge Rechtsextremismus aus dem Menschen macht und welches grausame Ende das finden kann, wird die Spirale nicht angehalten.

Interessant auch der Schluss des Textes. Ich zitiere:

Die Frage ist daher nicht so sehr, wie man »mit Rechten reden« könnte, sondern die, wann jemand, der von der weichen Droge des Rechtskonservatismus zur gefährlicheren Droge des Rechtspopulismus und von dort zur harten Droge des Rechtsextremismus wechselt, noch zu retten wäre oder zur Umkehr aus eigenen Stücken fähig. Darum sind die Dealer mit den weichen Drogen, die rechten in der CDU/CSU, die unbedingt ein Bündnis mit der AfD wollen, bevor ihnen LINKE oder Grüne vielleicht das eine oder andere Geschäft verderben, so gefährlich für diese Gesellschaft.

Der Nährboden für das Machtinstrument wie für die Droge Faschismus sind Feigheit, Opportunismus, Korruption. Eine liberale Drogenpolitik ist, auch was diese sehr spezielle Droge namens Rechtsextremismus anbelangt, ganz und gar nicht laissez faire. Gesellschaft ist unter anderem der Ort, an dem Toleranz und Abwehr ausgehandelt werden. Es ist (hoffentlich noch) Zeit für eine Entgiftung und eine Therapie gegen die Volks- und Killerdroge Rechtsextremismus.


https://www.neues-deutschland.de/artike ... ausch.html
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Selina hat geschrieben:(29 Jun 2019, 12:14)
Das Spannende an dem oben verlinkten Text ist die Analyse des Rechtsextremismus als Droge. Der Autor durchwandert quasi alle Stationen einer Drogensucht, immer bezogen auf denjenigen, der von der Droge Rechtsextremismus abhängig ist. Er zeigt, was die Droge Rechtsextremismus aus dem Menschen macht und welches grausame Ende das finden kann, wird die Spirale nicht angehalten.
Ich finde den Text auch interessant.
Man kann ihn auch auf linksextreme (keine Argumente und kein Dialog mehr, nur noch "Nazis raus!") und auch z.B. auf Salafisten anwenden.

Ich erinnere mich an die Pegida Demo bei der ich vor etwa einem Jahr war.
Dort hatte ich viele interessante Gespräche mit Gegendemonstranten.
Es gab dort aber auch die pöbelnde "Nazis raus!" Fraktion die nicht bereit zum Dialog war.

Die haben mich mit einem eher dümmlichen und hasserfüllten Gesichtsausdrücken angebrüllt und wenn ich den Dialog suchte wurde ich wirsch abgewiesen oft mit einem hysterischen "Hau ab!" untermalt.
Einer deutete auch mit Fäusten an, dass er mit mir Prügeln wolle.
Einer hat wohl auch einen kleinen Böller nach mir geworfen, der 1-2 m neben mir explodiert ist. Das war so absurd, dass es fast schon wieder witzig war.
Gut ich denke mit diesen Leuten wäre ein Dialog auch nicht allzu interessant geworden..

Beim Lesen deines interessanten Textes muss ich aber immer wieder an diese Leute denken..
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Tomaner »

watisdatdenn? hat geschrieben:(29 Jun 2019, 06:43)

Wie kommst du da drauf?

Aber ja ich stimme dir zu, dass die Antifa die das getan hat, von der Methodik und auch großteils von der Ideologie nicht von gewalttätigen Nazis zu unterscheiden ist.

Darum ist die Frage ob man auch Antifa Übergriffe wie im obigen Fall nicht dem gewalttätigen Rechtsextremismus zuordnen kann?
Oft schmieren Antifa-Aktivisten ja auch schon Hakenkreuze in der Gegend rum, da verschwimmen also die Grenzen zu "echten Nazis" (nicht nur in der Ideologie sondern auch in der Ausführung) sehr stark..
Wie komm ich drauf? Ich komme gar nicht drauf, weil ich es nicht weiß! Nur wenn dieser Ekeltyp etwas behauptet ist es die absolute Wahrheit? Woher weiß dieser braune Menschnhasser das es die Antifa war? Nicht jeder Linke ist bei Antifa und schon gar nicht jeder der was gegen rechte Spinner hat. Auch du schreibst es hätte die Antifa getan. Du vertraust also ohne jegliche Beweise Rechtsspinner wenn sie etwas behaupten. Es reicht wenn es ind Weltbild von Rechten passt. Man sieht wie entsetzlich es wäre, wenn solche Figuren die macht hätten, die dann Polizei nicht mehr nach allen Richtungen ermitteln lassen wollen, sondern nach Minuten einer Tat bereits Täter präsendieren, die in ihr Weltbild passen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(29 Jun 2019, 13:14)

Ich erinnere mich an die Pegida Demo bei der ich vor etwa einem Jahr war.
Dort hatte ich viele interessante Gespräche mit Gegendemonstranten.
Es gab dort aber auch die pöbelnde "Nazis raus!" Fraktion die nicht bereit zum Dialog war.
Darf ich mal fragen, in welcher Stadt Sie einer Pegida-Demo beigewohnt haben, in der Demonstranten mit Gegendemonstranten den friedlichen Dialog gesucht und gefunden haben? Ich kenne diese Demos nur so, dass ein paar Pedigisten von einer Armee von Polizisten *geschützt* werden und zwischen den beiden Parteien noch meist eine mehrere breite Sperrzone errichtet wird, möglichst noch ohne Sichtkontakt. Gespräche finden dort nicht statt u d sind auch nicht erwünscht.
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imp
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

Bremer hat geschrieben:(29 Jun 2019, 14:14)

Darf ich mal fragen, in welcher Stadt Sie einer Pegida-Demo beigewohnt haben, in der Demonstranten mit Gegendemonstranten den friedlichen Dialog gesucht und gefunden haben? Ich kenne diese Demos nur so, dass ein paar Pedigisten von einer Armee von Polizisten *geschützt* werden und zwischen den beiden Parteien noch meist eine mehrere breite Sperrzone errichtet wird, möglichst noch ohne Sichtkontakt. Gespräche finden dort nicht statt u d sind auch nicht erwünscht.
Demos sind allgemein weniger Orte des Dialogs.
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Zunder
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

watisdatdenn? hat geschrieben:(28 Jun 2019, 20:02)

In Sachsen werden auch mal friedliche Rechtsextreme beim Buch lesen von gewalttätigen Linken attackiert:

[youtube][/youtube]

Krass..
Dieser sympathische junge Mann hat übrigens öffentlich verkündet:
"Es ist Jagdzeit."

Er scheint beim Wort genommen worden zu sein. Blöd gelaufen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

Zunder hat geschrieben:(29 Jun 2019, 20:07)

Dieser sympathische junge Mann hat übrigens öffentlich verkündet:
"Es ist Jagdzeit."

Er scheint beim Wort genommen worden zu sein. Blöd gelaufen.
Ist der andere nicht Lutz Bachmann?
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BlueMonday
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jun 2019, 15:45)

Es ist aber die Frage, wo die Grenze verläuft. Ein Slogan wie "Kampf gegen Rechts" ist eben das: Billige Kampfrhetorik. Selbst ein Seehofer spricht im Moment vom "Kampf gegen Rechts". Ich halte es für genauso normal und akzeptabel, dass es rechtskonservative Intellekuelle gibt, wie die Tatsache, dass ich mich selbst als eher linksliberal sehe. Irgendwo zwischen einer rechtskonservativen Pulbikation und der Mitgliedschaft in einer schlagenden Verbindung für Volk und Vaterland verläuft diese Grenze. Und da sollte man schon unterscheiden.
Im Grunde ist es ja recht klar. Das Problem liegt nicht in Bestimmungen wie links oder rechts, sondern im Abgleiten in den Extremismus, also wenn man bewusst auf die Karte Gewalt setzt. Und diese Tendenzen sind potentiell in jeder politischen Bewegung angelegt. Was auch nicht verwundert, weil Politik letztlich immer auf Gewalt basiert: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Darauf läuft es als letztes politisches Mittel hinaus. Das ruft freilich wiederum Reaktionen hervor.
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Julian
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Julian »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Jun 2019, 20:51)

Im Grunde ist es ja recht klar. Das Problem liegt nicht in Bestimmungen wie links oder rechts, sondern im Abgleiten in den Extremismus, also wenn man bewusst auf die Karte Gewalt setzt. Und diese Tendenzen sind potentiell in jeder politischen Bewegung angelegt. Was auch nicht verwundert, weil Politik letztlich immer auf Gewalt basiert: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Darauf läuft es als letztes politisches Mittel hinaus. Das ruft freilich wiederum Reaktionen hervor.
Warum nennt man es dann "Kampf gegen Rechts"? Ich ordne mich politisch durchaus rechts ein, aber nicht als rechtsradikal oder rechtsextrem. Ich bin für Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie und lehne Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele ab.

Einem "Kampf gegen Rechts" kann ich mich nicht anschließen, denn ich bin ja selber rechts. Außerdem laufen bei diesen Veranstaltungen regelmäßig auch gewalttätige Linksextremisten mit. Von daher stimmt die Abgrenzung weder nach rechts noch nach links. Das ist das Grundproblem der politischen Spaltung in diesem Land.
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Fliege
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

Julian hat geschrieben:(29 Jun 2019, 21:10)
Warum nennt man es dann "Kampf gegen Rechts"?
"Kampf gegen Rechts" ist ein politischer Etikettenschwindel, der seit Jahren betrieben wird erstens von der Merkel-Regierung (links der Mitte), zweitens von Pseudo-NROs (NRO: Nicht-Regierungs-Organisation; englisch: NGO), die von eben dieser Regierung finanziert werden, sowie drittens von Medien (Presse, Funk und Fernsehen) mit linkem Drall, die sich als staatstragend in Szene zu setzen versuchen.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

Fliege hat geschrieben:(29 Jun 2019, 21:24)

"Kampf gegen Rechts" ist ein politischer Etikettenschwindel, der seit Jahren betrieben wird erstens von der Merkel-Regierung (links der Mitte), zweitens von Pseudo-NROs (NRO: Nicht-Regierungs-Organisation; englisch: NGO), die von eben dieser Regierung finanziert werden, sowie drittens von Medien (Presse, Funk und Fernsehen) mit linkem Drall, die sich als staatstragend in Szene zu setzen versuchen.
Dem Kampf gegen rechts schließen sich auch regelmäßig Studentenvereinigungen, Künstler, Gewerkschaften an. Natürlich nur, um den Bürger zu steuern und zu manipulieren. Von allein würde der Bürger niemals auf die Idee kommen, Pegida und die Identitären und die AfD zu verabscheuen.
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Fliege
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

Bremer hat geschrieben:(29 Jun 2019, 21:34)
Dem Kampf gegen rechts schließen sich auch regelmäßig Studentenvereinigungen, Künstler, Gewerkschaften an. [...]
Und es müsste "Kampf gegen Rechtsextrem" (oder "Rechtsextremismus") heißen, und weil es nicht so genannt wird, handelt es sich beim "Kampf gegen Rechts" um Etikettenschwindel.
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Sören74 »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Jun 2019, 20:51)

Im Grunde ist es ja recht klar. Das Problem liegt nicht in Bestimmungen wie links oder rechts, sondern im Abgleiten in den Extremismus, also wenn man bewusst auf die Karte Gewalt setzt. Und diese Tendenzen sind potentiell in jeder politischen Bewegung angelegt. Was auch nicht verwundert, weil Politik letztlich immer auf Gewalt basiert: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Darauf läuft es als letztes politisches Mittel hinaus. Das ruft freilich wiederum Reaktionen hervor.
Ich halte es für bedenklich, wenn man den Eindruck erweckt, dass es sich bei einem politisches Mittel wie beispielsweise der Staatsgewalt um was ähnliches handelt wie politisch motivierte körperliche Gewalt.
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imp
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

Bremer hat geschrieben:(29 Jun 2019, 21:34)

Dem Kampf gegen rechts schließen sich auch regelmäßig Studentenvereinigungen, Künstler, Gewerkschaften an. Natürlich nur, um den Bürger zu steuern und zu manipulieren. Von allein würde der Bürger niemals auf die Idee kommen, Pegida und die Identitären und die AfD zu verabscheuen.
Da gibt es ganz verschiedene Bürger. Lustig sind auch immer jene Rechte, die keine sein wollen oder irgendwelche Distinktionen sich einbilden.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

imp hat geschrieben:(29 Jun 2019, 22:10)
Da gibt es ganz verschiedene Bürger. Lustig sind auch immer jene Rechte, die keine sein wollen oder irgendwelche Distinktionen sich einbilden.
Du meinst "Rechtsextreme" und sagst bloß "Rechte"?
Wenn es dir um "Rechte" geht, bist du nämlich im falschen Thread.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

Wo rechtsextremes Denken aus dem Schrebergartensozialismus der DDR entsteht, ist Uwe Steimle nicht weit:

[youtube][/youtube]
Zuletzt geändert von Zunder am Sonntag 30. Juni 2019, 00:40, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Rechtsextremismus

Beitrag von odiug »

Geribaldi hat geschrieben:(29 Jun 2019, 10:58)

Willst du damit sagen, nicht alle Straftaten die als "Straftat rechts" in der Statistik stehen, werden auch von rechten begangen?
Mit solchen Aussagen solltest du aufpassen, ich wurde in diesem Forum dafür schon als "NSU-Fan" bezeichnet.


In den meisten Fällen wollen die Leute doch gar nicht mit "den rechten" reden. Versucht jemand am Rande einer Demo mit den Gegendemonstranten zu reden, kommt etwas wie "mit sowas wie euch rede ich nicht".
Bei Podiumsdiskussionen wird beispielsweise die AfD immer wieder ausgeladen. Man möchte es gar nicht.

Wenn man "den rechten" aber die Chance gibt sich zu äussern, machen sie sich absolut lächerlich. Bei Lanz vor einiger Zeit beispielsweise.

Man möchte die Rechtsextremen loswerden, damit habe ich auch gar kein Problem - bevor mir wieder der Nazi-Freund / NSU-Fan unterstellt wird. Aber wenn man sie immer wieder von allem ausschließt unterstützt man sie doch nur in ihrer Opferrolle.
Ich denke, es würde vor allem bei der AfD helfen den Zulauf drastisch zu reduzieren, wenn deren potentielle Wähler direkt mitbekommen, wie inkompetent die meisten doch sind, und alles was sie sagen innerhalb von Sekunden mit nachweisbaren Fakten komplett zerlegt werden kann.
Ich mag Nazis in der Opferrolle.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Fliege »

Zunder hat geschrieben:(30 Jun 2019, 00:18)
Wo rechtsextremes Denken aus dem Schrebergartensozialismus der DDR entsteht, ist Uwe Steinle nicht weit:
[youtube][/youtube]
Wer denunziert denn da öffentlich-rechtlich den Uwe Steimle (mit "m" und nicht mit "n")?
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zunder »

Fliege hat geschrieben:(30 Jun 2019, 00:28)

Wer denunziert denn da öffentlich-rechtlich den Uwe Steimle (mit "m" und nicht mit "n")?
Danke für den Hinweis.
(Nicht, daß tatsächlich noch ein "Uwe Steinle" unter den falschen Verdacht hetzerischer Lügen gerät.)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Vongole »

Zunder hat geschrieben:(30 Jun 2019, 00:18)

Wo rechtsextremes Denken aus dem Schrebergartensozialismus der DDR entsteht, ist Uwe Steinle nicht weit:

(..
Das ist kein "Seismograph seiner Zeit", das ist eine braune Sprinkleranlage.
Am Yisrael Chai

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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

odiug hat geschrieben:(30 Jun 2019, 00:25)

Ich mag Nazis in der Opferrolle.
Sind mir tausendmal lieber so, als in der Täterrolle.
Ja, die Opferrolle muss bei dem Szenario auch weniger erleiden als anders herum.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

Ja, der Honecker-Imitator ist heute das ganze Gegenteil von seinem Ex-Partner Tom Pauls. Kaum zu glauben, wie sich der Steimle nach rechts entwickelt hat. Hätte man nicht gedacht, als das Duo vor Jahren noch Riesenerfolge feierte als Ilse Bähnert (Tom Pauls) und Günther Zieschong (Uwe Steimle). Trotzdem sind die Entwicklungen der Beiden exemplarisch für die zerrissenen Sachsen. Auch dafür, wie unterschiedlich die Menschen sich im erwähnten "Schrebergartensozialismus" und in den konfliktreichen Nachwendejahren entwickeln konnten. Sehr unterschiedlich. Dreiviertel der Leute in Steimles Heimat wählen heute schon mal keine AfD. Darf man ja nicht vergessen. Das vierte Viertel sollte wissen, was es tut: Denn von der AfD bis zum Rechtsextremismus ist es nur ein kleiner Schritt. Und einige Rechtsradikale und Rechtsextremisten weilen sogar direkt unter den AfDlern.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von imp »

Selina hat geschrieben:(30 Jun 2019, 07:24)

Ja, der Honecker-Imitator ist heute das ganze Gegenteil von seinem Ex-Partner Tom Pauls. Kaum zu glauben, wie sich der Steimle nach rechts entwickelt hat. Hätte man nicht gedacht, als das Duo vor Jahren noch Riesenerfolge feierte als Ilse Bähnert (Tom Pauls) und Günther Zieschong (Uwe Steimle). Trotzdem sind die Entwicklungen der Beiden exemplarisch für die zerrissenen Sachsen. Auch dafür, wie unterschiedlich die Menschen sich im erwähnten "Schrebergartensozialismus" und in den konfliktreichen Nachwendejahren entwickeln konnten. Sehr unterschiedlich. Dreiviertel der Leute in Steimles Heimat wählen heute schon mal keine AfD. Darf man ja nicht vergessen. Das vierte Viertel sollte wissen, was es tut: Denn von der AfD bis zum Rechtsextremismus ist es nur ein kleiner Schritt. Und einige Rechtsradikale und Rechtsextremisten weilen sogar direkt unter den AfDlern.
Ich befinde mich gerade im Aufbruch vom schönen Elbflorenz Dresden in ein kleines sorbisches Dorf unmittelbar an der polnischen Grenze. Die Komplexität ist, dass es hier ein kulturelles Milieu gibt, eine gewisse Klammer, die sich nicht nach der Masche sortiert, Jusos finden Marc-Uwe Kling lustig, Nazis Frank Rennicke. In diesem Milieu werden sich Leute kulturell einig, die so verschiedene Parteien wie Union, NPD, AFD, Freie Wähler, DSU oder Liberale wählen. Ich würde auch ein gewisses Segment der vormaligen Grünen- und PDS-Wähler (Hermenau, Weckesser) da anschlussfähig finden, während ich die SPD und die breite Mehrheit der aktuellen Grünenanhänger in Sachsen da eher außen vor sehe. Das ist keine im engeren Sinne politische Konstellation, obwohl Kultur, Humor, Theater- und Fernseh-Affinitäten immer auch eine Komponente geteilter Werte, Ansichten, eine Art Traditionslinie. Dass es so eine Klammer gibt, hat sicher irgendwie mit der DDR zu tun. Mir ist die Tragweite nicht ganz klar. Ist das ein Element der Durchlässigkeit, das die erheblichen Wählerverschiebungen 1999, 2004, 2014 erklärt? Warum sehen wir diesen Effekt viel weniger in Thüringen oder Berlin? Die Steimle-Figuren haben ihre Anhängerschaft teils wegen, teils trotz der teilweise haarsträubenden Kommentare gewonnen. Einem weiteren bundesdeutschen Kontext sind sie unbegreiflich, unzugänglich. In Essen oder Karlsruhe würde so eine Figur nicht funktionieren. Welche Rolle spielt der MDR für diese Klammer, die auch Steimle wesentlich trägt?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Selina »

imp hat geschrieben:(30 Jun 2019, 07:53)

Ich befinde mich gerade im Aufbruch vom schönen Elbflorenz Dresden in ein kleines sorbisches Dorf unmittelbar an der polnischen Grenze. Die Komplexität ist, dass es hier ein kulturelles Milieu gibt, eine gewisse Klammer, die sich nicht nach der Masche sortiert, Jusos finden Marc-Uwe Kling lustig, Nazis Frank Rennicke. In diesem Milieu werden sich Leute kulturell einig, die so verschiedene Parteien wie Union, NPD, AFD, Freie Wähler, DSU oder Liberale wählen. Ich würde auch ein gewisses Segment der vormaligen Grünen- und PDS-Wähler (Hermenau, Weckesser) da anschlussfähig finden, während ich die SPD und die breite Mehrheit der aktuellen Grünenanhänger in Sachsen da eher außen vor sehe. Das ist keine im engeren Sinne politische Konstellation, obwohl Kultur, Humor, Theater- und Fernseh-Affinitäten immer auch eine Komponente geteilter Werte, Ansichten, eine Art Traditionslinie. Dass es so eine Klammer gibt, hat sicher irgendwie mit der DDR zu tun. Mir ist die Tragweite nicht ganz klar. Ist das ein Element der Durchlässigkeit, das die erheblichen Wählerverschiebungen 1999, 2004, 2014 erklärt? Warum sehen wir diesen Effekt viel weniger in Thüringen oder Berlin? Die Steimle-Figuren haben ihre Anhängerschaft teils wegen, teils trotz der teilweise haarsträubenden Kommentare gewonnen. Einem weiteren bundesdeutschen Kontext sind sie unbegreiflich, unzugänglich. In Essen oder Karlsruhe würde so eine Figur nicht funktionieren. Welche Rolle spielt der MDR für diese Klammer, die auch Steimle wesentlich trägt?
Mit der DDR hats nur zu einem gewissen Teil zu tun. Eher mit den widersprüchlichen Nachwendejahren. Das sieht man auch gut an den nach rechts gedrifteten Wendenrevolutionären. Nee, wenn zum Beispiel die unsägliche Treuhandgeschichts-Aufarbeitung alleine von solchen verbitterten, ja immer noch hasserfüllten Vaatz-Leuten dominiert wird, kann das nie was werden. In dieser Zeit ist nun mal unheimlich viel falsch gelaufen, bis hin zu (halb)kriminellen Geschichten, das verzeihen viele Ostdeutsche nie, die alles verloren haben in der Zeit. Arbeit spielte im Osten eine umfassendere Rolle als im Westen. Arbeit mit allem an Kultur und Sport und Kinderbetreuung und Ferienplätzen drumrum (gab es alles direkt an und in den Betrieben) ... das war das Leben der Leute. Das war plötzlich millionenfach weg. Dieser Frust sitzt tief und der wurde an heute marschierende Kinder weitergegeben. Ich bin gespannt, ob jemals Sachlichkeit in diese Aufarbeitung dieser Zeit einzieht. Dazu würde eben gehören, neben den tollen Freiheits-Gewinnen auch die Verwerfungen zu sehen und das, was es gemacht hat mit vielen Leuten.
Zuletzt geändert von Selina am Sonntag 30. Juni 2019, 08:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Bremer hat geschrieben:(29 Jun 2019, 14:14)
Darf ich mal fragen, in welcher Stadt Sie einer Pegida-Demo beigewohnt haben, in der Demonstranten mit Gegendemonstranten den friedlichen Dialog gesucht und gefunden haben? Ich kenne diese Demos nur so, dass ein paar Pedigisten von einer Armee von Polizisten *geschützt* werden und zwischen den beiden Parteien noch meist eine mehrere breite Sperrzone errichtet wird, möglichst noch ohne Sichtkontakt. Gespräche finden dort nicht statt u d sind auch nicht erwünscht.
Das war in München:


Es gab schon einen Polizeischutz, (wenn ich mich richtig erinnere) nachdem ein Gegendemonstrant einem Demonstranten das Schild entrissen und kaputt gemacht hat (die "Nazis raus"-Fraktion).

Hier kann man mich sogar in der Mitte des Videos kurz beim Diskutieren sehen:

(warum ich da entgegen meiner eher ruhigen Art relativ energisch war, weil die Frau meinte, dass Islamkritik "Rassismus" ist. Dem habe ich klar widersprochen..)

Wie gesagt es waren durchaus interessante Gespräche.

Zusammenfassend würde ich sagen:
Die meisten Pegida Demonstranten hatten Angst vor totalitären Islamisten.
Die meisten Gegendemonstranten (mit denen ich sprechen konnte) hatten Angst vor totalitären Nazis, die sie in Pegida zu erkennen vermeinten.

Ein paar Gegendemonstranten wünschten sich eine aktive Islamisierung.
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Sonntag 30. Juni 2019, 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
Bremer
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 08:55)

Das war in München:


Es gab schon einen Polizeischutz, (wenn ich mich richtig erinnere) nachdem ein Gegendemonstrant einem Demonstranten das Schild entrissen und kaputt gemacht hat (die "Nazis raus"-Fraktion).

Hier kann man mich sogar in der Mitte des Videos kurz beim Diskutieren sehen:


Wie gesagt es waren durchaus interessante Gespräche.

Zusammenfassend würde ich sagen:
Die meisten Pegida Demonstranten hatten Angst vor totalitären Islamisten.
Die meisten Gegendemonstranten (mit denen ich sprechen konnte) hatten Angst vor totalitären Nazis, die sie in Pegida zu erkennen vermeinten.

Ein paar Gegendemonstranten wünschten sich eine aktive Islamisierung.
Sie standen also bei den Gegendemonstranten?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Bremer hat geschrieben:(30 Jun 2019, 09:05)
Sie standen also bei den Gegendemonstranten?
Ich stand auf der anderen Seite des Zaunes auf der Seite der Demonstranten, habe aber nahe am Zaun viel mit Gegendemonstranten gesprochen.

Die meisten Gespräche waren auch recht interessant und aufschlussreich.
Bremer
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 09:08)

Ich stand auf der anderen Seite des Zaunes auf der Seite der Demonstranten, habe aber nahe am Zaun viel mit Gegendemonstranten gesprochen.

Die meisten Gespräche waren auch recht interessant und aufschlussreich.
Ich sehe am Zaun eine Sperrzone, genau wie ich es kenne. Egal. Wird Pegida München nicht von einem vorbestraften Rechtsextremen angeführt?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Bremer hat geschrieben:(30 Jun 2019, 09:15)
Ich sehe am Zaun eine Sperrzone, genau wie ich es kenne. Egal. Wird Pegida München nicht von einem vorbestraften Rechtsextremen angeführt?
Das war Pegida Dresden mit Michael Stürzenberger.

Mit einer netten Polizistin der "Sperrzone" habe ich mich kurz unterhalten nachdem sie mir stark abgeraten hat den direkten Kontakt zu suchen.
Sie hat mich aber auch nicht aufgehalten.

Es ging aber (bis auf den kleinen Böller und die widerliche Umweltverschmutzung durch die "Nazis raus" Gegendemonstranten die Sachen reingeworfen hatten) alles gut.

Der weit überwiegende Teil der Gegendemonstranten war zum Glück zivilisiert.
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Sonntag 30. Juni 2019, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 09:30)

Das war Pegida Leipzig mit Michael Stürzenberger.

Mit einer netten Polizistin der "Sperrzone" habe ich mich kurz unterhalten nachdem sie mir stark abgeraten hat den direkten Kontakt zu suchen.
Sie hat mich aber auch nicht aufgehalten.

Es ging aber (bis auf den kleinen Böller und die widerliche Umweltverschmutzung durch die "Nazis raus" Gegendemonstranten die Sachen reingeworfen hatten) alles gut.

Der weit überwiegende Teil der Gegendemonstranten war zum Glück zivilisiert.
Der Anführer der Pegida München heisst Heinz Meyer. Er ist rechtsextrem und wird beim Verfassungsschutz als Gefährder geführt. Er soll versucht haben, sich Waffen zu besorgen und eine terroristische Vereinigung zu gründen. *Nazis raus* ist daher nicht unangebracht.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Bremer hat geschrieben:(30 Jun 2019, 09:45)
Der Anführer der Pegida München heisst Heinz Meyer. Er ist rechtsextrem und wird beim Verfassungsschutz als Gefährder geführt. Er soll versucht haben, sich Waffen zu besorgen und eine terroristische Vereinigung zu gründen. *Nazis raus* ist daher nicht unangebracht.
Der war da nicht da.
Das war Pegida Dresden. In München.

Es war auch interessant was für abgefahrene Fakenews bei den Gegendemonstranten vorhanden waren.

Eine junge Gegendemonstrantin meinte z.B. dass Stürzenberger wegen einem Bombenanschlag verurteilt wurde.
Und dass er Moslems hasst.

Da ich im Internet nichts darüber fand, hab ich ihn als er vorbeiging einfach gefragt:

Minute 8:33

Der war natürlich ziemlich irritiert über die Fragen und ist dann auch recht schnell weiter.

Immerhin konnte man so die verzerrte Wahrnehmung mancher etwas gerade rücken, nachdem die junge Frau auch selbst nichts dergleichen gefunden hat..
Zuletzt geändert von watisdatdenn? am Sonntag 30. Juni 2019, 13:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von JFK »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 09:30)

Das war Pegida Leipzig mit Michael Stürzenberger.
Stürzenberger ist nur ein erbärmlicher Marktschreier, dem Meyer hingegen sieht man das schon an der Fresse an, das "Gewalt" sein zweiter Vorname ist.
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/peg ... 502050!amp
»Menschen, weigert euch, Feinde zu sein« (Römer 12)
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 10:18)

Der war da nicht da.
Das war Pegida Leipzig. In München.
Die nehmen sich alle nichts. Man muss sich nur die Biografien der Vorbeter anschauen, dann weiss man, mit wem man es zu tun hat. Für die Mitläufer gilt:
Sage mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

JFK hat geschrieben:(30 Jun 2019, 10:20)
Stürzenberger ist nur ein erbärmlicher Marktschreier,
Ist er aus deiner Sicht ein Rechtsextremist?
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Bremer hat geschrieben:(30 Jun 2019, 10:47)
Sage mir, mit wem du umgehst und ich sage dir, wer du bist.
Das ist nicht logisch.

Das scheint mir außerdem eine verklausulierte Form der primitiven und in autoritären Sytemen verbreiteten "Kontaktschuld" zu sein.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 10:58)

Ist er aus deiner Sicht ein Rechtsextremist?
Die Pegida-Demo, die Sie verlinkt und der Sie angeblich beigewohnt haben, kam aus Dresden. Anführer ist Lutz Bachmann, mehrfach vorbestraft wegen rechrsextremistischer Straftaten.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 11:04)

Das ist nicht logisch.

Das scheint mir außerdem eine verklausulierte Form der primitiven und in autoritären Sytemen verbreiteten "Kontaktschuld" zu sein.
Das ist ein deutsches Sprichwort und bewahrheitet sich immer wieder.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zinnamon »

Pegida Leipzig war mit watisdatten in München, bzw eigentlich in Dresden; drei verschiedene Anmelder stehen zur Auswahl (Bachmann, Stürzenberger, Meyer) richtig verstanden? :?:

So allmählich verwirrt ihr mich, man will doch mitkommen.. . :(
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von JFK »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 10:58)

Ist er aus deiner Sicht ein Rechtsextremist?
Aus deiner etwa nicht? :?:
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

JFK hat geschrieben:(30 Jun 2019, 11:56)
Aus deiner etwa nicht? :?:
Nein.
Das einzige was mich bei Stürzenberger stört ist die aus meiner Sicht zu positive Sicht auf das Christentum.

Die Islamkritik ist aber gut
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Zinnamon hat geschrieben:(30 Jun 2019, 11:54)
Pegida Leipzig war mit watisdatten in München,
Fast:

Pegida Dresden war vor einem Jahr in München.
Da war ich dabei und habe viel mit Leuten gesprochen.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Bremer »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 13:29)

Fast:

Pegida Dresden war vor einem Jahr in München.
Da war ich dabei und habe viel mit Leuten gesprochen.
Heute vormittag sind Sie noch mit Pegida Leipzig und Stürzenberger mitgelaufen. Sind Sie sicher, dass Sie nicht einfach ein Video verlinkt und dabei schlecht recherchiert haben? Die Story von Demonstranten beider Seiten im friedlichen Dialog erscheint mir sowieso wenig glaubhaft.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von watisdatdenn? »

Bremer hat geschrieben:(30 Jun 2019, 13:53)
Die Story von Demonstranten beider Seiten im friedlichen Dialog erscheint mir sowieso wenig glaubhaft.
Witzig :).

Ich kann mir aber schon vorstellen, dass das in unzivilisierten Städten wie Berlin (größte dichte an Antisemitismus) oder Bremen (werden da nicht sogar Politiker auf der Straße zusammengeschlagen?) tatsächlich unmöglich wäre.

In Bayern sind der Großteil der Menschen zum Glück zivilisiert. Und zwar sowohl "links" als auch "rechts".
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von Zinnamon »

watisdatdenn? hat geschrieben:(30 Jun 2019, 13:29)

Fast:

Pegida Dresden war vor einem Jahr in München.
...
Wie soll man das verstehen, handelte es sich um einen Betriebsausflug ? :?:
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(28 Jun 2019, 18:29)

Da kann man doch mal sehen, was Ludwig Spaenle, jetziger Antisemitismusbeauftragter der Bayerischen Staatsregierung für ein Idiot ist. Ein Opfer des Netzes ist er, die arme Sau.
Du bringst jetzt zwei Sachen zusammen, die eigentlich nix miteinander zu tun haben. Das eine ist die Tatsache, dass Spaenle CSU-Antisemitismusbeauftragter in Bayern ist. Das andere, dass auch er in der von dir verlinkten Seite eben einfach so davon schreibt, dass Stefan Zweig "mal gesagt habe" "Wer seine Wurzeln nicht kennt ...". Auch er schreibt nicht, wo genau, in welchem Buch. Willst du mir die Kritik an diesem Vorgehen damit erschweren, dass Spaenle eben nicht irgendwas sondern ausgerechnet Antisemitismusbeauftragter ist?

Das Problem ist, dass diese Küchenkalenderzitatsammlungen zu hunderten im Internet kursieren und vervielfältigt werden. Keine dieser Zitate darin enthalten irgendeine Quellenangabe.

Stefan Zweig war ein Schriftsteller, der diese kosmopolitisch-jüdische Intellektuellenwelt des alten Europa repräsentierte wie kaum ein anderer. Und sehr wohl hat sein Freitod nicht nur mit der Beziehung zu einer wesentlich jüngeren Frau zu tun, sondern damit, dass diese seine "Welt von Gestern" in einem Meer von "Heimat", "Volk" und "Vaterland" unterging. Es ist von daher sehr unwahrscheinlich, dass er das mit den Wurzeln geschrieben hat. Es ist schon von daher unwahrscheinlich, als dass "Wer seine Wurzeln nicht kennt, kennt keinen Halt" in sich sprachlogisch eigentlich zweifelhaft ist. Denn den "Halt" bekommt man nicht vom "Kennen" sondern vom "Haben". Es passt aber eben relativ genau auf den (unbekannteren) Schriftsteller Arnold Zweig. Auch wenn ich auch von ihm die eigentliche Quelle noch nicht gefunden habe. Es wird im Inernet, in den neuen Medien einfach so immer weiter verlinkt und zitiert. Ohne wirklich mal nachzuprüfen.
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Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(29 Jun 2019, 20:51)

Im Grunde ist es ja recht klar. Das Problem liegt nicht in Bestimmungen wie links oder rechts, sondern im Abgleiten in den Extremismus, also wenn man bewusst auf die Karte Gewalt setzt. Und diese Tendenzen sind potentiell in jeder politischen Bewegung angelegt. Was auch nicht verwundert, weil Politik letztlich immer auf Gewalt basiert: "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt." Darauf läuft es als letztes politisches Mittel hinaus. Das ruft freilich wiederum Reaktionen hervor.
Vielleicht ist es Zufall: Aber ich habe in letzter Zeit mehrere politische Essays gelesen bzw. gehört, in denen davon die Rede war, dass die Rechtsextremisten von heute die Methoden der Linksextremisten vonn Gestern kopieren. Dass AfD, Pegida und Co in mancherlei Hinsicht billige Kopien von 68er und Nachfolgegruppen sind. Höchst interessant gestern ein Beitrag zur Entwicklung des deutschsprachigen Rap. Wenn Alexander Gauland auf einer Rede sagt: "Heute sind wir tolerant und morgen fremd im eigenen Land." ... dann ist das auf der einen Seite ein alter NPD-Slogan. Auf der anderen Seite bezieht sich "Fremd im eigenen Land" ganz klar auf den gleichnamigen Advanced-Chemistry-Song von 1992. Das gehört noch in die Tradition von Afrika Bambaataa, Zulu Nation usw. Was ist da passiert? Wie konnte die Ideologie der sogenannten Nationalen Befreieungsbewegungen gewissermaßen kulturell von rechtsaußen recycelt werden? Interessante Frage. Es liegt vielleicht gar nicht so weit auseinander.
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Re: Rechtsextremismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(28 Jun 2019, 16:04)

Meines Erachtens sprach ich nicht von "Kampf gegen Rechts". Und Seehofer ist generell mit Vorsicht zu genießen. Dem glaube ich kein Wort. Worum es mir geht, ist so eine stille (und manchmal auch ein wenig lautere, siehe Kraftklub) Übereinkunft von möglichst vielen Leuten, dass sie so etwas wie 33 nicht noch mal wollen. Auch nicht annähernd. Ja klar sollte man wissen, wo die Grenze verläuft. Aber ich denke mal, Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus kann man schon recht gut von rechtskonservativ unterscheiden. Die Grenze verläuft eindeutig dort, wo es menschenfeindlich und rassistisch wird. Gegen die meisten klassischen rechtskonservativen Positionen habe ich nichts bzw. ich kann sie locker tolerieren, ohne sie mitzutragen. Im Gegenteil: Diese Leute sollten sich deutlich und deutlicher artikulieren. Das verhindert ein weiteres Abdriften vieler Wähler nach ganz rechts außen. Weil die dann wieder sowas wie ihre gewünschte "politische Heimat" haben oder zurückgewinnen.
Wo droht heute "sowas wie 33"? In Europa nach wie vor in den Ex-Jugoslawien-Staaten. In erschreckender Weise sind die Ereignisse der 90er Jahre bereits wieder verdrängt. Und gilt schon wieder: Du definierst dich über Nation, Heimat, Volk und Vaterland. Das bist du. DU bist vor allem Angehöriger einer Menschengruppe. Und wenn du das nicht in dem Ausmaß ausleben kannst, dann müssen die Angehörigen der anderen Gruppe auch schon mal abgeknallt werden. VOn einer "neurotischen Geschichtsbesessenheit" ist die Rede, wenn es um Serben, ALbaner, Kosovo, die Schlacht auf dem Amselfeld geht. Wer aus seinen Wurzeln nicht herausfindet, stirbt am Ende einen sinnlosen "Helden"tod.

Hier in Deutschland, so erlebe ich es zumindest, ist diese Nationenversessenheit viel zu häufig mit Dummheit verbunden. Diese Leute wird man kaum irgendwie ernst nehmen können. Das ist woanders anders. In Frankreich oder Russland etwa gibt es eben wirklich eine Neue Rechte von Intellektuellen. "Jobbik" in Ungarn stammt aus dem akademischen Umfeld. Und im Westbalkan siehts ähnlich aus. Emir Kusturica ist einer der bekanntesten Regisseure, Musiker und Intellektuellen der Welt. Und fabriziert Songs wie etwa "Wir geben Kosovo nicht her". Da sind wir - kulturell - unmittelbar bei Europa 1933!

Der Rechtsruck in Estland (und potenziell ja auch in anderen Staaten des Baltikums und Skandinaviens) wäre auch ein Thema. AUs E-Stonia wird aktuell mit der Regierungsbeteiligung von EKRE ein Rassismus-Staat.
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