Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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Ebiker
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Ebiker »

Perkeo hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 18:23 Das hat mit dem deutschen Atomausstieg nichts zu tun. Bis wir aus fossilen UND Kernenergie ausgestiegen sind, wird noch VIEL Zeit vergehen.
Die angebliche Konkurrenz zwischen Erneuerbaren und Kernenergie ist ein reiner Strohmann der Anti-Atom-Lobby.
Kohleausstieg zuerst oder Atomausstieg zuerst, DAS war die Entscheidung die tatsächlich anstand - und in der die Skandinavier, Franzosen und Briten richtig und die Deutschen falsch entschieden. Dementsprechend ist Deutschland im Klimaschutz hinter den genannten.
https://www.nuklearforum.ch/de/news/st ... tet-als/
Die Analyse zeigt auch, dass Deutschland durch den Ausbau der Kernenergie seine Klimaziele besser hätte erreichen können. Während die CO₂-Emissionen durch die Energiewende um 25% gesenkt wurden, hätte eine nuklearbasierte Politik die Emissionen um bis zu 73% reduzieren können. Zudem hätte die Kernkraft Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erheblich verringert. Insbesondere in der Energiekrise rund um den Ukraine-Krieg habe Deutschland diese Abhängigkeit EUR 1,2 Billionen gekostet. «Die Energiewende hat auch bei der Energiesicherheit schlecht abgeschnitten, da sie auf Gaskraftwerke für Ausgleichs- und Reservezwecke angewiesen ist, wie der Krieg in der Ukraine gezeigt hat», schreibt Emblemsvåg.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben: Sonntag 22. September 2024, 12:12 In Europa würde ich solche Ziele für Kurz- und Mittelstreckenraketen nicht aufbauen... sozusagen den fliegenden Zünder.
1) Diese Mittelstreckenraketen wurden bezahlt durch Import fossiler Brennstoffe.

2) WENN Putin Europa radioaktiv verseuchen will, schafft er das mit oder ohne Kernkraftwerke. Solar- und Windkraftanlagen werden ihn nicht abschrecken.

Genau das ist das eigentliche Problem des Atomausstiegs: Es werden nicht Vor- und Nachteile der Alternativen abgewogen. Stattdessen wird rein ideologisch eine Alternative ausgewählt. Von dieser werden dann alle Nachteile ausgeblendet, von den anderen alle Vorteile. Oder es werden die anderen Optionen gänzlich verleugnet und durch alberne Strohmänner ersetzt. Diese Methode eignet sich hervorragend zum Machtgewinn, nicht aber zur Problemlösung. Und mit dieser Einstellung werden wir auch in anderen Problemen aberwitzige Ressourcen für sinnlose bis kontraproduktive “Lösungen” verpulvern.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

relativ hat geschrieben: Dienstag 10. September 2024, 07:17 Für mich sind bei der mom. menschlichen Entwicklung und der politischen Weltlage , die AkWs tickende Zeitbomben.
Wohingegen Gaskraftwerke eine Zeitbombe sind die bereits hochgegangen ist - und einen schweren nuklearen Zwischenfall oder Terroranschlag wahrscheinlicher gemacht haben denn je. ZUSÄTZLICH zum Klimawandel.
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 19:47 Genau das ist das eigentliche Problem des Atomausstiegs: Es werden nicht Vor- und Nachteile der Alternativen abgewogen. Stattdessen wird rein ideologisch eine Alternative ausgewählt. Von dieser werden dann alle Nachteile ausgeblendet, von den anderen alle Vorteile. Oder es werden die anderen Optionen gänzlich verleugnet und durch alberne Strohmänner ersetzt. Diese Methode eignet sich hervorragend zum Machtgewinn, nicht aber zur Problemlösung. Und mit dieser Einstellung werden wir auch in anderen Problemen aberwitzige Ressourcen für sinnlose bis kontraproduktive “Lösungen” verpulvern.
Selten so ein klares Statement gegen Atomkraft gelesen. :thumbup:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

Überraschende Nachricht vor einigen Tagen in der Gazeta Wyborcza: Der oberste Projektplaner für die polnischen AKW ist zurückgetreten... warum auch immer. Meine Vermutung: Das Projekt wird stetig kostspieliger. Schau'n 'mer 'mal!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben: Samstag 5. Oktober 2024, 07:22 Selten so ein klares Statement gegen Atomkraft gelesen. :thumbup:
Zeig mir EINE wissenschaftliche Studie, die behauptet, Kernenergie sei objektiv gefährlicher als Kohle.

Oder lege die Zahlen von Greenpeace nebeneinander, wie viele Tote pro Terawattstunde es bei Kohle und Kernenergie gibt.

Es gibt nicht den Hauch eines sachlichen Arguments dafür, den Atomausstieg höher zu priorisieren als den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, erst Recht der Braunkohle.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Ebiker hat geschrieben: Freitag 4. Oktober 2024, 18:30 https://www.nuklearforum.ch/de/news/st ... tet-als/
Die Analyse zeigt auch, dass Deutschland durch den Ausbau der Kernenergie seine Klimaziele besser hätte erreichen können. Während die CO₂-Emissionen durch die Energiewende um 25% gesenkt wurden, hätte eine nuklearbasierte Politik die Emissionen um bis zu 73% reduzieren können. Zudem hätte die Kernkraft Deutschlands Abhängigkeit von fossilen Energieträgern erheblich verringert. Insbesondere in der Energiekrise rund um den Ukraine-Krieg habe Deutschland diese Abhängigkeit EUR 1,2 Billionen gekostet. «Die Energiewende hat auch bei der Energiesicherheit schlecht abgeschnitten, da sie auf Gaskraftwerke für Ausgleichs- und Reservezwecke angewiesen ist, wie der Krieg in der Ukraine gezeigt hat», schreibt Emblemsvåg.
Na so nun auch wieder nicht. Die Kernkraftwerke der dritten Generation sind ein Fiasko, laufen völlig aus dem Ruder sowohl bezüglich der Kosten als auch des Zeitplans. Man kann spekulieren ob bei einem großen Einstieg die Kinderkrankheiten überwunden würden, aber das genau zu beziffern ist Kaffeesatzleserei - in die eine und die andere Richtung. Was man aber problemlos hätte machen können ist einfach nicht aussteigen, bevor man aus der Kohle ausgestiegen ist und Verkehr und Heizung elektrifiziert hätte. Wir könnten in einer Liga mit den Skandinaviern spielen OHNE auf das Endziel 100% erneuerbar zu verzichten.
Stattdessen wurden Milliarden und Abermilliarden für - auch betrogen auf die Nachteile der Kernenergie allein - sinnlose bis kontraproduktive Maßnahmen verpulvert, nur weil die eigene Wählerschaft nicht ein bisschen umdenken muss. Und DAS ist die eigentliche Katastrophe.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

@ Perkeo:

In dieser Gemengelage sehe ich nur unser sehr weit verbreitetes Unvermögen, mit dem strahlenden Abfall der herkömmlichen Kernenergie umzugehen. Ereignisse um die Endlagersuche (Wackersdorf, Gorleben) und daraus erwachsendem Wahnsinn (Asse), lassen mich vermuten, daß der Ausstieg aus der Nutzung der Kernkraft unter dem Strich noch die vernünftigste politische Maßnahme war, die unserer Politik einfallen konnte.

Ich sehe dabei wirklich nur unsere Menschen und ihre Empfindungen. Anderswo und mit anderen Menschen mag das Festhalten an der Kernenergie durchaus eine sinnvolle Zwischenform für die Bereitstellung elektrischer Energie sein bis zum endgültigen Sieg der erneuerbaren Energien. Derzeit erkenne ich in Deutschland keine Massenbewegung zur Wiederbelebung abgeschalteter AKW.

Politik gegen die Empfindungen der Menschen führt mit Sicherheit zu einem "Systemwechsel".
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Perkeo hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 16:45 Zeig mir EINE wissenschaftliche Studie, die behauptet, Kernenergie sei objektiv gefährlicher als Kohle.

Oder lege die Zahlen von Greenpeace nebeneinander, wie viele Tote pro Terawattstunde es bei Kohle und Kernenergie gibt.
Da die Toten und die lebenslangen Krankheiten durch Tschernobyl von den Atomfans immer gerne vergessen oder marginalisiert werden ist so eine Aufzählung schliucht vergebene Liebesmüh.
Schau einfach mal, wie mit Wild und Pilzen noch heute umgegangen werden sollte, und wie sich die Krebsfälle vor und nach diesem Ereignus in Mitteleuropa verändert haben, dann sollte sich die Frage eigentlich erübrigen. ;)
Blöd blos, dass weder auf den Toten, noch auf den Kranken ein Stempel prangt: #DankeAtomkraft.

Davon abgesehen war streng genommen schon die Inbetriebnahme des ersten AKW rechtswiedrig, da die Entsorgung der Abfälle bis heute nicht geklärt ist.
Das ist GRUNDVORAUSSETZUNG für JEDE andere Technik. (Ebenso Haftung, Versicherungsschutz, usw.)
Es gibt nicht den Hauch eines sachlichen Arguments dafür, den Atomausstieg höher zu priorisieren als den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, erst Recht der Braunkohle.
Doch - die Kosten, die ihr Atomfans so gerne vergesst und/oder Anderen aufbürden wollt. ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Kamikaze hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 17:51 Da die Toten und die lebenslangen Krankheiten durch Tschernobyl von den Atomfans immer gerne vergessen oder marginalisiert werden ist so eine Aufzählung schliucht vergebene Liebesmüh.
Lebenslangen Krankheiten gibt es aber auch durch Kohlekraftwerke, z.B. Feinstaub und sogar Radioaktivität. Von letzterem natürlich sehr viel weniger als ein havariertes Kernkraftwerk, aber sehr viel mehr als ein Kernkraftwerk im Normalbetrieb. Und dazu komm natürlich auch CO2. Sorry deine Illusion zu zerstören, aber jeder der nachrechnet kommt zum gleichen Ergebnis: Der Kohleausstieg wäre objektiv dringlicher gewesen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

H2O hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 17:17 @ Perkeo:
In dieser Gemengelage sehe ich nur unser sehr weit verbreitetes Unvermögen, mit dem strahlenden Abfall der herkömmlichen Kernenergie umzugehen. Ereignisse um die Endlagersuche (Wackersdorf, Gorleben) und jdaraus erwachsendem Wahnsinn (Asse), lassen mich vermuten, daß der Ausstieg aus der Nutzung der Kernkraft unter dem Strich noch die vernünftigste politische Maßnahme war, die unserer Politik einfallen konnte.
Und was hat der Atomausstieg daran geändert? Welchen Vorteil hat es, nur den Abfall aus 60 anstatt aus 80 bis hundert Jahren Kernenergie endlagern zu müssen? In Schacht Konrad wäre es ein reiner Schreibaufwand, schon allein in den bereits gegrabenen Stollen ist mehr als genug Platz. Das Endlager für Brennelemente ist dann nochmal etwa um den Faktor 10 kleiner. Die Menge war und ist nie das Problem, sondern nur der politische Wille eine klare Entscheidung zu treffen.

Übrigens: Asse war nie als Endlager genehmigt und hätte auch nie eine Genehmigung bekommen. Aber das ist ein interessantes Phänomen der Anti-Atom-Bewegung: Der Aufschrei bleibt genau dann aus, wenn er ausnahmsweise mal angebracht wäre.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von H2O »

@ Perkeo:

Ich meine, daß ich auf den kriminellen Wahnsinn um die Asse zu Recht hingewiesen hatte. Außerdem erkenne ich politisch lang anhaltende Entscheidungen einer Mehrheit an, die unter dem Strich zum Ausstieg aus den herkömmlichen AKW geführt hat. Ich sehe auch einen Unterschied darin, ob man mit dem ungelösten (politischen!) Problem eines Endlagers auf strahlenden Abfällen von 60 oder 80 Jahren hockt.
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relativ
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von relativ »

Perkeo hat geschrieben: Sonntag 6. Oktober 2024, 20:10 Und was hat der Atomausstieg daran geändert? Welchen Vorteil hat es, nur den Abfall aus 60 anstatt aus 80 bis hundert Jahren Kernenergie endlagern zu müssen? In Schacht Konrad wäre es ein reiner Schreibaufwand, schon allein in den bereits gegrabenen Stollen ist mehr als genug Platz. Das Endlager für Brennelemente ist dann nochmal etwa um den Faktor 10 kleiner. Die Menge war und ist nie das Problem, sondern nur der politische Wille eine klare Entscheidung zu treffen.

Übrigens: Asse war nie als Endlager genehmigt und hätte auch nie eine Genehmigung bekommen. Aber das ist ein interessantes Phänomen der Anti-Atom-Bewegung: Der Aufschrei bleibt genau dann aus, wenn er ausnahmsweise mal angebracht wäre.
Es gab eine klare Entscheidung sowohl Politisch als auch Gesellschaftlich, aus der Atomernergie auszusteigen. Jedem war doch klar , daß man bei der Energietransformationen nicht seine Meinung wecheln kann, wie seine Unterwäsche.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Generell, so Kühn weiter, sehe das BASE die Atomdebatte skeptisch: "Wir betrachten mit Sorge, dass Fragen zu nuklearen Abfällen und die Entsorgungsdebatte national wie europäisch immer hinten runterfallen.
[...]
"Die Union wirft der Ampelregierung vor, mit dem vollzogenen Atomausstieg den Wirtschaftsstandort Deutschland zu gefährden - dabei setzte die Koalition von SPD, Grünen und FDP damit nur einen Beschluss um, den der Bundestag 2011 während der Regierungszeit von CDU und CSU gefällt hatte.
[...]
Bis es in Deutschland ein Endlager für hoch radioaktiven Atommüll gibt, wird es noch Jahrzehnte dauern. Das laufende Suchverfahren hat noch keinen Standort gefunden, Experten hoffen auf ein Endlager bis Mitte des Jahrhunderts.
https://www.gmx.net/magazine/regio/berl ... r-40231078

Uiuiui - wenn sogar GMX schon merkt, dass das Geschwafel der Unionsparteien nur noch Dummenfang ist... :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Der Entschluss zum Ausstieg , den der Bundestag 2011 während der Regierungszeit von CDU und CSU gefällt hat, basiert auf dem Bezug von günstigem russischen Gas.
Entweder wird wieder günstiges Gas aus Russland bezogen, oder der Beschluss zum Ausstieg aus der Atomkraft ist hinfällig.
Das wäre die logische Betrachtung veränderter Umstände.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 14. Oktober 2024, 17:18 Der Entschluss zum Ausstieg , den der Bundestag 2011 während der Regierungszeit von CDU und CSU gefällt hat, basiert auf dem Bezug von günstigem russischen Gas.
Entweder wird wieder günstiges Gas aus Russland bezogen, oder der Beschluss zum Ausstieg aus der Atomkraft ist hinfällig.
Das wäre die logische Betrachtung veränderter Umstände.
Genauso logisch ist es, in den Wintermonaten, wenn es weniger Wind und Sonne gibt, Atomstrom aus Frankreich zu importieren. Sicherlich erfordert die Energiewende den rascheren Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland, um Gaskraftwerke substituieren zu können.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Wähler hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 06:23 Genauso logisch ist es, in den Wintermonaten, wenn es weniger Wind und Sonne gibt, Atomstrom aus Frankreich zu importieren.
Wie kommst du auf dieses schmale Brett?
Im Winter ist idR. deutlich mehr EE-Strom im Netz, als in den Sommermonaten abseits der Mittagspeaks.
Viel eher wird F im Winter wieder eine Menge Strom aus D beziehen, weil die dortigen AKW ja sooooo gut funktionieren.
Sicherlich erfordert die Energiewende den rascheren Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland, um Gaskraftwerke substituieren zu können.
Woher soll der Wasserstoff für diese "Infrastruktur" denn kommen?
Wasserstoff wird alleine aus Kostengründen zunächst dort produziert werden, wo er wirklich (!!!) notwendig ist.
Glücklicherweise werden die Anwendungsgebiete, die nicht auf Wasserstoff oder andere Brennstoffe verzichten können immer weniger, und ich postuliere, dass am Ende nur ein paar ganz wenige Fälle außerhalb der Anwendungen übrig bleiben werden, die das Wasserstoffmolekül an sich brauchen.
Sogar die Stahlkocher stellen weltweit immer mehr auf Lichtbogenöfen und Eisenelektrolyse um, als nur Kohle durch Wasserstoff zu ersetzen, wie das hierzulande manche erträumen.

Wasserstoff ist der Champagner der Energiewende. Den wird allein aus kostengründen niemand einsetzen, für den es eine andere Möglichkeit gibt (und diese Möglichkeiten werden immer mehr bzw. die notwendigen Anwendungsgebiete immer weniger).
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von JJazzGold »

Wähler hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 06:23 Genauso logisch ist es, in den Wintermonaten, wenn es weniger Wind und Sonne gibt, Atomstrom aus Frankreich zu importieren. Sicherlich erfordert die Energiewende den rascheren Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland, um Gaskraftwerke substituieren zu können.
Es ist diese Denkweise, gegen cash zu importieren, statt selbst mit bereits vorhandener Infrastruktur zu produzieren, die zu einem Sargnagel der deutschen Industrie wird. Schon jetzt fehlen 81 Billionen zur Transformation der deutschen Industrie, um diese wieder konkurrenzfähig zu machen. Woher sollen die kommen?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von firlefanz11 »

Nach Microsoft setzt auch Google auf Atomkraft, um Rechenzentren in Zeiten stromhungriger Künstlicher Intelligenz zu betreiben. Der Internet-Konzern will ab 2030 Energie aus neuartigen kleinen Reaktoren des Entwicklers Kairos Power einkaufen. Bis 2035 soll die jährliche Leistung 500 Megawatt erreichen.
...
Eine Besonderheit der kompakten modularen Reaktoren von Kairos ist, dass sie nicht mit Wasser, sondern mit geschmolzenen Flourid-Salzen gekühlt werden. Das Unternehmen betont, dass seine Konstruktion allein schon dadurch sicherer als herkömmliche Reaktoren sei, dass die Kühlflüssigkeit nicht verkoche.
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtscha ... n-100.html

Sowas aber auch...!
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 06:47 Wasserstoff ist der Champagner der Energiewende. Den wird allein aus kostengründen niemand einsetzen, für den es eine andere Möglichkeit gibt (und diese Möglichkeiten werden immer mehr bzw. die notwendigen Anwendungsgebiete immer weniger).
Soviel ich weiß, will man mit dem Konzept "Power to Gas" die Gaskraftwerke durch Wasserstoffkraftwerke ersetzen. So kann man Stromenergie aus Windrädern und Photovoltaikanlagen indirekt speichern.
Das mit dem Saldo der Stromimporte in Deutschland gegenüber Frankreich im Winterhalbjahr habe ich anders in Erinnerung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kölner1302 »

Statt diese irre teuren AKWs zu bauen,
bei denen die Entsorgung des verbrauchten Kernbrennstoffs nicht geregelt ist sollte man besser kommunale Blockkraftwerke oder Großkraftwerke auf Wärmepumpenbasis bauen. In Köln ist so etwas am Rheinufer geplant (150 MW)
https://www.rheinenergie.com/de/unterne ... 71240.html
Dabei wird die Wärme des Flusswassers genutzt. Fast jede Stadt hat einen Fluss.

Außerdem ist auf den meisten Dächern Platz für Solarpanels und kleine Windräder. Den könnten die Gemeinden zur Energieerzeugung nutzen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Wähler hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 17:18So kann man Stromenergie aus Windrädern und Photovoltaikanlagen indirekt speichern.
Ja, könnte man, macht man aber nicht. Lieber gibt man viele Milliarden EUR pro Jahr aus, um die Stromüberschüsse ins Ausland abzugeben. Auf die Idee, mit diesem Geld entsprechende Power2Gas-Anlagen zu bauen, kommt man anscheinend nicht.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Wähler hat geschrieben: Dienstag 15. Oktober 2024, 17:18 Soviel ich weiß, will man mit dem Konzept "Power to Gas" die Gaskraftwerke durch Wasserstoffkraftwerke ersetzen. So kann man Stromenergie aus Windrädern und Photovoltaikanlagen indirekt speichern.
Braucht es halt noch nicht, weil noch zu wenig EE-Strom und ausreichend Fossilkraftwerke zum herunterfahren/abschalten im Netz sind.

Ganz nebenbei werden Batterien für diesen Anwendungsfall immer attraktiver, da diese immer billiger werden und deutlich mehr effizienz und Flexibilität erlauben.
Wieviel (und ob überhaupt) wir jemals Wasserstoff zur Stromgewinnung verbrennen müssen ist also sehr fraglich.

Nachtrag:
Wenn es allerdings nur um ein "Notfall-Backup" geht, dann wären klassische Erdgasturbinen mMn. am sinnvollsten.
Diese haben extrem geringe Wartungs- und Gestehungskosten je kW, es ist kaum bis garkein Personal vor Ort nötig und Erdgas lässt sich im Vergleich zu H2 sehr einfach lagern.
Da diese Teile die meiste Zeit nur dumm herum stehen fallen diese Kosten deutlich mehr ins Gewicht, als die (dann recht hohen) Betriebskosten.
Dunkelflauten in D treten etwa alle zwei Jahre auf und dauern dann ca. zwei Wochen. https://www.next-kraftwerke.de/wissen/dunkelflaute
Im europäischen Verbundnetz ist die Zeit noch deutlich geringer, aber lasst uns mal damit rechnen.
Die Backup-Kraftwerke laufen also durchschnittlich an 7 von 365 Tagen im Jahr (in der Realität vermutlich deutlich weniger, da ja Stromhandel und Batterien ebenfalls vorhanden sind).
Da spielen die eigentlichen Betriebskosten kaum eine Rolle im Vergleich zu den Einstands-Personal und Unterhaltskosten.
Bis dahin sind aber ohnehin noch mehr als ausreichend alte Fossilkraftwerke am Netz, die bei Bedarf einfach hoch gefahren werden können, und die meisten könnten technisch sehr einfach auf Gasfeuerung umgestellt werden, was eine sehr kostengünstige Umstellung vom regulären Kraftwerksbetrieb auf Notfall-Backup-Kapazität ermöglichen würde. Diese alten Wasserkocher wären zwar nicht so schnell und flexibel wie moderne Gaskraftwerke, aber das muss für den Anwendungsfall (der dank Wetterdiensten über >2 Wochen gut vorhersagbar ist) auch garnicht zwingend der Fall sein.
AKW eignen sich dafür jedenfalls überhaupt nicht. (Von den zu erwartenden Kosten mal ganz zu schweigen...)
Das mit dem Saldo der Stromimporte in Deutschland gegenüber Frankreich im Winterhalbjahr habe ich anders in Erinnerung.
Dann justiere mal deine Erinnerung nach.
Im Winter wurde in den letzten jahren deutlich mehr EE-Strom exportiert, weil F seinen Bedarf nicht decken kann und dafür sehr hohe Preise bezahlt, während hierzulande billiger Windstrom geernetet werden kann.
In 2023 ist es besonders schön zu erkennen:
https://www.energy-charts.info/charts/p ... &year=2023

Dank immer mehr Windkraft wird auch die Außenhandelsbilanz immer besser.
Auch die Sektorkopplung trägt langsam Früchte, da gleichzeitig auch der Import anderer Energieträger sinkt und damit der deutschen Volkswirtschaft viele Milliarden € spart.
https://ag-energiebilanzen.de/wp-conten ... 403_dt.pdf
Zuletzt geändert von Kamikaze am Donnerstag 17. Oktober 2024, 07:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kölner1302 »

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von firlefanz11 »

Nach MS u. Google setzt auch Amazon zukünftig auf Kernkraft...
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-g ... 97587.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Verstehe ich nicht, warum setzen die nicht auf Sonne und Wind, die keine Rechnung schicken? Sind die alle dumm?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 17. Oktober 2024, 17:00 Nach MS u. Google setzt auch Amazon zukünftig auf Kernkraft...
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Amazon-g ... 97587.html
Bleib mal bei den Fakten:
Amazon würde sich gerne vom Staat den eigenen Energiehunger bezahlen lassen.
Darauf "setzen" sie (wenn überhaupt).
Sonst ist das Ganze erst mal (wieder) nur heiße Luft.
Bisher wurde es immer ganz plötzlich sehr dünn, wenn die Kosten zur Sprache kamen. ;)
Dann waren ganz plötzlich EE wieder ganz vorne mit dabei. :cool:
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Eiskalt »

Die Union will zurück zur Kernkraft.

Prüfen ob bestehende Kraftwerke wieder ans Netz können sowie Kraftwerke der neuesten Generationen bauen, ebenso wie Mini-Reaktoren:

https://www.bild.de/politik/inland/unio ... 24738e8092

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 14:05 Das ist der richtige Weg!
...wenn man ein Interesse daran hat, dass Deutschland weiter abgehängt wird und gleichzeitig Steuermilliarden an "gute Freunde" verschieben will. :thumbup:

Zudem dürfe eine Wider- oder Neuinbetriebnahme ohne geklärte Müllentsorgung und Versicherung der Anlagen grundgesetzwidrig sein. Interessiert aber die Dummenfänger von der Union nicht. ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Xexes »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 14:05 Die Union will zurück zur Kernkraft.

Prüfen ob bestehende Kraftwerke wieder ans Netz können sowie Kraftwerke der neuesten Generationen bauen, ebenso wie Mini-Reaktoren:

https://www.bild.de/politik/inland/unio ... 24738e8092

:thumbup: Das ist der richtige Weg!
Aus deinem Artikel:
CDU-Energieexperte und Fraktionsvize Jens Spahn (44) zu BILD:
Und genau bei dem Personal habe ich Zweifel am gesamten Rest
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 14:05 Die Union will zurück zur Kernkraft.
Irrtum.

Sie will Stimmen aus dem Wutbürger-Millieu abfischen.

Ist noch nie gelungen ;)
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Bogdan
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Bogdan »

Xexes hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 15:16 Aus deinem Artikel:

Und genau bei dem Personal habe ich Zweifel am gesamten Rest
Ironie an:
Als Bankkaufmann und studierter in Politikwissenschaft hat man
doch Ahnung von allen Themen.
Ironie aus.
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Eiskalt »

Kamikaze hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 14:59 ...wenn man ein Interesse daran hat, dass Deutschland weiter abgehängt wird und gleichzeitig Steuermilliarden an "gute Freunde" verschieben will. :thumbup:

Zudem dürfe eine Wider- oder Neuinbetriebnahme ohne geklärte Müllentsorgung und Versicherung der Anlagen grundgesetzwidrig sein. Interessiert aber die Dummenfänger von der Union nicht. ;)
Deutschland wird ja nicht abgehängt, im Gegenteil.
Wie kommst du auf diesen Unsinn?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 15:35 Deutschland wird ja nicht abgehängt, im Gegenteil.
:D :D :D :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Kamikaze hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 16:13 :D :D :D :D
Wer so weit außerhalb der Realität zuhause ist, mit dem lohnt keine Diskussion. :|
In dem Artikel steht übrigens nichts davon dass DIE CDU zur Kernkraft zurück will.

Dem hat Merz auch erst im Juni eine klare Absage erteilt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Eiskalt »

Kamikaze hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 16:13 :D :D :D :D
Wer so weit außerhalb der Realität zuhause ist, mit dem lohnt keine Diskussion. :|
Das ist ja nicht an der Realität vorbei.
Im Gegenteil.

Alle großen Nationen gehen diesen Weg.

Ich würde dich ja fragen warum du glaubst das dies nicht so ist aber deine Antwort lässt darauf schließen, dass du keine fundierte Antwort hast.

Ziemlich dämlich in einem Forum nicht diskutieren zu wollen aber das sagt ja viel über dich aus und verwundert ja auch nicht. :)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Eiskalt »

Schnitter hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 16:23 In dem Artikel steht übrigens nichts davon dass DIE CDU zur Kernkraft zurück will.

Dem hat Merz auch erst im Juni eine klare Absage erteilt.
Nee? Dann lies nochmal
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 16:27 Nee? Dann lies nochmal
"....wollen prüfen.....Fusionsreaktor...alles noch nicht so klar...."

Und was natürlich nicht fehlen darf: "Technologieoffenheit", d.h. alles wie früher, bloß kein Fortschritt.

Klarer Fall von Wahlkampf um Wutwichtel, nicht mehr und nicht weniger.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Eiskalt »

Schnitter hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 17:11 "....wollen prüfen.....Fusionsreaktor...alles noch nicht so klar...."

Und was natürlich nicht fehlen darf: "Technologieoffenheit", d.h. alles wie früher, bloß kein Fortschritt.

Klarer Fall von Wahlkampf um Wutwichtel, nicht mehr und nicht weniger.
Das ist ja auch alles grundsätzlich richtig.
Und man will ja auch richterweise nicht von den EE weg.
Dennoch ist das ein klares Bekenntnis zur Kernkraft und das ist auch richtig so.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 16:26 Alle großen Nationen gehen diesen Weg.
2023:

Zubau AKW: -24 GW

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenerg ... C3%A4ndern

Zubau EEG: +160 GW

https://www.enercity.de/magazin/unsere- ... e-energien

Fazit:

Alle großen Nationen gehen diesen Weg ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 17:13 Das ist ja auch alles grundsätzlich richtig.
Wohin das Codewort "Technologieoffenheit" geführt hat sieht man an der deutschen Autoindustrie.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 14:05 Prüfen ob bestehende Kraftwerke wieder ans Netz können ...
Die Grünen werden dafür gesorgt haben, dass die vom Netz gegangenen AKW irreparabel sind.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 17:15 2023:

Zubau AKW: -24 GW

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenerg ... C3%A4ndern

Zubau EEG: +160 GW

https://www.enercity.de/magazin/unsere- ... e-energien

Fazit:

Alle großen Nationen gehen diesen Weg ;)
Das sind irreführende Statistiken. Wie sich herausstellt sind Reaktoren mit minimalen Investitionen sehr viel länger betreibbar, als angenommen. Natürlich wird dann nicht zugebaut, wenn man einfach die alten weiterbetreiben kann. Diesen Reichtum hat sich Deutschland ohne Not selbst genommen.

Außerdem ist der sogenannte "globale" Zubau in Wahrheit eher ein chinesischer Zubau, wo EE politisch forciert sind. Wo es keine politische Forcierung gibt, gibt es auch keinen großen Zubau von EE.
In China macht diese Forcierung aber auch mehr Sinn, da die Chinesen von der Ressource bis zum Endprodukt quasi alles im Inland herstellen und daher EE ein hohes Maß an Autarkie bieten. Die überteuerte Energie wird dann noch durch den Export von Panels und Turbinen kompensiert. Aus europäischer bzw. deutscher Sicht sieht die Rechnung aber ganz anders aus.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Eiskalt »

Schnitter hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 17:15 2023:

Zubau AKW: -24 GW

https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenerg ... C3%A4ndern

Zubau EEG: +160 GW

https://www.enercity.de/magazin/unsere- ... e-energien

Fazit:

Alle großen Nationen gehen diesen Weg ;)
Beinhaltet das auch die geplanten und in Bau befindlichen AKW?
Oder sind das Bestand + neu gebaut - demontiert?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 18:07 Die Grünen werden dafür gesorgt haben, dass die vom Netz gegangenen AKW irreparabel sind.
Was die Grünen so alles können... Jetzt haben sie also sogar schon das AKW-Personal unterwandert. :D :D :D
Manche glauben halt auch wirklich jeden Müll.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Eiskalt hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 19:29 die geplanten [...] AKW
wieviele der geplanten AKW haben denn eine stabile Finanzierungsplanung stehen?
Und wieviele davon kommen ohne Staatsgelder in Milliardenhöhe und umfangreiche staatliche Garantien (z.B. "kostenlose" Müllentsorgung, keine Versicherung nötig, garantierter Abnahmepreis deutlich über dem Strombörsendurchschnitt, etc) aus?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 18:55 Wie sich herausstellt sind Reaktoren mit minimalen Investitionen sehr viel länger betreibbar, als angenommen.
Von welchen Reaktoren sprichst du?
Die Deutschen Anlagen jedenfalls waren zum Ausstiegdatum "fix und fertig". Da wäre ohne Jahrelange Sanierungsmaßnahmen kein Monat Betrieb mehr drin gewesen. (sinngemäße Aussage der Betreiberfirmen)
Vom rechtlichen Aspekt (Revisionsstau, mangelnde Prüfungen, mangelnde Modernisierungen, etc.) ganz zu schweigen.
Wer glaubt, dass die deutschen AKW noch irgendwas tun, außer viele Milliarden € Steuergeld zu verschlingen, der ist den Dummenfängern der AgD und CxU reichlich naiv auf den Leim gegangen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Montag 4. November 2024, 22:07Manche glauben halt auch wirklich jeden Müll.
Das stimmt, ich hatte das tatsächlich geglaubt:
Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 25. Juli 2023, 05:30 Da werden Anlagen als "quasi funktionstüchtig" bezeichnet, die zum Teil schon keine Kühltürme mehr haben (längst gesprengt).
Auch dass bei fast allen Anlagen der nicht-radioaktive Teil bereits größtenteils abgebaut ist und mehr Arbeiten anfallen als "nur" den Brennstoff zu erneuern wird mal eben unterschlagen.
Wer, wenn nicht der zuständige grüne Minister, könnte das wohl veranlasst haben?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 5. November 2024, 11:03 Wer, wenn nicht der zuständige grüne Minister, könnte das wohl veranlasst haben?
Die Firmen, die das zurückbauen?
Seit wann kümmern sich Minister um die Sprengung (oder den Erhalt) von Gebäuden, die nicht in Staatsbesitz sind?
Allenfalls könnte man hier anführen, dass die Union (schwarz - nicht grün) 2011 die Grundlage dafür geschaffen hat.
Aber auch das war wohlbegründet und sinnvoll - anderenfalls hätte diese Partei ja >10 Jahre Zeit gehabt das Ganze nochmal rückgängig zu machen.
Das der jetzigen Regierung (und davon nur einer einzigen Partei), die lediglich nicht die 180°-Kehre entgegen jeder Vernunft angeordnet hat in die Schuhe schieben zu wollen ist halt... nicht besonders intelligent, wenn man mal drüber nachdenkt. ;)
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Kamikaze hat geschrieben: Dienstag 5. November 2024, 11:09Die Firmen, die das zurückbauen?
Die können sich selber beauftragen, fremdes Eigentum rückzubauen? Interessant.
Du solltest nachschlagen, was "veranlassen" bedeutet.
Aber das kommt wohl davon, wenn "jeden Müll" glaubt.
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