schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2019, 13:03)
Mein persönlicher Blick auf allgemein "Fernreisesehnsucht" hat sich im Laufe der Zeit etwas verschoben. Noch vor 10, 15 jahren hätte ich das Bedürfnis, Istanbul, Odessa, Jerusalem, das tote Meer, Grönland usw. usf. seheh zu dürfen, zumindest zum Teil auch als eine Art "Bildungssehnsucht" betrachtet. "Weltsehnsucht". Einfach aus Erfahrung mit verschiedenen Leuten in jüngerer Zeit hat sich das gewandelt und verschoben. Wenn ich einer entfernten Verwandten, einer gutmütigen ehemaligen Blumenbinderin und Reinemachefrau den Vorschlag mache: Tante Erika, hast du Lust, mal wieder die Schlossanlagen in Sanssouci zu besichtigen, bekomme ich einen verständnislosen Blick zur Antwort. SIe spart das ganze Jahr nur für die nächste Fernreise. Ihr Lieblingsspruch lautet: "Flieger, nimm mich mit" ... und dann gehts nach Jamaika, Kosta Rica, Sri Lanka usw. usf. Dabei lebt sie in einer spannenden interessanten Stadt. Mehr und mehr assoziiere ich "Fernreisesehnsucht" mit "Ungebildetheit". Obwohl das eigentlich paradox ist. Von einigen meiner Kumpels, für die der jährliche Thailand-Urlaub einschließlich aller erwartbaren Annehmlichkeiten obligatorisch ist, mal ganz abgesehen.
Ich betrachte das ganze Drumherum als Alptraum. Vorbereitungen, Impfungen....lästig.
Anreise und Parken vorm Abflug...nervig.
Einchecken und Warten....lästig.
Fliegen....tödlich langweilig.
Dann Menschenmassen,.die alle dasselbe Ziel haben und nicht immer gut riechen. Überteuertes Essen, Einheimische, die einen ûber den Tisch ziehen wollen. Verwackelte Schnappschüsse von Sehenswürdigkeiten und Hinterköpfen anderer Touristen.
Nun denn, Geschmäcker sind verschieden.
Ich lebe sehr nah eines UNESCO Naturschutzgebietes, meine Stadt und die nahgelegenen Lûbeck, Schwerin und Hamburg bieten Kultur und Kulinarisches....in der Zeit, wo andere im Flieger schlafen, habe ich eine Fahrradtour gemacht, eine Flußfahrt die Wakenitz längs, war auf einem Jazzkonzert oder in der Oper und lecker essen.
