Was mich an diesem Fall ziemlich verblüfft, ist, wie uns unsere Journalisten mit allergrößter Verbissenheit einen "Terror" der Neonazis herbeireden wollen. Je weiter politisch links verortet, mit desto größerem Schaum vorm Mund wird vom "braunen Terror" gefaselt.
Wikipedia:
"Der Terror (lat. terror „Schrecken“) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen. Das Ausüben von Terror zur Erreichung politischer, wirtschaftlicher oder religiöser Ziele nennt man Terrorismus."
Die NSU hat über 7 Jahre hinweg 10 Morde in verschiedenen Städten begangen, von denen niemand, noch nicht mal die Ermittler, wussten, daß sie Neonazihintergründe hatten. Wer bitteschön wurde also durch diese Morde terrorisiert? Terrorismus liegt, das sei nur einmal am Rande angemerkt, nicht schon dann vor, wenn die Angehörigen von Mordopfern Angst oder Schrecken empfinden, denn wäre dies so, dann wäre ja jeder Wald- und Wiesenmord, bei dem erstmal der Täter und damit das Motiv unbekannt ist, ein terroristischer Akt. Nein, Deutschland hat morgens, wenn überhaupt, am Frühstückstisch einen kleinen Artikel über diesen oder jenen rätselhaften Mord gelesen, anschließend umgeblättert, und in aller Gemütsruhe den Wetterbericht gelesen. Von Terror keine Spur.
Die NSU hat des weiteren ein Nagelbombenattentat in Köln durchgeführt, welches tatsächlich geeignet gewesen wäre, Terror zu verbreiten... WENN es ein Bekennerschreiben gegeben hätte, nebst Androhungen künftiger Attentate usw. Das gab es aber nicht. Alle tappten im Dunkeln, was das dahinterliegende Motiv war. Inwieweit dieses Attentat tatsächlich Angst und Schrecken in Köln verbreitete, kann ich nicht sagen, aber ich vermute mal, daß es wohl kaum jemanden gab, der sich deswegen nicht mehr auf die Straße traute. Ich habe jedenfalls sowas nicht gehört.
Bei der RAF z.B. war das alles ganz anders, das waren wirkliche Terroristen. Die bekannten sich öffentlich zu ihren Aktionen, stellten sie in einen politischen Kontext, hatten weithin publizierte Zielvorstellungen, und kündigten ständig weitere "Aktionen" an, bis die Ziele zu verwirklicht werden, nannten Personenkreise, die sie ins Visier nahmen usw. (um bei diesen Angst und Schrecken zu verbreiten, d.h. Terror). DAS ist Terrorismus, und nicht die Stümpereien dieser paar Leutchen im Neonaziumfeld, deren Taten an der medialen Aufmerksamkeit Deutschlands fast ein Jahrzehnt komplett vorbeigingen, und bei denen ich mich heute noch frage, was Sinn und Zweck dieser Morde war... vermutlich gab es gar keinen, außer, daß sie eine Ventilfunktion bei den Mördern hatten, ihnen eine gewisse persönliche Befriedigung verschafften. Ein Mörder, der lediglich deswegen mordet, weil es ihm persönlich Spaß bereitet (z.B. einen Türken umzubringen, weil er Türken hasst o.ä.), ist aber ohne weiteres auch erstmal überhaupt kein Terrorist.
Man fragt sich jetzt natürlich, warum uns die Medien heute einreden wollen, es hätte einen "Terror" bzw. "Terrorismus" der Braunen gegeben, obwohl jedes Kleinkind merken kann, daß es den nie gab. Z.B. Durch solche schönen Titel wie im heute abend gezeigten ARD-Film "Der Zschäpe-Prozess - Brauner Terror vor Gericht".
Das ist ein Terror, den es nie gegeben hat. Die für solche Titel verantwortlichen Journalisten sind daher ziemliche Nieten, die vielleicht aus Sensationsgeilheit ein absolut überdramatisierendes Vokabular verwenden, das absolut fehl am Platze ist. Oder man will zeigen, was für ein guter Mensch man ist, indem man durch Überdramatisierung des Bösen seine Distanz zu diesem Bösen deutlich macht... Dann fragt man sich allerdings, warum man in anderen Zusammenhängen sich eher Mühe gibt, das Böse zu relativieren, abzubügeln, kleinzureden... z.B. wenn Morde nicht aus ideologischer Verblendung, sondern aus den üblichen kriminellen Motiven, Geldgier usw. stattfinden... dann gehen dieselben Journalisten in die Gefängnisse, und drehen Filme, die uns zeigen wollen, daß die Mörder auch nur Menschen wie du und ich sind. Wenn es sich um Nazis handelt, dann ist relativieren, abbügeln, kleinreden allerdings auf einmal nicht mehr so kommod... gibt eben anständige Mörder und unanständige... insofern wird es wohl so schnell nicht dazu kommen, daß wir von unseren medialen Welterklärern erfahren, daß dieser oder jener NSU-Täter eine gaaaanz schlimme Kindheit hatte.
