Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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frems
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von frems »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 13:53 In Europa befinden sich 14 Reaktoren im Bau und 30 weitere sind in fortgeschrittener Planung oder bereits bestellt.
Du meinst diese "potentiell bald im Bau" befindlichen Reaktoren (inkl. Russland)? :p

Dann sag mal Bescheid, sobald irgendeiner davon in Betrieb geht und irgendeinen relevanten Beitrag zur Stromversorgung leistet.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

frems hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 14:07 Du meinst diese "potentiell bald im Bau" befindlichen Reaktoren (inkl. Russland)? :p

Dann sag mal Bescheid, sobald irgendeiner davon in Betrieb geht und irgendeinen relevanten Beitrag zur Stromversorgung leistet.
Mochovce 4 in der Slowakei z.B. wird im Laufe des Jahres in Betrieb gehen und wird dann zusammen mit dem vor gut einem Jahr in Betrieb gegangenen Mochovce 3 ca. ein Viertel der slowakischen Stromproduktion stellen :thumbup:
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frems
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von frems »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 14:37 Mochovce 4 in der Slowakei z.B. wird im Laufe des Jahres in Betrieb gehen und wird dann zusammen mit dem vor gut einem Jahr in Betrieb gegangenen Mochovce 3 ca. ein Viertel der slowakischen Stromproduktion stellen :thumbup:
Du meinst die Blöcke, deren Planung in den 70ern begann bzw. der Bau in den 80ern? Okay, cool, dann mal los. :?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alter Stubentiger »

Guggst_Du hat geschrieben: Dienstag 3. Juni 2025, 11:55 Alle anderen Stromerzeugungsmethoden außer Fission oder Fusion.
Selbst bei der Deuterium-Tritium-Fusion entsteht eine harte Neutronenstrahlung, die die Reaktorwände
in kurzer Zeit in radioaktiven Müll verwandelt.
Selbst bei der Fusion hätten wird also das nach wie vor ungelöste Endlagerproblem:
viewtopic.php?p=5599873#p5599873
Fusion gibts nicht. Und nach dem Forschungsreaktor ITER soll erstmal der Demonstrationsreaktor DEMO gebaut werden. Das ist endlos weit weg und geht alles quälend langasm vorran.
Bis es soweit ist, wird alles mit Wind, Solar und Batteriespeicher gemacht, wo die Entwicklung im Schweinsgalopp voran geht.

Einer der größten Batteriespeicher Deutschlands ist offiziell ans Netz gegangen. Die Anlage in Bollingstedt in Schleswig-Holstein speichert den Betreibern zufolge Produktionsüberschüsse aus Wind- und Solarenergie – und speist den erneuerbaren Strom zu Spitzenlastzeiten ins Netz ein.
Eco-Stor-Geschäftsführer Georg Gallmetzer erklärte: »Wir haben jetzt die Technologie, um wertvollen Sonnenstrom in die Abendstunden zu verschieben, Preise zu dämpfen und Strom aus Gas und Kohle weiter zu reduzieren.« Es seien weitere Großspeicher geplant.

Aktuell haben solche Speicher in Deutschland eine Kapazität von 2,7 Gigawattstunden (GWh), wie aus den Battery Charts der RWTH Aachen
hervorgeht. Mit Gewerbe- und Heimspeichern sind es 20,3 GWh. Der größte Anteil entfällt demnach auf die Heimspeicher mit 16,7 GWh.

Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Tobias Goldschmidt lobte Speicher als wahre Multitalente: »Sie gleichen die natürlichen Schwankungen bei der Solar- und Windenergie aus; sie stabilisieren die Netze, senken die Strompreise und sorgen für mehr Grünstrom in unseren Netzen«, so Goldschmidt.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/energ ... 650266477d
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

frems hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 14:39 Du meinst die Blöcke, deren Planung in den 70ern begann bzw. der Bau in den 80ern? Okay, cool, dann mal los. :?
Ah, mal wieder moving thr goalpost, du passt also hervorragend zu den anderen Clowns hier im Thread.

Hätte jedes deutsche Bundesland einen Flamanville 3-Reaktor begonnen und hätte man die bestehende AKW-Flotte beibehalten, dann wäre man nun heute viel weiter in der Dekarbinisierung und viel günstiger wäre es auch noch gekommen. Aber auf weitere 25 Jahre "Energiewende", die Hunderte Milliarden kostet und nichts bringt. Außer natürlich man möchte weiterhin, dass Deutschland der größte Braunkohleproduzent der Welt bleibt :thumbup:
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frems
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von frems »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 16:42 Ah, mal wieder moving thr goalpost, du passt also hervorragend zu den anderen Clowns hier im Thread.

Hätte jedes deutsche Bundesland einen Flamanville 3-Reaktor begonnen und hätte man die bestehende AKW-Flotte beibehalten, dann wäre man nun heute viel weiter in der Dekarbinisierung und viel günstiger wäre es auch noch gekommen. Aber auf weitere 25 Jahre "Energiewende", die Hunderte Milliarden kostet und nichts bringt. Außer natürlich man möchte weiterhin, dass Deutschland der größte Braunkohleproduzent der Welt bleibt :thumbup:
Naja, und was hilft es bei der Dekarbonisierung, wenn wir jetzt die Planung für ein paar Meiler beginnen, die nicht in 25, sondern eher 50 Jahren ans Netz gehen? Zumal auch "modernere" Anlagen wie Olkiluoto 3 nicht gerade ein Schnäppchen sind. Also eine Renaissance sieht für mich anders aus.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

frems hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 16:52 Naja, und was hilft es bei der Dekarbonisierung, wenn wir jetzt die Planung für ein paar Meiler beginnen, die nicht in 25, sondern eher 50 Jahren ans Netz gehen?
Gar nichts. Und deswegen machen wir diesen Stumpfsinn auch nicht mit.

Nur mal Info:

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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 16:42Aber auf weitere 25 Jahre "Energiewende", die Hunderte Milliarden kostet und nichts bringt.
Hö? Wir sind doch in max. 20 Jahren bei Netto-Null CO2 :thumbup:
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

frems hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 16:52 Naja, und was hilft es bei der Dekarbonisierung, wenn wir jetzt die Planung für ein paar Meiler beginnen, die nicht in 25, sondern eher 50 Jahren ans Netz gehen? Zumal auch "modernere" Anlagen wie Olkiluoto 3 nicht gerade ein Schnäppchen sind. Also eine Renaissance sieht für mich anders aus.
Ich weiß nicht, woher du die 50 Jahre hernimmst. Das ist selbst bei westlichen Reaktoren nicht der Normalfall. Flamaville 3 hat von Beschluss bis Netzanschluss ca. 22 Jahre gebraucht, Hinkley Point C wird vermutlich 18-20 Jahre dauern, OL3 hat 19 Jahre gedauert. Man muss aber nicht die Reaktoren von EDF benutzen. Die koreanischen Reaktoren, für die sich Tschechien entschieden hat, werden in einem Bruchteil dieser Zeit gebaut.

Es ist auch ganz einfach, wieso selbst die teuren und langwierigen Reaktoren des Westens besser sind, als die deutsche Energiewende, weil es mit denen nach 20 Jahren dann wenigstens auch wirklich vollbracht ist. Deutschland wird sich mit den Wetterstromanlagen niemals vollständig dekarbonisieren und wird in der Zwischenzeit einen der teuersten Stromproduktionen der Welt haben. Würde man die Umlage, die gerade aus dem Bundeshaushalt bezahlt wird, alle Verbraucher bezahlen lassen, würde der kWh-Preis um 8ct steigen bzw. mit MwSt um 10ct. Das wäre der Tot der deutschen Industrie. Würde man daher, wie es auch zuvor getan wurde, nur die deutschen Privathaushalte zahlen lassen, würde deine Stromrechnung um >30ct/kWh steigen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Ebiker »

Schnitter hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 17:12 Gar nichts. Und deswegen machen wir diesen Stumpfsinn auch nicht mit.

Nur mal Info:

Ausbau EE weltweit 2024: 585 GW

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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 17:12 Gar nichts. Und deswegen machen wir diesen Stumpfsinn auch nicht mit.

Nur mal Info:

Ausbau EE weltweit 2024: 585 GW

Ausbau AKW weltweit 2024: 4 GW

So viel zum beliebten "Argument": "Jaja, alle dumm außer uns" ;)
Wie viele Länder setzen denn auf Wetterstrom als nahezu einzige Energiequelle? Wieso wird in Deutschland behauptet, dass man für Wetterstrom Speicher ausbauen muss, aber dann trotzdem auch behauptet, dass sich Wetterstromanlagen mit AKWs nicht vertragen?
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Kamikaze
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 10:54 Wie viele Länder setzen denn auf Wetterstrom als nahezu einzige Energiequelle? Wieso wird in Deutschland behauptet, dass man für Wetterstrom Speicher ausbauen muss, aber dann trotzdem auch behauptet, dass sich Wetterstromanlagen mit AKWs nicht vertragen?
Mittelfristig fast alle.
Betrachte einfach die Ausbaustatistiken weltweit. ;)
Die koreanischen Reaktoren, für die sich Tschechien entschieden hat, werden in einem Bruchteil dieser Zeit gebaut.
Wurde das nicht auch für alle anderen Reaktoren, die du genannt hast prognostiziert?
Und welche Reaktorneubauten blieben denn außerhalb Chinas im Zeit- und Kostenrahmen?
AKW-Neubauten basieren von vorneherein auf Lügen, Schönrechnerei und Luftschlössern.
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Deus81
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Deus81 »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 11:25 Es gibt Grabkammern von Pharaohnen, die den Inhalt Jahrtausende lang sicher aufbewahrt haben. Obwohl da kein Müll drinnen war, sondern buchstäblich Goldschätze.
Und in Grabkammern, die zu einem erheblichen Teil von Grabräubern ausgeräumt wurden, möchtest du jetzt Atommüll sicher lagern? Ich weiß ja nicht...
Ebiker hat geschrieben: Donnerstag 5. Juni 2025, 11:43 Es ist nicht notwendig Atom"müll" tausende Jahre zu lagern.
Nicht? Und warum ist das mit dem Endlager dann so ein großes Problem? 239Pu hat eine Halbwertszeit von ~24.000 Jahren. Das ist schon ein bisschen was.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Kamikaze hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 10:58 Mittelfristig fast alle.
Betrachte einfach die Ausbaustatistiken weltweit. ;)
Achso, man extrapoliert gegenwärtige Wachstumsquoten einfach in die Zukunft. Deswegen leben wir heute auch von 100% Atomstrom, denn bei den Wachstumsquoten der 70er und 80er (ca. Verzehnfachung alle zehn Jahre) hätten wir seit 2005 dreimal so viel Atomstromkapazität erreicht, wie die Welt an Strom verbraucht. China erreicht dann bei gegenwärtigen Wachstumsquoten des Atomstroms ca. 2055 100% Atomstrom :thumbup:
Wurde das nicht auch für alle anderen Reaktoren, die du genannt hast prognostiziert?
Und welche Reaktorneubauten blieben denn außerhalb Chinas im Zeit- und Kostenrahmen?
AKW-Neubauten basieren von vorneherein auf Lügen, Schönrechnerei und Luftschlössern.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Deus81 hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 11:12 Und in Grabkammern, die zu einem erheblichen Teil von Grabräubern ausgeräumt wurden, möchtest du jetzt Atommüll sicher lagern? Ich weiß ja nicht...
Das nennt man einen Strohmann. Du hast gesagt, es sei nicht möglich etwas für Jahrtausende sicher aufzubewahren. Wenn es die alten Ägypter hinbekommen haben, dann wird es die moderne Zivilisation höchstwahrscheinlich auch schaffen.

Die Komplexität des Endlagerbaus besteht nämlich ironischerweise eher darin, dass die Politik möchte, dass der Atommüll wieder herausnehmbar sein soll, falls es in Zukunft Recyclingmöglichkeiten gibt. Ohne diese Regulierung wäre es deutlich einfacher ein Endlager zu bauen.
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Deus81
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Deus81 »

Du bist mit Grabkammern als sichere Aufbewahrungsorte um die Ecke gekommen. Da sehr viele von Grabräubern ausgeraubt wurden, sind die wohl nicht so sicher. Oder sehe ich das falsch?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Ebiker hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 10:45 Ausbau Kohle weltweit geplant und im Bau 450 GW
Also weiter rückläufig.

Gut so.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 10:54 Wie viele Länder setzen denn auf Wetterstrom als nahezu einzige Energiequelle?
Die meisten. Sonst würden die Länder ohne AKWs (deutliche Mehrheit) die Klimaneutralität logischerweise nicht erreichen.

Biomasse und Wasserkraft machen in Summe in Deutschland übrigens fast so viel aus wie Solarstrom.

Von "nahezu einzigen" kann also überhaupt nicht die Rede sein.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 10:31 Es ist auch ganz einfach, wieso selbst die teuren und langwierigen Reaktoren des Westens besser sind, als die deutsche Energiewende, weil es mit denen nach 20 Jahren dann wenigstens auch wirklich vollbracht ist.
Aber halt völlig unwirtschaftlich. Endlagerproblem gratis on top.
Deutschland wird sich mit den Wetterstromanlagen niemals vollständig dekarbonisieren ....
Technische Begründung ?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 11:21 Das nennt man einen Strohmann. Du hast gesagt, es sei nicht möglich etwas für Jahrtausende sicher aufzubewahren. Wenn es die alten Ägypter hinbekommen haben, ....
Die meisten Pharaonen Gräber wurden innerhalb von hundert Jahren geplündert.

Na dann kann ja nichts mehr schief gehen :D
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Ebiker »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:05 Also weiter rückläufig.

Gut so.
Der Kohleverbrauch nicht

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/wi ... 20liegen.

Und was tun die Chinesen
Der Bau von Kernkraftwerken und der Ausbau erneuerbarer Energien in China dürfte aber dazu beitragen, den Anstieg des Kohleverbrauchs bis 2027 zu begrenzen
Gibt nur ein klitzekleines Problem
Allerdings gebe es dabei eine Reihe von Unsicherheiten, unter anderem die Wetterbedingungen für die Erzeugung von Wind- und Solarstrom.
Und das Problem haben AKW nicht, Chinas Thoriumreaktor läuft sogar mitten in der Wüste, ganz ohne Kühlwasser.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Ebiker hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:14 Der Kohleverbrauch nicht
Es ging um den Ausbau. Der ist weltweit rückläufig.
Und das Problem haben AKW nicht...
Das Problem hat man auch mit Wasserstoffpeakern und Speicherlösungen nicht.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:13 Die meisten Pharaonen Gräber wurden innerhalb von hundert Jahren geplündert.

Na dann kann ja nichts mehr schief gehen :D
Das stimmt nicht. Selbst mit modernen Methoden hat man einen großen Teil der Pharaonengräber nicht mal gefunden. Und das, obwohl dort Goldschätze liegen. Von den Gräbern ohne Goldschätze, wovon es in Ägypten zahlreiche gibt, sind vermutlich weniger als 1% entdeckt. Ägyptologie sprengt nun aber auch etwas den Rahmen. Es zeigt jedoch, dass es natürlich schon möglich ist etwas Jahrtausende vollkommen sicher zu lagern.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:07 Die meisten. Sonst würden die Länder ohne AKWs (deutliche Mehrheit) die Klimaneutralität logischerweise nicht erreichen.

Biomasse und Wasserkraft machen in Summe in Deutschland übrigens fast so viel aus wie Solarstrom.

Von "nahezu einzigen" kann also überhaupt nicht die Rede sein.
Ganz genau so ist es, die meisten Länder werden Klimaneutralität nicht erreichen. Der Westen hätte die letzten Jahrzehnte mehr in Atomforschung investieren müssen, dann gäbe es einen problemlosen fließenden Übergang zur Klimaneutralität. So wird es holprig, denn es ist nicht garantiert, dass China und amerikanische start ups rechtzeitig liefern können, bevor die Fossilen sich ihrem Ende neigen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:11 Aber halt völlig unwirtschaftlich. Endlagerproblem gratis on top.



Technische Begründung ?
Die Begründung ist nicht technisch, sondern wirtschaftlich. Es ist nicht möglich eine moderne Wirtschaft zu so hohen Energiekosten aufrechtzuerhalten. Das ist ungefähr so, wie eine Stadt auf dem Mars, oder auf dem Meeresgrund, bauen zu wollen. Technisch vielleicht möglich, aber einfach unsinnig.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 13:18 Ganz genau so ist es, die meisten Länder werden Klimaneutralität nicht erreichen.
*delete*

Hat sich mit der nächsten Antwort erübrigt
Zuletzt geändert von Schnitter am Freitag 6. Juni 2025, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Schnitter »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 13:20 Die Begründung ist nicht technisch, sondern wirtschaftlich. Es ist nicht möglich eine moderne Wirtschaft zu so hohen Energiekosten aufrechtzuerhalten.
Wasserstoffpeaker sind nur unwesentlich teurer als ganz "normale" Gaskraftwerke. Materialthema wegen hoher Verbrennungstemperaturen.

Speicher und Elektrolyzer werden immer günstiger.

Hast du eine Vergleichsrechnung mit der du deine Aussage belegen kannst ?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 14:25 Wasserstoffpeaker sind nur unwesentlich teurer als ganz "normale" Gaskraftwerke. Materialthema wegen hoher Verbrennungstemperaturen.

Speicher und Elektrolyzer werden immer günstiger.

Hast du eine Vergleichsrechnung mit der du deine Aussage belegen kannst ?
Klar.

Ziel der Anlage: kontinuierlich 10MWe.

100MWp PV ~100Mio
Elektrolyseur + Methanisierungseinheit 90MW ~110Mio
Gasturbine, kleiner Batterie und sonstige Kosten ~40Mio

Lagerkosten ignorieren wir mal, denn D hat ja bereits große Gasspeicher.

Die 90MW Elektrolyseur scheint übertrieben, aber tatsächlich ist er das nicht. Bei dem typischen Volllaststunden für eine PV-Anlage in D brauchst du die Kapazität, damit du genug Gas synthetisieren kannst, damit die Gasspeicher voll genug für den Winter sind, wo fast ausschließlich die Gasturbine läuft.

Macht also ~250Mio € an Kapitalkosten für ca. 10MWe. Würdest du nun eine Anlage von der Größe eines EPR bauen wären das also 35 Milliarden €. Das ist um einiges teurer, als die teuersten EPR. Ubd Dabei läuft das AKW aber mindestens 60 Jahre, diese Anlage wäre für 20 ausgelegt. Dazu hätte dieses System auch höhere laufende Kosten.

Du kannst ja argumentieren, es käme günstiger mit Wasserstoff, aber hier kommen die hohen zusätzlichen Lagerungskosten für Wasserstoff hinzu, wodurch das hier die günstigere Rechnung ist. Eines von beiden brauchst du zwangsläufig für Langzeitspeicher. Batterien werden niemals mehr als Zwischenspeicher sein.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alter Stubentiger »

Ebiker hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 12:14 Der Kohleverbrauch nicht

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/wi ... 20liegen.

Und was tun die Chinesen

Gibt nur ein klitzekleines Problem

Und das Problem haben AKW nicht, Chinas Thoriumreaktor läuft sogar mitten in der Wüste, ganz ohne Kühlwasser.
Ein Mini-Versuchsreaktor. Soweit waren wir in Deutschland und den USA schon vor 60 Jahren. In Hamm-Uentrop lief auch schon ein kommerzieller Thorium-Reaktor.
Scheint wohl nicht soooooooo einfach zu sein.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

Alter Stubentiger hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 18:05 Ein Mini-Versuchsreaktor. Soweit waren wir in Deutschland und den USA schon vor 60 Jahren. In Hamm-Uentrop lief auch schon ein kommerzieller Thorium-Reaktor.
Scheint wohl nicht soooooooo einfach zu sein.
Das erste Elektroauto ist 1881 gefahren. Da es damals nicht wirklich geklappt hat, werden Elektroautos niemals wirklich funktionieren.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Emin hat geschrieben: Freitag 6. Juni 2025, 13:20 Die Begründung ist nicht technisch, sondern wirtschaftlich. Es ist nicht möglich eine moderne Wirtschaft zu so hohen Energiekosten aufrechtzuerhalten.
Das ist völlig richtig. Deshalb ist es ja auch so unsinnig, weiter an Kernkraft hängen zu bleiben
Atomstrom ist teuer und keine Lösung ... Atomstrom ist also rund dreimal teurer als Strom aus Erneuerbaren Energien.

https://www.boell.de/de/2025/02/17/atom ... ne-loesung

Die Befürworter vergessen, beachten nicht oder leugnen ganz einfach die immensen Mengen an Staatsknete, letztendlich an Steuergeldern, die in Kernkraft gelenkt werden. Nur deshalb erscheint sie preiswert. In Wirklichkeit bezahlen die Bürger diesen fatalen Irrtum.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:05 Das ist völlig richtig. Deshalb ist es ja auch so unsinnig, weiter an Kernkraft hängen zu bleiben

https://www.boell.de/de/2025/02/17/atom ... ne-loesung

Die Befürworter vergessen, beachten nicht oder leugnen ganz einfach die immensen Mengen an Staatsknete, letztendlich an Steuergeldern, die in Kernkraft gelenkt werden. Nur deshalb erscheint sie preiswert. In Wirklichkeit bezahlen die Bürger diesen fatalen Irrtum.
Du wurdest hier schon Tausend Mal widerlegt, verschwindest dann für Wochen ohne Reaktion darauf und postest dann den gleichen Blödsinn wieder :thumbup:

Es gibt keine Steuergelder für AKWs. In Frankreich ist es sogar das Gegenteil, da bekommt der Staat die Gewinne von EDF, aktuell über 10 Milliarden € pro Jahr.

Ich frage mich auch wie man ernsthaft darauf kommt eine kWh aus einem AKW würde fast 20ct kosten. So ein EPR würde dann um die 150 Milliarden Kosten über seine Lebenszeit verursachen. Wie bitte kommt man auf solche absurden Summen?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Kamikaze »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 8. Juni 2025, 19:05 Das ist völlig richtig. Deshalb ist es ja auch so unsinnig, weiter an Kernkraft hängen zu bleiben

https://www.boell.de/de/2025/02/17/atom ... ne-loesung

Die Befürworter vergessen, beachten nicht oder leugnen ganz einfach die immensen Mengen an Staatsknete, letztendlich an Steuergeldern, die in Kernkraft gelenkt werden. Nur deshalb erscheint sie preiswert. In Wirklichkeit bezahlen die Bürger diesen fatalen Irrtum.
Völlig richtig. :thumbup:
Wetten, dass mindestens ein User es trotzdem leugnet?
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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ignoriert: Emin, JJazzgold, Dieter W.
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