Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

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Guggst_Du
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 22:58 ... Der Atomausstieg verringert aber nicht wesentlich Kosten oder Restrisiko der Entsorgung - und zwar völlig unabhängig davon ob die absurde Behauptung, man könne geologische Prozesse nicht eine Million Jahre lang vorhersagen, nun wahr ist oder nicht.
Haben Sie eine Denk-Blockade?
Sie meinen also, wenn wir nach jetzt ca. 80 Jahren aussteigen, hätten wir nur unwesentlich
weniger Atommüll produziert als wie nach 80.000 Jahren?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:03 Wo sieht man in Ihrem Link den Faktor 10?
Rote vs. Blaue Kurve. Doppelt logarithmisches Diagramm.
Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:03 Warum meinen Sie, dass nach Verdopplung des Atommülls Schluss sei?
Weil ich durchaus zuversichtlich bin, dass die EE irgendwann tatsächlich übernehmen können und dass dann ein Atomausstieg verantwortbar ist.
Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:03 Interessieren Sie sich nicht für Ihre Kinder – oder wissen Sie gar nicht, wie man die macht?
Wer gutheißt, dass wir den Kohleausstieg verzögern um den Atomausstieg früher machen zu können, handelt nicht im Sinne seiner Kinder.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:09 Haben Sie eine Denk-Blockade?
Diese Frage möchte ich lieber stellen als beantworten.
Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:09 Sie meinen also, wenn wir nach jetzt ca. 80 Jahren aussteigen, hätten wir nur unwesentlich
weniger Atommüll produziert als wie nach 80.000 Jahren?
Ich habe von einem Faktor 2 geredet, nicht 1000. Und der ist der Faktor 2 ist auch schon aufgerundet.

Übrigens waren es 62 Jahre, nicht 80. Anscheinend kommt es selbst Ihnen nicht auf ein paar Jahre mehr an.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:31 Rote vs. Blaue Kurve. Doppelt logarithmisches Diagramm. ...
Sorry, Ihr Diagramm zeigt nicht, dass es gelungen wäre, die Halbwertszeiten von Atommüll
auf 1/10-tel zu verkürzen.
Perkeo hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:31 ... Weil ich durchaus zuversichtlich bin, dass die EE irgendwann tatsächlich übernehmen können und dass dann ein Atomausstieg verantwortbar ist. ...
Nicht alle Atomkraftwerke sofort stillzulegen ist unverantwortbar.
Perkeo hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:31 ... Wer gutheißt, dass wir den Kohleausstieg verzögern um den Atomausstieg früher machen zu können, handelt nicht im Sinne seiner Kinder.
Tolle Logik. Weil Kohle kein Endlagerproblem hat, müssen wir das Endlagerproblem bei KKWs vergrößern.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:46 ... Ich habe von einem Faktor 2 geredet, nicht 1000. Und der ist der Faktor 2 ist auch schon aufgerundet. ...
Also bauen wir alle Mittelleitplanken auf den Autobahnen ab, bis sich die Anzahl der Verkehrstoten verdoppelt hat.
Dolle Lebensauffassung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:52 Also bauen wir alle Mittelleitplanken auf den Autobahnen ab, bis sich die Anzahl der Verkehrstoten verdoppelt hat.
Dolle Lebensauffassung.
Die Verdopplung der Anzahl der Toten - höchst wahrscheinlich sogar schlimmeres - ist die Folge wenn Ihren Forderungen gefolgt wird.

Sie versuchen ja noch nicht einmal einen konstruktiven
Vorschlag wie das Problem gelöst werden soll.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 23:48 Sorry, Ihr Diagramm zeigt nicht, dass es gelungen wäre, die Halbwertszeiten von Atommüll
auf 1/10-tel zu verkürzen.
Aber ja doch: rote Kurve schneidet die blaue Linie bei 10.000 Jahren, die blaue knapp über 100.000.
https://commons.m.wikimedia.org/wiki/Fi ... ievert.jpg

Ich warte übrigens immer noch auf Ihren Beweis Ihrer Behauptungen, dass die gesamte Erdkruste kleiner ist als zwei Turnhallen und dass kein Gestein gibt, dass mindestens eine Million Jahre alt ist.

Allein Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für Atommüll und zahlreiche Endlager für chemische Abfälle mit einem Vielfachen der Größe. Es gibt keinen wissenschaftlichen Streit ob Endlagerung möglich ist, nur eine Lobby die mit Atomangst mächtig wurde und jetzt wichtig bleiben will.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 06:06 ...
Sie versuchen ja noch nicht einmal einen konstruktiven
Vorschlag wie das Problem gelöst werden soll.
Der einzig vernünftige und konstruktive Vorschlag ist, keine AKWs mehr zu betreiben.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 06:31 Aber ja doch: rote Kurve schneidet die blaue Linie bei 10.000 Jahren, die blaue knapp über 100.000.
https://commons.m.wikimedia.org/wiki/Fi ... ievert.jpg ...
Haben Sie Sehstörungen? Die rote Linie berührt die blaue Linie nirgend wo.
Und selbst wenn, was sollen die einzelnen Linien genau darstellen?
Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 06:31 ...
Ich warte übrigens immer noch auf Ihren Beweis Ihrer Behauptungen, dass die gesamte Erdkruste kleiner ist als zwei Turnhallen und dass kein Gestein gibt, dass mindestens eine Million Jahre alt ist.
...
Wo habe ich etwas von Turnhallen gesagt? Dass die Erdkruste im Mittel nur 35 km dick ist, kann man leicht ergooglen.
https://www.planet-schule.de/mm/die-erd ... _Erde.html
Wo habe ich behauptet, dass kein Gestein älter als eine Million Jahre ist?
Es kann nur niemand sagen, wie sich die hoffentlich auch Ihnen bekannte Plattentekonik in
den nächsten eine Million Jahren verhalten wird.
Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 06:31 ...
Allein Deutschland hat zwei genehmigte Endlager für Atommüll und zahlreiche Endlager für chemische Abfälle mit einem Vielfachen der Größe. Es gibt keinen wissenschaftlichen Streit ob Endlagerung möglich ist, nur eine Lobby die mit Atomangst mächtig wurde und jetzt wichtig bleiben will.
Wo sollen diese liegen und wer soll die genehmigt haben?
Guggst_Du hat geschrieben: Montag 21. April 2025, 08:01 Wir haben bereits bewiesen, dass wir auf die Kernkraft verzichten können.
Wenn man die aktuell gar nicht abschätzbaren Kosten für die 1 Million Jahre Abfallbewachung miteinbezieht,
ist Kernkraft unbezahlbar teuer.

Zur Endlagerproblematik:
https://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_(Kerntechnik)
>>
In Deutschland ist die Anforderung auf eine Million Jahre hinaufgesetzt worden:
„In Anlehnung an Anforderungen des AkEnd (2002) sowie der Sicherheitskriterien (Baltes et al. 2002) wurde
von einem notwendigen Isolationszeitraum, d. h. dem Zeitraum, für den die Schadstoffe im
einschlusswirksamen Gebirgsbereich des Endlagers zurückgehalten werden müssen,
in der Größenordnung von 1 Million Jahre ausgegangen.“

<<
Da man aber nicht weiß, wie sich die hauchdünne Erdkruste in einer Million Jahren verändern kann,
sollten die Lagerstätten zugänglich bleiben, um im Bedarfsfall den Müll an einen anderen Ort schaffen zu können.
>>
Die Reversibilität ist ein wesentliches Prinzip in der Endlagerung radioaktiver Abfälle.
Sie beschreibt die Möglichkeit, Entscheidungen, die während der Standortauswahl und des Baus
eines Endlagers getroffen wurden, später zu überdenken und gegebenenfalls rückgängig zu machen.

<<
Wie viel so etwas für einen solch langen Zeitraum kostet, lässt sich kaum abschätzen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:25 Haben Sie Sehstörungen? Die rote Linie berührt die blaue Linie nirgend wo.
Korrektur: Grüne Linie
Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:25 Und selbst wenn, was sollen die einzelnen Linien genau darstellen?
Die Linien sind beschriftet.
Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:25 Wo sollen diese liegen und wer soll die genehmigt haben?
Schacht Konrad und Morsleben.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:25
Es kann nur niemand sagen, wie sich die hoffentlich auch Ihnen bekannte Plattentekonik in
den nächsten eine Million Jahren verhalten wird.
Belegen Sie diese Aussage - nicht die Plattentektonik an sich, sondern die komplette Unmöglichkeit von Langzeitprognosen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:31 Korrektur: Grüne Linie
Die Linien sind beschriftet. ...
Tolle Beschriftung – warum keine Erklärung?
Warum fordert das AkEnd dann eine Million Jahre?
https://de.wikipedia.org/wiki/AkEnd
Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:31 ... Schacht Konrad und Morsleben.
Von wegen:
https://www.bge.de/de/konrad/
Derzeit lagern die für Konrad vorgesehenen Abfälle noch in oberirdischen Zwischenlagern und Landessammelstellen
https://www.bge.de/de/morsleben/
Das für die Stilllegung notwendige Genehmigungsverfahren läuft parallel – die Genehmigung wurde noch nicht erteilt.
Zentraler Punkt des Genehmigungsverfahrens ist der Nachweis der Langzeitsicherheit.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:39 Belegen Sie diese Aussage - nicht die Plattentektonik an sich, sondern die komplette Unmöglichkeit von Langzeitprognosen.
Die Existenz der Plattentektonik selbst ist der Beleg.
Die Magmaströmungen unterhalb der hauchdünnen teilweise weniger als 35 km dicken Erdkruste bewegen die Kontinentalplatten.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:55 Tolle Beschriftung – warum keine Erklärung?
Erklärung wurde bereits geliefert. Das war nur der geforderte Beleg.
Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:55 Warum fordert das AkEnd dann eine Million Jahre?
https://de.wikipedia.org/wiki/AkEnd
Weil sich Deutschland gegen die erklärte Option entschieden hat, das Plutonium zu spalten anstatt endzulagern.
Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:55 Von wegen:
https://www.bge.de/de/konrad/
Endlager Konrad
Die Schachtanlage Konrad im niedersächsischen Salzgitter: Hier entsteht das erste nach Atomrecht genehmigte Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Deutschland.
Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:55 https://www.bge.de/de/morsleben/
Endlager Morsleben
Das Endlager Morsleben – hier lagern fast 37.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle in rund 480 Metern Tiefe. Morsleben ist das erste deutsche Endlager
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 07:58 Die Existenz der Plattentektonik selbst ist der Beleg.
Die Magmaströmungen unterhalb der hauchdünnen teilweise weniger als 35 km dicken Erdkruste bewegen die Kontinentalplatten.
Das war nicht die Frage. Die Frage war warum es zwar Gesteinsformationen aus Wirtsgestein gibt die mehrere hundert Millionen Jahre alt sind, aber trotzdem völlig unvorhersehbar sein soll welche davon in einer Million Jahre noch existieren sollen. Bitte beantworten.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 08:11 Das war nicht die Frage. Die Frage war warum es zwar Gesteinsformationen aus Wirtsgestein gibt die mehrere hundert Millionen Jahre alt sind, aber trotzdem völlig unvorhersehbar sein soll welche davon in einer Million Jahre noch existieren sollen. Bitte beantworten.
Wollen Sie bestreiten, dass es Magmaströme gibt, die Millionen Jahre altes Gestein bewegen?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 08:19 Wollen Sie bestreiten, dass es Magmaströme gibt, die Millionen Jahre altes Gestein bewegen?
Nö, aber das war nicht die zu beweisende Behauptung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 08:26 Nö, aber das war nicht die zu beweisende Behauptung.
Wenn Millionen Jahre alte Gesteine unvorhersehbar bewegt werden können, gibt es kein sicheres Endlager.
Was haben Sie gegen Erneuerbare Energien? Die haben diese Risiken und Langzeitkosten nicht.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Wähler »

In Deutschland wird es mittelfristig keine Rückkehr zur Kernenergie geben. Frankreich wird seine Atommeiler mittelfristig weiter betreiben. Der Blackout auf der iberischen Halbinsel hängt auch mit der zu geringen Vernetzung zwischen Spanien und Frankreich zusammen. Je größer und vernetzter das europäische Stromnetz, um so geringer die Gefahr eines Blackouts. Je weniger Atommüll endgelagert werden muss, um so geringer die langfristigen Risiken einer Umweltverschmutzung.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Wähler hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 09:12 In Deutschland wird es mittelfristig keine Rückkehr zur Kernenergie geben. Frankreich wird seine Atommeiler mittelfristig weiter betreiben.
Und das Thema dieser Diskussion ist, ob wir den deutschen oder den französischen Weg gut finden. Sachliche Beiträge sind hochwillkommen.
Wähler hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 09:12 Je weniger Atommüll endgelagert werden muss, um so geringer die langfristigen Risiken einer Umweltverschmutzung.
Nicht wenn der Strom stattdessen aus fossilen Energieträgern kommt, was ja in Deutschland die Realität ist. Das ist um viele viele Größenordnungen gefährlicher als die nukleare Entsorgung.

Aber auch wenn man nur die Endlagerung alleine betrachtet, das mit Abstand größte Risiko ist, dass der Atommüll derzeit in hastig errichteten Zwischenlagern liegt, während das Know-How für die Handhabung durch Demographie verschwindet. Dann kommt erst einmal sehr lange nichts. Das zweitgrößte Risiko sind Fehler bei der Standortwahl und Errichtung. Die Müllmenge ist eine unbedeutende Fußnote. Der Schacht nach unten wird ein größeres Volumen haben als die zu lagernden Brennelemente.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alter Stubentiger »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 08:11 Das war nicht die Frage. Die Frage war warum es zwar Gesteinsformationen aus Wirtsgestein gibt die mehrere hundert Millionen Jahre alt sind, aber trotzdem völlig unvorhersehbar sein soll welche davon in einer Million Jahre noch existieren sollen. Bitte beantworten.
Das Problem ist dass man da gar nicht soviel weiß. Man weiß heute mehr als vor 100 Jahren, das ist klar. Aber in manchen Regionen bemerkt man z.B. eine Subduktion die man früher nicht zur Kenntnis genommen hat oder als nicht relevant erachtet hat. Wäre es anders hätte man Jakarta nie gebaut. Und es werden immer wieder neue problematische Regionen entdeckt wo scheinbar erloschene Vulkane ein geheimes Leben haben, wo Kontinentalplatten aneinanderstoßen oder auseinanderdriften, wo plötzlich riesige Löcher im Boden entstehen. Die Probleme sind nicht profan. Und Fehler bei der Suche nach Endlagern können sich mitunter zu unseren Lebzeiten rächen. Denke mal an die Asse. Wurde als sicher eingestuft, heute säuft sie ab durch überraschende Wassereinbrüche.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alter Stubentiger »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 09:47 Und das Thema dieser Diskussion ist, ob wir den deutschen oder den französischen Weg gut finden. Sachliche Beiträge sind hochwillkommen.


Nicht wenn der Strom stattdessen aus fossilen Energieträgern kommt, was ja in Deutschland die Realität ist. Das ist um viele viele Größenordnungen gefährlicher als die nukleare Entsorgung.

Aber auch wenn man nur die Endlagerung alleine betrachtet, das mit Abstand größte Risiko ist, dass der Atommüll derzeit in hastig errichteten Zwischenlagern liegt, während das Know-How für die Handhabung durch Demographie verschwindet. Dann kommt erst einmal sehr lange nichts. Das zweitgrößte Risiko sind Fehler bei der Standortwahl und Errichtung. Die Müllmenge ist eine unbedeutende Fußnote. Der Schacht nach unten wird ein größeres Volumen haben als die zu lagernden Brennelemente.
Strom kommt immer weniger aus fossilen Quellen. Was ja dazu führt dass Deutschland immer weniger Strom exportiert seit einigen Jahren. Er ist zu teuer.
Und da die franz. AKW nur Grundlast erzeugen importiert man dort bei Spitzenlast auch lieber EE statt deutschen Kohlestrom. Ausnahme war 2022 als so viele AKW defekt waren, dass bei uns alle Reserven ans Netz mussten um Frankreich zu retten.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Troh.Klaus hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:54 Also bei dem Problem kann ich Dir helfen. Überweis mir Dein überflüssiges Geld, ich verprasse es gerne für Dich! :thumbup:
Sag Bescheid, dann schick ich Dir meine IBAN.
;) Nee. Soweit gehts ja nun nicht.

Aber diese Vorstellung von Energie ohne Ende auf der Erde selbst, ohne zu sagen wofür. ist eigentlich ziemlich infantil. Vor allem angesichts der Tatsache, dass das größte gegenwärtige Problem der Menschheit darin besteht, zuviel Energie zu haben.

Es wird häufig entgegengehalten, dass die Länder, die man früher mal unter "Dritte Welt" zusammengefasst hat, das gleiche Recht aus Wohlstand haben wie die Länder, die man früher mal als "Erste Welt" angesehen hat. Nur liegen diese Länder in Regionen, die von Energie regelrecht überflutet werden. Soll ein Land wie Mali wirklich Abermilliarden in Kernkraft stecken, wenn preiswert zu habende Sonnenenergie in einem Maße verfügbar ist, dass es nicht nur für Mali sondern für die ganze Welt ausreichen würde?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Alter Stubentiger hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 16:26 Strom kommt immer weniger aus fossilen Quellen. Was ja dazu führt dass Deutschland immer weniger Strom exportiert seit einigen Jahren. Er ist zu teuer.
Deutschland bezieht immer noch mehr Strom aus fossilen Quellen als alle deutschen Kernkraftwerke zusammen - und dabei ist die noch ausstehende Elektrifizierung anderer Energieverbraucher gar nicht mitgerechnet.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 09:47 Und das Thema dieser Diskussion ist, ob wir den deutschen oder den französischen Weg gut finden. Sachliche Beiträge sind hochwillkommen.
Es gibt einfach eine Erzählung vom Sinn der Kernkraft. Die in den Bevölkerungen kreist. Die aber nur eine Erzählung ist. Und die in der Regel der Popularität von mehr oder weniger autokratischen Regirungen dienen soll. Das beste (oder eigentlich schlechteste) Beispiel ist der Einsitieg von Belarus in die Kernkraft. Es kostet dem Staat Abermiliiarden. Man will Strom exportieren, Die Gewinne aus diesem Export werden aber lange nicht die Investitionskosten decken, Und was will man? Entwicklungsstillstand? Weil man stattdessen auf sowas wie Softwareexport und allgemein Know.How verzichtet? Man will nicht zum Club der klugen Menschen gehören sondern zum Cub der KKW-Betreiber. In der Hoffnung, dass die Bevölkerung das honorieren wird und über Menschenrechtsverletzungen hinwegsieht,
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Alter Stubentiger hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 16:21 Denke mal an die Asse. Wurde als sicher eingestuft, heute säuft sie ab durch überraschende Wassereinbrüche.
Nein. Asse war nie als Endlager genehmigt und hätte auch nie eine Genehmigung bekommen, unter anderem weil die Wassereinbrüche von Anfang an bekannt werden. Asse war offiziell ein Forschungslabor, in das man dann ‚experimentell‘ Abfälle eingelagert hat. Nach Einlagerung wurden dann ‚zufällig‘ die Forschungsgelder gestrichen. Und als Sahnehäubchen hat man jahrzehntelang versäumt, die Anlage ordentlich zu schließen und zu versiegeln, was die Lage weiter verschlechtert hat?

Aber der Aufschrei der Anti-Atom-Bewegung blieb ausgerechnet dann aus als er ausnahmsweise mal angebracht war. Dafür gibt es Übrigens noch weitere Beispiele. Interessantes Phänomen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Es wird hier soviel über technische Fragen und Fragen der Sicherheit diskutiert. Die sind auch wichtig, Aber rein wirtschaftlich-ökonomisch wäre der Wiedereinstieg Deutschlands in Kernkraft ökönomisch der Irrsinn. Man muss sich eine Team- oder Vorstandssitzung vorstellen, in der es darum ginge, wie das zu realisieren ist. Es gibt alle möglichen Fragen. Zum Beispiel die Gefährdung der Infrastruktur durch die hybride Kriegsführung Russlands. Ich will es mir gar nicht vorstellen, wenn ich da irgendeine Verantwortung hätte.


Die schwierigste Frage aber dürfte die der Rekrutierung von Fachkräften im Zusammenhang mit den demographischen Entwicklungen sein. Und noch mehr: Im Zusammenhang mit den bereits eingeschlagenen Unternehmensstrategien. Das geht einfach nicht. Du kannst nicht mit einer Kolonne von Fahrzeugen einfach mal so zurück. Du kannst im Hochtechnologiebereich nur langfristig planen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 16:49 Deutschland bezieht immer noch mehr Strom aus fossilen Quellen als alle deutschen Kernkraftwerke zusammen - und dabei ist die noch ausstehende Elektrifizierung anderer Energieverbraucher gar nicht mitgerechnet.
2024 lag in Deutschland der Anteil der Kernenergie bei 0 %:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 43312.html
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Troh.Klaus »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:12 Es wird hier soviel über technische Fragen und Fragen der Sicherheit diskutiert. Die sind auch wichtig, Aber rein wirtschaftlich-ökonomisch wäre der Wiedereinstieg Deutschlands in Kernkraft ökönomisch der Irrsinn.
Dass Deutschland in den nächsten Jahrzehnten wieder in die Atomstrom-Produktion einsteigen wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. Ein Endlager brauchen wir aber trotzdem. Oder löst sich der radioaktive Müll in Luft auf, wenn wir unseren Energieverbrauch aus 100% Erneuerbaren Quellen bestreiten. Face it, wir haben den Müll für eine Million Jahre an der Backe. Unbezahlbar, wie ein User hier immer wieder betont. Und es gibt auch keine Rettung mehr - der Müll ist da und wir sind damit für eine Million Jahre gearscht. Rien ne va plus ...
Seriös geht anders.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:12 Es wird hier soviel über technische Fragen und Fragen der Sicherheit diskutiert. Die sind auch wichtig, Aber rein wirtschaftlich-ökonomisch wäre der Wiedereinstieg Deutschlands in Kernkraft ökönomisch der Irrsinn.
Durchaus richtig, aber auch der Ausstieg war auch ein Irrsinn, ökonomisch und nicht zuletzt ökologisch, sogar bezogen auf die Risiken der Kernenergie allein. Alle Nachteile des Betriebs und Nichtbetriebs wurden vereint.
Eine irreversible Entscheidung ist keine richtige Entscheidung. Meine Forderungen lauten:
1) Ehrliche Nachlese über die Folgen und die Lehren die daraus gezogen werden müssen, damit sich so eine Katastrophe nicht wiederholt. Objektive Tatsachen müssen in Zukunft immer Vorrang vor Emotionen und Ideologie haben.
2) Schluss mit der Fundamentalopposition in der Endlagersuche. Die Atomgegner wollten unbedingt die direkte Endlagerung, also sollen sie sie auch machen.
3) Bei internationaler Atompolitik Schnautze halten und die Entscheidungen den Erwachsenen überlassen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Troh.Klaus »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:20 2024 lag in Deutschland der Anteil der Kernenergie bei 0 %:
Womit Perkeo's Aussage absolut korrekt ist und wohl auch noch bis zum Ende des Jahrhunderts korrekt bleibt. :D
Seriös geht anders.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:20 2024 lag in Deutschland der Anteil der Kernenergie bei 0 %:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 43312.html
Richtig, aber der der fossilen noch mehr als die Hälfte. Wer braucht schon Klimaschutz? Wer braucht schon Unabhängigkeit von Rohstoffimporten? Wir können ja unser Gas statt von Putin von Trump beziehen 😁.
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schokoschendrezki
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Guggst_Du hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:20 2024 lag in Deutschland der Anteil der Kernenergie bei 0 %:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 43312.html
Ja. Und Irgendwas durch Null eribt Unendlich.

Ich versteh das einfach nicht. Als (einzige) Alternative zu Kernenergie wird manchmal Energie aus fossilen Brennstoffen genannt. Neulich auch mit irgendeinem finnischen Politiker in einem Interview. Na sag mal. Stromerzeugungsanteil aus sehr preiswert zu habenden regenerativen Energien in D beträgt knap 60 Prozent. Das Speicherungs- und Vernetzungsproblem ist eine Superaufgabe und wird in kurzer Zeit erledigt sein. Man glaubt doch wohl nicht, dass der klügere Teil der Bevölkerung sich diese Lösung wird nehmen lassen! Und auf Uralt-Technologie setzt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:35 Richtig, aber der der fossilen noch mehr als die Hälfte. ...
Auch falsch. In dem Link steht für 2024 der Anteil der EE bei 59,4 %.
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Tom Bombadil
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Tom Bombadil »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:35Richtig, aber der der fossilen noch mehr als die Hälfte.
Die Aussage stimmt sowieso nicht, weil wir Atomstrom importieren.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Tom Bombadil hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 18:09 Die Aussage stimmt sowieso nicht, weil wir Atomstrom importieren.
In dem Link https://www.destatis.de/DE/Presse/Press ... 43312.html
geht es um den in Deutschland erzeugten nicht um den in Deutschland verbrauchten Strom.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:37 Stromerzeugungsanteil aus sehr preiswert zu habenden regenerativen Energien in D beträgt knap 60 Prozent.
D.h. Mehr als 40% nicht regenerative. So viel hatte die Kernenergie noch nie. Und dies bedeutet: Die Kernenergie wurde nicht durch EE ersetzt, sondern durch fossile oder zum Teil Atomstromimport.
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schokoschendrezki
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 19:27 D.h. Mehr als 40% nicht regenerative. So viel hatte die Kernenergie noch nie. Und dies bedeutet: Die Kernenergie wurde nicht durch EE ersetzt, sondern durch fossile oder zum Teil Atomstromimport.
Ist dir schon aufgefallen, dass zwar 100 minus ca. 60 ca. 40 ergibt ... dass aber "nicht regenerativ" keinesweg mit "Kernenergie" identisch ist?
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Beitrag von schokoschendrezki »

Troh.Klaus hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:24 Dass Deutschland in den nächsten Jahrzehnten wieder in die Atomstrom-Produktion einsteigen wird, ist ziemlich unwahrscheinlich. Ein Endlager brauchen wir aber trotzdem. Oder löst sich der radioaktive Müll in Luft auf, wenn wir unseren Energieverbrauch aus 100% Erneuerbaren Quellen bestreiten. Face it, wir haben den Müll für eine Million Jahre an der Backe. Unbezahlbar, wie ein User hier immer wieder betont. Und es gibt auch keine Rettung mehr - der Müll ist da und wir sind damit für eine Million Jahre gearscht. Rien ne va plus ...
Das ist sicherlich richtig. Ich will nur mal zu bedenken geben: Meines Wissens ist das Element Radon die signifikanteste Quelle für Radioaktivität auf dem Planeten Erde. Ich bade regelmäßig in einem Bad mit natürlichem Thermalwasser, das einen hohen Radonanteil enthält. Tut mir gut! Ich will damit die Gefährlichkeit von Atommüll nicht bezweifeln oder herunterspielen: Aber ich persönlich halte die Unwirtschaftlichkeit von Kernkraft und vor allem die verdeckten Kosten durch staatliche Zuschüsse und Vergünstigungen für das größere Problem. Kernkraft ist vor allem unsagbar teuer. Zu Lasten der Steuerzahler. Und einfach nur politisch-ideologisch und nicht vernunftmäßig gewollt.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 20:15 Ist dir schon aufgefallen, dass zwar 100 minus ca. 60 ca. 40 ergibt ... dass aber "nicht regenerativ" keinesweg mit "Kernenergie" identisch ist?
Ich schreibe in diesem Forum weil mir das aufgefallen ist. Wo man Klimaschutz ernst nimmt, ist "nicht regenerativ" mit "Kernenergie" identisch. Wo man Unabhängigkeit von Rohstoffimporten ernst nimmt, ist "nicht regenerativ" mit "Kernenergie" identisch.
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Re:

Beitrag von Perkeo »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 20:51 Aber ich persönlich halte die Unwirtschaftlichkeit von Kernkraft und vor allem die verdeckten Kosten durch staatliche Zuschüsse und Vergünstigungen für das größere Problem. Kernkraft ist vor allem unsagbar teuer. Zu Lasten der Steuerzahler. Und einfach nur politisch-ideologisch und nicht vernunftmäßig gewollt.
Die Kosten der Kernenergie sind hauptsächlich Bau und Entsorgung. Das Argument greift also gegen Neubauten, aber nicht gegen Weiterbetrieb bestehender Anlagen.
Der deutsche Atomausstieg hat alle Vorteile der Kernenergie beseitigt, aber keinen der Nachteile.
Zuletzt geändert von Perkeo am Sonntag 11. Mai 2025, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Sonntag 11. Mai 2025, 07:46 Ich schreibe in diesem Forum weil mir das aufgefallen ist. Wo man Klimaschutz ernst nimmt, ist "nicht regenerativ" mit "Kernenergie" identisch. Wo man Unabhängigkeit von Rohstoffimporten ernst nimmt, ist "nicht regenerativ" mit "Kernenergie" identisch.
In Ihrer Traumwelt vielleicht.
‚Nicht regenerativ‘ heißt, dass die Kraftwerke Brennstoffe wie z.B. Öl, Kohle, Gas oder Uran vernichten.
Solar- und Windkraftwerke benötigen keine Brennstoffe.
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Re: Re:

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Sonntag 11. Mai 2025, 08:06 ... Der deutsche Atomausstieg hat alle Vorteile der Kernenergie beseitigt, aber keinen der Nachteile.
Nun der späte Ausstieg vergrößert die Nachteile immerhin nicht.
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Re: Re:

Beitrag von Perkeo »

Guggst_Du hat geschrieben: Sonntag 11. Mai 2025, 08:10 Nun der späte Ausstieg vergrößert die Nachteile immerhin nicht.
Und das bisschen Klimawandel und Kriege im fossile Rohstoffe kehren wir unter den Teppich?
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Re: Re:

Beitrag von Guggst_Du »

Perkeo hat geschrieben: Sonntag 11. Mai 2025, 08:54 Und das bisschen Klimawandel und Kriege im fossile Rohstoffe kehren wir unter den Teppich?
Ach, jetzt kommen wir mit dem Klimawandel?
Wenn man hier Graphiken darstellen könnte, würde ich Spektren zeigen, die beweisen,
dass zusätzliches CO2 in der Atmosphäre das System Erde/Atmosphäre sogar kühlt.
Hier nur ein Beispiel für die Wahrheit bzgl. der kühlenden Wirkung der Treibhausgase:
https://www.scirp.org/journal/paperinfo ... erid=82087
Increasing atmospheric emissivity due to increased greenhouse gas concentrations will have a net cooling effect.
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Emin
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Emin »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 16:39 ;) Nee. Soweit gehts ja nun nicht.

Aber diese Vorstellung von Energie ohne Ende auf der Erde selbst, ohne zu sagen wofür. ist eigentlich ziemlich infantil. Vor allem angesichts der Tatsache, dass das größte gegenwärtige Problem der Menschheit darin besteht, zuviel Energie zu haben.

Es wird häufig entgegengehalten, dass die Länder, die man früher mal unter "Dritte Welt" zusammengefasst hat, das gleiche Recht aus Wohlstand haben wie die Länder, die man früher mal als "Erste Welt" angesehen hat. Nur liegen diese Länder in Regionen, die von Energie regelrecht überflutet werden. Soll ein Land wie Mali wirklich Abermilliarden in Kernkraft stecken, wenn preiswert zu habende Sonnenenergie in einem Maße verfügbar ist, dass es nicht nur für Mali sondern für die ganze Welt ausreichen würde?
Es geht eher darum, heutige Energiekosten halten zu können, während man aus Fossilen aussteigt. Es gibt verschiedene Berechnungen, wie groß der Anteil des globalen BIPs ist, der für die Energieversorgung draufgeht. Nicht nur die Entstehung, sondern der gesamte Sektor. Die liegen in der Regel zwischen 10-15%. Das macht also etwas zwischen 6-9ct/kWh, die aktuell im globalen Maßstab Energie kostet. Größere Schwankungen davon lösen bereits große Krisen aus. Eine Verdopplung oder Verdreifachung wird die Welt in Armut stürzen.

Zu der Schätzung sei auch gesagt, dass mobil verfügbare Energie die Rechnung hochtreibt. Denn die ist teuer. Will man das zukünftig über Batterien machen ist man alleine für die Batterie bereits bei ~10ct/kWh.

Es ist nahezu unmöglich dieses Preisniveau einigermaßen zu halten mit Wetterstromanlagen und zugehörigem Speicher- und Netzinfrastruktur. Da wird in Deutschland auch gerne ausgeblendet, dass man zwar hier im Land nicht derartig günstige Energie hat, unsere Wirtschaft aber dennoch von dieser billigen Energie lebt. Denn entsprechende Waren werden dann eben importiert aus Ländern, in denen die Energie billiger ist. Die billigen PV-Anlagen kommen aus China, wo die Energie dank billiger Kohle <1ct/kWh kostet.

Mit Atomstrom der heutigen Generation unter normalen Umständen gebaut (also bspw. zu dem Preis- und Zeitniveau wie es die Südkoreaner hinkriegen, oder der Westen früher auch hinbekomen hat) kann man einen Energiesektor im Preisbereich von 10-15ct/kWh hinebekommen. Um auf einem gleichen Niveau zu bleiben und trotzdem CO2-frei muss man schon in Forschung investieren. Atomstrom hat hier aber viel, viel mehr Potenzial als Wetterstrom, da die physikalischen Grenzen noch lange nicht erreicht sind.

Da gehts übrigens nicht mal ums Klima, eher darum, dass die billigen Fossilen, die die moderne Weltwirtschaft befeuern, sowieso bald ausgehen werden. Da werden die Länder, die günstig AKWs bauen können plötzlich extrem gut dastehen.

Die Zahlen beziehen sich übrigens bei gleichbleibendem Energieverbrauch. Möchte man 10 Milliarden Menschen mit westlichem Lebensstandard versorgen geht sowieso nichts an Atomenergie (Fusion oder Spaltung) vorbei.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alter Stubentiger »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 16:49 Deutschland bezieht immer noch mehr Strom aus fossilen Quellen als alle deutschen Kernkraftwerke zusammen - und dabei ist die noch ausstehende Elektrifizierung anderer Energieverbraucher gar nicht mitgerechnet.
Es gibt keinen Strom mehr aus deutschen AKW.....
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von Alter Stubentiger »

Perkeo hat geschrieben: Samstag 10. Mai 2025, 17:10 Nein. Asse war nie als Endlager genehmigt und hätte auch nie eine Genehmigung bekommen, unter anderem weil die Wassereinbrüche von Anfang an bekannt werden. Asse war offiziell ein Forschungslabor, in das man dann ‚experimentell‘ Abfälle eingelagert hat. Nach Einlagerung wurden dann ‚zufällig‘ die Forschungsgelder gestrichen. Und als Sahnehäubchen hat man jahrzehntelang versäumt, die Anlage ordentlich zu schließen und zu versiegeln, was die Lage weiter verschlechtert hat?

Aber der Aufschrei der Anti-Atom-Bewegung blieb ausgerechnet dann aus als er ausnahmsweise mal angebracht war. Dafür gibt es Übrigens noch weitere Beispiele. Interessantes Phänomen.
Aber du glaubst weiter an die Verlässlichkeit von Politikern wenn sie über atomare Sicherheit reden?
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

@emin:
Die Vollkosten einer Kilowattstunde Windstrom aus neuen Anlagen betragen im ergebnis 5,1 bis 8,7 ct/kWh; bei pv-Strom sind es 10,4 bis 17,1 ct/kWh. Bei der Atomenergie liegen diese Kosten mit 18,5 bis 49,8 ct/kWh deutlich höher.
Wer sagt bzw. schreibt das? Der Thinktank FOES (Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft). Lauter kluge Leute.
Was Strom wirklich kostet:

https://foes.de/pdf/2015-01-Was-Strom-w ... t-kurz.pdf

Kernspaltungs- und -fusionsstrom (dens ja eigentlicn in wirtschaftlicher Form gar nicht gibt und die nächsten tausend Jahre auch nicht geben wird) kann man nicht wirtschaftlich erzeugen. Sondern nur durch staatliche Eingriffe. Als rein politisch-ideologisches Ziel. Und Jahr für Jahr wird regenerative Energie konkurrenzlos preiswerter. Und dieser Überholvorgang hat gerade erst begonnen.
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Re: Kernkraftwerke länger betreiben und stillgelegte Anlagen reaktivieren

Beitrag von schokoschendrezki »

Alter Stubentiger hat geschrieben: Sonntag 11. Mai 2025, 18:03 Aber du glaubst weiter an die Verlässlichkeit von Politikern wenn sie über atomare Sicherheit reden?
Wenn Kernkraftwerke nach den gleichen Regeln versichert werden müssen wie andere Industrieanlagen .... was eigentlich eine Selbsverständlichkeit sein müsste ... dann kann man wieder sachlich zum Thema diskutieren. Aber dann würde der Preis für Atomstrom wirklich utopische Werte annehmen.
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