Wie gefährlich ist die AFD?

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Billie Holiday
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Billie Holiday »

Umetarek hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:27 Dass das unverschämt ist, und die sich ne Backpfeife verdient haben ist selbsterklärend. Ich wußte nicht, dass ich das noch formulieren muß.
Du bist ja auch eine Frau.
Ansonsten... solange es nicht die eigene Tochter betrifft, setzt man sich doch nicht in einen Ameisenhügel.
Und wenn nicht Glatzen-Ronny kritisiert wird, hat das Mädchen gelogen oder übertreibt schamlos. Warum sie das tun sollte statt einfach nur zu feiern, weiß kein Mensch.
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schokoschendrezki
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Die Mehrheit der Deutschen waren damals NSDAP Mitglieder, weil es ihnen nicht gut bekommen hätte, wenn sie es nicht geworden wären.
Sowas sollte man nicht unvorsichtigerweise schreiben. Ich hab jetzt keine Lust, rumzusuchen, aber "Mehrheit" würde bedeuten mehr als 50 Prozent. Das glaube ich nicht, Auch wenn vermutlich eine Mehrheit von über 50 Prozent der Deutschen mehr oder weniger der NS-Ideologie zustimmte.

Der Punkt ist, dass all dies von Seiten der AfD als "Vogelschiss" und das Denkmal der ermordeten europäischen Juden als "Denkmal der Schande" bezeichnet wird. Hier verläuft die Grenzlinie. Jeder Mensch in Deutschland kann politische ANsichten haben wie er oder sie will. Aber hier verläuft die Grenzlinie. DIe Überschreitung. Das muss man sich überlegen. Ob man wirklich zum politischen Gesocks gehören will.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:03 Es geht nicht darum, was sie interessiert oder nicht, es geht darum, wer sich herausnimmt, sie einfach so zu beschimpfen, wenn die Anmache nicht von Erfolg gekrönt ist.
Meine Tochter sagte mal, für jede Beschimpfung, herablassende Blicke etc etc hätte sie gern einen Euro.
Wenns danach ginge wäre ich schon Millionär.
Hier im Forum habe ich noch nicht ein einziges Wort gelesen, dass das von den Jungs unverschämt sei, dass das nicht in Ordnung sei oder dass die Mädchen zurecht ein schlechtes Bild hätten.
Nein, never ever. Subtil haben sie selbst schuld, haben gelogen, übertreiben. Die Mädchen sind das Problem und ihre Mütter, die das im Forum erzählen. Die Jungs werden IMMER beschützt, die haben nie etwas gemacht, sind die reinen Unschuldslämmer. Wie immer. :D

Vermutlich brennt den wohlmeinenden usern als erstes die Frage auf der Zunge, was ein vergewaltigtes Mädchen denn angehabt hat. :dead:
Ick verstehe das einfach nicht. Obwohl ich mich nicht etwa als eine Art "Frauenversteher" sondern als explizit, ausdrücklich antimaskulinistischen Menschen sehe. Wir leben in einem Rechtsstaat. Übergriffigkeiten wie auch Nötigungen sind Straftaten. Und verbale Attacken muss man aushalten können. Sag mir jemand "Du bist ein Scheiß-Grünen-Sympathisant.DIch sollte man an der nächsten Straßenlaterne aufhängen". Bitte, Ja! Nur zu! Ich hab ihn erfolgreich provoziert, Einwandfrei.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:54 Wenns danach ginge wäre ich schon Millionär.

Ick verstehe das einfach nicht. Obwohl ich mich nicht etwa als eine Art "Frauenversteher" sondern als explizit, ausdrücklich antimaskulinistischen Menschen sehe. Wir leben in einem Rechtsstaat. Übergriffigkeiten wie auch Nötigungen sind Straftaten. Und verbale Attacken muss man aushalten können. Sag mir jemand "Du bist ein Scheiß-Grünen-Sympathisant.DIch sollte man an der nächsten Straßenlaterne aufhängen". Bitte, Ja! Nur zu! Ich hab ihn erfolgreich provoziert, Einwandfrei.
Ach ja? Komisch, das sehen Politiker anders. Stichwort Meldeportale.

Darum geht es nicht. Natürlich halten die Mädchen das aus. Sind doch keine Mimosen. Und sie machen halt ihre Erfahrungen, lassen sich aber die Freiheit nicht nehmen. Sie erzählen bloß, was ihnen so widerfährt. Mag nicht jeder.

Es geht um die Bereitschaft, Mädchen zu beschimpfen, sie zu belästigen, bedrohen. Und die Mädchen registrieren sehr genau, wer das gut kann und wer sich zurückhält. Es geht um die Einstellung, die gegen Frauen vorherrscht. Wäre ich ein Mann und es beträfe meine Tochter nicht, wäre ich evtl. auch auf Seiten der Jungs, die sich ja nur austoben wollen. Die Lieben.

Dass du verbal attackiert wirst, scheint ja normal und ok zu sein. Die jungen Frauen, die ich so kenne, finden das unmöglich.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Oliver Krieger hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:03 https://www.suedtirolnews.it/italien/25 ... pas-machen

Wie schon gesagt, ich tu mich schwer damit, dir zu folgen. Wer erst daran erinnert und sanft dazu motiviert werden muss, mehr Geld für die nationale Aufrüstung aufzubringen ist m.E. eben darum, eher kein Faschist. Ich würde sie eher als Rechtspopulistin bezeichnen. Doch selbst das ist nicht völlig korrekt.
Italien ist NATO-Mitglied und wie es in deinem Link richtig heißt, es ist der sanfte Druck aus den USA, der zu diesem Schritt zwingt.
Das beweist nichts, was Meloni betrifft. Meloni ist eine Neofaschistin und das entspricht nicht meiner Meinung, sondern das ist allgemein bekannt.
Schau dir ihre Partei an:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fratelli_ ... a_(Partei)
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Ammianus hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:11 Deine Tabelle interessiert mich nicht.
Du mich auch nicht, denn du willst offenbar nicht diskutieren.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Oliver Krieger hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:25 Nun ist aber hoffentlich bald mal gut mit deinen Lügen, und der unverschämten Verleumdung meiner Person.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nationals ... iterpartei

Die NSDAP hatte im Jahr 1945 insgesamt 7,5 mio. Mitglieder.

Du hast es hinzunehmen, dass die Erwähnung von vor Gericht gestellten NSDAP Mitgliedern ggf. ohne den Namenszusatz "Kriegsverbrecher" erfolgt, zumal mir im Traum nicht einfiele, die Schuld derselben herunterzuspielen.

Komm darüber hinweg, hör auf mich zu beleidigen, und bleib mal fein bei der Wahrheit.
Und diese 7,5 Mio. NSDAP Mitglieder saßen in Nürnberg auf der Anklagebank?
Nein, das waren die richtigen Nazis und Kriegsverbrecher und deshalb saßen sie auf der Anklagebank. Warum sprichst du dann von NSDAP Mitgliedern ohne Präzisierung?
Worüber beklagst du dich eigentlich?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ammianus »

tarkomed hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 19:54 Du mich auch nicht, denn du willst offenbar nicht diskutieren.
Ich habe nur mehrfach klargestellt, dass deine Aussage auf Grund der vorhandenen Zahlen falsch ist ...

Aber schließlich wurden auch die Republikaner verboten und im Gegensatz zur Bundesrepublik wurde die Nazi-Vergangenheit in der DDR nicht aufgearbeitet. Letzteres sogar gleich 1,5 mal falsch ...
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Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 19:03 Ach ja? Komisch, das sehen Politiker anders. Stichwort Meldeportale.

Darum geht es nicht. Natürlich halten die Mädchen das aus. Sind doch keine Mimosen. Und sie machen halt ihre Erfahrungen, lassen sich aber die Freiheit nicht nehmen. Sie erzählen bloß, was ihnen so widerfährt. Mag nicht jeder.

Es geht um die Bereitschaft, Mädchen zu beschimpfen, sie zu belästigen, bedrohen. Und die Mädchen registrieren sehr genau, wer das gut kann und wer sich zurückhält. Es geht um die Einstellung, die gegen Frauen vorherrscht. Wäre ich ein Mann und es beträfe meine Tochter nicht, wäre ich evtl. auch auf Seiten der Jungs, die sich ja nur austoben wollen. Die Lieben.

Dass du verbal attackiert wirst, scheint ja normal und ok zu sein. Die jungen Frauen, die ich so kenne, finden das unmöglich.
Ei ei. Ich würd mir zu diesem Themenbereich mal die Lyrics der Jazzsängerin Billie Holiday zu Gemüte führen. "Ich bin, wer ich bin. Macht was ihr wollt" würd ich die mal zusammenfassen. Auch wenns das so direkt und wortwörtlich nicht gibt.

So. Wie finden wir jetzt den Bogen zurück zur Gefährlichkeit der Afd? Pass auf: Gäbe es eine Billie Holiday in Deutschland: Die AfD würde ihre "Remigration" fordern. Da kannst Du sicher sein.
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Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 22:45 Ei ei. Ich würd mir zu diesem Themenbereich mal die Lyrics der Jazzsängerin Billie Holiday zu Gemüte führen. "Ich bin, wer ich bin. Macht was ihr wollt" würd ich die mal zusammenfassen. Auch wenns das so direkt und wortwörtlich nicht gibt.

So. Wie finden wir jetzt den Bogen zurück zur Gefährlichkeit der Afd? Pass auf: Gäbe es eine Billie Holiday in Deutschland: Die AfD würde ihre "Remigration" fordern. Da kannst Du sicher sein.
Ja, ich weiß. Deshalb und aus vielen anderen Gründen sind die ja auch unwählbar für mich.

Keine Sorge, ich kenne ihre Songs. Hat nichts damit zu tun, dass sich das Frauenbild vieler Typen seit Jahrzehnten nicht geändert hat und die Lieblinge natürlich keinerlei Kritik erfahren, sondern es ziemlich lästig ist, dass die Weiber zum Teil so ungehalten reagieren. Zur Not lügen die halt.
Dieses rückständige Frauenbild wird bei der AfD kritisiert, aber bei den Lieblingen nicht. Finde ich spannend, wie der Welpenschutz funktioniert und sich im Unterbewusstsein eingenistet hat.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 20:24 Ich habe nur mehrfach klargestellt, dass deine Aussage auf Grund der vorhandenen Zahlen falsch ist ...

Aber schließlich wurden auch die Republikaner verboten und im Gegensatz zur Bundesrepublik wurde die Nazi-Vergangenheit in der DDR nicht aufgearbeitet. Letzteres sogar gleich 1,5 mal falsch ...
Die "Nazi-Vergangenheit" wurde sowohl in der ehemalligen DDR wie auch in der ehemaligen BRD (leider) nur etwa 0.5-fach aufgearbeitetl Dass es aktuell den Fall NSDAP-Mitgliedschaft Unseld vom Suhrkamp-Verlag gibt, Jahrzehnte nach dem NS:Staat, ist schon ziemlich verstörend. Das Verstörendste allerdings ist die Geschichte der "Organisation Gehlen" und der ZUsammenhang zum NS-Staat, zum BND und zur Bundeswehr. Ich kann das immer gar nicht glauben, wenn ich darüber informiert werde. Das ist entwürdigend, um das Mindeste zu sagen, Die Organisation Gehlen war im Prinzip die Nachfolge-Organisation der Abteilung "Fremde Heere Ost" des NS-Staats und zugleich die Vorgänger-Organisation des Bundesnachrichtendiensts.

Ja. Gut. 2023 wurde (mindestens) ein Mann aus dem BND wegen Nähe zu rechtsextremen Organisationen aus dem BND entfernt. Ein AfD-Mitglied aus Thüringen. Wunderts jemanden?
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Re: "

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 23:14 Ja, ich weiß. Deshalb und aus vielen anderen Gründen sind die ja auch unwählbar für mich.

Keine Sorge, ich kenne ihre Songs. Hat nichts damit zu tun, dass sich das Frauenbild vieler Typen seit Jahrzehnten nicht geändert hat und die Lieblinge natürlich keinerlei Kritik erfahren, sondern es ziemlich lästig ist, dass die Weiber zum Teil so ungehalten reagieren. Zur Not lügen die halt.
Dieses rückständige Frauenbild wird bei der AfD kritisiert, aber bei den Lieblingen nicht. Finde ich spannend, wie der Welpenschutz funktioniert und sich im Unterbewusstsein eingenistet hat.
Es ist doch ganz einfach. Die AfD setzt sich für ein traditionalistisches, konservatives Familien- und Geschlechter- und Menschen- und Gesellschaftsbild ein. Ebenso wie die Wagenknechte.

Ein "rückständiges Frauenbild" wird von der AfD kritisiert? Wie bitte? Auf irgendeiner "Frauenseite" hab ich kürzlich von "acht frauenfeindlichen Positionen" der AfD gelesen. Das ist doch auch klar. Rückkehr zum Zeitgeist der 60er/70er. "Bauknecht weiß, was Frauen wünschen". Eine gut funktionierende Waschmaschine natürlich. Und zur Entspannung "Frauengold". Ein alkoholisches Getränk mit ein bissel toxischen Pflanzensubstanzen. Da fällt es leichter, den Mann mit Pudding und Sex zu verwöhnen. Der Zeitgeist der 60er,70er Jahre in Deutschland war 67 mal frauenfeindlicher als der der islamischen Welt zusammengenommen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 23:18 Die "Nazi-Vergangenheit" wurde sowohl in der ehemalligen DDR wie auch in der ehemaligen BRD (leider) nur etwa 0.5-fach aufgearbeitetl Dass es aktuell den Fall NSDAP-Mitgliedschaft Unseld vom Suhrkamp-Verlag gibt, Jahrzehnte nach dem NS:Staat, ist schon ziemlich verstörend. Das Verstörendste allerdings ist die Geschichte der "Organisation Gehlen" und der ZUsammenhang zum NS-Staat, zum BND und zur Bundeswehr. Ich kann das immer gar nicht glauben, wenn ich darüber informiert werde. Das ist entwürdigend, um das Mindeste zu sagen, Die Organisation Gehlen war im Prinzip die Nachfolge-Organisation der Abteilung "Fremde Heere Ost" des NS-Staats und zugleich die Vorgänger-Organisation des Bundesnachrichtendiensts.

Ja. Gut. 2023 wurde (mindestens) ein Mann aus dem BND wegen Nähe zu rechtsextremen Organisationen aus dem BND entfernt. Ein AfD-Mitglied aus Thüringen. Wunderts jemanden?
In der DDR wurde die Nazizeit - allerdings eben im Sinn des von Stalin eingesetzten kommunistischen Regimes - von Anfang an aufgearbeitet. Allerdings gründete die SED auch die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD) als Heimstätte für Ehemalige. Interessant ist auch, was für ein Typ 1976 den dreckigen Hetzartikel, mit dem die Ausbürgerung Wolf Biermanns erklärt wurde, schrieb. Das Schwein hatte seine Karriere bei den Nazis begonnen.
Doch wie auch immer, Antifaschismus war ein wesentlicher Bestandteil der "Erziehungsarbeit" spätestens ab der Einschulung. Gerade las ich in einem Buch, dass zur Zeit der Wende der Antisemitismus in der DDR weniger verbreitet war, als in der Bundesrepublik - was sich aber im Lauf der letzten Jahrzehnte verschoben hat.
In der Bundesrepublik begann eine mehr oder weniger gründliche Aufarbeitung erst mit dem Druck durch die 68er.

Nachtrag:

Das angesprochene Buch passt hier gut zum Strangtitel.

Steffen Mau, Ungleich vereint. Warum der Osten anders bleibt. 2024.

Da geht es eben auch um die Frage, warum die AfD im Osten so kräftig punktet und was die Leute dazu bringt.
Zuletzt geändert von Ammianus am Sonntag 13. April 2025, 00:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "

Beitrag von Misterfritz »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 23:14 Dieses rückständige Frauenbild wird bei der AfD kritisiert, aber bei den Lieblingen nicht. Finde ich spannend, wie der Welpenschutz funktioniert und sich im Unterbewusstsein eingenistet hat.
Bei wessen Lieblingen?
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Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 23:40 Es ist doch ganz einfach. Die AfD setzt sich für ein traditionalistisches, konservatives Familien- und Geschlechter- und Menschen- und Gesellschaftsbild ein. Ebenso wie die Wagenknechte.

Ein "rückständiges Frauenbild" wird von der AfD kritisiert? Wie bitte? Auf irgendeiner "Frauenseite" hab ich kürzlich von "acht frauenfeindlichen Positionen" der AfD gelesen. Das ist doch auch klar. Rückkehr zum Zeitgeist der 60er/70er. "Bauknecht weiß, was Frauen wünschen". Eine gut funktionierende Waschmaschine natürlich. Und zur Entspannung "Frauengold". Ein alkoholisches Getränk mit ein bissel toxischen Pflanzensubstanzen. Da fällt es leichter, den Mann mit Pudding und Sex zu verwöhnen. Der Zeitgeist der 60er,70er Jahre in Deutschland war 67 mal frauenfeindlicher als der der islamischen Welt zusammengenommen.
Ich schrieb "bei der AfD", nicht "von der AfD". Bei der AfD wird kritisiert, was man bei Muslimen eigentlich ganz gut findet oder nicht weiter kritikwürdig.

Die von dir beschriebenen Klischee-Frauen gibt es heute so nicht mehr. Höchstens bei einer Minderheit oder bei Influencern, die damit Kohle machen.
Klar war alles viel viel frauenfeindlicher als die schwarzen oder blauen Bettlaken und zwangsverlobten 13jährigen, reservierte Gebärmütter, von Ausbildung und Studium ausgeschlossenen Mädchen in vielen (nicht allen) islamischen Ländern mit herrschender Todesstrafe für Ehebrecherinnen. :dead:

Die jungen Frauen von heute wollen so einiges nicht, das Frauenbild der 50er, Unterdrückung aus religiösen oder kulturellen Gründen und angegeifert werden von alten Säcken.
Vermutlich hat nicht eine junge Frau mit IQ die AfD gewählt, das tun überwiegend Männer.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Neandertaler »

schokoschendrezki hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 23:18 Die "Nazi-Vergangenheit" wurde sowohl in der ehemalligen DDR wie auch in der ehemaligen BRD (leider) nur etwa 0.5-fach aufgearbeitetl[
ja klar das Problem in Deutschland ist das man sich zu wenig mit der Nazi-Vergangenheit beschäftigt :rolleyes:

Dass es aktuell den Fall NSDAP-Mitgliedschaft Unseld vom Suhrkamp-Verlag gibt, Jahrzehnte nach dem NS:Staat, ist schon ziemlich verstörend.
Was ist daran verstörend?
Der Nann war in der BRD ja alles andere als ein Nazi.
Er beweist ja Grade das der einmal Nazi immer Nazi Narrativ genauso Falsch ist wie die fixe Idee, das es eine Ausgiebige Aufarbeitung braucht, um sich vom solchen Gedankengut zu trennen.

Ich sage mal ganz provokant:: die Integration von ehemaligen Nazi in die BRD, war zum Aufbau dieser Notwendig und ist die große gelungene Entnazifizierung Leistung der selben.

Der Fall Irak dagegen zeigt wie man es nicht macht nach Zusammenbruch eines Regimes.
Ich bin linksliberal, ich habe mich testen lassen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Oliver Krieger »

https://www.wahlrecht.de/umfragen/

Nach Umfragen ist die AfD kurz davor nicht nur die CDU zu überholen, sondern auch, stimmenstärkste Partei zu werden.
Neandertaler hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 10:55 ja klar das Problem in Deutschland ist das man sich zu wenig mit der Nazi-Vergangenheit beschäftigt :rolleyes:
Der Umgang mit der Nazi-Vergangenheit ist in hohem Maße politisiert. Aber nicht nur das, sondern auch die Distanz, die wir heute zur unterschiedlichen gesellschaftlichen Realität der ersten Hälfte des 20. Jhdts haben, erschwert diesen.

Wie man bereits hier in diesem Forum relativ schnell und einfach feststellen kann, überwiegt oftmals die Neigung, mit Hilfe der NS-Vergangenheit Deutschlands polemische Angriffe gegen heutige Personen durchzuführen, als das Interesse, sich der Sache objektiv zu nähern. Derlei wird aber in naher Zukunft, wenn NATO-Länder ihr Militär aufstocken, nicht etwa weniger problematisch werden.
Zuletzt geändert von Oliver Krieger am Sonntag 13. April 2025, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Oliver Krieger hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 10:58 https://www.wahlrecht.de/umfragen/

Nach Umfragen ist die AfD kurz davor nicht nur die CDU zu überholen, sondern auch, stimmenstärkste Partei zu werden.
Na also, du bekommst bald die Gelegenheit, mich stummzuschalten... :D
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Oliver Krieger »

tarkomed hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 11:06 Na also, du bekommst bald die Gelegenheit, mich stummzuschalten... :D
Was schrieb ich nur wenige Augenblicke vor diesem erneuerten, unverschämten, ad-hominem Angriff ?

Ich hoffe, meine Beschwerde über tarkomeds unverschämte Unterstellungen ist angekommen.

Derweil bin ich weder Mod, noch an eigener politischer Macht in Deutschland interessiert, sondern Philosoph. Das bedeutet, ich schalte keinen Menschen stumm, sondern antworte, weil die Freiheit der Kommunikation vorrangige Bedeutung hat.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Oliver Krieger hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 11:11 Was schrieb ich nur wenige Augenblicke vor diesem erneuerten, unverschämten, ad-hominem Angriff ?
Was soll denn daran ein ad hominem Angriff sein?
Vielleicht verstumme ich von selbst, wenn ich sehe, dass die Mehrheit im Land gegen meine Positionen steht. Als Demokrat muss ich das akzeptieren.
Du hast von einer Stimmstärksten Partei gesprochen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Ammianus hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 20:24 Ich habe nur mehrfach klargestellt, dass deine Aussage auf Grund der vorhandenen Zahlen falsch ist ...
Ich weiß nur, dass Die Linke bis kurz vor der Wahl gleichauf mit der FDP in den Umfragen stand und am Ende hat Die Linke rund 9% erreicht, während das Ergebnis der AfD in etwa den Umfragen entsprach. Es hat in den Medien die Runde gemacht, dass junge Wähler massiv am Erfolg der Die Linke beteiligt seien. Das ist alles und der Rest ist Haarspalterei.
Ammianus hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 20:24 Aber schließlich wurden auch die Republikaner verboten und im Gegensatz zur Bundesrepublik wurde die Nazi-Vergangenheit in der DDR nicht aufgearbeitet. Letzteres sogar gleich 1,5 mal falsch ...
Gestern war der Jahrestag eines Beschlusses der ersten freigewählten DDR-Volkskammer und dort hat man sich mit dem Thema „Verantwortung der Deutschen in der DDR für ihre Geschichte und ihre Zukunft“.
Bis dahin herrschte in der DDR anscheinend die Auffassung, dass die BRD für alle Verbrechen im Zusammenhang mit dem zweiten Weltkrieg verantwortlich war.
Ich hatte es jedenfalls schon im Schulunterricht als Thema und im Fernsehen gab es immer wieder Dokus und Diskussionen dazu.
https://www.bundesstiftung-aufarbeitung ... ozialismus
Das darin verlinkte Video ist auch sehr interessant.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 00:26 In der DDR wurde die Nazizeit - allerdings eben im Sinn des von Stalin eingesetzten kommunistischen Regimes - von Anfang an aufgearbeitet. Allerdings gründete die SED auch die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NDPD) als Heimstätte für Ehemalige. Interessant ist auch, was für ein Typ 1976 den dreckigen Hetzartikel, mit dem die Ausbürgerung Wolf Biermanns erklärt wurde, schrieb. Das Schwein hatte seine Karriere bei den Nazis begonnen.
DIe Biermann-Ausweisung war ein Wendepunkt in der Geschichte der DDR-Gesellschaft. Aus meiner SIcht und nach meiner eigenen Erfahrung. An meiner Schule/EOS/"Gymnasium" ausgetauscht durch SED-treue Lehrergenossen. Und es gab Schulverweise bei Appellen auf dem Schulhof. Wie zur Nazizeit, AUs meiner SIcht hatte das mit der endgültigen Machtübernahme durch die Honecker-Klicke zu tun. Bis dahin, etwa von den Weltfestspielen bis zur Biermann-Ausweisung war das nicht in dem Maße gegeben. Deshalb gab es - zumindest im Bereich Kultur - eine kurze Tauwetter-Periode,

Es ist nur so: Die "Gefährlichkeit der AfD" (Strangthema) lässt sich nicht aus den sozialen Gegebenheiten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erklären. Überhaupt nicht. Dort sind die AfD-Wähler einfach nur dumm und stumpfsinnig. Die AfD in Deutschland ist vielmehr Teil einer rechtskonservativ-nationalistischen politischen Wende weltweit. Um das zu sehen braucht man nur nach Italien, in die Niederlande, nach Ungarn, in die USA, vor allem aber nach Österreich fahren.
Doch wie auch immer, Antifaschismus war ein wesentlicher Bestandteil der "Erziehungsarbeit" spätestens ab der Einschulung. Gerade las ich in einem Buch, dass zur Zeit der Wende der Antisemitismus in der DDR weniger verbreitet war, als in der Bundesrepublik - was sich aber im Lauf der letzten Jahrzehnte verschoben hat.
In der Bundesrepublik begann eine mehr oder weniger gründliche Aufarbeitung erst mit dem Druck durch die 68er.
Ich habe von einem SED-Genossen mehr oder weniger wortwörtlich den AUsspruch gehört, die Afrikaner in der DDR sollten zurückreisen und auf den Bäumen wieder Bananen essen. In aller Öffentlichkeit. Und dergleichen noch viel mehr. Der sogenannte "reale Sozialismus" schützt weder vor Antisemitismus noch vor brutalem Rassismus.

Ich kanns nicht belegen. Aber sowas wie die Rekonstruktion der Neuen Synagoge in Berlin ganz am Ende der DDR, ab November 1988 ... möglicherweise hat dies etwas mit den durch CSU-Mann Strauß vermittelten Milliardenkrediten zur Rettung der DDR zu tun.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von schokoschendrezki »

Neandertaler hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 10:55 ja klar das Problem in Deutschland ist das man sich zu wenig mit der Nazi-Vergangenheit beschäftigt :rolleyes:



Was ist daran verstörend?
Der Nann war in der BRD ja alles andere als ein Nazi.
Er beweist ja Grade das der einmal Nazi immer Nazi Narrativ genauso Falsch ist wie die fixe Idee, das es eine Ausgiebige Aufarbeitung braucht, um sich vom solchen Gedankengut zu trennen.

Ich sage mal ganz provokant:: die Integration von ehemaligen Nazi in die BRD, war zum Aufbau dieser Notwendig und ist die große gelungene Entnazifizierung Leistung der selben.
Klingt irgendwie verwirrend. Aber gut, ich verstehs halt einfach nicht.

Jedenfalls: Alle (mir bekanntenb) Kommentare zum Fall Unseld betonen, dass nicht die NSDAP-Mitgliedschaft des (noch sehr jungen) Unseld das Kernproblem ist sondern das jahrzehntelange Verschweigen. Eine tatsächliche "Integration" würde ein Reden über all das erfordern.
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JJazzGold
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Jens Spahn empfiehlt anderen Umgang mit der AfD

Die Politik müsse anerkennen, dass Millionen Menschen AfD gewählt hätten, sagte der Unionsfraktionsvize.

https://www.zeit.de/politik/deutschland ... ng-mit-afd

Putin haben auch Millionen gewählt, Herr Spahn.
Kein Appeasement gegenüber den Rechtsextremen und ihrem Wählerklientel.
Sie hätten besser geschwiegen.

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tarkomed
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von tarkomed »

Von seiner Partei hat sich vor Kurzem ein Teil abgespalten, weil er offenbar die AfD als zu Unrecht ausgegrenzt sah. Könnte es sein, dass Spahn den Zug verpasst hat?
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Lamasshu »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 10. April 2025, 23:09 Das französische Strafrecht könnte eventuell hilfreich sein, müsste man sich mal genauer ansehen.
Das französische Strafrecht kenne ich nicht. Aber die AfD hat 10 Mio. Wähler, die bekommt man nicht "einfach so" bzw. durch ein Verbot weg.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Alexyessin »

Lamasshu hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:06 Das französische Strafrecht kenne ich nicht. Aber die AfD hat 10 Mio. Wähler, die bekommt man nicht "einfach so" bzw. durch ein Verbot weg.
Die Menge der Wähler ist nur ausschlaggebend für ein Verbot, wenn es zu wenig sind.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Lamasshu hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:06 Das französische Strafrecht kenne ich nicht. Aber die AfD hat 10 Mio. Wähler, die bekommt man nicht "einfach so" bzw. durch ein Verbot weg.
Was man "weg bekommt, das ist die rechtsextreme Partei, die diese Wähler wählen".
Vielleicht besinnen sich dann einige und wählen bürgerlich-konservativ oder verzichten darauf zu wählen, weil nichts Rechtsextremes mehr im Angebot ist.
Halt!
Die können dann diese ex NPD Partei, die jetzt Heimat heißt wählen.
Vielleicht reichts dann auch für deren Verbot.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Xexes »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:31 Was man "weg bekommt, das ist die rechtsextreme Partei, die diese Wähler wählen".
Vielleicht besinnen sich dann einige und wählen bürgerlich-konservativ oder verzichten darauf zu wählen, weil nichts Rechtsextremes mehr im Angebot ist.
Die ganzen Protestwähler werden sicher nicht zur CDU oder FDP wechseln, wenn ihr Protest mittels Parteiverbot "aufgehoben" wird, damit dürfte sich der Unmut nur noch weiter zementieren. Zuerst sollte man die Gründe für die Wahl der AfD Beseitigen, dann kann man auch Problemlos die Partei verbieten.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Arizona »

Xexes hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:51 Die ganzen Protestwähler werden sicher nicht zur CDU oder FDP wechseln, wenn ihr Protest mittels Parteiverbot "aufgehoben" wird, damit dürfte sich der Unmut nur noch weiter zementieren. Zuerst sollte man die Gründe für die Wahl der AfD Beseitigen, dann kann man auch Problemlos die Partei verbieten.
Absolut zumal ja auch die Union und die FDP mitverantwortlich gemacht werden für den Zustand Deutschlands im Frühling 2025, SPD und Grüne sowieso.
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Re: "

Beitrag von Astrocreep2000 »

Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 17:48 Noch viel schlimmer...hat nicht eine Linke, die von Flüchtlingen vergewaltigt wurde, deutschen Männern die Schuld gegeben und sich gleichzeitig bei allen Flüchtlingen entschuldigt?
Ich fragte: "Worauf gründet sich Deine Einschätzung, dass Mädchen und junge Frauen der "aus Nachwuchsorganisationen von SPD und Grünen (die meinst Du offensichtlich) kein Selbstwertgefühl besitzen und Beschimpfungen als Kompliment betrachten?"

... und Du Antwortest mit einem in seiner Art wohl beispiellosen Einzelfall, der Deine Argumentation belegen soll. Soviel noch einmal zum Thema "anekdotische Evidenz".
Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 18:03 (...)Hier im Forum habe ich noch nicht ein einziges Wort gelesen, dass das von den Jungs unverschämt sei, dass das nicht in Ordnung sei oder dass die Mädchen zurecht ein schlechtes Bild hätten. Nein, never ever. Subtil haben sie selbst schuld, haben gelogen, übertreiben. Die Mädchen sind das Problem und ihre Mütter, die das im Forum erzählen. Die Jungs werden IMMER beschützt, die haben nie etwas gemacht, sind die reinen Unschuldslämmer. Wie immer. :D

Vermutlich brennt den wohlmeinenden usern als erstes die Frage auf der Zunge, was ein vergewaltigtes Mädchen denn angehabt hat. :dead:
Billie Holiday hat geschrieben: Samstag 12. April 2025, 23:14 (...)Hat nichts damit zu tun, dass sich das Frauenbild vieler Typen seit Jahrzehnten nicht geändert hat und die Lieblinge natürlich keinerlei Kritik erfahren, sondern es ziemlich lästig ist, dass die Weiber zum Teil so ungehalten reagieren. Zur Not lügen die halt.
Dieses rückständige Frauenbild wird bei der AfD kritisiert, aber bei den Lieblingen nicht. Finde ich spannend, wie der Welpenschutz funktioniert und sich im Unterbewusstsein eingenistet hat.
Die Phantasie, es gäbe eine Bevölkerungsgruppe, die Geflüchtete völlig unkritisch als "Lieblinge" betrachtet oder "unter Welpenschutz stellt" oder hier im Forum "beschützt" werde, ist eine regelrechte Obsession von Dir, ich weiß.

Mal blöd gefragt: Was glaubst Du eigentlich, welcher Typus Frau in den Frauenhäusern und bei den Frauennotrufen arbeiten? Sind das typischerweise eher die oben von Dir verunglimpften Frauen aus dem "linksgrünen" Milieu?

Was haben die islamischen Frauen, die sich an diese Stellen wenden gemeinsam mit anderen Frauen? Richtig, die waren/sind Gewalt von Männern ausgesetzt, begünstigt durch in manchen Familien immer noch tief verwurzelten patriarchalischen Denkmustern. Woher stammt Deine "Erkenntnis", dass diese Tatsachen bei - insbesondere sich aktiv für Frauenbelange einsetzenden - Frauen (oder auch Männern) aus dem progressiven Lager dann als "weniger schlimm" empfunden wird, wenn es sich bei den Tätern um die von Dir phantasierten "Lieblinge" handelt?

Kurz: Die von Dir behauptete "Toleranz" gegenüber unerträglichem Verhalten von muslimischen Männern, die Frauen schlecht behandeln, sie unterdrücken oder gewalttätig werden, ist nichts als eine böswillige Unterstellung.

Was wohl sein mag: Dass zu dem Thema mit etwas mehr fachlichem Background ausgestattete Menschen nicht so blauäugig sind, von relativ kurze Zeit bei uns lebenden Männern aus islamischen Kulturkreisen zu erwarten, dass sie innerhalb weniger Jahre eingeprägte Muster komplett überwinden, wofür unsere eigene Gesellschaft auch etliche Jahrzehnte gebraucht hat.

Losgelöst von dem, was "in den Köpfen" passiert und sich mitunter eben nicht innerhalb einer Generation auflöst, gibt es klare Maßstäbe, die für alle hier lebenden Menschen gelten, ganz unabhängig von ihrer Herkunft: Die Gesetze.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Lamasshu »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:31 Vielleicht besinnen sich dann einige und wählen bürgerlich-konservativ oder verzichten darauf zu wählen, weil nichts Rechtsextremes mehr im Angebot ist.
Sie könnten ja CDU wählen, tun sie aber nicht. Viele sind enttäuscht von Merz und der CDU und wählen ja genau deswegen AfD.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Xexes hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:51 Die ganzen Protestwähler werden sicher nicht zur CDU oder FDP wechseln, wenn ihr Protest mittels Parteiverbot "aufgehoben" wird, damit dürfte sich der Unmut nur noch weiter zementieren. Zuerst sollte man die Gründe für die Wahl der AfD Beseitigen, dann kann man auch Problemlos die Partei verbieten.
Prima, dann kann sich der rechtsextreme Unmut in Nichtwählen zementieren. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wählen sie noch heute nicht.
Denn ein Zurück in die 60er Jahre und eine Wiederholung des Wirtschaftswunders der Erhard Zeit für den Osten der Republik, die gibt es nicht.
Im Gegenteil, mit ihrer AfD Wählerei versuchen sie Deutschland zu vernichten.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von JJazzGold »

Lamasshu hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:05 Sie könnten ja CDU wählen, tun sie aber nicht. Viele sind enttäuscht von Merz und der CDU und wählen ja genau deswegen AfD.
Eben, diese Leute wählen bewusst AfD rechtsextrem.
Solche Leute brauchen wir in Deutschland so nötig wie einen Kropf.
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Re: "

Beitrag von Billie Holiday »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:57 ...
Na, frag mal die grüne Jette zum Beispiel.
Hast du spontan paar kritische Beispiele von z.B. Jusos, Grüne Jugend, NGOs?
Oder einfacher...von Schnitter, von tarko oder von dir?
Habe ich wohl überlesen.

Im 21. Jh und in Internetzeiten zu suggerieren, die Jungs wüssten doch gar nicht, wie es hier so ist und dass unser Frauenbild ja ganz anders ist, überzeugt vielleicht Linke, mich jedenfalls nicht.
Ebenso zu suggerieren, belästigte, bedrohte und angegrabbelte Mädchen müssten ein wenig Verständnis haben - Unverschämtheit.
Dazu dieses "was in meinem Umfeld nicht passiert, passiert nirgends". Wenn ich mal schreibe, ich kenne solche xyz-Typen nicht, dann ist hier aber was los.

Ich gebe lediglich Eindrücke wieder, die ich aus den Medien und hier gewonnen habe.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von aleph »

Wähler erziehen zu wollen, fraglich. In Karlsruhe verfängt das nicht und damit ist die Frage schon beantwortet, was die Wähler tun sollen: eine Partei gründen, die verfassungskonform ist und die können sie dann wählen. Oder die Partei von Maaßen.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Re: "

Beitrag von tarkomed »

Billie Holiday hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:09 Na, frag mal die grüne Jette zum Beispiel.
Hast du spontan paar kritische Beispiele von z.B. Jusos, Grüne Jugend, NGOs?
Oder einfacher...von Schnitter, von tarko oder von dir?
Habe ich wohl überlesen.
Es könnte aber auch daran liegen, dass die benannten User keine Kampagne gegen Flüchtlinge unterstützen. (Ich benutze jetzt bewusst keinen treffenderen Begriff).
Ich kann dabei natürlich nur für mich sprechen.
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Re:

Beitrag von Astrocreep2000 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 13:30 (...)
Es ist nur so: Die "Gefährlichkeit der AfD" (Strangthema) lässt sich nicht aus den sozialen Gegebenheiten auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erklären. Überhaupt nicht. Dort sind die AfD-Wähler einfach nur dumm und stumpfsinnig.
Der alleinige Faktor ist es nicht, aber ich finde die Interpretation schon schlüssig, dass eine sich von der (Alt-)BRD unterscheidende Sensibilität im Umgang mit der NS-Zeit in der "DDR" ein Faktor dafür ist, dass dort heute überdurchschnittlich viele Menschen keine Berührungsängste mit einer rechtsextremen Partei haben.

In der alten BRD hat man ehemalige Nazis teilweise stillschweigend akzeptiert - man brauchte sie schlicht für den Wiederaufbau der Wirtschaft, auch der Bundeswehr, die "Organisation Gehlen" wurde oben genannt. Die USA verfuhren ähnlich mit den deutschen Raketenbauern. "NS-Know-How" war durchaus gefragt im Westen ... (wie auch in der SU).

Das Wissen darum, dass viele ehemalige Nazis natürlich noch in der BRD wirkten, führte aber gleichzeitig zu einer ausgeprägten Sensibilisierung junger Menschen (die 68er wurden genannt), das "Nie wieder"ist aber so was von eingebimst in die Köpfe aller, die in Westdeutschland zur Schule gegangen waren ...

Und da sehe ich durchaus einen Unterschied zur "DDR": Nazis, das waren die auf der anderen Seite des "antifaschistischen Schutzwalls". Man arbeitet ein Thema logischerweise anders auf, wenn man eine (vermeintliche...) Distanz dazu besitzt.

Im Westen dagegen waren die Nazis nicht "die da" gewesen", sonder "wir", bzw. unsere Eltern und Großeltern.

Und das sehe sich auch die Gemeinsamkeit zu anderen Ländern, die Du aufzählst:
schokoschendrezki hat geschrieben: Sonntag 13. April 2025, 13:30 Die AfD in Deutschland ist vielmehr Teil einer rechtskonservativ-nationalistischen politischen Wende weltweit. Um das zu sehen braucht man nur nach Italien, in die Niederlande, nach Ungarn, in die USA, vor allem aber nach Österreich fahren.
Dass diese Länder teilweise ähnlich geringe Berührungsängste mit rechtsextremen politischen Strömungen haben, ist natürlich auch in deren unterschiedlicher Vergangenheit begründet. Klar, Mussolini war in vielerlei Hinsicht Vorbild für Hitler. Aber die Italiener kämpften ab Herbst 1943 eben auch aktiv gegen die Wehrmacht. Österreich ... hat uns den Führer geschickt und 1938 auf den Straßen gejubelt - aber hatten in ihrem Nachkriegs-Selbsverständnis als dann "neutrales Land" sonst auch nicht viel mit der Zeit zu tun ...
In den Niederlanden oder Frankreich gab es Kollaboration mit den Nazis, aber insgesamt haben diese Länder eben keine aus nur ansatzweise belastende Vergangenheit...

... na, und die "DDR" eben auch nicht, ihrem eigenen Verständnis nach. Ich denke schon, dass das ein Faktor ist, warum bei der Mehrheit der in der BRD aufgewachsenen Menschen bzgl. der AfD alle Alarmglocken schrillen - während man im Osten die Aufregung gar nicht recht zu verstehen scheint?
Zuletzt geändert von Astrocreep2000 am Montag 14. April 2025, 12:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "

Beitrag von Billie Holiday »

tarkomed hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:20 Es könnte aber auch daran liegen, dass die benannten User keine Kampagne gegen Flüchtlinge unterstützen. (Ich benutze jetzt bewusst keinen treffenderen Begriff).
Ich kann dabei natürlich nur für mich sprechen.
Wer kriminelle Handlungen kritisiert oder gar postet, der führt eine Kampagne gegen alle Flüchtlinge? Interessant. Also sollten Medien, Politiker, user, Opfer, ihre Angehörige, Polizei lieber alles unter den Teppich kehren?

Oder wie stellst du dir das vor?
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Beitrag von Oliver Krieger »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:57 Ich fragte: "Worauf gründet sich Deine Einschätzung, dass Mädchen und junge Frauen der "aus Nachwuchsorganisationen von SPD und Grünen (die meinst Du offensichtlich) kein Selbstwertgefühl besitzen und Beschimpfungen als Kompliment betrachten?"
Das ist gang und gebe. In den USA ist der korrespondierende Begriff für "Schlampe" durch ständigen Gebrauch, erst im Interesse der Gynophoben normalisiert, und anschließend durch Frauen, denen irgendwann einfach die unbeschwerte Selbstvalidation fremd war, positiviert worden.

Durch die Selbstbeurteilung, gegenüber irgendeinem Mann eine "nasty b*tch" gewesen zu sein, entsteht bei US Amerikanerinnen ein Gefühl von Stolz. Der Rückgriff auf das Schimpfwort wird zum Indikator für eine Art von Emanzipation. Aber das ist nur ein Beispiel einer allgemein verbreiteten Bedeutungsumkehr im Bereich Hate-Speech.
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Re: "

Beitrag von Billie Holiday »

Oliver Krieger hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:33 Das ist gang und gebe. In den USA ist der korrespondierende Begriff für "Schlampe" durch ständigen Gebrauch, erst im Interesse der Gynophoben normalisiert, und anschließend durch Frauen, denen irgendwann einfach die unbeschwerte Selbstvalidation fremd war, positiviert worden.

Durch die Selbstbeurteilung, gegenüber irgendeinem Mann eine "nasty b*tch" gewesen zu, entsteht bei US Amerikanerinnen ein Gefühl von Stolz. Der Rückgriff auf das Schimpfwort wird zum Indikator für eine Art von Emanzipation. Aber das ist nur ein Beispiel einer allgemein verbreiteten Bedeutungsumkehr im Bereich Hate-Speech.
Gibt auch junge Frauen und Mädchen, die das ganz und gar nicht positiv finden und korrekt als das betrachten, was es ist...Respektlosigkeit und Beleidigung, Frauenverachtung und widerliches Benehmen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Xexes »

JJazzGold hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:07 Prima, dann kann sich der rechtsextreme Unmut in Nichtwählen zementieren. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann wählen sie noch heute nicht.
Denn ein Zurück in die 60er Jahre und eine Wiederholung des Wirtschaftswunders der Erhard Zeit für den Osten der Republik, die gibt es nicht.
Im Gegenteil, mit ihrer AfD Wählerei versuchen sie Deutschland zu vernichten.
Und genau das ist gefährlich, wenn eine so große Gruppe nicht mehr demokratisch repräsentiert wird, sie sich aber dank sozialen Netzwerken trotzdem Austauschen kann, wird sie sich nur noch mehr radikalisieren, da sie mit dem System dann komplett abschließen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Schnitter »

Xexes hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 11:51 Zuerst sollte man die Gründe für die Wahl der AfD Beseitigen, dann kann man auch Problemlos die Partei verbieten.
90 % der Gründe warum die AfD gewählt wird, können von den demokratischen Parteien nicht beseitigt werden.

Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen und die liberale Demokratie wird sicher nicht abgeschafft.
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Beitrag von Astrocreep2000 »

Billie Holiday hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:09 Na, frag mal die grüne Jette zum Beispiel.
Wer ist die grüne Jette? Die nächste anekdotische Evidenz?
Billie Holiday hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:09 Hast du spontan paar kritische Beispiele von z.B. Jusos, Grüne Jugend, NGOs?
Oder einfacher...von Schnitter, von tarko oder von dir?
Einige sehen das "Politik-Forum" als hervorragend geeignete Plattform an, um Straftaten zusammenzutragen. Hauptsächlich solche, die von Geflüchteten oder Menschen mit Migrationshintergrund begangen wurden. Dazu wird auch nicht nur der entsprechende Strang genutzt, die "Informationen" werden auch in themenfremden Strängen platziert, wenn sie als geeignet erscheinen, die eigene politische Botschaft zu unterstreichen.

Die Tatsache, dass andere kein Bedürfnis haben, sich daran zu beteiligen, sagt allerdings nicht aus, dass diejenigen die entsprechenden Straftaten in irgendeiner Form billigen würden.
Billie Holiday hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:09 Habe ich wohl überlesen.
Für mich kann ich sagen: Ja, hast Du offensichtlich. Aber das preise ich durchaus mit ein, wenn ich Dir auf etwas antworte.
Billie Holiday hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:09 Im 21. Jh und in Internetzeiten zu suggerieren, die Jungs wüssten doch gar nicht, wie es hier so ist und dass unser Frauenbild ja ganz anders ist, überzeugt vielleicht Linke, mich jedenfalls nicht.
Ebenso zu suggerieren, belästigte, bedrohte und angegrabbelte Mädchen müssten ein wenig Verständnis haben - Unverschämtheit.
Dazu dieses "was in meinem Umfeld nicht passiert, passiert nirgends". Wenn ich mal schreibe, ich kenne solche xyz-Typen nicht, dann ist hier aber was los.

Ich gebe lediglich Eindrücke wieder, die ich aus den Medien und hier gewonnen habe.
Ok, das mit dem "Überlesen" setzt sich gleich fort...

Ich hatte auf den Vorseiten Zustände beschrieben, die ich vor Ort erlebe - ausdrücklich mit dem Hinweis, dass mir klar ist, dass solche Beobachtungen nicht repräsentativ sind. Wir erleben unterschiedliche Realitäten - und sollten dessen einfach auch bewusst sein.

Wenn aber der Hinweis "anektdotische Evidenz!" mit "also lüge ich?????" erwidert wird, dann fehlt dieses Bewusstsein offenbar.
Zuletzt geändert von Astrocreep2000 am Montag 14. April 2025, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "

Beitrag von Astrocreep2000 »

Oliver Krieger hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:33 Das ist gang und gebe. In den USA ist der korrespondierende Begriff für "Schlampe" durch ständigen Gebrauch, erst im Interesse der Gynophoben normalisiert, und anschließend durch Frauen, denen irgendwann einfach die unbeschwerte Selbstvalidation fremd war, positiviert worden.

Durch die Selbstbeurteilung, gegenüber irgendeinem Mann eine "nasty b*tch" gewesen zu sein, entsteht bei US Amerikanerinnen ein Gefühl von Stolz. Der Rückgriff auf das Schimpfwort wird zum Indikator für eine Art von Emanzipation. Aber das ist nur ein Beispiel einer allgemein verbreiteten Bedeutungsumkehr im Bereich Hate-Speech.
Das mag alles stimmen - nur hat genau was mit der Fragestellung zu tun?
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Re:

Beitrag von Billie Holiday »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 13:01 Wer ist die grüne Jette? Die nächste anekdotische Evidenz?
....
Jette Nietzard ist dir entgangen? Du Glücklicher.

Zum Rest...ist genug drüber geschrieben worden, du siehst es so und ich anders. Es gibt für mich auch keinen Grund, die negativen Aspekten ungezügelter, unkontrollierter Zuwanderung, die Hilflosigkeit und Fahrlässigkeit der Politiker und die seit 10 Jahren zunehmende Gewalt und Verrohung der Jugend unter den Teppich zu kehren.
Wir haben Probleme und zwar nicht nur das fürchterliche Erstarken der AfD.
Zuletzt geändert von Billie Holiday am Montag 14. April 2025, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Xexes »

Schnitter hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 12:58 90 % der Gründe warum die AfD gewählt wird, können von den demokratischen Parteien nicht beseitigt werden.

Die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen und die liberale Demokratie wird sicher nicht abgeschafft.
Kontrollierte Immigration und Abschiebung von Ausreisepflichtigen kann von demokratischen Parteien nicht erfüllt werden? Dann hat der Staat aber ganz andere Probleme.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Tom Bombadil »

Selbstverständlich könnten die demokratischen Parteien die Probleme im Zusammenhang mit der Einwanderung zumindest zu lösen versuchen und der AgD damit das Wasser abgraben. Ich kaufe es Merz auch ab, dass er diese Probleme zumindest angehen will, die SPD stellt sich aber mal wieder quer und so wird die AgD halt immer stärker. Ein Verbot dieser Partei wird auch nichts nutzen, weil das keinerlei Probleme löst.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Billie Holiday »

Tom Bombadil hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 13:32 Selbstverständlich könnten die demokratischen Parteien die Probleme im Zusammenhang mit der Einwanderung zumindest zu lösen versuchen und der AgD damit das Wasser abgraben. Ich kaufe es Merz auch ab, dass er diese Probleme zumindest angehen will, die SPD stellt sich aber mal wieder quer und so wird die AgD halt immer stärker. Ein Verbot dieser Partei wird auch nichts nutzen, weil das keinerlei Probleme löst.
Die Nicht-Nazis unter den AfD Wählern könnten CDU, CSU, FW... wählen.
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Re: Wie gefährlich ist die AFD?

Beitrag von Tom Bombadil »

Billie Holiday hat geschrieben: Montag 14. April 2025, 13:38 Die Nicht-Nazis unter den AfD Wählern könnten CDU, CSU, FW... wählen.
Ja, könnten sie und sollten sie, plus FDP, damit es eine liberal-konservative Regierung geben könnte.
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