imp hat geschrieben:(04 Jun 2020, 18:27)
Meine These ist anders. Donald Trump ist der Gewinner, weil damalige Kandidatin schlicht unwählbar war für die einen und absolut kein Angebot hatte für die anderen. Sie meinte, sie brauche keines. Sie hat Politik Jahrzehntelang so gekannt, dass man mit wichtigen Leuten Essen geht und dann Deals macht. Der Rest der Welt kommt jenseits von Reden und Gesten nicht vor. Damit hat sie gegen einen Kandidaten verloren, den nur wenige ernsthaft auf dem Schirm hatten. Seither regiert Trump und die Gegner haben in vier Jahren vor allem Klamauk veranstaltet. Man muss seine Politik nicht mögen, seine Ideen, seine modernen Anspracheformen, sein Medienprofil. Wenn man aber schaut, was eigentlich das Angebot an die Wähler sein soll, die Trump nicht mehr wählen sollen, hört man nur Trump dies, Trump das, Trump soso, Trump naja Trump, Trump Trump Trump... das idt ziemlich dünn. Es ist möglich, dass die Wähler sagen, jetzt ist gut mit Trump, jetzt wählen wir lieber diesen nichtssagenden Aktenschrank, der zwar möglicherweise in der Ukraine verwickelt sein könnte, aber nicht Trump ist. Das ist aber ein sehr schlechtes, ein unnötig schlechtes Blatt. Es war vier Jahre lang Zeit und vertan wurde sie mit Budenzauber für die engere Anhängerschaft und die verbitterten Trumpgegner. Ein Minderheitenprogramm.
Ich bin bei dir, das die Demokraten nicht viel auf die Beine gestellt bekommen haben und jetzt sogar einen Kandidaten gewählt haben, der im Grunde genau so wie Hillary nicht wählbar ist. Das einzige was den Demokraten Hoffnung macht ist, das Trump genug unentschlossene Wähler entzürnt hat, das diese aus Moral dieses Mal nicht ihn wählen. Das ist aber keine Garantie.
Was Trump angeht, er hat nicht 100% damit gerechnet, dass er die Wahl gewinnt. Er wusste aber im Vergleich zu allen anderen Kandidaten (ob Reps oder Dems) wie er polarisieren kann, welche Themen er sich annehmen muss und ganz wichtig, was er sagen muss, dass die Medien nur über ihn berichten. Das hat er geschafft, weil er seit Jahrzehnten Menschen verarscht, belügt und als Entertainer und das ist er, genau das als Skill-Set haben muss. Er ist weder religiös noch hat er irgendeinen richtigen Plan für seine Zeit im Amt gehabt, wie er Probleme löst, er ist selbst überrascht worden als er die Wahl gewonnen hat. Er hat neidisch auf die Bushs und Clintons geschaut, die sich einen Platz in der Politik und in der Wirtschaft gesichert haben, genau das versucht er nun für sich und seine Family herzustellen, daher auch die Vernetzung seiner Angehörigen in der Regierung. Für viele weiße Hardcore-Fanatiker (z.B. religiöse) ist er die letzte Hoffnung, da ignoriert man den ganzen Schwachsinn den er verzapft. Bis Covid-19 und den aktuellen Protesten war ich überzeugt, dass er die Wahl wieder gewinnen wird, da fast nichts Ihm geschadet hat, jetzt könnte es spannend werden, aber aucn nur wenn sich Biden in den TV Duellen nicht wie ein Rind in der Arena herumführen lässt.