Griechenland - Wovon profitiert Deutschland?

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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 19:40 hat geschrieben:
Abwarten. Und ob es ausreichen wird, ist noch ein ganz anderes Thema. Übrigens steigen die Mieten hauptsächlich in Ballungsgebieten exorbitant und nicht im Durchschnitt. Das hat somit kaum gewicht. Wenn du nichts Besseres hast, ist das ganz schon dürftig.
es wird auch noch woanders Preissteigerungen geben...

dann steigen DORT auch die Löhne...
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Mi 13. Mai 2015, 19:16 hat geschrieben: Deutschland ist NICHT für die Probleme in GR verantwortlich
Ich bezieh mich da ja auchnichtmehr auf Griechenland sondern auf die nächst beiden größten Volkswirtschaften in Europa. Griechenland ist Kinderkram.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Adam Smith »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 20:42 hat geschrieben:
Ich bezieh mich da ja auchnichtmehr auf Griechenland sondern auf die nächst beiden größten Volkswirtschaften in Europa. Griechenland ist Kinderkram.
Krugman hat halt viel vor.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 19:42 hat geschrieben:
Ich bezieh mich da ja auchnichtmehr auf Griechenland sondern auf die nächst beiden größten Volkswirtschaften in Europa. Griechenland ist Kinderkram.

auch für DEREN Probleme ist NICHT Deutschland verantwortlich

die müssen ihre Hausaufgaben machen- was ja in FRA schon angekündigt wurde..

Lockerung des Kündigungsschutzes , eine Art französiche Agenda2010....
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

zollagent » Mi 13. Mai 2015, 19:19 hat geschrieben:Zum Einen hat der Staat nicht die Möglichkeit, Firmen die Preis- und Lohngestaltung vorzuschreiben, um dieses Ziel zu erreichen, zum anderen schließt unsere Rechtsordnung solcherlei Eingriffe auch aus.
Du immer mit deinem unkreativen Vorschreiben.

Agenda 2010 INSM und Bündnis für arbeit und die daraus entstandenen Projekte haben zur Schwächung der Gewerkschaften und zum Verfall der Lohnquote beigetragen. Das Spiel kann man auch umdrehen, ohne explizit was vorzuschreiben! :rolleyes:
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 19:46 hat geschrieben:
Du immer mit deinem unkreativen Vorschreiben.

Agenda 2010 INSM und Bündnis für arbeit und die daraus entstandenen Projekte haben zur Schwächung der Gewerkschaften und zum Verfall der Lohnquote beigetragen. Das Spiel kann man auch umdrehen, ohne explizit was vorzuschreiben! :rolleyes:
die Agenda2010 war und ist ein voller Erfolg

und hatte genau dort Wirkung entfaltet- wo es angedacht war

daher wird da gar nichts "umgedreht"
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Beitrag von Star-bird »

Adam Smith » Mi 13. Mai 2015, 19:23 hat geschrieben: In Bezug auf Spanien schon.
Ja aber bei den großen bedeutenden Volkswirtschaften Italien und Frankreich eben nicht. Und die sind ausschlaggebend. Und Spanien hat das bischen Anpassung mit 23,2% Arbeitslosigkeit bezahlt. Sie war mal noch höher aber ist auch nicht gesunken, weil das Land sich erholt hat, sondern weil die Menschen auszuwandern.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 19:49 hat geschrieben:
Ja aber bei den großen bedeutenden Volkswirtschaften Italien und Frankreich eben nicht. Und die sind ausschlaggebend. Und Spanien hat das bischen Anpassung mit 23,2% Arbeitslosigkeit bezahlt. Sie war mal noch höher aber ist auch nicht gesunken, weil das Land sich erholt hat, sondern weil die Menschen auszuwandern.

auch in Italien geht es aufwärts...
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Beitrag von Star-bird »

Adam Smith » Mi 13. Mai 2015, 19:29 hat geschrieben: Wobei der Kapitalismus recht behalten hat. Wo hat der Kapitalismus denn jemals unrecht gehabt. Wo hat denn der Kommunismus jemals recht behalten?
Das, was derzeit schiefläuft, laste ich weder kapitalistischen noch kommunistischen Vorstellungen an. Es handelt sich um ein Massives versagen der politischen Institutionen. Mittlerweile Jahr 6 des kollektiven Versagens vor allem aufseiten des IWF der EZB Europäischer Kommission und der Bundesregierung.
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Beitrag von Star-bird »

Adam Smith » Mi 13. Mai 2015, 19:39 hat geschrieben: Dafür gibt es schon Belege. Wobei es natürlich die Frage um die Haftung in Bezug auf Unsinn geht.
Dann liefer sie!
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von zollagent »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 19:46 hat geschrieben:
Du immer mit deinem unkreativen Vorschreiben.

Agenda 2010 INSM und Bündnis für arbeit und die daraus entstandenen Projekte haben zur Schwächung der Gewerkschaften und zum Verfall der Lohnquote beigetragen. Das Spiel kann man auch umdrehen, ohne explizit was vorzuschreiben! :rolleyes:
Wie das bitte zum "Verfall der Lohnquote" beigetragen haben soll, das solltest du näher ausführen. Denn die Lohnquote besteht nicht nur aus den Einkommen der Regaleinräumer und Hilfskräfte, die Agenda 2010 in erster Linie betraf, sondern auch aus den Einkommen der qualifizierten Beschäftigten.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Mi 13. Mai 2015, 19:44 hat geschrieben: die müssen ihre Hausaufgaben machen- was ja in FRA schon angekündigt wurde..

Lockerung des Kündigungsschutzes , eine Art französiche Agenda2010....
Sie werden sicherlich vor 2017 keine Maßnahm in der Richtung erlassen. Es geht schließlich um die Wiederwahl. Und ob sie sich es dann trauen glaube ich nicht. Der Franz geht sonst in den Generalstreik und dann gibts halt 2021 Front National wenn nicht 2017.

Woher kommt die Beschränken sicht du könntest etwas ohne die Zustimmung des Volkes in einer Demokratie durchsetzen? Die Franzosen stimmen für Lohnsenkung und der Aufgabe von arbeitnehmerechten? Das ist für dich ein realistisches Szenario?
Wovon träumst du eigentlich nachts?
Frankreich ist nicht Griechenland. Bei Grich. konnte man den Diktator spielen aber nicht bei der zweitgrößten europäischen Volkswirtschaft!

Deine Lockerungen bringen ohnehin nichts. Es gibt keinerlei Effekte auf die Arbeitslosigkeit, wenn man den Kündigungsschutz lockert. Die Realität hat dies nie wiedergegeben. Neoklassische Propaganda nichts weiter.
Und eine Agenda funktioniert nur für ein Land auf einmal. Wenn zwei große Nationen sich in einen Abstiegswettbewerb begeben, gewinnt wer genau von den beiden was? Richtig keiner denn es ist eine Lose Lose Situation.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Mi 13. Mai 2015, 19:39 hat geschrieben: finde dich damit ab

das wird sich noch verstärken

egal was DU "möchtest" oder definierst
Ja und ich habe auch schon das Ende der Geschichte beschrieben, die der ökonomischen Logik folgt.

finde dich damit ab

das wird sich noch verstärken

egal was DU "möchtest" oder definierst
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Mi 13. Mai 2015, 19:50 hat geschrieben: auch in Italien geht es aufwärts...
Lachlachlachlach die Arbeitslosigkeit stagniert zwar seit anfang 2014, aber wenn du meinst. Einem wie dir kann man ja nichts vormachen. :D
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Wer sich um die ökonomische Logik einer Währungsunion nicht schert, der kann auch Böcke und echte Gärtner nicht voneinander unterscheiden.

Eure Argumente laufen alle unter der Überschrift einzelwirtschaftliche Rationalitätsfalle.

Einzelwirtschaftliche Rationalitätsfalle

Die immanenten Schwächen des Markt- und Wettbewerbsprinzips zeigen sich auch in dem paradoxen Ergebnis eines einzelwirtschaftlichen rationalen Verhaltens und den daraus folgenden gesamtwirtschaftlichen Wirkungen. Der von Adam Smith aufgestellten kapitalistischen "Harmonielehre", wonach das egoistisch motivierte Handeln letztlich wettbewerbsvermittelt in einen insgesamt gesamtwirtschaftlichen Vorteil (Wohlfahrt) umschlägt, widersprach John Maynard Keynes. Er erkannte hier vielmehr einen im System angelegten "Webfehler" einer "kapitalistischen Rationalitätsfalle", die das Auseinanderfallen von einzel- und gesamtwirtschaftlicher Logik beschreibt. "Wenn ich meine Ausgaben individuell reduziere, um meine laufenden Ausgaben an die Einnahmen anzupassen, kann ich davon ausgehen, dass mir das gelingt, weil meine Sparentscheidung keinen Einfluss auf meine Einnahmen hat. Wenn aber alle Wirtschaftssubjekte ihre Ausgaben reduzieren, vermindert das auch ihre Einnahmen."[8] Was also auf einzelwirtschaftlicher Ebene, ob beim privaten Haushalt oder beim Unternehmen, durchaus rational sein mag, schlägt gesamtwirtschaftlich negativ auf das ganze System zurück.

Wird beispielsweise immer mehr von den privaten Haushalten gespart - auch in Bezug auf eine kapitalgedeckte Rente - und werden auf unternehmerischer Ebene immer stärker die Kosten gesenkt und wird womöglich auch beim Staat gespart, so kommt es letztlich zu einem Ausfall an privater und staatlicher konsumtiver und investiver gesamtwirtschaftlicher Nachfrage. Weil Unternehmer aus ihrer interessenorientierten Sicht (rational) nach maximaler Gewinnproduktion streben und dazu die Arbeitskosten, die immer in exakt gleicher Höhe Arbeitseinkommen implizieren, senken, beeinflussen sie zwar positiv ihre individuellen betrieblichen Ausgaben. Diese gehen zurück und ceteris paribus steigen zunächst ihre Gewinne. Mit dem Rückgang der Arbeitskosten sinkt aber gleichzeitig auch dasgesamtwirtschaftliche Masseneinkommen. Senken nun alle Unternehmen ihre Arbeitskosten, dann geht die Rechnung für alle Unternehmen nicht mehr auf. Erstens resultiert aus der Absenkung kein intendierter Wettbewerbsvorteil mehr. Es ist ein Nullsummenspiel auf abgesenktem Niveau. Was die einen vermeintlich gewinnen, müssen die anderen verlieren. Da die Kosten (Ausgaben) des einen in einer geschlossenen Volkswirtschaft die Einnahmen des anderen sind, gehen zweitens insgesamt für alle Unternehmen die Umsätze, zunächst in Form von Absatzeinbußen zurück. Hierdurch wird ein verschärfter "destruktiver Preiswettbewerb" ausgelöst und gleichzeitig ein "konstruktiver Wettbewerb" über innovativ verbesserte oder sogar ganz neue Produkte behindert. Die Preissenkungen führen womöglich sogar zu deflatorischen Tendenzen.

Dies bleibt natürlich in der zweiten Phase nicht ohne Folgen für den Gewinn der Unternehmen. Dieser geht nach anfänglicher Erhöhung zurück und viele - in der Regel mittelständische Unternehmen - schreiben sogar Verluste. Um sich aus der Krise unternehmensindividuell zu befreien, versuchen die Unternehmen weiter, ihre Kosten zu senken. Es kommt zu einer gefährlichen Abwärtsspirale, aus der es ohne staatliche Intervention keinen marktimmanenten Ausweg gibt. "Kostensenkungen, die große Wunderwaffe der neoliberalen Ökonomen, politischen Laienspieler und Unternehmensberater, sind - aus gesamtwirtschaftlicher Sicht - zwingend ein Rohrkrepierer'."[9] Dies ist eine weitere wichtige keynesianische Erkenntnis. Im Jahr 1926 beschreibt Keynes deshalb auch das "Ende des Laissez-Faire". Er sieht deutlich, dass ein markt- bzw. wettbewerblicher Selbstlauf ohne staatliche Interventionen auf Grund der "Rationalitätsfalle" allenfalls suboptimale gesamtwirtschaftliche Ergebnisse zeitigt, und er zieht daraus die Konsequenz, wenn er schreibt: "Ich bringe den Staat ins Spiel; die Laissez-Faire-Doktrin gebe ich auf."
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 20:14 hat geschrieben:
Ja und ich habe auch schon das Ende der Geschichte beschrieben, die der ökonomischen Logik folgt.

finde dich damit ab

das wird sich noch verstärken

egal was DU "möchtest" oder definierst

es wird kein derartiges "Ende" geben
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 20:12 hat geschrieben:
Lach lach lach nur, weil du das sagst, mein kleiner Diktator wird es nicht zum Erfolg. :D :D :D

es ist ein großer Erfolg, das 2 Mio , statt mit Arbeitslosenhilfe auf der Couch zu sitzen ( bis 2004) - jetzt mit Mindestlohn wieder Teil der Wertschöpfung in D sind...
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 20:24 hat geschrieben:Wer sich um die ökonomische Logik einer Währungsunion nicht schert, der kann auch Böcke und echte Gärtner nicht voneinander unterscheiden.

Eure Argumente laufen alle unter der Überschrift einzelwirtschaftliche Rationalitätsfalle.

Einzelwirtschaftliche Rationalitätsfalle

Die immanenten Schwächen des Markt- und Wettbewerbsprinzips zeigen sich auch in dem paradoxen Ergebnis eines einzelwirtschaftlichen rationalen Verhaltens und den daraus folgenden gesamtwirtschaftlichen Wirkungen. Der von Adam Smith aufgestellten kapitalistischen "Harmonielehre", wonach das egoistisch motivierte Handeln letztlich wettbewerbsvermittelt in einen insgesamt gesamtwirtschaftlichen Vorteil (Wohlfahrt) umschlägt, widersprach John Maynard Keynes. Er erkannte hier vielmehr einen im System angelegten "Webfehler" einer "kapitalistischen Rationalitätsfalle", die das Auseinanderfallen von einzel- und gesamtwirtschaftlicher Logik beschreibt. "Wenn ich meine Ausgaben individuell reduziere, um meine laufenden Ausgaben an die Einnahmen anzupassen, kann ich davon ausgehen, dass mir das gelingt, weil meine Sparentscheidung keinen Einfluss auf meine Einnahmen hat. Wenn aber alle Wirtschaftssubjekte ihre Ausgaben reduzieren, vermindert das auch ihre Einnahmen."[8] Was also auf einzelwirtschaftlicher Ebene, ob beim privaten Haushalt oder beim Unternehmen, durchaus rational sein mag, schlägt gesamtwirtschaftlich negativ auf das ganze System zurück.

Wird beispielsweise immer mehr von den privaten Haushalten gespart - auch in Bezug auf eine kapitalgedeckte Rente - und werden auf unternehmerischer Ebene immer stärker die Kosten gesenkt und wird womöglich auch beim Staat gespart, so kommt es letztlich zu einem Ausfall an privater und staatlicher konsumtiver und investiver gesamtwirtschaftlicher Nachfrage. Weil Unternehmer aus ihrer interessenorientierten Sicht (rational) nach maximaler Gewinnproduktion streben und dazu die Arbeitskosten, die immer in exakt gleicher Höhe Arbeitseinkommen implizieren, senken, beeinflussen sie zwar positiv ihre individuellen betrieblichen Ausgaben. Diese gehen zurück und ceteris paribus steigen zunächst ihre Gewinne. Mit dem Rückgang der Arbeitskosten sinkt aber gleichzeitig auch dasgesamtwirtschaftliche Masseneinkommen. Senken nun alle Unternehmen ihre Arbeitskosten, dann geht die Rechnung für alle Unternehmen nicht mehr auf. Erstens resultiert aus der Absenkung kein intendierter Wettbewerbsvorteil mehr. Es ist ein Nullsummenspiel auf abgesenktem Niveau. Was die einen vermeintlich gewinnen, müssen die anderen verlieren. Da die Kosten (Ausgaben) des einen in einer geschlossenen Volkswirtschaft die Einnahmen des anderen sind, gehen zweitens insgesamt für alle Unternehmen die Umsätze, zunächst in Form von Absatzeinbußen zurück. Hierdurch wird ein verschärfter "destruktiver Preiswettbewerb" ausgelöst und gleichzeitig ein "konstruktiver Wettbewerb" über innovativ verbesserte oder sogar ganz neue Produkte behindert. Die Preissenkungen führen womöglich sogar zu deflatorischen Tendenzen.

Dies bleibt natürlich in der zweiten Phase nicht ohne Folgen für den Gewinn der Unternehmen. Dieser geht nach anfänglicher Erhöhung zurück und viele - in der Regel mittelständische Unternehmen - schreiben sogar Verluste. Um sich aus der Krise unternehmensindividuell zu befreien, versuchen die Unternehmen weiter, ihre Kosten zu senken. Es kommt zu einer gefährlichen Abwärtsspirale, aus der es ohne staatliche Intervention keinen marktimmanenten Ausweg gibt. "Kostensenkungen, die große Wunderwaffe der neoliberalen Ökonomen, politischen Laienspieler und Unternehmensberater, sind - aus gesamtwirtschaftlicher Sicht - zwingend ein Rohrkrepierer'."[9] Dies ist eine weitere wichtige keynesianische Erkenntnis. Im Jahr 1926 beschreibt Keynes deshalb auch das "Ende des Laissez-Faire". Er sieht deutlich, dass ein markt- bzw. wettbewerblicher Selbstlauf ohne staatliche Interventionen auf Grund der "Rationalitätsfalle" allenfalls suboptimale gesamtwirtschaftliche Ergebnisse zeitigt, und er zieht daraus die Konsequenz, wenn er schreibt: "Ich bringe den Staat ins Spiel; die Laissez-Faire-Doktrin gebe ich auf."

das hat mit der Situation in D heute rein gar nichts zu tun

was soll das?
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Mi 13. Mai 2015, 20:37 hat geschrieben: es ist ein großer Erfolg, das 2 Mio ,
Lachlachlach.
Es ist kein Erfolg aus einem Vollzeitarbeitsplatz zwei Minijobs zu zaubern.
Schlichte Gemüter und Springerverlag Konsumenten mag das beeindrucken.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Mi 13. Mai 2015, 20:38 hat geschrieben: was soll das?
Verdrängung. Ich weis ja das du diese Rechthaberei brauchst.
Es ist fakt, dass du dich in der einzelwirtschaftlichen Rationalitätsfalle befindest. Ich brauche dazu nur deine ganzen Sachen mit Rendite und das Unternehmen macht Blabla dies und Blabla das nur wenn Blabla dies oder Blabla, das gesetzt ist, zitieren. Ökonomie ist Komplexer deswegen solltest du endlich anfang dich zu solchen Themen nichtmehr zu äußern. Von Ökonomie verstehst du nämlich rein gar nichts.

„Es ist nicht so lange her, dass Leute, die sich im Sinne elementarsten gesunden Menschenverstandes äußerten, als etwas exzentrisch, irrational, ja leicht geistesgestört angesehen wurden. Dieses Risiko geht noch heute (...)jeder ein, der sich dem gegenwärtigen politischen Kreuzzug gegen das Haushaltsdefizitalso den Überschuß sämtlicher Staatsausgaben über die Staatseinnahmen widersetzt.“
(John Kenneth Galbraith,



„Sparsam und fleißig zu sein, ist gewiss eine
Tugend für den Einzelnen, über seine Verhältnisse zu leben und hohe Schulden zu machen, gewiss ein Laster. Aber es ist gefährlich, diese Tugendlehre auf ganze Staaten zu übertragen.“ (Carl Christian von Weizsäcker 2011


Mit diesen beiden Zitaten klinge ich mich dann für heute erst mal aus.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 19:43 hat geschrieben:
Fail!
So was passiert, wenn man nicht ordentlich recherchiert.

Seit 1996 Laufen Löhne und Produktivität scherenartig auseinander. Von 1991 -1995 war die Lohnentwicklung leicht über der Produktivität der Unterschied machte in der Hochzeit läppische 6 % aus. Der Unterschied war 2002 bereit ausgeglichen.

https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... b%3Dposter
,
Danke für die Bestätigung. Die Grafik zeigt genau das was ich beschrieben habe. Du solltest nur die richtigen Kurven miteinander vergleichen.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Mi 13. Mai 2015, 20:50 hat geschrieben:
Verdrängung. Ich weis ja das du diese Rechthaberei brauchst.
Es ist fakt, dass du dich in der einzelwirtschaftlichen Rationalitätsfalle befindest. Ich brauche dazu nur deine ganzen Sachen mit Rendite und das Unternehmen macht Blabla dies und Blabla das nur wenn Blabla dies oder Blabla, das gesetzt ist, zitieren. Ökonomie ist Komplexer deswegen solltest du endlich anfang dich zu solchen Themen nichtmehr zu äußern. Von Ökonomie verstehst du nämlich rein gar nichts.

„Es ist nicht so lange her, dass Leute, die sich im Sinne elementarsten gesunden Menschenverstandes äußerten, als etwas exzentrisch, irrational, ja leicht geistesgestört angesehen wurden. Dieses Risiko geht noch heute (...)jeder ein, der sich dem gegenwärtigen politischen Kreuzzug gegen das Haushaltsdefizitalso den Überschuß sämtlicher Staatsausgaben über die Staatseinnahmen widersetzt.“
(John Kenneth Galbraith,



„Sparsam und fleißig zu sein, ist gewiss eine
Tugend für den Einzelnen, über seine Verhältnisse zu leben und hohe Schulden zu machen, gewiss ein Laster. Aber es ist gefährlich, diese Tugendlehre auf ganze Staaten zu übertragen.“ (Carl Christian von Weizsäcker 2011


Mit diesen beiden Zitaten klinge ich mich dann für heute erst mal aus.

ich verstehe SO viel- daß ich weiß- das DEINE Vorstellungen bezüglich "Untergang"- falls die Löhne im "ökonomischen Keller nicht steigen"- kompletter UNSINN ist

und DEINE "Kenntnisse" bezüglich der Ökonomie IN den Unternehmen ist linkes WUNSCHDENKEN

du solltest dir mal von einem BWL-Erstsemester die Bedeutung des Produktionsfaktors Kapital erläutern lassen...
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Tarlang »

Realist2014 hat geschrieben:

es ist ein großer Erfolg, das 2 Mio , statt mit Arbeitslosenhilfe auf der Couch zu sitzen ( bis 2004) - jetzt mit Mindestlohn wieder Teil der Wertschöpfung in D sind...
Das hat aber nichts mit "Arbeitsmarktreformen" (faktisch Mittel zur Lohndrückung) zu tun. Die Beschäftigung folgt den Investitionen. Ein leicht nachzuweisender Zusammenhang. Die Investitionen sind sicherlich nicht wegen Arbeitsmarktreformen gestiegen, sondern weil es ab 2006 zu einer Expansion der Weltwirtschaft in nie gekannten Maße kam. Davon hat Deutschland natürlich stark profitiert, da es die Investitionsgüter für die Schwellenländer liefert.
Und innerhalb Europas kann es froh sein, dass es fast Alleine den Weg der Lohnstückkostensenkung durchgezogen hat, denn wenn Südeuropa nicht in diesem Maße inflationiert hätte, wäre die Zerstörung des Binnenmarktes der einzige Effekt gewesen und das hätte die Erwerbstätigkeit nicht erhöht.
Wer behauptet das Wachstum ab 2006 hätte einen stärkeren Anstieg der Erwerbstätigkeit nach sich gezogen, als vorangegangene Booms, sollte mal die Fakten zu Kenntnis nehmen.

1998-2000: ca. 2,3% BIP Wachstum
ca. 1,7% ET Wachstum
2006-2008: ca. 2,7% BIP Wachstum
ca. 1,3% ET Wachstum
Edit: natürlich im Schnitt

Soviel dazu. Wer behauptet niedrigere Löhne würden die Nachfrage nach Arbeit erhöhen, sollte sich die Entwicklung des Arbeitsvolumens anschauen.
Realist2014 hat geschrieben: deine seltsame "Hoffnung" auf irgendeine "Katastrophe" hat schon was pathologisches....
Die Katastrophe ist doch längst eingetreten. 5 Jahre Stagnation und Massenarbeitslosigkeit in Europa.
Die einzigen Konjunkturdaten die wirklich Anlass zur Hoffnung geben sind die Spanischen und ein bisschen die portugiesischen. Italien hat gegenüber dem Vorjahr gar kein Wachstum gehabt und Frankreich +0,7%. Wow.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang » Do 14. Mai 2015, 10:53 hat geschrieben:
Das hat aber nichts mit "Arbeitsmarktreformen" (faktisch Mittel zur Lohndrückung) zu tun. Die Beschäftigung folgt den Investitionen. Ein leicht nachzuweisender Zusammenhang. Die Investitionen sind sicherlich nicht wegen Arbeitsmarktreformen gestiegen, sondern weil es ab 2006 zu einer Expansion der Weltwirtschaft in nie gekannten Maße kam. Davon hat Deutschland natürlich stark profitiert, da es die Investitionsgüter für die Schwellenländer liefert.

Edit: natürlich im Schnitt

Soviel dazu. Wer behauptet niedrigere Löhne würden die Nachfrage nach Arbeit erhöhen, sollte sich die Entwicklung des Arbeitsvolumens anschauen.

.
du hast da was falsch verstanden

es gab nur "Nachfrage nach Arbeit" zu GERINGEM Lohn ( entsprechend der Wertschöpfung dieser Arbeitsplätze)

und WEGEN der Agenda2010 mussten diese Angebote auch angenommen werden- STATT witerhin mit Arbeitslosenhilfe auf der Couch zu sitzen...
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Rechner »

Provokateur » Mo 4. Mai 2015, 21:32 hat geschrieben:Deutschland geht es um zwei Dinge:
1) ...
2) ...
Sehr ungenau.

Deutschland ist kein Wesen mit einem einheitlichen Willen.

Merkel geht es vielleicht nur darum, frühere Fehler zu vertuschen.

Oder sie befriedigt mit immer neuen Rettungstaten ihr übersteigertes Harmoniebedürfnis (Mutti-ismus).

Der BDI würde am liebsten 20% des deutschen Bruttosozialprodukts für allgemeine Kundenrettungen aufwenden. Denn von geretteten Kunden profitiert schließlich die Exportindustrie. Daß das aus Sicht des deutschen Steuerzahlers darauf hinausläuft pro Jahr eine Million BMWs auf Staatskosten zu produzieren um sie daraufhin im Wattenmeer zu versenken stört diese Herrschaften nicht im geringsten.

Bei vielen Sozialdemokraten und Linken liegt der Rettungsantrieb in der internationalistischen Besoffenheit. Deutschland oder deutsche Interessen kommen gar nicht vor - um uns werden sich schon die Russen kümmern. Solange es noch einen Pfennig in Deutschland gibt, muß der im Namen der "Internationaaaaaaaaaalen Sooooliiidaaaritäääät" ins Ausland verschafft werden.

Dann gibt es Leute - sogenannte Volkswirte meistens - die aus einem keynesianischen Fehlverständnis wirtschaftlicher Zusammenhänge meinen, daß mit (grenzenloser ?) Schuldenmacherei wirtschaftlicher Wohlstand erzeugt werden könnte.

Schließlich gibt es aber auch Leute, (Schäuble [hoffentlich]), die bei ihren Rettungsaktionen deutsche Interessen gebührend berücksichtigen, und versuchen die unscharfe Grenze zwischen Hilfsbereitschaft und Dummheit nicht zu überschreiten.

...

Ganz unterschiedliche Motivationen können also zur gleichen Handlung führen.

Bei der folgenden Diskussion der von Dir genannten Punkte erlaube ich mir deshalb "Deutschland geht es um zwei Dinge" durch "Aus dem wohlverstandenen Interesse Deutschlands ergeben sich zwei wesentliche Beweggründe für die Griechenlandrettung" zu ersetzen.

Provokateur » Mo 4. Mai 2015, 21:32 hat geschrieben: 1) Einheit der Eurozone.
Dadurch soll die Stabilität der Währung gewährleistet bleiben.
Das ist sicherlich keine stichhaltige Begründung für eine Griechenlandrettung. Bei einem Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum 2010 nebst Abfangen der Kollateralschäden durch gezielte Bankenrettungen wäre man im Nachhinein betrachtet billiger weggekommen, und der Euro würde heute besser dastehen.

Und die Griechen wären nach dem Rauswurf aus dem "Hotel BNP Paribas" vielleicht tatsächlich an die Modernisierung ihrer gesellschaftlichen und staatlichen Strukturen gegangen.

Ich gebe aber gerne zu, daß ich 2010 für die Griechenlandrettung war, und zwar aufgrund meiner damaligen Unkenntnis der byzantinischen Verhältnisse in diesem Land.

Provokateur » Mo 4. Mai 2015, 21:32 hat geschrieben:2) Spielerparadoxon:
Der Gedanke, dass man schon einiges investiert hat, und man müsste noch mehr investieren, um die Verluste wieder rauszubekommen. Wie ein Spieler am Roulettetisch, der sich sicher ist, dass es beim nächsten Wurf klappt. Also die Hoffnung, dass Griechenland seine Schulden auch irgendwann zurückzahlt, wenn man ihnen nur genug Hilfen gibt, dass die Wirtschaft wieder anläuft und der verschlankte Staatshaushalt nicht mehr alle Einnahmen aufzehrt.
Da ist was wahres dran.

Allerdings ist der Vergleich mit dem Roulette schief. Denn beim Roulette ist der mögliche Gewinn nicht von den vorrangegangenen Verlusten abhängig, sondern ausschließlich vom aktuellen Einsatz. Deshalb ist beim Roulette das von Dir beschriebene "Paradox" in Wahrheit eine Illusion. Eine Illusion, der sich viele Spielsüchtige gerne hingeben.

Im Falle eines Gläubigers ist es übrigens auch kein "Paradox", sondern ein Dilema. Denn in der Tat wäre es blöd, einem Schuldner ein wenig Aufschub und ein bißchen zusätzliche Hilfen zu verweigern, obwohl der dadurch in der Lage wäre seine Schulden zuguterletzt doch noch abzustottern.

Dumm nur, daß Kreditbetrüger dieses Dilema kennen, und versuchen mit Geschichten von der kranken Oma, dem verpaßten Bus und der baldigen Erbschaft einen Aufschub nach dem anderen und einen kleinen Zusatzkredit nach dem anderen aus dem Gutgläubiger herauszukitzeln.

Weshalb die von Jornalisten immer wieder gerne kolportierte Rechnung "Ein drittes Hilfsprogramm ist mit 40 Milliarden doch billiger als 240 Milliarden abzuschreiben" eine Milchmädchenrechnung ist.

Der Volksmund sagt dazu "Dem schlechten Geld gutes hinterherwerfen." :rolleyes:

...

Im Nachhinein betrachtet wäre es besser gewesen, Griechenland 2010 pleite gehen zu lassen. Die per Bankenrettung in die jeweilgen Bankenrettungsfonds eingegangenen Schulden Griechenlands gehen durch die Zahlungsunfähigkeit ja nicht unter - sie können jederzeit mit Zins und Zinseszins ganz oder teilweise geltend gemacht werden.
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Beitrag von Wähler »

Rechner » Do 14. Mai 2015, 12:34 hat geschrieben: Weshalb die von Jornalisten immer wieder gerne kolportierte Rechnung "Ein drittes Hilfsprogramm ist mit 40 Milliarden doch billiger als 240 Milliarden abzuschreiben" eine Milchmädchenrechnung ist.
Die Verhandlungen zwischen der Regierung Tsipras und der Euro-Gruppe zeigen doch, dass es nicht nur zahlenmäßig um die letzte Tranche von 7 Milliarden Euro aus dem alten Rettungspaket geht. Ein Verbleib Griechenlands in der Euro-Zone macht für alle nur Sinn, wenn sich die Beteiligten in Bezug auf Griechenland auf eine koordinierte Fiskal- und Wirtschaftspolitik innerhalb der EWU-Zone einigen können. Von daher steht auch ein mögliches 3. Rettungspaket in den Sternen. Es ist sozusagen für alle Beteiligten eine letzte Chance und es sieht nicht gut aus.

Das Spiel mit den Zwischenszenarien, zum Beispiel Parallelwährung, bringt auch nichts Neues, denn ein Verbleib Griechenlands in der EU bedeutet in jedem Fall auch in Zukunft fiskal- und wirtschaftspolitische Verpflichtungen für die übrigen EWU-Länder gegenüber Griechenland. Die eigentlichen Probleme werden uns also noch lange erhalten bleiben.

Gibt es eigentlich die realistische Möglichkeit, einen weiteren Schuldenschnitt bis 2020 zu verschleiern, indem die EZB und der IWF schrittweise auf Tilgung und Zinsen wie der EFSF bis 2020 verzichten?
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Tarlang »

Realist2014 » Do 14. Mai 2015, 12:10 hat geschrieben:
du hast da was falsch verstanden

es gab nur "Nachfrage nach Arbeit" zu GERINGEM Lohn ( entsprechend der Wertschöpfung dieser Arbeitsplätze)

und WEGEN der Agenda2010 mussten diese Angebote auch angenommen werden- STATT witerhin mit Arbeitslosenhilfe auf der Couch zu sitzen...
Ich glaube eher du ignorierst einfach die Fakten die ich dir dargestellt habe. Die Fakten sind, dass ein Beschäftigungsplus immer bei Wirtschafts- bzw. Investitionswachstum auftritt. Da kann man soviel von niedrigem Lohn hier und da faseln, es ist schlicht Unfug. Wenn die Agenda 2010 notwendig war, warum war dann das Beschäftigungswachstum in der Wachstumsperiode vor der Agenda 2010 höher als danach?
Und wie man ebenfalls an den Statistiken sieht, hat Arbeitslosigkeit insgesamt relativ wenig mit Faulheit und Arbeitslosenhilfe zu tun. Warum sinkt die Arbeitslosigkeit denn bei Wirtschaftswachstum? Sehen die Leute die Daten von Destatis und sagen: Uhh jetzt hab ich mal Lust zu arbeiten? Und wenns dann bergab geht wieder: "Ach ne miese Konjunktur, kein Bock mehr"? Siehe auch das höhere Beschäftigungsplus im Boom vor der HartzIV gegenüber dem danach.
Ich will damit nicht leugnen, dass es eine Schicht gibt, die es sich auch mit Hartz IV gemütlich gemacht hat, aber die hat nur einen geringen Anteil an der Arbeitslosigkeit und schlägt sich vermutlich mehr in der stillen Reserve nieder.

Edit: Und von der Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers zu reden ist auch falsch, dem zugrunde liegt ja die Grenzproduktivität und ist vllt. einzelwirtschaftlich für das Unternehmen berechtigt, gesamtwirtschaftlich ist die Arbeitsteilung viel zu hoch um eine individuelle Produktivität zu berechnen. Um es mit einem dt. Kabarettisten zu sagen: "Wenn man im Altersheim einer Oma den Arsch abwischt hat man nen Haufen Scheiße erwirtschaftet [und vielleicht sollte man die mal dem Sinn um den Bart schmieren]".
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang » Do 14. Mai 2015, 18:25 hat geschrieben:
Ich glaube eher du ignorierst einfach die Fakten die ich dir dargestellt habe. Die Fakten sind, dass ein Beschäftigungsplus immer bei Wirtschafts- bzw. Investitionswachstum auftritt. Da kann man soviel von niedrigem Lohn hier und da faseln, es ist schlicht Unfug. Wenn die Agenda 2010 notwendig war, warum war dann das Beschäftigungswachstum in der Wachstumsperiode vor der Agenda 2010 höher als danach?
Und wie man ebenfalls an den Statistiken sieht, hat Arbeitslosigkeit insgesamt relativ wenig mit Faulheit und Arbeitslosenhilfe zu tun. Warum sinkt die Arbeitslosigkeit denn bei Wirtschaftswachstum? Sehen die Leute die Daten von Destatis und sagen: Uhh jetzt hab ich mal Lust zu arbeiten? Und wenns dann bergab geht wieder: "Ach ne miese Konjunktur, kein Bock mehr"? Siehe auch das höhere Beschäftigungsplus im Boom vor der HartzIV gegenüber dem danach.
Ich will damit nicht leugnen, dass es eine Schicht gibt, die es sich auch mit Hartz IV gemütlich gemacht hat, aber die hat nur einen geringen Anteil an der Arbeitslosigkeit und schlägt sich vermutlich mehr in der stillen Reserve nieder.

Edit: Und von der Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers zu reden ist auch falsch, dem zugrunde liegt ja die Grenzproduktivität und ist vllt. einzelwirtschaftlich für das Unternehmen berechtigt, gesamtwirtschaftlich ist die Arbeitsteilung viel zu hoch um eine individuelle Produktivität zu berechnen. Um es mit einem dt. Kabarettisten zu sagen: "Wenn man im Altersheim einer Oma den Arsch abwischt hat man nen Haufen Scheiße erwirtschaftet [und vielleicht sollte man die mal dem Sinn um den Bart schmieren]".
ich kann nichts dafür, das du die Situation Ende 2004 verdrängst- dei zur Agenda2010 geführt hat

es waren ZU VIELE mit Arbeitslosenhilfe "auf der Couch" - die auf Bezahlungen "warteten" - die niemals gekommen wären- und schlechter bezahlte Jobs abgeleht hatten

das konnten sie dann NICHT mehr....

sie wurden "von der Couch" gefegt...
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von happySchland »

Realist2014 » Do 14. Mai 2015, 18:37 hat geschrieben: es waren ZU VIELE mit Arbeitslosenhilfe "auf der Couch" - die auf Bezahlungen "warteten" - die niemals gekommen wären- und schlechter bezahlte Jobs abgeleht hatten

das konnten sie dann NICHT mehr....
Womit ihnen die Verhandlungsbasis entzogen wurde und schlecht bezahlte Arbeit salonfähig. Schlechte Bezahlung beginnt dort, wo der Arbeiter auch einfach zuhause bleiben könnte, wenn er dürfte.
Europas größter *etwas worauf man einfach Stolz sein muss* Niedriglohnsektor war geboren.
Bitte keine Wörter in den Mund legen und beim Thema bleiben.
Vielen Dank!
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Tarlang »

Realist2014 » Do 14. Mai 2015, 19:37 hat geschrieben:
ich kann nichts dafür, das du die Situation Ende 2004 verdrängst- dei zur Agenda2010 geführt hat

es waren ZU VIELE mit Arbeitslosenhilfe "auf der Couch" - die auf Bezahlungen "warteten" - die niemals gekommen wären- und schlechter bezahlte Jobs abgeleht hatten

das konnten sie dann NICHT mehr....

sie wurden "von der Couch" gefegt...
Du stellst da ne Behauptung auf, die sich anhand der Fakten die ich präsentiert habe leicht widerlegen lässt, nämlich das die Arbeitslosigkeit aufgrund freiwilliger Basis "zu hoher Arbeitslosenhilfe" so hoch war...die in Wirklichkeit war die Arbeitslosigkeit aber aufgrund der ökonomischen Stagnation so hoch.

Sie wurden nicht von der Couch gefegt sondern hatten einfach wieder Arbeitsplätze die sie annehmen konnten als die Wirtschaft expandierte
Hartz IV wurde Ende 2003 eingeführt...die Arbeitslosigkeit sank erst 2006
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von zollagent »

happySchland » Do 14. Mai 2015, 21:32 hat geschrieben: Womit ihnen die Verhandlungsbasis entzogen wurde und schlecht bezahlte Arbeit salonfähig. Schlechte Bezahlung beginnt dort, wo der Arbeiter auch einfach zuhause bleiben könnte, wenn er dürfte.
Europas größter *etwas worauf man einfach Stolz sein muss* Niedriglohnsektor war geboren.
Er "dürfte" schon, auf eigene Kosten. Wenn man auf Kosten der Gesellschaft zu Hause bleiben will, muß man halt damit leben, daß es dafür Regeln gibt, die beachtet werden müssen. Auch unbequeme Arbeit ist zumutbar, wenn der Betroffene sie leisten kann.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von zollagent »

Tarlang » Do 14. Mai 2015, 18:25 hat geschrieben:....
Edit: Und von der Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers zu reden ist auch falsch, dem zugrunde liegt ja die Grenzproduktivität und ist vllt. einzelwirtschaftlich für das Unternehmen berechtigt, gesamtwirtschaftlich ist die Arbeitsteilung viel zu hoch um eine individuelle Produktivität zu berechnen. Um es mit einem dt. Kabarettisten zu sagen: "Wenn man im Altersheim einer Oma den Arsch abwischt hat man nen Haufen Scheiße erwirtschaftet [und vielleicht sollte man die mal dem Sinn um den Bart schmieren]".
Das ist schlichtweg falsch! Es gibt viele Instrumente der Kostenrechnung, die ziemlich exakt die Grenzproduktivität einer neuen Stelle aufzeigen. Man kann mit solchen Erfassungen sogar individuelle Leistungsschwankungen herauslesen. Die Ansicht, in einer gesichtslosen Masse zu verschwinden, ist heute nicht mehr haltbar. Stichwort dazu: Kostenstellenrechnung!
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Tarlang » Fr 15. Mai 2015, 10:17 hat geschrieben:
Du stellst da ne Behauptung auf, die sich anhand der Fakten die ich präsentiert habe leicht widerlegen lässt, nämlich das die Arbeitslosigkeit aufgrund freiwilliger Basis "zu hoher Arbeitslosenhilfe" so hoch war...die in Wirklichkeit war die Arbeitslosigkeit aber aufgrund der ökonomischen Stagnation so hoch.

Sie wurden nicht von der Couch gefegt sondern hatten einfach wieder Arbeitsplätze die sie annehmen konnten als die Wirtschaft expandierte
Hartz IV wurde Ende 2003 eingeführt...die Arbeitslosigkeit sank erst 2006

ich stelle keine Behautungen auf- sondern das sind die Fakten

KEINER wollte für einen Lohn arbeiten, der NIEDRIGER war als seine Arbeitslosenhilfe- DAS war das Problem

und da kam der große "Feger"...

HartzIV wurde zum 1.1.2005 eingeführt....
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

happySchland » Do 14. Mai 2015, 22:32 hat geschrieben: Womit ihnen die Verhandlungsbasis entzogen wurde und schlecht bezahlte Arbeit salonfähig. Schlechte Bezahlung beginnt dort, wo der Arbeiter auch einfach zuhause bleiben könnte, wenn er dürfte.
Er darf natürlich zu Hause bleiben.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent » Fr 15. Mai 2015, 11:30 hat geschrieben:
Das ist schlichtweg falsch! Es gibt viele Instrumente der Kostenrechnung, die ziemlich exakt die Grenzproduktivität einer neuen Stelle aufzeigen. Man kann mit solchen Erfassungen sogar individuelle Leistungsschwankungen herauslesen. Die Ansicht, in einer gesichtslosen Masse zu verschwinden, ist heute nicht mehr haltbar. Stichwort dazu: Kostenstellenrechnung!
Die Kostenstellenrechnung dient auch nur der Verrechnung der Gemeinkosten. Damit lässt sich in einem arbeitsteiligen Prozess die Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers nicht feststellen. Das funktioniert im Prinzip nur dann, wenn du eine 1:1 Beziehung zwischen erbrachter Leistung und Umsatz hast. Klassischerweise also dort wo Stundensätze fakturiert werden oder individuell erbrachte Leistungen. Also, z.b bei Friseuren, Rechtsanwälten, Service, oder Kundendienstmitarbeitern usw.
In einem arbeitsteiligen Produktionsprozess ist das in der Regel nicht möglich.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von zollagent »

3x schwarzer Kater » Fr 15. Mai 2015, 11:22 hat geschrieben:
Die Kostenstellenrechnung dient auch nur der Verrechnung der Gemeinkosten. Damit lässt sich in einem arbeitsteiligen Prozess die Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers nicht feststellen. Das funktioniert im Prinzip nur dann, wenn du eine 1:1 Beziehung zwischen erbrachter Leistung und Umsatz hast. Klassischerweise also dort wo Stundensätze fakturiert werden oder individuell erbrachte Leistungen. Also, z.b bei Friseuren, Rechtsanwälten, Service, oder Kundendienstmitarbeitern usw.
In einem arbeitsteiligen Produktionsprozess ist das in der Regel nicht möglich.
Sehe ich anders. arbeitsteilige Prozesse schließen die Einrichtung gleichartiger und damit vergleichbarer Stellen ein. Und die können anhand der dort erzielten Material- und Energieeinsätze, und auch des Pruduktausstosses und der Makulaturhöhe sogar bis auf den Pfennig erfaßt werden.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Adam Smith »

zollagent » Fr 15. Mai 2015, 12:26 hat geschrieben: Sehe ich anders. arbeitsteilige Prozesse schließen die Einrichtung gleichartiger und damit vergleichbarer Stellen ein. Und die können anhand der dort erzielten Material- und Energieeinsätze, und auch des Pruduktausstosses und der Makulaturhöhe sogar bis auf den Pfennig erfaßt werden.
Aber nicht auf den einzelnen Mitarbeiter bezogen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

zollagent » Fr 15. Mai 2015, 12:26 hat geschrieben: Sehe ich anders. arbeitsteilige Prozesse schließen die Einrichtung gleichartiger und damit vergleichbarer Stellen ein. Und die können anhand der dort erzielten Material- und Energieeinsätze, und auch des Pruduktausstosses und der Makulaturhöhe sogar bis auf den Pfennig erfaßt werden.
Das zweifle ich ja gar nicht an. Das ist ja schließlich auch der Sinn einer Kostenstellenrechnung. Nur hast damit natürlich immer noch keine Aussage über die Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers. Das funktioniert nicht.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater » Fr 15. Mai 2015, 12:56 hat geschrieben:
Das zweifle ich ja gar nicht an. Das ist ja schließlich auch der Sinn einer Kostenstellenrechnung. Nur hast damit natürlich immer noch keine Aussage über die Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers. Das funktioniert nicht.
Das funktioniert nur dort wo es sich direkt messen lässt. An der Kasse in den Supermärkten z.B. Hier lässt sich schon feststellen wie viele Artikel pro Mitarbeiter eingescannt worden sind. Und höchstwahrscheinlich auch in vielen Bereichen z.B. in der Automobilindustrie.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

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3x schwarzer Kater » Mi 13. Mai 2015, 21:38 hat geschrieben: Danke für die Bestätigung. Die Grafik zeigt genau das was ich beschrieben habe. Du solltest nur die richtigen Kurven miteinander vergleichen.
:dead:

Zitat: In Deutschland sind die Löhne in den letzen 25 Jahren doppelt so stark gestiegen wie die Produktivität.

was unwiderlegbarer Bullshit ist. :p
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Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Do 14. Mai 2015, 10:39 hat geschrieben: du solltest dir mal von einem BWL-Erstsemester die Bedeutung des Produktionsfaktors Kapital erläutern lassen...
Und du solltest dich endlich aus deiner einzelwirtschaftlichen Rationalitätsfalle bewegen in das dich deine echt mangelhaftes betriebswirtschaftliches Halbwissen ständig hineinmanövriert. :p
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

happySchland » Do 14. Mai 2015, 21:32 hat geschrieben: Womit ihnen die Verhandlungsbasis entzogen wurde und schlecht bezahlte Arbeit salonfähig.
Aber das strebt der Realist doch aus seinem Elfenbeinturm auch an. ^^
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

zollagent » Fr 15. Mai 2015, 10:30 hat geschrieben: Das ist schlichtweg falsch! Es gibt viele Instrumente der Kostenrechnung, die ziemlich exakt die Grenzproduktivität einer neuen Stelle aufzeigen.
Grenzproduktivitätstheorie ist neoklassischer Schwachsinn und wie der Name schon sagt bloß Theorie, die übrigens noch nie sinnvoll auf die Realität übertragen werden konnte.
Je Arbeitsteiliger der Prozess desto falscher ist diese Theorie. Jemand der, was von Ökonomie versteht und nicht hinter billigen Ideologien hinterherläuft, wüsste das.
Aber das ist ja zu eurer Religion geworden. Man muss nichts beweisen man muss dran glauben. :D :D :D
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

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Realist2014 » Fr 15. Mai 2015, 10:35 hat geschrieben: ich stelle keine Behautungen auf- sondern das sind die Fakten

KEINER wollte für einen Lohn arbeiten, der NIEDRIGER war als seine Arbeitslosenhilfe- DAS war das Problem
Möööööp falsch.
In Wahrheit ist es so das es ohne Sozialstaat keine Jobs geben kann die die Reproduktionskosten des Einzelnen nicht decken können.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

3x schwarzer Kater » Fr 15. Mai 2015, 11:56 hat geschrieben: Das zweifle ich ja gar nicht an. Das ist ja schließlich auch der Sinn einer Kostenstellenrechnung. Nur hast damit natürlich immer noch keine Aussage über die Wertschöpfung eines einzelnen Arbeitnehmers. Das funktioniert nicht.
Ganz genau.
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Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Fr 15. Mai 2015, 12:34 hat geschrieben:
Und du solltest dich endlich aus deiner einzelwirtschaftlichen Rationalitätsfalle bewegen in das dich deine echt mangelhaftes betriebswirtschaftliches Halbwissen ständig hineinmanövriert. :p
die Löhne und Gehälter werden- außehalb der Tariflöhne- von den UNTERNEHMEN bestimmt

die interessiert keine "Rationalitätsfalle"- sondern der maximale GEWINN
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Fr 15. Mai 2015, 12:48 hat geschrieben: Möööööp falsch.
In Wahrheit ist es so das es ohne Sozialstaat keine Jobs geben kann die die Reproduktionskosten des Einzelnen nicht decken können.
Reproduktionskosten?

was soll das sein?

post-Kopulations-Kosten?
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Star-bird »

Realist2014 » Fr 15. Mai 2015, 12:49 hat geschrieben: sondern der maximale GEWINN
Und der wird zwangsläufig weniger werden.
Autos kaufen keine Autos. Ich weis die Logik ist zu kompliziert für dich.


Weil Unternehmer aus ihrer interessenorientierten Sicht (rational) nach maximaler Gewinnproduktion streben und dazu die Arbeitskosten, die immer in exakt gleicher Höhe Arbeitseinkommen implizieren, senken, beeinflussen sie zwar positiv ihre individuellen betrieblichen Ausgaben. Diese gehen zurück und ceteris paribus steigen zunächst ihre Gewinne. Mit dem Rückgang der Arbeitskosten sinkt aber gleichzeitig auch dasgesamtwirtschaftliche Masseneinkommen. Senken nun alle Unternehmen ihre Arbeitskosten, dann geht die Rechnung für alle Unternehmen nicht mehr auf. Erstens resultiert aus der Absenkung kein intendierter Wettbewerbsvorteil mehr. Es ist ein Nullsummenspiel auf abgesenktem Niveau. Was die einen vermeintlich gewinnen, müssen die anderen verlieren. Da die Kosten (Ausgaben) des einen in einer geschlossenen Volkswirtschaft die Einnahmen des anderen sind, gehen zweitens insgesamt für alle Unternehmen die Umsätze, zunächst in Form von Absatzeinbußen zurück. Hierdurch wird ein verschärfter "destruktiver Preiswettbewerb" ausgelöst und gleichzeitig ein "konstruktiver Wettbewerb" über innovativ verbesserte oder sogar ganz neue Produkte behindert. Die Preissenkungen führen womöglich sogar zu deflatorischen Tendenzen.
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Fr 15. Mai 2015, 12:41 hat geschrieben:
Grenzproduktivitätstheorie ist neoklassischer Schwachsinn und wie der Name schon sagt bloß Theorie, die übrigens noch nie sinnvoll auf die Realität übertragen werden konnte.
Je Arbeitsteiliger der Prozess desto falscher ist diese Theorie. Jemand der, was von Ökonomie versteht und nicht hinter billigen Ideologien hinterherläuft, wüsste das.
Aber das ist ja zu eurer Religion geworden. Man muss nichts beweisen man muss dran glauben. :D :D :D

Schwachsinn ist jegliche Vorstellung, die NICHT primär den Unternehmerlohn und die Rendite des Produktionsfaktors Kapital ganz VORNE positioniert

und genau so daß Unternehmen für Tätigkeiten, die auf dem Niveau dressierter Affen anzusiedeln sind- "gute Löhne "bezahlen..
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Re: Griechenland - Woran profitiert Deutschland?

Beitrag von Realist2014 »

Star-bird » Fr 15. Mai 2015, 12:53 hat geschrieben:
Und der wird zwangsläufig weniger werden.
Autos kaufen keine Autos. Ich weis die Logik ist zu kompliziert für dich.


Weil Unternehmer aus ihrer interessenorientierten Sicht (rational) nach maximaler Gewinnproduktion streben und dazu die Arbeitskosten, die immer in exakt gleicher Höhe Arbeitseinkommen implizieren, senken, beeinflussen sie zwar positiv ihre individuellen betrieblichen Ausgaben. Diese gehen zurück und ceteris paribus steigen zunächst ihre Gewinne. Mit dem Rückgang der Arbeitskosten sinkt aber gleichzeitig auch dasgesamtwirtschaftliche Masseneinkommen. Senken nun alle Unternehmen ihre Arbeitskosten, dann geht die Rechnung für alle Unternehmen nicht mehr auf. Erstens resultiert aus der Absenkung kein intendierter Wettbewerbsvorteil mehr. Es ist ein Nullsummenspiel auf abgesenktem Niveau. Was die einen vermeintlich gewinnen, müssen die anderen verlieren. Da die Kosten (Ausgaben) des einen in einer geschlossenen Volkswirtschaft die Einnahmen des anderen sind, gehen zweitens insgesamt für alle Unternehmen die Umsätze, zunächst in Form von Absatzeinbußen zurück. Hierdurch wird ein verschärfter "destruktiver Preiswettbewerb" ausgelöst und gleichzeitig ein "konstruktiver Wettbewerb" über innovativ verbesserte oder sogar ganz neue Produkte behindert. Die Preissenkungen führen womöglich sogar zu deflatorischen Tendenzen.

was sollen diese auf nationale Ökonomien ( geschlossene Volkswirtschaft) beschränkte Sichtweisen in der immer stärker globalisierten Welt?

unsere Exportunternehmen interssiert es nicht- wie viele ihrer Produkte der "deutsche Michel" selvber kauft ( BMW, Porsche, Daimler usw...)
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