Montreal » Mi 31. Dez 2014, 11:23 hat geschrieben:Es ist ja wohl eher so, daß von den generell islamophilen Linken eine kritische Haltung zum Islam als Erkennungsmerkmal für Rechtsextremismus verwendet wird.
Giordano war wohl der letzte linke Islamkritiker und wurde deshalb ja auch ausgegrenzt und verächtlich gemacht. Mit ihm ist praktisch der letzte seiner Art gestorben.
Islamische Klerikal-Faschisten und Nationalsozialisten haben mehr Gemeinsamkeiten als man gemeinhin denkt.
Ein Antifaschismus ohne Antiislamismus ist unglaubwürdig. Der Nationalsozialismus hatte mit dem Islam keinerlei Schwierigkeiten. Es gibt in beiden Ideologien Bereiche die relativ kompatibel sind. Deshalb sollte man Islamkritik nicht den rechten politischen Spektrum überlassen.
Demokratie lebt von Gesellschaftskritik. Es ist fatal Denkverbote für bestimmte Themen zu erlassen. Auf dem Gebiet der Religion werden jedoch interessanterweise kritische Darstellungen im politischen wie medialen Diskurs nahezu ausgeblendet. Das trifft besonders für den Islam zu. Der Islam enthält wie in keiner anderen Religion aggressive, vor allem totalitäre Elemente.
Lest bitte den aufklärerischen Artikel von Ralph Giordano (ein Holocaust Überlebender) über den Islam in Deutschland. Er sagt klipp und klar, daß der Islam bis heute es nicht geschafft hat, aus der patriarchalisch-archaische Stagnation auszubrechen. Noch immer dominiert im islamisch geprägten Kulturkreis der gehorsamsorientierte, säkularitätsferne, auf Ungleichheit der Geschlechter basierende, auf religiöse Autoritäten fixierte Geist.
Ralph Giordano vertritt die Ansicht, daß der politische und militante Islam nicht integrierbar ist, und er meint sogar, daß selbst der moderate Islam schon problematisch genug ist. Ich finde, diese berechtigte Kritik ist nicht widerlegbar.
Nicht die Migration, der Islam ist das Problem!
Ralph Giordano über den Islam in Deutschland
Brief an den Bundespräsident Christian Wulff
Quelle:
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... oblem.html
Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
„Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland, das Judentum
gehört zweifelsfrei zu Deutschland, das ist unsere
christlich-jüdische Geschichte, aber der Islam gehört inzwischen auch
zu Deutschland“. Dieser Satz in Ihrer Rede vom 3. Oktober anlässlich
des 20. Gedenktags der Wiedervereinigung offenbart in seiner
Pauschalität eine so verstörende Unkenntnis der Wirklichkeit und
verfrühte Harmonisierung grundverschiedener Systeme, dass es einem
die Sprache verschlagen will.
Ich maße mir nicht an, Ihnen Nachhilfeunterricht in Geschichte
erteilen zu wollen, aber hier wird eine blauäugige Gleichsetzung des
realexistierenden Islam mit einem EU-konformen Wunsch-Islam so
sichtbar, dass energischer Widerspruch eingelegt werden muss. Denn
der politische und militante Islam ist nicht integrierbar, aber auch
der „allgemeine“ jenseits davon ist noch problematisch genug.
Ist er doch bisher auf die Frage, ob er vereinbar sei mit
Meinungsvielfalt, Gleichstellung der Frau, Pluralismus, Trennung von
Staat und Religion, kurz, mit Demokratie, jede überzeugende Antwort
schuldig geblieben. Eine dunkle Wolke, die am Himmel des 21.
Jahrhunderts schwebt, und von der auch die Bundesrepublik Deutschland
durch eine total verfehlte Immigrationspolitik unmittelbar berührt
wird.
Hier stoßen in der Tat zwei grundverschiedene Kulturkreise
aufeinander, und das in sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadien.
Einmal der judäo-christliche, in dem sich nach finstersten
Geschichtsepochen mit Renaissance, Aufklärung, bürgerlichen
Revolutionen und ihrer Fortschreibung das liberale Muster
durchgesetzt hat, ein gewaltiger Sprung nach vorn. Dann der andere,
der islamische Kulturkreis, der nach zivilisatorischen Glanzzeiten,
die das Abendland nur beschämen konnten, bei aller inneren
Differenzierung dennoch bis heute eine gemeinsame
patriarchalisch-archaische Stagnation zu verzeichnen hat:
gehorsamsorientiert, säkularitätsfern, auf Ungleichheit der
Geschlechter, elterliche Kontrolle und fraglose Anerkennung von
religiösen Autoritäten fixiert. Es ist der Zusammenstoß zwischen
einer persönliche Freiheiten tief einengenden, traditions- und
religionsbestimmten Kultur, und einer anderen, nach langen Irrwegen
individualistisch geprägten, vorwiegend christlichen und doch
säkularen Gesellschaft.
In dieser Auseinandersetzung türmen sich riesige Hemmnisse, und es
sind Muslime selbst, die auf sie hinweisen. So der große türkische
Schriftsteller Zafer Senocak, der das Seziermesser an der wundesten
Stelle ansetzt: „Kaum ein islamischer Geistlicher, geschweige denn
ein frommer Laie, ist willens und in der Lage, das Kernproblem in der
Denkstruktur des eigenen Glaubens zu sehen. Sie sind nicht bereit zur
kritischen Analyse der eigenen Tradition, zu einer schonungslosen
Gegenüberstellung ihres Glaubens mit der Lebenswirklichkeit in der
modernen Gesellschaft.“
Oder der unerschrockene Abbas Baydoun, langjähriger Feuilletonchef
der libanesischen Tageszeitung „As-Safir“, der sich auf das ähnlich
gefährliche Gebiet tabuloser Selbstkritik begibt: „Bei uns suchen
viele nach Ausreden, nicht in den Spiegel zu schauen, um uns den
Anblick eines fürchterlichen Gesichts zu ersparen, des Gesichts eines
anderen Islam, des Islam der Isolation und der willkürlichen Gewalt,
der nach und nach die Oberhand gewinnt und bald, während wir dem
Höhepunkt der Verblendung zusteuern, unser tatsächliches Gesicht sein
wird.“
Was, Herr Bundespräsident, sind Salman Rushdies „Satanische Verse“
gegen diese Beschwörungen? Hier machen Muslime Schluss damit, die
Verantwortlichkeit für die eigenen, selbstverursachten Übel und
Missstände an „Europa“, den „Großen Satan USA“ oder den „Kleinen
Satan Israel“ zu delegieren. Hier prangern Muslime die Unfähigkeit
der islamischen Welt zur Selbstreflexion an, hier wird die eigene
Elite als der wahre Verursacher der Krise beim Namen genannt. Und
dabei ausgesprochen, was auszusprechen kein Nichtmuslim je wagen
würde:
Nicht die Migration, der Islam ist das Problem!
Ein riesiger, revolutionsüberreifer Teil der Menschheit, die „Umma“,
also die gesamte Gemeinschaft der Muslime, so differenziert sie auch
in sich ist, droht an ihrer eigenen kultur- und religionsbedingten
Rückständigkeit und Unbeweglichkeit zu ersticken. Ein gleichsam
dröhnendes Ausrufezeichen dazu: die gespenstische Talmiwelt der
Öl-Billionäre am Golf, das Fettauge auf der Bodenlosigkeit eines
geld- und goldstrotzenden Zynismus – „Das kann nicht gutgehen“, so
Orham Pamuk.
Aber auch in Deutschland, sehr geehrter Herr Bundespräsident, gibt es
muslimische Stimmen, die Ihrer Einbringung des islamischen
Kulturkreises in den judäo-christlichen skeptisch gegenüberstehen.
So etwa die iranische Theologin Hamideh Mohaghegni, die warnte, „dass
die innerislamischen Klärungen auf dem Wege zu einem Euro-Islam noch
zwanzig bis dreißig Jahren in Anspruch nehmen werden, und es auch
dann immer noch fraglich sei, ob der sich hier durchsetzen oder dem
traditionellen Islam unterliegen wird.“
Eine andere Stimme, die dazu aufruft, der Meinung des Volkes
Beachtung zu schenken und muslimischen Verbands- und
Moscheevereinsfunktionären kritisch gegenüber zu treten, ist die von
Dr. Ezhar Cezairli, Mitglied der Deutschen Islamkonferenz: „Ich finde
es verständlich, wenn Menschen, die keineswegs der rechten Szene
zugehören, Angst vor Islamisierung haben.“ Und weiter: „Es ist eine
Gefahr für die Zukunft Deutschlands, dass manche Politiker durch ihre
Ignoranz gegenüber islamischen Organisationen dabei sind, die
Grundlagen unserer aufgeklärten Gesellschaft aufzugeben.“
Das all den Pauschalumarmern, xenophilen Einäugigen,
Sozialromantikern, Gutmenschen vom Dienst und
Beschwichtigungsaposteln ins Stammbuch, deren Kuschelpädagogik auch
nach Thilo Sarazzin noch so tut, als ob es sich um eine
multikulturelle Idylle handelt, die durch sozialtherapeutische
Maßnahmen behoben werden könnte.
Keine Missverständnisse, sehr geehrter Herr Bundespräsident: Es
bleibt die Ehre der Nation, jeden Zuwanderer, Fremden oder Ausländer
gegen die Pest des Rassismus und seine Komplizen zu schützen.
Gleichzeitig aber ist es bürgerliche Pflicht, sich gegen Tendenzen,
Sitten, Gebräuche und Traditionen aus der türkisch-arabischen
Minderheit zu wehren, die jenseits von Lippenbekenntnissen den
freiheitlichen Errungenschaften der demokratischen Republik und ihrem
Verfassungsstaat ablehnend bis feindlich gegenüberstehen.
Die entscheidenden Integrationshemmnisse kommen aus der muslimischen
Minderheit selbst, auch wenn man davon ausgehen kann, dass ihre
Mehrheit friedliebend ist. Es bleibt jedoch verstörend, wie rasch in
der Welt des Islam riesige Protestaktionen organisiert werden können,
sobald Muslime sich angegriffen oder beleidigt fühlen. Wie stumm es
aber in den hiesigen Verbänden und Moscheevereinen bleibt, wenn, zum
Beispiel, in der türkischen Stadt Malatya drei Mitarbeiter eines
Bibelverlags massakriert, Nonnen in Somalia erschossen und in
Pakistan Christen wegen Verstoßes gegen das „Blasphämiegesetz“ in
Todeszellen gehalten werden, wo sie auf ihre Exekution warten.
Eisernes Schweigen…
Das Migrations/Integrationsproblem erfordert aber eine ebenso
furchtlose wie kritische Sprache.
Wo sind wir denn, dass wir uns fürchten, zu Ausländer- und
Fremdenfeinden gestempelt zu werden, wenn wir uns zu eigenen
Wertvorstellungen bekennen? Wo sind wir denn, dass wir uns scheuen
müssen, eine paternalistische Kultur, in der das Individuum nichts,
die Familie und Glaubensgemeinschaft aber alles ist,
integrationsfeindlich zu nennen? Was ist denn falsch an der
Feststellung, dass in ungezählten Fällen der Zuwanderung der Anreiz
nicht Arbeit gewesen ist, sondern die Lockungen der bundesdeutschen
Sozialkasse?
„Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ – wirklich?
Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass es nicht unbedrohlich ist, daran
Zweifel zu äußern – ich weiß, wovon ich rede. Der Islam kennt die
kritische Methode nicht. Deshalb wird Kritik stets mit Beleidigung
gleichgesetzt. Was nicht heißt, daß es keine kritischen Muslime gibt.
Meinen Beitrag führe ich an ihrer Seite, mit so tapferen Frauen wie
Necla Kelek, Seyran Ates, Mina Ahadi, Ayaan Hirsi Ali – und allen
anderen friedlichen Muslima und Muslimen auf der Welt.
Noch ein Postscriptum zu meinem eigenen Antrieb: Als Überlebender des
Holocaust kenne ich den Unterschied zwischen Hitlerdeutschland und
der Bundesrepublik. Ihre Demokratie ist mir heilig, denn nur in ihr
fühle ich mich sicher.
Deshalb: Wer sie antastet, hat mich am Hals, ob nun Moslem, Christ
oder Atheist.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Ralph Giordano
Wer Befürworter des Euro vertraut, der kann auch den Würger von Boston um eine Halsmassage bitten.