Buschkowsky als gebürtiger Neuköllner hat kein Problem damit Frauen mit Kopftuch, Afrikaner oder Albaner einzubürgern (siehe Video).Bleibtreu » Do 18. Dez 2014, 00:48 hat geschrieben: Da kann was nicht stimmen, denn er sagt selbst "Multikulti ist gescheitert, das hat sich nicht geändert, im Gegenteil. [...] Mein Eindruck ist, dass die Menschen sich immer mehr voneinander abkapseln..."
===> Gleich am Beginn.
Dass er sich für Asylbewerber einsetzt sehe ich nicht als Widerspruch zu seiner Meinung, dass MultiKulti gescheitert ist. Denn solchen Menschen muss geholfen werden. Es bestätigt allerdings deine Meinung, dass der Mann sehr differenziert und nicht so dämlich einseitig denkt.
Er hat verstanden worum es geht:
„Entscheidend“, schreibt er in seinem Buch, „ist für uns die Lebenswirklichkeit und nicht die historische Abstammung.“
Daran glaube ich auch.
ZEIT: Sind Sie nicht eigentlich Sarrazin light – dieselben Thesen, nur ohne kruden Biologismus?
Buschkowsky: Ich setze Menschen im Unterschied zu ihm nicht herab. Aber wieso dieselben Thesen? Ich fordere eine Integrationspolitik, die endlich Ernst macht mit Chancengerechtigkeit auch für Einwandererkinder, weil wir sie zum Fortbestand unserer Gesellschaft dringend brauchen. Eine Bildungspolitik, die endlich begreift, dass bildungsferne Elternhäuser ihren Kindern nicht helfen. Und ich fordere eine Gesellschaft, die nicht wegschaut von dem, was sich in unseren Städten tut.
ZEIT: Gibt es Rassismus in Neukölln?
Buschkowsky: Es gab einige böse Einzelvorfälle. Trotzdem ist es kein dominantes Bezirksthema. In einem Ortsteil gibt es acht, neun polizeibekannte Neonazis, richtige Vollpfosten, die vor Ort ein ausgesprochenes Ärgernis sind. Aber im Gesamtbezirk hat die NPD im letzten Jahr bei den Wahlen 3500 Stimmen, noch nicht einmal drei Prozent, erhalten. Gemessen daran, womit die Bürger in Neukölln täglich in Form von sozialen Verwerfungen, Arbeitslosigkeit, Armut, Bildungsferne und sonstigen Dingen, die die Welt nicht braucht, konfrontiert werden, ist dieses verirrte Protestpotenzial doch recht bescheiden.
[...]
ZEIT: Sie fordern Toleranz.
Buschkowsky: Ich fordere Toleranz und Akzeptanz. Toleranz der Gesellschaft für neue kulturelle Einflüsse. Aber auch Akzeptanz der Einwanderer gegenüber der Kultur, in die sie sich freiwillig begeben haben. Wer darauf besteht, dass seine Frau in der Burka herumläuft, der kann das gerne tun. Zum Beispiel in Afghanistan oder Pakistan.
ZEIT: Der Islam ist Ihnen nicht so richtig ans Herz gewachsen?
Buschkowsky: Der Katholizismus auch nicht.
ZEIT: Für Sie sind alle Religionen...
Buschkowsky: ...gleich fern. Ich führe ein religionsfreies Leben. Ob jemand fünfmal gen Mekka oder zweimal zur Jungfrau Maria betet, ist mir völlig egal. Mir gehen nur die Aggressivität von Heilsbringern und die Selbsterhöhung zu besseren Menschen auf den Zünder.
http://www.zeit.de/2012/39/Heinz-Buschk ... -Rassismus
Buschkowsky würde ich jederzeit wählen, wenn er zur Wahl stünde. Er ist Pragmatiker und Realist, aber trotzdem weltoffen und tolerant.