Du hast doch damit angefangen, dass Unternehmen die Löhne erhöhen sollen und dass Deutschland seinen Export abbauen soll. Ergo habe ich das ganz plausibel dargelegt, was die Folgen deiner Vorschläge für Betriebe hätten und natürlich die Volkswirtschaft haben (denn die Betriebe sind ja Teil der Volkswirtschaft).
Weil ich ein netter Mensch, mache ich Aussagen zu deinen Behauptungen:
The_Gunslinger » Mi 18. Jun 2014, 15:59 hat geschrieben:1. Als Einzelunternehmen macht der Vorschlag von Blickwinkel überhaupt keinen Sinn. Die Nachfrageeffekte entstehen natürlich nur wenn kollektiv mehr nachgefragt wird. Denn dann verbessert sich die Auftragslage und ungenutzte Produktionskapazitäten werden in Anspruch genommen. Damit kommen wir zum Produktionspotential:
Natürlich muss erstmal das Einzelunternehmen betrachtet werden, denn zig Millionen Einzelunternehmen ergeben die Gesamtheit aller Unternehmen in Deutschland. Wenn also durch Zwangseingriffe des Staates in Unternehmen diese Nachteile gegenüber ihren Wettbewerbern im Ausland haben, dann ist das für uns verheerend.
Da die dt. Industrie vorwiegend im Ausland ihr Geld verdient, ist der inländische Nachfrageeffekt nur ein Mosaikstein von vielen. Um es mal deutlicher zu sagen, es gibt Unternehmen, die so gut wie keine inländische Nachfrage nach Produkten haben, z.B. spezielle Wasserfilter, die verunreinigtes Wasser zu trinkbar machen. In Deutschland kaum ein Markt, in Afrika ein Riesenmarkt.
2. Das Produktionspotential, also die Auslastung der Produktionskapazitäten, ist konjunkturabhängig und deswegen sind diese Multiplikatoreffekte durch die Nachfrage umso stärker, je geringer der Auslastungsgrad ist.
Ist abhängig von der Konjunktur der Absatzländer. Wie gesagt, die dt. Industrie verdient ihr Geld größtenteils im Ausland. Gibt es eine weltweite Krise haben wir ein Problem, gibt es in Deutschland eine Krise, kann das für manche dt. Unternehmen sogar völlig egal sein. Deswegen wachsen dt. Unternehmen egal wie groß die Krise hier zulande ist. Klar soweit?
Die Aussteuerung der Produktion ist dann eine Wissenschaft für sich, meist wird ungefähr anhand von Kennzahlen geschätzt, wie die Auftragslage für nächstes Jahr ist und ob schon viele Bestellungen für nächstes Jahr eingegangen sind oder nicht. Im Jahr 2010 hat man sich verschätzt, weil die meisten dachten, nach dem Krisenjahr 2009 wird es erstmal eine Krise bleiben, was sich als falsch herausgestellt hat.
3. Trotz alle dem bleibt die schlichte und logische Wahrheit, dass Maschinen nicht um ihrer selbst willen produziert werden. Deswegen ist die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistung noch immer der treibende und entscheidende Motor einer jeden Volkswirtschaft.
Nur dass wir heute die Globalisierung haben und du die dt. Volkswirtschaft nicht abgetrennt vom Ausland betrachten kannst, da wir unser Geld im Ausland verdienen. Oben habe ich genug dazu geschrieben.
Ich hoffe jetzt nicht, dass du sofort wieder mit dem "ich geb´s auf"-Spruch daherkommst, wenn man sich schon die Mühe macht, auf deine Punkte einzugehen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)