Der NSU-Prozess

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Bukowski

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Bukowski »

Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 15:56 hat geschrieben: Ich wollte bereits als du diesen Kommentar vor einigen Tagen das erste Mal fallen ließt, schreiben, dass ich das für eine absolut krude Logik halte. Ich hab´s dann gelassen aber nun gut, da der Kommentar nun erneut kommt: Ich find diese Argumentation absolut idiotisch. Sorry.
Aha.
Meiner Meinung nach bekommen die rassistischen, politischen Morde durch den Begriff Terrorismus eine Bedeutung, die ihnen nicht zusteht.

Und wie wir wissen:
Bei der Serie gab es weder Bekenntniss noch Erklärung noch Vermittlung einer politischen Botschaft - man schwieg sogar noch 4 Jahre nach den letzten Morden.

Aber gut, wenn man "Terrorismus" sagen muß, um zu beweisen, dass man auf der richtigen Seite steht, dann sage ich jetzt laut und deutlich:
"DAS IST TERRORISMUS!"

.
Armstrong

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Armstrong »

Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 16:45 hat geschrieben:Das stimmt schlichtweg nicht. Allenfalls ist das deine persönliche Vorstellung von Terrorismus.
Gibt es denn eine allgemeingültige Definition von "Terrorismus"?

Für mich persönlich ist es kein Terrorismus, wenn 2 Leute alle paar Jahre mal heimlich einen Menschen erschiessen und sich nie dazu bekennen, nie politische Forderungen stellen.
Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 16:45 hat geschrieben: Die ganze Terrorismus-Diskussion nervt unterdessen zunehmend, da sie exakt so schon mehrere Male hier im Thread und anderswo in Bezug auf den NSU geführt wurde.
Stimmt, es nervt, dass man einen ganz banalen Serienmord von zwei Dumpfbacken künstlich zu einem "Terrorismus"-Popanz aufblähen muss, nur weil das irgendwie dramaturisch besser wirkt als stinknormaler "Serienmord".
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Jekyll
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Bukowski » Sa 22. Jun 2013, 15:54 hat geschrieben: "Rassistische Mordserie" oder "Politische Mordserie" sind allerdings angemessenere Bezeichnungen. -
Ist "Terrorismus" irgendwie ein Synonym für "Noch schlimmer als Mörder" ?
In gewisser Weise - ja! Ein Serienmord wird in der Regel von Einzeltätern ausgeübt, a la Jack the ripper. Krank, aber ein Ausnahmefall. Terrorismus dagegen ist eine institutionaliserte Form des Tötens. Dahinter steckt System, Logistik und vor allem - ein Netzwerk!

Aus diesem Grunde versuchen unsere Kameraden hier diesen Begriff zu meiden, meines Erachtens, weil sie dadurch die Gewichtigkeit und Brisanz des Problems beschwichtigen wollen.
Das Wort "TERRORIST" ist zuviel der Ehre. - Die Resistance-Leute waren auch Terroristen, und andere berechtigte Widerständler ebenfalls.
Flache Argumentation.
Zuletzt geändert von Jekyll am Samstag 22. Juni 2013, 17:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Mind-X »

gallerie » Sa 22. Jun 2013, 16:00 hat geschrieben: …ist sie nicht, entscheidend ist die Sichtweise! Der Terrorist von heute kann schon morgen mein Verbündeter sein, oder umgekehrt.
Ob das ein Verbündeter sein könnte, macht sich aber nicht an der Vokabel Terrorist und/oder Mörder fest.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

BLINDER SIEH! TAUBER HÖR! NAZI BEDENKE!
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Blasphemist »

Jekyll » Sa 22. Jun 2013, 17:11 hat geschrieben:In gewisser Weise - ja! Ein Serienmord wird in der Regel von Einzeltätern ausgeübt, a la Jack the ripper. Krank, aber ein Ausnahmefall. Terrorismus dagegen ist eine institutionaliserte Form des Tötens. Dahinter steckt System, Logistik und vor allem - ein Netzwerk!

Aus diesem Grunde versuchen unsere Kameraden hier diesen Begriff zu meiden, meines Erachtens, weil sie dadurch die Gewichtigkeit und Brisanz des Problems beschwichtigen wollen. Aus welchen Gründen auch immer...

Flache Argumentation.
Es waren Mörder. Mord aus niederen Beweggründen.
Terrorismus will Angst verbreiten und das war nicht der Fall. Gerade weil die Polizei nicht nach rechts ermittelt hat sondern die Mörder in mafiösen Strukturen vermutet konnten sich fast alle Türken sicher sein, dass sie von dem ganzen nicht betroffen sind. Erst als klar wurde nach welchem Muster sie ihre Opfer aussuchten hätte sich jeder Türke betroffen fühlen können, da waren sie aber schon tot.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Bukowski » Sa 22. Jun 2013, 16:09 hat geschrieben:Aha.
Meiner Meinung nach bekommen die rassistischen, politischen Morde durch den Begriff Terrorismus eine Bedeutung, die ihnen nicht zusteht.
Meines Erachtens bekommen diese rassistsich-politisch motivierten Morde genau die Bedeutung, die sie verdienen, indem man sie als "Terrorismus" einstuft. Alles andere wäre Beschwichtigung.
Und wie wir wissen:
Bei der Serie gab es weder Bekenntniss noch Erklärung noch Vermittlung einer politischen Botschaft - man schwieg sogar noch 4 Jahre nach den letzten Morden.
Ändert nichts daran, dass es sich dabei um von einem Netzwerk von Gleichgesinnten systematisch geplante und ausgeführte Morde handelt (also um Terrorismus).
Aber gut, wenn man "Terrorismus" sagen muß, um zu beweisen, dass man auf der richtigen Seite steht, dann sage ich jetzt laut und deutlich:
"DAS IST TERRORISMUS!"
Du bist auf der richtigen Seite, wenn du die richtige Gesinnung hast. :)
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Blasphemist »

Bukowski » Sa 22. Jun 2013, 17:09 hat geschrieben:


Aber gut, wenn man "Terrorismus" sagen muß, um zu beweisen, dass man auf der richtigen Seite steht, dann sage ich jetzt laut und deutlich:
"DAS IST TERRORISMUS!"

.
Das ist schon komisch, nur damit man nicht in die falsche Ecke geschoben wird das Falsche zu sagen.
Deine Analyse stimmt sehr genau und trotzdem sagst du danach genau das Gegenteil.
Bukowski

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Bukowski »

Jekyll » Sa 22. Jun 2013, 16:11 hat geschrieben:In gewisser Weise - ja! Ein Serienmord wird in der Regel von Einzeltätern ausgeübt, a la Jack the ripper. Krank, aber ein Ausnahmefall. Terrorismus dagegen ist eine institutionaliserte Form des Tötens. Dahinter steckt System, Logistik und vor allem - ein Netzwerk!

Aus diesem Grunde versuchen unsere Kameraden hier diesen Begriff zu meiden, meines Erachtens, weil sie dadurch die Gewichtigkeit und Brisanz des Problems beschwichtigen wollen.

Flache Argumentation.
Vermutlich hast Du recht, dass die Kameraden deshalb den Begriff meiden. -
Trotzdem hat er hier für mich keine Logik. Es gibt sadistische Serienmörder, die mit jahrelanger Logistik planen, mit System, sogar mit Netzwerk - siehe Manson - Family.

Wieso flach?
Ich sagte: Terrorismus ist - je nach Sichtweise - nicht zwingend etwas Negatives, sondern kann die letzte, nötige Form eines berechtigten Widerstandes sein!

Aber gut, man kann da echt verschiedener Meinung sein. SO wichtig ist die Definition nun auch wieder nicht.
Bukowski

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Bukowski »

Blasphemist » Sa 22. Jun 2013, 16:25 hat geschrieben: Das ist schon komisch, nur damit man nicht in die falsche Ecke geschoben wird das Falsche zu sagen.
Deine Analyse stimmt sehr genau und trotzdem sagst du danach genau das Gegenteil.
wenn man sich "Blasphemist" nennt, sollte man aber doch leisen Sarkasmus erkennen. ;)
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zunder »

Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 15:39 hat geschrieben: Wieviel Prozent der Bevölkerung hatten denn nachweislich ein "verbreitetes Angstgefühl"? Quelle?
Wenn es dich interessiert, wieviel Prozent der Bevölkerung ein Angstgefühl hatten, kannst du ja versuchen das herauszufinden - z.B. im Internet und in Zeitungsarchiven recherchieren oder eine Volksbefragung durchführen. Du kannst dich auch an Sal Paradise wenden, der kommt ohne Fakten aus.

Falls du es nicht mitbekommen hast:
In meinem Beitrag habe zwei Behauptungen von Sal Paradise gegenübergestellt.
Wenn er den Terrorbegriff von 1977 mit einer angeblich grassierenden Panik begründet, die es nie gab, dann ist der Terrorbegriff für die NSU-Morde erst recht zutreffend. Unter den möglichen Opfern gab es tatsächlich Angstgefühle. Belege findest du hier im Thread.
Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 15:39 hat geschrieben: Subjektive Angstgefühle einzelner Menschen halte ich für nicht hinreichend um eine Straftat als "Terrorismus" zu bezeichnen.
Andere als subjektive Angstgefühle einzelner Menschen gibt es nicht.
Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 15:39 hat geschrieben: Wenn z.b. in einer Stadt ein Vergewaltiger unterwegs ist, dann haben dort auch viele Frauen Angst. Die Vergewaltigungsserie ist deshalb aber kein Terrorismus.

Oder bei jeder x-beliebigen Mordserie wie z.b. der von Fritz Haarmann, haben einige Menschen Angst. Fritz Haarmann war deshalb trotzdem kein Terrorist.
Sexualstraftäter zeichnen sich ja auch bekanntlich dadurch aus, daß sie eine Veränderung der politischen Verhältnisse anstreben.
Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 15:39 hat geschrieben: Bei Terrorismus kommt es meiner Meinung nach auf Motivation und Verhalten der Täter an.
Eben.
Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 15:39 hat geschrieben: Die Motivation muss es sein, mittels Gewalt politische Veränderungen zu erzielen.
Richtig.
Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 15:39 hat geschrieben: Zu einer terroristischen Straftat gehört ein öffentlichkeitswirksames Bekenntnis und eine politische Selbstdarstellung der Täter sowie konkrete politische Zielformulierungen bzw. Forderungen.
Ganz sicher nicht.
Wann gab es denn jemals ein Bekennerschreiben nach einem rechtsextremistischen Terroranschlag?
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 16:39 hat geschrieben:
Wieviel Prozent der Bevölkerung hatten denn nachweislich ein "verbreitetes Angstgefühl"? Quelle?

Subjektive Angstgefühle einzelner Menschen halte ich für nicht hinreichend um eine Straftat als "Terrorismus" zu bezeichnen.

Wenn z.b. in einer Stadt ein Vergewaltiger unterwegs ist, dann haben dort auch viele Frauen Angst. Die Vergewaltigungsserie ist deshalb aber kein Terrorismus.

Oder bei jeder x-beliebigen Mordserie wie z.b. der von Fritz Haarmann, haben einige Menschen Angst. Fritz Haarmann war deshalb trotzdem kein Terrorist.

Bei Terrorismus kommt es meiner Meinung nach auf Motivation und Verhalten der Täter an.

Die Motivation muss es sein, mittels Gewalt politische Veränderungen zu erzielen.

Zu einer terroristischen Straftat gehört ein öffentlichkeitswirksames Bekenntnis und eine politische Selbstdarstellung der Täter sowie konkrete politische Zielformulierungen bzw. Forderungen.
Wer solche Fakten bestreitet, immer und immer wieder, verfolgt ideologische, rechtsradikale Interessen in diesem Zusammenhang und Fall.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Mind-X » Sa 22. Jun 2013, 16:55 hat geschrieben:Selbst wenn es korrekt wäre, ändert es nichts daran, dass es Nazis waren bzw. sind, die im Sinne ihrer Ideologie gezielt Ausländer ermordet haben. Dass diese eine erstaunliche gedankliche Nähe, um nicht zusagen Übereinstimmung mit anderen Rechtsknallern haben (sei es NPD, sei es möglicherweise bei gewissen Usern in diesem Forum) verweist diese Mörder, deren Ideologie und vor allem deren Anhänger auf den braunen Platz.

Es braucht noch nicht mal eine Einordnung als Terror, um das Problem der NPD, den gesamten Rechtsknallern, der NSU und deren identische Ideologie zu erkennen. Die NSU waren und sind ein feiges Pack, was wiederum typisch für die gesamte Szene ist.
An dieser Stelle ergänze ich, dass sich unser Rechtsstaat auch seit seiner Neugründung nach dem WK II extrem schwer mit dem Rechtsextremismus tat. Das hat sozusagen Tradition und setzte nicht erst mit dieser unsäglich miesen Ermittlungsfarce gegen diese NSU ein.
Zur Erinnerung, am Rande und übergeordnet.., Rechtsterroristen sind seit Jahrzehnten am Werk.

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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Blasphemist »

Daylight » Sa 22. Jun 2013, 17:40 hat geschrieben: Wer solche Fakten bestreitet, immer und immer wieder, verfolgt ideologische, rechtsradikale Interessen in diesem Zusammenhang und Fall.
Ich habe keine Ahnung welche Interessen Armstrong verfolgt aber aus Gefühl heraus jemanden rechtsradikale Interessen zu unterstellen finde ich falsch.
Zur Zeit geht es in diesem Strang um Terrorismus. Ich fühle mich erst dann terrorisiert wenn ich mich bedroht fühle. Die einzigen die sich bis zum Auffliegen des NSU bedroht fühlten waren türkische Mafiosi. Die kann man mit 2 Händen abzählen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 16:45 hat geschrieben: Das stimmt schlichtweg nicht. Allenfalls ist das deine persönliche Vorstellung von Terrorismus.

Die ganze Terrorismus-Diskussion nervt unterdessen zunehmend, da sie exakt so schon mehrere Male hier im Thread und anderswo in Bezug auf den NSU geführt wurde. Mit den immergleichen Argumenten.
Und immer sind es Vertreter des extrem rechten Spektrums, die partout nicht akzeptieren wollen, dass auch rechte Gewalt terroristisch sein kann. Und eben deshalb wird auch diese neuerliche Terror-Diskussion ergebnislos verlaufen. Es ist ein ideologischer Grabenkampf.
Wer genau behauptet, rechte Gewalt könne nicht terroristisch sein?
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MG-42 »

Blasphemist » Sa 22. Jun 2013, 09:47 hat geschrieben: Ich habe keine Ahnung welche Interessen Armstrong verfolgt aber aus Gefühl heraus jemanden rechtsradikale Interessen zu unterstellen finde ich falsch.
Zur Zeit geht es in diesem Strang um Terrorismus. Ich fühle mich erst dann terrorisiert wenn ich mich bedroht fühle. Die einzigen die sich bis zum Auffliegen des NSU bedroht fühlten waren türkische Mafiosi. Die kann man mit 2 Händen abzählen.
Deine eigene Definition für Terror ist irrelevant. Die staatliche Definition von Terror in diesem Fall ist nicht ungewöhnlich, da eine Bande sich verschworen hatte aus politische Motiven Menschen zu ermorden. Waren sie eine wirklich gefährliche Terrorvereinigung, nein im Vergleich zur RAF eher nicht. Das hilft den Opfern natürlich nicht. Waren die drei Neonazi Terroristen, so wie die bekannte Beweislage aussieht, ganz klar ja.

Und Armstrong ist für seine Sympathien im Forum bekannt.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 17:10 hat geschrieben:Gibt es denn eine allgemeingültige Definition von "Terrorismus"?
Nein, gibt es nicht. Für den Begriff "Terror" gibt es die aber sehr wohl und um diesen Begriff ging es hier zuletzt.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Blasphemist » Sa 22. Jun 2013, 17:47 hat geschrieben:...aber aus Gefühl heraus jemanden rechtsradikale Interessen zu unterstellen finde ich falsch.
Das gehört bei Daylight dazu. Einfach nicht beachten, was der in Foren rülpst. Er ist ein Troll, mehr nicht.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MG-42 »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 09:57 hat geschrieben:
Nein, gibt es nicht. Für den Begriff "Terror" gibt es die aber sehr wohl und um diesen Begriff ging es hier zuletzt.
Ich habe dir das schon widerlegt hör auf zu lügen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zunder »

Blasphemist » Sa 22. Jun 2013, 16:47 hat geschrieben:Die einzigen die sich bis zum Auffliegen des NSU bedroht fühlten waren türkische Mafiosi. Die kann man mit 2 Händen abzählen.
Daß eine bestimmte Klientel bekannte Fakten grundsätzlich ignoriert, überrascht nicht wirklich.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Alexyessin »

Armstrong » Sa 22. Jun 2013, 17:10 hat geschrieben: Gibt es denn eine allgemeingültige Definition von "Terrorismus"?

Für mich persönlich ist es kein Terrorismus, wenn 2 Leute alle paar Jahre mal heimlich einen Menschen erschiessen und sich nie dazu bekennen, nie politische Forderungen stellen.


Stimmt, es nervt, dass man einen ganz banalen Serienmord von zwei Dumpfbacken künstlich zu einem "Terrorismus"-Popanz aufblähen muss, nur weil das irgendwie dramaturisch besser wirkt als stinknormaler "Serienmord".
Jetzt hör mir zu ( Moderation ich reis mich zusammen ) du in weiten Teilen deiner Argumentation nicht für unseren Rechtstaat eintretender Mensch. Hast du es nicht gesehen? Hast du selbst dich nie aus dem Fenster gelehnt, als es um Menschen geht, die du nicht magst? Sowie Ausländer, Frauen, EU - Befürworter?

Nein, du bist nämlich immer der erste, der sich anstellt zu verschwören, nur wenn es mal konkret gegen Rechte und Naziärsche geht, dann kommt das...... plüm plüm alles nicht gewesen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Kopernikus »

Bukowski » Sa 22. Jun 2013, 17:09 hat geschrieben:
Aha.
Meiner Meinung nach bekommen die rassistischen, politischen Morde durch den Begriff Terrorismus eine Bedeutung, die ihnen nicht zusteht.

Und wie wir wissen:
Bei der Serie gab es weder Bekenntniss noch Erklärung noch Vermittlung einer politischen Botschaft - man schwieg sogar noch 4 Jahre nach den letzten Morden.

Aber gut, wenn man "Terrorismus" sagen muß, um zu beweisen, dass man auf der richtigen Seite steht, dann sage ich jetzt laut und deutlich:
"DAS IST TERRORISMUS!"

.
Niemand ist gezwungen, den Begriff Terrorismus zu nutzen, wenn er von den Taten der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" spricht. Dafür gibt´s die geschätzte Meinungsfreiheit ja. Es ist lediglich unsinnig, zu behaupten, man könne sie keinesfalls als Form von Terrorismus begreifen. Die meisten Gegner der Verwendung des Begriffes in diesem Kontext bestehen ja darauf, dass dies nicht getan werden dürfe und schustern sich zu diesem Zweck allerlei Kriterien zusammen, die allesamt unbedingt erfüllt sein müssten, um von Terrorismus zu sprechen. Dass es diesen verbindlichen Kriterienkatalog gar nicht gibt, wird verschwiegen und geleugnet. Das ist der Punkt.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Samstag 22. Juni 2013, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Blasphemist » Sa 22. Jun 2013, 17:47 hat geschrieben: Ich habe keine Ahnung welche Interessen Armstrong verfolgt aber aus Gefühl heraus jemanden rechtsradikale Interessen zu unterstellen finde ich falsch.
Zur Zeit geht es in diesem Strang um Terrorismus. Ich fühle mich erst dann terrorisiert wenn ich mich bedroht fühle. Die einzigen die sich bis zum Auffliegen des NSU bedroht fühlten waren türkische Mafiosi. Die kann man mit 2 Händen abzählen.
Argumentationskrücken, wie sie von A. oder wenigen anderen hier angeführt wurden (und auch in weiteren Foren) finden Sie ansonsten nahezu deckungs- und inhaltsgleich ausschließlich auf einschlägigen Seiten rechtextremer Gruppierungen. Auch die NPD-Seiten enthalten ähnliche Inhalte. Alles spricht dafür, dass diese argumentativ-inhaltlichen Ähnlichkeiten keinen Zufall darstellen. Mir ist nicht eine einzige seriöse und rechtsstaatlich rechtschaffene Quelle bekannt, die ähnliche Zweifel heute noch proklamiert.
Wer sich dagegen stemmt, muss dementsprechende Beweggründe verfolgen. Und diese können sich, nach allem was bekannt geworden ist, nicht mehr innerhalb eines demokratisch-rechtsstaatlichen Bereichs befinden, denn wer Fakten verwirft, in ihrer Vielzahl und derart erdrückend, outet sich selbst. Großdemonstrationen haben nicht nur in Kassel stattgefunden. Man kann das alles im Nachhinein nicht einfach ignorieren oder als „nicht existent“ beschreiben.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 17:57 hat geschrieben:
Nein, gibt es nicht. Für den Begriff "Terror" gibt es die aber sehr wohl und um diesen Begriff ging es hier zuletzt.
Und wenn Sie das auch noch so oft behaupten, wird das nicht wahrer. Die Terrorismusforschung hat bis heute keinen Konsens in der Definition von Terrorismus errungen. Was Sie behaupten, entspringt einzig Ihrer rechtsorientierten Gesinnung, Sie wollen sich ihre eigene Welt mit ihnen gemäßen Definitionen schaffen, doch hoffen sie nicht darauf, dass auch nur eine rechtschaffene Seele auf ihr krudes Weltbild abfährt.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 17:52 hat geschrieben:
Wer genau behauptet, rechte Gewalt könne nicht terroristisch sein?
Sie, Armstrong, ... in diesem Fall, um den es hier konkret und vorwiegend (Thementitel) geht.
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
Chruschtschow

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Chruschtschow »

Jekyll » Sa 22. Jun 2013, 16:18 hat geschrieben:Meines Erachtens bekommen diese rassistsich-politisch motivierten Morde genau die Bedeutung, die sie verdienen, indem man sie als "Terrorismus" einstuft. Alles andere wäre Beschwichtigung.

Ändert nichts daran, dass es sich dabei um von einem Netzwerk von Gleichgesinnten systematisch geplante und ausgeführte Morde handelt (also um Terrorismus).

Du bist auf der richtigen Seite, wenn du die richtige Gesinnung hast. :)
Dazu kann ich folgendes sagen:
1. Die völkische Verbindung hierzulande ist größer als die rechtlich-demokratische.
Im Ernstfall immer pro Heimat.
2. Die Verbindung von Terrorthema und Menschenrechtsagenda.
Deutschland ist zum Teil auf der US außenpolitischen Menschenrechtsagenda mitgegangen.
Dadurch haben sich viele Wege und Chancen eröffnet, zB. rechtes/rassistisches Gedankengut in der Türkeikritik zu verkleiden. Es ist sehr auffällig, wenn man zu diesen Zeiten eine schwere Terrorgruppe hervorbringt,
die dann noch ideologisch an NS-Zeiten anschließt. Die Verbündeten werden sich fragen: wo steht Deutschland wirklich?
Die deutsche Mitte muß sich weiter eindeutig von den NSU Terroristen distanzieren und diese Bande dem Gemeinwohl opfern. Der völkische Gedanke muß mal zurückgestellt werden.
Man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen.
Zuletzt geändert von Chruschtschow am Samstag 22. Juni 2013, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Sal Paradise
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

MG-42 » Sa 22. Jun 2013, 18:04 hat geschrieben:
Ich habe dir das schon widerlegt hör auf zu lügen.
Du hast belegt, dass es eine allgemeingültige Definition für den Begriff "Terrorismus" gibt? Das wäre sozusagen eine bahnbrechende Neuerung.

Denn:
Was als Terrorismus zu bezeichnen ist und was nicht, dazu gibt es weder in der politischen Praxis noch in der Forschung eine einheitliche Definition.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Terrorismus#Definitionen

Jetzt kommst Du, Lügner.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

gelöscht
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 19:02, insgesamt 1-mal geändert.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 17:57 hat geschrieben:
Nein, gibt es nicht. Für den Begriff "Terror" gibt es die aber sehr wohl und um diesen Begriff ging es hier zuletzt.
Nein, das ist eindeutig falsch.
Erstens ging es stets um rechtextremistischen Terrorismus und auch zweitens um den Terror, den dieser verbrach.
Was Sie hier versuchen ist offensichtliche, ja dümmlich semantische Haarspalterei.
Zuletzt geändert von Daylight am Samstag 22. Juni 2013, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MG-42 »

Ich hatte dir das schon in diesem Strang widerlegt, am Mi 19. Jun 2013, 07:36



ter·ror (trr)
n.
1. Intense, overpowering fear. See Synonyms at fear.
2. One that instills intense fear: a rabid dog that became the terror of the neighborhood.
3. The ability to instill intense fear: the terror of jackboots pounding down the street.
4. Violence committed or threatened by a group to intimidate or coerce a population, as for military or political purposes



Wie beim Terrorismus gibt es mehr als eine Terror Definition, deine Position ist nicht haltbar. Der ismus eines Wortes ganz begrenzt zu definieren ist nicht redlich.

Ja du hattest auf einmal gar nichts mehr zu sagen.

Bist du auch einer der verwirrten Rechtsradikalen Sal Paradise? Zumindest als Diskussionspartner bist du ein Sophist der nicht redlich argumentieren kann.
Zuletzt geändert von MG-42 am Samstag 22. Juni 2013, 20:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

MG-42 » Sa 22. Jun 2013, 20:23 hat geschrieben:Ich hatte dir das schon in diesem Strang widerlegt, am Mi 19. Jun 2013, 07:36
Nein.
MG-42 » Sa 22. Jun 2013, 20:23 hat geschrieben:Der ismus eines Wortes ganz begrenzt zu definieren ist nicht redlich.
Doch.
MG-42 » Sa 22. Jun 2013, 20:23 hat geschrieben:Ja du hattest auf einmal gar nichts mehr zu sagen.
Das ist eine Lüge.
MG-42 » Sa 22. Jun 2013, 20:23 hat geschrieben:Bist du auch einer der verwirrten Rechtsradikalen Sal Paradise?
Nein.
MG-42 » Sa 22. Jun 2013, 20:23 hat geschrieben:Zumindest als Diskussionspartner bist du ein Sophist der nicht redlich argumentieren kann.
Das ist eine Lüge.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Katana »

Zunder » Sa 22. Jun 2013, 10:45 hat geschrieben:
Für 1977 behauptest du eine grassierende Panik, die es nicht einmal ansatzweise gab, um die Bezeichnung Terrorismus zu rechtfertigen.
Für die NSU-Mordserie leugnest du ein verbreitetes Angstgefühl, das sich nachweisen läßt, um die Bezeichnung Terrorismus infrage zu stellen.

Wer argumentiert hier aus ideologischen Gründen?

Derjenige, der sich an den Fakten orientiert, oder derjenige, der sich seine Wirklichkeit selbst erfindet?
1. in den 70er Jahren gab es eine grassierende Angst vor linksextremistischem Terror, der auch viele Menschenleben gefordert hatte.
2. Die Türken hier in Deutschland haben nicht aus Angst vor rechtem Terror gezittert, sondern viele Türken haben aus Angst vor Türkenmafia oder militanten Kurden gezittert.

Und genau daher ist der Begriff "Terror" hier kaum angebracht.
Es geht nicht nur darum, Leute in Angst zu versetzen, sondern ihnen zu sagen, warum sie Angst haben sollen.

Und genau das ist einer der Punkte, die in diesem Prozess so merkwürdig aufstoßen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Zunder »

Katana » Sa 22. Jun 2013, 21:52 hat geschrieben:1. in den 70er Jahren gab es eine grassierende Angst vor linksextremistischem Terror, der auch viele Menschenleben gefordert hatte.
Wo grassierte denn diese Angst?
In der DDR?
Laber keinen Müll.
Katana » Sa 22. Jun 2013, 21:52 hat geschrieben:2. Die Türken hier in Deutschland haben nicht aus Angst vor rechtem Terror gezittert, sondern viele Türken haben aus Angst vor Türkenmafia oder militanten Kurden gezittert.
Und außerdem waren die Opfer kriminell, stimmt's?
Wie lange meinst du, kannst du deinen Lügendreck hier noch abladen?
Katana » Sa 22. Jun 2013, 21:52 hat geschrieben:Und genau daher ist der Begriff "Terror" hier kaum angebracht.
Es geht nicht nur darum, Leute in Angst zu versetzen, sondern ihnen zu sagen, warum sie Angst haben sollen.
Bei braunem Terror geht es nicht darum, den Leuten etwas zu sagen: "Taten statt Worte" - hast du schon mal die Ausschnitte aus dem NSU-Video gesehen?
Katana » Sa 22. Jun 2013, 21:52 hat geschrieben:Und genau das ist einer der Punkte, die in diesem Prozess so merkwürdig aufstoßen.
Was dir und anderen Koryphäen aufstößt, dürfte für den Prozessverlauf ziemlich unerheblich sein.
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MikeRosoft
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MikeRosoft »

Katana » Sa 22. Jun 2013, 22:52 hat geschrieben: 1. in den 70er Jahren gab es eine grassierende Angst vor linksextremistischem Terror, der auch viele Menschenleben gefordert hatte.
2. Die Türken hier in Deutschland haben nicht aus Angst vor rechtem Terror gezittert, sondern viele Türken haben aus Angst vor Türkenmafia oder militanten Kurden gezittert.

Und genau daher ist der Begriff "Terror" hier kaum angebracht.
Es geht nicht nur darum, Leute in Angst zu versetzen, sondern ihnen zu sagen, warum sie Angst haben sollen.

Und genau das ist einer der Punkte, die in diesem Prozess so merkwürdig aufstoßen.
Die Ziele der RAF waren bekannt, deshalb gab es auch innerhalb der Bevölkerung keine Angst nächstes Opfer der RAF zu werden. Bei der hier diskutierten Mordserie war den in Deutschland lebenden Türken und den türkischstämmigen Deutschen nicht bekannt wer hinter dieser Mordserie steckt, ob man nun innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe Angst haben musste das nächste Opfer eines unpolitischen Serienkillers oder von Neomazi-Verbrechern zu werden spielt dabei keine Rolle. Die Ungewissheit, wer hinter einer solchen Mordserie steckt, verstärkt die Angst und mindert sie nicht
15.07.2006
Demircan denkt, dass es bei den Morden um Ausländerhass geht. "Die deutsche Regierung traut sich bloß nicht, das zuzugeben.
[...]
"Die Mörder sind immer noch unter uns", sagt Mehmet Demircan, "und unsere Freunde und Bekannte, darunter viele kleine Geschäftsleute, haben Angst." Sie fragen sich, wann es einen neuen Toten geben wird."

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/n ... 03504.html...

10.06.2006
taz nrw

Eine Mordserie im Hintergrund Von Pascal Beucker

Die grausame Kette von Morden an türkischen Geschäftsinhabern erschreckt die Community. In Dortmund wollen Angehörige eines Opfers am Sonntag schweigend demonstrieren.
Mit einem Schweigemarsch wollen am Sonntag Angehörige gemeinsam mit türkischen Kulturvereinen Mehmet Kubasik gedenken. Und sich ihrer Hilflosigkeit gegenüber dem Unfassbaren entgegenstellen. "Stoppt die Mörder" lautet das Motto, unter dem sie sich auf der Dortmunder Mallinckrodtstraße versammeln werden. Doch wie lassen sich Killer stoppen, von denen außer Kaltblütigkeit nichts bekannt ist?

http://www.beucker.de/2006/tk06-06-10.htm
http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 5#p2026165
Zuletzt geändert von MikeRosoft am Samstag 22. Juni 2013, 23:50, insgesamt 1-mal geändert.
odiug

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

Katana » Sa 22. Jun 2013, 21:52 hat geschrieben: 1. in den 70er Jahren gab es eine grassierende Angst vor linksextremistischem Terror, der auch viele Menschenleben gefordert hatte.
2. Die Türken hier in Deutschland haben nicht aus Angst vor rechtem Terror gezittert, sondern viele Türken haben aus Angst vor Türkenmafia oder militanten Kurden gezittert.

Und genau daher ist der Begriff "Terror" hier kaum angebracht.
Es geht nicht nur darum, Leute in Angst zu versetzen, sondern ihnen zu sagen, warum sie Angst haben sollen.

Und genau das ist einer der Punkte, die in diesem Prozess so merkwürdig aufstoßen.
Was ist Sinn und Zweck des NSU Terror?
"Dass die Kuemmelfresser zuerueck nach Anatolien abhauen!"
Warum sollten die tuerkischen Mitbuerger das Land verlassen?
"Weil den Kamelficker vor Angst der Arsch auf Grundeis geht !"
Wovor sollten sie denn Angst haben?
"Scheiss egal, Hauptsache die Kanaken hauen ab!'


So einfach ist dass.
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 23. Juni 2013, 02:24, insgesamt 4-mal geändert.
odiug

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 22:47 hat geschrieben:
Die Ziele der RAF waren bekannt, deshalb gab es auch innerhalb der Bevölkerung keine Angst nächstes Opfer der RAF zu werden. Bei der hier diskutierten Mordserie war den in Deutschland lebenden Türken und den türkischstämmigen Deutschen nicht bekannt wer hinter dieser Mordserie steckt, ob man nun innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe Angst haben musste das nächste Opfer eines unpolitischen Serienkillers oder von Neomazi-Verbrechern zu werden spielt dabei keine Rolle. Die Ungewissheit, wer hinter einer solchen Mordserie steckt, verstärkt die Angst und mindert sie nicht



http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 5#p2026165
Ich finde, Angst ist nicht die entscheidende Kategorie wenn es um Terror geht.
Es ist vielmehr Misstrauen.
Misstrauen zwischen Staat und Buerger, wie im Falle der RAF.
Misstrauen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, wie bei dem NSU.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

Sal Paradise » Sa 22. Jun 2013, 20:41 hat geschrieben:
Nein.



Doch.



Das ist eine Lüge.



Nein.



Das ist eine Lüge.
Ganz schwach.
Ganz klein.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 23:47 hat geschrieben:
Die Ziele der RAF waren bekannt, deshalb gab es auch innerhalb der Bevölkerung keine Angst nächstes Opfer der RAF zu werden. Bei der hier diskutierten Mordserie war den in Deutschland lebenden Türken und den türkischstämmigen Deutschen nicht bekannt wer hinter dieser Mordserie steckt, ob man nun innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe Angst haben musste das nächste Opfer eines unpolitischen Serienkillers oder von Neomazi-Verbrechern zu werden spielt dabei keine Rolle. Die Ungewissheit, wer hinter einer solchen Mordserie steckt, verstärkt die Angst und mindert sie nicht



http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 5#p2026165
Ja, diese Unwissenheit bestärkte jene Verunsicherung, jene Angst. Leider auch bis in die Kinderstuben hinein. Sie, die Kinder, spürten, dass plötzlich nicht mehr alles in Ordnung war. Sie bekamen mit, dass die Eltern und Verwandten ungewöhnlich aufgeregt und besorgt waren. Auch wir betreuten zu dieser Zeit, als ich noch selbstständig war und mir das über den Tag organisatorisch noch möglich war, zuweilen temporär Kinder aus der Nachbarschaft. Es wurde viel darüber gesprochen. Die Wahrscheinlichkeit, dass der oder die Täter insbesondere Türken hassten, lag damals schon näher, als jede andere These.

Ich blicke heute mit großer Scham (und zunehmender Verachtung) auf Landsleute meiner eigenen Herkunft, die sich über jene Begebenheiten auch heute noch „lustig“ machen und ihren kruden wie absurden „Zweifeln“ Ausdruck zu geben glauben müssen.
Ich frage mich zunehmend: welche Menschen sind das, was veranlasst solche Idioten, Menschen mit anderen Wurzeln, weiblichen Geschlechts oder viele andere Minderheiten derart gering zu schätzen und ausgrenzen zu wollen? Als hätten sie, die die anderen grundlos hassen und verachten und fürchten, keine Eier, keine Ehre, keine aufrechte Haltung.

Sie aber sind in Wahrheit die Geringsten unter uns, als würden sie das – gegen ihre eigene Dummheit – doch selbst spüren..und kompensieren, indem sie in solcher Weise aufbegehren.
Doch wie immer unterschätzen sie die Intelligenz der Mehrheit.
Zuletzt geändert von Daylight am Sonntag 23. Juni 2013, 03:15, insgesamt 5-mal geändert.
Daylight

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Daylight »

odiug » So 23. Jun 2013, 01:19 hat geschrieben: Ich finde, Angst ist nicht die entscheidende Kategorie wenn es um Terror geht.
Es ist vielmehr Misstrauen.
Misstrauen zwischen Staat und Buerger, wie im Falle der RAF.
Misstrauen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, wie bei dem NSU.
Die neutralste Bezeichnung für den Zustand der Familien ist (war) Verunsicherung in Angst vor dem Ungewissen. Es war wie jemanden warten lassen..auf das Furchtbare.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von MikeRosoft »

odiug » So 23. Jun 2013, 01:19 hat geschrieben: Ich finde, Angst ist nicht die entscheidende Kategorie wenn es um Terror geht.
Es ist vielmehr Misstrauen.
Misstrauen zwischen Staat und Buerger, wie im Falle der RAF.
Misstrauen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, wie bei dem NSU.
Ob nun die Angst um die politische Stabilität des Landes in den 70ern, oder die Angst um die Sicherheit sowie Angst um das eigene Leben und das Leben von Angehörigen und Freunden (aufgrund von Herkunft und Nationalität) durch die Mordserie, dies erzeugt auch das von dir beschriebene Misstrauen.

Zum Thema Rechtsterrorismus erscheint mir dieses Buch sehr interessant:
Blut und Ehre: Der "NSU" hat eine lange und blutige Vorgeschichte

...Die Aufarbeitung dieser engen Verfilzung der Geheimdienste mit den alten Kadern des NS-Regimes wird gerade erst von einer Historikerkommission begonnen. Bei den Verfassungsschutzämtern hat diese Aufarbeitung noch gar nicht angefangen. Andreas Förster arbeitet im Kapitel "Das Versagen der Sicherheitsbehörden bei der Bekämpfung des Rechtsterrorismus" diese alten Verstrickungen heraus, die über Jahrzehnte regelrecht totgeschwiegen wurden….

Andreas Speit untersucht in seinem Beitrag "Der Terror von rechts - 1991 bis 1996" auch die Fäden von den namhaft gewordenen Akteuren hin zu den existierenden rechtsextremen Netzwerken. Da tauchen einige bekannte Gestalten immer wieder auf, genauso wie es Andrea Röpke in ihrem Beitrag "Der Terror von rechts - 1996 bis 2011" zeigen kann. Hier tauchen natürlich auch Böhnhart, Mundlos und Zschäpe auf. Fast beiläufig, denn in Wirklichkeit waren ihre Taten nichts Außergewöhnliches für das, was in der Bundesrepublik in diesen Jahren geschah. Auch andere fanatisierte Neo-Nazis mordeten mit fast den gleichen Methoden, warfen Brandsätze, legten Bomben, gingen mit Schusswaffen oder als bewaffnete Meute gegen Menschen vor, die in ihr Feindbild passten....

Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) und sein dicht gestricktes Netzwerk, in dem es von V-Leuten und führenden Kadern der rechtsextremen Szene nur so wimmelt, haben Julia Jüttner im Kapitel "Der Nationalsozialistische Untergrund" und Andrea Röpke in "Der Nationalsozialistische Untergrund und sein Netzwerk" recht ausführlich beleuchtet. Auch hier dreht sich dem Leser natürlich schon der Kopf, denn augenscheinlich waren es eben nicht nur das gute Dutzend von Helfern und Mitwissern, die bis jetzt immer wieder auch in Medienberichten auftauchen, die eine Rolle für den „NSU“ spielen. Wahrscheinlich wird der NSU-Prozess in München noch ein Stück weit deutlicher beleuchten, dass "Untergrund" in diesem Fall eben kein komplettes Abtauchen bedeutete und schon gar nicht das Kappen der Kontakte zum rechten Netzwerk…..

http://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/ ... 49280.html
Da mag der eine oder andere noch glauben dass die Taten des NSU bestimmte Kriterien von Terror und Terrorismus nicht erfüllen, für einen der Anklagepunkte gegen Zschäpe

Bildung und Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung

wird es wohl keine Rolle spielen wieviel Prozent der Bevölkerung durch die Morde des NSU ein Angstgefühl hatten (Frage des Users Armstrong) und in welchem Ausmaß Misstrauen erzeugt wurde.
Katana

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Katana »

Zunder » Sa 22. Jun 2013, 22:46 hat geschrieben: Wo grassierte denn diese Angst?
In der DDR?
Laber keinen Müll.

Und außerdem waren die Opfer kriminell, stimmt's?
Wie lange meinst du, kannst du deinen Lügendreck hier noch abladen?

Bei braunem Terror geht es nicht darum, den Leuten etwas zu sagen: "Taten statt Worte" - hast du schon mal die Ausschnitte aus dem NSU-Video gesehen?

Was dir und anderen Koryphäen aufstößt, dürfte für den Prozessverlauf ziemlich unerheblich sein.
1. In der BRD grassierte die Angst, nicht in der DDR, in der die Täter einen Ruheraum hatten.

Ausdrücke wie "laber keinen Müll" zeigen Hilflosigkeit des Schreibers an, wenn ich dir also helfen kann, nur raus damit.

2. Ja, viele der Opfer hatten Kontakte zu dubiosen Leuten, was man überall nachlesen kann und was auch die MOtivation der Polizei gewesen ist, zuerst bei Landsleuten zu suchen.

Miit dem "LÜgendreck" verhält es sich genau wie mit dem "Laber kein Müll", also: lass deinen Gefühlen freien Lauf und erzähl uns, womit du nicht klarkommst!

3. In dem NSU-Video sind die Uwes und Beate zu sehen? Nein? Uppsi...
Und warum wurde das Video nicht bei den Mordopfern hinterlegt, sondern erst nach dem Tod der Uwes verschickt? Na?
Katana

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Katana »

MikeRosoft » Sa 22. Jun 2013, 22:47 hat geschrieben:
Die Ziele der RAF waren bekannt, deshalb gab es auch innerhalb der Bevölkerung keine Angst nächstes Opfer der RAF zu werden. Bei der hier diskutierten Mordserie war den in Deutschland lebenden Türken und den türkischstämmigen Deutschen nicht bekannt wer hinter dieser Mordserie steckt, ob man nun innerhalb dieser Bevölkerungsgruppe Angst haben musste das nächste Opfer eines unpolitischen Serienkillers oder von Neomazi-Verbrechern zu werden spielt dabei keine Rolle. Die Ungewissheit, wer hinter einer solchen Mordserie steckt, verstärkt die Angst und mindert sie nicht



http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 5#p2026165
1. Der RAF ging es um die Zerschlagung der BRD und das Errichten eines DDR 2.0.
Und natürlich hatten die Menschen Angst. Die RAF zündete Kaufhäuser an, ermordete Polizisten und nahm auf Zivilisten absolut keine Rücksicht.
2.
Demircan denkt, dass es bei den Morden um Ausländerhass geht. "Die deutsche Regierung traut sich bloß nicht, das zuzugeben.
[...]
"Die Mörder sind immer noch unter uns", sagt Mehmet Demircan, "und unsere Freunde und Bekannte, darunter viele kleine Geschäftsleute, haben Angst." Sie fragen sich, wann es einen neuen Toten geben wird."
Nochmal: auch in Ludwigshafen, Backnang etc. dachten ie TÜrken, es seien fremdenfeindliche MOtive.
Wer sich so benimmt wie viele dieser Einwanderergruppe weiß, dass sie sich keine Freunde machen.
Zudem ist die Opferrolle bei Muslimen hervorragend kultiviert, daher sind solche ÄUßerungen nicht ernst zu nehmen, oder hat Demirkahn etwa konkrete Verdachtsmomente benannt? Nein? Aha...
Doch wie lassen sich Killer stoppen, von denen außer Kaltblütigkeit nichts bekannt ist?
DIeses zweite Zitat sagt alles aus: wenn einem Türken irgendwas passiert, war es eh erstmal fremdenfeindlich, auch wenn man gart nichts weiß.
Zuletzt geändert von Katana am Sonntag 23. Juni 2013, 09:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Katana »

odiug » So 23. Jun 2013, 00:19 hat geschrieben: Ich finde, Angst ist nicht die entscheidende Kategorie wenn es um Terror geht.
Es ist vielmehr Misstrauen.
Misstrauen zwischen Staat und Buerger, wie im Falle der RAF.
Misstrauen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, wie bei dem NSU.
Dieses Misstrauen wurde aber nicht durch die NSU gesetzt, sondern durch das Verhalten einer Minderheit, die sich in selbstgeschaffene Ghettos zurückzieht, auch in der dritten Generation die Landessprache nur mangelhaft beherrscht, bei Bildung und Arbeitslosigkeit dramatisch abgehängt ist, ihre Rechtssprechung, archaische Kultur etc. hier einführen will usw.

MIsstrauen entsteht, wenn der Nachbar nicht dieselbe Sprache spricht, einer völlig anderen Kultur anhängt, aggressiv wirkt, Frauen nicht grüßt und der einer radikalen Religion anhängt (die Ungläubige als Menschen zweiter Klasse ansieht).

Man kann nicht miteinander reden und es gibt kulturelle Missverständnisse das ist der Riss in unserer Gesellschaft.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Marmelada »

odiug » So 23. Jun 2013, 01:19 hat geschrieben:Ich finde, Angst ist nicht die entscheidende Kategorie wenn es um Terror geht.
Es ist vielmehr Misstrauen.
Misstrauen zwischen Staat und Buerger, wie im Falle der RAF.
Misstrauen zwischen Mehrheitsgesellschaft und Minderheiten, wie bei dem NSU.
Was mich persönlich betrifft -und ich bin keine Migrantin- so hat das dubiose Unvermögen der Behörden, dem NSU Einhalt zu gebieten, Misstrauen bei mir erweckt und zwar gegen eben jene Behörden. Meine Vorstellungen über die Treue staatlicher Instutitionen zur freiheitlich demokratischen Grundordnung sind dadurch ernsthaft erschüttert worden. Wenn das mal kein netter Terroreffekt ist, dann weiß ich auch nicht.
Katana hat geschrieben: Dieses Misstrauen wurde aber nicht durch die NSU gesetzt, sondern durch das Verhalten einer Minderheit, die sich in selbstgeschaffene Ghettos zurückzieht, auch in der dritten Generation die Landessprache nur mangelhaft beherrscht, bei Bildung und Arbeitslosigkeit dramatisch abgehängt ist, ihre Rechtssprechung, archaische Kultur etc. hier einführen will usw.

MIsstrauen entsteht, wenn der Nachbar nicht dieselbe Sprache spricht, einer völlig anderen Kultur anhängt, aggressiv wirkt, Frauen nicht grüßt und der einer radikalen Religion anhängt (die Ungläubige als Menschen zweiter Klasse ansieht).

Man kann nicht miteinander reden und es gibt kulturelle Missverständnisse das ist der Riss in unserer Gesellschaft.
Es ist einfach nur zum Speien, dass Andersdenkende diesen Strang zum NSU-Prozess nutzen, um ihre Hetze hineinzukübeln.
Katana hat geschrieben: 1. Der RAF ging es um die Zerschlagung der BRD und das Errichten eines DDR 2.0.
Und natürlich hatten die Menschen Angst. Die RAF zündete Kaufhäuser an, ermordete Polizisten und nahm auf Zivilisten absolut keine Rücksicht.
2.

Nochmal: auch in Ludwigshafen, Backnang etc. dachten ie TÜrken, es seien fremdenfeindliche MOtive.
Wer sich so benimmt wie viele dieser Einwanderergruppe weiß, dass sie sich keine Freunde machen.
Zudem ist die Opferrolle bei Muslimen hervorragend kultiviert, daher sind solche ÄUßerungen nicht ernst zu nehmen, oder hat Demirkahn etwa konkrete Verdachtsmomente benannt? Nein? Aha...

DIeses zweite Zitat sagt alles aus: wenn einem Türken irgendwas passiert, war es eh erstmal fremdenfeindlich, auch wenn man gart nichts weiß.
Auch das ist entzückend: Erst wird forsch behauptet, es hätte in der Opfergruppe keine Ängste gegeben und wenn Beispiele dafür gebracht werden, ist das wieder Anlass, um die Opfergruppe zu beschimpfen.
odiug

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von odiug »

Katana » So 23. Jun 2013, 08:57 hat geschrieben: Dieses Misstrauen wurde aber nicht durch die NSU gesetzt, sondern durch das Verhalten einer Minderheit, die sich in selbstgeschaffene Ghettos zurückzieht, auch in der dritten Generation die Landessprache nur mangelhaft beherrscht, bei Bildung und Arbeitslosigkeit dramatisch abgehängt ist, ihre Rechtssprechung, archaische Kultur etc. hier einführen will usw.

MIsstrauen entsteht, wenn der Nachbar nicht dieselbe Sprache spricht, einer völlig anderen Kultur anhängt, aggressiv wirkt, Frauen nicht grüßt und der einer radikalen Religion anhängt (die Ungläubige als Menschen zweiter Klasse ansieht).

Man kann nicht miteinander reden und es gibt kulturelle Missverständnisse das ist der Riss in unserer Gesellschaft.
Du Meinst die tuerkischen Kleinunternehmer sind Schuld,dass die beiden Uwes aus der DDR ausflippten?
ZAPP ... und zwar ein dicker Stromschlag direkt aus der Steckdose, ohne Transformator, zur pawlowschen Konditionierung, damit du doch noch was lernst!
Persoenlich bin ich ja der Meinung, dass die Zschaepe es ihnen nicht richtig besorgt hat.
Sonst waeren die gar nicht auf solch dumme Gedanken gekommen.

Und das die Gettos zur Gaenze "sebstverschuldet" sind, daran habe ich auch meine Zweifel.
Und der Rest ... man misstraut, der Mist raunt!
Zuletzt geändert von odiug am Sonntag 23. Juni 2013, 10:45, insgesamt 3-mal geändert.
Katana

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Katana »

Marmelada » So 23. Jun 2013, 09:22 hat geschrieben:Was mich persönlich betrifft -und ich bin keine Migrantin- so hat das dubiose Unvermögen der Behörden, dem NSU Einhalt zu gebieten, Misstrauen bei mir erweckt und zwar gegen eben jene Behörden. Meine Vorstellungen über die Treue staatlicher Instutitionen zur freiheitlich demokratischen Grundordnung sind dadurch ernsthaft erschüttert worden. Wenn das mal kein netter Terroreffekt ist, dann weiß ich auch nicht.

Es ist einfach nur zum Speien, dass Andersdenkende diesen Strang zum NSU-Prozess nutzen, um ihre Hetze hineinzukübeln.

Auch das ist entzückend: Erst wird forsch behauptet, es hätte in der Opfergruppe keine Ängste gegeben und wenn Beispiele dafür gebracht werden, ist das wieder Anlass, um die Opfergruppe zu beschimpfen.
1. Ich benenne die wahren Gründe des gegenseitigen Misstrauens. Nicht mehr und nicht weniger.
2. Ich habe nicht gesagt, dass es keine Angst gegeben hat. Ich habe angemerkt, dass diese Angst entweder völlig unbegründet (wie in LU, Backnang 2x etc.) war oder sie auf türkische Mafiosi oder kurdische Inrgendwasse zurückging.
Katana

Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Katana »

odiug » So 23. Jun 2013, 09:35 hat geschrieben: Du Meinst die tuerkischen Kleinunternehmer sind Schuld,dass die beiden Uwes aus der DDR ausflippten?
Wo habe ich das geschrieben? Wie kommst du darauf?

ZAPP ... und zwar ein dicker Stromschlag direkt aus der Steckdose, ohne Transformator, zur pawlowschen Konditionierung, damit du doch noch was lernst!
Persoenlich bin ich ja der Meinung, dass die Zschaepe es ihnen nicht richtig besorgt hat.
Sonst waeren die gar nicht auf solch dumme Gedanken gekommen.
Was ist das denn für ein themenfremdes Gebrabbel?
Und das die Gettos zur Gaenze "sebstverschuldet" sind, daran habe ich auch meine Zweifel.
Dann werde ich mal deine Zweifel ausräumen:

http://www.pi-news.net/2009/10/die-ghetto-luege/
Jaja, PI - aber das Buch stammt von einer Linken.
„Man versucht, die eigenen Verwandten nachzuziehen, möglichst gemeinsam in den gleichen Städten und Stadtvierteln zu siedeln und an denselben Arbeitsplätzen zu arbeiten. (…) Häufig und eng zusammenzusein ist die Devise.“ (Hanne Straube, „Türkisches Leben in der Bundesrepublik“, S. 189)
„In einer fremdethnischen Umwelt ist man noch stärker auf die traditionelle Nachbarschaftsgruppe angewiesen und ist bemüht, sie in voller Funktionsfähigkeit hier zu installieren. Dazu gehört, dass möglichst ähnliche Zustände wie im Dorf oder der mahalle aufgebaut werden. Zunächst versucht man eine räumliche Sicherung durch Besiedeln der Nachbarschaft mit Personen aus der Verwandtschaft, aus demselben Dorf oder aus derselben Region zu erreichen. Durch die Errichtung einer türkischen Binnenstruktur mit Läden, Vereinen, Cafés, Gebetsräumen oder gar einer Moschee ermöglicht sich beinahe ein traditionelles soziales und kulturelles Leben.“ (Hanne Straube, „Türkisches Leben in der Bundesrepublik“, S. 82)
„Je dichter die räumliche Nähe, um so geschlossener ist die Gruppe, aber auch die Kontrolle über die Einhaltung der Normen. In Häusern, in denen mehrere türkische Familien wohnen, geschieht nichts unbeobachtet. Man spricht über die Länge des neuen Rocks, die erhaltenen Briefe oder den Besuch, den man empfängt. (…) Vergleichbar streng verläuft die Kontrolle in der größeren Einheit des gemeinsamen Wohnviertels. Man kennt sich untereinander, wenn auch nur vom Hörensagen. (…) Jedes Fehlverhalten wird registriert und unweigerlich an eigene Verwandte, auch in der Türkei, weitergeleitet. Junge Frauen haben Angst, alleine durch ihr Wohnviertel zu laufen, da sie damit einen Vorwand für Klatsch bieten. Die Dörfler im Viertel würden diese Nachricht ins Heimatdorf vermitteln.“ (Hanne Straube, „Türkisches Leben in der Bundesrepublik“, S. 83)
Und der Rest ... man misstraut, der Mist raunt!
Ja. Niemand weiß Genaues über die NSU-Sache.
Daher sollte man die Leute, die die vielen Ungereimtheiten anführen auch nicht gleich in die Naziecke stellen.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Sal Paradise »

Die Frage ist ja auch, wozu man überhaupt debattiert, wenn sowieso nur in eine Richtung gedacht werden darf...
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Kopernikus » Sa 22. Jun 2013, 17:24 hat geschrieben: Niemand ist gezwungen, den Begriff Terrorismus zu nutzen, wenn er von den Taten der terroristischen Vereinigung "Nationalsozialistischer Untergrund" spricht. Dafür gibt´s die geschätzte Meinungsfreiheit ja. Es ist lediglich unsinnig, zu behaupten, man könne sie keinesfalls als Form von Terrorismus begreifen. Die meisten Gegner der Verwendung des Begriffes in diesem Kontext bestehen ja darauf, dass dies nicht getan werden dürfe und schustern sich zu diesem Zweck allerlei Kriterien zusammen, die allesamt unbedingt erfüllt sein müssten, um von Terrorismus zu sprechen. Dass es diesen verbindlichen Kriterienkatalog gar nicht gibt, wird verschwiegen und geleugnet. Das ist der Punkt.
Ein Punkt, der Anlass gibt für weitere Fragen. Wie etwa die nach den Beweggründen, warum das Beharren auf diesen oder jenen Standpunkt für manche hier so wichtig zu sein scheint. Interessant ist für mich die Beobachtung, dass diejenigen, die zuvor immer wieder durch völkische Ansichten aufgefallen waren, jetzt in diesem Strang auch die größten Schwierigkeiten damit haben zu scheinen, die NSU als eine Terrorgruppierung anzuerkennen. Warum ensteht soviel böses Blut bei einer derart theoretischen Frage? Das ist auch ein wichtiger, vielleicht der wesentlichere Punkt an der ganzen Diskussion.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Jekyll »

Sal Paradise » So 23. Jun 2013, 10:15 hat geschrieben:Die Frage ist ja auch, wozu man überhaupt debattiert, wenn sowieso nur in eine Richtung gedacht werden darf...
Du projizierst hier deine eigene Grundhaltung auf andere.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Der NSU-Prozess

Beitrag von Boracay »

Zunder » Sa 22. Jun 2013, 22:46 hat geschrieben: Und außerdem waren die Opfer kriminell, stimmt's?
Die organisierte Kriminalität in Deutschland liegt zu 80-90% in den Händen von Migranten - deren Opfer sind nicht selten andere Migranten. Das die Polizei in diese Richtung ermittelt war nur logisch. Sehr viel logischer als auf eine "Terrorzelle" ohne Bekennerschreiben/Videos zu gehen.
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