Friedrich will Hass Video verbieten

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Clark

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Clark »

Gregorius I » So 16. Sep 2012, 23:12 hat geschrieben:

Fisch ist gesund!
Nicht nur Freitags. Garnelen oder Sepia sind aber auch lecker und gesund.
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Helmuth_123
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Helmuth_123 »

Gregorius I » So 16. Sep 2012, 22:11 hat geschrieben:

Ach, wie denn im konkreten Falle? Ein Verbotsschild hochhalten?
Nein, wenn es sein muss und Deutsche oder Bundespolizisten direkt bedroht werden so können auch Waffen eingesetzt werden um das eigene Leben oder das des Deutschen zu schützen.
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Athos
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Gregorius I » So 16. Sep 2012, 23:12 hat geschrieben:

Fisch ist gesund!
Haha... das gefällt Dir jetzt gar nicht, dass ich einen Glaubensbruder von Dir in Versuchung führe, gell?

:D
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Helmuth_123
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Helmuth_123 »

Athos » So 16. Sep 2012, 22:16 hat geschrieben:
Haha... das gefällt Dir jetzt gar nicht, dass ich einen Glaubensbruder von Dir in Versuchung führe, gell?

:D
Da religiöse Nahrungsvorschriften menschlichen und nicht göttlichen Ursprungs sind, gebe ich nicht allzu viel darauf. Will heißen, ich bezweifele, dass es Gott interessiert, ob ich am Freitag Fisch esse oder doch lieber Nudeln.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Helmuth_123 » So 16. Sep 2012, 23:19 hat geschrieben:
Da religiöse Nahrungsvorschriften menschlichen und nicht göttlichen Ursprungs sind, gebe ich nicht allzu viel darauf. Will heißen, ich bezweifele, dass es Gott interessiert, ob ich am Freitag Fisch esse oder doch lieber Nudeln.
Du musst Dich auch an keine Gebote halten. Der Deal ist lediglich, dass Du im Kampf fallen musst. Also um nach Walhall zu kommen. Aber das lässt sich ja flexibel auslegen. Wenn nich, is auch nicht schlimm. Eine Hölle gibts nicht. Wozu auch? Gibt ja keine Gebote gegen die Du verstoßen könntest.


:thumbup:
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Calvadorius
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Calvadorius »

gallerie » So 16. Sep 2012, 19:17 hat geschrieben:
…im Bildungsstand der betroffenen Gläubigen. :)
Korrekt.

Nichts lässt sich leichter ausnutzen als mangelnde Bildung.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von DarkLightbringer »

Athos » So 16. Sep 2012, 20:52 hat geschrieben:
Zunächst einmal wäre es Aufgabe des Innenministeriums, sich um gefährliche Gewalttäter zu kümmern. Und die Gewalt, im juristischen Sinne, geht aktuell nur von einer Seite aus.

Dafür die (wenn auch provokative) Nutzung eines Grundrechts verantwortlich zu machen und es, auf welchem Wege auch immer einzuschränken, ist nicht akzeptabel. Denn das Grundrecht der Meinungsfreiheit ist eben auch ganz explizit ein Recht auf Provokation, Kritik und der Schutz vor einer subjektiven Kategorisierung.

Art und Äußerungsform der Meinung obliegt nicht der Gnade eines Ministers. Welches Ministers auch immer. Der Holocaustleugnungsparagraph mag da ein Sonderfall sein. Er kann und muss aber der einzige bleiben. Ansonsten können wir wirklich langsam anfangen, uns mit dem Grundgesetz den Allerwertesten abzuwischen. Auch und vor allem gerade vor dem Hintergrund der Entwicklungen der letzten Monate auch bei anderen Themen.
Mit seiner Äußerung verstößt der Minister ja nicht gegen die Verfassung. Dass sich Politiker, eben auch im Ministerrang, an sich zu politischen Themen äußern, entspricht zudem internationalen Standards.
Auch bei der Einordnung "spontane Stimmungsschwankungen" wäre ich vorsichtig. Oder glaubst Du, was sich da gerade abspielt, bleibt ohne Wirkung?
Natürlich gibt es Wirkungen, aber ich glaube tatsächlich nicht, dass "Pro Deutschland" den nächsten Bundeskanzler stellen wird. ;)

DarkLightbringer » So 16. Sep 2012, 19:33 hat geschrieben:


Libyens liberale Regierung ist eine "islamistische Organisation" ?!?
Nach dem Sturz der Despoten in Tunesien, Libyen und Ägypten haben Wahlen stattgefunden, die jeweilige Regierung ist damit legitimiert. Man wird nicht ernsthaft jemanden wie Hafiz Gogha mit Leuten der Hisbollah gleichsetzen können. Das wäre ja als ob man sagte, in Europa ist die Mafia an der Macht, weil diverse Bosse in Sizilien auch Christen sind. ;)
Ich weiß nicht, ob er das als Kotau meint oder sich vielleicht einfach über die "Pro"-Leute aufgeregt hat oder sich gar über die nationale Sicherheit Sorgen macht. Leider debattiert der Herr Minister hier nicht mit.
>>We’ll always have Paris<<
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

doppelt
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

DarkLightbringer » Mo 17. Sep 2012, 01:50 hat geschrieben:
Mit seiner Äußerung verstößt der Minister ja nicht gegen die Verfassung. Dass sich Politiker, eben auch im Ministerrang, an sich zu politischen Themen äußern, entspricht zudem internationalen Standards.
Es geht je darum, dass seine Äußerung ein Verbot intendiert. Und das ist natürlich mehr, als einfach nur eine Meinungsäußerung.
DarkLightbringer » Mo 17. Sep 2012, 01:50 hat geschrieben: Natürlich gibt es Wirkungen, aber ich glaube tatsächlich nicht, dass "Pro Deutschland" den nächsten Bundeskanzler stellen wird. ;)
Das glaube ich allerdings ebenfalls nicht. Erst recht nicht, da das ja glaub ich keine Partei ist, sondern mehr so eine Art Bürgerinitiative, die man gar nicht wählen kann. Aber jede Partei lebt von ihrer Basis. Und dass gerade die "großen" Volksparteien gut beraten wären, mal wieder das ein oder andere Ohr darauf zu werfen, was sich dort so tut, dürfte auf der Hand liegen.

DarkLightbringer » Mo 17. Sep 2012, 01:50 hat geschrieben:
Ich weiß nicht, ob er das als Kotau meint oder sich vielleicht einfach über die "Pro"-Leute aufgeregt hat oder sich gar über die nationale Sicherheit Sorgen macht. Leider debattiert der Herr Minister hier nicht mit.
Er wird sich ganz gewiss über die nationale Sicherheit sorgen machen. Es ist aber der komplett falsche Weg. Denn ob er selbst es als Ko-Tau versteht oder nicht ist unerheblich. Es ist nämlich einer.

Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen. Der soll mal mit Helmuth Schmidt telefonieren. Der kann ihm das ganze nochmal in Ruhe erklären.

Und zu Westerwelle sag ich jetzt mal gar nix. Von wegen Einreiseverbot für T. Jones.
Zuletzt geändert von Athos am Montag 17. September 2012, 09:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

ICH BIN BAFFFF!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 56146.html


:? :? :?
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.

Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 09:44 hat geschrieben: Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.

Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
Das gleiche wie über den "Konservativismus" der Merkel-CDU.

:dead:
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 09:44 hat geschrieben: Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.

Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
Westerwelle ist Außenminister. Als Außenminister kann er nicht dafür eintreten, dass Filme, die im Ausland zu Ausschreitungen führen, Botschaftsverbrennungen und Menschenleben vorgeblich verursachen, in Deutschland gezeigt werden sollten.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 09:48 hat geschrieben:
Westerwelle ist Außenminister. Als Außenminister kann er nicht dafür eintreten, dass Filme, die im Ausland zu Ausschreitungen führen, Botschaftsverbrennungen und Menschenleben vorgeblich verursachen, in Deutschland gezeigt werden sollten.
In einer freihetlichen Demokratie ist es weder der Job des Außen- noch des Innenministers, als Kunstkritiker oder Meinungszensoren aufzutreten. Im Gegenteil. Sie haben einmal geschworen, die Verfassung und die verfassungsgemäßen Rechte des deutschen Volkes zu verteidigen.

Egal ob gegen randalierende Salafisten in Buxtehude oder brandschatzende Horden am Horn von Afrika.

Und sie haben diese Angriffe auf die verfassungsgemäßen Rechte nicht zu vermeiden versuchen, indem sie selbige mal eben abschaffen oder einschränken. Wo sind weir denn mittlerweile hingekommen?
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 09:44 hat geschrieben: Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.

Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
Mich wundert, dass gerade aus der politischen Ecke noch ein paar Leute den Überblick nicht verloren haben. Man ist fast geneigt, sich ein rotes Kreuz im Kalender zu machen.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Milady de Winter »

Ich hätte ja kein Problem damit, wenn diese Provokateure und die, die sich provozieren lassen, sich gegenseitig die Lampen ausschießen würden. Aber leider trifft es - wie man ja jüngst wieder gesehen hat - zumeist Unbeteiligte.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Marcin »

Der Vorfall beweist wieder, dass man die Zahl der Muslime in Europa möglich gering halten sollte, solange die Menschen nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

Athos » Mo 17. Sep 2012, 09:53 hat geschrieben:
In einer freihetlichen Demokratie ist es weder der Job des Außen- noch des Innenministers, als Kunstkritiker oder Meinungszensoren aufzutreten. Im Gegenteil. Sie haben einmal geschworen, die Verfassung und die verfassungsgemäßen Rechte des deutschen Volkes zu verteidigen.
Richtig, es ist nicht sein Job. Der Außenminister hat auch keine Befugnis ein Vorführungs-Verbot durchzusetzen. Er hat aber das Recht seine Meinung zu sagen. Ein guter Diplomat geht empathisch vor. Seine Sorge ist die Wahrnehmung der BRD im Ausland.

Egal ob gegen randalierende Salafisten in Buxtehude oder brandschatzende Horden am Horn von Afrika.

Und sie haben diese Angriffe auf die verfassungsgemäßen Rechte nicht zu vermeiden versuchen, indem sie selbige mal eben abschaffen oder einschränken. Wo sind weir denn mittlerweile hingekommen?
Das ist die andere Seite der Medaillie. Unsere Rechte der Meinungsfreiheit sollten nicht eingeschränkt werden. Wenn man aber weiß, dass eine bestimmte Veröffentlichung (Bilder, Film, Buch), bestimmte Reaktionen provozieren und man es dann darauf ankommen läßt, dann nimmt man den Tod von Menschen in Kauf. Das wünscht Westerwelle im Vorfeld zu verhindern, weil er um die Außenwirkung der BRD besorgt ist und weil er natürlich auch keine weiteren Angriffe auf Deutsche Botschaften im Ausland sehen möchte. Wie Sie aber richtig feststellen steht seine Meinung im Widerspruch zur Meinungsfreiheit.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich sehe es ähnlich wie mit Nazi-Propagandafilmen der Sorte "Jud Süß": Der Film sollte zugänglich sein und wissenschaftlich kommentiert auch gezeigt werden aber er sollte nicht frei handelbar sein.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 10:52 hat geschrieben:Ich sehe es ähnlich wie mit Nazi-Propagandafilmen der Sorte "Jud Süß": Der Film sollte zugänglich sein und wissenschaftlich kommentiert auch gezeigt werden aber er sollte nicht frei handelbar sein.

Der Vergleich passt. Ein Film, der Ressentiments schürt, kann gezeigt werden aber es sollte unter Auflagen geschenen, die seine Ursprungsabsicht des Aufhetzens aufzeigt und kritisch aufklärt.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Milady de Winter »

Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 11:00 hat geschrieben:

Der Vergleich passt. Ein Film, der Ressentiments schürt, kann gezeigt werden aber es sollte unter Auflagen geschenen, die seine Ursprungsabsicht des Aufhetzens aufzeigt und kritisch aufklärt.
In der Theorie funktioniert das vielleicht. Dass das in der Praxis auch so läuft, bezweifle ich ernsthaft. Da kann man dann nur dafür Sorge tragen, dass man irgend welche Aufstände, die sich daraus ergeben, sofort niederschlägt. Aber da sehe ich hier in D mit unserer Mentalität diesbezüglich eher schwarz. Und deshalb wird der Schuss m.E. voll nach hinten los gehen. Leider.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Marcin »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 10:52 hat geschrieben:Ich sehe es ähnlich wie mit Nazi-Propagandafilmen der Sorte "Jud Süß": Der Film sollte zugänglich sein und wissenschaftlich kommentiert auch gezeigt werden aber er sollte nicht frei handelbar sein.

Albern. Ich halten Grundsätzlich nichts davon Filme oder Schriften zu verbieten, sofern sie nicht explizit zur Gewalt aufrufen. Bei Werken wie Jud Süß kann ich das aufgrund der deutschen Geschichte gerade noch akzeptieren. Es kann nicht sein, dass wir unsere Freiheit einschränken, weil Anhänger bestimmter Religionen zu dumm, primitiv und gewalttätig sind.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gutmensch »

Milady de Winter » Mo 17. Sep 2012, 11:05 hat geschrieben:
In der Theorie funktioniert das vielleicht. Dass das in der Praxis auch so läuft, bezweifle ich ernsthaft. Da kann man dann nur dafür Sorge tragen, dass man irgend welche Aufstände, die sich daraus ergeben, sofort niederschlägt. Aber da sehe ich hier in D mit unserer Mentalität diesbezüglich eher schwarz. Und deshalb wird der Schuss m.E. voll nach hinten los gehen. Leider.
Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich nur im Fall eines Films, dessen Wirkung bekannt ist (wie bei dem Mohammed-Film), sollte man vorischtiger sein und die volksverhetzenden Inhalte entsprechend herausarbeiten und kritisch mit Fakten konfrontieren.
Wenn das gemacht wird, kann es trotzdem zu Ausschreitungen kommen aber das muß die Demokratie aushalten.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Milady de Winter »

Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 11:25 hat geschrieben:
Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich nur im Fall eines Films, dessen Wirkung bekannt ist (wie bei dem Mohammed-Film), sollte man vorischtiger sein und die volksverhetzenden Inhalte entsprechend herausarbeiten und kritisch mit Fakten konfrontieren.
Wenn das gemacht wird, kann es trotzdem zu Ausschreitungen kommen aber das muß die Demokratie aushalten.
Nein, Sie haben sich schon richtig ausgedrückt bzw. ich habe Sie schon verstanden. Ich meinte damit, dass das Herausarbeiten von Inhalten (oder das Aufarbeiten) in meinen Augen sinnlos ist. Ein "normaler" Mensch erkennt das von selbst, der braucht keine Schulung dazu. Und einem Fanatiker, der nur auf so einen Anlass wartet, um seine Gewalt auszuleben, dem können Sie nicht mit Vernunft kommen.

Ergo wird es Ausschreitungen geben. Meine Sorge galt lediglich dem Umgang mit diesen Ausschreitungen hierzulande.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 11:25 hat geschrieben:
....volksverhetzenden Inhalte ....
Hat der Film denn überhaupt solche volksverhetzenden Inhalte? Haben Sie ihn gesehen? Wie gesagt ich hab mir nen kurzen Schnipsel angesehen und kann mich nur wiederholen: "Experimentalfilmprojekt von zugeknallten Kunststudenten". Hat gewirkt wie ein schlechter LSD-Trip.

Und nur weil bestimmte Gruppen dass als Anlass und fadenscheinigen Vorwand zur Zelebrierung von Gewaltexzessen nutzen, bedeuted das ja noch lange nicht, dass dem auch so wäre.

Wär ich Moslem, würd mir der Streifen am Arsch vorbeigehen.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Milady de Winter »

Athos » Mo 17. Sep 2012, 12:15 hat geschrieben:
Hat der Film denn überhaupt solche volksverhetzenden Inhalte? Haben Sie ihn gesehen? Wie gesagt ich hab mir nen kurzen Schnipsel angesehen und kann mich nur wiederholen: "Experimentalfilmprojekt von zugeknallten Kunststudenten". Hat gewirkt wie ein schlechter LSD-Trip.

Und nur weil bestimmte Gruppen dass als Anlass und fadenscheinigen Vorwand zur Zelebrierung von Gewaltexzessen nutzen, bedeuted das ja noch lange nicht, dass dem auch so wäre.

Wär ich Moslem, würd mir der Streifen am Arsch vorbeigehen.
Du bist aber kein Moslem. Schon gar kein rückständiger gewaltbesessener. Also kannst Du das auch nicht einfach so behaupten. Aufgeschlossene, nicht fanatische Moslems werden das jedoch ggf. so sehen. Manche davon werden sicher auch verurteilen, wozu sich andere Menschen ihrer Religion hinreißen lassen wegen so einem "Werk". Aber solche Fanatiker sind schon für weniger ausgerastet, ergo keine große Überraschung, dass aufgrund dieses Videos die Fetzen fliegen.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

Milady de Winter » Mo 17. Sep 2012, 11:28 hat geschrieben: Ich meinte damit, dass das Herausarbeiten von Inhalten (oder das Aufarbeiten) in meinen Augen sinnlos ist. Ein "normaler" Mensch erkennt das von selbst, der braucht keine Schulung dazu. Und einem Fanatiker, der nur auf so einen Anlass wartet, um seine Gewalt auszuleben, dem können Sie nicht mit Vernunft kommen.

Ergo wird es Ausschreitungen geben. Meine Sorge galt lediglich dem Umgang mit diesen Ausschreitungen hierzulande.
(Hervorhebung von mir.)
Sehe ich exakt genauso. :thumbup:


@Gutmensch: Du sprichst ja selbst von "Filme(n), die im Ausland zu Ausschreitungen führen, Botschaftsverbrennungen und Menschenleben vorgeblich verursachen."
Das Wörtchen "vorgeblich" ist sehr wichtig. Denn wurde der Film in D. produziert, hat die deutsche Botschaft auch nur das geringste damit zu tun?
Nein, Fundamentalisten biegen sich sowieso immer ihre Begründung zurecht. Denen sollte man also nicht entgegenkommen, das hat überhaupt keinen Sinn.

Ein Außenminister darf (und sollte) sich natürlich von primitiven Provokationen distanzieren, und klarmachen, dass ein amerikanisches Filmchen ganz sicher nicht die Mehrheitsmeinung unseres Landes wiedergibt. Kein Thema.
Aber dem islamischen Ausland zu versprechen hierzulande mal eben so die Meinungsfreiheit einzuschränken ist schlicht unredlich, da er als Jurist selbst wissen dürfte, dass das nicht möglich sein wird.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Sprecher82 »

vorhin in der bundespressekonferenz ist merkel zwei journalisten ausgewichen, die sie vorgeführt haben.
beide wollten wissen, was der unterschied zwischen mohamedkarikaturen und dem film ist,
schliesslich habe sie den urheber für die karaikaturen geehrt und ausgezeichnet
aber den film wolle sie in deutschland verbieten bzw. dessen vorführung.
die duselige kuh angela widerspricht sich selbst. :D
spd: keine mehrwertsteuererhöhung. cdu: 2% mehrwertsteuererhöhung.
ergebnis: 3% mehrwertsteuererhöhung. frage: mit wie viel % ist die spd in die verhandlungen gegangen? a) 0,00% b) 4% ?
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 12:47 hat geschrieben: Aber dem islamischen Ausland zu versprechen hierzulande mal eben so die Meinungsfreiheit einzuschränken ist schlicht unredlich, da er als Jurist selbst wissen dürfte, dass das nicht möglich sein wird.
Mal davon abgesehen, dass das ein verheerendes Signal an alle gewaltbereiten Extremisten im In- und Ausland ist.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von sylvester »

Athos hat geschrieben:
Mal davon abgesehen, dass das ein verheerendes Signal an alle gewaltbereiten Extremisten im In- und Ausland ist.

Die Meinungsfreiheit im Lande kannst du doch problemlos testen indem du einen ähnlich bescheuertes Film über die Juden drehst,vermutlich wird es dann nicht bei einem Aufführungsverbot bleiben !!
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Milady de Winter »

sylvester » Mo 17. Sep 2012, 13:05 hat geschrieben:

Die Meinungsfreiheit im Lande kannst du doch problemlos testen indem du einen ähnlich bescheuertes Film über die Juden drehst,vermutlich wird es dann nicht bei einem Aufführungsverbot bleiben !!
Tote wird es aber vermutlich auch keine geben.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

sylvester » Mo 17. Sep 2012, 13:05 hat geschrieben:

Die Meinungsfreiheit im Lande kannst du doch problemlos testen indem du einen ähnlich bescheuertes Film über die Juden drehst,vermutlich wird es dann nicht bei einem Aufführungsverbot bleiben !!
Wieso über "die Juden"? Geht es in dem Film um "die Moslems"? Das wäre mir neu.

Wenn schon, dann müsste es eine Moses-Verarsche (oder Abraham??? na, der der Stifter der jüdischen Religion jedenfalls) gehen. Und wo sollte da das Problem sein?
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von sylvester »

Athos hat geschrieben: Wieso über "die Juden"? Geht es in dem Film um "die Moslems"? Das wäre mir neu.

Wenn schon, dann müsste es eine Moses-Verarsche (oder Abraham??? na, der der Stifter der jüdischen Religion jedenfalls) gehen. Und wo sollte da das Problem sein?

Von mir aus, wenn dir diese Ansicht lieber ist,dann eben eben über die jüdische Religion mit all ihren Figuren das Ergebnis dürfte das gleiche sein.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

sylvester » Mo 17. Sep 2012, 13:21 hat geschrieben:

Von mir aus, wenn dir diese Ansicht lieber ist,dann eben eben über die jüdische Religion mit all ihren Figuren das Ergebnis dürfte das gleiche sein.
Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob man pauschal eine Bevölkerungsgruppe "die Juden", "die Moslems", "die Brillenträger" karikiert, provoziert, verunglimpft oder was auch immer, oder ob man dies mit einer Ideologie/Religion tut.

Und ich glaube nicht, dass aufgrund einer Karikatur, so geschmacklos und verunglückt sie auch sein mag, die deutsche Botschaft in Tel Aviv abgefackelt würde oder die Vorführung in Deutschland verhindert würde, weil man Angst vor gewaltsam marodierenden Juden hätte.

Und nach der Titanicveröffentlichung bezügl. des Papstes wäre mir auch nicht zu Ohren gekommen, dass die deutsche Botschaft zu Rom gestürmt worden wäre oder Drohvideos gewaltbereiter Katholiken im Netz aufgetaucht sind.

Ihnen?
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

Man muss genau hinschauen. Ist die vehemente Forderung eines Teils der westlichen Welt nach (verschiedenen Arten der) Freigabe dieses Videos tatsächlich eine Verteidigung der/unserer "Freiheit" oder eher eine Verteidigung unserer "Freiheitskultur". Ein Freiheitskampf oder ein Kulturkampf?

Ich meine nicht, dass unsere Freiheit bedroht ist, wenn wir die religiösen Gefühle der Muslime bezüglich dieses Films akzeptieren. Das bezieht sich wohlverstanden nicht auf die Gewaltexzesse in den arabischen Staaten (die selbstverständlich inakzeptabel sind) sondern auf die Herstellung und Verbreitung solcher Videos.Selbst wenn es für einen Großteil der von christlicher oder jüdischer Kultur geprägten Menschen akzeptabel bzw. sogar erwünscht ist, auch das Christen- oder Judentum zum Gegenstand herabwürdigender Kritik werden lassen zu dürfen. Da sind die Verhältnisse eben nicht symmetrisch. Ich kann auch nicht erkennen, dass eine solche "freiwiliige Selbstzensur" nur der gereichte Daumen sei, dem alsbald die ganze Hand folgen werde.

Und ich meine andererseits, dass sich (gerade) aufgeklärte Menschen nicht in einen Kulturkampf ziehen lassen sollten.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Marcin »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 15:12 hat geschrieben:Man muss genau hinschauen. Ist die vehemente Forderung eines Teils der westlichen Welt nach (verschiedenen Arten der) Freigabe dieses Videos tatsächlich eine Verteidigung der/unserer "Freiheit" oder eher eine Verteidigung unserer "Freiheitskultur". Ein Freiheitskampf oder ein Kulturkampf?

Ich meine nicht, dass unsere Freiheit bedroht ist, wenn wir die religiösen Gefühle der Muslime bezüglich dieses Films akzeptieren. Das bezieht sich wohlverstanden nicht auf die Gewaltexzesse in den arabischen Staaten (die selbstverständlich inakzeptabel sind) sondern auf die Herstellung und Verbreitung solcher Videos.Selbst wenn es für einen Großteil der von christlicher oder jüdischer Kultur geprägten Menschen akzeptabel bzw. sogar erwünscht ist, auch das Christen- oder Judentum zum Gegenstand herabwürdigender Kritik werden lassen zu dürfen. Da sind die Verhältnisse eben nicht symmetrisch. Ich kann auch nicht erkennen, dass eine solche "freiwiliige Selbstzensur" nur der gereichte Daumen sei, dem alsbald die ganze Hand folgen werde.

Und ich meine andererseits, dass sich (gerade) aufgeklärte Menschen nicht in einen Kulturkampf ziehen lassen sollten.
:?:
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Lupenreiner Demokrat
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Lupenreiner Demokrat »

Die Idee dieses Hassvideo zu verbieten ist mehr als lächerlich. Als die Band "Pussy Riot" in Russland mit ihrem Musikvideo die religiösen Gefühle der orthodoxen Christen mit Füßen getreten haben war das für uns Meinungsfreiheit. Wenn aber Islamhasser mit einem Lügenvideo die religiösen Gefühle der Muslime verletzen, dann debatiert die Republik direkt über ein Verbot. Es gibt aus meiner Sicht nur einen Grund, der für ein Verbot spricht. Und dieser bedeutet im Endeffekt vor Menschen zu buckeln, deren religiöse Ansichten mehr mit Faschismus zu tun haben als mit dem Islam. Wir stehen hier vor der Wahl, entweder für politische Faschisten keine Ausnahme bei der Meinungsfreiheit zu machen und den rechtsextremen zu erlauben, das Video zu verbreiten. Oder wir machen für religiöse Faschisten eine Ausnahme bei der Meinungsfreiheit und verbieten den Vertrieb des Videos.

Ich sage: keine Ausnahme bei der Meinungsfreiheit. Ganz besonders nicht für religiöse Faschisten. Das Video muss legal bleiben.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schokoschendrezki »

Lupenreiner Demokrat » Mo 17. Sep 2012, 15:54 hat geschrieben:Als die Band "Pussy Riot" in Russland mit ihrem Musikvideo die religiösen Gefühle der orthodoxen Christen mit Füßen getreten haben war das für uns Meinungsfreiheit.
Die "Aktion Pussy Riot" entstand aber in der russischen Gesellschaft selbst. Gerade aktuell gibt es bei Demonstrationen in Russland Solidaritätsbekundungen vieler Russen mit der Band. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem Hetzfilm "von außen" gegen den Propheten Mohammed, der schon deshalb auch Hetze gegen die islamischen Gäubigen insgesamt ist, weil aus deren Sicht - so wie ich es verstanden habe - Mohammed nicht nur Religionsstifter wie Moses sondern auch Begründer der Umma, der Gemeinschaft islamischer Gläubiger und außerdem historisch viel jüngeren Datums ist. Die Verfolgung des Sufismus im Iran: Das wäre vielleicht vergleichbar mit dem Vorgehen gegen Pussy Riot.

Die häufige Berufung auf "Freiheit" und "Fortschritt", die schon in den Namen verschiedenster rechtspopulistischer Parteien auftaucht (Partei für die Freiheit in Holland, Fortschrittspartei in Norwegene ....) halte ich für vorgeaschoben und demagogisch.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Athos
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 15:12 hat geschrieben:.... Ich kann auch nicht erkennen, dass eine solche "freiwiliige Selbstzensur" nur der gereichte Daumen sei, dem alsbald die ganze Hand folgen werde.

....
Dann hast Du die letzten 30 Jahre aber schön konsequent weggeguckt.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Krabat »

Das kann doch alles nicht wahr sein. Jetzt werden die religiösen Gefühle von Moslems geschützt, aber Christen werden weiter munter mit Dreck beworfen. In fünf Tagen ist wieder Marsch für das Leben in Berlin. Kreuzschändungen, dreckigste religiöse Beleidigungen werden wie jedes Jahr geschehen und kein Polizist greift ein, keiner dieser Scheißdhimmipolitiker wird das verurteilen. Ein Narrenhaus sind wir geworden, ein unterwürfiges Scheißhaus, das sich Deutschland nennt.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von schelm »

schokoschendrezki schrieb :
Man muss genau hinschauen. Ist die vehemente Forderung eines Teils der westlichen Welt nach (verschiedenen Arten der) Freigabe dieses Videos tatsächlich eine Verteidigung der/unserer "Freiheit" oder eher eine Verteidigung unserer "Freiheitskultur". Ein Freiheitskampf oder ein Kulturkampf?
Die Frage lautet vermutlich eher, können wir auf Dauer durch Appeasement die Radikalinskis besänftigen ? Vermutlich ja, wenn es darauf hinausläuft, ihnen immer und immer wieder nachzugeben. Die nächste Frage wäre, bleiben " wir " damit auf Dauer " wir " ? Das denke ich eher weniger. :| Man kann natürlich aktuell das Recht irgendwie biegen, so dass das Machwerk nicht gezeigt werden darf, um eventuelle Ausschreitungen / Anschläge in D zu vermeiden. Aber auf Dauer kann man eine grundsätzliche Grenzziehung zwischen dieser Taktik der latenten oder offenen erpresserischen Drohung und unserer Freiheit nicht vermeiden, ohne die Freiheit zu verlieren. :|

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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 16:40 hat geschrieben:
Die "Aktion Pussy Riot" entstand aber in der russischen Gesellschaft selbst. Gerade aktuell gibt es bei Demonstrationen in Russland Solidaritätsbekundungen vieler Russen mit der Band. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem Hetzfilm "von außen" gegen den Propheten
Oh, da irrst Du Dich aber!
Nach bisherigen Informationen war der Urheber dieses Videos ein Kopte, mit starken Wurzeln nach Ägypten. Tatsächlich werden die Diskriminierungserfahrungen der ägyptischen Kopten ja in dem Streifen thematisiert und sind Aufhänger für die -freilich verzerrte- "Auseinandersetzung" mit dem Leben Mohammeds.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Athos »

schelm » Mo 17. Sep 2012, 17:45 hat geschrieben:schokoschendrezki schrieb :

Die Frage lautet vermutlich eher, können wir auf Dauer durch Appeasement die Radikalinskis besänftigen ? Vermutlich ja, wenn es darauf hinausläuft, ihnen immer und immer wieder nachzugeben. Die nächste Frage wäre, bleiben " wir " damit auf Dauer " wir " ? Das denke ich eher weniger. :| Man kann natürlich aktuell das Recht irgendwie biegen, so dass das Machwerk nicht gezeigt werden darf, um eventuelle Ausschreitungen / Anschläge in D zu vermeiden. Aber auf Dauer kann man eine grundsätzliche Grenzziehung zwischen dieser Taktik der latenten oder offenen erpresserischen Drohung und unserer Freiheit nicht vermeiden, ohne die Freiheit zu verlieren. :|

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Wenn wir schonmal dabei sind, Filme zu verbieten, könnten wir konsequenterweise doch auch gleich mit einem Auftrittsverbot für bestimmte Künstler weitermachen.



(besonders interessant ab 1:10... als hätte er prophetische Fähigkeiten)


Das wäre dann wahrhaft nachhaltige Integrations- und Toleranzpolitik.

:rolleyes:
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

Athos » Mo 17. Sep 2012, 18:01 hat geschrieben:
Wenn wir schonmal dabei sind, Filme zu verbieten, könnten wir konsequenterweise doch auch gleich mit einem Auftrittsverbot für bestimmte Künstler weitermachen.



(besonders interessant ab 1:10... als hätte er prophetische Fähigkeiten)


Das wäre dann wahrhaft nachhaltige Integrations- und Toleranzpolitik.

:rolleyes:
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:D :p
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von tricky1 »

Gemäß §130 oder 166 right? Meine Meinung: Völliger Blödsinn, wie alles was man deshalb verbietet.
Dat hilft doch kein Stück
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gregorius I »

Marcin » Mo 17. Sep 2012, 09:21 hat geschrieben:Der Vorfall beweist wieder, dass man die Zahl der Muslime in Europa möglich gering halten sollte, solange die Menschen nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind.

Was haben die "Muslime" mit den gewalttätigen Fanatikern ihrer Religion zu tun? Wir Deutschen wollen ja auch nicht mit unseren linken und rechten Extremisten, die sich auch von ihren obsoleten Ideologien nicht lösen können oder wollen, in einen Topf geworfen werden!
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Gregorius I »

Athos » Mo 17. Sep 2012, 11:15 hat geschrieben:
Hat der Film denn überhaupt solche volksverhetzenden Inhalte? Haben Sie ihn gesehen? Wie gesagt ich hab mir nen kurzen Schnipsel angesehen und kann mich nur wiederholen: "Experimentalfilmprojekt von zugeknallten Kunststudenten". Hat gewirkt wie ein schlechter LSD-Trip.

Und nur weil bestimmte Gruppen dass als Anlass und fadenscheinigen Vorwand zur Zelebrierung von Gewaltexzessen nutzen, bedeuted das ja noch lange nicht, dass dem auch so wäre.

Wär ich Moslem, würd mir der Streifen am Arsch vorbeigehen.

Sei Dir da nicht so sicher!
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von Ермолов »

Ich hoffe, die Menschen in der islamischen Welt erfahren nichts über die Veröffentlichung von "On the Origin of Species". :?
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jabarin

Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von jabarin »

d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 16:56 hat geschrieben: Oh, da irrst Du Dich aber!
Nach bisherigen Informationen war der Urheber dieses Videos ein Kopte, mit starken Wurzeln nach Ägypten. Tatsächlich werden die Diskriminierungserfahrungen der ägyptischen Kopten ja in dem Streifen thematisiert und sind Aufhänger für die -freilich verzerrte- "Auseinandersetzung" mit dem Leben Mohammeds.
du hast nicht vollkommen unrecht, allerdings meine ich, dass man hier stärker differenzieren muss.

es gibt nämlich seit einigen jahrzehnten eine fortschreitende entfremdung zwischen den kopten in ägypten und den kopten im ausland, und auch die entfremdung zwischen kopten und ägyptischen muslimen ist im ausland stärker als in ägypten selbst. das hängt mit mehreren faktoren zusammen, zum einen natürlich offensichtlich damit, dass die erfahrung von diskriminierung oder gar unterdrückung und verfolgung bei diasporakopten tendenziell quantitativ und qualitativ prägender ist - das war ja nicht selten einer der gründe für eine emigration.

es gibt aber noch andere wesentliche gründe, von denen ich hier nur einen nennen will: in ägypten leben christen und muslime im allgemeinen eng beieinander, man hat als christ muslimische nachbarn, kollegen, bekannte und freunde - und umgekehrt. das heißt, es ist natürlich tendenziell auch leichter, den "anderen" als menschen wahrzunehmen. im ausland hingegen haben kopten und ägyptische muslime oftmals wenig miteinander zu tun. treffen mit landsleuten finden überwiegend in kirchen und moscheen, also in einer religiös weitgehend homogenen gemeinschaft statt - man trifft sich nicht mal "einfach so" auf der straße.

ein kopte wie nakula basseley nakula hat also im ausland fast überhaupt keinen kontakt zu muslimen, dafür umso mehr mit kopten (oft auch mit solchen mit validen leidenserfahrungen als minderheiten in einem despotischen staat) und, in seinem fall, auch mit westlichen, christlichen, evangelikalen, zum teil auch militanten fundamentalisten wie steve klein, der bei der produktion des films bekanntermaßen eifrig mithalf.

man kann sagen, hier geht quasi eine koptische 'islamkritik' mit der von westlichen fundamentalistischen christen eine unheilige allianz ein; und die hetzer unter den kritikern befeuern sich dabei gegenseitig, was nicht unbedingt dazu führt, dass ihre kritik konstruktiver wird -

was allerdings nicht heißen will, dass ich mich hier - wie schokoschendrezki, offenbar? - für ein verbot einer aufführung des films aussprechen will. klar, man kann etwa mit dem paragraphen 166 argumentieren; aber der ist derart schwammig, dass bei bedarf entweder jede erdenkliche form von religionskritik damit potenziell zensiert werden könnte - oder keine. der paragraph gehört entweder grundlegend überarbeitet oder abgeschafft, in der jetzigen form ist er vollkommen wertlos.

und ja, ich teile auch die auffassung, dass ein verbot ein falsches signal an die aufhetzer senden würde, für die der film doch eh mehr vorwand als realer grund für die angriffe auf diplomatische vertretungen war. allerdings ist es meines erachtens auch wichtig, dass sich die politik deutlich von diesem machwerk distanziert.

denn andererseits war seinerzeit auch die solidarisierung von mme. merkel mit den dänischen muhammadkarikaturisten nicht hilfreich.
Zuletzt geändert von jabarin am Montag 17. September 2012, 20:55, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Friedrich will Hass Video verbieten

Beitrag von d'Artagnan »

@jabarin:
Du bringst sehr interessante und auch sehr schlüssige Einwände.
Dankeschön dafür! :thumbup:

Allerdings müsste man ergänzen, dass es leider auch in Ägypten Kräfte gibt, welche eine zunehmende Entfremdung zwischen ägyptischen Kopten und Muslimen zum Ziel haben.
Siehe z.B. die Bombenanschläge von Silvester 2011 in Alexandria.

Diese (islamistischen) Kräfte haben nach dem Sturz Mubaraks wohl Morgenluft geschnuppert.
Was aber nicht heißen soll, dass die Islamisten vollständig die Macht im Land erobert hätten.
Dazu ganz aktuell:
http://www.focus.de/politik/ausland/gef ... 20583.html

Worin wir uns auf jeden Fall einig sind:
Dass die in Ägypten lebende koptische Minderheit absolut KEIN Interesse an einer Verschlechterung der interkonfessionellen Beziehungen hat und haben kann!
Insofern hat der Filmemacher auch ganz gewiss NICHT in deren Sinne gehandelt.

Absolute Zustimmung auch von meiner Seite zu Deinen Ausführungen zu einem evtl. Filmverbot.
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