Huch!Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 13:00 hat geschrieben:
Nein.
"Well, nobody's perfect!"
♂
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Die Eltern können die Einwilligung geben. Dann ist es keine rechtswidrige Körperverletzung mehr. Das Gericht maßt sich jedoch an, besser über das Wohl des Kindes entscheiden zu können als die Eltern. Ob das so ist, bleibt dahingestellt. Die Anmaßung bleibt.Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 14:04 hat geschrieben:Die Argumentationsgrundlage ist ja nicht, dass man eine Beschneidung nicht vornehmen darf, weil andere sie auch nicht vornehmen, sondern weil sie wohl aus religiösen Gründen und ohne Einwilligung des Betroffenen eine rechtswidrige Körperverletzung darstellt. Das zum rechtlichen Teil.
Das klingt etwas anders, wenn es denn so korrekt ist:Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 14:12 hat geschrieben:
Die Eltern können die Einwilligung geben. Dann ist es keine rechtswidrige Körperverletzung mehr. Das Gericht maßt sich jedoch an, besser über das Wohl des Kindes entscheiden zu können als die Eltern. Ob das so ist, bleibt dahingestellt. Die Anmaßung bleibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zirkumzisi ... rechtigtenNach der in Teilen der neueren Literatur vertretenen Auffassung soll die Beschneidung als Körperverletzung nach § 223 StGB auch dann strafbar sein, wenn die Personensorgeberechtigten in die Beschneidung eingewilligt haben. Denn diese Einwilligung sei unwirksam, weil der Eingriff nach der deutschen Rechtsordnung nicht dem Wohl des Kindes (§ 1627 Satz 1 BGB) entspreche, den Inhabern der Personensorge also die Dispositionsbefugnis über das Rechtsgut der körperlichen Integrität fehle.[121]
Sie meinen also, man wäre mit der Geburt als Kind jüdischer / muslimischer Eltern per se ein Jude / Muslim ? Ein Jude / Muslim sein bedeutet also nicht den Glauben des Judentum / Islam anzunehmen aus innerer Überzeugung, sondern genetisch Kind jüdischer / muslimischer Eltern zu sein ? In Folge ergeben sich Rechte der Eltern, ihre Kinder körperlich irreversibel auf die Religion zu prägen ? Und Sie meinen, der Rechtsstaat müsse diese Verfügungsgewalt der Eltern über ihre Kinder absegnen, da diese ja quasi " schicksalhaft " Jude oder Muslim durch Geburt geworden sind ?JJazzGold » Di 3. Jul 2012, 11:50 hat geschrieben:
Das ist kein Kompromiss, sondern die Aufforderung sich zugunsten der geforderten Anpassung von einem jahrtausende praktizierten religiösen Gesetz zu verabschieden. Die Beschneidung ist nachweislich ein Identitätsmerkmal der Juden. Meines Erachtens steht es Dritten nicht zu, festzulegen aus welchen Kriterien sich die Identität der Juden zu rekrutieren hat, da auch die unantastbare Würde des Menschen im GG festgeschrieben ist.
Das umschreibt exakt das, was ich geschrieben habe.Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 14:18 hat geschrieben:Das klingt etwas anders, wenn es denn so korrekt ist:
Ja, kann ich verstehen. Wenn Du es von der anderen Seite betrachtest, dann kann man natürlich argumentieren, dass die Eltern eine religiöse Tradition über das Wohl des Kindes stellen, wenn sie rein aus Glaubensgründen in die körperliche Unversehrtheit des Kindes eingreifen und unnötige Risiken und Schmerzen ihres Kindes dafür in Kauf nehmen.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 15:02 hat geschrieben:
Das umschreibt exakt das, was ich geschrieben habe.
Das Gericht unterstellt den Eltern, dass sie nicht zum Wohle des Kindes handeln. Jeder kann seine eigene Meinung haben, ob eine Beschneidung zum Wohle des Kindes ist, aber ich möchte den Eltern nicht unterstellen, dass sie willentlich gegen das Wohl ihres eigenen Kindes entscheiden. Die Eltern lassen die Beschneidung nicht durchführen, weil sie auf "perverse Quälereien" stehen oder ihrem Kind etwas Böses wollen, sondern weil sie der Überzeugung sind, dass es zum Wohle des Kindes ist, wenn es als vollwertiges Mitglied in die Religionsgemeinschaft aufgenommen wird. Und genau zu diesem Moment maßt sich der deutsche Staat an, Juden und Muslimen vorzuschreiben, was gut oder schlecht für ihr Kind ist. Das ist etwas, was mir missfällt.
Falsch, da es da um keine Körperverletzung geht, ist der Vergleich eben nix wert, weil es man auch nicht Pferdeäpfel mit Obst vergleicht.Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 13:52 hat geschrieben:
Ich glaube es ging ihm darum, eine - in einer bestimmten Religion sehr fest verwurzelte - Tradition quasi von heute auf morgen gesetzlich zu untersagen bzw. zu ahnden. Und da wählte er das Instrument der Beichte. Er hätte natürlich auch das Instrument der Taufe mit WEIHWASSER wählen können. Quasi keine christliche Taufe darf mehr mit irgend einer Art von Flüssigkeit stattfinden. Das wäre ein ganz guter Vergleich, was die Abschaffung einer wichtigen Tradition betrifft. Mit Kindesmisshandlung hat das natürlich nichts zu tun, hier geht es noch um einen anderen Aspekt.
Und jetzt frage ich mich als Katholikin natürlich, wie man eine "Taufe" ohne Wasser vornehmen soll. Nun ja, wenn die Benutzung von Wasser strengstens untersagt wäre, dann müsste ich mir wohl etwas anderes einfallen lassen. Dann würde ich die Zeremonie genau so aufbauen, wie eine Taufe, nur würden Wasser und Taufbecken entfallen. Eine Art modifizierte Taufe eben. Wer aber alleine im Weihwasser oder im Beharren auf alte Traditionen seinen Frieden finden kann, der wird so eine Alternative nicht akzeptieren.
Und das bringt uns zurück zur jetzigen Situation.
Das hatte ich bereits hier erklärt:ToughDaddy » Di 3. Jul 2012, 15:09 hat geschrieben: Falsch, da es da um keine Körperverletzung geht, ist der Vergleich eben nix wert, weil es man auch nicht Pferdeäpfel mit Obst vergleicht.
Das leider, ist nur naives Wunschdenken ! Der Unterschied zwischen nach bestem Wissen und Gewissen und aus unbelehrbaren fanatischen Glauben zu handeln, ist die Bereitschaft zur pragmatischen Einsichtsfähigkeit. Diese, wäre sie vorhanden, müßte das Kindswohl als auch die Achtung seiner freien Religionsentscheidung in den Vordergrund stellen. Und diese Vernunft wiederum ist ebenfalls pragmatisch begründbar : Auch bisher unbeschnittene Erwachsene jedweder Herkunft können schließlich zu der jeweiligen Religion konvertieren.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 15:02 hat geschrieben:
Das umschreibt exakt das, was ich geschrieben habe.
Das Gericht unterstellt den Eltern, dass sie nicht zum Wohle des Kindes handeln. Jeder kann seine eigene Meinung haben, ob eine Beschneidung zum Wohle des Kindes ist, aber ich möchte den Eltern nicht unterstellen, dass sie willentlich gegen das Wohl ihres eigenen Kindes entscheiden. Die Eltern lassen die Beschneidung nicht durchführen, weil sie auf "perverse Quälereien" stehen oder ihrem Kind etwas Böses wollen, sondern weil sie der Überzeugung sind, dass es zum Wohle des Kindes ist, wenn es als vollwertiges Mitglied in die Religionsgemeinschaft bzw. in das Volk aufgenommen wird. Und genau zu diesem Moment maßt sich der deutsche Staat an, Juden und Muslimen vorzuschreiben, was gut oder schlecht für ihr Kind ist. Das ist etwas, was mir missfällt.
Wer hätte das gedacht:schelm » Di 3. Jul 2012, 13:54 hat geschrieben: Sie meinen also, man wäre mit der Geburt als Kind jüdischer / muslimischer Eltern per se ein Jude / Muslim ? Ein Jude / Muslim sein bedeutet also nicht den Glauben des Judentum / Islam anzunehmen aus innerer Überzeugung, sondern genetisch Kind jüdischer / muslimischer Eltern zu sein ? In Folge ergeben sich Rechte der Eltern, ihre Kinder körperlich irreversibel auf die Religion zu prägen ? Und Sie meinen, der Rechtsstaat müsse diese Verfügungsgewalt der Eltern über ihre Kinder absegnen, da diese ja quasi " schicksalhaft " Jude oder Muslim durch Geburt geworden sind ?
Mit dieser Auslegung setzt du voraus, dass die Nichtbeschneidung besser für das Wohl des Kindes ist, als die Beschneidung. Das ist deine Meinung und meine Meinung weicht auch nicht stark davon ab, aber es ignoriert die Meinung der Eltern. Man deklariert eine Jahrtausende währende Tradition plötzlich zum unnötigen Humbug und despektiert den Glauben der Juden und Muslime. Kannst du dir vorstellen, dass man sich dadurch gedemütigt fühlt?Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 15:08 hat geschrieben:Wenn Du es von der anderen Seite betrachtest, dann kann man natürlich argumentieren, dass die Eltern eine religiöse Tradition über das Wohl des Kindes stellen, wenn sie rein aus Glaubensgründen in die körperliche Unversehrtheit des Kindes eingreifen und unnötige Risiken und Schmerzen ihres Kindes dafür in Kauf nehmen.
Ach herrje.....die Juden und Muslime sind einfach nicht einsichtsfähig. Dabei meinen wir Deutschen es doch nur gut.schelm » Di 3. Jul 2012, 15:15 hat geschrieben: Der Unterschied zwischen nach bestem Wissen und Gewissen und aus unbelehrbaren fanatischen Glauben zu handeln, ist die Bereitschaft zur pragmatischen Einsichtsfähigkeit.
Genau das ist das Problem....schelm » Di 3. Jul 2012, 14:15 hat geschrieben: Das leider, ist nur naives Wunschdenken ! Der Unterschied zwischen nach bestem Wissen und Gewissen und aus unbelehrbaren fanatischen Glauben zu handeln, ist die Bereitschaft zur pragmatischen Einsichtsfähigkeit. Diese, wäre sie vorhanden, müßte das Kindswohl als auch die Achtung seiner freien Religionsentscheidung in den Vordergrund stellen. Und diese Vernunft wiederum ist ebenfalls pragmatisch begründbar : Auch bisher unbeschnittene Erwachsene jedweder Herkunft können schließlich zu der jeweiligen Religion konvertieren.
Freundliche Grüße, schelm
In übelster charakterlicher Weise von Allen tritt hier Bukowski auf, die sich in die vorderste Reihe der rückständigsten religiösen Fundamentalisten gesellt, solange es nur darum geht, kleinen Jungen an die Schwänze zu gehen ob sie davon krepieren oder nicht. Bei Mädchen ist das - Schwupps! - für sie dann gleich gaaaanz was Anderes.Ümmügülsüm Görmemis » Di 3. Jul 2012, 14:24 hat geschrieben:Burka tut nicht einmal weh und wird auch dann als Symbol der Unterdrückung abgelehnt, wenn sie FREIWILLIG getragen wird. Die Bescheidung aber, die ohne Zustimmung der Opfer stattfindet und deshalb eine KÖRPERVERLETZUNG darstellt, wird aber erstaulicherweise bagatellisiert. Und wenn der Burkagegner plötzlich nichts gegen Beschneidung hat, dann entsteht eine Situation, die man nur als GROTESK empfinden kann.
Dampflok » Di 3. Jul 2012, 14:30 hat geschrieben:
In übelster charakterlicher Weise von Allen tritt hier Bukowski auf, die sich in die vorderste Reihe der rückständigsten religiösen Fundamentalisten gesellt, solange es nur darum geht, kleinen Jungen an die Schwänze zu gehen ob sie davon krepieren oder nicht. Bei Mädchen ist das - Schwupps! - für sie dann gleich gaaaanz was Anderes.
Da lob ich mir die echten Religiösen, die sich ihre Argumente nicht nach dem Wind wechseln, ob ich ihre Meinung nun teile oder nicht.
♂
Man deklariert es nicht zu "unnötigem Humbug". Das leibliche Wohl wird über die religiöse Tradition gestellt. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich mich nicht zu 100% in die Situation betroffener Gläubiger hineinversetzen kann. Dafür bräuchte ich ein Beispiel, das mich selbst betrifft. Ich maße mir also nicht an, zu verlangen, dass die Masse eine alte Tradition von heute auf morgen ohne jegliches Murren einfach abstellt. Aber ich würde gleichzeitig erwarten, dass man dem Gesetz aufgeschlossen gegenüber steht und zumindest bereit ist, nach einem Kompromiss zu suchen, der nicht allzu weit von dem abweicht, was gesetzlich untersagt ist.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 15:18 hat geschrieben:
Mit dieser Auslegung setzt du voraus, dass die Nichtbeschneidung besser für das Wohl des Kindes ist, als die Beschneidung. Das ist deine Meinung und meine Meinung weicht auch nicht stark davon ab, aber es ignoriert die Meinung der Eltern. Man deklariert eine Jahrtausende währende Tradition plötzlich zum unnötigen Humbug und despektiert den Glauben der Juden und Muslime. Kannst du dir vorstellen, dass man sich dadurch gedemütigt fühlt?
In den Augen der Eltern ist die Teilnahme an dieser religiösen Tradition und die anschließende Aufnahme in den Gemeinschaft zum Wohl des Kindes. Es ist damit zum Teil der Gemeinschaft geworden und das ist in den Augen der Eltern sehr wichtig.Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 16:04 hat geschrieben:Man deklariert es nicht zu "unnötigem Humbug". Das leibliche Wohl wird über die religiöse Tradition gestellt.
In den Augen der Eltern ist Burka die Teilnahme an dieser religiösen Tradition und die anschließende Aufnahme in den Gemeinschaft zum Wohl des Kindes. Es ist damit zum Teil der Gemeinschaft geworden und das ist in den Augen der Eltern sehr wichtig.Dampflok » Di 3. Jul 2012, 14:30 hat geschrieben:
In übelster charakterlicher Weise von Allen tritt hier Bukowski auf, die sich in die vorderste Reihe der rückständigsten religiösen Fundamentalisten gesellt, solange es nur darum geht, kleinen Jungen an die Schwänze zu gehen ob sie davon krepieren oder nicht. Bei Mädchen ist das - Schwupps! - für sie dann gleich gaaaanz was Anderes.
Da lob ich mir die echten Religiösen, die sich ihre Argumente nicht nach dem Wind wechseln, ob ich ihre Meinung nun teile oder nicht.
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Die Burka ist Symbol des radikalen Islams. Die Beschneidung ist das nicht.Ümmügülsüm Görmemis » Di 3. Jul 2012, 16:21 hat geschrieben: In den Augen der Eltern ist Burka die Teilnahme an dieser religiösen Tradition und die anschließende Aufnahme in den Gemeinschaft zum Wohl des Kindes. Es ist damit zum Teil der Gemeinschaft geworden und das ist in den Augen der Eltern sehr wichtig.
Ja, das glaube ich auch. Aber unser Gesetz sagt, dass es sich beim reinen Akt der Beschneidung um Körperverletzung handelt. Und nur DER Part ist nicht zulässig. Alles drum herum schon. Was mich wieder zurück zum potenziellen Kompromiss "Brit shalom" bringt. Ich sage nicht, dass jeder sich an die Stirn klatschen und sagen soll "Mensch, brit shalom - wieso sind wir da nicht früher drauf gekommen?!". Aber es ist durchaus etwas, worüber es sich in meinen Augen nachzudenken lohnt, wenn nicht in absehbarer Zeit ein anderes Urteil gefällt wird, das religiöse Beschneidungen legal zulässt.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 16:17 hat geschrieben: In den Augen der Eltern ist die Teilnahme an dieser religiösen Tradition und die anschließende Aufnahme in den Gemeinschaft zum Wohl des Kindes. Es ist damit zum Teil der Gemeinschaft geworden und das ist in den Augen der Eltern sehr wichtig.
Da rennst Du bei mir offene Türen ein. Natürlich ist Burka ein Symbol der Unterdrückung.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 15:24 hat geschrieben:
Die Burka ist Symbol des radikalen Islams.
Körperverletzung ist immer pervers.Die Beschneidung ist das nicht.
Nein, das sagt unser Gesetz nicht. Ein Gericht hat es lediglich so entschieden. Die Richter setzen dabei einfach voraus, dass die Eltern nicht zum Wohle des Kindes handeln. Das sind aber Entscheidungen, die bei einer anderen Betrachtungsweise und Abwägung der Rechtsgüter auch anders ausfallen können. Zum Beispiel, wenn man den Willen der Eltern ernst nimmt, zum Wohle des Kindes zu handeln....auch wenn man selber anderer Auffassung ist.Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 16:28 hat geschrieben:Ja, das glaube ich auch. Aber unser Gesetz sagt, dass es sich beim reinen Akt der Beschneidung um Körperverletzung handelt.
Da hast du völlig Recht. Das sehe ich übrigens genau so. Ich glaube nicht, dass die Männer oder Väter, die ihre Frauen und Töchter unter die Burka zwingen, es allesamt schlecht mit ihnen meinen. Trotzdem stehe ich auch in diesem Fall vor einer Abwägung und die fällt nach meinem subjektiven Empfinden für ein Verbot der Burka aus.Ümmügülsüm Görmemis » Di 3. Jul 2012, 16:32 hat geschrieben: Wer wie Du die Beschneidung akzeptiert, weil die Eltern angeblich das Beste für ihre Kinder wollen,
der kann nicht auf der anderen Seite behaupten, die Eltern der kleinen Mädchen, die in islamische Kleider gezwungen werden, wollten nicht das Beste für ihre Kinder. Auch die wollen das Beste für ihren Nachwuchs, aber trotzdem handeln sie falsch.
Urteil in Bezug auf unser Grundgesetz. Wenn ein anderes Urteil gefällt wird, das das alte außer Kraft setzt, dann ist das so. Derzeit hat das Urteil Gültigkeit das besagt, dass religiöses Wohl nicht über körperlichem steht. So verstehe ich das Urteil jedenfalls.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 16:39 hat geschrieben: Nein, das sagt unser Gesetz nicht. Ein Gericht hat es lediglich so entschieden. Die Richter setzen dabei einfach voraus, dass die Eltern nicht zum Wohle des Kindes handeln. Das sind aber Entscheidungen, die bei einer anderen Betrachtungsweise und Abwägung der Rechtsgüter auch anders ausfallen können. Zum Beispiel, wenn man den Willen der Eltern ernst nimmt, zum Wohle des Kindes zu handeln....auch wenn man selber anderer Auffassung ist.
Kein normaler Mensch tut seinem Kind etwas an, von dem er Nachteile für es befürchtet.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 15:44 hat geschrieben:
Da hast du völlig Recht. Das sehe ich übrigens genau so. Ich glaube nicht, dass die Männer oder Väter, die ihre Frauen und Töchter unter die Burka zwingen, es allesamt schlecht mit ihnen meinen.
Das Verbot der Burka ist in einer freien Gesellschaft nicht sinnvoll,Trotzdem stehe ich auch in diesem Fall vor einer Abwägung und die fällt nach meinem subjektiven Empfinden für ein Verbot der Burka aus.
Und?EUnion » Di 3. Jul 2012, 15:48 hat geschrieben:Falls die Beschneidung hier verboten wird dan frage ich mich was die ganzen Moslems dazu sagen werden sie hätten einen Grund mehr sich angegriffen zu fühlen und das schürt Konflikte.
Mal ganz ehrlich, aber die normale Taufe - nicht die der Baptisten - als Waterboarding zu bezeichnen ist doch etwas zu weit getrieben. Die kriegen noch weniger Wasser auf den Kopf als wenn sie von ihren Eltern gewaschen werden.gallerie » Mo 2. Jul 2012, 11:40 hat geschrieben: …rechtlich gesehen wird es da ein Problem geben!
Zur jüdischen Kultur/Religion in Deutschland gehört die Beschneidung von Kindern, sowie das christliche Waterboarding zur Taufe und das Anbeten einer Folterszene.
Eben. Genau diesen Umstand finde ich und einige andere ja auch so bemerkenswert, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass diese Leute ansonsten eben nicht durch eine besonders gesetzeskonforme oder empathische Natur auffallen. Ich halte diese Gesinnung, die hier offen zutage tritt für nicht weniger Besorgnis erregend als die Problematik, die sich aus einer rein religiös-traditionell motivierten Beschneidung von Kindern ergeben mag.Tantris » Mo 2. Jul 2012, 17:22 hat geschrieben:Marcin, erzähle ihnen doch, dass du sehr wohl ein knallharter gegner der abtreibung bist, solange die abtreiben wollende eindeutig unter 18 ist. Wie auch bei beschneidung und brustimplantaten.
Jekyll,
das problem ist: beide haben recht. Auch die gegner der beschneidung im kindsalter. Letztere wären allerdings überzeugender, wäre diese haltung konsequenter.
Dann schlage ich vor, du entwickelst dich auch zivilisatorisch weiter und hörst mit diesem Femofaschisten-Quatsch auf.Dampflok » Di 3. Jul 2012, 16:56 hat geschrieben:
Und?
Die müssen eben ausgetragen werden zugunsten der Menschenrechte. Die Zivilisation entwickelt sich halt weiter.
♂
http://www.beschneidung-von-jungen.de/h ... idung.htmlDie Beschneidung entblößt
Abhängig von der Menge an Vorhaut, die abgeschnitten wird, beraubt die Zirkumzision dem Mann bis zu 80% seiner Penishaut. Anhängig von der Länge der Vorhaut, macht die Zirkumzision den Penis um bis zu 25% kürzer. Sorgfältige anatomische Studien haben belegt, dass durch die Zirkumzision mehr als 1 Meter an Venen, Arterien und Kapillaren, mehr als 70 m an Nerven, und mehr als 20000 Nervenenden verloren gehen.(31) Das Muskelgewebe, die Drüsen, die Schleimhäute und das epitheliale Gewebe der Vorhaut werden auch alle komplett zerstört. ( .... )
( ... ) Die Beschneidung desensibilisiert den Penis radikal. Die Amputation der Vorhaut bedeutet, das reichhaltige Nerven-Netzwerk und alle Nervenrezeptoren in der Vorhaut abgeschnitten werden und für immer verloren gehen. Die Beschneidung beschädigt oder zerstört fast immer auch das Frenulum. Zusätzlich zum Verlust der Nervenenden, desensibilisiert der Verlust der Vorhaut auch die Eichel [und macht deren nur rund 4000 Nervenenden zunehmend unbrauchbar.] Da die Haut der nun permanent freiliegenden Eichel nun ständiger Reibung und Reizungen ausgesetzt ist, keratinisiert (verhornt) sie und wird dadurch hart und trocken. Die Nervenenden in der Eichel, welche sich beim intakten Penis gerade unter der Schleimhaut des inneren Vorhautblattes befinden, werden nun unter aufeinanderfolgenden Hornhautschichten "begraben". Die entblößte Eichel nimmt eine matte, gräuliche, lederhautartige Erscheinung an. ( ... )
Beschneidung behindert die sexuelle Funktion:
Die Amputation von zu viel Penishaut macht die verbleibende Haut permanent bewegungsunfähig, und hindert sie daran frei über den Schaft und die Eichel zu gleiten. Dieser Verlust an Beweglichkeit zerstört den Mechanismus, durch den die Eichel normalerweise stimuliert wird. Wenn der beschnittene Penis erigiert, wird die restliche unbewegliche Haut gedehnt, manchmal so straff, dass nicht genug Haut übrig ist um den Schaft zu bedecken. Behaarte Haut vom der Leistengegend oder dem Hodensack wird so oft den Schaft heraufgezogen, wo normalerweise keine Haare zu finden sind. Die chirurgisch entblößte Schleimhaut der Eichel hat keine schützenden Talgdrüsen. ( .. )
Beschneidung ist unhygienisch und ungesund
Die Zirkumzision ist unhygienisch und gesundheitsschädlich: Einer der am weitesten verbreiteten Irrtümer ist, dass die Beschneidung den Penis sauberer mache oder die Intimpflege vereinfache. Diese Behauptungen wurden widerlegt. Die künstlich entblößte Eichel und die Harnröhren Öffnung des beschnittenen Penis sind ständig Reibung und Schmutz ausgesetzt, was den beschnitten Penis unsauberer werden lässt. Der Verlust der schützenden Vorhaut, macht den Harntrakt empfindlich gegenüber eindringenden bakteriellen und viralen Krankheitserregern.
Kein Problem! 50% des Sorgerechtes, der Hochschulreifen, der Lebenserwartung, der Landesverteidigung, der Arbeitslosigkeit und der Haftstrafen an den Mann und ich höre sofort auf, den feministischen Quotenwahn zu kritisieren.Jekyll » Di 3. Jul 2012, 16:34 hat geschrieben:Dann schlage ich vor, du entwickelst dich auch zivilisatorisch weiter und hörst mit diesem Femofaschisten-Quatsch auf.
Na dann hau mal Deinem Kind einen ordentlichen Arschvoll, mal sehen ob das dann keine Körperverletzung ist. Jahrhunderte lang wurde geprügelt, zu Hause in der Schule in der Kirche. Man hat es abgeschaft, richtig und gut.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 13:12 hat geschrieben:
Die Eltern können die Einwilligung geben. Dann ist es keine rechtswidrige Körperverletzung mehr. Das Gericht maßt sich jedoch an, besser über das Wohl des Kindes entscheiden zu können als die Eltern. Ob das so ist, bleibt dahingestellt. Die Anmaßung bleibt.
Der deutsche Staat maßt sich auch an, Eltern zu bestrafen, die ihren Kindern auch wenn berechtigt und verdient, einen Arschvoll geben.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 14:02 hat geschrieben:
Das umschreibt exakt das, was ich geschrieben habe.
Das Gericht unterstellt den Eltern, dass sie nicht zum Wohle des Kindes handeln. Jeder kann seine eigene Meinung haben, ob eine Beschneidung zum Wohle des Kindes ist, aber ich möchte den Eltern nicht unterstellen, dass sie willentlich gegen das Wohl ihres eigenen Kindes entscheiden. Die Eltern lassen die Beschneidung nicht durchführen, weil sie auf "perverse Quälereien" stehen oder ihrem Kind etwas Böses wollen, sondern weil sie der Überzeugung sind, dass es zum Wohle des Kindes ist, wenn es als vollwertiges Mitglied in die Religionsgemeinschaft bzw. in das Volk aufgenommen wird. Und genau zu diesem Moment maßt sich der deutsche Staat an, Juden und Muslimen vorzuschreiben, was gut oder schlecht für ihr Kind ist. Das ist etwas, was mir missfällt.
hatte ich auch gerade so gedacht!
Dampflok » Di 3. Jul 2012, 14:30 hat geschrieben:
In übelster charakterlicher Weise von Allen tritt hier Bukowski auf, die sich in die vorderste Reihe der rückständigsten religiösen Fundamentalisten gesellt, solange es nur darum geht, kleinen Jungen an die Schwänze zu gehen ob sie davon krepieren oder nicht. Bei Mädchen ist das - Schwupps! - für sie dann gleich gaaaanz was Anderes.
Da lob ich mir die echten Religiösen, die sich ihre Argumente nicht nach dem Wind wechseln, ob ich ihre Meinung nun teile oder nicht.
♂
Ich hatte ja einen Kompromisvorschlag gemacht, ist ja keiner darauf eingegangen.Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 15:04 hat geschrieben:
Man deklariert es nicht zu "unnötigem Humbug". Das leibliche Wohl wird über die religiöse Tradition gestellt. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich mich nicht zu 100% in die Situation betroffener Gläubiger hineinversetzen kann. Dafür bräuchte ich ein Beispiel, das mich selbst betrifft. Ich maße mir also nicht an, zu verlangen, dass die Masse eine alte Tradition von heute auf morgen ohne jegliches Murren einfach abstellt. Aber ich würde gleichzeitig erwarten, dass man dem Gesetz aufgeschlossen gegenüber steht und zumindest bereit ist, nach einem Kompromiss zu suchen, der nicht allzu weit von dem abweicht, was gesetzlich untersagt ist.
Bislang sehe ich nur ein vehementes Sträuben gegen JEGLICHE Form von Kompromiss. Es kommt mir in manchen offiziellen Aussagen sogar so vor, als könne man ja wohl nicht ernsthaft davon ausgehen, dass dieses "lächerliche Urteil" von den Betroffenen auch nur ansatzweise ernst genommen würde. DAS hat für mich was von Respektlosgkeit. Nicht zuletzt auch dem Grundgesetz gegenüber.
Eine Impfung dient der Stärkung der natürlichen Abwehr, somit der Prophylaxe. Eine Zwangsbeschneidung des Penis greift irreversibel in die natürlichen, interaktiven Funktionen der einzelnen Bestandteile des Penis ein. Da du keinen Penis hast, kannst du natürlich solch sinnentleerte Sprüche machen.Umetarek » Di 3. Jul 2012, 18:44 hat geschrieben:Ich bin gespannt, wann sich der erste durchsetzt, der bei Impfung auf Körperverletzung plädiert...
Stimmt,Juden tragen keine Burka, deshalb hier auch so Deine Meinung.Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 15:24 hat geschrieben:
Die Burka ist Symbol des radikalen Islams. Die Beschneidung ist das nicht.
Milady de Winter » Di 3. Jul 2012, 16:04 hat geschrieben:Man deklariert es nicht zu "unnötigem Humbug". Das leibliche Wohl wird über die religiöse Tradition gestellt. Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich mich nicht zu 100% in die Situation betroffener Gläubiger hineinversetzen kann. Dafür bräuchte ich ein Beispiel, das mich selbst betrifft. Ich maße mir also nicht an, zu verlangen, dass die Masse eine alte Tradition von heute auf morgen ohne jegliches Murren einfach abstellt. Aber ich würde gleichzeitig erwarten, dass man dem Gesetz aufgeschlossen gegenüber steht und zumindest bereit ist, nach einem Kompromiss zu suchen, der nicht allzu weit von dem abweicht, was gesetzlich untersagt ist.
Bislang sehe ich nur ein vehementes Sträuben gegen JEGLICHE Form von Kompromiss. Es kommt mir in manchen offiziellen Aussagen sogar so vor, als könne man ja wohl nicht ernsthaft davon ausgehen, dass dieses "lächerliche Urteil" von den Betroffenen auch nur ansatzweise ernst genommen würde. DAS hat für mich was von Respektlosgkeit. Nicht zuletzt auch dem Grundgesetz gegenüber.
Vollkommen richtig dieser Satz, da erkennt man die Verlogenheit einiger user hier.Ümmügülsüm Görmemis » Di 3. Jul 2012, 15:32 hat geschrieben:
Wer wie Du die Beschneidung akzeptiert, weil die Eltern angeblich das Beste für ihre Kinder wollen,
der kann nicht auf der anderen Seite argumenitieren, die Eltern der kleinen Mädchen, die in islamische Kleider gezwungen werden, wollten nicht das Beste für ihre Kinder. Auch die wollen das Beste für ihren Nachwuchs, aber trotzdem handeln sie falsch.
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auf diesen Schwachsinn habe ich ehrlich gesagt schon gewartet!Umetarek » Di 3. Jul 2012, 17:44 hat geschrieben:Ich bin gespannt, wann sich der erste durchsetzt, der bei Impfung auf Körperverletzung plädiert...
Aber das radikale Festhalten der orthodoxen Juden am Text der Thora ist nicht extrem?Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 16:24 hat geschrieben:
Die Burka ist Symbol des radikalen Islams. Die Beschneidung ist das nicht.
Neben allen benannten Gründen ( GG, ReligionsFREIHEIT etc. ) für eine breite Allianz gegen Zwangsbeschneidungen, sehe ich einen weiteren Aspekt : Ich denke, die jetzige öffentliche Debatte macht insbesondere unbeschnittenen Männern einmal deutlich, wie viel Geringschätzung ein bei ihnen zum Glück noch vorhandenes Körperteil in der Wahrnehmung der Beschneidungsbefürworter funktionell besitzt.Jekyll » Di 3. Jul 2012, 17:31 hat geschrieben:Eben. Genau diesen Umstand finde ich und einige andere ja auch so bemerkenswert, insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass diese Leute ansonsten eben nicht durch eine besonders gesetzeskonforme oder empathische Natur auffallen. ( .. )
Das kann mir tatsächlich nicht passieren - nicht mehr. Ich habe meine Scheidung schon hinter mir, ohne dass diese bei mir traumatische Spuren hinterlassen hätte.Dampflok » Di 3. Jul 2012, 18:02 hat geschrieben:
Kein Problem! 50% des Sorgerechtes, der Hochschulreifen, der Lebenserwartung, der Landesverteidigung, der Arbeitslosigkeit und der Haftstrafen an den Mann und ich höre sofort auf, den feministischen Quotenwahn zu kritisieren.
Über "Quatsch" reden wir später, wenn Deine Ex Dir die Hosen runterzieht und Deine Kinder klaut.
Aber ich weiß, das passiert ja nur Anderen, "mir doch nicht!"![]()
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