Hiermit eröffne ich einen neuen Thread in dieser Sache.
Jetzt geht es um den Untersuchungsbericht.
Nach dem skandalösen Schikanieren der Offiziersanwärter - bis hin zum Tod - kommt nun der neue Skandal hinzu:
Die Marine findet das völlig in Ordnung so ...
Ihr auch?
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 33,00.htmlEntlastung für Crew und ihren Kommandanten
Hintergrund für den Streit im Ausschuss sind die von vielen Offiziersanwärtern vorgebrachten Vorwürfe, die Stammmannschaft habe mit Duldung der Schiffsführung die Segelschüler mit harschem Drill zum Aufentern in die Masten gezwungen - auch nachdem im November 2010 eine junge Offiziersanwärterin bei einem Sturz tödlich verunglückt war. Als die Vorwürfe, die dem Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus anvertraut wurden, öffentlich geworden waren, kamen weitere Hinweise auf merkwürdige Rituale an Bord bis hin zu einer angeblichen sexuellen Nötigung eines Offiziersanwärters ans Licht.
Der Bericht der Marine hingegen hatte sowohl Norbert Schatz als auch seine Stammmannschaft in ihrer Bewertung ziemlich eindeutig entlastet - Kommandeur Schatz war im Frühjahr vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) vorläufig abgesetzt worden.
Die in der Öffentlichkeit kursierenden Vorwürfe, so das pauschale Abschlussurteil der Marine, seien "nicht haltbar". Das erstaunliche Fazit der Untersuchungskommission: Obwohl die vorgebrachten Beschreibungen eines ziemlich merkwürdigen Eigenlebens an Bord durch die Befragung der Offiziersanwärter und der Mannschaft "in Teilen bestätigt" worden seien, hätten diese "bei weitem nicht die Qualität, die ihnen ursprünglich beigemessen worden ist".
Zentraler Vorwurf nicht geklärt
Scharfe Kritik an dem Bericht kommt von den Angehörigen der im November verunglückten Kadettin. "Nicht nachvollziehbar", nannte ihr Onkel das Ergebnis laut Vorabbericht der "Mitteldeutschen Zeitung". Seine Nichte sei definitiv in die Takelage hochgetrieben worden. "Dieser Unfall hätte vermieden werden können." Der Familienangehörige warf der Marine zudem Vertuschung vor: "Die Marine ist ein in sich geschlossener Apparat. Kein Mensch hat etwas anderes erwartet als das, was jetzt an die Öffentlichkeit kommt."
Klar ist jetzt: Mit diesem Bericht hat die Marine weder sich selbst noch dem neuen Minister de Maizière einen Gefallen getan. Schon vor der Sitzung des Ausschusses gab es Kritik an dem Report, da er aus Sicht des SPD-Politikers Rainer Arnold nicht mit den Details der Recherchen zu vereinbaren sei.