Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

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Dampflok94
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Dampflok94 »

Hiver » So 5. Feb 2012, 10:05 hat geschrieben:
Die Begriffe 'LINKS' und 'RECHTE' werden absolut falsch verwendet. Die Begriffe wurden ganz zufällig aus der Sitzverteilung der französischen Nationalversammlung der Revolution von 1792 abgeleitet.
Links saßen die Vertreter der einfachen Bürger, in der Mitte Kirchenvertreter und rechts die Reste des Adels und die Bourgeoisie.
Gefestigt haben sich die Begriffe, da sich in der Reichsversammlung in der Frankfurter Paulskirche die Vertreter ebenso wie in der fran. Nationalversammlung organisierten.
Links bedeutet daher ein Vertreter der Interessen der armen Menschen der Arbeiter und der abhängigen Bauern zu sein.
Rechts sind die Vertreter des Adels, die Vermögenden und auch die Vertreter der Beamten, Selbständige und Freiberufler anzutreffen.
Die Begriffe Links und Rechts haben also nichts mit Politik sondern nur mit der sozialen Herkunft zu tun.
Diktaturen haben damit nichts zu tun, allerdings zeigt die Geschichte, dass mehrheitlich die Diktaturen sich auf das linke Klientel stützen.
In diesem Sinn hat Frau Steinbach völlig recht, der Faschismus in Italien wie der Nationalsozialismus in Deutschland kommt aus dem Arbeiterbereich und ohne diesen braunen Mob hätte sich eine NSDAP niemals etablieren können. Natürlich hatte der Diktator sofort einige "Bonbons" bereit, wie die Verringerung der Arbeitslosenzahl und die Einstellung der Kriegslasten aus dem WK1. Auch die Neiddebatte um die vermeintlich reichen Juden fiel bei den unwissenden armen Menschen sofort auf fruchtbaren Boden. Es fehlte in diesen Kreisen an Menschen die denken und kritisch hinterfragen können.
Obwohl ich deine Links-Rechts-Definition für etwas schräg halte, nehme ich sie einfach mal so hin. Aber zu behaupten Hitler hätte eine Politik für den "kleinen Mann" gemacht, ist doch sehr abenteuerlich. Wahrscheinlich hat er sich deshalb der besonderen Zuwendungen seiten der Schwerindustrie erfreuen dürfen. Und die Enteignungen der Banken und Konzerne im Dritten Reich sind ja Tatsache. Oder vielleicht nicht?
Es ist fraglos richtig, daß es Hitler lange geschafft hat den Arbeitern vorzugaukeln er würde in ihrem Interesse handeln. Darauf ist auch sein Erfolg mit zurück zu führen. Aber das heißt ja noch lange nicht, daß dem auch so war!
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Holger
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Holger »

Hiver » So 5. Feb 2012, 09:39 hat geschrieben:
Wenn Du keine Ahnung von der person erika Steinbach hast, dann braucht man nur Wiki lesen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Steinbach

Es macht aber keinen Sinn nur Dummheiten zu posten. Die Ächtung der Vertreibung ist ein Grundmaxime der UNO und Vertreibung hat mit Nationalitäten nichts zu tun. Auch kann man nicht den deutschen Vertriebenen die Hauptlast für die Folgen des 3. Reichs aufbürden.
Tut mir schrecklich leid wenn dir mein Beitrag nicht gefällt.
Lies doch einfach deinen wiki-link selbst einmal,
auch das was unter "Polen" steht.

Im übrigen kann Vertreibung durchaus was mit Nationalität zu tun haben.
Und deine letzte Anmerkung ist deine Sicht der Dinge,
die meine Erklärung dafür warum Frau Steinbach das 1000jährige nach links rückt nicht widerlegt.

Unterschwellig bestätigst du mich sogar, dir gefällt wahrscheinlich bloss meine Wortwahl nicht.
Holger
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Holger »

ABW » So 5. Feb 2012, 10:24 hat geschrieben: Ich sehe es auch so und kann nur hinzufügen: der Sozialismus des 3. Reiches war am meisten gelungener Sozialismus.
Im Vergleich mit dem Sozialismus in d. USSR, Kambodzscha oder Nordkorea. Auch sogar China.
Seltsam ist es deswegen, das die Linke sich davon distanzieren. :)
so links wie du sind die meisten Linken dann wohl doch wieder nicht
Herr Bert
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Herr Bert »

Wie erklärt man dann, dass Sprüche wie
"unterm Hitler war nicht alles schlecht"
ausnahmlos aus der rechten Ecke kommen?
Hiver
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Hiver »

Meine Links-Rechts Definition entspricht der historischen Entwicklung dieser Begriffe.
Die Zustände vor 1933 in Deutschland kann Dir nur Jemand aus eigener Erfahrung mitteilen. Ich habe meine Kenntnisse von meinen Eltern und Großeltern. Die Zeiten waren durch sehr große Armut und Not gekennzeinet
Das NS-Regime brachte das Winterhilfswerk, die NS-Volkswohlfahrt, Kraft durch freude, die Frauenpolitik und ein zügiger Abbau der Arbeitslosigkeit.
Nochmals ein strenger Winter 1933 oder 1934 ohne die Sozialmaßnahmen der Braunen hätten viele Menschen nicht überlebt, so die Meinung vieler Augenzeugen.
Allerdings und das weiß ich auch genau, wer lesen konnte und sich das Standardwerk A.H.'s (Mein K.) Ende der 20'er Jahre anschaute und kritisch hinterfragte, dem war die Entwicklung zum Krieg keine Überraschung mehr. Es war auch klar, diese Sozialpolitik des NS hatte nur den Zweck die Machtübernahme zu festigen.
Weiterhin gehört zur Wahrheit, dass weder Sozis, noch Kommunisten oder Zentrum etwas zur Linderung der größten Not getan hat, außer die Kirchen taten etwas für die Hungrigen.
Hiver
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Hiver »

Herr Bert » So 5. Feb 2012, 14:37 hat geschrieben: Wie erklärt man dann, dass Sprüche wie
"unterm Hitler war nicht alles schlecht"
ausnahmlos aus der rechten Ecke kommen?
Wer das sagt muß ja kein "Rechter" sein, es ist ganz einfach die Wahrheit. Hitler nur auf den Holocaust und 2. WK zu reduzieren, ist zu kurz gesprungen. Allerdings ist Hitler ein Paradebeispiel wie ein Demagoge mit Zuckerbrot und Peitsche seine Macht festigen kann.
ABW

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von ABW »

Hiver hat geschrieben:Es war auch klar, diese Sozialpolitik des NS hatte nur den Zweck die Machtübernahme zu festigen.
Es war klar, und jetzt nicht mehr..? Das verstehe ich gut.
Dies ist aber nicht die Hauptfrage in diesem Thema. Also, wenn wir eine sozialistische Partei immer als "linke" bezeichnen, dann ist es klar: die NSDAP war eine linke Partei.
Das heißt, wir müssen es nicht unbedingt nach der Ursachen ihrer Sozialpolitik weitersuchen, die waren Sozialisten und deswegen bauten sie Sozialismus. Diese Erklärung finde ich voll ausreichend.
....
Sollte die Frage so stehen: weswegen führen heute unsere "Kapitalisten" (oder "Demokraten", wenn man so will) die Sozialpolitik von heute (ich meine die Zeit nach dem Krieg bis heute)..?, dann wäre Ihre solche Erklärung vielleicht nötig. Also, etwa: "es hatte nur den Zweck die Machtübernahme zu festigen."
Dan hätte ich vielleicht ausrufen können: "Ah, sooo..! Wirklich, die fanden es für sich unpresentabel, wenn den Menschen in demokratischen Deutschland viel schlimmer geht, als in der Nazi-Zeit, und das wäre wirklich eine sehr schlechte Werbung für Demokratie.." :)
Zuletzt geändert von ABW am Sonntag 5. Februar 2012, 19:04, insgesamt 2-mal geändert.
Holger
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Holger »

Jesus war auf jeden Fall rechts,
sonst wäre die C-Sozen-U
keine Mitte-Partei.
Herr Bert
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Herr Bert »

ABW » Sonntag 5. Februar 2012, 18:33 hat geschrieben: Es war klar, und jetzt nicht mehr..? Das verstehe ich gut.
Dies ist aber nicht die Hauptfrage in diesem Thema. Also, wenn wir eine sozialistische Partei immer als "linke" bezeichnen, dann ist es klar: die NSDAP war eine linke Partei.
Das heißt, wir müssen es nicht unbedingt nach der Ursachen ihrer Sozialpolitik weitersuchen, die waren Sozialisten und deswegen bauten sie Sozialismus. Diese Erklärung finde ich voll ausreichend.
....
Sollte die Frage so stehen: weswegen führen heute unsere "Kapitalisten" (oder "Demokraten", wenn man so will) die Sozialpolitik von heute (ich meine die Zeit nach dem Krieg bis heute)..?, dann wäre Ihre solche Erklärung vielleicht nötig. Also, etwa: "es hatte nur den Zweck die Machtübernahme zu festigen."
Dan hätte ich vielleicht ausrufen können: "Ah, sooo..! Wirklich, die fanden es für sich unpresentabel, wenn den Menschen in demokratischen Deutschland viel schlimmer geht, als in der Nazi-Zeit, und das wäre wirklich eine sehr schlechte Werbung für Demokratie.." :)
Ich möchte Sie bitten, keine Zitate mit meinem Namen zu versehen,
die ich nicht geschrieben habe.
ABW

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von ABW »

Holger » So 5. Feb 2012, 18:52 hat geschrieben:Jesus war auf jeden Fall rechts,
sonst wäre die C-Sozen-U
keine Mitte-Partei.
Sie machen hier nicht ersten Mal solche leichtsinnige Sprüche, was zeigt, dass es bei Ihnen kein Zufall ist, sondern eine Systemfehler.
Und es liegt daran: Sie verstehen es nicht, dass es keine "linke" oder "rechte" Menschen (geschweige von Götter) gibt. Wenn wir um "links" oder "rechts" sprechen, geht es um die Ideologien.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Monaco Franze »

Beide, NSDAP und KPdSU (und deren Ableger), treffen sich nicht links oder rechts sondern im Totalitären. Das Totalitäre ist aber nicht per se links oder rechts -> diese Diskussion findet auf der falschen Deutungsebene statt.
Man glaubt gar nicht, wie schwer es oft ist, eine Tat in einen Gedanken umzusetzen
-Karl Kraus-
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

Natürlich war die nsdap keine linke partei. Der linke flügel, die SA wurde ja auf nazi-art entsorgt.

Hitler hat sich ein paar sachen von den linken abgeschaut, das ist richtig. Aber, er trug auch einen bart wie chaplin. War er deshalb ein komiker?
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von georges cadoudal »

Keiner der linksgesinnten in diesem Forum hat je irgendeine Definition seines Gedankenguts vorgelegt. auch nur annähernd! Obwohl ich schon mehrmals darum bat.

Daraus ziehe ich Schlüsse, daß die Genossen selber nicht so genau wissen, was sie sind.

Politisch gesehen sind diejenigen Parteien/Personen links orientiert, die an die freimaurerische Lügendreifältigkeit egalite, fraternite, liberte glauben und aus diesem Aberglauben heraus handeln.

In diesem Sinne war die Nsdap eine linke Partei.

Im späteren 19. Jhdt. wurden als links zunehmend die Anhänger marxscher Pseudoreligion Kommunismus (Konmmies. Sozis) und noch später – ein breitgefächertes Spektrum von deren „Ableger“ - Grünen, Linke usw. – bezeichnet.

Als politisch „Rechte“ wurden historisch die Parteien/Personen betrachtet, die die o.g. Lügendreifältigkeit ablehnten und ggf. dagegen kämpften
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

georges cadoudal » Mo 6. Feb 2012, 17:41 hat geschrieben:Keiner der linksgesinnten in diesem Forum hat je irgendeine Definition seines Gedankenguts vorgelegt. auch nur annähernd! Obwohl ich schon mehrmals darum bat.
Vielleicht solltest du erstmal erklären, was du mit der wortschöofung "definition seines gedankenguts" meinst und natürlich, wer deiner meinung nach "linksgesinnt" ist.

nazisprech versteht nicht jeder.
Daraus ziehe ich Schlüsse, daß die Genossen selber nicht so genau wissen, was sie sind.
dieser einblick in deine denk-methoden erklärt einiges...
Politisch gesehen sind diejenigen Parteien/Personen links orientiert, die an die freimaurerische Lügendreifältigkeit egalite, fraternite, liberte glauben und aus diesem Aberglauben heraus handeln.
links ist alles, was links von mir ist. Da ich rechtsaussen bin, seid ihr alle linke spinner. Jawoll.
In diesem Sinne war die Nsdap eine linke Partei.
wenn du rechts von den nazis stehst, ist die nsdap für dich links. Klar.
Im späteren 19. Jhdt. wurden als links zunehmend die Anhänger marxscher Pseudoreligion Kommunismus (Konmmies. Sozis) und noch später – ein breitgefächertes Spektrum von deren „Ableger“ - Grünen, Linke usw. – bezeichnet.
Marx war schon ein notorischer umweltschützer, nöch, kamerad?
Als politisch „Rechte“ wurden historisch die Parteien/Personen betrachtet, die die o.g. Lügendreifältigkeit ablehnten und ggf.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Spitzbube »

georges cadoudal » Mo 6. Feb 2012, 16:41 hat geschrieben: Politisch gesehen sind diejenigen Parteien/Personen links orientiert, die an die freimaurerische Lügendreifältigkeit egalite, fraternite, liberte glauben und aus diesem Aberglauben heraus handeln.
Aha. Gut zu wissen.
georges cadoudal » Mo 6. Feb 2012, 16:41 hat geschrieben:In diesem Sinne war die Nsdap eine linke Partei.
Und wie! Sie trat unentwegt für Freiheit, Gleicheit und Brüderlichkeit ein. Wie schade, daß ihre Zeitgenossen so uneinsichtig waren!

Es riecht so streng... nach Troll?!
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Athos »

Herr Bert » So 5. Feb 2012, 14:37 hat geschrieben: Wie erklärt man dann, dass Sprüche wie
"unterm Hitler war nicht alles schlecht"
ausnahmlos aus der rechten Ecke kommen?
Jaja... "nur das mit der Autobahn - das hätter er nicht machen dürfen".

Oder so...
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

Athos » Di 7. Feb 2012, 02:35 hat geschrieben: Jaja... "nur das mit der Autobahn - das hätter er nicht machen dürfen".

Oder so...
Wer hitler nicht für einen linken hält, zumindest aus taktischen gründen, der ist doch gar kein richtiger rechtsknaller.
georges cadoudal

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von georges cadoudal »

Spitzbube » Mo 6. Feb 2012, 17:57 hat geschrieben:
Aha. Gut zu wissen.



Und wie! Sie trat unentwegt für Freiheit, Gleicheit und Brüderlichkeit ein. Wie schade, daß ihre Zeitgenossen so uneinsichtig waren!

Es riecht so streng... nach Troll?!
mit so einem ausgeprägten Sinnesorgan kannst du dich bestimmt auf die Bedeutung dieser Dreifaltigkeit im 3. Reich besinnen. Der eingebaute Systembug dieser Lügendreifältigekit ist - man kann sie so oder so deuten und auf der Grundlage dieser oder jener Deutung Massenterror veranstalten ;)
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

georges cadoudal » Di 7. Feb 2012, 14:02 hat geschrieben:
mit so einem ausgeprägten Sinnesorgan kannst du dich bestimmt auf die Bedeutung dieser Dreifaltigkeit im 3. Reich besinnen. Der eingebaute Systembug dieser Lügendreifältigekit ist - man kann sie so oder so deuten und auf der Grundlage dieser oder jener Deutung Massenterror veranstalten ;)
Erzähl mehr!
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Spitzbube »

Tantris » Di 7. Feb 2012, 12:36 hat geschrieben:Wer hitler nicht für einen linken hält, zumindest aus taktischen gründen, der ist doch gar kein richtiger rechtsknaller.
Wer ihn ernsthaft für einen Linken hält kann nicht ernstgenommen werden.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

Spitzbube » Di 7. Feb 2012, 14:15 hat geschrieben:
Wer ihn ernsthaft für einen Linken hält kann nicht ernstgenommen werden.
Selbst für diesen fall hat er ja vorgebaut und gleich noch eine einheit der slogans mit der frz. revolution behauptet. Das kann der kamerad troll nicht mal selber ernst nehmen...
Bukowski

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Bukowski »

[quote="Hiver » So 5. Feb 2012, 10:05"][/quote]

In diesem Sinn hat Frau Steinbach völlig recht, der Faschismus in Italien wie der Nationalsozialismus in Deutschland kommt aus dem Arbeiterbereich und ohne diesen braunen Mob hätte sich eine NSDAP niemals etablieren können. Natürlich hatte der Diktator sofort einige "Bonbons" bereit, wie die Verringerung der Arbeitslosenzahl und die Einstellung der Kriegslasten aus dem WK1. Auch die Neiddebatte um die vermeintlich reichen Juden fiel bei den unwissenden armen Menschen sofort auf fruchtbaren Boden. Es fehlte in diesen Kreisen an Menschen die denken und kritisch hinterfragen können.

-------

Nein, was Du sagst, das ist in diesem Punkt historisch richtig falsch.

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelsp ... 73698.html

http://hup.sub.uni-hamburg.de/opus/voll ... Hitler.pdf
Zuletzt geändert von Bukowski am Dienstag 7. Februar 2012, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von schokoschendrezki »

Historisch ist die Geschichte sozialistischer Ideen wahrscheinlich ganz schön verwickelt und unscharf ... aber in des Wortes direkter Bedeutung läuft es doch im Prinzip einfach auf eine Überhöhung der Rolle von Gemeinschaften hinaus. Mit "sozialen" Aspekten hat jedes Gemeinschaftswesen zu tun, "sozialistisch" wirds, wenn die Rolle dieser Gemeinschaften übers normale Maß hinaus betont wird. Das eine Mal bezogen auf die Klasse, das andere mal bezogen auf die Nation oder die ethnische Rasse. Im Grunde hat die Steinbach da eher eine triviale Nullaussage rausgelassen. Aber nun ist die Frau in aller Munde. Das ärgert mich. Aber gottlob ist auch damit das Aussterben der Vertriebenenverbände nicht aufzuhalten.

Dass die NSDAP eine "Arbeiterpartei" war, halte ich für reine Demagogie. Sie vertrat vor allem die Interessen des (teils von Abstieg bedrohten) Mittelstands, von Handwerkern wie auch des von ihne so genannten "schaffenden" Kapitals.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von georges cadoudal »

schokoschendrezki » Di 7. Feb 2012, 14:27 hat geschrieben:Historisch ist die Geschichte sozialistischer Ideen wahrscheinlich ganz schön verwickelt und unscharf ... aber in des Wortes direkter Bedeutung läuft es doch im Prinzip einfach auf eine Überhöhung der Rolle von Gemeinschaften hinaus. Mit "sozialen" Aspekten hat jedes Gemeinschaftswesen zu tun, "sozialistisch" wirds, wenn die Rolle dieser Gemeinschaften übers normale Maß hinaus betont wird. Das eine Mal bezogen auf die Klasse, das andere mal bezogen auf die Nation oder die ethnische Rasse. ...
Sozialismus/Kommunismus wurde als Sklavenreligion in der Fassung für Sklaven im wissenschaftlich klingenden Jargon abgefaßt und kolportiert. Im Grunde geht es um eine Sklavengesellschaft nach Vorbild Ägyptens zur Zeit des Exodus. Da die Begriffe Nation/Rasse/Heimat/Familie usw. zur Selbstidentifikation des Menschen und somit zum Entsklaven dienen, wurden diese von denLinken jeder Couleur verteufelt und zum Ausrotten prädestiniert. Die bedeutungslosen quasi-wissenschaftlichen Begriffe wie Klasse, Proletarier, Bourgeoisie wurden zum Zweck der Verdummung und Täuschung eingeführt und je nach Partei und Ausrichtung gedeutet und umgesetzt.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von schokoschendrezki »

georges cadoudal » Di 7. Feb 2012, 14:59 hat geschrieben:
Sozialismus/Kommunismus wurde als Sklavenreligion in der Fassung für Sklaven im wissenschaftlich klingenden Jargon abgefaßt und kolportiert. Im Grunde geht es um eine Sklavengesellschaft nach Vorbild Ägyptens zur Zeit des Exodus. Da die Begriffe Nation/Rasse/Heimat/Familie usw. zur Selbstidentifikation des Menschen und somit zum Entsklaven dienen, wurden diese von denLinken jeder Couleur verteufelt und zum Ausrotten prädestiniert. Die bedeutungslosen quasi-wissenschaftlichen Begriffe wie Klasse, Proletarier, Bourgeoisie wurden zum Zweck der Verdummung und Täuschung eingeführt und je nach Partei und Ausrichtung gedeutet und umgesetzt.

Das entspricht in etwa dem Reflex, den das wilhelminische Schimpfwort "vaterlandslose Gesellen" für Kommunisten, Marxisten und Sozialdemokraten zum Ausdruck bringt.

Die Tatsache, dass seit einem Interview 2004 von Wolfgang Thierse mit der "Welt" der Begriff "vaterlandslose Gesellen" im sozialdemokratischen Sprachgebrauch auch für Unternehmen gebräuchlich ist, die ihren Sitz ins Ausland verlegen, spricht eigentlich eher für eine Art Konvergenz von gemeinschaftsüberhöhenden Grundsätzen zwischen Rechten und Linken.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

[...]
Zuletzt geändert von Kopernikus am Dienstag 7. Februar 2012, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ad hominem Spam [MOD]
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Spitzbube »

georges cadoudal » Di 7. Feb 2012, 13:59 hat geschrieben:Sozialismus/Kommunismus wurde als Sklavenreligion in der Fassung für Sklaven im wissenschaftlich klingenden Jargon abgefaßt und kolportiert. (...)
schokoschendrezki » Di 7. Feb 2012, 14:19 hat geschrieben:Das entspricht in etwa dem Reflex, den das wilhelminische Schimpfwort "vaterlandslose Gesellen" für Kommunisten, Marxisten und Sozialdemokraten zum Ausdruck bringt.
Wozu auf solch Geblubber eingehen?

Ach ja: war Bismarck etwa "links"? Immerhin führte er die Sozialgesetzgebung ein und sprach sogar von "Staatssozialismus". War Wilhelm II. sein Genosse? Ergriff er doch kurz nachseiner Thronbesteigung Partei für streikende Arbeiter...
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Libertyne »

Hab s doch gewusst, das Adolf ein Kommunist/Sozialist bei den Linken gewesen ist und Liebknecht sein Stellvertreter. :thumbup:
Jetzt haben die Linken schon Ihre eigenen KZ,s gebaut , Thälmann ist bei einen Arbeitsunfall ums leben gekommen und eine I M Erika hat es nie gegeben.

Fabrik Besitzer in der NSDAP???" Ich liebe doch euch alle"
Zuletzt geändert von Libertyne am Dienstag 7. Februar 2012, 20:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Spitzbube »

Libertyne » Di 7. Feb 2012, 19:41 hat geschrieben:Jetzt haben die Linken schon Ihre eigenen KZ,s gebaut...
Stimmt. Stalins GULAG hatte keine Gaskammern wie Auschwitz und Treblinka, aber das gilt auch für Buchenwald oder Dachau.
Libertyne » Di 7. Feb 2012, 19:41 hat geschrieben:...Thälmann ist bei einen Arbeitsunfall ums leben gekommen...
Ach gar? Und ich dachte immer, den hätten sie in Buchenwald ermordet...
Libertyne » Di 7. Feb 2012, 19:41 hat geschrieben:...und eine I M Erika hat es nie gegeben.
Stimmt, wenn die von mir wenig geschätzte Bundeskanzlerin gemeint ist: das ist schlicht Verleumdung. Ein "linksradikaler" Goebbels hätte das sicher goutiert.
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Beitrag von schokoschendrezki »

Spitzbube » Di 7. Feb 2012, 19:57 hat geschrieben: Wozu auf solch Geblubber eingehen?
Habe ich mich bei dem wenig reflektierten Posting zunächst auch gefragt. Und vor allem bei dem ganzen Thema. Für mich war die Steinbach schon immer einfach nur krank im Kopf.

Aber es lohnt doch, darüber nachzudenken. Es hat zum Beispiel unglaubliche Aufregungen gegeben anlässlich der Fremdarbeiter-Debatte wegen der berüchtigten Chemnitzer Rede von LaFontaine. Mich jedenfalls hat bislang noch niemand von der grundsätzlichen Abstinenz gegenüber latent nationalsozialistischen Positionen der linken Sozialdemokratie überzeugen können. Insofern fände ich es durchaus gut und konstruktiv, diese Konvergenz-Frage Nationalsozialistisch-Sozialdemokratisch wieder aufzuwerfen.

Noch weitaus brisanter finde ich das Ganze in Hinsicht auf die schwedisch-sozialdemokratische Volksheim-Ideologie mit ihrem menschenverachtenden Eugenik-Programm mit über 60000 Zwangssterilisierten. Es gibt nichts menschenfeindlicheres als die Idee, dass sich das Individuum über Gemeinschaften zu identifizieren habe.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Daylight

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Daylight »

Überholt und gelöscht.
Zuletzt geändert von Daylight am Mittwoch 8. Februar 2012, 02:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von USA TOMORROW »

Hier ein ganz netter Artikel zum Thema.

Wichtigster Satz meiner Meinung nach:
Nicht wenige Deutsche identifizieren Rechts mit Böse und Links mit Gut. Ihrem geschichtlichen Durchblick hilft das nicht.
Das scheint auch bei etlichen hier im Forum das Problem zu sein. :?
"It is incorrect to say that biological data cannot be decisive. It is scientifically correct to say that an individual human life begins at conception."

Professor Micheline Matthews-Roth
georges cadoudal

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von georges cadoudal »

Spitzbube » Di 7. Feb 2012, 19:57 hat geschrieben:


Wozu auf solch Geblubber eingehen?...
tust du doch und wie, wozu auch immer. Vermutlich, weil du nicht in der Lage bist, dagegen zu argumentieren ;)
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von ALT_Lartius »

Hier ein zwar kurzer, aber durchaus interessanter Text von Götz Aly zum Thema:

http://www.fr-online.de/meinung/kolumne ... 84232.html
Hiver
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Hiver »

Bukowski » Di 7. Feb 2012, 13:21 hat geschrieben:
In diesem Sinn hat Frau Steinbach völlig recht, der Faschismus in Italien wie der Nationalsozialismus in Deutschland kommt aus dem Arbeiterbereich und ohne diesen braunen Mob hätte sich eine NSDAP niemals etablieren können. Natürlich hatte der Diktator sofort einige "Bonbons" bereit, wie die Verringerung der Arbeitslosenzahl und die Einstellung der Kriegslasten aus dem WK1. Auch die Neiddebatte um die vermeintlich reichen Juden fiel bei den unwissenden armen Menschen sofort auf fruchtbaren Boden. Es fehlte in diesen Kreisen an Menschen die denken und kritisch hinterfragen können.

-------

Nein, was Du sagst, das ist in diesem Punkt historisch richtig falsch.

http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelsp ... 73698.html

http://hup.sub.uni-hamburg.de/opus/voll ... Hitler.pdf
Dann lies doch einmal deinen Link von der Uni-Hamburg genau durch. Tabelle 13 zeigt die Wähler nach Arbeiter, Arbeitslose (berufslose genannt) Bemanten und Mittelstand. Die Arbeitslosen waren mit bis zu 50% immer die stärkste Stütze der NSDAP.
Bukowski

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Bukowski »

Hiver » Mi 8. Feb 2012, 18:56 hat geschrieben:
Dann lies doch einmal deinen Link von der Uni-Hamburg genau durch. Tabelle 13 zeigt die Wähler nach Arbeiter, Arbeitslose (berufslose genannt) Bemanten und Mittelstand. Die Arbeitslosen waren mit bis zu 50% immer die stärkste Stütze der NSDAP.
Richtig, aber (aus dem anderen Link)

* rund jeder vierte Arbeiter, fast jeder fünfte Angestellte und Beamte, jede dritte Hausfrau, 39 Prozent der Selbständigen und Mithelfenden und fast jeder zweite Berufslose (Rentner, Pensionäre, Studenten mit eigenem Haushalt);

* jeder achte arbeitslose Arbeiter, gut jeder vierte arbeitslose Angestellte.

Wichtiger noch als Beruf oder Wohnort war vor 1933 der Faktor Konfession für die Wahlentscheidung der Deutschen, so Parteienforscher Falter. Bis zum Urnengang im März 1933 erwiesen sich Katholiken als weitgehend immun gegenüber der NSDAP. Erst bei der Stimmabgabe im März 1933 nahm ihr Anteil deutlich zu.

____________________

es lohnt sich, den Uni-Text unter WER wählte Hitler
weiter zu lesen. - Es war eine Mittelschichtsbewegung.
Adam Smith
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Adam Smith »

Hallo,

hier die Daten aus dem Link von der Uni Hamburg.

Reichstagswahl 1933

NDPD insgesamt: 39%

Arbeiter: 33% und Angestellte/Beamte 28%

Selbstständige/Mithelfende: 47% und Arbeitslose: 53%

Hausfrauen: 37%

Fazit:

Laut dem Link haben Arbeiter, Angestellte, Beamte und Frauen Hitler weniger häufig gewählt als der Durchschnittswähler.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Bukowski

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Bukowski »

Sebastian Hauk » Mi 8. Feb 2012, 20:11 hat geschrieben:Hallo,

hier die Daten aus dem Link von der Uni Hamburg.

Reichstagswahl 1933

NDPD insgesamt: 39%

Arbeiter: 33% und Angestellte/Beamte 28%

Selbstständige/Mithelfende: 47% und Arbeitslose: 53%

Hausfrauen: 37%

Fazit:

Laut dem Link haben Arbeiter, Angestellte, Beamte und Frauen Hitler weniger häufig gewählt als der Durchschnittswähler.
... und besonders resistent waren - Katholiken.
Adam Smith
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Adam Smith »

Hallo,

und hier noch ein Link:



Aktive Mitglieder der NSDAP waren vor allem jüngere Männer. Nur 7,8 Prozent der Neuzugänge zwischen 1925 und 1932 waren Frauen. Fast 70 Prozent der Mitglieder im Jahre 1930 waren jünger als 40 Jahre, 37 Prozent jünger als 30 Jahre. Auch von den Parteifunktionären waren 65 Prozent unter 40 Jahre, 26 Prozent unter 30. Neben der sozialen Rekrutierung spielte also das Alter, das jugendliche Auftreten, eine erhebliche Rolle für den Beitritt zur NSDAP.

In sozialer Hinsicht stammten von den neuen Mitgliedern der Jahre 1930 bis 1932 35,9 Prozent aus den Unterschichten, 54,9 Prozent aus der unteren Mittelschicht und 9,2 Prozent aus der Oberschicht. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung waren die untere Mittelschicht und die Oberschicht deutlich überrepräsentiert, die Unterschichten unterrepräsentiert. Dennoch rekrutierten sich die NSDAP-Mitglieder aus allen sozialen Schichten, was in der Parteienlandschaft der Weimarer Republik relativ ungewöhnlich war.

Den ursprünglichen Kern bildeten Angehörige der unteren Mittelschichten, darunter vor allem Kaufleute und Gewerbetreibende (17,3 Prozent), kleinere und mittlere Angestellte (25,6 Prozent), Freiberufler (3 Prozent) und nichtakademische Fachleute wie Bauern (14,1 Prozent). Am Vorabend der Septemberwahlen 1930 waren 17,3 Prozent der Mitglieder Selbständige aus Handwerk, Gewerbe und Handel (Anteil an der Gesamtbevölkerung nur 9,2 Prozent). Auch kleine und mittlere Angestellte waren gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung in der NSDAP immer überrepräsentiert. Obwohl ihnen parteipolitische Aktivitäten untersagt waren, waren 1930 immerhin schon 8,3 Prozent der Mitglieder der NSDAP Beamte. Bemerkenswert war auch der Anteil der Bauern mit 14,1 Prozent, war dies doch eine soziale Gruppe, die sich traditionsgemäß politisch weniger organisierte.
Bedeutung der Mittelschichten

Was für die soziale Herkunft der Mitglieder gilt, bestätigt sich mit einigen Verschiebungen auch bei den Wählern. Die NSDAP fand ihre Wähler in allen Schichten und sie stellte darum den Typus einer "Volkspartei" dar. Das Gewicht der verschiedenen sozialen Schichten veränderte sich im Verlauf der Parteigeschichte. Den stabilsten Kern der NS-Wählerschaft bildeten Angehörige der alten städtischen Mittelschichten und der kleinen Landwirte. In der großen Krise kamen vor allem Protestwähler aus der neuen Mittelschicht der Angestellten sowie aus dem Rentnermilieu hinzu. Nach 1930 wuchs zudem die Neigung bürgerlicher Honoratioren, die NSDAP zu wählen, sehr stark. Das zeigen die Wahlergebnisse in wohlhabenden Wohnvierteln der Städte. Der Anteil der Frauen unter den NS-Wählern war 1930 im Vergleich zur Gesamtbevölkerung noch leicht unterrepräsentiert, was sich bis 1933 in ein leichtes Übergewicht verwandelte.
http://www.bpb.de/themen/6IKLKL,4,0,Die ... krise.html

Fazit:

die NSDAP war vor allem erfolgreich bei jungen Männern, der unteren Mittelschicht und hier vor allem bei den Selbstständigen aus Handwerk, Gewerbe und Handel.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mittwoch 8. Februar 2012, 20:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Olifant »

Und was soll uns das nun alles sagen? Über die Ideologie der NSDAP enthalten die Links leider keinerlei Hinweise.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Adam Smith »

Olifant » Mi 8. Feb 2012, 20:29 hat geschrieben:Und was soll uns das nun alles sagen? Über die Ideologie der NSDAP enthalten die Links leider keinerlei Hinweise.
Und hier die Ideologie:
Direkt und indirekt Betroffene [Bearbeiten]

Der Boykott betraf potentiell etwa 60 Prozent aller deutschen Juden, die im Bereich Handel und Verkehr, weit überwiegend im Wareneinzelhandel, tätig waren. Im Ergebnis schädigte und zerstörte er vor allem Kleingewerbebetriebe, während er Großunternehmen und Bankhäuser kaum in Mitleidenschaft zog.

Jüdische Familienunternehmen wie die Warenhausketten von Oscar und Leonard Tietz, Woolworth und andere waren besonders betroffen. Einige der Tietz-Filialen wurden in Großstädten des Ruhrgebiets schon am 8. März für zwei Tage zur Schließung gezwungen.[29] Am 12. März wurden ihre Kunden in Hamburg zeitweise bedroht.[30] Am
http://de.wikipedia.org/wiki/Judenboykott

Die Frage wäre jetzt natürlich, ob die Selbstständigen aus dem Bereich Handel, Gewerbe und Handwerk diese Maßnahme forderten, damit es ihnen finanziell besser geht.

Oder ob jetzt die Idee von Hitler kam.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mittwoch 8. Februar 2012, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Olifant »

Das hat mit der NS-Ideologie und deren politischer Verortung noch immer nichts zu tun.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von ALT_Lartius »

Mal so ganz allgemein:

Ist es besonders wichtig, irgendwelche Parteien, seien es gegenwärtig existente oder nicht mehr existierende in ein politisches Spektrum einzuordnen?

Wenn man beim Beispiel NSDAP bleibt: Wen kümmert's, ob sie rechts, links, oben oder unten stand? :rolleyes:
Das Programm der NSDAP ist bekannt, dessen Umsetzung ebenfalls. Selbst wenn die NSDAP politisch am äußersten linken Rand anzusiedeln wäre: Was würde uns diese Erkenntnis bringen? Dass deshalb alle linken Parteien plötzlich böse sind und alle rechten deshalb gut?
Man kann auf Gemeinsamkeiten schauen, die es ohne jeden Zweifel gibt. Und Ähnlichkeiten oder Überschneidungen sollten durchaus benannt werden.
Eine starre Einordnung in das Links-Rechts-Schema bringt mMn nur denjenigen etwas, die die Geschichte umschreiben wollen oder die bestehende Ähnlichkeiten durch ein pauschalen Verweis auf jenes Schema vom Tisch fegen wollen.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Adam Smith »

Lartius » Mi 8. Feb 2012, 20:55 hat geschrieben:Mal so ganz allgemein:

Ist es besonders wichtig, irgendwelche Parteien, seien es gegenwärtig existente oder nicht mehr existierende in ein politisches Spektrum einzuordnen?
Das nicht. Aber es wurde eine Behauptung aufgestellt und die wird dann überprüft. Meines Erachtens war die NSDAP keine linke Partei. Das 25 Punkte Program enthielt zwar ein paar linke Forderungen, diese Forderungen wurden aber nicht umgesetzt. Habe ich hier aber schon geschrieben.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Mittwoch 8. Februar 2012, 21:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Hiver »

Sebastian Hauk » Mi 8. Feb 2012, 21:05 hat geschrieben:
Das nicht. Aber es wurde eine Behauptung aufgestellt und die wird dann überprüft. Meines Erachtens war die NSDAP keine linke Partei. Das 25 Punkte Program enthielt zwar ein paar linke Forderungen, diese Forderungen wurden aber nicht umgesetzt. Habe ich hier aber schon geschrieben.
Wenn es nach der historischen Definition der Begriffe LINKS-RECHTS-Mitte geht, ist die NSDAP noch linker als die KPD.
In der Sitzanordnung im Reichstag von 1928 saßen ganz links Regionalvertreter und andere Splittergruppen, daneben die NSDAP, daneben die KPD usw.

Es ist aber ein Blödsinn immer die Begriffe LINKS Rechts zu verwenden, denn eine anerkannte Definition gibt es nicht.
Die NSDAP hatte unter vielen anderen die Devise:
"Gegen den Marxismus, damit der wahre Sozialismus siegt"
Vermutlich glaubte der 'Führer' A.H. das auch.

Die NSDAP ist durch sehr geschicktes Taktieren von einer Protestpartei zu einer Volkspartei mutiert, das sollte zu denken geben.
https://www.econstor.eu/dspace/bitstrea ... 945460.pdf
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von MikeRosoft »

Hiver » Do 9. Feb 2012, 09:46 hat geschrieben:
Wenn es nach der historischen Definition der Begriffe LINKS-RECHTS-Mitte geht, ist die NSDAP noch linker als die KPD.
In der Sitzanordnung im Reichstag von 1928 saßen ganz links Regionalvertreter und andere Splittergruppen, daneben die NSDAP, daneben die KPD usw.

Es ist aber ein Blödsinn immer die Begriffe LINKS Rechts zu verwenden, denn eine anerkannte Definition gibt es nicht.
Die NSDAP hatte unter vielen anderen die Devise:
"Gegen den Marxismus, damit der wahre Sozialismus siegt"
Vermutlich glaubte der 'Führer' A.H. das auch.

Die NSDAP ist durch sehr geschicktes Taktieren von einer Protestpartei zu einer Volkspartei mutiert, das sollte zu denken geben.
https://www.econstor.eu/dspace/bitstrea ... 945460.pdf
Hätte Erika Steinbach mal auf diese historische Sitzverteilung Bezug genommen.

Was sie da twitterte
"Die NAZIS waren eine linke Partei. Vergessen? NationalSOZIALISTISCHE deutsche ARBEITERPARTEI…"
zeigt doch dass sie anhand des Parteinamens die NSDAP als Arbeiterpartei sieht die für den Sozialismus stand und deshalb für sie eine linke Partei war. Damit kann man zwar versuchen denjenigen eins reinzuwürgen die in ihrem Parteinamen LINKS bzw. LINKE stehen haben oder sich in anderen Parteien zum linken Flügel dieser Parteien zählen, wenn sie allerdings eine Partei nur anhand des Parteinamens einordnet und bewertet ist zu befürchten, dass sie die

NationalDEMOKRATISCHE Partei Deutschlands

für eine Partei hält, die für Demokraie steht.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

Zu willie brandts zeiten gabs doch mal den berüchtigten "sozialisten-vergleich".
felixed

Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von felixed »

Die Äußerung der Steinbach zeigt doch nur, wo sie sich selbst politisch einordnet: "rechts" der NSDAP. Denn sie wird sich ja wohl nicht selbst als "Linke" verstehen. Die berufsvertriebene Okkupantentochter gehört ja bekanntermaßen zu den reaktionärsten Geschichtsfälschern und Revanchisten der BRD, so daß kaum Zweifel an ihrer Selbstpositionierung aufkommen dürften.
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von georges cadoudal »

MikeRosoft » Do 9. Feb 2012, 11:20 hat geschrieben:
Hätte Erika Steinbach mal auf diese historische Sitzverteilung Bezug genommen.

Was sie da twitterte



zeigt doch dass sie anhand des Parteinamens die NSDAP als Arbeiterpartei sieht die für den Sozialismus stand und deshalb für sie eine linke Partei war. ...
nicht nur anhand des Parteinamens, sondern auch anhand des Parteiprogramms und der Umsetzung dieses Programms.


Damit kann man zwar versuchen denjenigen eins reinzuwürgen die in ihrem Parteinamen LINKS bzw. LINKE stehen haben ...

daß die Partei die Linke ein treuer Stammhalter der SED (und somit die Komplize verbrecherischer Clique Honneckers) ist, haben schon mehrere Linke-Oberindieaner gesagt und durch zB ihrer offene Verhöhnung von SED-Opfer klar bestätigt. Also laß das!
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Re: Erika Steinbach: Die Nazis waren eine linke Partei

Beitrag von Tantris »

georges cadoudal » Fr 10. Feb 2012, 15:59 hat geschrieben:
nicht nur anhand des Parteinamens, sondern auch anhand des Parteiprogramms und der Umsetzung dieses Programms.


Damit kann man zwar versuchen denjenigen eins reinzuwürgen die in ihrem Parteinamen LINKS bzw. LINKE stehen haben ...

daß die Partei die Linke ein treuer Stammhalter der SED (und somit die Komplize verbrecherischer Clique Honneckers) ist, haben schon mehrere Linke-Oberindieaner gesagt und durch zB ihrer offene Verhöhnung von SED-Opfer klar bestätigt. Also laß das!
Es ist auf jeden fall eine bizarre strategie der rechtsknaller hier im forum, die nsdap als "links" zu bezeichnen, auf linke zu schimpfen, aber die nazis und alles was rechtsradikal ist, zu lieben.
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