BlueMonday hat geschrieben:(10 Feb 2019, 20:53)
Man kann sicherlich auch mit Pascal ein neuronales Netz implementieren. Die konkrete Sprache ist eher nebensächlich. Am Ende hat man immer Maschinencode. Letzlich könnte man auch mit der ältesten Programmiersprache (sprich Assembler) eine KI implementieren, was gar nicht so abwegig ist, da sie der Hardware am nächsten ist und ohne den Ballast höherer Sprachen auskommt.
Ja, lieber Bluemonday, nur hilft niemandem, diese Verwandtschaft zu suchen. Das Prinzip der neuromorphen Rechner liegt eben nicht in einem geordneten seriellen Ablaufschema, mit dem wir uns angefreundet haben, sondern in parallelen Abläufen,
von denen viele Leute viel reden.... aber am Ende wenig verstehen. Das soll unsere Forscher aber nicht davon abhalten, diesen Dingen auf die Spur zu kommen.
Mein Gefühl sagt mir, daß wir als Menschheit und Wissenschaft da stehen, wo wir begriffen hatten, daß unser genutztes Zahlensystem sehr weit fortgeschritten ist, aber seine Zerlegung in Binärzahlen am besten geeignet ist für elektronische Zahlenverarbeitung. Wenn man Leibniz diese Erfindung abspricht, dann landet man im alten China. Und dann stelle ich mir vor, daß wir gerade soeben die Wirkungsweise eines Gehirnpräparats auf wiederholte Anreize wissenschaftlich erfaßt haben. Wie die Sache aber in einem "richtigen Gehirn" abläuft, das ist in keiner Weise wissenschaftlich geklärt. Natürlich wird es so viele Hypothesen dazu geben wie Forscher. Nun finde man die heraus, die am nächsten bei der Wirklichkeit liegt.
Ich halte es für wahrscheinlich, daß unsere Forschungen noch viele hochinteressante Dinge heraus finden werden, die am Ende nichts mit der eigentlich gesuchten Hirnfunktion zu tun haben. Das zeigen mir die vielen ganz erfolgreichen Anwendungen der Mustererkennung mit herkömmlichen Bausteinen der Technik und des Wissens. Oder Systeme, die offenbar Bestandteile unserer Sprachkommunikation nutzen, um unsere Stimmung heraus zu hören... was unser Gehirn gar nicht leisten kann... jedenfalls sagt das der Fachartikel in DIE ZEIT so.
Vor fast 60 Jahren habe ich einmal in einer Studienarbeit eine HW gebaut, die das Hüllkurvenhörvermögen des menschlichen Hörvermögens nachbildete. Das Ohr findet also Dinge heraus, die ein Spektrumanalysator in einem Originalgeräusch nicht finden kann. Noch später kam dann eine Anwendung dazu, die solche Signale in weit von unserem Hörvermögen entfernten Bereichen nutzten. Man sollte heute gar nicht denken, daß das ganz offenkundig Hörbare mit den damals bekannten Mitteln technisch nicht faßbar war. Am Ende höchst einfach und zum rot Werden! Wie unser Hörvermögen das aber tatsächlich bewerkstelligt... das weiß wohl bis heute niemand. Meinen primitiven Apparat vermute ich an der Stelle bestimmt nicht.