EIne Welt ohne Religion

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Eine Welt ohne Religion ist

friedlicher
22
16%
persektivlos
16
12%
brutaler
15
11%
freizügiger
22
16%
gefühlloser
18
13%
friedlicher
14
10%
vernünftiger
28
21%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 135
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aleph
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EIne Welt ohne Religion

Beitrag von aleph »

Wie stellt Ihr Euch eine Welt ohne Religion vor? Ist sie friedlicher? Unmoralischer? Haben dann die Menschen kein Herz mehr für einander? Welche Meinung habt Ihr zum Thema?
Zuletzt geändert von bakunicus am Samstag 17. Januar 2009, 23:10, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Rechtschreibung auf wunsch des Autors
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
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Talyessin
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Talyessin »

Friedlicher und Vernünftiger - aber auch Perspektivloser.
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bakunicus
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von bakunicus »

eine welt ohne religion ist unvorstellbar ....

das problem ist nicht die religiösität an sich, sondern ihre machtpolitische manifestation ...

oder anders :

das problem ist der vatikan und nicht die christen ...

der einzige religionsführer der dieses dilemma halbwegs glaubwürdig auflöst ist der dalai lama ...


bakunicus
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Talyessin
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Talyessin »

bakunicus hat geschrieben:eine welt ohne religion ist unvorstellbar ....

das problem ist nicht die religiösität an sich, sondern ihre machtpolitische manifestation ...

oder anders :

das problem ist der vatikan und nicht die christen ...

der einzige religionsführer der dieses dilemma halbwegs glaubwürdig auflöst ist der dalai lama ...


bakunicus
Vorstellbar ist alles. Wichtig an solchen Diskussionen ist, das man die eigene Meinung nicht dem anderen versucht überzudrücken. Das ist das Dilemma der monotheistischen Religionen.
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Talyessin
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Talyessin »

Doppelpost
Zuletzt geändert von Talyessin am Samstag 17. Januar 2009, 00:21, insgesamt 1-mal geändert.
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aleph
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von aleph »

bakunicus hat geschrieben:eine welt ohne religion ist unvorstellbar ....

das problem ist nicht die religiösität an sich, sondern ihre machtpolitische manifestation ...

oder anders :

das problem ist der vatikan und nicht die christen ...

der einzige religionsführer der dieses dilemma halbwegs glaubwürdig auflöst ist der dalai lama ...


bakunicus
Ist ein unre4ligiöser Mensch vorstellbar? Wenn ja, dann ist auch eine unreligiöse Menschheit vorstellbar - und möglich. Es gibt viele Dinge, die frühewr unvorstellbar waren, das Internet beispielsweise.

Meines Erachtens ist eine Welt ohne Religion im Sinne einer Gottesverehrung usw. weder sinnlos noch kalt. Man kann SInn für das Leben auch woanders finden. Es gibt so viele Religionen, welche auf verschiedenste Art und Weisen ihre Anhänger glücklich machen,ihnen ethische Anweisungen und Halt im Leben geben, so daß man davon ausgehen kann, daß diese Bedürfnisse auf verschiedenster Art und Weise erfüllt werden können.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Umetarek »

Ich kann mich nicht zwischen friedlicher und friedlicher entscheiden, wo ist der Unterschied? *grübel*
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bakunicus
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von bakunicus »

Cappucino hat geschrieben:
Ist ein unre4ligiöser Mensch vorstellbar? Wenn ja, dann ist auch eine unreligiöse Menschheit vorstellbar - und möglich. Es gibt viele Dinge, die frühewr unvorstellbar waren, das Internet beispielsweise.

Meines Erachtens ist eine Welt ohne Religion im Sinne einer Gottesverehrung usw. weder sinnlos noch kalt. Man kann SInn für das Leben auch woanders finden. Es gibt so viele Religionen, welche auf verschiedenste Art und Weisen ihre Anhänger glücklich machen,ihnen ethische Anweisungen und Halt im Leben geben, so daß man davon ausgehen kann, daß diese Bedürfnisse auf verschiedenster Art und Weise erfüllt werden können.
hmm ...

die grundlegenden fragen :

woher stammt das universum, wohin geht das universum werden sich rational nie ganz beantworten lassen.
und damit auch die fragen nach der eigenen existenz.



ich denke dass es eher wichtig ist spiritualität zu indivdualisieren ...
zu erkennen, dass sich jeder mensch trotz aller glaubensbekenntnisse sein ganz eigenes bild macht, und dass das von den religiösen institutionen auch anerkannt wird.

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aleph
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von aleph »

bakunicus hat geschrieben:
hmm ...

die grundlegenden fragen :

woher stammt das universum, wohin geht das universum werden sich rational nie ganz beantworten lassen.
und damit auch die fragen nach der eigenen existenz.



ich denke dass es eher wichtig ist spiritualität zu indivdualisieren ...
zu erkennen, dass sich jeder mensch trotz aller glaubensbekenntnisse sein ganz eigenes bild macht, und dass das von den religiösen institutionen auch anerkannt wird.

bakunicus
Das, eas Du meinst, ist die Sinnfrage: wozu ist das Universum da? Welchen Zweck hat es? Das Universum sagt Dir das genausowenig, wie die Physik. DU kannst Dir eine bereits existierende Erklärung aussuchen, oder Dir selber eine Basteln, die DIr gefällt.

Sinnfragen stellen nur Menschen und nur Menschen können ihrem Sein und Tun einen SInn geben.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Cappucino hat geschrieben:Wie stellt Ihr Euch eine Welt ohne Religion vor? Ist sie friedlicher? Unmoralischer? Haben dann die Menschen kein Herz mehr für einander? Welche Meinung habt Ihr zum Thema?
es kann keine welt ohne religionen geben, weil das bedürfnis nach transzendenter "wahrheit" dem menschen eigen ist (siehe "opium des volkes")
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Talyessin
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Talyessin »

petronius hat geschrieben:
es kann keine welt ohne religionen geben, weil das bedürfnis nach transzendenter "wahrheit" dem menschen eigen ist (siehe "opium des volkes")
So siehts aus. Leider.
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aleph
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von aleph »

petronius hat geschrieben:
es kann keine welt ohne religionen geben, weil das bedürfnis nach transzendenter "wahrheit" dem menschen eigen ist (siehe "opium des volkes")

Also, ich habe dieses Bedürfnis nicht und ich kenne sehr viele Leute, die dieses Bedürfnis nicht haben. Woher kommt Dein Eindruck, die Menschen bräuchten eine transzendente Wahrheit?
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Cappucino hat geschrieben:

Also, ich habe dieses Bedürfnis nicht und ich kenne sehr viele Leute, die dieses Bedürfnis nicht haben. Woher kommt Dein Eindruck, die Menschen bräuchten eine transzendente Wahrheit?
aus der anschauung

nur weil auch ich kein bedürfnis nach transzendenter "wahrheit" habe, ist das nicht bei (allen) anderen auch der fall
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aleph
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von aleph »

petronius hat geschrieben:
aus der anschauung

nur weil auch ich kein bedürfnis nach transzendenter "wahrheit" habe, ist das nicht bei (allen) anderen auch der fall
Nee, so einfach ist das nicht. Man sieht eher eine Abkehr von Religion als Instrument zur Wahrheitsfindung. Durch die Säkularisierung hat die Religion einen massiven Bedeutungswandel erfahren und es ist anzunehmen, daß das zunehmen wird in anderen Kulturkreisen, die eh ein anderes Verständnis von Religion haben und mit "Wahrheit" im religiösen Sinn nichts anfangen zu können. Das gibt es nur in den drei monotheistischen Religionen. Hierzulande, auch wenn die Leute in die Kirche gehen, verbinden doch die meisten davon mit Christentum mehr Dinge wie Gemeinschaft, Hoffnung, soziales Engagement und pflegen die religiösen Überlieferungen mehr oder weniger als Brauchtum und glauben eher nicht daran, daß die religiösen Dogmen wortwörtlich wahr sind. Die Zahl der Leute, die nicht glauben, nimmt zu und es ist anzunehmen, daß Religion nicht zwangsläufig notwendig ist. Wenn Du und ich ohne Religion leben können, können es logischerweise andere MEnschen auch. Wenn sie es trotzdem tun, hat es mehr mit Erziehung, Sozialisierung und Gewohnheit zu tun, als mit einer Notwendigkeit zur Religion oder gar Dummheit.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

Man darf nicht vergessen, das Atheisten im Vergleich zu den Gläubigen in der Welt eine vergleichsweise kleine "Sekte" sind und ausserhalb Europas und der USA wahrscheinlich sogar zu vernächlässigen sind.
Von daher finde ich es manchmal etwas arrogant den Atheismus als die Krönung der Erkenntnis darzustellen.
Ausserhalb Europas wachsen alle Religionen.
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harvey
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von harvey »

bakunicus hat geschrieben:hmm ...
die grundlegenden fragen :
woher stammt das universum, wohin geht das universum werden sich rational nie ganz beantworten lassen.
und damit auch die fragen nach der eigenen existenz.
ich denke dass es eher wichtig ist spiritualität zu indivdualisieren ...
zu erkennen, dass sich jeder mensch trotz aller glaubensbekenntnisse sein ganz eigenes bild macht, und dass das von den religiösen institutionen auch anerkannt wird.
bakunicus
und du meinst, wenn die menschen die verantwortung an ein höheres wesen abgeben, sind sie zufrieden? ganz so naiv sind wir doch heutzutage auch nicht mehr. die fragen bleiben trotzdem bestehen und bewegen die menschen.
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harvey
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von harvey »

Wasteland hat geschrieben:Man darf nicht vergessen, das Atheisten im Vergleich zu den Gläubigen in der Welt eine vergleichsweise kleine "Sekte" sind und ausserhalb Europas und der USA wahrscheinlich sogar zu vernächlässigen sind.
Von daher finde ich es manchmal etwas arrogant den Atheismus als die Krönung der Erkenntnis darzustellen.
Ausserhalb Europas wachsen alle Religionen.
zumindest sind atheisten und agnostiker friedliebender als einige theisten, insbesondere die christen.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

harvey hat geschrieben:zumindest sind atheisten und agnostiker friedliebender als einige theisten, insbesondere die christen.
Hitler und Stalin waren auch Atheisten. Ich denke das kann man nicht so vereinfachen. Auf jeden Fall sind religiöse Extremisten durchgeknallt, da hast du aber recht.
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bakunicus
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von bakunicus »

harvey hat geschrieben:und du meinst, wenn die menschen die verantwortung an ein höheres wesen abgeben, sind sie zufrieden? ganz so naiv sind wir doch heutzutage auch nicht mehr. die fragen bleiben trotzdem bestehen und bewegen die menschen.
nein, der buddhismus kommt ohne eine solche konstruktion aus ...

ich meine das eher im sinne von petronius ...
dass das bedürfnis nach transzendenz jedem menschen inne wohnt.

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harvey
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von harvey »

Wasteland hat geschrieben:Hitler und Stalin waren auch Atheisten. Ich denke das kann man nicht so vereinfachen. Auf jeden Fall sind religiöse Extremisten durchgeknallt, da hast du aber recht.
hitler behauptete von sich, dass er katholik gewesen sei und angeblich auch im namen der katholischen kirche arbeite. mit stalin hast du recht, der bezeichnete sich als atheist. also ca. 162 mio tote (durch christen) gegen ca. 40 mio. (durch stalin).

allerdings kann man atheismus ebenso als kriegstreiber ansehen. einige sehen atheismus ja auch als eine art relgion an. also bleiben wir bei den friedliebenden agnostikern.
Zuletzt geändert von harvey am Sonntag 18. Januar 2009, 20:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

harvey hat geschrieben:hitler behauptete von sich, dass er katholik gewesen sei und angeblich auch im namen der katholischen kirche arbeite. mit stalin hast du recht, der bezeichnete sich als atheist. also ca. 162 mio tote (durch christen) gegen ca. 40 mio. (durch stalin).
Aber Hitler war trotzdem Atheist. Er wollte sich es nur nicht verscherzen mit den Katholiken. Dazu kommen noch Mao, Pol Pot und wie sie nicht alle heissen.
Es stimmt schon im Namen des Islam und Christentums wurde viel Scheisse gebaut. Aber was ich damit sagen wollte ist, das ein Atheist nicht unbedingt friedlich ist. Es hat damit nur bedingt etwas zu tun.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Talyessin »

Wasteland hat geschrieben:
Aber Hitler war trotzdem Atheist. Er wollte sich es nur nicht verscherzen mit den Katholiken. Dazu kommen noch Mao, Pol Pot und wie sie nicht alle heissen.
Es stimmt schon im Namen des Islam und Christentums wurde viel Scheisse gebaut. Aber was ich damit sagen wollte ist, das ein Atheist nicht unbedingt friedlich ist. Es hat damit nur bedingt etwas zu tun.
Die Rechnerei bringt eh nichts. Niemand macht seine friedlibigkeit oder gewaltbereitheit mit der Religion oder deren nichtvorhanden sein aus. Er benützt des halt. Aber ansich - ich mein schau dir mal die alten Griechen an. Ein Pantheon zum davonlaufen. Und warum? Weil die von jedem Volk was aufgenommen haben.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

Talyessin hat geschrieben:
Die Rechnerei bringt eh nichts. Niemand macht seine friedlibigkeit oder gewaltbereitheit mit der Religion oder deren nichtvorhanden sein aus. Er benützt des halt. Aber ansich - ich mein schau dir mal die alten Griechen an. Ein Pantheon zum davonlaufen. Und warum? Weil die von jedem Volk was aufgenommen haben.
Den besten Pantheon hatten noch die Azteken wie ich finde. Wenn ich mich recht erinnere gibt es dort nur die Hölle und keinen Himmel. Besser gesagt 9 Aussenhöllen und eine ist schlimmer als die andere. Kein Wunder das die so drauf waren. :mrgreen:
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Talyessin »

Wasteland hat geschrieben:
Den besten Pantheon hatten noch die Azteken wie ich finde. Wenn ich mich recht erinnere gibt es dort nur die Hölle und keinen Himmel. Besser gesagt 9 Aussenhöllen und eine ist schlimmer als die andere. Kein Wunder das die so drauf waren. :mrgreen:
Heiligs Blechle. Dann lieber doch Walhalla.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

Talyessin hat geschrieben:
Heiligs Blechle. Dann lieber doch Walhalla.
Jup, Met, rohes Fleisch und prügeln bis zum abwinken.

:party:
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harvey
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von harvey »

Wasteland hat geschrieben:Aber Hitler war trotzdem Atheist. Er wollte sich es nur nicht verscherzen mit den Katholiken.
papst pius XII. sagte einst "ich wünsche dem führer nichts sehnlicher als einen sieg." und rechtfertigte sein schweigen zur judenvernichtung mit "vergessen sie nicht, dass in den deutschen heeren millionen katholiken sind. soll ich sie in gewissenskonflikte bringen?". und bischof göllner von linz meinte sogar "es ist strenge gewissenspflicht eines jeden christen, das entartete judentum zu bekämpfen." soweit also der christliche blick auf hitler.
Wasteland hat geschrieben:Dazu kommen noch Mao, Pol Pot und wie sie nicht alle heissen.
Es stimmt schon im Namen des Islam und Christentums wurde viel Scheisse gebaut. Aber was ich damit sagen wollte ist, das ein Atheist nicht unbedingt friedlich ist. Es hat damit nur bedingt etwas zu tun.
ja, wie bereits bestätigt. die friedliebensten sind wohl die agnostiker, die haben weder einen oder mehrere götter noch eben die abwesenheit des selbigen zu verteidigen. die dürften wohl die tolerantesten und friedliebensten sein.
\m/

Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von \m/ »

Wasteland hat geschrieben: Hitler und Stalin waren auch Atheisten. Ich denke das kann man nicht so vereinfachen. Auf jeden Fall sind religiöse Extremisten durchgeknallt, da hast du aber recht.
Hitler und die Nationalsozialisten waren keineswegs Atheisten.
Die NSDAP erwartete nach 1936, dass ihre Mitglieder sich zu Gott bekennen und nicht Agnostiker oder Atheisten wurden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gottgl%C3% ... ite_note-5

Christentum und Judentum galten als orientalische Kulte, als den Deutschen art- und wesensfremd.
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Thomas I
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Thomas I »

Wasteland hat geschrieben:
Hitler und Stalin waren auch Atheisten. Ich denke das kann man nicht so vereinfachen. Auf jeden Fall sind religiöse Extremisten durchgeknallt, da hast du aber recht.
Ja aber deren Kindheit und Jugend war SEHR von Religion geprägt. Im übrigen kann man den Faschismus schon fast als Ersatzreligion betrachten...
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Cappucino hat geschrieben:
Nee, so einfach ist das nicht
was soll nicht wie einfach sein?

es ist nun mal so, daß die einen ein bedürfnis nach "spiritualität" oder so haben, und die anderen nicht. willst du das bestreiten?
Cappucino hat geschrieben: Man sieht eher eine Abkehr von Religion als Instrument zur Wahrheitsfindung
kann ich nicht bestätigen. die etablierten kirchen verlieren anhänger, dafür sind mehr und mehr leute bereit, den absurdesten eso-blödsinn zu glauben
Cappucino hat geschrieben: Durch die Säkularisierung hat die Religion einen massiven Bedeutungswandel erfahren und es ist anzunehmen, daß das zunehmen wird in anderen Kulturkreisen, die eh ein anderes Verständnis von Religion haben und mit "Wahrheit" im religiösen Sinn nichts anfangen zu können. Das gibt es nur in den drei monotheistischen Religionen
säkularisierung ist nicht unumkehrbar

und selbstverständlich beanspruchen auch andere als die drei buchreligionen "wahrheit"
Cappucino hat geschrieben: Wenn Du und ich ohne Religion leben können, können es logischerweise andere MEnschen auch
nein, wieso?

du bist z.b. nichtraucher, ich raucher. d.h., ich befriedige ein bedürfnis, das bei dir noch nicht mal vorhanden ist

dito mit religionen...
Cappucino hat geschrieben: Wenn sie es trotzdem tun, hat es mehr mit Erziehung, Sozialisierung und Gewohnheit zu tun, als mit einer Notwendigkeit zur Religion oder gar Dummheit
von dummheit hab ich nicht gesprochen, auch nicht von notwendigkeit. ich sage nur, daß es dem menschen an sich ein bedürfnis ist, sich transzendent zu trösten - wenn auch nicht jedem einzelnen
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

harvey hat geschrieben:zumindest sind atheisten und agnostiker friedliebender als einige theisten, insbesondere die christen.
kann man so generell nicht sagen
quamquam ridentem dicere verum
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Andromache »

petronius hat geschrieben:
es kann keine welt ohne religionen geben, weil das bedürfnis nach transzendenter "wahrheit" dem menschen eigen ist (siehe "opium des volkes")
Ist das wirklich so? Ich denke, Religionen werden sich irgendwann überlebt haben. Wozu braucht der Mensch Religionen?
Entstanden sind die ersten Glaubensvorstellungen/Religionen, um Antworten zu finden, Antworten auf Beobachtungen, für die es (noch) keine rationale Erklärung gab.
Für immer mehr Beobachtungen/Fragen finden wir rationale Erklärungen. Irgendwann wird Religion überflüsssig. Es ist doch jetzt schon so, dass vieles was Religionen als Wahrheit "verkünden" widerlegt worden ist. Religion und Wissenschaft stehen sich in gewisser Weise antagonistisch gegenüber.
Ich bin kein religiöser Mensch und ich kann mir eine Welt ohne Religionen sehr wohl vorstellen.
Was ich mir aber auch vorstellen kann, ist dass religiöse Menschen erst mal orientierungs- und haltlos sind.

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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Umetarek »

Thomas I hat geschrieben:
Ja aber deren Kindheit und Jugend war SEHR von Religion geprägt. Im übrigen kann man den Faschismus schon fast als Ersatzreligion betrachten...
Den Kommunismus nicht? Schau dir deren Plakate an, haben doch irendwie was von Heiligenbildchen ...
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

Thomas I hat geschrieben:
Ja aber deren Kindheit und Jugend war SEHR von Religion geprägt. Im übrigen kann man den Faschismus schon fast als Ersatzreligion betrachten...
Ideologien werden auch oftmals als Religionsersatz bezeichnet, das ist richtig. Personenkult, Erklärungsansätze für das ganze Weltgeschehen (Rassen, Klassen etc.), alles vorhanden.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Andromache hat geschrieben:
Ist das wirklich so? Ich denke, Religionen werden sich irgendwann überlebt haben. Wozu braucht der Mensch Religionen?
hab ich doch geschrieben: als "opium des volkes"
Andromache hat geschrieben: Entstanden sind die ersten Glaubensvorstellungen/Religionen, um Antworten zu finden, Antworten auf Beobachtungen, für die es (noch) keine rationale Erklärung gab
und auf so manche frage gibt es keine "rationalen" antworten. z.b. die nach dem sinn des lebens oder dem grund, warum das universum entstanden ist

wir naturwissenschaftler geben uns damit zufrieden, daß diese fraen eben nicht letztgültig beantwortbar sind. viele menschen aber werden sich immer eine antwort darauf basteln, einfach weil sie es nicht ertragen, daß diese (in ihren augen wichtigen) fragen ohne antwort bleiben
Andromache hat geschrieben: Für immer mehr Beobachtungen/Fragen finden wir rationale Erklärungen. Irgendwann wird Religion überflüsssig
nimmst du da nicht den mund ganz schön voll?

zur frage, ob mit dem tod alels vorbei ist, wird es wohl nie eine letztgültige rationale antwort geben. da aber viele menschen darauf unbedingt eine antwort haben wollen, wird religion nie überflüssig
Andromache hat geschrieben: Es ist doch jetzt schon so, dass vieles was Religionen als Wahrheit "verkünden" widerlegt worden ist. Religion und Wissenschaft stehen sich in gewisser Weise antagonistisch gegenüber
völlig falsch. sie beackern verschiedene felder. wer glaubt, die entstehung des menschen in der bibel nachlesen zu können, ist ebenso auf dem holzweg wie der, der meint, über moral und "sünde" etwas im physikbuch zu finden
Andromache hat geschrieben: Ich bin kein religiöser Mensch und ich kann mir eine Welt ohne Religionen sehr wohl vorstellen
und ein religiöser mensch kann und will das eben nicht
Andromache hat geschrieben:
Was ich mir aber auch vorstellen kann, ist dass religiöse Menschen erst mal orientierungs- und haltlos sind
was meinst du mit "erst mal"?

sie können orientierungs- und haltlos werden, wenn ihr glaubensgebäude zusammenbricht. ich kenne aber nicht wenige gläubige menschen, denen ihr glaube orientierung und halt gibt (und die deshalb trotzdem mit beiden beinen im leben stehen, also keineswegs sektiererische spinner sind)
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von harvey »

petronius hat geschrieben:kann man so generell nicht sagen
auf agnostiker reduziert... da habe ich keinen ansatz für gewaltbereitschaft gefunden. sie sind wohl am tolerantesten. sie haben ja auch keine überzeugung, die sie anderen überstülpen müssen.
Andromache hat geschrieben:Für immer mehr Beobachtungen/Fragen finden wir rationale Erklärungen. Irgendwann wird Religion überflüsssig.
es gibt eine theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der stelle und wird durch noch etwas bizarreres und unbegreiflicheres ersetzt. es gibt eine andere theorie, nach der das schon passiert ist. (douglas adams)
Zuletzt geändert von harvey am Montag 19. Januar 2009, 16:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Umetarek »

harvey hat geschrieben:auf agnostiker reduziert... da habe ich keinen ansatz für gewaltbereitschaft gefunden. sie sind wohl am tolerantesten. sie haben ja auch keine überzeugung, die sie gegen anderen überstülpen müssen.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

harvey hat geschrieben:auf agnostiker reduziert... da habe ich keinen ansatz für gewaltbereitschaft gefunden. sie sind wohl am tolerantesten. sie haben ja auch keine überzeugung, die sie anderen überstülpen müssen
nun ist aber gewalt ja nicht nur religiös bedingt. frag mal einen nazischläger nach gott, der wird dir wahrscheinlich sagen, daß ihm das am a... vorbeigeht - also der klassische agnostiker, nicht wahr? ;)
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von harvey »

petronius hat geschrieben:nun ist aber gewalt ja nicht nur religiös bedingt. frag mal einen nazischläger nach gott, der wird dir wahrscheinlich sagen, daß ihm das am a... vorbeigeht - also der klassische agnostiker, nicht wahr? ;)
sicher ein getaufter, konfirmierter, sonntags demonstrativ mit mutti in die kirche gehender agnostiker... ;)
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Andromache »

petronius hat geschrieben:
hab ich doch geschrieben: als "opium des volkes"
Das ist mir zu einfach. Ursprünglich war Religion/Glaube kein Opium und auch nicht für das Volk, sondern wirklich der Versuch Beobachtetes zu erklären. Als Beispiele den Kult um die "Große Mutter" hier wurden Beobachtungen am Menschen auf die Natur übertragen - die Jahreszeiten wurden als ständiger Kreislauf von Geburt-Wachstum-Tod interpretiert.
In der griechischen Mythologie war am Anfang das Chaos aus dem Alles (auch die Götter) entstand, alte Mythen aus Sumer erzählen Ähnliches.
Erst im AT gab es ein "Höheres Wesen" welches alles schuf.
petronius hat geschrieben:und auf so manche frage gibt es keine "rationalen" antworten. z.b. die nach dem sinn des lebens oder dem grund, warum das universum entstanden ist
Die Antwort nach dem Sinn des Lebens muss jeder für sich selbst finden, darauf gibt auch die Religion keine wirkliche Antwort.
Mich interessiert eher die Frage WIE das Universum entstand und nicht warum. Die Urknall-Theorie lässt, für mich, mehr Fragen offen, als sie beantwortet.

wir naturwissenschaftler geben uns damit zufrieden, daß diese fraen eben nicht letztgültig beantwortbar sind. viele menschen aber werden sich immer eine antwort darauf basteln, einfach weil sie es nicht ertragen, daß diese (in ihren augen wichtigen) fragen ohne antwort bleiben
Andromache hat geschrieben: Für immer mehr Beobachtungen/Fragen finden wir rationale Erklärungen. Irgendwann wird Religion überflüsssig
petronius hat geschrieben:nimmst du da nicht den mund ganz schön voll?
Ich denke nicht, da ich keine blasse Ahnung habe, wann dieses Irgendwann sein könnte.

zur frage, ob mit dem tod alels vorbei ist, wird es wohl nie eine letztgültige rationale antwort geben. da aber viele menschen darauf unbedingt eine antwort haben wollen, wird religion nie überflüssig
Andromache hat geschrieben: Es ist doch jetzt schon so, dass vieles was Religionen als Wahrheit "verkünden" widerlegt worden ist. Religion und Wissenschaft stehen sich in gewisser Weise antagonistisch gegenüber
völlig falsch. sie beackern verschiedene felder. wer glaubt, die entstehung des menschen in der bibel nachlesen zu können, ist ebenso auf dem holzweg wie der, der meint, über moral und "sünde" etwas im physikbuch zu finden
Andromache hat geschrieben: Ich bin kein religiöser Mensch und ich kann mir eine Welt ohne Religionen sehr wohl vorstellen
und ein religiöser mensch kann und will das eben nicht
Andromache hat geschrieben:
Was ich mir aber auch vorstellen kann, ist dass religiöse Menschen erst mal orientierungs- und haltlos sind
petronius hat geschrieben:was meinst du mit "erst mal"?
Sie werden nach etwas "anderem" suchen, an dem sie Halt finden. Zusammenbruch/Verschwinden der großen Religionen bedeutet nicht, dass der Glaube an irgendwas verschwindet, das was Du Transzendenz nennst.
petronius hat geschrieben:sie können orientierungs- und haltlos werden, wenn ihr glaubensgebäude zusammenbricht. ich kenne aber nicht wenige gläubige menschen, denen ihr glaube orientierung und halt gibt (und die deshalb trotzdem mit beiden beinen im leben stehen, also keineswegs sektiererische spinner sind)
Ich habe auch keinesfalls gemeint, dass gläubige Menschen, die in ihrem Glauben Halt finden, Spinner sind oder nicht mit beiden Beinen im Leben stehen.
Vielen Menschen gibt nicht nur der Glaube an sich Halt, sondern auch das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe/Gemeinschaft, dieses "sich eins wissen mit anderen menschen/Gleichgesinnten"

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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Umetarek »

Andromache hat geschrieben:Vielen Menschen gibt nicht nur der Glaube an sich Halt, sondern auch das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Gruppe/Gemeinschaft, dieses "sich eins wissen mit anderen menschen/Gleichgesinnten"

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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Andromache »

Umetarek hat geschrieben: Wobei nahezu jeder sich gerne einer Gruppe zugehörig fühlt und seis mit uns Idioten im Forum :mrgreen:
Ohne Zugehörigkeit zu einer oder sogar mehreren Gruppe und deren Zusammenhalt kann Mensch nicht existieren.
Das ist wahrscheinlich der Grund, warum sich Religionen so lange halten.
Es gibt (noch) keinen wirklichen Ersatz. Auch wenn sich gegenwärtig viele Menschen vom Christentum abwenden und alte Kulte wieder aufleben lassen, ist es immer noch Religion.
Esoterik-"Zirkel" sind so was ähnliches.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Andromache hat geschrieben: Das ist mir zu einfach. Ursprünglich war Religion/Glaube kein Opium und auch nicht für das Volk, sondern wirklich der Versuch Beobachtetes zu erklären
wenn du das sagst...

...wahrscheinlich warst du live dabei, wenn du es so genau weißt ;)

mittlerweile aber wissen wir, daß die naturwissenschaft in der regel besser geeignet ist, "Beobachtetes zu erklären" - aber das volk raucht sein opium immer noch
Andromache hat geschrieben: Die Antwort nach dem Sinn des Lebens muss jeder für sich selbst finden, darauf gibt auch die Religion keine wirkliche Antwort
eben doch

mir scheint, du hast nicht viel ahnung von dem, worüber du dich hier ausläßt
Andromache hat geschrieben: Mich interessiert eher die Frage WIE das Universum entstand und nicht warum. Die Urknall-Theorie lässt, für mich, mehr Fragen offen, als sie beantwortet.
was dich interessiert, ist doch dem gläubigen egal...
Andromache hat geschrieben: Sie werden nach etwas "anderem" suchen, an dem sie Halt finden. Zusammenbruch/Verschwinden der großen Religionen bedeutet nicht, dass der Glaube an irgendwas verschwindet, das was Du Transzendenz nennst
und unter welchen umständen bist du nicht mehr bereit, diesen glauben ans transzendente "religion" zu nennen?

deine aussage ist für mich wortklauberei - ich sehe "religion" hier als synonym mit "transzendenter sinngebung"
quamquam ridentem dicere verum
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Umetarek »

petronius hat geschrieben:
wenn du das sagst...

...wahrscheinlich warst du live dabei, wenn du es so genau weißt ;)

mittlerweile aber wissen wir, daß die naturwissenschaft in der regel besser geeignet ist, "Beobachtetes zu erklären" - aber das volk raucht sein opium immer noch



eben doch

mir scheint, du hast nicht viel ahnung von dem, worüber du dich hier ausläßt



was dich interessiert, ist doch dem gläubigen egal...



und unter welchen umständen bist du nicht mehr bereit, diesen glauben ans transzendente "religion" zu nennen?

deine aussage ist für mich wortklauberei - ich sehe "religion" hier als synonym mit "transzendenter sinngebung"
Was bist du denn so furchtbar giftig? :dunno: Sie hat doch nichts schlimmes gesagt?
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Andromache »

petronius hat geschrieben:
wenn du das sagst...

...wahrscheinlich warst du live dabei, wenn du es so genau weißt ;)
Menschheitsgeschichte ist Kulturgeschichte und Kultur schließt Religion und deren Entstehung mit ein. Für manch einen mögen sich Religionen auf die fünf "großen" Religionen (Jundentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Bhuddismus) beschränken, damit ist es aber nicht getan. Schon die sich vor ca. 60'000 entwickelnden Glaubensvorstellungen, auf die unterschiedlichste Begräbniskulte hindeuten, zählen zu Religion, Grabbeigaben, Statuetten und Höhlenmalereien u.a. lassen Rückschlüse auf Glaubensvorstellungen zu.
petronius hat geschrieben:mittlerweile aber wissen wir, daß die naturwissenschaft in der regel besser geeignet ist, "Beobachtetes zu erklären" - aber das volk raucht sein opium immer noch
Ja mittlerweile wissen wir das, aus dem Grund hat sich aus dem ursprünglichen Versuch, die Natur mittels göttlicher/überirdischer Macht, mit wachsender Erkenntnis und besseren Erklärungen die Religion erst zum "Opium für das Volk" entwickelt.
Andromache hat geschrieben: Die Antwort nach dem Sinn des Lebens muss jeder für sich selbst finden, darauf gibt auch die Religion keine wirkliche Antwort
petronius hat geschrieben:eben doch

mir scheint, du hast nicht viel ahnung von dem, worüber du dich hier ausläßt
Und welche Antwort nach dem Sinn des lebens soll das sein, die die Religion gibt? Die Gott zu dienen?
petronius hat geschrieben:und unter welchen umständen bist du nicht mehr bereit, diesen glauben ans transzendente "religion" zu nennen?
Wenn es keine Glaubensgemeinschaft mehr gibt, keine Vorschriften zur Glaubensausübung, keine mit Kulten verbundene Rituale

[
Mag sein, dass das für Dich Wortklauberei ist, aus geschichtlicher Sicht über die Entstehung der Religionen ist aber keine, weil es diese Transzendenz ursprünglich in "der" Religion nicht gab. Die Natur als solche wurde als "göttliche Macht" als Große Mutter angesehen und die hat nichts transzendentes, die ist sichtbar und greifbar aber für den Menschen des Paläolithikums oder Neolithikums nicht erklärbar.

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Zuletzt geändert von Andromache am Montag 19. Januar 2009, 22:42, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Wasteland »

petronius hat geschrieben:
mittlerweile aber wissen wir, daß die naturwissenschaft in der regel besser geeignet ist, "Beobachtetes zu erklären" - aber das volk raucht sein opium immer noch
Für das was wir beobachten können reicht die Wissenschaft, aber ich glaube wir sind gerade erst am Anfang. Sozusagen auf der Türstufe unserer Haustür und dabei die Welt da draussen zu erkunden. Ob man da etwas göttliches ausschliessen kann glaube ich nicht.
Zuletzt geändert von Wasteland am Montag 19. Januar 2009, 23:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Welfenprinz »

Andromache hat geschrieben:[Für immer mehr Beobachtungen/Fragen finden wir rationale Erklärungen.
Und ein naturwissenschaftler weiss, dass eine Antwort zwei neue Fragen aufwirft.

Irgendwann wird Religion überflüsssig.
evtl. nach ein oder zwei weiteren Evolutionsstufen des menschlichen Gehirns.Also in zwei oder drei hunderttausend Jahren


Es ist doch jetzt schon so, dass vieles was Religionen als Wahrheit "verkünden" widerlegt worden ist.
Religion (also die Religion nicht ihre Organisation Kirche oder so) verkündet keine Wahrheit sondern zeigt einen Weg an der Unbeantwortbarkeit von Fragen(also dass es keine Wahrheit gibt) nicht zu verzweifeln.
Glaube ist stärker als Wissen.

Religion und Wissenschaft stehen sich in gewisser Weise antagonistisch gegenüber.
In der Anti-Atheismus -Bewegung der letzen Jahre finden sich viele erfolgreiche Naturwissenschaftler.



.
Was ich mir aber auch vorstellen kann, ist dass religiöse Menschen erst mal orientierungs- und haltlos sind.

Andromache
DasGegenteil ist der Fall.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
Andromache

Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von Andromache »

JansSammerlath hat geschrieben:Und ein naturwissenschaftler weiss, dass eine Antwort zwei neue Fragen aufwirft.
Und das unterscheidet Naturwissenschaft von Religion - die Abwesenheit von Dogmen.
JansSammerlath hat geschrieben:evtl. nach ein oder zwei weiteren Evolutionsstufen des menschlichen Gehirns.Also in zwei oder drei hunderttausend Jahren
Die Entstehung von Religionen hat per se nichts mit der Evolution des menschlichen Gehirns zu tun, eher mit kultureller Evolution, mit dem Streben, Erklärungen zu finden. Aus dem grund nahmen frühe Religionen neue erkenntnisse auf, verarbeiteten sie, wandelten sich. Sie waren keine Starren dogmatischen "Gebilde", wie die gegenwärtigen Religionen.
Der Entwicklung von Religion und Glaubensvorstellungen verdanken wir u.a. die Grundlagen unseres Wissens in der Astronomie und Medizin.
Es ist doch jetzt schon so, dass vieles was Religionen als Wahrheit "verkünden" widerlegt worden ist.
JansSammerlath hat geschrieben:Religion (also die Religion nicht ihre Organisation Kirche oder so) verkündet keine Wahrheit sondern zeigt einen Weg an der Unbeantwortbarkeit von Fragen(also dass es keine Wahrheit gibt) nicht zu verzweifeln.
Religion war schon immer organisiert und institutionalisiert, egal ob man deren Vertreter/Verkünder nun Schamanen, Priester oder sonstwie nennt, egal ob die mit Religion verbundenen kultischen Rituale in speziellen Bauten oder Hainen durchführte.
Insofern verkünden Religionen schon Wahrheiten, Wahrheiten, die auf dem jeweiligen Kenntnisstand basieren. Religiöse Zentren waren lange Zeit Orte, an denen nach Wissen gesucht und wo es dokumentiert wurde.
Das änderte sich im Grunde erst mit dem Erstarken des Christentums und seiner Institution der Kirche.
Ich setze Religion keineswegs mit Kirche gleich, denn die hat sich seit mehr als 1000 Jahren kaum geändert.
JansSammerlath hat geschrieben:Glaube ist stärker als Wissen.
Das bezweifle ich.
Religion und Wissenschaft stehen sich in gewisser Weise antagonistisch gegenüber.
JansSammerlath hat geschrieben:In der Anti-Atheismus -Bewegung der letzen Jahre finden sich viele erfolgreiche Naturwissenschaftler.
Von einer solchen Bewegung habe ich noch nix gehört, jedoch davon, dass die meisten Naturwissenschaftler nicht an Gott/einen Gott glauben.
Ich weiß aber auch, dass Kreationismus und sein Ableger Intelligent Design Zulauf genießt.
JansSammerlath hat geschrieben:DasGegenteil ist der Fall.
???

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Zuletzt geändert von Andromache am Dienstag 20. Januar 2009, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Umetarek hat geschrieben: Was bist du denn so furchtbar giftig? :dunno: Sie hat doch nichts schlimmes gesagt?
ich denn etwa?
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Andromache hat geschrieben: Menschheitsgeschichte ist Kulturgeschichte und Kultur schließt Religion und deren Entstehung mit ein. Für manch einen mögen sich Religionen auf die fünf "großen" Religionen (Jundentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Bhuddismus) beschränken, damit ist es aber nicht getan. Schon die sich vor ca. 60'000 entwickelnden Glaubensvorstellungen, auf die unterschiedlichste Begräbniskulte hindeuten, zählen zu Religion, Grabbeigaben, Statuetten und Höhlenmalereien u.a. lassen Rückschlüse auf Glaubensvorstellungen zu
...und schließen ja nicht aus, daß diese religiösen vorstellungen eher als "opium des volks" entwickelt wurden denn zur naturerklärung (natürlich spielt beides eine rolle)
Andromache hat geschrieben: und welche Antwort nach dem Sinn des lebens soll das sein, die die Religion gibt? Die Gott zu dienen?
zum beispiel. du zitierst eine unter christen nicht seltene haltung
Andromache hat geschrieben: Mag sein, dass das für Dich Wortklauberei ist, aus geschichtlicher Sicht über die Entstehung der Religionen ist aber keine, weil es diese Transzendenz ursprünglich in "der" Religion nicht gab. Die Natur als solche wurde als "göttliche Macht" als Große Mutter angesehen und die hat nichts transzendentes, die ist sichtbar und greifbar aber für den Menschen des Paläolithikums oder Neolithikums nicht erklärbar
selbstverständlich hat es etwas transzendentes, wenn der natur "göttliche Macht" zugeschrieben wird. was gibt es denn transzendenteres als einen macht ausübenden gott?

was sind denn z.b. fruchtbarkeitsriten der "Menschen des Paläolithikums oder Neolithikums" anderes als eben die anrufung jener transzendenten macht, bzw. "opium des volks" in der selbsttäuschung, durch kulthandlungen und/oder opfer jene "göttliche macht" bestechen zu können?
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Re: EIne Welt ohne Religion

Beitrag von petronius »

Wasteland hat geschrieben:
Für das was wir beobachten können reicht die Wissenschaft, aber ich glaube wir sind gerade erst am Anfang. Sozusagen auf der Türstufe unserer Haustür und dabei die Welt da draussen zu erkunden. Ob man da etwas göttliches ausschliessen kann glaube ich nicht.
natürlich kann man nichts ausschließen. die nichtexistenz von egal was ist schließlich grundsätzlich nicht beweisbar

mein ansatz als agnostiker ist eben: ich weiß es nicht, und da ich keinen anhaltspunkt für die existenz etwas "göttlichen" habe, erspare ich mir den glauben an so was
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