Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

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3x schwarzer Kater
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

odiug hat geschrieben:(31 Aug 2016, 17:11)

Neeee ... nicht ganz.
US Firmen muessen zwar im Ausland erwirtschaftete Gewinne nach US Recht versteuern, also die Differenz zu US Steuern dem Internal Revenue Service nachzahlen, das gilt aber nicht, wenn die Gewinne im Ausland verbleiben.
.
eben :-)
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jack000
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von jack000 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(31 Aug 2016, 10:47)

Es ist auf jeden Fall beachtlich zu sehen, mit welcher Energie und welchem Einfallsreichtum Konzerne versuchen, sich um die Zahlung von Steuern zu drücken. Das ist im höchsten Maße asozial, profitieren diese Unternehmen doch auch davon, was mit Steuergeldern aufgebaut wurde.
Da war nicht viel Energie und Einfallsreichtung, sondern Irland hat das Apple angeboten wenn die in Irland Arbeitsplätze schaffen.
Da gebe ich nicht erstmal Apple die Schuld (Keine Firma und keine Privatperson zahlt freiwillig mehr Steuern als notwendig) sondern Irland!
=> Steuerdumping sollte in der EU eingeschränkt werden und genau war das Gerichtsurteil
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von Adam Smith »

frems hat geschrieben:(31 Aug 2016, 17:05)

Wohl kaum. Microsoft, Google etc. hat's schon vorher in der EU getroffen, genau wie europäische Konzerne.
Da ging es aber um wenig Geld. Um viel Geld geht es bei der Deutschen Bank und Volkswagen. Bei der Deutschen Bank geht es vermutlich um die Krugman-Blase und bei Volkswagen um die Aktien-Sache (hier haben einige viel Geld verloren). Mal schauen wen die US-Amerikaner wegen der japanischen Krugman-Blase (die ist noch um einiges größer als die Immobilien-Blase von Krugman) zur Verantwortung ziehen.
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frems
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von frems »

Adam Smith hat geschrieben:(31 Aug 2016, 18:11)

Da ging es aber um wenig Geld. Um viel Geld geht es bei der Deutschen Bank und Volkswagen. Bei der Deutschen Bank geht es vermutlich um die Krugman-Blase und bei Volkswagen um die Aktien-Sache (hier haben einige viel Geld verloren). Mal schauen wen die US-Amerikaner wegen der japanischen Krugman-Blase (die ist noch um einiges größer als die Immobilien-Blase von Krugman) zur Verantwortung ziehen.
Wenig Geld würde ich es nicht nennen, nur weil es weniger ist als nun im Falle Apples. Bis 2013 waren es 2,2 Mrd. EUR und da kamen in dem Jahr nochmal 0,6 Mrd. EUR hinzu: http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/a ... ahlen.html

Und das wegen Nichtigkeiten wie fest ins System integrierte Webbrowser. Ist schon nicht ohne und alles ohne VW-Dingsdabums.
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(31 Aug 2016, 17:01)

Wer behauptet das?
Hier zum Beispiel.
Das US-Finanzministerium kritisiert, mit ihrem Vorgehen untergrabe die EU-Kommission gerade den Versuch, über BEPS zu klaren Regeln zu kommen. Die Behörde argumentiert aber auch mit drohenden Mindereinnahmen: Demnach könnten US-Konzerne sich ihre Nachzahlungen in Europa unter Umständen auf Steuern in der Heimat anrechnen lassen. Aus Sicht der Amerikaner wäre das ein "zutiefst verstörendes Ergebnis, da es letztlich den Transfer von Einnahmen der US-Regierung und ihrer Steuerzahler zur EU bedeuten würde".
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 09670.html
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3x schwarzer Kater
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Da geht es um BEPS, also die Neugestaltung der Transferpreisrichtlinien nicht um den konkreten Fall der Steuervorteile die Irland Apple gewährt hat. Das hatte ich aber weiter oben schon erläutert.
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von Alter Stubentiger »

jack000 hat geschrieben:(31 Aug 2016, 18:08)

Da war nicht viel Energie und Einfallsreichtung, sondern Irland hat das Apple angeboten wenn die in Irland Arbeitsplätze schaffen.
Da gebe ich nicht erstmal Apple die Schuld (Keine Firma und keine Privatperson zahlt freiwillig mehr Steuern als notwendig) sondern Irland!
=> Steuerdumping sollte in der EU eingeschränkt werden und genau war das Gerichtsurteil
Wird von den Staaten blockiert die Steuerdumping zu ihrem Geschäftsmodell gemacht haben.
Darum versucht die EU es nun auf diesem Weg.
Aber es hilft nichts. Wettlauf um immer günstigere Steuersätze ist eine Todesspirale. Denn letztlich brauchen die Staaten Einnahmen. Die kommen dann von der breiten Masse. Die dann natürlich immer unzufriedener wird und rechtsnationale Parteien wählt.
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von Adam Smith »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(31 Aug 2016, 18:22)

Da geht es um BEPS, also die Neugestaltung der Transferpreisrichtlinien nicht um den konkreten Fall der Steuervorteile die Irland Apple gewährt hat. Das hatte ich aber weiter oben schon erläutert.
Hier auch:
Als Ergebnis erster Entscheidungen sollen Starbucks in den Niederlanden und der Autobauer Fiat Chrysler Chart zeigen in Luxemburg bereits Dutzende Millionen Euro erstatten, beide Unternehmen gingen dagegen vor Gericht. Im Fall von Apple könnte es in Irland um einige Milliarden gehen. Die Investmentbank JP Morgan berechnete den maximal möglichen Betrag laut Medienberichten mit bis zu 19 Milliarden Dollar.

Das US-Finanzministerium will allzu hohe Nachzahlungen für US-Konzerne verhindern - auch weil es selbst davon betroffen ist. Denn die Konzerne erhalten in den USA Gutschriften für im Ausland gezahlte Steuern.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 09378.html
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Hatte ich doch vorher schon alles erklärt. Solange die Gewinne im Land bleiben müssen sie auch in USA nicht versteuert werden. Damit kann nichts angerechnet werden und es muss auch keine Erstattung im Falle einer Nachzahlung gemacht werden.
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Re: Entscheidung in Brüssel: Apple muss bis zu 13 Milliarden Euro Steuern nachzahlen

Beitrag von Powerwolf »

3x schwarzer Kater hat geschrieben:(31 Aug 2016, 16:45)

Eine verdeckte Gewinnausschüttung wird ja auf der Ebene der ausschüttenden Gesellschaft festgestellt und nicht bei der empfangenden.
Denn logischerweise muss ja für den Zuschuss auf Seite der empfangenden Gesellschaft eine Leistung erbracht werden, die damit vergütet wird.
Der Zuschuss wird in USA natürlich auch korrekt versteuert. Allerdings ist es in USA im Gegensatz zu Deutschland auch möglich selbsterstellte immaterielle Wirtschaftsgüter zu aktivieren und über den Nutzungszeitraum abzuschreiben. Damit wäre der Zuschuss in USA wohl erst Schritt für Schritt über die Jahre hinweg steuerwirksam, Im Gegensatz zur Dividende gäbe es hier also noch einen Steuerkredit, obwohl die Gesamtsteuerlast wohl gleich ist, da der Zuschuss ja in Irland steuerwirksamen Aufwand darstellt.
O.K., danke für die Info.
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