Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:24)

Im Fall Yücel pocht man auf Redefreiheit, aber türkische Politiker sollen nicht zu ihren Wählern reden. Lupenreine Doppelmoral.
Auch wenn der Nazi-Vergleich völlig überzogen ist, in der Sache hat die türkische Seite absolut Recht.
Deppendialektik, das Gegenteil ist der Fall. Der Verweis türkischer Regierungspolitiker auf Redefreiheit ist offensichtlich geheuchelt und Ausdruck von Doppelmoral, wie sich am Umgang mit Yücel sowie hunderten - oder sind sogar tausende, Jekyll? - anderen Journalisten ablesen lässt.

(Auftrittsverbote sind trotzdem falsch und kontraprodutiv. Brandschutzbestimmungen werden ganz gerne benutzt, um fadenscheinige Aktionen zu begründen. Ob's hier auch der Fall war, keine Ahnung.)
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von frems »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:24)

Im Fall Yücel pocht man auf Redefreiheit, aber türkische Politiker sollen nicht zu ihren Wählern reden. Lupenreine Doppelmoral.
Auch wenn der Nazi-Vergleich völlig überzogen ist, in der Sache hat die türkische Seite absolut Recht.
Mir ist nicht bekannt, dass der türkische Politiker festgenommen und weggesperrt wurde.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:24)

Im Fall Yücel pocht man auf Redefreiheit, aber türkische Politiker sollen nicht zu ihren Wählern reden. Lupenreine Doppelmoral.
Auch wenn der Nazi-Vergleich völlig überzogen ist, in der Sache hat die türkische Seite absolut Recht.
Da würde im Umkehrschluss bedeuten, wir könnten die türkischen Politiker, die vom deutschen Nazirevival faselten bei ihrem Besuch in Deutschland beanstandungslos als angebliche Terroristenunterstützer und Spione verhaften und ins Gefängnis werfen?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »


Wie ist das eigentlich mit Erdogan selbst, der hatte doch äußerst innige Beziehungen zu Gülen und ist damit verdächtig, zumindest indirkt am Putsch beteiligt zu sein? Sollten wir den nicht vorsorglich verhaften und ausliefern, an wen auch immer?
[/quote]
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:30)

Da würde im Umkehrschluss bedeuten, wir könnten die türkischen Politiker, die vom deutschen Nazirevival faselten bei ihrem Besuch in Deutschland beanstandungslos als angebliche Terroristenunterstützer und Spione verhaften und ins Gefängnis werfen?
"Ihr" könnt es ja versuchen, aber löst das jetzt das hiesige Problem mit der Doppelmoral?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

frems hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:29)

Mir ist nicht bekannt, dass der türkische Politiker festgenommen und weggesperrt wurde.
Politiker genießen Immunität. Die können nicht ohne Weiteres weggesperrt werden. Aber...das Problem mit der hiesigen Doppelmoral würde man damit ohnehin nicht entgegenwirken können, eher das Gegenteil wäre der Fall.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von frems »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:38)

Politiker genießen Immunität. Die können nicht ohne Weiteres weggesperrt werden. Aber...das Problem mit der hiesigen Doppelmoral würde man damit ohnehin nicht entgegenwirken können, eher das Gegenteil wäre der Fall.
Doppelmoral wäre es, wenn es sich um den selben Fall handeln würde. Bloß spricht niemand dem Außenminister seine Meinung ab, während bei Yücel keine Rede abgesagt wurde. Bitte mal nachschlagen, was Meinungsfreiheit bedeutet.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:32)


Wie ist das eigentlich mit Erdogan selbst, der hatte doch äußerst innige Beziehungen zu Gülen und ist damit verdächtig, zumindest indirkt am Putsch beteiligt zu sein? Sollten wir den nicht vorsorglich verhaften und ausliefern, an wen auch immer?
Klingt ziemlich planlos, was Sie da vorschlagen. Widersprüchlich wäre es auch, immerhin gab es bezüglich G. W. Bush nie solche ambitionierten Pläne seitens der Deutschen...ein Kriegsverbrecher, der für den Tod von zigtausenden Zivilisten verantwortlich ist. Ja, Doppelmoral passt schon.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:35)

"Ihr" könnt es ja versuchen, aber löst das jetzt das hiesige Problem mit der Doppelmoral?
Der Unterschied zwischen "uns" und Erdogan&AKP Entourage ist, dass wir aufgrund unseres soliden Rechtsstaats gar nicht erst auf solche menschenverachtenden Aktionen wie z.B. im Fall Yücel zugreifen könnten, selbst wenn ein größenwahnsinniger Politiker dies beabsichtigen würde.

Die Unvergleichbarkeit liegt im juristischen Bereich, nicht im rhetorischen Bereich. Reden darf bei uns jeder bis an die Grenze des §130 StGB. Während in der Erdogantürkei schon lange niemand mehr reden darf, weil jeder Satz der Erdogan Kritik und sei sie noch so solide begründbar, bereits unter Volksverhetzung fällt. Oder war es Majestätsbeleidigung?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:47)

Klingt ziemlich planlos, was Sie da vorschlagen. Widersprüchlich wäre es auch, immerhin gab es bezüglich G. W. Bush nie solche ambitionierten Pläne seitens der Deutschen...ein Kriegsverbrecher, der für den Tod von zigtausenden Zivilisten verantwortlich ist. Ja, Doppelmoral passt schon.
Welche Auslieferungen hatte Bush von Deutschland noch gleich gefordert?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:53)

Der Unterschied zwischen "uns" und Erdogan&AKP Entourage ist, dass wir aufgrund unseres soliden Rechtsstaats gar nicht erst auf solche menschenverachtenden Aktionen wie z.B. im Fall Yücel zugreifen könnten, selbst wenn ein größenwahnsinniger Politiker dies beabsichtigen würde.
Sie reden immer noch von "Rechtsstaat", sogar "solide" sagen Sie, obwohl die deutsche Seite auf eine fadenscheinige Begründung nach der anderen zurückgreifen musste, um türkische Politiker am Reden zu hindern?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:54)

Welche Auslieferungen hatte Bush von Deutschland noch gleich gefordert?
Das ist die falsche Frage. Die Richtige lautet: Wieso geifern deutsche Politiker + Bevölkerung im Fall Erdogan & Co derart nach Verboten und irendwelchen Maßnahmen, nicht aber bei einem Kriegsverbrecher und Massenmörder wie G. W. Bush??
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:59)

Sie reden immer noch von "Rechtsstaat", sogar "solide" sagen Sie, obwohl die deutsche Seite auf eine fadenscheinige Begründung nach der anderen zurückgreifen musste, um türkische Politiker am Reden zu hindern?
Die deutsche Seite hat alles getan, um die Sicherheit der betreffenden türkischen Politiker und ihrer Zuhörer zu garantieren. Im Zweifelsfall muss diese Vorrang haben und die Veranstaltung abgesagt werden.

Nicht auszudenken, wie man uns Deutsche von türkischer Seite betiteln würde, wäre z.B. ein Feuer ausgebrochen und der Redner in Rauch und Flammen umgekommen, oder wären Menschen in einer Massenpanik zu Tode gekommen, weil unzureichend Platz für hochemotionale Massen vorhanden war.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 21:02)

Das ist die falsche Frage. Die Richtige lautet: Wieso geifern deutsche Politiker + Bevölkerung im Fall Erdogan & Co derart nach Verboten und irendwelchen Maßnahmen, nicht aber bei einem Kriegsverbrecher und Massenmörder wie G. W. Bush??
Welche Verbote? Irgendein AKP Vertreter hat doch heute ungehindert gesprochen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 21:02)

Das ist die falsche Frage. Die Richtige lautet: Wieso geifern deutsche Politiker + Bevölkerung im Fall Erdogan & Co derart nach Verboten und irendwelchen Maßnahmen, nicht aber bei einem Kriegsverbrecher und Massenmörder wie G. W. Bush??
Ganz falsch.
Die Frage müsste lauten, wieso man sich von pöbelnden türkischen Politikern überhaupt auf der Nase herumtanzen lässt.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(07 Mar 2017, 22:30)

Ganz falsch.
Die Frage müsste lauten, wieso man sich von pöbelnden türkischen Politikern überhaupt auf der Nase herumtanzen lässt.
Diese Frage wäre sogar noch falscher als die von JazzGold und damit auch deutlich weniger richtig als mein Vorschlag. Und um deine Frage trotzdem zu beantworten: Die Lösung heißt Rechtsstaat. Deutschland ist ein Rechtsstaat und ist damit an gewisse Grundregeln gebunden (gerade deswegen versucht ja die deutsche Seite so verzweifelt, nach Möglichkeiten zu suchen, wie man das alles umgehen kann).
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Nun, Österreich ist gerade dabei, das rechtsstaatlich zu regeln.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(07 Mar 2017, 22:56)

Nun, Österreich ist gerade dabei, das rechtsstaatlich zu regeln.
Österrreich und Rrrechtsstaat...das ist so ne Sache für sich. Mal schaun, was die diesmal ausbrüten werden.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:13)

Österrreich und Rrrechtsstaat...das ist so ne Sache für sich. Mal schaun, was die diesmal ausbrüten werden.
Ah ja, Österreich ist natürlich kein Rechtsstaat.
Im Gegensatz zur vorbildlichen Türkei.
Das ist sogar für dich absolut blödsinnig.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Unité 1 hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:27)

Deppendialektik, das Gegenteil ist der Fall. Der Verweis türkischer Regierungspolitiker auf Redefreiheit ist offensichtlich geheuchelt und Ausdruck von Doppelmoral, wie sich am Umgang mit Yücel sowie hunderten - oder sind sogar tausende, Jekyll? - anderen Journalisten ablesen lässt.
Und die (mutmaßliche) Doppelmoral auf der türkischen Seite rechtfertigt jetzt die Agitatoren auf der deutschen Seite, ihrerseits doppelmoralisch zu werden? Echt jetzt? Also, das klingt für mich eher nach etwas Deppenhaftem.
(Auftrittsverbote sind trotzdem falsch und kontraprodutiv. Brandschutzbestimmungen werden ganz gerne benutzt, um fadenscheinige Aktionen zu begründen. Ob's hier auch der Fall war, keine Ahnung.)
Ja, das ist sicher alles nur Zufall.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Keoma hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:16)

Ah ja, Österreich ist natürlich kein Rechtsstaat.
Das habe ich nich gesagt. Ich wollte nur andeuten - und das war jetzt wohl bißchen zu subtil für dich gewesen -, dass die Österreicher das mit Rechtsstaat manchmal allzu wörtlich nehmen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:22)

Und die (mutmaßliche) Doppelmoral auf der türkischen Seite rechtfertigt jetzt die Agitatoren auf der deutschen Seite, ihrerseits doppelmoralisch zu werden?
Nein.
Echt jetzt?
Immer noch nicht.
Also, das klingt für mich eher nach etwas Deppenhaftem.
Dann denk dir halt was klügeres aus.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Unité 1 hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:42)

Dann denk dir halt was klügeres aus.
Würde ich ja gerne machen, aber ich muss auf der anderen Seite darauf achten, dass du den Zugang zur Diskussion nicht verlierst. Hm...
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:47)

Würde ich ja gerne machen, aber ich muss auf der anderen Seite darauf achten, dass du den Zugang zur Diskussion nicht verlierst. Hm...
Nicht zu bieten außer Pöbeln. Wenn's denn wenigstens eloquent oder geistreich wäre, aber so ist es ermüdend wie das Gestammel thüringscher Narren im Exil.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Unité 1 hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:50)

Nicht zu bieten außer Pöbeln. Wenn's denn wenigstens eloquent oder geistreich wäre,
Da sieht man halt, worauf ich so alles aus Rücksicht vor dir verzichten muss.
aber so ist es ermüdend wie das Gestammel thüringscher Narren im Exil.
Bist du so eine Art Ossi-Basher?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:50)

Nicht zu bieten außer Pöbeln. Wenn's denn wenigstens eloquent oder geistreich wäre, aber so ist es ermüdend wie das Gestammel thüringscher Narren im Exil.
Welches Exil ? Könntest du das eloquent, geistreich, auf staatsrechtlicher Grundlage erläutern ? Also außerhalb deiner rudimentären Kolonialherrenallüren eines Hilfsbesserwessis ? :)
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

Jekyll hat geschrieben:(07 Mar 2017, 23:56)

Da sieht man halt, worauf ich so alles aus Rücksicht vor dir verzichten muss.
Gib dir doch mal wenigstens ein bisschen Mühe beim Pöbeln. Jetzt bringst du den schon zum zweiten Mal hintereinander. Ist ja schlimm mit dir.
Bist du so eine Art Ossi-Basher?
Wenn deine Lesekompetenz dich zu dieser Frage führt, dann erklärt das so einiges. Sogar schelm hat's verstanden.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(08 Mar 2017, 00:00)

Welches Exil ? Könntest du das eloquent, geistreich, auf staatsrechtlicher Grundlage erläutern ? Also außerhalb deiner rudimentären Kolonialherrenallüren eines Hilfsbesserwessis ? :)
Bist du Jekylls Doppelaccount oder er deiner? :)
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schelm »

Unité 1 hat geschrieben:(08 Mar 2017, 00:02)

Bist du Jekylls Doppelaccount oder er deiner? :)
Punkt an dich. :thumbup: Das war in der Tat ne geistreiche Antwort. Manchmal denk ich das auch, aber es sei dir versichert, dem ist nicht so.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

Unité 1 hat geschrieben:(08 Mar 2017, 00:00)

Ist ja schlimm mit dir.
Das nenne ich geistreich. Und so schlagfertig.

Wenn deine Lesekompetenz dich zu dieser Frage führt, dann erklärt das so einiges. Sogar schelm hat's verstanden.
Was meinst du mit "sogar"? Hälst du schelm für doof? Warum? Nur weil er ein Ossi ist?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Jekyll »

schelm hat geschrieben:(08 Mar 2017, 00:00)

Welches Exil ? Könntest du das eloquent, geistreich, auf staatsrechtlicher Grundlage erläutern ? Also außerhalb deiner rudimentären Kolonialherrenallüren eines Hilfsbesserwessis ? :)
Ja, schelm, zeigen Sie's ihm! Anscheinend hat sich hier ein Ossi-Basher eingenistet (wo die alle bloß herkommen?).
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Unité 1 »

schelm hat geschrieben:(08 Mar 2017, 00:05)

Punkt an dich. :thumbup: Das war in der Tat ne geistreiche Antwort. Manchmal denk ich das auch, aber es sei dir versichert, dem ist nicht so.
Ihr seid euch ganz schön ähnlich, was mich rätseln lässt, worüber ihr eigentlich im Clinch liegt.
Jekyll hat geschrieben: Was meinst du mit "sogar"? Hälst du schelm für doof? Warum? Nur weil er ein Ossi ist?
Ich gestehe freimütig, dich überschätzt zu haben.
Zuletzt geändert von Unité 1 am Mittwoch 8. März 2017, 00:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schelm »

Jekyll hat geschrieben:(08 Mar 2017, 00:07)

Ja, schelm, zeigen Sie's ihm! Anscheinend hat sich hier ein Ossi-Basher eingenistet (wo die alle bloß herkommen?).
Feinde, überall Feinde, man ist regelrecht umzingelt von ihnen, aber wem erzähl ich das ? ;)
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von ThorsHamar »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:16)

Na ja, wenn ich zu weit weg wohne, dann wird es wohl kein angeblich mein Leben bedrohender "Soldat" Erdogans bis zu mir schaffen.
Es wohnen aber reichlich Bürger zu weit weg von euren Brennpunkten. Ich gehe davon aus, dass ihr eure Probleme auch ohne meine und deren Assistenz regeln könnt.
Wie gesagt, ich finde die Problematik überhaupt nicht lustig solange die Zustimmungskundgebungen von in Deutschland lebenden Türken pro Erdogan und dessen Konzept um Welten grösser sind als die Hinweise auf Loyalität zu Deutschland.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von DarkLightbringer »

JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:27)

Wenig bis nichts, würde ich sagen. Wir könnten die Asylanträge genehmigen. ;)

Selbst der anatolische Bauer, der vor Jahren nach Deutschland zog, um hier zu arbeiten und heute Erdogan frenetisch zujubelt, hat das demokratische System in Deutschland nicht verstanden, oder sollte er es verstanden haben, nicht akzeptiert. Würden er und Teile seiner Familie in die Türkei zurückkehren, dann würde ergo selbst aus diesen türkischen Bürgern keine Assistenz zur soliden Etablierung von Grundrechten in der Türkei erwachsen.

Ich fürchte, da müssen die Türken schon selbst durch.

Was schlagen Sie vor?
Sanktionen, wie sie z.B. Kipping durch die deutschen Touristen fordert, wären nur bedingt hilfreich und wenig ersichtlich in der ohnehin stattfindenen Talfahrt des Tourismus in der Türkei.
Natürlich müssen da die Türken selbst durch, insbesondere jene in der Türkei. Can Dündar verweist auf einen früheren Sultan:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Osmanische Reich von einem despotischen Sultan regiert. Er hatte ein äußerst repressives Regime errichtet, mittels einer ganzen Armee von Spitzeln alle Gegner zum Schweigen gebracht und die Presse einer scharfen Zensur unterworfen. Intellektuelle, die dennoch ihre Stimmen gegen Sultan Abdulhamid erhoben, fanden in den Hauptstädten Europas Zuflucht. Die "Jungtürken", unter diesem Namen schrieben sie Geschichte, fanden im Westen eine Atmosphäre der Freiheit, in der sie Zeitungen und Zeitschriften herausgaben, gegen den Absolutismus kämpften und für den Konstitutionalismus.
http://www.zeit.de/2017/05/exilmedien-b ... ne-tuerkei

Die türkische Opposition ist uneins und geschwächt, gerade die Nein-Kampagne aber vereint sie wiederum.

Mein Vorschlag wäre also, die rhetorischen Mittel auszuschöpfen. Die Kanzlerin könnte z. B. erwähnen, dass die Zusammenarbeit im Rahmen der Allianz erfolgreich war und Millionen türkischer Bürger geschützt hat, man könnte erwähnen, auf der Seite jener zu stehen, die sich für die Freiheit einsetzen.
Man hat auch schon mal den Dalai Lama eingeladen, was der chinesischen KP traditionell nicht gefällt.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(07 Mar 2017, 19:29)

Zum einen bin ich da doch nicht so ganz pessimistisch, wenn es um ein Zurück ins Mittelalter geht. Natürlich gibt es eine mehr als deutlich erkennbare Gegenbewegung gegen Aufklärung, Liberalität, Individualismus. Dafür stehen dann Pegida, Le Pen, Wilders, Putin, Trump, Orban, Netanyahu, Erdogan, die PIS in Polen und natürlich die AfD oder Pegida bei uns. Und natürlich ist auch die Rückbesinnung auf den Islam, der Wunsch nach einem Sharia-Staat eine Reaktion auf die Moderne. Trotzdem würde ich das nicht unbedingt in einen Topf werfen. Die geistigen Strukturen unterscheiden sich da zu deutlich. Allerdings wäre das fast eher die Aufgabe für eine Doktorarbeit das herauszuarbeiten. Ich bin aber weder Politik- noch Kulturwissenschaftler.
Ganz primitiv ausgedrückt hilft dieses Beispiel vielleicht etwas: Ein Polen, in dem der Katholizismus immer größeren Einfluss hat oder ein immer orthodoxer werdendes Russland könnte ich mir wenigstens noch halbwegs erträglich trinken. Hat bei der DDR auch geholfen. In einem Sharia-Staat werde ich zuerst mehrmals schwer misshandelt und als Wiederholungstäter erdrosselt (siehe Strafgesetz IRI).
Das ist natürlich richtig. Bezüglich politischer Freiheiten liegen mehr als nur Welten zwischen Polen und dem Iran. Die Frage ist aber, ob dieser rigide Freiheitsentzug in den islamischen Staaten tatsächlich etwas mit dem Islam als Religion und Kultur zu tun hat oder eher oder zumindest zum größeren Teil mit den Mechanismen des Machterhalts speziell in der Region Naher Osten und Nordafrika. Die Tatsache, dass die schlimmsten und brutalsten Ausfälle in der Region allesamt mit dem Kampf um die Oberhoheit zwischen sunnitischen und schiitischen Machtzentren zu tun haben, spricht eher für zweiteres. Für die Mächtigen und die, die es werden wollen, liegt es mehr als nahe, die Religion für ihre Machtkämfe zu instrumentalisieren. So wie sie auch die aus dem "Fluch der Ressourcen" in der Region sprudelnden Gelder für diese Machtkämpfe instrumentalisieren.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von JJazzGold »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 Mar 2017, 01:07)

Wie gesagt, ich finde die Problematik überhaupt nicht lustig solange die Zustimmungskundgebungen von in Deutschland lebenden Türken pro Erdogan und dessen Konzept um Welten grösser sind als die Hinweise auf Loyalität zu Deutschland.
Ich sage dir, was ich nicht lustig finde, wenn aus jeder externen Provokation und diplomatischer Verstimmung versucht wird ein apokalyptischer Ritt zu machen, der ganz Deutschland in den Untergang führt. Flächen- und mengenmäßig betrachtet stellt sich dieser prophezeite Aufruhr mit Untergangsstimmung schnell als grenzdebiles Konstrukt der ewigen deutschen Memme heraus. Insofern darfst du meine Frage, ob ihr an den wenigen Hotspots wohnend ggfls. auch ohne meine Hilfe auskommt, als ernsthaft gestellt betrachten.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(07 Mar 2017, 22:56)

Nun, Österreich ist gerade dabei, das rechtsstaatlich zu regeln.
Dass sich in Österreich Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grüne unisono und über die politische Ausrichtung hinaus für ein Redeverbot aussprechen, während in Deutschland Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grüne unisono gegen ein Redeverbot sind, ist natürlich schon bemerkenswert. Soo politisch verschieden sind die beiden Länder nun nicht. Immer noch die Angst vor einer neuen Belagerung von Wien?
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

In der Studie „Deutsch‐Türkische Lebens‐ und Wertewelten 2012“, wurden insgesamt 1.011 Personen mit türkischem Migrationshintergrund zu ihrer Einstellung gegenüber Deutschland, ihren Werten und Lebenseinstellungen befragt.

39% lebten schon seit mindestens 30 Jahren in Deutschland. Dennoch betrachten nur noch 15% Deutschland als ihre Heimat. 2009 waren es noch 21%. 2012 sagten 62% der Befragten, gegenüber 40% im Jahr 2010, dass sie am liebsten nur mit Türken zusammen sind. Nahezu die Hälfte (46%) wünscht sich, dass in Deutschland irgendwann mehr Muslime als Christen wohnen. Vor knapp zwei Jahren war das nur jeder Dritte. Die eigentliche Arbeitsmigration spielt als Zuwanderungsgrund nur noch eine untergeordnete Rolle. Lediglich jeder fünfte Befragte ist nach Deutschland gekommen, um hier selbst eine Arbeit zu suchen. Der wichtigste Zuwanderungsgrund ist die Eheschließung mit einem in Deutschland lebenden Partner.

Mich wundert gar nichts mehr.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:23)

Dass sich in Österreich Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grüne unisono und über die politische Ausrichtung hinaus für ein Redeverbot aussprechen, während in Deutschland Sozialdemokraten, Christdemokraten und Grüne unisono gegen ein Redeverbot sind, ist natürlich schon bemerkenswert. Soo politisch verschieden sind die beiden Länder nun nicht. Immer noch die Angst vor einer neuen Belagerung von Wien?
Nein, nur keine Türkeikriecher.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:25)
Nein, nur keine Türkeikriecher.
Das kann man auch 180 Grad anders herum sehen. Wer politischen Rednern das Wort verbieten will, muss in einer Demokratie schon ganz schön die Hosen voll haben.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von relativ »

Keoma hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:25)

Nein, nur keine Türkeikriecher.
Die Umsetzung von Grundrechten und Werten ist doch keine Kriecherrei.
Das die türkischen Machthaber, genau die Rechte einfordern, was sie selber ihren Bürgern mehr, oder weniger immer mehr verweigern wollen, ist natürlich auffallend und genau dies muss man denen immer wieder zurufen, auch von offizieller Seite.
Seine eigenen Werte und Gesetze dabei zu verbiegen bringt gar nix, ausser Unglaubwürdigkeit.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von yogi61 »

Ich wundere mich ein wenig über die Aufregung in der Sache. Eigentlich kann es uns doch völlig wurscht sein, wenn die Türkei zum Faschismus-Staat wird. Mit Despoten sind wir eigentlich immer ganz gut zurecht gekommen. Wichtig ist, dass die Kanzlerin weiter den Bückling vor dem grossen Erdogan macht,nicht das dieser Deal am Ende noch platzt. :|
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:33)

Das kann man auch 180 Grad anders herum sehen. Wer politischen Rednern das Wort verbieten will, muss in einer Demokratie schon ganz schön die Hosen voll haben.
Das kannst du gerne so sehen, nur ist es Blödsinn.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Dieter Winter »

yogi61 hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:44)

Ich wundere mich ein wenig über die Aufregung in der Sache. Eigentlich kann es uns doch völlig wurscht sein, wenn die Türkei zum Faschismus-Staat wird. Mit Despoten sind wir eigentlich immer ganz gut zurecht gekommen. Wichtig ist, dass die Kanzlerin weiter den Bückling vor dem grossen Erdogan macht,nicht das dieser Deal am Ende noch platzt. :|
Eben.

Außerdem braucht sie ja einen neuen A.. in den sie kriechen kann, nachdem Obama ja nun nicht mehr im Amt ist.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Keoma »

relativ hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:41)

Die Umsetzung von Grundrechten und Werten ist doch keine Kriecherrei.
Das die türkischen Machthaber, genau die Rechte einfordern, was sie selber ihren Bürgern mehr, oder weniger immer mehr verweigern wollen, ist natürlich auffallend und genau dies muss man denen immer wieder zurufen, auch von offizieller Seite.
Seine eigenen Werte und Gesetze dabei zu verbiegen bringt gar nix, ausser Unglaubwürdigkeit.
Nun, das Dilemma ist mir schon klar.
Nur bin ich der Meinung, dass man faschistoiden Antidemokraten das Leben so schwer wie möglich machen soll.
Bei den eigenen bist du doch auch nicht so zimperlich.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von relativ »

yogi61 hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:44)

Ich wundere mich ein wenig über die Aufregung in der Sache. Eigentlich kann es uns doch völlig wurscht sein, wenn die Türkei zum Faschismus-Staat wird. Mit Despoten sind wir eigentlich immer ganz gut zurecht gekommen. Wichtig ist, dass die Kanzlerin weiter den Bückling vor dem grossen Erdogan macht,nicht das dieser Deal am Ende noch platzt. :|
Nunja , daß schlimme daran ist ja, daß wir in der EU, keinen mir bekannten Plan B haben, der diese Erpressung negieren könnte.
Also ich würde schon mal ein Plan B mit Erdogan kommunizieren, der Vorsieht, alle verfügbaren Militärschiffe der EU vor die Küste der Türkei zu schicken, damit kein einziges Flüchtlingsboot mehr die Türkei verlassen kann. Mal schauen was Erdogan tut, wenn er selber von dem Rückstau betroffen seien wird, den er dann selber verursacht hat.
Die Landverbindung zur Türkei dicht zu machen ist wohl das kleinere Problem.
Das wäre meine Antwort auf seine Erpressungsversuche. Ich glaube, danach wäre das Flüchtlingsthema keins mehr und man kann sich wieder darauf Konzentrieren Kompromisse und Konsens auszuarbeiten.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Dieter Winter »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 Mar 2017, 10:33)

Das kann man auch 180 Grad anders herum sehen. Wer politischen Rednern das Wort verbieten will, muss in einer Demokratie schon ganz schön die Hosen voll haben.
Vor allem würde es Erdogan eher nützen als schaden.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

relativ hat geschrieben:(08 Mar 2017, 11:02)

Nunja , daß schlimme daran ist ja, daß wir in der EU, keinen mir bekannten Plan B haben, der diese Erpressung negieren könnte.
Also ich würde schon mal ein Plan B mit Erdogan kommunizieren, der Vorsieht, alle verfügbaren Militärschiffe der EU vor die Küste der Türkei zu schicken, damit kein einziges Flüchtlingsboot mehr die Türkei verlassen kann. Mal schauen was Erdogan tut, wenn er selber von dem Rückstau betroffen seien wird, den er dann selber verursacht hat.
Die Landverbindung zur Türkei dicht zu machen ist wohl das kleinere Problem.
Das wäre meine Antwort auf seine Erpressungsversuche. Ich glaube, danach wäre das Flüchtlingsthema keins mehr und man kann sich wieder darauf Konzentrieren Kompromisse und Konsens auszuarbeiten.
Eine offene Grenze kann man nicht öffnen. Erdogan müsste die griechische Grenze zu Bulgarien öffnen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Türkischen Politiker Wahlkampf auf deutschen Boden verbieten?

Beitrag von Adam Smith »

Dieter Winter hat geschrieben:(08 Mar 2017, 11:03)

Vor allem würde es Erdogan eher nützen als schaden.
Es schadet Erdogan natürlich. Die Anhänger gehen doch davon aus, dass er alles kann.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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