JJazzGold hat geschrieben:(07 Mar 2017, 20:27)
Wenig bis nichts, würde ich sagen. Wir könnten die Asylanträge genehmigen.
Selbst der anatolische Bauer, der vor Jahren nach Deutschland zog, um hier zu arbeiten und heute Erdogan frenetisch zujubelt, hat das demokratische System in Deutschland nicht verstanden, oder sollte er es verstanden haben, nicht akzeptiert. Würden er und Teile seiner Familie in die Türkei zurückkehren, dann würde ergo selbst aus diesen türkischen Bürgern keine Assistenz zur soliden Etablierung von Grundrechten in der Türkei erwachsen.
Ich fürchte, da müssen die Türken schon selbst durch.
Was schlagen Sie vor?
Sanktionen, wie sie z.B. Kipping durch die deutschen Touristen fordert, wären nur bedingt hilfreich und wenig ersichtlich in der ohnehin stattfindenen Talfahrt des Tourismus in der Türkei.
Natürlich müssen da die Türken selbst durch, insbesondere jene in der Türkei. Can Dündar verweist auf einen früheren Sultan:
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Osmanische Reich von einem despotischen Sultan regiert. Er hatte ein äußerst repressives Regime errichtet, mittels einer ganzen Armee von Spitzeln alle Gegner zum Schweigen gebracht und die Presse einer scharfen Zensur unterworfen. Intellektuelle, die dennoch ihre Stimmen gegen Sultan Abdulhamid erhoben, fanden in den Hauptstädten Europas Zuflucht. Die "Jungtürken", unter diesem Namen schrieben sie Geschichte, fanden im Westen eine Atmosphäre der Freiheit, in der sie Zeitungen und Zeitschriften herausgaben, gegen den Absolutismus kämpften und für den Konstitutionalismus.
http://www.zeit.de/2017/05/exilmedien-b ... ne-tuerkei
Die türkische Opposition ist uneins und geschwächt, gerade die Nein-Kampagne aber vereint sie wiederum.
Mein Vorschlag wäre also, die rhetorischen Mittel auszuschöpfen. Die Kanzlerin könnte z. B. erwähnen, dass die Zusammenarbeit im Rahmen der Allianz erfolgreich war und Millionen türkischer Bürger geschützt hat, man könnte erwähnen, auf der Seite jener zu stehen, die sich für die Freiheit einsetzen.
Man hat auch schon mal den Dalai Lama eingeladen, was der chinesischen KP traditionell nicht gefällt.