SirToby hat geschrieben:(21 Sep 2016, 21:21)
1.
Ah, Primärinteressen. Sorry, aber aus den oben genanten Gründen, war das russ. Eingreifen ein Griff ins Klo. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Der Kreml hat massiv den russ. Interessen geschadet.
Na ja, Israel war vor einigen Jahren da mal zu territorialen Zugeständnissen bereit. Jetzt allerdings nicht mehr, gibt auch derzeit keinen faktischen Ansprechpartner.
3.
Das ist ein Beispiel wie man eine Situation verschlimmert, indem man an der Seitenlinie zusieht. Hätten die USA 39 den Krieg erklärt, wäre es vlt. nicht zu einer Besatzung Frankreichs gekommen. Ein viel schlechteres Beispiel hätten Sie kaum wählen können.
4.
Nicht pampig werden.
Sicher ist die Verringerung des BIP dem Niedergang des Rubels geschuldet. Der Rubel hat geg. über allen Währungen abgewertet. Und´zum Vergleich nimmt man halt eine Weltleitwährung her um Wirtschaften zu vergleichen. Das ist zumeist Euro oder Dollar.
Und da Russland ja immer auf "augenhöhe" mit den USA sein will, muss es den Vergleich halt aushalten.
Aber mal ganz ehrlich: Der Rubel IST gegenüber allen Währungen abgestürzt, oder wollen Sie das auch noch bestreiten? Sie können doch nicht ernsthaft annehmen, dass man dann sagt: Ja super, die Wirtschaft ist nur um 3% geschrumpft, und einfach sagen: Ja, dass die Währung abgeschmiert ist, das lassen wir nun einfach mal aussen vor. Währungen sind nun einmal geprägtes Vertrauen, und das ist bei Russland nun mal auf dem Tiefpunkt.
5.
Mit Verlaub: ich finde, sie haben ein ausgeprägtes Wunschdenken: Russland ist unbesiegbar, stark und fegt EU und USA lachend mit einem Wisch vom Tisch...
1. Ich habe nie behauptet, die EU sei ein Staat. Die EU IST aber ein gemeinsamer Wirtschaftsraum mit gemeinsamen Regeln. Der berühmte Binnenmarkt ist ein sehr begehrtes Ziel bei Unternehmen weltweit.
2. Die reine Wirtschaftskraft sagt sehr viel aus, auf jeden Fall sehr viel mehr als solche nebulösen Formulierungen à la "Russland ist geschlossen", "Russland sietzt am längeren Hebel" und "Russland denkt Strategisch und handelt nach seinen Interessen".
Ich habe ihnen bereits gesagt, dass das Floskeln sind, die keinerlei realen Hintergrund haben. Russland denkt nicht strategsich und handelt nicht nach seinen Interessen, vlt. nach denen des Kremls, das war es dann aber auch schon mit strategischen Denken.
3. Ich finde es höchst interessant: Oben werfen Sie mir vor, mit Luft zu argumentieren, obwohl ich klare Zahlen genannt habe, Im vorletzten Abschnitt soll ich dann aber von diese Luftbuchungen klaglos akzeptieren, dass Russland so viel stärker und entschlossener handele, weil es ein Staat sei. Was ist das nicht anders als Luft. Das mag ja ihre persönliche Meinung sein, aber mehr ist es halt nicht.
6.
Rollback heisst das Zauberwort: Der gemeinsame Binnenmarkt war das ursprüngliche Ziel der EU: Die polit. Integration war eine intellektueller Wasserkopf, der nachträglich aufgepflanzt wurde. Ein gemeinsamer Binnenmarkt sollte weiterhin das Ziel sein, die polit. Einigung ist zweitrangig. Ist aber ein anderes Thema: Dennoch:
die EU ist der grösste Wirtschaftsraum der Erde und erwirtschaftet halt über ein Viertel bis ein Drittel in der Welt(Je nach $ Wechselkurs $). Daran wird sich so schnell auch nichts ändern. Ich für meinen weiss den hohen Lebensstandard in der EU zu schätzen.
1.
Ich sehe das in Etappen und aus der Sicht heraus, gibt es zuerst den Verlust (bis Feb 2014) und dann von tiefem Level einen deutlichen Gewinn in Sachen Interessen.
Genau deshalb meine Bewertung, dass sich zw. Nov13-Feb14 ein russisches Desaster abgespielt hat.
Hätte die EU die Kräfteverhältnisse von sagen wir Jan 2014 aufrecht halten können, wäre sie der große Sieger geworden.
Russland hat mit dem Kippen des Kompromisses vom 21.02. die nötigen Schlüssel in die Hand bekommen, um einen Gamechanger umsetzen zu können.
3.
Wirklich?
Wer ist denn der große Gewinner des 2. WKs gewesen?
Die Schwäche von Frankreich, GB und Dtl., die sich durch den Kriegsverlauf ergeben hat, hat die Nachkriegsstellung der USA positiv beeinflusst.
Bei einem Kriegseintritt der USA 39 wären GB und Frankreich wohl viel stärker geblieben.
Ähnliches gilt übrigens auch in Syrien.
Russland hat da in dem Moment eingegriffen, als es sicher sein konnte, den maximalen Einfluss auf die syrische Regierung zu bekommen. Das war sicher ein für Russland positiver Nebeneffekt des Abwartens.
Bei China sieht man das derzeit in Perfektion.
Sie sind zb. eine Hoffnung der Ukraine. Weil sie abgewartet haben, können sie jetzt das Feld viel leichter für ihre Vorteile nutzen.
4.
Da drehen wir uns im Kreis.
Man nimmt den US-Dollar vor allem, weil es historisch so gewachsen ist.
Wegen der bekannten Schwächen dieser Methode (die man ua. am Beispiel Russland hervorragend beobachten kann) ist die Entwicklung zum Thema Kaufkraftparität in vollem Gang.
Sei wegen meiner anderer Meinung, aber dann solltest du eben auch von starken Rezessionen in Dtl für 2014 zu 2015 reden, denn das ist eine direkte Folge deiner Bewertungsbasis in Dollar.
Eine Euroberechnung/Betrachtung gibt es maximal in der EU (wobei ich nicht mal offizielle EURO-BIPs für zb. GB kenne). So wie eben Rubel nur in Russland.
Insofern ist es nicht nachvollziehbar, warum du nun einen Euroabfall nicht einbeziehen willst.
Nächstes Jahr wirst du mit deiner Linie dann Großbritannien eine deutlich höhere Rezession zuschreiben müssen, als bei den offiziellen Zahlen rauskommt.
Russland wahrscheinlich sogar ein Wachstum, obwohl die wohl offiziell selber ein leichtes Schrumpfen angeben werden.
Das du diese Betrachtungsweise nicht überall anwendest, zeigt sich eben schon beim Dtl. Beispiel für 2014 zu 2015.
Und genau das macht deine Argumentation schon da wacklig.
Die Frage, warum dollarunabhängige Binnenwirtschaft einem Währungsverfall unterworfen werden soll, ist da noch nicht mal berührt.
Weiterhin auch nicht, dass der Dollar in dieser Zeit eben auch gegen so ziemlich alle anderen Währungen aufgewertet hat
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 48785.html
Waren die alle in der Rezession?
5.
Ich habe nicht gesagt, dass Russland unbesiegbar ist.
Meine Aussage war, dass Russland besser vorbereitet ist und die EU ihrerseits nicht sonderlich gut.
Das habe ich ua. mit den Dimensionen untermalen wollen, die ich da genannt habe.
Die "klaren" Zahlen der BIPs enthalten Unmengen Luftzahlen und enthalten logischerweise just die Werte nicht, die zb. die schwachen Wirtschaften stärker erscheinen lassen würden (Schwarzarbeit).
Bei den USA umfassen die so genannten Imputations (unterstellte Werte) statte 2,87 Billionen Dollar von einem BIP von 18,04 Bio Dollar => ca 16% des BIPs)
(
http://www.bea.gov/iTable/iTable.cfm?re ... =1&903=289)
6.
Da bin ich ehrlich gespannt, ob und wie sie die aktuellen Krisen meistern.
Zum Roten:
https://de.statista.com/statistik/daten ... odukt-bip/
Diese KKP wieder
Den Lebensstandard in Dtl. weiß ich auch sehr zu schätzen, ich würde deshalb trotzdem nicht diesen Standard als EU-Standard sehen.
In zb. Rumänien sieht es da sicher nicht so rosig aus.