Re: Friedrich will Hass Video verbieten
Verfasst: Sonntag 16. September 2012, 23:14
Nicht nur Freitags. Garnelen oder Sepia sind aber auch lecker und gesund.
Nicht nur Freitags. Garnelen oder Sepia sind aber auch lecker und gesund.
Nein, wenn es sein muss und Deutsche oder Bundespolizisten direkt bedroht werden so können auch Waffen eingesetzt werden um das eigene Leben oder das des Deutschen zu schützen.Gregorius I » So 16. Sep 2012, 22:11 hat geschrieben:
Ach, wie denn im konkreten Falle? Ein Verbotsschild hochhalten?
Haha... das gefällt Dir jetzt gar nicht, dass ich einen Glaubensbruder von Dir in Versuchung führe, gell?
Da religiöse Nahrungsvorschriften menschlichen und nicht göttlichen Ursprungs sind, gebe ich nicht allzu viel darauf. Will heißen, ich bezweifele, dass es Gott interessiert, ob ich am Freitag Fisch esse oder doch lieber Nudeln.Athos » So 16. Sep 2012, 22:16 hat geschrieben:
Haha... das gefällt Dir jetzt gar nicht, dass ich einen Glaubensbruder von Dir in Versuchung führe, gell?
Du musst Dich auch an keine Gebote halten. Der Deal ist lediglich, dass Du im Kampf fallen musst. Also um nach Walhall zu kommen. Aber das lässt sich ja flexibel auslegen. Wenn nich, is auch nicht schlimm. Eine Hölle gibts nicht. Wozu auch? Gibt ja keine Gebote gegen die Du verstoßen könntest.Helmuth_123 » So 16. Sep 2012, 23:19 hat geschrieben:
Da religiöse Nahrungsvorschriften menschlichen und nicht göttlichen Ursprungs sind, gebe ich nicht allzu viel darauf. Will heißen, ich bezweifele, dass es Gott interessiert, ob ich am Freitag Fisch esse oder doch lieber Nudeln.
Korrekt.
Mit seiner Äußerung verstößt der Minister ja nicht gegen die Verfassung. Dass sich Politiker, eben auch im Ministerrang, an sich zu politischen Themen äußern, entspricht zudem internationalen Standards.Athos » So 16. Sep 2012, 20:52 hat geschrieben:
Zunächst einmal wäre es Aufgabe des Innenministeriums, sich um gefährliche Gewalttäter zu kümmern. Und die Gewalt, im juristischen Sinne, geht aktuell nur von einer Seite aus.
Dafür die (wenn auch provokative) Nutzung eines Grundrechts verantwortlich zu machen und es, auf welchem Wege auch immer einzuschränken, ist nicht akzeptabel. Denn das Grundrecht der Meinungsfreiheit ist eben auch ganz explizit ein Recht auf Provokation, Kritik und der Schutz vor einer subjektiven Kategorisierung.
Art und Äußerungsform der Meinung obliegt nicht der Gnade eines Ministers. Welches Ministers auch immer. Der Holocaustleugnungsparagraph mag da ein Sonderfall sein. Er kann und muss aber der einzige bleiben. Ansonsten können wir wirklich langsam anfangen, uns mit dem Grundgesetz den Allerwertesten abzuwischen. Auch und vor allem gerade vor dem Hintergrund der Entwicklungen der letzten Monate auch bei anderen Themen.
Natürlich gibt es Wirkungen, aber ich glaube tatsächlich nicht, dass "Pro Deutschland" den nächsten Bundeskanzler stellen wird.Auch bei der Einordnung "spontane Stimmungsschwankungen" wäre ich vorsichtig. Oder glaubst Du, was sich da gerade abspielt, bleibt ohne Wirkung?
Ich weiß nicht, ob er das als Kotau meint oder sich vielleicht einfach über die "Pro"-Leute aufgeregt hat oder sich gar über die nationale Sicherheit Sorgen macht. Leider debattiert der Herr Minister hier nicht mit.DarkLightbringer » So 16. Sep 2012, 19:33 hat geschrieben:
Libyens liberale Regierung ist eine "islamistische Organisation" ?!?
Nach dem Sturz der Despoten in Tunesien, Libyen und Ägypten haben Wahlen stattgefunden, die jeweilige Regierung ist damit legitimiert. Man wird nicht ernsthaft jemanden wie Hafiz Gogha mit Leuten der Hisbollah gleichsetzen können. Das wäre ja als ob man sagte, in Europa ist die Mafia an der Macht, weil diverse Bosse in Sizilien auch Christen sind.
Es geht je darum, dass seine Äußerung ein Verbot intendiert. Und das ist natürlich mehr, als einfach nur eine Meinungsäußerung.DarkLightbringer » Mo 17. Sep 2012, 01:50 hat geschrieben:
Mit seiner Äußerung verstößt der Minister ja nicht gegen die Verfassung. Dass sich Politiker, eben auch im Ministerrang, an sich zu politischen Themen äußern, entspricht zudem internationalen Standards.
Das glaube ich allerdings ebenfalls nicht. Erst recht nicht, da das ja glaub ich keine Partei ist, sondern mehr so eine Art Bürgerinitiative, die man gar nicht wählen kann. Aber jede Partei lebt von ihrer Basis. Und dass gerade die "großen" Volksparteien gut beraten wären, mal wieder das ein oder andere Ohr darauf zu werfen, was sich dort so tut, dürfte auf der Hand liegen.DarkLightbringer » Mo 17. Sep 2012, 01:50 hat geschrieben: Natürlich gibt es Wirkungen, aber ich glaube tatsächlich nicht, dass "Pro Deutschland" den nächsten Bundeskanzler stellen wird.
Er wird sich ganz gewiss über die nationale Sicherheit sorgen machen. Es ist aber der komplett falsche Weg. Denn ob er selbst es als Ko-Tau versteht oder nicht ist unerheblich. Es ist nämlich einer.DarkLightbringer » Mo 17. Sep 2012, 01:50 hat geschrieben:
Ich weiß nicht, ob er das als Kotau meint oder sich vielleicht einfach über die "Pro"-Leute aufgeregt hat oder sich gar über die nationale Sicherheit Sorgen macht. Leider debattiert der Herr Minister hier nicht mit.
Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."Athos » Mo 17. Sep 2012, 09:32 hat geschrieben:ICH BIN BAFFFF!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 56146.html
![]()
![]()
Das gleiche wie über den "Konservativismus" der Merkel-CDU.d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 09:44 hat geschrieben: Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.
Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
Westerwelle ist Außenminister. Als Außenminister kann er nicht dafür eintreten, dass Filme, die im Ausland zu Ausschreitungen führen, Botschaftsverbrennungen und Menschenleben vorgeblich verursachen, in Deutschland gezeigt werden sollten.d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 09:44 hat geschrieben: Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.
Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
In einer freihetlichen Demokratie ist es weder der Job des Außen- noch des Innenministers, als Kunstkritiker oder Meinungszensoren aufzutreten. Im Gegenteil. Sie haben einmal geschworen, die Verfassung und die verfassungsgemäßen Rechte des deutschen Volkes zu verteidigen.Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 09:48 hat geschrieben:
Westerwelle ist Außenminister. Als Außenminister kann er nicht dafür eintreten, dass Filme, die im Ausland zu Ausschreitungen führen, Botschaftsverbrennungen und Menschenleben vorgeblich verursachen, in Deutschland gezeigt werden sollten.
Mich wundert, dass gerade aus der politischen Ecke noch ein paar Leute den Überblick nicht verloren haben. Man ist fast geneigt, sich ein rotes Kreuz im Kalender zu machen.d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 09:44 hat geschrieben: Volker Beck: "Eine geschmacklose Dämlichkeit, aber ohne strafbaren Inhalt."
Denke ich auch.
Was sagt das nun über die "Liberalität" Westerwehs und seiner FDP aus?
Richtig, es ist nicht sein Job. Der Außenminister hat auch keine Befugnis ein Vorführungs-Verbot durchzusetzen. Er hat aber das Recht seine Meinung zu sagen. Ein guter Diplomat geht empathisch vor. Seine Sorge ist die Wahrnehmung der BRD im Ausland.Athos » Mo 17. Sep 2012, 09:53 hat geschrieben:
In einer freihetlichen Demokratie ist es weder der Job des Außen- noch des Innenministers, als Kunstkritiker oder Meinungszensoren aufzutreten. Im Gegenteil. Sie haben einmal geschworen, die Verfassung und die verfassungsgemäßen Rechte des deutschen Volkes zu verteidigen.
Das ist die andere Seite der Medaillie. Unsere Rechte der Meinungsfreiheit sollten nicht eingeschränkt werden. Wenn man aber weiß, dass eine bestimmte Veröffentlichung (Bilder, Film, Buch), bestimmte Reaktionen provozieren und man es dann darauf ankommen läßt, dann nimmt man den Tod von Menschen in Kauf. Das wünscht Westerwelle im Vorfeld zu verhindern, weil er um die Außenwirkung der BRD besorgt ist und weil er natürlich auch keine weiteren Angriffe auf Deutsche Botschaften im Ausland sehen möchte. Wie Sie aber richtig feststellen steht seine Meinung im Widerspruch zur Meinungsfreiheit.Egal ob gegen randalierende Salafisten in Buxtehude oder brandschatzende Horden am Horn von Afrika.
Und sie haben diese Angriffe auf die verfassungsgemäßen Rechte nicht zu vermeiden versuchen, indem sie selbige mal eben abschaffen oder einschränken. Wo sind weir denn mittlerweile hingekommen?
schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 10:52 hat geschrieben:Ich sehe es ähnlich wie mit Nazi-Propagandafilmen der Sorte "Jud Süß": Der Film sollte zugänglich sein und wissenschaftlich kommentiert auch gezeigt werden aber er sollte nicht frei handelbar sein.
In der Theorie funktioniert das vielleicht. Dass das in der Praxis auch so läuft, bezweifle ich ernsthaft. Da kann man dann nur dafür Sorge tragen, dass man irgend welche Aufstände, die sich daraus ergeben, sofort niederschlägt. Aber da sehe ich hier in D mit unserer Mentalität diesbezüglich eher schwarz. Und deshalb wird der Schuss m.E. voll nach hinten los gehen. Leider.Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 11:00 hat geschrieben:
Der Vergleich passt. Ein Film, der Ressentiments schürt, kann gezeigt werden aber es sollte unter Auflagen geschenen, die seine Ursprungsabsicht des Aufhetzens aufzeigt und kritisch aufklärt.
schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 10:52 hat geschrieben:Ich sehe es ähnlich wie mit Nazi-Propagandafilmen der Sorte "Jud Süß": Der Film sollte zugänglich sein und wissenschaftlich kommentiert auch gezeigt werden aber er sollte nicht frei handelbar sein.
Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich nur im Fall eines Films, dessen Wirkung bekannt ist (wie bei dem Mohammed-Film), sollte man vorischtiger sein und die volksverhetzenden Inhalte entsprechend herausarbeiten und kritisch mit Fakten konfrontieren.Milady de Winter » Mo 17. Sep 2012, 11:05 hat geschrieben:
In der Theorie funktioniert das vielleicht. Dass das in der Praxis auch so läuft, bezweifle ich ernsthaft. Da kann man dann nur dafür Sorge tragen, dass man irgend welche Aufstände, die sich daraus ergeben, sofort niederschlägt. Aber da sehe ich hier in D mit unserer Mentalität diesbezüglich eher schwarz. Und deshalb wird der Schuss m.E. voll nach hinten los gehen. Leider.
Nein, Sie haben sich schon richtig ausgedrückt bzw. ich habe Sie schon verstanden. Ich meinte damit, dass das Herausarbeiten von Inhalten (oder das Aufarbeiten) in meinen Augen sinnlos ist. Ein "normaler" Mensch erkennt das von selbst, der braucht keine Schulung dazu. Und einem Fanatiker, der nur auf so einen Anlass wartet, um seine Gewalt auszuleben, dem können Sie nicht mit Vernunft kommen.Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 11:25 hat geschrieben:
Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt, ich meinte natürlich nur im Fall eines Films, dessen Wirkung bekannt ist (wie bei dem Mohammed-Film), sollte man vorischtiger sein und die volksverhetzenden Inhalte entsprechend herausarbeiten und kritisch mit Fakten konfrontieren.
Wenn das gemacht wird, kann es trotzdem zu Ausschreitungen kommen aber das muß die Demokratie aushalten.
Hat der Film denn überhaupt solche volksverhetzenden Inhalte? Haben Sie ihn gesehen? Wie gesagt ich hab mir nen kurzen Schnipsel angesehen und kann mich nur wiederholen: "Experimentalfilmprojekt von zugeknallten Kunststudenten". Hat gewirkt wie ein schlechter LSD-Trip.Gutmensch » Mo 17. Sep 2012, 11:25 hat geschrieben:
....volksverhetzenden Inhalte ....
Du bist aber kein Moslem. Schon gar kein rückständiger gewaltbesessener. Also kannst Du das auch nicht einfach so behaupten. Aufgeschlossene, nicht fanatische Moslems werden das jedoch ggf. so sehen. Manche davon werden sicher auch verurteilen, wozu sich andere Menschen ihrer Religion hinreißen lassen wegen so einem "Werk". Aber solche Fanatiker sind schon für weniger ausgerastet, ergo keine große Überraschung, dass aufgrund dieses Videos die Fetzen fliegen.Athos » Mo 17. Sep 2012, 12:15 hat geschrieben:
Hat der Film denn überhaupt solche volksverhetzenden Inhalte? Haben Sie ihn gesehen? Wie gesagt ich hab mir nen kurzen Schnipsel angesehen und kann mich nur wiederholen: "Experimentalfilmprojekt von zugeknallten Kunststudenten". Hat gewirkt wie ein schlechter LSD-Trip.
Und nur weil bestimmte Gruppen dass als Anlass und fadenscheinigen Vorwand zur Zelebrierung von Gewaltexzessen nutzen, bedeuted das ja noch lange nicht, dass dem auch so wäre.
Wär ich Moslem, würd mir der Streifen am Arsch vorbeigehen.
(Hervorhebung von mir.)Milady de Winter » Mo 17. Sep 2012, 11:28 hat geschrieben: Ich meinte damit, dass das Herausarbeiten von Inhalten (oder das Aufarbeiten) in meinen Augen sinnlos ist. Ein "normaler" Mensch erkennt das von selbst, der braucht keine Schulung dazu. Und einem Fanatiker, der nur auf so einen Anlass wartet, um seine Gewalt auszuleben, dem können Sie nicht mit Vernunft kommen.
Ergo wird es Ausschreitungen geben. Meine Sorge galt lediglich dem Umgang mit diesen Ausschreitungen hierzulande.
Mal davon abgesehen, dass das ein verheerendes Signal an alle gewaltbereiten Extremisten im In- und Ausland ist.d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 12:47 hat geschrieben: Aber dem islamischen Ausland zu versprechen hierzulande mal eben so die Meinungsfreiheit einzuschränken ist schlicht unredlich, da er als Jurist selbst wissen dürfte, dass das nicht möglich sein wird.
Athos hat geschrieben:
Mal davon abgesehen, dass das ein verheerendes Signal an alle gewaltbereiten Extremisten im In- und Ausland ist.
Tote wird es aber vermutlich auch keine geben.sylvester » Mo 17. Sep 2012, 13:05 hat geschrieben:
Die Meinungsfreiheit im Lande kannst du doch problemlos testen indem du einen ähnlich bescheuertes Film über die Juden drehst,vermutlich wird es dann nicht bei einem Aufführungsverbot bleiben !!
Wieso über "die Juden"? Geht es in dem Film um "die Moslems"? Das wäre mir neu.sylvester » Mo 17. Sep 2012, 13:05 hat geschrieben:
Die Meinungsfreiheit im Lande kannst du doch problemlos testen indem du einen ähnlich bescheuertes Film über die Juden drehst,vermutlich wird es dann nicht bei einem Aufführungsverbot bleiben !!
Athos hat geschrieben: Wieso über "die Juden"? Geht es in dem Film um "die Moslems"? Das wäre mir neu.
Wenn schon, dann müsste es eine Moses-Verarsche (oder Abraham??? na, der der Stifter der jüdischen Religion jedenfalls) gehen. Und wo sollte da das Problem sein?
Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob man pauschal eine Bevölkerungsgruppe "die Juden", "die Moslems", "die Brillenträger" karikiert, provoziert, verunglimpft oder was auch immer, oder ob man dies mit einer Ideologie/Religion tut.sylvester » Mo 17. Sep 2012, 13:21 hat geschrieben:
Von mir aus, wenn dir diese Ansicht lieber ist,dann eben eben über die jüdische Religion mit all ihren Figuren das Ergebnis dürfte das gleiche sein.
schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 15:12 hat geschrieben:Man muss genau hinschauen. Ist die vehemente Forderung eines Teils der westlichen Welt nach (verschiedenen Arten der) Freigabe dieses Videos tatsächlich eine Verteidigung der/unserer "Freiheit" oder eher eine Verteidigung unserer "Freiheitskultur". Ein Freiheitskampf oder ein Kulturkampf?
Ich meine nicht, dass unsere Freiheit bedroht ist, wenn wir die religiösen Gefühle der Muslime bezüglich dieses Films akzeptieren. Das bezieht sich wohlverstanden nicht auf die Gewaltexzesse in den arabischen Staaten (die selbstverständlich inakzeptabel sind) sondern auf die Herstellung und Verbreitung solcher Videos.Selbst wenn es für einen Großteil der von christlicher oder jüdischer Kultur geprägten Menschen akzeptabel bzw. sogar erwünscht ist, auch das Christen- oder Judentum zum Gegenstand herabwürdigender Kritik werden lassen zu dürfen. Da sind die Verhältnisse eben nicht symmetrisch. Ich kann auch nicht erkennen, dass eine solche "freiwiliige Selbstzensur" nur der gereichte Daumen sei, dem alsbald die ganze Hand folgen werde.
Und ich meine andererseits, dass sich (gerade) aufgeklärte Menschen nicht in einen Kulturkampf ziehen lassen sollten.
Die "Aktion Pussy Riot" entstand aber in der russischen Gesellschaft selbst. Gerade aktuell gibt es bei Demonstrationen in Russland Solidaritätsbekundungen vieler Russen mit der Band. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem Hetzfilm "von außen" gegen den Propheten Mohammed, der schon deshalb auch Hetze gegen die islamischen Gäubigen insgesamt ist, weil aus deren Sicht - so wie ich es verstanden habe - Mohammed nicht nur Religionsstifter wie Moses sondern auch Begründer der Umma, der Gemeinschaft islamischer Gläubiger und außerdem historisch viel jüngeren Datums ist. Die Verfolgung des Sufismus im Iran: Das wäre vielleicht vergleichbar mit dem Vorgehen gegen Pussy Riot.Lupenreiner Demokrat » Mo 17. Sep 2012, 15:54 hat geschrieben:Als die Band "Pussy Riot" in Russland mit ihrem Musikvideo die religiösen Gefühle der orthodoxen Christen mit Füßen getreten haben war das für uns Meinungsfreiheit.
Dann hast Du die letzten 30 Jahre aber schön konsequent weggeguckt.schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 15:12 hat geschrieben:.... Ich kann auch nicht erkennen, dass eine solche "freiwiliige Selbstzensur" nur der gereichte Daumen sei, dem alsbald die ganze Hand folgen werde.
....
Die Frage lautet vermutlich eher, können wir auf Dauer durch Appeasement die Radikalinskis besänftigen ? Vermutlich ja, wenn es darauf hinausläuft, ihnen immer und immer wieder nachzugeben. Die nächste Frage wäre, bleiben " wir " damit auf Dauer " wir " ? Das denke ich eher weniger.Man muss genau hinschauen. Ist die vehemente Forderung eines Teils der westlichen Welt nach (verschiedenen Arten der) Freigabe dieses Videos tatsächlich eine Verteidigung der/unserer "Freiheit" oder eher eine Verteidigung unserer "Freiheitskultur". Ein Freiheitskampf oder ein Kulturkampf?
Oh, da irrst Du Dich aber!schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 16:40 hat geschrieben:
Die "Aktion Pussy Riot" entstand aber in der russischen Gesellschaft selbst. Gerade aktuell gibt es bei Demonstrationen in Russland Solidaritätsbekundungen vieler Russen mit der Band. Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit einem Hetzfilm "von außen" gegen den Propheten
Wenn wir schonmal dabei sind, Filme zu verbieten, könnten wir konsequenterweise doch auch gleich mit einem Auftrittsverbot für bestimmte Künstler weitermachen.schelm » Mo 17. Sep 2012, 17:45 hat geschrieben:schokoschendrezki schrieb :
Die Frage lautet vermutlich eher, können wir auf Dauer durch Appeasement die Radikalinskis besänftigen ? Vermutlich ja, wenn es darauf hinausläuft, ihnen immer und immer wieder nachzugeben. Die nächste Frage wäre, bleiben " wir " damit auf Dauer " wir " ? Das denke ich eher weniger.Man kann natürlich aktuell das Recht irgendwie biegen, so dass das Machwerk nicht gezeigt werden darf, um eventuelle Ausschreitungen / Anschläge in D zu vermeiden. Aber auf Dauer kann man eine grundsätzliche Grenzziehung zwischen dieser Taktik der latenten oder offenen erpresserischen Drohung und unserer Freiheit nicht vermeiden, ohne die Freiheit zu verlieren.
![]()
Freundliche Grüße, schelm
"Wer zweifelt, detoniert nicht! (Zumindest nicht aus eigenem Antrieb!)"Athos » Mo 17. Sep 2012, 18:01 hat geschrieben:
Wenn wir schonmal dabei sind, Filme zu verbieten, könnten wir konsequenterweise doch auch gleich mit einem Auftrittsverbot für bestimmte Künstler weitermachen.
(besonders interessant ab 1:10... als hätte er prophetische Fähigkeiten)
Das wäre dann wahrhaft nachhaltige Integrations- und Toleranzpolitik.
Marcin » Mo 17. Sep 2012, 09:21 hat geschrieben:Der Vorfall beweist wieder, dass man die Zahl der Muslime in Europa möglich gering halten sollte, solange die Menschen nicht im 21. Jahrhundert angekommen sind.
Athos » Mo 17. Sep 2012, 11:15 hat geschrieben:
Hat der Film denn überhaupt solche volksverhetzenden Inhalte? Haben Sie ihn gesehen? Wie gesagt ich hab mir nen kurzen Schnipsel angesehen und kann mich nur wiederholen: "Experimentalfilmprojekt von zugeknallten Kunststudenten". Hat gewirkt wie ein schlechter LSD-Trip.
Und nur weil bestimmte Gruppen dass als Anlass und fadenscheinigen Vorwand zur Zelebrierung von Gewaltexzessen nutzen, bedeuted das ja noch lange nicht, dass dem auch so wäre.
Wär ich Moslem, würd mir der Streifen am Arsch vorbeigehen.
du hast nicht vollkommen unrecht, allerdings meine ich, dass man hier stärker differenzieren muss.d'Artagnan » Mo 17. Sep 2012, 16:56 hat geschrieben: Oh, da irrst Du Dich aber!
Nach bisherigen Informationen war der Urheber dieses Videos ein Kopte, mit starken Wurzeln nach Ägypten. Tatsächlich werden die Diskriminierungserfahrungen der ägyptischen Kopten ja in dem Streifen thematisiert und sind Aufhänger für die -freilich verzerrte- "Auseinandersetzung" mit dem Leben Mohammeds.