Re: Die bürgerliche Mitte - Wie verhält sie sich zum Rechtsruck?
Verfasst: Donnerstag 2. Mai 2019, 23:54
TT'sche Logik 

Und du ignorierst das "Personenpotenzial islamistischer Terrorismus/Islamismus": mindestens 25.810 und das ohne IS-Fans. Und wenn man dann noch bedenkt, dass der Anteil der Muslime an der Bevölkerung bei gerade mal 7% liegt, dann erkennt man doch sehr schnell, dass Deutschland noch ganz andere Gefahren drohen.Domingo hat geschrieben:(01 May 2019, 20:02)
Du ignorierst das 9000 gewaltbereiten Linksextremen 12700 gewaltbereite rechtsextremisten entgegen stehen! Macht aber nichts. Ich helfe gerne!
Wenn man vom Linken Kurs abkommt......und NUR NOCH die SPD Unterorganisation die Enteignung der Industrie/Immobilienbesitzer fordert ..... die CDU da nicht mitmacht ist dass schon ein RECHTS-Ruck...Munster hat geschrieben:(03 May 2019, 01:26)
Was zur Hölle für ein Rechtsruck!?!?! In einem Land in dem Asylbewerber mit Teddybären beworfen werden, soll es einen Rechtsruck geben?
Vielleicht existieren ja sogar einigermaßen verlässliche statistische Daten über die politische Stimmungslage der Bevölkerung in Abhängigkeit von Merkmalen, die eine Zuordnung zu irgendeiner "Mitte" rechtfertigen könnten ... in unserer nach Statistiken und Umfragen vernarrten Welt würde es mich nicht wundern. In diesem Thread hier werden vorwiegend Einzel-Symptome für die eine oder andere Ansicht aus persönlicher Perspektive geschildert. Die können solche Mitte-Thesen in der Regel weder verifizieren noch falsifizieren.JJazzGold hat geschrieben:(02 May 2019, 14:22)
Was soll man daraus schlussfolgern?
Vielleicht, dass weder Ramelow, noch das Landgericht exemplarisch für die sog. bürgerliche Mitte stehen?
Ich behaupte jetzt mal einfach, die bürgerliche Mitte hat den Vorfall zur Kenntnis genommen und wahlweise jeweils zustimmend genickt, oder jeweils den Kopf geschüttelt, oder ist die Achseln zuckend zum nächsten Thema über gegangen. Mich darauf berufene, dass keine verlässlichen Daten existieren, wie die Melange der bürgerlichen Mitte in % auf die oben geschilderten Vorgänge reagiert hat.
Die Partei AfD in ihrer faktischen Existenz und gesellschaftlichen Relevanz ist der offensichtliche Beweis für eine Klammerung, eine Brücke zwischen den Höcke-Leuten und der sogenannten "bürgerlichen Mitte".Alternative Politik für die bürgerliche Mitte
Herzlich willkommen auf der Webseite der Bundesarbeitsgruppe „Alternative Mitte Deutschland“. Wir sind die Mitte. Freiheitlich-patriotisch, bürgerlich-konservativ.
Das würde ich auch nicht ausschließen, aber dementsprechend zu recherchieren überlasse ich der Thread Erstellerin."schokoschendrezki"
Vielleicht existieren ja sogar einigermaßen verlässliche statistische Daten über die politische Stimmungslage der Bevölkerung in Abhängigkeit von Merkmalen, die eine Zuordnung zu irgendeiner "Mitte" rechtfertigen könnten ... in unserer nach Statistiken und Umfragen vernarrten Welt würde es mich nicht wundern.
Richtig, beruhend darauf, dass uns keine verlässlichen Daten zur politischen Zusammensetzung der bürgerlichen Mitte vorliegen.In diesem Thread hier werden vorwiegend Einzel-Symptome für die eine oder andere Ansicht aus persönlicher Perspektive geschildert. Die können solche Mitte-Thesen in der Regel weder verifizieren noch falsifizieren.
Darauf können wir uns gerne einigen. Da in den Wahlergebnissen pro Partei jeweils ein Anteil bürgerliche Mitte vertreten ist, legen wir in Ermangelung anderer Daten diese zugrunde. Woraus sich ergibt, dass das Verhalten der bürgerlichen Mitte zum Rechtsruck nur zu einem geringen Teil positiv ausfällt, wenn ich, gemäß meiner Annahme, dass sich Selina mit Rechtsruck ausschließlich auf die AfD und nicht auf angestrebt wieder erstarkende konservative Werte (AKK) bezieht, das Wahlergebnis betrachte.Ich ziehe mich einmal auf einen ganz anderen Standpunkt zurück: Die Bundesrepublik ist bekanntlich eine repräsentative Demokratie. Es hat also eine gewisse Berechtigung, von den Verhältnissen im Bundestag auf das gesamtgesellschaftliche Klima zu schließen.
Fakt ist eins: Mit dem Einzug der AfD in den Bundestag hat sich das Debattenklima verschoben. Dabei geht es gar nicht um einzelne spekulative provokante und in den Medien stark reflektierte Äußerungen von AfD-Abgeordneten sondern darum, und das wird von Parlamentariern der "Linken" bis zu denen der CSU immer wieder bestätigt, dass es ein verändertes Hintergrundrauschen gibt: Ein ständiges provokantes Lachen, Saalverlassen, Ausrufe, Buhrufe ... die gab es zwar schon vorher, aber nicht annähernd in diesem Ausmaß. Ich will es mal so formulieren: Da macht sich im "Hohen Haus" der bürgerliche Grillabend Anfang Mai nach ein paar Flaschen Bier breit. Mit all seinen rechtspopulistischen Phrasen und Parolen. Das Programm lautet: "Wir werden sie jagen" (Gauland). Und da gibt es - völlig unabhängig von der Programmatik und nur bezogen auf die Debattenkultur - eine deutliche Asymmetrie zwischen Vertretern linker und rechter Parteien.
Die Hetzparolen kommen in aller Regel vom sogenannten "Flügel". Es gibt aber in der AfD auch einen Mitte-Flügel:
Alternative Politik für die bürgerliche Mitte
“Herzlich willkommen auf der Webseite der Bundesarbeitsgruppe „Alternative Mitte Deutschland“. Wir sind die Mitte. Freiheitlich-patriotisch, bürgerlich-konservativ.“
Die Partei AfD in ihrer faktischen Existenz und gesellschaftlichen Relevanz ist der offensichtliche Beweis für eine Klammerung, eine Brücke zwischen den Höcke-Leuten und der sogenannten "bürgerlichen Mitte".
Meine eigene bürgerliche Mittigkeit ist unter anderem von dem Ideal einer kultivierten Debatte geprägt. Auch wenn es zum Glück noch sehr unwahrscheinlich ist, aber inzwischen kann man wohl eine Parlamentsprügelei wie es sie in jüngerer Zeit etwa in Kiew oder Ankara gab, nicht mehr ganz ausschließen.
Selbstdefinition durch Abgrenzung. Wenn genau ein Mensch "Hand in Hand" mit genau zwei anderen Menschen geht, befindet er sich zwangsläufig in der Mitte und die beiden anderen am linken und rechten Rand. Logik zweiter Ordnung?Tom Bombadil hat geschrieben:(02 May 2019, 19:29)
Die bürgerliche Mitte geht weder Hand in Hand mit Links- noch mit Rechtsradikalen, würde sie das tun, wäre sie ja nicht die Mitte, sondern links oder rechts. Logik, über die du vllt. zweimal denken musst
Das sehe ich ganz anders. (Und ich kenne die berühmten Strauß-Wehner-Auseinandersetzungen auch noch). Es geht gar nicht um Rabiatheit oder polemische Zugespitztheit. Die möge uns hoffentlich erhalten bleiben! Sondern um das koordinierte, kollektive Bloßstellen einer Parlamentsdebatte überhaupt. Wehner polemisierte gegen Strauß und Strauß gegen Wehner. Schärfer als man es heute tut. Aber keiner von beiden gegen den Parlamentarismus selbst. Es gibt ja die seltsamsten Statistiken. Zum Beispiel eine darüber, wie oft eine Fraktion im Bundestag für eine andere Fraktion klatscht und wie oft für Redner der eigenen Fraktion. Die FDP bringt es fertig, sogar noch ein wenig mehr für Redner anderer Fraktionen zu applaudieren als für die der eigenen Fraktion. Die Afd ...? https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... g-e362724/JJazzGold hat geschrieben:(03 May 2019, 10:27)
Solch Alten wie mir sind die rabiaten, ritualisierten Auseinandersetzungen, explizit zwischen Strauß und Wehner, Schmidt und Kohl noch gut im Gedächtnis. Dagegen sind die heutigen Auseinandersetzungen weichgespült.![]()
Interessant, es war mir unbekannt, dass es bezogen auf ausserfraktionellen Applaus eine Statistik gibt.schokoschendrezki hat geschrieben:(03 May 2019, 13:51)
Das sehe ich ganz anders. (Und ich kenne die berühmten Strauß-Wehner-Auseinandersetzungen auch noch). Es geht gar nicht um Rabiatheit oder polemische Zugespitztheit. Die möge uns hoffentlich erhalten bleiben! Sondern um das koordinierte, kollektive Bloßstellen einer Parlamentsdebatte überhaupt. Wehner polemisierte gegen Strauß und Strauß gegen Wehner. Schärfer als man es heute tut. Aber keiner von beiden gegen den Parlamentarismus selbst. Es gibt ja die seltsamsten Statistiken. Zum Beispiel eine darüber, wie oft eine Fraktion im Bundestag für eine andere Fraktion klatscht und wie oft für Redner der eigenen Fraktion. Die FDP bringt es fertig, sogar noch ein wenig mehr für Redner anderer Fraktionen zu applaudieren als für die der eigenen Fraktion. Die Afd ...? https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... g-e362724/
schokoschendrezki hat geschrieben:(03 May 2019, 14:08)
Zurück noch einmal auf die europäische Ebene. Viktor Orbán und Matteo Salvini, das kann man wohl mit Fug und Recht sagen, stehen ganz und gar für das, was man die "europäische bürgerliche Mitte" nennen kann. Und beide haben sich in jüngerer Vergangenheit mehrfach gegenseitig als politische Vorbilder bezeichnet. Es geht gegen angebliche Bedrohungen des bürgerlichen Lebens von außen, gegen Mafia, Korruption, den "Süden" auf der einen, den "Osten" auf der anderen Seite. Gegen Einwanderer und "Zigeunerkriminalität". Da wo die Fidesz den Bürgermeister stellt (also auf dem Land fast überall) sind die Bürgersteige sauber, niemand klaut Fahrräder, die Kirchen sind renoviert und drinnen hängt die Nationalflagge. Die beiden haben sich vor einigen Tagen in Budapest getroffen. Hier der Innenminister eines der EU-Gründungsmitglieder und eines der nach wie vor wirtschaftsstärksten EU-Staaten. Dort der Premier des nach wie vor bzw. gerade auch heute wirtschaftlichen Musterknaben Ostmitteleuropas. Es geht um das Projekt einer neuen europäischen Rechts-Außen-Allianz. Noch ist Orbáns Fidesz - wenn auch suspendiertes - Mitglied der bürgerlich-konservativen EVP-Parteienfamilie. Aber man spürt bei den Bildern des Staatsempfangs in Budapest regelrecht körperlich, wie diese Flamme der europäischen bürgerlichen Mittigkeit rur rechten Seite hinüberzüngelt ...
Da wo die Fidesz den Bürgermeister stellt (also auf dem Land fast überall) sind die Bürgersteige sauber, niemand klaut Fahrräder, die Kirchen sind renoviert und drinnen hängt die Nationalflagge.
Genauso siehts aus. Da kann man sich ja erstmal freuen, dass die von Matteo Salvini (Lega) geplante neue Fraktion "Europäische Allianz der Menschen und Nationen (EAMN)" vorerst nur ein feuchter rechter Traum bleibt. Europas Rechtspopulisten, die sich immer noch "bürgerliche Mitte" nennen, können sich offenbar in vielen Fragen nicht einigen. Dennoch werden die Rechtsnationalen im Europaparlament sicher große Stimmenzugewinne haben. Nur eben nicht so vereint.schokoschendrezki hat geschrieben:(03 May 2019, 14:08)
Zurück noch einmal auf die europäische Ebene. Viktor Orbán und Matteo Salvini, das kann man wohl mit Fug und Recht sagen, stehen ganz und gar für das, was man die "europäische bürgerliche Mitte" nennen kann. Und beide haben sich in jüngerer Vergangenheit mehrfach gegenseitig als politische Vorbilder bezeichnet. Es geht gegen angebliche Bedrohungen des bürgerlichen Lebens von außen, gegen Mafia, Korruption, den "Süden" auf der einen, den "Osten" auf der anderen Seite. Gegen Einwanderer und "Zigeunerkriminalität". Da wo die Fidesz den Bürgermeister stellt (also auf dem Land fast überall) sind die Bürgersteige sauber, niemand klaut Fahrräder, die Kirchen sind renoviert und drinnen hängt die Nationalflagge. Die beiden haben sich vor einigen Tagen in Budapest getroffen. Hier der Innenminister eines der EU-Gründungsmitglieder und eines der nach wie vor wirtschaftsstärksten EU-Staaten. Dort der Premier des nach wie vor bzw. gerade auch heute wirtschaftlichen Musterknaben Ostmitteleuropas. Es geht um das Projekt einer neuen europäischen Rechts-Außen-Allianz. Noch ist Orbáns Fidesz - wenn auch suspendiertes - Mitglied der bürgerlich-konservativen EVP-Parteienfamilie. Aber man spürt bei den Bildern des Staatsempfangs in Budapest regelrecht körperlich, wie diese Flamme der europäischen bürgerlichen Mittigkeit rur rechten Seite hinüberzüngelt ...
1. Solltest du nicht immer "rechts" mit rechtsradikal oder rechtsextrem gleichsetzen. Damit diffamierst und verleumdest du, eine nicht geringe Zahl von Demokraten, die mit Radikalismus oder Extrememismus nicht das Geringste am Hut haben und sich mit Fug und Recht zur bürgerlichen Mitte zählen, indem sie sich sich deutlich von den extremen/radikalen Rändern beiderseits der Gesellschaft abgrenzen.Selina hat geschrieben:(03 May 2019, 14:36)
Genauso siehts aus. Da kann man sich ja erstmal freuen, dass die von Matteo Salvini (Lega) geplante neue Fraktion "Europäische Allianz der Menschen und Nationen (EAMN)" vorerst nur ein feuchter rechter Traum bleibt. Europas Rechtspopulisten, die sich immer noch "bürgerliche Mitte" nennen, können sich offenbar in vielen Fragen nicht einigen. Dennoch werden die Rechtsnationalen im Europaparlament sicher große Stimmenzugewinne haben. Nur eben nicht so vereint.
Und im Hintergrund zieht der rechtsradikale Bannon die Fäden:
https://www.zeit.de/2018/23/steve-banno ... us/seite-2
Im Kontext betrachtet Unlogik².
Nun, das müsste ja immer das erste Prinzip sein, die Sache selbst zu hinterfragen, die man gerade tut. Reflexion. In gewisser Weise geht es auch um eine humorige, leichte Attitüde gegenüber dem eigenen Tun. Gerade der politische Teil der Bundesrepublik befindet sich ja desöfteren in einem schildbürgerlichen Zustand und darüber hinaus. Dem kann man eigentlich vernünftig nur mit Humor begegnen. So eine Partei wie die AfD erzeugt nun wenigstens einige Perturbationen in der "Blockierten Republik" (Der Spiegel). Zieht dem ollen Kaiser ab und zu die Hose herunter, und der alte Herr bemerkt es nicht einmal. Allein das ist es schon wert, dass sie dort sitzen. Und spätestens als ein auf "Bullen" einprügelnder und beturnschuhter Außenminister in dieser Bundesrepublik möglich wurde, der heute freilich mit jeder Falte seines Knautschgesichts so tut als wäre er von tiefster Ernsthaftigkeit und geistiger Schwere angetrieben, sollte man vieles oder gar alles für möglich halten, auch wenn manche so tun als wäre die AfD im Parlament eine Katastrophe, eine Unmöglichkeit, fast ein Dammbruch gegen den man sich beleidigt oder entsetzt stemmen müsste nachdem die jahrelange Ignoranz nicht gefruchtet und das Gegenteil bewirkt hat. Die Leichtigkeit fehlt eben. Man darf den Humor nie verlieren, aber er droht seit geraumer Zeit verlustig zu gehen, dieser existenzielle Humor, mit dem man die unnötige Ehrfurcht vorm Status quo, vor den Etablierten, vorm Gewohnten und Vertrauten verliert. Wobei da nun eine BRD weitaus mehr einstecken konnte als eine DDR. Deshalb gibt es sie ja auch noch, die BRD.schokoschendrezki hat geschrieben:(03 May 2019, 13:51)
Sondern um das koordinierte, kollektive Bloßstellen einer Parlamentsdebatte überhaupt. Wehner polemisierte gegen Strauß und Strauß gegen Wehner. Schärfer als man es heute tut. Aber keiner von beiden gegen den Parlamentarismus selbst.
Danke für den Link. Da gehts auch ums Lachen im Bundestag. Selbst das ist anders geworden, seit diese Leute im Parlament sitzen. Sehr aufschlussreich. Von wegen Humor. Und darüber hinaus: Das Klima im Parlament als Gradmesser für das Befinden der bürgerlichen Mitte zu nehmen, ist da gar nicht mal der schlechteste Ansatz. Wobei ich da oft sogar angenehm überrascht bin, mit welcher Klarheit und Deutlichkeit einzelne Vertreter der Mitte-Parteien (CDU, SPD, FDP) den Rechtspopulisten im Parlament Kontra geben.schokoschendrezki hat geschrieben:(03 May 2019, 13:51)
Das sehe ich ganz anders. (Und ich kenne die berühmten Strauß-Wehner-Auseinandersetzungen auch noch). Es geht gar nicht um Rabiatheit oder polemische Zugespitztheit. Die möge uns hoffentlich erhalten bleiben! Sondern um das koordinierte, kollektive Bloßstellen einer Parlamentsdebatte überhaupt. Wehner polemisierte gegen Strauß und Strauß gegen Wehner. Schärfer als man es heute tut. Aber keiner von beiden gegen den Parlamentarismus selbst. Es gibt ja die seltsamsten Statistiken. Zum Beispiel eine darüber, wie oft eine Fraktion im Bundestag für eine andere Fraktion klatscht und wie oft für Redner der eigenen Fraktion. Die FDP bringt es fertig, sogar noch ein wenig mehr für Redner anderer Fraktionen zu applaudieren als für die der eigenen Fraktion. Die Afd ...? https://projekte.sueddeutsche.de/artike ... g-e362724/
Ist keine Katastrophe. Wir sind nur eben auch in Deutschland in der normalen durchschnittlichen europäischen politischen Realität angekommen, in der, so wie auch in SKandinavien, Polem, den Niederlanden usw. usf. ein Fünftel bis ein Viertel der Abgebordneten aus einer rechtspopulistischen Partei kommen. Und dies auch die gesellschaftlichen Verhältnisse wiederspiegelt. Traurig genug!BlueMonday hat geschrieben:(04 May 2019, 02:21)
Nun, das müsste ja immer das erste Prinzip sein, die Sache selbst zu hinterfragen, die man gerade tut. Reflexion. In gewisser Weise geht es auch um eine humorige, leichte Attitüde gegenüber dem eigenen Tun. Gerade der politische Teil der Bundesrepublik befindet sich ja desöfteren in einem schildbürgerlichen Zustand und darüber hinaus. Dem kann man eigentlich vernünftig nur mit Humor begegnen. So eine Partei wie die AfD erzeugt nun wenigstens einige Perturbationen in der "Blockierten Republik" (Der Spiegel). Zieht dem ollen Kaiser ab und zu die Hose herunter, und der alte Herr bemerkt es nicht einmal. Allein das ist es schon wert, dass sie dort sitzen. Und spätestens als ein auf "Bullen" einprügelnder und beturnschuhter Außenminister in dieser Bundesrepublik möglich wurde, der heute freilich mit jeder Falte seines Knautschgesichts so tut als wäre er von tiefster Ernsthaftigkeit und geistiger Schwere angetrieben, sollte man vieles oder gar alles für möglich halten, auch wenn manche so tun als wäre die AfD im Parlament eine Katastrophe, eine Unmöglichkeit, fast ein Dammbruch gegen den man sich beleidigt oder entsetzt stemmen müsste nachdem die jahrelange Ignoranz nicht gefruchtet und das Gegenteil bewirkt hat.
"Auch Koppetsch versteht den Rechtspopulismus als Antwort auf die nicht bewältigte Globalisierung. Er sei eine Protestbewegung, vergleichbar dem linken Protest von 1968...Längst gibt es ein globales Unten, ein weltweites Dienstleistungsprekariat. Und zweitens handelt es sich bei diesem Konflikt immer auch um Kulturkämpfe...Dabei entstehen neue Bündnisse, die sich kaum auf gemeinsame Klassenlagen zurückführen können, von entmachteten Eliten, enttäuschten Familienvätern, altmodischen Gebildeten, Ostdeutschen mit entwerteten Biografien beispielsweise..."Hier lohnt ein längeres Zitat zu den neuen Eliten, auch als Stilprobe: "Lebenslanges Lernen, der Konsum schier unerschöpflicher Mengen von Wissens- und Kulturgütern, Kodeverfeinerungen und die permanente Optimierung aller Lebensvollzüge ist der Preis, den die Privilegierten für ihre Zugehörigkeit zu entrichten haben. Weniger begünstigte Milieus, die vor dem Hintergrund dieser avancierten Standards als weniger kultiviert, weniger gesundheitsbewusst und weniger selbstdiszipliniert erscheinen, werden von den Mitgliedern des postindustriellen Bürgertums intuitiv aussortiert und wirkungsvoll daran gehindert, in die Machtzentren aufzuschließen."
Sehr interessanter Beitrag (Buch-Rezension) in der Süddeutschen zum Thread-Thema, der die Dinge mal etwas differenzierter beschreibt, aber trotzdem ziemlich schonungslos. Danke.Wähler hat geschrieben:(03 Jul 2019, 18:30)
SZ 2. Juli 2019 Rezension: Cornelia Koppetsch: Die Gesellschaft des Zorns. Rechtspopulismus im globalen Zeitalter
https://www.sueddeutsche.de/kultur/corn ... -1.4507956
"Auch Koppetsch versteht den Rechtspopulismus als Antwort auf die nicht bewältigte Globalisierung. Er sei eine Protestbewegung, vergleichbar dem linken Protest von 1968...Längst gibt es ein globales Unten, ein weltweites Dienstleistungsprekariat. Und zweitens handelt es sich bei diesem Konflikt immer auch um Kulturkämpfe...Dabei entstehen neue Bündnisse, die sich kaum auf gemeinsame Klassenlagen zurückführen können, von entmachteten Eliten, enttäuschten Familienvätern, altmodischen Gebildeten, Ostdeutschen mit entwerteten Biografien beispielsweise..."
Soziologische Analyse der Gegenwart, bemüht um neue Akzente.
Nein, sie hat noch andere Optionen: Zum Beispiel über Parteiengrenzen hinweg temporäre Bündnisse zu schließen, damit sich hier kein neuer Faschismus ausbreiten kann. In Sachsen soll ja schon eine Art brauner Testballon steigen.VaterMutterKind hat geschrieben:(08 Jul 2019, 16:50)
Die bürgerliche konservative Mitte hat im Moment nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder zugucken wie zu viele Flüchtlinge ins Land kommen oder die AfD wählen. Beides ist nicht akzeptabel.
Selina hat geschrieben:(03 Apr 2019, 14:38)
Da der Strang "Warum driftet Deutschland nach rechts" seit etlichen Wochen geperrt ist, mache ich jetzt mal einen neuen Strang auf. Ich würde mit euch gerne über die bürgerliche Mitte diskutieren und darüber, wie sie sich zum wachsenden Rechtsruck verhält. Das kann man national, aber auch international diskutieren, je nachdem, was die User einbringen können und wollen.
Natürlich gibt es einen Rechtsruck. "Wir" sind vermutlich quantitativ nicht rechter, aber "Rechtsextrem" wird öffentlicher und offensiver, wird finaler und brutaler.Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 13:45)
Wir sind heute nicht rechter, als vor 30 Jahren.
Nein, es gibt keinen Rechtsruck, dafür einen Linksruck in den Medien und der CDU.
McKnee hat geschrieben:(14 Jul 2019, 13:49)
Natürlich gibt es einen Rechtsruck. "Wir" sind vermutlich quantitativ nicht rechter, aber "Rechtsextrem" wird öffentlicher und offensiver, wird finaler und brutaler.
McKnee hat geschrieben:(14 Jul 2019, 13:49)
Natürlich gibt es einen Rechtsruck. "Wir" sind vermutlich quantitativ nicht rechter, aber "Rechtsextrem" wird öffentlicher und offensiver, wird finaler und brutaler.
Jetzt pickst du ein Erscheinungsbild heraus und leitest daraus ab, dass es nicht mehr Öffentlichkeit gibt, weil sie diesem Bild nicht entspricht?! Wie sieht es damit aus, dass auch Rechtsextremisten sich an dem orientieren, was ankommt und Zuspruch findet?! Oder sich schlichtweg schon in der Erscheinung unauffällig einschleicht?!Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 14:49)
Marodierende Jugendliche mit Springerstiefel und Glatze habe ich schon lange nicht mehr gesehen. um 1995 gehörten die noch zum typischen Straßenbild. Also selbst das ist nicht richtig.
Sorry, aber du ignorierst die Tatsachen indem du sie rechtfertigst?!Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 14:49)
Die Menschen sind nicht rechter geworden, aber der Widerstand gegen die Migrationspolitik der letzten Jahrzehnte wächst, weil einfach zu viel auf dem Spiel steht.
In Bremen nicht.Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 14:49)
Marodierende Jugendliche mit Springerstiefel und Glatze habe ich schon lange nicht mehr gesehen. um 1995 gehörten die noch zum typischen Straßenbild.
Damals gab es kaum Internet und demzufolge weder Facebook, Whatsapp, Twitter, Kommentaroptionen in den Online-Nachrichten ... .McKnee hat geschrieben:(14 Jul 2019, 14:52)
Jetzt pickst du ein Erscheinungsbild heraus und leitest daraus ab, dass es nicht mehr Öffentlichkeit gibt, weil sie diesem Bild nicht entspricht?! Wie sieht es damit aus, dass auch Rechtsextremisten sich an dem orientieren, was ankommt und Zuspruch findet?! Oder sich schlichtweg schon in der Erscheinung unauffällig einschleicht?!
McKnee hat geschrieben:(14 Jul 2019, 14:54)
Sorry, aber du ignorierst die Tatsachen indem du sie rechtfertigst?!
Rechts ist nicht rechts, weil du die (angeblichen) Ursachen für diese Entwicklung für kritik- und widerstandswürdig hältst?!
Es gibt in der Tat keinen Rechtsruck. Diejenigen, die sich heute am rechten Rand befinden, befanden sich auch vor zwanzig Jahren schon dort, allerdings ohne die Salonfähigkeit, die diese rechtsaussen Gepolten heute genießen, da man sie seit kurzem glauben macht, Rassismus, Antisemitismus und gelebter Extremismus fiele unter Meinungsfreiheit. Wenn sie erst mal begriffen haben, dass dieser Irrglaube Konsequenzen nach sich zieht, werden sie sich wieder in die heimischer Herd Höhle verkriechen, aus der sie gekrochen kamen.Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 13:45)
Es gibt keinen wachsenden Rechtsruck.
Wir sind heute nicht rechter, als vor 30 Jahren.
Aber die Medienberichterstattung und die politischen Parteien im Bundestag sind in den letzten Jahren immer weiter nach Links gerückt,
so dass all jene, die auf ihrer Position stehengeblieben sind, heute von den Medien als "rechts" verortet werden.
Ich möchte an eine CDU erinnern, die einst
eine Petition gegen eine doppelte Staatsbürgerschaft startete
eine Frau Merkel, die sagte, dass Multikulti gescheitert ist, absolut gescheitert
Slogans wie "Kinder statt Inder", als es um die Arbeitserlaubnis ausländischer Fachkräfte ging
usw. usw.
Nein, es gibt keinen Rechtsruck, dafür einen Linksruck in den Medien und der CDU.
Schön, dann müssen wir nur noch die Linksradikalen und die Linksextremisten in ihre Höhlen verweisen. Dann kann die Mitte ja endlich nach Lösungen suchen. Muss Helmut Schmidt dazu erst wieder auferstehen oder bekommen wir das auch ohne ihn hin?JJazzGold hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:09)
Es gibt in der Tat keinen Rechtsruck. Diejenigen, die sich heute am rechten Rand befinden, befanden sich auch vor zwanzig Jahren schon dort, allerdings ohne die Salonfähigkeit, die diese rechtsaussen Gepolten heute genießen, da man sie seit kurzem glauben macht, Rassismus, Antisemitismus und gelebter Extremismus fiele unter Meinungsfreiheit. Wenn sie erst mal begriffen haben, dass dieser Irrglaube Konsequenzen nach sich zieht, werden sie sich wieder in die heimischer Herd Höhle verkriechen, aus der sie gekrochen kamen.
Ich bin ja nicht immer mit Ihnen einer Meinung, aber diesmal stimme ich Ihnen voll umfaenglich zu. Danke für Ihr klares Statement.JJazzGold hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:09)
Es gibt in der Tat keinen Rechtsruck. Diejenigen, die sich heute am rechten Rand befinden, befanden sich auch vor zwanzig Jahren schon dort, allerdings ohne die Salonfähigkeit, die diese rechtsaussen Gepolten heute genießen, da man sie seit kurzem glauben macht, Rassismus, Antisemitismus und gelebter Extremismus fiele unter Meinungsfreiheit. Wenn sie erst mal begriffen haben, dass dieser Irrglaube Konsequenzen nach sich zieht, werden sie sich wieder in die heimischer Herd Höhle verkriechen, aus der sie gekrochen kamen.
VaterMutterKind hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:27)
Schön, dann müssen wir nur noch die Linksradikalen und die Linksextremisten in ihre Höhlen verweisen. Dann kann die Mitte ja endlich nach Lösungen suchen. Muss Helmut Schmidt dazu erst wieder auferstehen oder bekommen wir das auch ohne ihn hin?
Anderes Thema. Warum weichst du von den Springerstiefeln zu Facebook aus?Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 14:56)
Damals gab es kaum Internet und demzufolge weder Facebook, Whatsapp, Twitter, Kommentaroptionen in den Online-Nachrichten ... .
Nur weil es heute andere Möglichkeiten der Kommunikation gibt, schließt Du daraus, dass die Menschen rechter geworden sind?
Also ist es so, wie ich es festgestellt habe!Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:01)
Du sagtest, dass die Menschen rechter geworden wären.
Ich sage, dass sie es nicht sind.
Der Widerstand der Menschen hängt aber von der Anzahl der Migranten ab.
Wenn sie hoch ist, ist auch der Widerstand hoch. Ist sie gering, ist der Widerstand gering.
Was ist daran nicht zu verstehen?
Mal abgesehen von dem in diesem Zusammenhang albernen Begriff "Widerstand":Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:01)
Der Widerstand der Menschen hängt aber von der Anzahl der Migranten ab.
OK, dann werde ich es mal anders formulieren.McKnee hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:43)
Anderes Thema. Warum weichst du von den Springerstiefeln zu Facebook aus?
Mal ganz davon abgesehen, dass die Ableitung, die du mir hier in den Mund legen willst, lächerlich ist.
Wenn du schon am Ende bist, lass es uns hier und jetzt beenden.
Doch, das ist so. Widerstand ist natürlich das falsche Wort. Aber natürlich treten die Extremisten deutlicher zutage, je mehr Flüchtlinge es gibt. Was ja auch logisch ist. Die Mitte könnte das einschränken, in dem sie klare Kante zeigen würde. Und zwar gegen Rechts- und Linksextremisten.PeterK hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:49)
Mal abgesehen von dem in diesem Zusammenhang albernen Begriff "Widerstand":
Nein, dem ist nicht so.
Die Mitte kann noch sehr gut rechts und links unterscheiden und zuordnen. Geben Sie sich keinen falschen Hoffnungen hin.VaterMutterKind hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:57)
Aber die Mitte hat sich zum Spielball linker und rechter radikaler und extremistischer Kräfte gemacht. Das muss schnell geändert werden.
Es gibt viele Menschen in diesem Land, die den Islam und Islamismus nicht als kulturelle Bereicherung empfinden.PeterK hat geschrieben:(14 Jul 2019, 15:49)
Mal abgesehen von dem in diesem Zusammenhang albernen Begriff "Widerstand":
Nein, dem ist nicht so.
Wenn die Mitte das könnte, dann wären wir nicht in der Situation, in der wir jetzt sind. Die Spaltung der Gesellschaft ist einzig und allein die Schuld der Mitte. Niemand anders trägt die Schuld dafür.Bremer hat geschrieben:(14 Jul 2019, 16:00)
Die Mitte kann noch sehr gut rechts und links unterscheiden und zuordnen. Geben Sie sich keinen falschen Hoffnungen hin.
Die Mitte hat inzwischen erkannt, dass man mit einer Politik der offenen Grenzen auch die Probleme mit den Menschen importiert.Bremer hat geschrieben:(14 Jul 2019, 16:00)
Die Mitte kann noch sehr gut rechts und links unterscheiden und zuordnen. Geben Sie sich keinen falschen Hoffnungen hin.
Frank_Stein hat geschrieben:(14 Jul 2019, 16:06)
Es gibt viele Menschen in diesem Land, die den Islam und Islamismus nicht als kulturelle Bereicherung empfinden.
Der Begriff Widerstand ist keineswegs albern.
Die Spaltung hat ganz unterschiedliche Ursachen, je nachdem, was die Menschen als größte Bedrohung ihrer Zukunft empfinden.VaterMutterKind hat geschrieben:(14 Jul 2019, 16:08)
Wenn die Mitte das könnte, dann wären wir nicht in der Situation, in der wir jetzt sind. Die Spaltung der Gesellschaft ist einzig und allein die Schuld der Mitte. Niemand anders trägt die Schuld dafür.
Jetzt mal abgesehen davon habe ich nicht von rechts und links gesprochen.