Vietnam,Kommunistische Mob

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gallerie
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

lobozen hat geschrieben: er hat ja nicht behauptet, die wiedervereinigung sei das ziel der freiheitskaempfer gewesen :)
...wäre aber eine These die JM gefallen könnte. :)
Panarin
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Panarin »

logiCopter hat geschrieben: Dass das Frauenverständnis der Mudschahedin westlichen Maßstäben entspricht, hat auch niemand behauptet.
Dass es vereinzelt Menschenrechtsverletzungen des Widerstandes schon zur Besatzerzeit der Russen gegeben hat, liegt auf der Hand, schließlich waren die Mudschahedin ja ein Sammelsurium von Kämpfern, in dem sich auch schon damals immer radikaler werdende Taliban ein Stelldichein gaben.
Die Mudschahedin haben schon vor dreißig Jahren Frauen Säure ins Gesicht gespritzt, wenn diese keine Burka trugen. Ermordung von Lehrern, das Abfackeln von Schulen gab es damals ebenso. Das wurde systematisch gemacht, das waren keine Einzelfälle, ebenso Raketenangriffe auf die Städte, Autobomben, Massaker an Unwilligen. Weißt du warum? Weil das ganz gewöhnliche Partisanentaktik ist und die Mudschahedin ahben nichts anderes gemacht, als die Vietcong oder heute die Taliban.
Dass Norallianz und Taliban völlig unterschiedliche Gruppen sind, belegt ja schon die letztendliche Aufspaltung der Freiheitskämpfer in Nordallianz und die menschenverachtenden Taliban. Jene Taliban, welche das ebenso menschenverachtende Pazifistengesindel immer versucht, auf die gleiche Stufe mit der Nordallianz zu heben.
Dass dem nicht so ist, belegt ja schon die Tatsache, dass die Nordallianz, nachdem sie Kabul mit Hilfe der Nato einnehmen und die Taliban von der Macht vertreiben konnte, keineswegs einen vergleichbar üblen Gottesstaat nach Talibanmuster errichtete, sondern ermöglicht hat, dass Wahlen stattfinden und das Land jetzt um Demokratie und Menschenwürde kämpfen kann.
Und die einzigen, die das verhindern wollen sind die Taliban und ihre (oft linksfaschistischen) Helfershelfer, das menschenverachtende "Pazifisten"gesindel.
Was für Aufspaltung?? Die Mudschahedin haben sich 1992 selbst zerfleischt und die Volks- und Religionsgruppen haben sich gegenseitig massakriert, da gab es noch gar keine Taliban. Kabul wurde auch von den Mudschahedin zerstört. Eigentlich haben sie sich schon in den 80ern bekämpft, nur da hielt die sowjetische Besatzung sie noch einigermaßen zusammen.

Soll ich dir eine Weisheit erzählen? Afghanistan ist immer noch ein Gottestaat. :giggle:

Und gefälschte Wahlen hätte es auch unter den Taliban geben können, das ist nun wirklich kein großartiger Fortschritt. In seiner Legimität unterscheidet sich Karsai nicht mehr großartig von Karmal oder Nadschibullah. :confused:
Zuletzt geändert von Panarin am Freitag 18. Dezember 2009, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.
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lobozen
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

Tankist hat geschrieben:In seiner Legimität unterscheidet sich Karsai nicht mehr großartig von Karmal oder Nadschibullah. :confused:
doch! karmal und nadschibullah hat westerwelle nicht zur gewonnenen wahl gratuliert ;)
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Panarin
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Panarin »

lobozen hat geschrieben: doch! karmal und nadschibullah hat westerwelle nicht zur gewonnenen wahl gratuliert ;)
Der Außenminister der DDR war doch bestimmt damals seiner Pflicht nachgekommen. :angel:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

Tankist hat geschrieben:
Der Außenminister der DDR war doch bestimmt damals seiner Pflicht nachgekommen. :angel:
Karmal oder Nadschibullah waren sogar Parteiehrenvorsitzende des VEB-Alubesteck und Raufaser-Toilettenpapier.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Panarin »

logiCopter hat geschrieben:Leider umsonst, denn das alles ändert ja auch nichts an der Tatsache, dass der brutale Bürgerkrieg nach dem Abzug der Russen von diesen verursacht worden ist.
Das ist eine interessante These. Es gibt sicher auch ähnliche Beispiele, z.B. waren die Amerikaner für den Bürgerkrieg in Vietnam ab 1973 verantwortlich? Oder waren die Franzosen Schuld? :oops: Wären die USA für einen verantwortlich im Irak nach ihrem Abzug? Oder die Portugiesen für den in Angola?

Oder Belgien für den endlosen Im Kongo?

Liegt immer daran von welcher Seite man es betrachtet.
Zuletzt geändert von Panarin am Freitag 18. Dezember 2009, 13:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von logiCopter »

Tankist hat geschrieben: Die Mudschahedin haben schon vor dreißig Jahren Frauen Säure ins Gesicht gespritzt, wenn diese keine Burka trugen. Ermordung von Lehrern, das Abfackeln von Schulen gab es damals ebenso. Das wurde systematisch gemacht, das waren keine Einzelfälle, ebenso Raketenangriffe auf die Städte, Autobomben, Massaker an Unwilligen. Weißt du warum? Weil das ganz gewöhnliche Partisanentaktik ist und die Mudschahedin ahben nichts anderes gemacht, als die Vietcong oder heute die Taliban.
Vor 30 Jahren war ich selber oft genug in Afghanistan, also rede keinen Schwachfug, wenn du keine Ahnung hast.
Man konnte damals mit Local Busses das ganze Land bereisen, ohne auch nur einmal entfernt in Gefahr zu sein. Teilweise war das Land so überlaufen von Freaks, dass es schon das "neue Goa" genannt wurde. Wer einmal ein Märchen aus 1001-Nacht in der Realität erleben wollte, der fuhr nach Afghanistan. Die Muslime waren fasziniert von uns und wir waren fasziniert von ihnen. Die Regeln des Isalm waren schon damals sehr streng, aber die Menschen empfanden ihre Religion damals als Bereicherung ihres Lebens und nicht wie heute als Bedrohung. Sie hielten diese Regeln aus Überzeugung und Liebe zu ihrer Religion ein, nicht wie heute vorrangig aus Angst, nachdem der Überfall der Sowjets die Radikalisierung des Islam zur Folge hatte.
Selbst oben auf dem Khyber Pass, der als rechtsfreier Raum galt und man sich vorkam wie in Karl Mays "Durchs Wilde Kurdistan", konnte man gemütlich mit Mudschahedin-ähnlichen Locals zusammen einen Tee schlürfen, während sie stolz ihre alten Vorderlader reinigten.
Das einzig Gefährliche waren die vielen Autounfälle, die es auf dem Khyber Pass gab. Der Bus fuhr im Linksverkehr auf der afghanischen Seite hoch und musste im Rechtsverkehr auf der pakistanischen Seite wieder runter (kann auch umgekehrt gewesen sein, jedenfalls hatten die Briten mal im einen Land den Linksverkehr eingeführt und das andere Land war beim Rechtsverkehr geblieben). Bei dem vielen rechts / links Hin und Her verwechselten die bekifften Busfahrer schon mal was - und Bumm.

Du musst den Schwachsinn nicht glauben, den die Kommunisten damals ihren Völkern über die Welt erzählt haben, während sie die Menschen hinter einem eisernen Vorhang eingesperrt hielten.
Du kannst auch den lobozen fragen. Der war zu der Zeit auch in Afghanistan und hat sich mit Sicherheit auch keine Granatsplitter eingefangen.

PS: Falls jemand noch weitere interessante Details wissen möchte, wie es damals (1973 bis 78) in Afghanistan war, ich habe eine Menge davon und erzähle sie auch gerne.
Zuletzt geändert von logiCopter am Sonntag 20. Dezember 2009, 10:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Gretel »

In welchen Jahren warst Du denn genau unten? WÄHREND der Besatzung?
Die Gruppen der Nordallianz waren jedenfalles ultrareaktionär - (Hippies wurden bei Auspeitschungen nicht zugelassen ;) wenn auch nicht so extrem wie die Taliban.




http://www.frauennews.de/themen/militar ... ruttig.htm

Damit haben die Taleban die Erfolge einer in den 20er Jahren durch Reformen von oben angestoßenen, kleinen Frauenbewegung zunichte gemacht. Bereits 1921 öffnete die erste Mädchenschule. 1928 entschleierte sich die Frau des damaligen Königs Amanullah, Soraya, öffentlich. Zeitgleich dazu gingen die ersten Frauen zum Studium in die Türkei Atatürks und nach Europa. 1965 durften sie zum ersten Mal wählen. Vor dem sowjetischen Einmarsch waren 1,7 Millionen Afghaninnen berufstätig, danach stieg diese Zahl weiter. Doch der sowjetische Einmarsch sorgte auch für den islamistischen Backlash. Alles, was die Linksregierungen zwischen 1978 und 1992 durchzusetzen versuchten - Landreform, Alphabetisierung, Frauenrechte -, wurde diskreditiert und wird heute von vielen Afghanen mit "Kommunismus" gleichgesetzt und deshalb abgelehnt.-------
....So schlimm dieses Bild ist, so wenig eindeutig ist es auch. Auch unter den Vorgängern der Taleban wurden Frauen sozial ausgegrenzt. Schlimmer: Die chaotischen Zustände, als jede Straßenecke von einer anderen Fraktion kontrolliert wurde, führten dazu, daß Afghaninnen massenhaft Übergriffen ausgesetzt waren. Vergewaltigungen, Verkauf von Frauen und Kindern, Morde waren an der Tagesordnung. Schon im Dezember 1995 sprach amnesty international von einer "Menschenrechtskatastrophe", aber im Westen reagierte kaum jemand. Zu sehr wirkte das im Kalten Krieg geschaffene Bild vom Mudschahed, dem "Freiheitskämpfer", nach, als daß er sich auf einmal als Mörder und Vergewaltiger entpuppen konnte. Es war die Beseitigung der Mudschahedin-Willkür, die die Taleban auch vielen AfghanInnen zunächst als Befreier erschienen ließen.
Zuletzt geändert von Gretel am Sonntag 20. Dezember 2009, 10:48, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

logiCopter hat geschrieben:PS: Falls jemand noch weitere interessante Details wissen möchte, wie es damals (1973 bis 78) in Afghanistan war, ich habe eine Menge davon und erzähle sie auch gerne.
...der Hippie-Trek nach Goa und Kathmandu begann in den späten Sechzigern. Kabul war lediglich eine Zwischenstation. Allerdings versackten viele Blumenkinder dort.
1973 war der Spuk so gut wie vorüber und Bali war bei den freaks angesagt, später dann auch Lake Toba auf Sumatra.

Ich traf 1977 in Kuta noch vereinzelnd Kabulfreaks, da war Afghanistan schon out und Bali's Magic Mushrooms der Renner. :)
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lobozen
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

logiCopter hat geschrieben: Die Mudschahedin haben schon vor dreißig Jahren Frauen Säure ins Gesicht gespritzt, wenn diese keine Burka trugen. Ermordung von Lehrern, das Abfackeln von Schulen gab es damals ebenso. Das wurde systematisch gemacht, das waren keine Einzelfälle, ebenso Raketenangriffe auf die Städte, Autobomben, Massaker an Unwilligen. Weißt du warum? Weil das ganz gewöhnliche Partisanentaktik ist und die Mudschahedin ahben nichts anderes gemacht, als die Vietcong oder heute die Taliban.
Vor 30 Jahren war ich selber oft genug in Afghanistan, also rede keinen Schwachfug, wenn du keine Ahnung hast.
Man konnte damals mit Local Busses das ganze Land bereisen, ohne auch nur einmal entfernt in Gefahr zu sein. Teilweise war das Land so überlaufen von Freaks, dass es schon das "neue Goa" genannt wurde. Wer einmal ein Märchen aus 1001-Nacht in der Realität erleben wollte, der fuhr nach Afghanistan. Die Muslime waren fasziniert von uns und wir waren fasziniert von ihnen. Die Regeln des Isalm waren schon damals sehr streng, aber die Menschen empfanden ihre Religion damals als Bereicherung ihres Lebens und nicht wie heute als Bedrohung. Sie hielten diese Regeln aus Überzeugung und Liebe zu ihrer Religion ein, nicht wie heute vorrangig aus Angst, nachdem der Überfall der Sowjets die Radikalisierung des Islam zur Folge hatte.
Selbst oben auf dem Khyber Pass, der als rechtsfreier Raum galt und man sich vorkam wie in Karl Mays "Durchs Wilde Kurdistan", konnte man gemütlich mit Mudschahedin-ähnlichen Locals zusammen einen Tee schlürfen, während sie stolz ihre alten Vorderlader reinigten.
Das einzig Gefährliche waren die vielen Autounfälle, die es auf dem Khyber Pass gab. Der Bus fuhr im Linksverkehr auf der afghanischen Seite hoch und musste im Rechtsverkehr auf der pakistanischen Seite wieder runter (kann auch umgekehrt gewesen sein, jedenfalls hatten die Briten mal im einen Land den Linksverkehr eingeführt und das andere Land war beim Rechtsverkehr geblieben). Bei dem vielen rechts / links Hin und Her verwechselten die bekifften Busfahrer schon mal was - und Bumm.
ich war knapp vor der invasion da und ausser wenigen geschichten, dass in abgelegenen ecken vereinzelte aufstaende ausgebrochen sein sollten war nichts zu bernehmen.
es war exakt so, wie logicopter es beschreibt. abgesehen davon, dass in afghanistan rechtsverkehr war. :)
man konnte das ganze land voellig gefahrlos bereisen.
Zuletzt geändert von lobozen am Sonntag 20. Dezember 2009, 13:26, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

gallerie hat geschrieben: ...der Hippie-Trek nach Goa und Kathmandu begann in den späten Sechzigern. Kabul war lediglich eine Zwischenstation. Allerdings versackten viele Blumenkinder dort.
1973 war der Spuk so gut wie vorüber und Bali war bei den freaks angesagt, später dann auch Lake Toba auf Sumatra.
wenn es 73 vorbei war, dann staune ich aber ueber die hunderte von guesthouses und die tausende von hippies, die ich noch 79 in kabul vorfand. :)
Zuletzt geändert von lobozen am Sonntag 20. Dezember 2009, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

lobozen hat geschrieben: wenn es 73 vorbei war, dann staune ich aber ueber die hunderte von guesthouses und die tausende von hippies, die ich noch 79 in kabul vorfand. :)
...die Hippiekarawane zog weiter, das war natürlich nur den freaks vorbehalten die ohne ihren Dienstwagen T1 oder T2 angereist waren. :mrgreen:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

gallerie hat geschrieben: ...die Hippiekarawane zog weiter, das war natürlich nur den freaks vorbehalten die ohne ihren Dienstwagen T1 oder T2 angereist waren. :mrgreen:
mit dem t1 kam man auch locker bis srinagar. das weiss ich ganz sicher.
allerdings waren die kisten meist nach dem khyber-pass so am ende, dass man sie einfach stehen liess und den bus nahm :)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

lobozen hat geschrieben: mit dem t1 kam man auch locker bis srinagar. das weiss ich ganz sicher.
allerdings waren die kisten meist nach dem khyber-pass so am ende, dass man sie einfach stehen liess und den bus nahm :)
...man munkelt über fahrbereite T1, die noch heute über die Strassen von Goa holpern. :thumbup:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

gallerie hat geschrieben: ...man munkelt über fahrbereite T1, die noch heute über die Strassen von Goa holpern. :thumbup:
einer hat es gar bis thailand geschafft. der steht jetzt als softdrinkbar an der bitch road naehe royal plaza.
aber solch edle fortbewegungsmittel waren damals fuer die lords unter den freaks. fussvolk wie ich nahm den magic bus :)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

lobozen hat geschrieben: einer hat es gar bis thailand geschafft. der steht jetzt als softdrinkbar an der bitch road naehe royal plaza.
aber solch edle fortbewegungsmittel waren damals fuer die lords unter den freaks. fussvolk wie ich nahm den magic bus :)
...du meinst die mobilen Cocktailbars mit der ganzflächigen Dachöffnung.
Davon fahren/stehen hier mindesten fünf in unserem Strandbad.
Und die Teile sind in allerbesten Zustand. :)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von logiCopter »

Gretel hat geschrieben:In welchen Jahren warst Du denn genau unten? WÄHREND der Besatzung?
Zwischen 73 und 78 war ich immer wieder dort. Das letzte Mal im November oder Dezember 78. Da redeten schon alle Afghanis davon, dass die Russen kommen werden. Sie sprachen über nichts anderes mehr. Sie sagten, wenn die Russen kommen, gehen wir über die Berge nach Pakistan. Ich sah die Angst vor dem Krieg in ihren Augen. Ich versuchte sie zu beschwichtigen und sagte, die werden nicht kommen, bei euch gibt es nichts für die zu holen. Das glaubte ich wirklich.
Ich bin dann weiter nach Goa, weil ich mein Visum für Afghanistan nicht mehr verlängert bekam. Irgendwann habe ich dann in der Zeitung gelesen, dass die Sowjets in Afghanistan einmarschiert sind.
Gretel hat geschrieben: Die Gruppen der Nordallianz waren jedenfalles ultrareaktionär - (Hippies wurden bei Auspeitschungen nicht zugelassen ;) wenn auch nicht so extrem wie die Taliban.
Du solltest hier nichts durcheinander bringen. Die Nordallianz bildete sich erst lange nach dem Abzug der Russen, da gab es in Afghanistan schon seit zig Jahren keinen Hippie mehr weit und breit.
Gretel hat geschrieben: http://www.frauennews.de/themen/militar ... ruttig.htm
Damit haben die Taleban die Erfolge einer in den 20er Jahren durch Reformen von oben angestoßenen, kleinen Frauenbewegung zunichte gemacht. Bereits 1921 öffnete die erste Mädchenschule. 1928 entschleierte sich die Frau des damaligen Königs Amanullah, Soraya, öffentlich. Zeitgleich dazu gingen die ersten Frauen zum Studium in die Türkei Atatürks und nach Europa. 1965 durften sie zum ersten Mal wählen. Vor dem sowjetischen Einmarsch waren 1,7 Millionen Afghaninnen berufstätig, danach stieg diese Zahl weiter. Doch der sowjetische Einmarsch sorgte auch für den islamistischen Backlash. Alles, was die Linksregierungen zwischen 1978 und 1992 durchzusetzen versuchten - Landreform, Alphabetisierung, Frauenrechte -, wurde diskreditiert und wird heute von vielen Afghanen mit "Kommunismus" gleichgesetzt und deshalb abgelehnt.-------
Keine Einwände. Das trifft es ziemlich genau.
Gretel hat geschrieben: ....So schlimm dieses Bild ist, so wenig eindeutig ist es auch. Auch unter den Vorgängern der Taleban wurden Frauen sozial ausgegrenzt.
Sozial ausgegrenzt ist vielleicht nicht das richtige Wort. Es ist im Islam nun mal so, dass Männlein und Weiblein streng getrennt sind. Aber vor der Radikalisierung des Islam hatten die Frauen untereinander rege soziale Kontakte und viel Beisammensein (zogen manchmal auch fröhlich singend in Gruppen die Straße lang). Wenn sie auch nicht die gleichen Rechte wie die Männer hatten.
Frauen hatten es in Afghanistan noch nie leicht, obwohl es auch Zeiten unter dem König gab, wo einige sogar Miniröcke trugen und niemand was dagegen unternahm ( das war allerdings noch vor meiner Zeit dort – leider.)


Gretel hat geschrieben: Schlimmer: Die chaotischen Zustände, als jede Straßenecke von einer anderen Fraktion kontrolliert wurde, führten dazu, daß Afghaninnen massenhaft Übergriffen ausgesetzt waren. Vergewaltigungen, Verkauf von Frauen und Kindern, Morde waren an der Tagesordnung. Schon im Dezember 1995 sprach amnesty international von einer "Menschenrechtskatastrophe.
Das mag auch stimmen, da es sich um den Zeitraum von `95 herum handelt. Da waren die russischen Imperialisten ja schon wieder abgezogen und hatten Chaos und Bürgerkrieg hinterlassen.
Gretel hat geschrieben: "… aber im Westen reagierte kaum jemand. Zu sehr wirkte das im Kalten Krieg geschaffene Bild vom Mudschahed, dem "Freiheitskämpfer", nach, als daß er sich auf einmal als Mörder und Vergewaltiger entpuppen konnte.
Das stimmt. Ich habe mich jahrelang fast jeden Tag darüber aufgeregt, dass von dem Elend dort hier praktisch keiner Notiz nahm. In meinem Bekanntenkreis rollten schon alle mit den Augen, wenn ich wieder mit dem Thema anfing.
Ich bin mir auch sicher, dass viele der großen Gerechtigkeits-Klugscheißer hier vor 2001 keinen einzigen Gedanken an Afghanistan und das Elend dort verschwendet haben.
Ich schon, denn ich hatte ja auch viele Freunde dort gehabt.
Das war auch der Hauptgrund, warum ich letztendlich für George Bush (den ich wegen Kyoto zuerst für einen Idioten hielt) Partei ergriff. Ich dachte, endlich tut einer was, endlich hilft einer meinen Freunden dort.
Ich weiß, dass auch Bush das nur wegen der Anschläge des 11.9.2001 tat. Aber das war mir völlig egal und ist es bis heute.
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Wasteland »

Wart ihr alle Hippies? :shock:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

Wasteland hat geschrieben:Wart ihr alle Hippies? :shock:
...wieso waren? ;)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Wasteland »

gallerie hat geschrieben: ...wieso waren? ;)

:shock: :shock:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

fuer den wahren hippie hats nicht gereicht. die ungnade der spaeten geburt. ich war mehr so eine art kulturfolger... :mrgreen:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von logiCopter »

Wasteland hat geschrieben:
:shock: :shock:
Vom Hippie zum Freak zum Dirty Old Man. 8)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von gallerie »

logiCopter hat geschrieben: Vom Hippie zum Freak zum Dirty Old Man. 8)
...halt dich zurück du Amifreak! ;)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von Marineiro »

lobozen hat geschrieben: mit dem t1 kam man auch locker bis srinagar. das weiss ich ganz sicher.
So ändern sich die Zeiten.

Früher mit 25 Ps über den Khyber-Pass
und heute, damit die Steigungen in Fürstenfeldbruck glatt bewältigt werden,
mit einem 4,2 Liter 4wheel-Custom-Off-Road BMW zur Metzgerei
um Weißwürste einzukaufen :mrgreen:
Ein Seemann kann sich auf allen vieren
dem nächtlichen Himmel den Hintern gekehrt
noch an den Gestirnen orientieren das wird auf Seefahrtschulen gelehrt
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von lobozen »

Marineiro hat geschrieben: So ändern sich die Zeiten.

Früher mit 25 Ps über den Khyber-Pass
und heute, damit die Steigungen in Fürstenfeldbruck glatt bewältigt werden,
mit einem 4,2 Liter 4wheel-Custom-Off-Road BMW zur Metzgerei
um Weißwürste einzukaufen :mrgreen:
:mrgreen: :mrgreen:
aber in thailand fahre ich einen sparsamen kleinstjapaner :)
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von ahead »

lobozen hat geschrieben: :mrgreen: :mrgreen:
aber in thailand fahre ich einen sparsamen kleinstjapaner :)
riksha? :shock:
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Re: Vietnam,Kommunistische Mob

Beitrag von nikke »

Eine weitere spätere Brief von Schwester Chan Khong ,sende ich hier .


Plum Village, 15. Dezember 2009


Liebe Freundinnen und Freunde,


Bitte entschuldigt, dass ich Euch während dieser Weihnachtszeit, der Zeit des Zusammenseins mit der Familie und des nach Hause Kommens, störe.


Unsere Nonnen und Mönche von Bat Nha sind momentan in einer Lage, die nicht unaehnlich ist der Lage von Maria und ihrem Jesuskind – sie wissen nicht, wo sie Schutz finden koennen, um zu praktizieren und in Sicherheit zusammensein zu koennen. Länger als drei Jahre lebten und praktizierten unsere 379 Nonnen und Mönche ungestört zusammen in unserem Kloster Bat Nha (Prajna) in Vietnam, auf Land, das dem Abt Thich Duc Nghi gehört und das er uns angeboten hatte. Während dieser Zeit wurden dort viele Gebäude errichtet, wie eine riesige Meditationshalle, vier Wohngebäude für die Nonnen und drei Wohngebäude für die Mönche. Dies wurde mithilfe von tausenden von Beiträgen von großzügigen Spenderinnen und Spendern ermöglicht, darunter einige von Euch. Obwohl wir viele Belege haben, dass diese Gebäude uns gehören, hat der Abt Duc Nghi, unter Druck seitens der vietnamesischen Regierung, uns seine Unterstützung entzogen und uns angeordnet, unser eigenes Kloster zu verlassen. Vierzehn Monate lang sind unsere Bitten, diese illegale Aktion rückgängig zu machen, unbeantwortet geblieben.


Als die Situation sich immer weiter verschlimmerte, sind unsere 379 sehr jungen Nonnen und Mönche durch eine Art Feuertaufe gegangen, und haben einen großen Erfolg erzielt, sich in Verstehen, Akzeptanz, und wahrem Mitgefühl für diejenigen, die sie missbrauchen, zu üben. Während der letzten Monate sind sie verbal Tag und Nacht über Lautsprecher angegriffen worden, und ihnen wurde gedroht, zu Tode geprügelt zu werden. Die Polizei kam jede Nacht von 19 bis 23.30 Uhr, um ihre Identitätspapiere zu prüfen, und hat sie für drei Monate von Strom- und Wasserversorgung abgeschnitten.


In der stürmischen Nacht des 27. September 2009 kam ein Mob, eine angeheuerte Bande, um die 147 Mönche unter Zwang und mit Gewalt aus dem Kloster zu vertreiben, Türen und Fenster einschlagend, und die 232 Nonnen zu peinigen und zu quälen. Alle Nonnen und Mönche konnten entkommen und haben Unterschlupf im Tempel Phuoc Hue gesucht. Im Tempel Phuoc Hue sind die Nonnen und Mönche weiter belästigt worden. Der betagte und mitfühlende Abt dieses Tempels ist, unter Gewalt und nach viel Widerstand, gezwungen worden einen Brief zu unterschreiben, der anordnet unsere Nonnen und Mönche zu vertreiben. Ab dem 31. Dezember 2009 werden diese Schwestern und Brüder absolut keinen Ort haben, an den sie gehen können, und können in der Tat von der Regierung in die Armee eingezogen werden. Selbst wenn sie zu ihren Familien zurückkehren, ist es unwahrscheinlich, dass die Belästigungen aufhören werden, bis sie ihre klösterliche Robe ablegen und ihr Nonnen- und Mönchsleben komplett aufgeben.


JETZT ist der entscheidende Augenblick für unsere Nonnen und Mönche. Bitte gehe im Internet zu
www.thepetitionsite.com/6/religious-freedom-in-viet-nam
und unterschreibe die Petition. Dies ist die zweite Unterschriftenliste, nicht diejenige, die einige schon im August 2009 unterschrieben haben. Bitte unterschreibe und benachrichtige fünf Freundinnen und Freunde mit der Bitte um Unterschrift, so dass wir vor dem 31. Dezember 2009 die größtmögliche Anzahl von Unterschriften beisammenhaben. Du hast mich und uns schon viele Male zuvor unterstützt. Ich weiß, ich kann auf Dich vertrauen in dieser Stunde unserer gerossten Not.


Mit all unserem Segen von tiefstem Herzen und Wünschen des Friedens für Dich,


Schwester Chan Khong sendet Dir ihre tiefe Wertschaetzung fuer Deine langlebige Freundschaft.

Chan Khong
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