Der Prozess gegen Alex W. ist abgewickelt, das Urteil gesprochen.
Bereits am 27. Oktober habe ich in einem anderen Forum geschreiben:
In Dresden ist seit gestern der Prozess gegen den Russlanddeutschen Alex W. eröffnet. Die Anklage lautet auf Mord an der schwangeren Ägypterin Marwa El-Sherbini. Sein Motiv ist wohl abgrundtiefer Fremdenhass insbesondere gegen Muslime. In den Interviews und den Kommentaren wurde das oft mit Rassenhass gleichgesetzt. Auch wurde betont, dass es sich um
KEINEN politischen Prozess handle, obwohl angemerkt wird, dass die Muslime weltweit ihn kritisch beobachten und auch viele "arabische" Beobachter angereist sind und der ägyptische Botschafter anwesend ist.
Nun wurde von der Verteidigung der Antrag gestellt die Schuldfähigkeit zu prüfen, d. h. unter Umständen wegen Unzurechnungsfähigkeit die Mordanklage fallen zu lassen.
Diese Prüfung wird selbstverständlich völlig objektiv erfolgen, ohne den politischen Aspekt der Aussenwirkung in die muslimischen Länder zu beachten.
Zusätzlich zu dem Smiley eine kleine Denkhilfe für Leser, die nicht zwischen den Zeilen lesen und zu Hervorhebungen sich nicht eigene Gedanken machen wollen für eine mögliche Interpretation der Unterstreichungen: Es ist doch auch völlig klar, dass man sich dabei auf die Unparteilichkeit unserer Richter verlassen kann. Sollte also,
völlig wider Erwarten, der Erstgutachter eine Schuldunfähigkeit als gegeben erachten, wird man auf gar keinen Fall ein weiteres (Gegen-) Gutachten einholen und dem dann ggf. mehr Glauben schenken.
BF
Wie man dem entnehmen kann, habe ich von Anfang an ein politisches Urteil erwartet. Das ist m. E. auch jetzt erfolgt. Richterin Wiegand hatte zwar immer betont, das kein solches erfolgen werde, aber ihre Taktik ist durchsichtig:
Auf gar keinen Fall durfte ein Freispruch erfolgen. Deshalb hat sie zusätzlich auf besondere Schwere erkannt, obwohl diese Merkmale nicht gegeben waren. Sie tat es, um die Höchststrafe für jeden nachvollziehbar ohne jeden Zweifel aussprechen zu können (psychologische "Kriegsführung") . Ich vermute, dass nach einer Revision von dieser besonderen Schwere abgegangen wird. Es wurde absichtlich nicht berücksichtigt, dass die Generalstaatsanwaltschaft Russlands der deutschen Anklage die Entlassung aus dem Wehrdienst in Russland aufgrund psychischer Krankheit (undifferenzierter Schizophrenie mit episodischem Verlauf und zunehmenden Defiziten) angezeigt hatte. In den Medien wurde das als Gefälligkeit gegen über einem Staatsbürger, der Russland den Rücken gekehrt hatte rübergebracht. Das ist absolut lächerlich, auch die Vermutung, dass das erfunden und gekauft sein könnte. Dazu gäbe es viel zu viele Zeugen in der Armee. In Russland wird keiner so leicht aus der Wehrpflicht entlassen, nicht ohne gutem Grund. Auch dass eine psychische Störung zur Tatzeit (episodemischer Verlauf) vorgelegen oder eine Rolle gespielt haben wurde von dem gleichen Gutachter, der das Anfangsgutachten erstellt hatte, verneint (zu Gutachten habe ich auch etwas gesagt)
Zum Erstarken des Nationalsozialismus trug der "Frieden von Versailles" erheblich bei. Die Demütigung des deutschen Volkes von außen war eine der maßgeblichen Ursachen die zum Zweiten Weltkrieg führten (Das vergaß unsere Kanzlerin am 11. 11. 09 in Paris zu erwähnen.) Nun brüten wir selbst Nationalismus im Inneren aus. Man kann sich sicher sein, das man durch einsprechendes Verhalten eine von mir gefundene Denkweise (User ist aus einem dritten Forum) fördert:
"Das, was man von dem Täter in den Medien erfahren hat, klingt vor allem danach, dass der Mann hochgradig schizophren und ein psychisches Problem von der Größe eines Scheunentores hat, (...)
Das Verfahren war eindeutig ein politisches Verfahren und der Einbruch islamischer Grundsätze in das deutsche Gerichtswesen. Es ist ein Dammbruch und eine Zeichensetzung für jeden Richter in Deutschland, im Zusammenhang mit Muslimen: Milde gegen Muslime und alle denkbare Härte gegen die, die es wagen sollten, einen Muslime physisch anzugehen oder zu beleidigen."
Sie ist nicht völlig absurd. Es scheint, dass wir uns im Inneren den Druck von Muslimen beugen, die in Kairo oder sonstwo die Toderstrafe für diesen Mann fordern. Es scheint, dass wir, um innere Unruhen durch Muslime bei uns zu vermeiden, eventuell bei einem Richterspruch berücksichtigen, dass ein Scheich sogar einen Mordaufruf für Lex W. in der islamischen Welt ausgebracht hat. So schüren wir den Unmut
nicht nur von Neonazis. Wann werden, die die schon bei Wahlen aufkreischen, wenn Neonazis an oder über 5 % bekommen und "Hitler ante portas" schreien, die Radikalen vor lauter Angst verbieten wollen, begreifen, dass sie sich diese geradezu heranzüchten. Wenn es wieder einmal zu spät ist?
Von nichts kommt nichts!
BrageForseti
Die Gedanken sind frei ...
(Deutsches Volkslied)