Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
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Marcin
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Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Marcin »

Im Klartext: In der deutschen Unterschicht wird es versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Lande ... 24,2933735

Im Sarrazin-Strang von den linken Mit-Usern gelobt, spricht er nun eine Wahrheit aus, die vielen nicht schmeckt.
adal
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von adal »

ToughDaddy hat geschrieben:Und schon wird weiter pauschalisiert und gehetzt. Weiter so. :roll:
Das Betreuungsgeld ist völliger Stuß. Es ist ein echter finanzieller Anreiz, die Kinder zuhause zu erziehen, ausgerechnet für die, die es i.d.R. am nötigsten haben, ihre Kinder in den Kindergarten zu schicken. Buschkowsky hat völlig Recht. Er ist übrigens einer der wenigen Politiker die etwas für die Integration tun und nicht bloß schwätzen Das Betreuungsgeld ist eine konservative Morgengabe an die Eva-Herrmann-Fans. In Kindergärten wäre es besser angelegt.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 27. Oktober 2009, 15:32, insgesamt 2-mal geändert.
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lamb of god
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lamb of god »

Das Problem unserer Mediokratie ist, dass Politiker immer erst dann gehört werden, wenn sie pauschale Rundumschläge verteilen und vermutlich war das auch Sinn und Zweck der Aktion. Dabei stehen im Interview wesentlich interessantere Dinge. Schauen wir mal
Die Vorschule kann das nicht richten?

Wir haben keine Vorschul- oder Kitapflicht. Die fordere ich schon lange. Wenn die Kinder mit fast keinem oder radebrechendem Deutsch eingeschult werden, kommen sie häufig aus dieser Falle in der ganzen Schulzeit nicht mehr heraus.
Vorschul- oder Kitapflicht gab es nicht mal in der DDR und ich wage zu bezweifeln, dass man das mit dem GG vereinbaren kann, denn das müsste ja für alle gelten und nicht nur für Migranten oder Prekariat.

Tatsächlich ist der Verweis auf andere Staaten nicht unschlüssig. Ein kostenloser Kitabesuch brächte bspw. wesentlich mehr, als Geld auf's Konto zu überweisen. In Skandinavien liegen Kindergeld und Ähnliches auf wesentlich niedrigerem Niveauu als in D. Dafür wird dort wesentlich mehr Geld direkt in Bildung und Erziehung gesteckt und Bildungsstudien geben dem skandinavischem Modell Recht.
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ToughDaddy
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von ToughDaddy »

@log

Das habe ich schon in dem alten Forum gefordert.


@adal

Er spricht allgemein davon und meint mithin nicht nur das Betreuungsgeld, was auch meiner Ansicht nach Schwachsinn ist.
WuesteErde

Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

Wir wurden von zwei Leuten erzählt, dass es eine Vorschulpflicht in der DDR gab.
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lamb of god
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lamb of god »

WuesteErde hat geschrieben:Wir wurden von zwei Leuten erzählt, dass es eine Vorschulpflicht in der DDR gab.
Blödsinn. Der Grund warum tatsächlich die Mehrheit der Kinder im Kindergarten waren, lag einfach an der Berufstätigkeitsquote, aber eine Pflicht gab es nicht. Zur Pflicht gehörten Einschulungstests mit denen abgeklopft wurde ob ein Kind vor- oder zurückgestuft wird.
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Marcin
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Marcin »

lamb of god hat geschrieben:Vorschul- oder Kitapflicht gab es nicht mal in der DDR und ich wage zu bezweifeln, dass man das mit dem GG vereinbaren kann,
Wieso eigentlich nicht. Die Schulpflicht lässt sich ja offenbar auch mit dem GG vereinbaren. :dunno:
adal
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von adal »

lamb of god hat geschrieben:Blödsinn. Der Grund warum tatsächlich die Mehrheit der Kinder im Kindergarten waren, lag einfach an der Berufstätigkeitsquote, aber eine Pflicht gab es nicht.
Die DDR konnte den Bedarf nicht vollständig decken, daher war eine Pflicht nicht opportun. 87% der Mütter waren wegen Berufstätigkeit auf die Kita angewiesen und wurden vorgezogen.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 27. Oktober 2009, 16:04, insgesamt 4-mal geändert.
WuesteErde

Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

adal hat geschrieben: Die DDR konnte den Bedarf nicht vollständig decken, daher war eine Pflicht nicht opportun. 87% der Mütter waren wegen Berufstätigkeit auf die Kita angewiesen und wurden vorgezogen.
Also ich kenne vom Erzählen einen Fall, dass eine Mutter ihr Kind aus dem Kindergarten nehmen wollte, weil das Kind auf Anraten des Arztes dort mal eine Zeit wegbleiben sollte. Das Kind war häufig krank und durfte aber nicht zuhause bleiben.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

Noch ein anderer Fall hat mir die Haare zu Berge stehen lassen.

Schwester und kleiner Bruder.
Vorschul- und Kindergartengarten war durch einen Zaun abgetrennt.
Schwester musste jeseits des Zaunes mit ansehen, wie der kleine Bruder eben auf der anderen Seite weinte.

Dann war es so, dass das Mädchen noch ein Jahr - bevor die Grenzen aufgegangen sind - dort in die Schule gehen musste.
Das Mädchen wollte keine Milch trinken. Denn die schmeckte ihr nicht. Und einfach weggießen wollte sie die halt auch nicht. Eines Tages sagte sie es ihres Eltern, dass sie keine Milch mehr trinken will. Aber sie musste das dennoch tun. Hatte sich aber nicht getraut nochmals mit dem Eltern darüber zu reden. Erst jetzt hatten ihr die Eltern von damals erzählt. Dass den Eltern gedroht wurde - da kam die Lehrerin zu denen nach Hause - dass sie die Milch weitertrinken muss. (Mit was die gedroht haben weiß ich jetzt nicht mehr). Aber das hat mir eine eben jetzt 26 Jahre alte Frau erzählt.
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lamb of god
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lamb of god »

@WuesteErde
Es ist vollkommen egal wer dir was erzählt hat. Es gab in der DDR keine Vorschul- oder Kitapflicht.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

lamb of god hat geschrieben:@WuesteErde
Es ist vollkommen egal wer dir was erzählt hat. Es gab in der DDR keine Vorschul- oder Kitapflicht.
Aber ja möglicherweise die, die ja einen Kindergartenplatz hatten mussten den nehmen. Ansonsten hätten möglicherweise die eben ihren Anspruch auf einen solchen verwirkt? Keine Ahnung. Aber diese beiden Fälle sind glaubhaft. Ja und hatte es in der DDR nicht schon immer Ausnahmen gegeben? Eben denen, die ja am besten funktionierten wurden ja schon Extrawürste gebraten. Womöglich hat man das dann den Leute so verkauft, dass es nicht genügend Plätze gibt?
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Tantris
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Tantris »

lamb of god hat geschrieben:@WuesteErde
Es ist vollkommen egal wer dir was erzählt hat. Es gab in der DDR keine Vorschul- oder Kitapflicht.
War es nicht so, dass man seine kinder um 6 uhr früh abgeben hatte und abends wieder bekam?

Oder war das die ausnahme?
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schelm
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von schelm »

lamb of god schrieb :
Vorschul- oder Kitapflicht gab es nicht mal in der DDR und ich wage zu bezweifeln, dass man das mit dem GG vereinbaren kann, denn das müsste ja für alle gelten und nicht nur für Migranten oder Prekariat.
Warum sollte es dies nicht sein ? Die allgemeine Schulpflicht ist es ja auch. Wenn die jedoch sich auf Grund ändernder gesellschaftlicher Voraussetzungen ( Sprachkompetenz ) nicht mehr ihre eigentliche Aufgabe erfüllen kann ( Bildung zu vermitteln ), so muß man darauf reagieren.
Entweder über Sprachkompetenztests ( 3. - 4. Lebensjahr ) oder Vorschule und Kita als erweiterte " Schulpflicht " begreifen - wenn der Bildungsauftrag nicht anders wirksam umgesetzt werden kann. Im Detail kann man dies ja verschieden regeln. Das Spannungsfeld ist eben breit hier - will man idealerweise den Eltern dies alles überlassen - so muß die Gesellschaft jedoch auch bereit sein, die " klassischen " Bedingungen dafür anzubieten . Kann ein Elternteil genügend verdienen, um eine mehrköpfige Familie zu ernähren, damit sich zumindest ein Elternteil vollumfänglich der Erziehung und vorschulischen Entwicklung der Kinder kümmern kann ? Natürlich kann man auch einfach Eigenverantwortung einfordern - jeder müsse halt soviel verdienen, dass dies privat geleistet werden kann. Na ja, wir können uns so immer - je nach politischen Weltbild - die Welt gern basteln, wie wir sie aus der jeweiligen Sicht gern hätten ... :dunno:

P.S. : Ich habe in der DDR gelebt und keine Kita besucht.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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lamb of god
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lamb of god »

@Schelm
Zwischen ein paar Tests und einer stetigen Anwesenheitspflicht in der Vorschulerziehung ist ein signifikanter Unterschied. Irgendwie wird anscheinend auch vergessen, dass es sich bei besagten Gruppen um absolute Minderheiten handelt. Die Mehrheit ist von besagten Problemen nicht betroffen.
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schelm
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von schelm »

Na ja, man kann doch da flexibel sein. Mehrheiten betrifft es eben in den " Kiezen ", Minderheiten irgendwo neben dem Bauernhof. Vielleicht sollte das auch Ländersache sein, um lokal unterschiedliche Konzepte zu realisieren. Ein Jugendamt z.B. hat ja auch nicht nur eine Entscheidungsoption bei sozialen Problemen in der Familie.

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

schelm hat geschrieben:Na ja, man kann doch da flexibel sein. Mehrheiten betrifft es eben in den " Kiezen ", Minderheiten irgendwo neben dem Bauernhof. Vielleicht sollte das auch Ländersache sein, um lokal unterschiedliche Konzepte zu realisieren. Ein Jugendamt z.B. hat ja auch nicht nur eine Entscheidungsoption bei sozialen Problemen in der Familie.

Freundliche Grüße, schelm
Ich muss echt sagen, dass mir solche Gedanken auf die Nerven gehen, dass mit meinen Kindern gemacht werden soll, was andere zu tun mit denen gedenken?

Also Moslems lassen sich nichts in ihre Familie reinreden und ich denke das aus gutem Grund.
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schelm
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von schelm »

WuesteErde hat geschrieben:
Ich muss echt sagen, dass mir solche Gedanken auf die Nerven gehen, dass mit meinen Kindern gemacht werden soll, was andere zu tun mit denen gedenken?

Also Moslems lassen sich nichts in ihre Familie reinreden und ich denke das aus gutem Grund.
Tja, genau das sagen jene eben später auch, wenn diese Lieben- weil niemand eingegriffen hat bei Problemen - wüste Erde hinterlassen ... :dunno: Freiheit ist halt keine Einbahnstraße.

Freundliche Grüße, schelm
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

schelm hat geschrieben: Tja, genau das sagen jene eben später auch, wenn diese Lieben- weil niemand eingegriffen hat bei Problemen - wüste Erde hinterlassen ... :dunno: Freiheit ist halt keine Einbahnstraße.

Freundliche Grüße, schelm

Freiheit hört da auf wo die von anderen beginnt.

Aber der Mensch hat nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte. Und das ist unser Problem. Jedes Recht wird an irgendwelche Knebeleien gebunden. Das ist doch nicht mehr normal.

Die Familie ist die kleinste Zelle einer Gesellschaft. Und die soll angegriffen werden. Das ist doch mehr als deutlich zu sehen.
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borus
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von borus »

WuesteErde hat geschrieben:
Bin ich jetzt doof oder was? Bei dem Link kann ich keinen Button fürs Abspielen finden...
nee der scheint nicht zu gehen bist nicht doof
der geht aber
http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/da ... ent/35628/
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

borus hat geschrieben: nee der scheint nicht zu gehen bist nicht doof
der geht aber
http://www.sat1.de/ratgeber_magazine/da ... ent/35628/
Na klar solche sozialen Problemfamilien (5 Fernseher für 5 Personen in der Wohnung) werden ja nicht wirklich wahrgenommen.
Weißt du übrigens, dass man in England lt. Erzählungen in der Familie fast nichts miteinander spricht, sondern dauernd im der Glotze sitzt. Und dann mag es sicherlich zu Problemen der Kinder kommen. Und jetzt wollen die doch in England solche "Problemfamilien" virtuell überwachen. Ob sich die Kinder waschen usw. Orwell lässt grüßen.

Kann mich immer nur wiederholen. Wir sind lt. Dirk Bäcker auf dem Weg in die digitale Gesellschaft. In seinem Buch Studien zur nächsten Gesellschaft wird das dann deutlich, inwieweit unsere Gesellschaft sich verändern wird.
Zuletzt geändert von WuesteErde am Dienstag 27. Oktober 2009, 23:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von WuesteErde »

http://www.hintergrund.de/20090923495/h ... ionen.html

Ist schon krass - welche Medienlandschaft wir hier haben.....
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Tantris
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Tantris »

Der umgang mit den unterschichten hierzulande wird immer viktorianischer.

Sachlich hat der buschkopf ja nicht unrecht, das liegt aber nicht daran, dass es um arme geht, sondern um menschen.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von jack000 »

ToughDaddy hat geschrieben:Und schon wird weiter pauschalisiert und gehetzt. Weiter so. :roll:
Nun, was heisst "pauschaliert" ? Es ist konkret die Unterschicht angesprochen worden und nicht etwa arme Menschen pauschal.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von jack000 »

WuesteErde hat geschrieben: Ja noch schlimmer - die anderen sind wohl dann das Herrenvolk?
Es lohnt nicht, sich an Begriffen aufzuhalten. Es ist klar wer gemeint ist und was das Problem ist. Oder findest du es sinnvoll diesen Gruppen einfach mehr Geld zu geben, anstatt Kinderbetreuungsmöglichkeiten auszubauen ?
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von adal »

Zuletzt geändert von adal am Mittwoch 28. Oktober 2009, 11:40, insgesamt 5-mal geändert.
Gretel
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Gretel »

Gestern wurde vom Berliner Senat beschlossen, 1800 Kita - Erzieherinnen zusätzlich einzustellen.

:thumbup:
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jack000
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von jack000 »

RayBan hat geschrieben:Alles nur gestellt. :)
Wie die hier auch :
Die ALG-II-Sätze für Kinder sollen um zehn Euro angehoben werden. Doch viele Experten halten das für den falschen Weg, denn oft würde das Geld gar nicht für die Kinder eingesetzt.

Der kleine Max Friedrich ist verzweifelt. Er möchte wieder in seinen Kindergarten. Doch seine Eltern haben ihn schon vor Monaten abgemeldet – um Geld zu sparen.
O-Töne: Gabriele und Max Friedrich

"Will aber in den Kindergarten gehen."
"Schätzchen."
"Will aber in den Kindergarten gehen."
"Ich weiß."
"Will hier drin spielen."
"Du kannst da nicht mehr rein gehen. Aber das verstehst Du jetzt noch nicht."

Weil Gabriele und Joachim Friedrich ALG-II-Empfänger sind, wird der Kindergartenplatz von der Stadt Halle bezuschusst. Doch Friedrichs konnten das Vesper- und Getränkegeld nicht mehr bezahlen. Es geht um ganze 25 Euro im Monat.

Der Traum der Eltern wurde erfüllt: ein eleganter Flachbildschirm. Statt also Entwicklung fördernd mit Gleichaltrigen im Kindergarten zu spielen, sieht Max' Alltag in der kleinen Plattenbauwohnung in Halle-Neustadt jetzt so aus: Sein Kinderzimmer schmückt ein eigener Fernseher – der alte vom Wohnzimmer. Vater Joachim verlässt die Wohnung so gut wie nie. Der Fernseher, erzählt er uns, sei für ihn das Fenster zur Welt. In die entsprechende Technik hat er schon vorher einiges investiert.
O-Ton: Joachim Friedrich

"Panasonic. So. Diesen JV, diesen Sony-Recorder, den brauch ich, wenn ich hier 16:9 Filme aufnehmen möchte. Das kann nur der Sony. Was die anderen nicht machen. Weil der mir das Signal mit aufzeichnet, damit sich das Bild also quasi schaltet. Sonst muss ich immer per Hand umdrücken."

Vater Joachim ist von Beruf Kraftfahrer, Mutter Gabriele Köchin. Beide sind seit über zehn Jahren arbeitslos. Ein Leben mit Hartz IV. Rund 1.100 Euro bekommt die Familie monatlich, inklusive 208 Euro Kinder- und Sozialgeld für Max. Die Eltern sind starke Raucher. Miet- und Stromschulden belasten das Familienbudget zusätzlich. Aber auch Ratenkredite, zum Beispiel für den neuen Flachbildfernseher aus dem Katalog.
O-Töne: Gabriele und Joachim Friedrich

"Also, Kredit oder Kredite."
"Das war Zufall."
"Also das, das hier mit Quelle, das … ."
"Das war ein einmaliges Angebot. Und jeder hat einen Flachbildschirm. Und da hab ich gesagt: Ich möchte eigentlich auch so ein Ding. Aber die Raten werden jeden Monat bezahlt. Das sind 38 Euro im Monat. Haben wir auf 24 Monate gemacht. Und bis dahin ist der auch abbezahlt."

Die Zeche bezahlt vor allem der kleine Max. Ganze 60 Euro im Monat sind für ihn eingeplant, viel weniger als die Friedrichs vom Staat für den Kleinen bekommen. Der Rest geht für andere Dinge drauf: den Fernseher, aber auch für Zigaretten. Dafür allein hundert Euro. Kein Wunder: Schon am 21. ist da das Geld alle.
O-Ton: Gabriele Friedrich

"Ebbe. Leere. Halt bis zum 26., bis es das nächste gibt."

Erst in vier Tagen ist die Durststrecke überwunden, dann kommt das Kindergeld. Es ist mittlerweile 16:00 Uhr und Max hat seit dem Frühstück nichts Festes gegessen.

...
Frage: "Reut es Sie da, dass Sie den Fernseher gekauft haben? Sind das die 30 Euro die fehlen?"
"Da hätte er ja keinen eigenen Fernseher im Zimmer und ich müsste wieder den ganzen Tag Kika schauen. Nee."
http://www.mdr.de/fakt/4865312.html

Das Problem ist aber, das diese Fälle nicht die Masse der Hartz4-Empfänger sind, aber so suggeriert wird, dass dieses der Normalfall wäre. Wenn man annimmt, es wären 100.000 Familien, die so leben, sind das keine 10% der Hartz4-Emfpänger (=> Also ein kleiner Teil). Aber in der Summe sind es heftig viele Kinder, die dadurch leiden, dass die Eltern die falschen Prioritäten setzen.

Worum es geht ist, wie diesen Kindern geholfen werden kann und wenn ein mehrstelliger Millionenbetrag eingesetzt wird, um die Situation zu verbessern, aber quasi nichts bei denen bei denen es ankommen soll ankommt ist das Geld sinnlos verpulvert => und das ist der Sinn dieses Stranges.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von ToughDaddy »

@jack

Ich bin sowieso für die Abschaffung zBsp. von Kindergeld und Kinderfreibeträgen. Dies aus mehreren Gründen, jene die es brauchen könnten, haben nicht wirklich was davon, und jene die es nicht brauchen, haben den größten Vorteil davon. Lieber sollte das Geld direkt in Kindergärtengelder fließen, Schulessen, kostenfreies Studium usw.

Ansonsten bringt die Pauschalisierungen gar nichts.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von borus »

ToughDaddy hat geschrieben:@jack

Ich bin sowieso für die Abschaffung zBsp. von Kindergeld und Kinderfreibeträgen. Dies aus mehreren Gründen, jene die es brauchen könnten, haben nicht wirklich was davon, und jene die es nicht brauchen, haben den größten Vorteil davon. Lieber sollte das Geld direkt in Kindergärtengelder fließen, Schulessen, kostenfreies Studium usw.

Ansonsten bringt die Pauschalisierungen gar nichts.
ja so ist es leider.damals gab es in berlin gutscheine mit nennwert ,wo die geschäftleute nichts zurück zahlen musten .ich habe so einige dieser gutscheine an der kasse mit der kassieren gegen bargeld eingetauscht.
Zuletzt geändert von borus am Freitag 30. Oktober 2009, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Gretel »

Gretel hat geschrieben:Gestern wurde vom Berliner Senat beschlossen, 1800 Kita - Erzieherinnen zusätzlich einzustellen.

:thumbup:
Naaa? Keine Reaktion?

Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten - hmmmm? :twitch:
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Claud »

Gretel hat geschrieben:
Naaa? Keine Reaktion?

Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten - hmmmm? :twitch:
Es ist eine gute Nachricht, aber doch nur ein Tropfen. Nu sind es halt 9 Kinder (statt 10), die auf einen Betreuer kommen.

Wichtiger wird ja die Frage, wo das Geld herkommen soll, welches für die bis 2013 beschlossenen Leistungen gebraucht wird, wo jedes dritte Kind unter 3 Jahren einen Kitaplatz nützen können soll.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Gretel »

Claud hat geschrieben:
Es ist eine gute Nachricht, aber doch nur ein Tropfen. Nu sind es halt 9 Kinder (statt 10), die auf einen Betreuer kommen.

Wichtiger wird ja die Frage, wo das Geld herkommen soll, welches für die bis 2013 beschlossenen Leistungen gebraucht wird, wo jedes dritte Kind unter 3 Jahren einen Kitaplatz nützen können soll.


Bis 2011 wird das Verhältnis Kinder zu Erzieher um ein Kind verringert. Bei Kleinkindern kommt auf fünf Kinder ein Erzieher, bei den Zwei- bis Dreijährigen wird das Verhältnis 6 : 1, bei den bis zu Sechsjährigen 9 : 1 betragen. Burkhard Entrup vom Landeselternausschuss Kita: "Das waren genau unsere Forderungen."

2013 wird eine große Kita schon ab 120 Kindern eine von der Erziehungsarbeit freigestellte Leiterin haben, bislang war die Grenze 162. Hier hatten die Initiatoren 100 gefordert.

Eltern haben ab 2010 einen Anspruch auf einen Teilzeitplatz (bis zu sieben Stunden) für ihr Kind im letzten Jahr vor der Einschulung. 2011 kommt das vorletzte, 2012 das vorvorletzte Kita-Jahr dazu.

Wo das Geld für 1800 notwendige Erzieher herkommen soll, wird der Finanzsenator in 14 Tagen präsentieren. Der Senat sagt, dass die Einigung 2010 22,1 Millionen Euro kostet, dann teurer wird und ab 2013 jährlich 72,8 Millionen Euro extra beanspruchen wird.
Zuletzt geändert von Gretel am Samstag 31. Oktober 2009, 02:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Claud »

Gretel hat geschrieben:


Bis 2011 wird das Verhältnis Kinder zu Erzieher um ein Kind verringert. Bei Kleinkindern kommt auf fünf Kinder ein Erzieher, bei den Zwei- bis Dreijährigen wird das Verhältnis 6 : 1, bei den bis zu Sechsjährigen 9 : 1 betragen. Burkhard Entrup vom Landeselternausschuss Kita: "Das waren genau unsere Forderungen."

2013 wird eine große Kita schon ab 120 Kindern eine von der Erziehungsarbeit freigestellte Leiterin haben, bislang war die Grenze 162. Hier hatten die Initiatoren 100 gefordert.

Eltern haben ab 2010 einen Anspruch auf einen Teilzeitplatz (bis zu sieben Stunden) für ihr Kind im letzten Jahr vor der Einschulung. 2011 kommt das vorletzte, 2012 das vorvorletzte Kita-Jahr dazu.

Wo das Geld für 1800 notwendige Erzieher herkommen soll, wird der Finanzsenator in 14 Tagen präsentieren. Der Senat sagt, dass die Einigung 2010 22,1 Millionen Euro kostet, dann teurer wird und ab 2013 jährlich 72,8 Millionen Euro extra beanspruchen wird.
Wir sollten nicht übersehen, der derzeitige Berliner Finanzsenator hat die neue Bundesregierung scharf versucht ins Gewissen zu rufen, eben mit der Finanzierung von Kitaplätzen, damit deren Finanzierung gesichert wird und bleibt. Die Drohung nach Klage vorm Bundesverfassungsgericht steht, die Bereiche, wo man einsparen würde, natürlich ebenso, würde die Klage scheitern.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lobozen »

was soll der aufstand? der besitz einer flachbildglotze ist ein unveraeusserliches menschenrecht. da muss der nachwuchs halt auch mal zurueckstehen.
wer diese selbstverstaendlichkeit zum anlass nimmt zu fordern, man solle solchen "eltern" die fuer die kinder bestimmte unterstuetzung nicht mehr in geld, sondern in sachleistungen zukommen lassen, der ist ein menschenveraechter, hetzer und ueberhaupt eine neoliberale heuschrecke... :angry:
"what you call love was invented by guys like me, to sell nylons"
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Tantris »

lobozen hat geschrieben:was soll der aufstand? der besitz einer flachbildglotze ist ein unveraeusserliches menschenrecht. da muss der nachwuchs halt auch mal zurueckstehen.
wer diese selbstverstaendlichkeit zum anlass nimmt zu fordern, man solle solchen "eltern" die fuer die kinder bestimmte unterstuetzung nicht mehr in geld, sondern in sachleistungen zukommen lassen, der ist ein menschenveraechter, hetzer und ueberhaupt eine neoliberale heuschrecke... :angry:

Wozu haben hartz iv empfänger überhaupt noch irgendwelche rechte? Dass sie allesamt dumm sind, wissen wir ja, und dass sie nicht mit geld umgehen können, erkennt man ja schon am einkommen.
Armut ist eine strafe und die ist noch lang nicht hart genug.
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lobozen
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lobozen »

Tantris hat geschrieben: Wozu haben hartz iv empfänger überhaupt noch irgendwelche rechte?
um die freie entscheidung zu treffen, ob sie lieber eine flachbildglotze und ein paar stangen cigaretten kaufen oder ihrem nachwuchs ein warmes essen goennen.

es ist keine "strafe", offenbar unmuendige menschen durch sach- anstatt barleistungen dazu zu zwingen, ihren kindern zugedachte unterstuetzung auch ihren kindern angedeihen zu lassen.

ich bin uebrigens der ueberzeugung, dass es in faellen wie dem oben geschilderten dringend angesagt waere, solchen "eltern" die kinder weg zu nehmen, bevor die ihrer zukunft beraubt werden, bevor sie ueberhaupt begonnen hat.
ich faschist! :)
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Tantris »

lobozen hat geschrieben:

um die freie entscheidung zu treffen, ob sie lieber eine flachbildglotze und ein paar stangen cigaretten kaufen oder ihrem nachwuchs ein warmes essen goennen.
Eben. So, wie du es darzustellen beliebst, sind sie gar nicht fähig mit ihren rechten vernünftig umzugehen.
Wehren können sie sich auch nicht.
Also, wozu haben sie rechte?
es ist keine "strafe", offenbar unmuendige menschen durch sach- anstatt barleistungen dazu zu zwingen, ihren kindern zugedachte unterstuetzung auch ihren kindern angedeihen zu lassen.
Wer sich nicht wehren kann, dem nehmen wir halt alles weg, und anschliessend sehen wir seine armut als beweis dafür an, dass es ihm immernoch viel zu gut geht. Genial!

Aber, warum versklaven wir sie nicht gleich ganz?

Wäre das nicht viel besser für ihre kinder und nebenbei bemerkt, für uns bliebe dann mehr übrig?

ich bin uebrigens der ueberzeugung, dass es in faellen wie dem oben geschilderten dringend angesagt waere, solchen "eltern" die kinder weg zu nehmen, bevor die ihrer zukunft beraubt werden, bevor sie ueberhaupt begonnen hat.
ich faschist! :)
Solange sie sich aufgrund von armut nicht wehren können, warum sollten wir uns dann in irgendeiner weise zurückhalten?

Faschismus ist was anderes. Der faschismus strebte tatsächlich eine art klassenloser gesellschaft an. Damit war gemeint, jeder mensch sollte soviel ausbildung und gesundheitsversorgung bekommen, egal, wie arm seine familie ist, damit man mit der gesamten jungen generation einen krieg führen kann.

Was du anpreist ist im gegenteil eine klassengesellschaft, wie in der antike oder im frühkapitalismus. Nach unten treten ist durchaus menschlich. Sich nach oben zu wehren, dazu gehört schon mehr.
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lobozen
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lobozen »

Tantris hat geschrieben: Was du anpreist ist im gegenteil eine klassengesellschaft, wie in der antike oder im frühkapitalismus. Nach unten treten ist durchaus menschlich. Sich nach oben zu wehren, dazu gehört schon mehr.
das ist quatsch. was ich verlange ist, dass unterstuetzung durch die allgemeinheit auch bei denen ankommen soll, fuer die sie gedacht ist - anstatt in der komkursmasse der quelle zu verschwinden.
das hat mit klassengesellschaft nichts zu tun.

wem seine glotze und cigaretten wichtiger sind als das wohl seiner kinder, der ist nicht geeignet, kinder zu erziehen. die gesellschaft muss ein vitales interesse daran haben, diese kinder zu schuetzen. so einfach ist das.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Claud »

lobozen hat geschrieben: das ist quatsch. was ich verlange ist, dass unterstuetzung durch die allgemeinheit auch bei denen ankommen soll, fuer die sie gedacht ist - anstatt in der komkursmasse der quelle zu verschwinden.
das hat mit klassengesellschaft nichts zu tun.

wem seine glotze und cigaretten wichtiger sind als das wohl seiner kinder, der ist nicht geeignet, kinder zu erziehen. die gesellschaft muss ein vitales interesse daran haben, diese kinder zu schuetzen. so einfach ist das.
Die Gesellschaft sollte es dabei aber tunlichst vermeiden, alle über einen Kamm zu scheren und jeder Familie solche Probleme zu unterstellen.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lobozen »

Claud hat geschrieben: Die Gesellschaft sollte es dabei aber tunlichst vermeiden, alle über einen Kamm zu scheren und jeder Familie solche Probleme zu unterstellen.
selbstverstaendlich sollte sie das.
ich kann allerdings auch keine diskriminierung erkennen, wenn eine erhoehung, die explizit fuer das kind gedacht ist, in sachleistungen erfolgt oder dadurch, dass ein leistungserbringer direkt mit fuer hartzer zustaendigen behoerde abrechnet. die kosten fuer schulisches essen und freizeit/sportaktivitaeten etwa.

es gibt naemlich nicht nur das recht des hartzers darauf, nicht "diskriminiert" zu werden, sondern auch das legitime interesse des finanzierers dieser leistungen, dass die gelder auch bei denen ankommen, fuer die sie gedacht sind.
mit einem generalverdacht gegen hartzer hat das so viel zu tun wie die sicherheitsanlagen/tresore einer bank. deren existenz sind auch kein beleg dafuer, dass banken ihre kunden fuer raeuber halten.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Claud »

lobozen hat geschrieben: selbstverstaendlich sollte sie das.
ich kann allerdings auch keine diskriminierung erkennen, wenn eine erhoehung, die explizit fuer das kind gedacht ist, in sachleistungen erfolgt oder dadurch, dass ein leistungserbringer direkt mit fuer hartzer zustaendigen behoerde abrechnet. die kosten fuer schulisches essen und freizeit/sportaktivitaeten etwa.

es gibt naemlich nicht nur das recht des hartzers darauf, nicht "diskriminiert" zu werden, sondern auch das legitime interesse des finanzierers dieser leistungen, dass die gelder auch bei denen ankommen, fuer die sie gedacht sind.
mit einem generalverdacht gegen hartzer hat das so viel zu tun wie die sicherheitsanlagen/tresore einer bank. deren existenz sind auch kein beleg dafuer, dass banken ihre kunden fuer raeuber halten.
Das hängt ja von verschiedensten Punkten ab.

Ich habe mich (als Vater) tierichst aufgeregt, als Schwarz-Gelb eine Kindergelderhöhung beschloß, da ich viel lieber bessere Schulen und Kindergärten sehen möchte, statt 20 Euro mehr auf dem Konto. Ich kann mir diese Denkweise aber auch leisten, weil ich auf die 20 Euro nicht angewiesen bin. Andererseits ist es so, es wurde festgestellt, eine gesunde Ernährung für Kinder, ist mit den derzeiten Hartz 4 Sätzen nicht bzw schwerlichst möglich. Und da sehe ich nunmal ein Problem, da ich es immernoch für vorrangig halte, allen Eltern überhaupt erst die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder ordentlich ernähen und fördern zu können, von zu Hause aus, statt automatisch immer auf staatliche Institutionen angewiesen zu sein und die Erziehung verstärkt aus der Hand geben zu müssen, obwohl nicht sichergestellt ist, dass dort eine ordentliche Qualität vorhanden ist. Natürlich muss dabei auch darauf geachtet werden, dass das Geld dann auch bei den Kindern ankommt und für sie eingesetzt wird. Dann aber bitte Fallbezogen, nicht pauschal.

Andersherum ist es ja auch so, es gibt so etwas wie Ehegattensplitting, was Kinderlose verheirate fördert, für was auch immer, und unverheiratete Eltern leer ausgehen lässt, obwohl sie fördernswerte Leistung erbringen.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von ToughDaddy »

@claud

Bei den HIV Familien, welche keine Aufstocker sind, kommen die 20 Euro gar nicht an, weil dies direkt vom ALG II abgezogen wird. Bei Aufstockern kommen je nach Kinderzahl 30-50% der Erhöhung an.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Claud »

ToughDaddy hat geschrieben:@claud

Bei den HIV Familien, welche keine Aufstocker sind, kommen die 20 Euro gar nicht an, weil dies direkt vom ALG II abgezogen wird. Bei Aufstockern kommen je nach Kinderzahl 30-50% der Erhöhung an.
Dessen bin ich mir bewusst, es war auch nur ein Beispiel.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Enigma »

getsren war ne alleinerziehende mutter bei sterntv die gesagt hat , dass man sehr gut mit hartz 4 auskommt(sie ist selber hartzerin)
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
[url=http://studentsforliberty.org/wp-conten ... sm-PDF.pdf]The Morality of Capitalism[/url]
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von lobozen »

Enigma hat geschrieben:getsren war ne alleinerziehende mutter bei sterntv die gesagt hat , dass man sehr gut mit hartz 4 auskommt(sie ist selber hartzerin)
kam sie gerade frisch aus dem sudan?
neulich kam in einem bericht ueber haeusliche gewalt eine frau zu wort, die meinte, es sei nicht so tragisch, dass ihr mann sie gelegentlich verpruegle. das gehoere irgendwie dazu.
was schliesst du daraus?
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von longly »

MarcinMaximus hat geschrieben: Im Klartext: In der deutschen Unterschicht wird es versoffen und in der migrantischen Unterschicht kommt die Oma aus der Heimat zum Erziehen, wenn überhaupt.

http://www.tagesspiegel.de/berlin/Lande ... 24,2933735

Im Sarrazin-Strang von den linken Mit-Usern gelobt, spricht er nun eine Wahrheit aus, die vielen nicht schmeckt.
Dürfte hauptsächlich der neuen CDU FDP Regierung nicht schmecken :)
>>>>nur tote Fische schwimmen mit dem Strom<<<<
http://www.mainhattan-webcam.de/
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Hellmann »

Enigma hat geschrieben:getsren war ne alleinerziehende mutter bei sterntv die gesagt hat , dass man sehr gut mit hartz 4 auskommt(sie ist selber hartzerin)
Klar, die wird dafür bezahlt, dass sie das erzählt, was das Aufnahmeteam hören will. Dafür machen die das ja.

Die hätte auch erzählt, dass sie leicht von Luft und Liebe leben kann, wenn sie dafür auch 100 Euro gekriegt hätte.

Leider sitzen vor der Glotze lauter Leute, die das alles für echt halten, was man ihnen da zeigt.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Gretel »

Hellmann hat geschrieben:
Klar, die wird dafür bezahlt, dass sie das erzählt, was das Aufnahmeteam hören will. Dafür machen die das ja.

Die hätte auch erzählt, dass sie leicht von Luft und Liebe leben kann, wenn sie dafür auch 100 Euro gekriegt hätte.

Leider sitzen vor der Glotze lauter Leute, die das alles für echt halten, was man ihnen da zeigt.
Ahhhh - der Herr mit der vielseitig einsetzbaren Schwarzweiß - Theorie. (250 000 Ukrainer spielen Schweinegrippe) :D

Wenn die Harzerin ihr Hungerödem vorzeigt hätte, würde es ja genausogut sellen.
Zuletzt geändert von Gretel am Freitag 6. November 2009, 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Realist - Buschkowsky - Betreuungsgeld wird versoffen

Beitrag von Claud »

Enigma hat geschrieben:getsren war ne alleinerziehende mutter bei sterntv die gesagt hat , dass man sehr gut mit hartz 4 auskommt(sie ist selber hartzerin)
Man kommt damit aus, natürlich.

Es geht aber darum, wie dies im Detail aussieht. Ich kann ein Kind jeden Tag ne Dose warm machen, oder aber es mit frischen Gemüse versorgen. Das eine ist gesund und förderlich, dass andere günstig und auskömmlich.
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