Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

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That's me
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

ToughDaddy hat geschrieben:Stimmt nicht, da ein AN, immerhin gibt es davon mittlerweile 6.5 Mio in unserem tollen Staat, ergänzend HIV (Sozialgeld genannt) erhalten. Darum auch Log Sig.
Hmm, nix blick :blink:
Das bestätigt doch geradezu meine Behauptung, dass die Löhne inzw. so niedrig sind, dass man mit Arbeit nicht besser, bzw. schlechter weg kommt, als mit AlG 2 + 1€job. Die Tatsache, dass es so viele sog. Aufstocker untermauert dies ja.
Miete und NK von 400 Euro gibts nicht.
Wieso soll es das nicht geben?
Ok, München ist vielleicht ein bisschen fies als Beispiel:
http://www.muenchen.de/cms/prod2/mde/_d ... el2007.pdf


Nettokaltmiete für günstigsten qm/preis 45 qm * 10,71 € = 481,95 € ohne NK.
Bei 30 qm 12,24 * 30 = 367,20 € ohne NK.

Sicher kommt es auf den Wohnort an. Aber geben tut es das.
Zuletzt geändert von That's me am Dienstag 28. Juli 2009, 14:00, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

@Thats me

Joa und ein Aufstocker hat mehr als ein einfacher ALG II Empfänger selbst mit EEJ.
Und es werden immer mehr.

Selbst in München ist der Höchstbetrag gedeckelt.
http://www.muenchen.de/Rathaus/soz/03a_ ... enzen.html

Hier liegt er zBsp bei 340 Euro, obwohl man diesbezüglich sogut wie keine Wohnungen mehr findet.
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JJazzGold
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

Dr. John Becker hat geschrieben: Meinst du dieses Gesülze hier?:

Nicht dein Ernst, oder etwa doch?


Sie sind in der Tat des Glaubens, ich würde meine Zeit damit verschwenden, in einem Thread, der sich mit angebeblichen Zwang von Parteien, 1 EURO Jobber zum Plakatekleben zu "mißbrauchen" und dem hier ohnehin OT angesiedelten Thema Fachkräftesuche, einem Spiegelartikel, der sich in der Hauptsache mit Lehrplatzproblematik beschäftigt, mehr als ein paar lapidare Worte (Gesülze ist hier ein verfehlt verwandter Begriff) widmen?
Faszinierend, nichts desto Trotz, oao.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

ToughDaddy hat geschrieben:@Thats me

Joa und ein Aufstocker hat mehr als ein einfacher ALG II Empfänger selbst mit EEJ.
Und es werden immer mehr.
Na wenn sie wenigstens mehr haben ist das zumindest halbwegs ok. Wenn auch immer noch zu wenig.
Was man aber nicht vergessen darf, sind z.B. auch Übernahme der Kosten für Klassenfahrten, Schulspeisungszuschuss (2€ pro Essen), Zuschuss für Schulbedarf. Wenn dies die Aufstocker auch bekommen, ok, falls nicht, muss man dies wieder rausrechenen.
Selbst in München ist der Höchstbetrag gedeckelt.
http://www.muenchen.de/Rathaus/soz/03a_ ... enzen.html
Hier liegt er zBsp bei 340 Euro, obwohl man diesbezüglich sogut wie keine Wohnungen mehr findet.
Das ist aber nicht durchsetzbar, da es BSG-Urteile gibt, die dies verhindern und die Gemeinde in die Pflicht nehmen. Insbesondere wenn es einen Mietspiegel gibt, haben die Gemeinden schlechte Karten. Aber auch ohne Mietspiegel sind die Anforderungen an die Gemeinden recht hoch. Bei Bedarf PN an mich und ich schicke die entspr. Urteile.
Zuletzt geändert von That's me am Dienstag 28. Juli 2009, 19:20, insgesamt 1-mal geändert.
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JJazzGold
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

Choelan hat geschrieben:

Das Problem ist aber, dass es funktionierende, privatwirtschaftliche Agenturen gibt, die solche Plakatier-Arbeiten erledigen. Meist sind das Ein-Mann Unternehmen, die davon aber durchaus leben können - ich kenne bspw. einige Studis, die sich damit das Studium finanzieren. (7€ Stundenlohn, das am Rande) Diese werden durch die Steuer-finanzierten 1-Euro Jobber aber komplett verdrängt. Profitieren tun davon nur die Auftraggeber, und in diesem speziellen Fall waren das eben auch noch Parteien. Insbesondere die FDP, die ja sonst jegliche Staatsunternehmen verteufelt...



Also Klartext: Plakate kleben kann auch ein privatwirtschaftliches Unternehmen. Das einzige Resultat ist, dass Einige, die vorher ohne staatliche Unterstützung auskamen, nun auf diese angewiesen sind, während auf der anderen Seite sich ein paar Auftraggeber über die lächerlichen Preise freuen. Ihr privates Geldsäckel wird dadurch nicht entlastet...

Um mal von dem konkreten Fall wegzukommen: Dass 1€ Jobber reguläre Arbeitsplätze ersetzen, habe ich selber schon mehrfach erlebt. In gemeinnützigen Einrichtungen (und dazu zählt halt Plakatekleben in keinem Fall!) mag das für die einzelne Institution noch Sinn ergeben, auch wenn ich dort 1€ als demütigend und nicht selbstbewusstseinssteigernd sehe. Die Rechnung ist simpel: ersetzt ein 1€ Jobber bspw. nen angestellten Gärtner (so an meiner Uni geschehen) hast du im Zweifelsfall 2 Personen, die der Staat alimentieren muss, während der Beitrag zum Gemeinwesen der Gleiche bleibt. Der einzige Vorteil ist, dass die Uni nun Geld spart - dass im Endeffekt trotzdem bezahlt wird, nur aus einem anderen "Pool" des Bundes, nämlich den Sozialkassen statt dem Uni-Etat. Die Kosten für den Staat bleiben gleich, und damit auch die Kosten für dich!
Und im Falle eines nicht-staatlichen Auftraggebers (also anders als die Uni) subventioniert der Staat nichtmal nur die beiden Arbeitslosen, sondern über die Kosteneinsparungen des Unternehmers gleich dessen Gewinn mit. Das ist ja das absurde an diesem Modell: Es wird irreguläre Arbeit gefördert, die dem Staat teilweise NICHTS bringt. Währenddessen werden reguläre, Steuern/Beitrags - zahlende Arbeitsplätze vernichtet.
Ich bin grundsätzlich kein Freund von Kombilöhnen (nichts anderes sind 1-Euro Jobs letzendlich), aber wenn Kombilöhne exklusiv einzelnen Unternehmen einer Branche zur Verfügung stehen, ist das wettbewerbsfeindlich³ und ein Zeichen fehlgeleiteter Subventionspolitik, angesichts der Tatsache, dass es durchaus erfolgreiche Privatunternehmen OHNE 1€ Jobber in diesem Sektor gibt.

Diese ganze 1€ Job Geschichte ist eine einzige Absurdität, die nur durch unser völlig beklopptes, überflüssig verflochtenes und intransparentes Einnahmen- und Steuer- System ermöglicht wird. Gerade bei kommunalen Services läuft diese ganze Story nur dadrauf hinaus, dass statt dem Etat der Kommune der Etat der Sozialkassen belastet wird. Und das auf Kosten eines Effizienzverlustes, der durch Staatswirtschaft und mangelnde Motivation dank lächerlicher Löhne wohl zwangsweise entsteht!
Wir können uns stundenlang über Sinn oder Unsinn von 1 EURO Jobs unterhalten und doch zu keinem übereinstimmenden Ergebnis kommen. Es gibt momentan keine finanzierbare Alternative zur Hartz IV Versorgung und angesichts dessen bin ich nach wie vor der Meinung, dass Beschäftigung per se und sei es für einen symbolischen Euro, für den Betroffenen sinnvoller ist, als sich in negativer Auslegung, dass es diese durchaus gibt, war hier in der Diskussion nachzulesen, alimentiert zu fühlen. Wird die gesetzlich gesetzte Grenze zur 1 EURO Beschäftigung überschritten, dann muß es zur Anzeige kommen.

Was die lächerlichen Löhne betrifft, ein Unternehmer der nicht messerscharf kalkuliert und dazu gehört auch die günstigere Fertigung im Ausland, ist zügig kein Unternehmer mehr, sondern vergrößert das Heer der Arbeitslosen. Das wird nicht nur durch die Finanz- und Wirtschaftskrise, sondern auch durch absurde Diskussionen von EUR 10.- Mindestlohn in naher Zukunft stetig wachsen. Nicht umsonst fordert O. Scholz innerhalb eines halben Jahres bereits zum zweiten Mal eine Weiterführung der Altersteilzeit.

Ich vermisse nach wie vor in der, lt. Solinger Linke, Eigengrabschaufelungsaktion Plakatekleben die massiven Beschwerden der betroffenen "versklaften" 1 EURO Jobber.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

That's me hat geschrieben:
Hierbei sollte nicht vergessen werden, dass diese Alimentierung nur bedingt - vermutlich sogar auf die wenigsten - auf alle zutrifft.

Bspl. Ein AN, der 30 J. durchweg gearbeitet und Alo-Versicherung bezahlt hat, hat noch Anspruch auf max. 18 Monate Alg 1. Danach kassiert er Alimente, obwohl er aber 30 J. Versicherungsleistungen entrichtet hat.


Das bedingt das System der Umlagefinanzierung. Sie zahlen ALV Bbeträge nicht auf Ihr persönliches Konto ein, sondern an Arbeitslose aus. Ergo können Sie bei Bedarf auch nicht von Ihrem persönlichen Konto abheben, sondern erhalten Ihren Unterhalt aus den Einzahlungen Dritter in die ALV.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

That's me hat geschrieben:Na wenn sie wenigstens mehr haben ist das zumindest halbwegs ok. Wenn auch immer noch zu wenig.
Was man aber nicht vergessen darf, sind z.B. auch Übernahme der Kosten für Klassenfahrten, Schulspeisungszuschuss (2€ pro Essen), Zuschuss für Schulbedarf. Wenn dies die Aufstocker auch bekommen, ok, falls nicht, muss man dies wieder rausrechenen.

Das ist aber nicht durchsetzbar, da es BSG-Urteile gibt, die dies verhindern und die Gemeinde in die Pflicht nehmen. Insbesondere wenn es einen Mietspiegel gibt, haben die Gemeinden schlechte Karten. Aber auch ohne Mietspiegel sind die Anforderungen an die Gemeinden recht hoch. Bei Bedarf PN an mich und ich schicke die entspr. Urteile.
Aufstocker haben komplett die gleichen Ansprüche.
Übrigens ist es hier ein ganz schöner Krampf wie ich von Bekannten weiß, diese Kosten erstattet zu bekommen.

Achja hatte ich vergessen: Hier sind es 340 Euro Warmmiete.
Meinst Du vor allem das Urteil vom BSG mit Verweis auf niedrigere Instanzen?
BSG-Urteil vom 07.11.2006 zum AZ: B 7b AS 18/06 R
Hier gibt es keinen Mietspiegel, aber ich hatte diesbezüglich mal einer Bekannten geholfen beim Widerspruch, danach mußte sie dann vors Sozialgericht, weil der Widerspruchsbescheid (kurz gefaßt) so lautete: Möglicherweise könnten Sie eine Wohnung bei der Wohnungsgenossenschaft ... bekommen. Coole Begründung oder? :rofl:


@jjazzgold

Also der Staat und die Gemeinschaft soll für Gewinne in Unternehmen sorgen? Ja messerscharf kalkuliert. :lol:
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

ToughDaddy hat geschrieben:


@jjazzgold

Ja messerscharf kalkuliert. :lol:
Gut erkannt, 1,3 Mrd operativer Gewinn sprechen in der Tat von exzellenter, messerscharfer Kalkulation, die Entlassungen im Standortland vermeidet und Investitionen ermöglicht. Noch Fragen?
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

JJazzGold hat geschrieben:]Wir können uns stundenlang über Sinn oder Unsinn von 1 EURO Jobs unterhalten und doch zu keinem übereinstimmenden Ergebnis kommen. Es gibt momentan keine finanzierbare Alternative zur Hartz IV Versorgung und angesichts dessen bin ich nach wie vor der Meinung, dass Beschäftigung per se und sei es für einen symbolischen Euro, für den Betroffenen sinnvoller ist, als sich in negativer Auslegung, dass es diese durchaus gibt, war hier in der Diskussion nachzulesen, alimentiert zu fühlen. Wird die gesetzlich gesetzte Grenze zur 1 EURO Beschäftigung überschritten, dann muß es zur Anzeige kommen.
Du bist dir aber schon darüber im Klaren, dass ein 1 € Job die Finanzierungslast nicht mindert, sondern erhöht, und dass die 1 € jobs nicht als Alternative zur Finanzierbarkeit der H4-Versorgung gedacht ist? Das lässt sich der Staat schon was kosten, um den Steuerzahlern zumindest offiziell das Gefühl zu geben dafür zu sorgen, dass die H4 Schmarotzer auch ein bisschen Buße tun für das Geld das sie bekommen. Das ist doch alles wieder Augenwischerei. Es kostet den Staat mehr, als es ihm bringt. Jeder 1 € Job kostet mindestens 200 € (habe die Quelle gerade nicht)
Ich vermisse nach wie vor in der, lt. Solinger Linke, Eigengrabschaufelungsaktion Plakatekleben die massiven Beschwerden der betroffenen "versklaften" 1 EURO Jobber.
Also ich finde dieser sarkastische Ton ist nicht notwendig, wenn man nicht weiß, über welche und wessen Schicksale man hier referiert und urteilt.
Das bedingt das System der Umlagefinanzierung. Sie zahlen ALV Bbeträge nicht auf Ihr persönliches Konto ein, sondern an Arbeitslose aus. Ergo können Sie bei Bedarf auch nicht von Ihrem persönlichen Konto abheben, sondern erhalten Ihren Unterhalt aus den Einzahlungen Dritter in die ALV.
Das ist zwar nicht ganz unrichtig, allerdings war der Alg 1 anspruch früher wesentlich höher. Und erkläre mir doch bitte, wie eine nachvollziehbare Begründung aussehen soll, dass aus 30 geleisteten Versicherungsjahren nur 1 Jahr Versicherungsleistungsanspruch entstehen soll.
Zuletzt geändert von That's me am Dienstag 28. Juli 2009, 22:01, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

ToughDaddy hat geschrieben:Achja hatte ich vergessen: Hier sind es 340 Euro Warmmiete.
Meinst Du vor allem das Urteil vom BSG mit Verweis auf niedrigere Instanzen?
BSG-Urteil vom 07.11.2006 zum AZ: B 7b AS 18/06 R
Bingo zum Urteil
Hier gibt es keinen Mietspiegel, aber ich hatte diesbezüglich mal einer Bekannten geholfen beim Widerspruch, danach mußte sie dann vors Sozialgericht, weil der Widerspruchsbescheid (kurz gefaßt) so lautete: Möglicherweise könnten Sie eine Wohnung bei der Wohnungsgenossenschaft ... bekommen.
Jou, aber ihr habt sicher gewonnen, so what? Lass die doch ihren Scheiß erzählen. Der informierte Bürger lässt sich da nicht abschrecken.
Und der Steuerzahler freut sich über weitere verschwendete Ausgaben auf Grund unklarer, verfassungsrechtlich fragwürdiger Gesetze und massenhaft verlorener Prozesse seitens der Behörden, die selbst nicht mehr durchblicken und keine Ahnung von ihren eigenen Gesetzen haben ;)

Ich habe Klage beim Sozialgereicht wegen verfassungsrechtlicher Bedenken eingereicht. Die Anwältin für Sozialrecht sagte ab, da es ihr eine Ecke zu hoch ist, und der Aufwand durch PKH nicht abgedeckt ist. Ich kann es ihr nicht verübeln. Nun habe ich mich halt selbst ins Verfassungsrecht und die Prüfungschemen eingearbeite und bin gespannt, was daraus wird.
PS: Ich habe ehrenamtlich mehrere gesetzl. Betreuungen übernommen und bin daher öfters mit rechtl. Dingen und Ämtern konfrontiert und entsprechend involviert und zudem ist es ein Hobby von mir.
Zuletzt geändert von That's me am Dienstag 28. Juli 2009, 22:04, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

That's me hat geschrieben:
Also ich finde dieser sarkastische Ton ist nicht notwendig, wenn man nicht weiß, über welche und wessen Schicksale man hier referiert und urteilt.

Ich versiche Ihnen, dass mich das Schicksal der Solinger Linkspartei völlig kalt läßt.

Das ist zwar nicht ganz unrichtig, allerdings war der Alg 1 anspruch früher wesentlich höher. Und erkläre mir doch bitte, wie eine nachvollziehbare Begründung aussehen soll, dass aus 30 geleisteten Versicherungsjahren nur 1 Jahr Versicherungsleistungsanspruch entstehen soll.

Wenn Ihnen die Einzahler/Summen der Einzahlung in die ALV wegbrechen (demographischer Faktor, Reallohnverlust, steigende Arbeistslosenzahlen, oder auch Fachkräftemangel :mrgreen: (Verlust von Einzahlungen in die ALV im mittleren bis hohen Bereich), dann können Sie umlagefinanziert die Arbeitslosen nicht mehr zu den bisherigen Konditionen versorgen. Ihnen fehlt dann schlichtweg das nötige Geld, um die Zahlungen vorzunehmen. Das machte letztendlich eine Korrektur wie Hartz IV notwendig.

Ihr Versicherungsanspruch ist, wie ich bereits schrieb, die Versorgung durch andere ALV Zahler im Fall von Verlust des Arbeitsplatzes. Wie bei einer Autoversicherung zahlen Sie monatlich ein und bekommen nur im Fall eines Schadens eine Summe X ausbezahlt. Fahren Sie lebenslang unfallfrei, zahlt Ihnen die Unfallversicherung welche Summe von Ihren monatlichen Beiträgen zurück? Richtig, keinen Cent.

Insofern ist der Zeitraum, in dem höhere Auszahlungen geleistet werden als eine Art Übergangsbonus zu sehen. Die Unfallversicherung bietet Ihnen jeweils nach einem Zeitraum x des unfallfreien Fahrens eine günstigere Einstufung an.

Andere mögliche Systeme zur Absicherung von arbeitslosigkeit wäre ein kapitalgedecktes System oder eigenverantwortliche Absicherung à la Stefan Homburg und seiner Kollegen, die ungenutzte eigenverantwortliche ALV Einzahlungen im Rentenalter als zusätzliche Rentenausschüttung vorschlagen, aber an solche Umstellungen traut sich keine Regierung und keine Partei.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

@thats me

Nö. Sie wollte nicht weitermachen, hatte Angst vor Repressalien.


@jazzgold

Joa toll, dass Du ein solches System unterstützst.
Keine Angst ich belaste Dich nicht weiter mit Argumenten. :comfort:
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von bakunicus »

ToughDaddy hat geschrieben:
@jazzgold

Joa toll, dass Du ein solches System unterstützst.
Keine Angst ich belaste Dich nicht weiter mit Argumenten. :comfort:
mach dir nichts draus ...

christsoziale ethik hat es kaum geschafft die ständegesellschaft hinter sich zu lassen.
für geringverdiener, arme und penner gibt es doch die "privat und ehrenamtlich" gestalteten suppenküchen.

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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

ToughDaddy hat geschrieben:@thats me

Nö. Sie wollte nicht weitermachen, hatte Angst vor Repressalien.


@jazzgold

Joa toll, dass Du ein solches System unterstützst.
Keine Angst ich belaste Dich nicht weiter mit Argumenten. :comfort:
Sie unterstützen das System gezwungenermaßen ebenfalls, mit Ihren Beiträgen zur umlagefinanzierten ALV.
:comfort:

Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mich für das Modell Homburg entscheiden, oder zumindest für ein kapitalgedeckten System. Ihre Argumente suche ich noch, vielleicht haben Sie die Freundlichkeit, diese zu unterstreichen, damit ich sie entdecke.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 28. Juli 2009, 23:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

@jjazzgold

Jaja Kapitalgedeckte Systeme, die oft genug kollabieren.
Aber Hey das blinden wir lieber aus.
Dass die ALV wie Renten- und Krankenversicherung hauptsächlich am Reallohnverlust habert, blenden wir dabei auch lieber aus.
Mehr EEJ und Aufstocker braucht das Land. Deutschland ist sooooo arm. :zzz:
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

ToughDaddy hat geschrieben:@jjazzgold

Jaja Kapitalgedeckte Systeme, die oft genug kollabieren.
Aber Hey das blinden wir lieber aus.
Dass die ALV wie Renten- und Krankenversicherung hauptsächlich am Reallohnverlust habert, blenden wir dabei auch lieber aus.
Mehr EEJ und Aufstocker braucht das Land. Deutschland ist sooooo arm. :zzz:
Ach was?
Hatte ich den Reallohnverlust im Zusammenhang mit fehlenden ALV Beträgen nicht erwähnt?
Das würde mich wundern, aber sehen wir nach:

Quote JJ:
Wenn Ihnen die Einzahler/Summen der Einzahlung in die ALV wegbrechen (demographischer Faktor, Reallohnverlust, .....

Unquote

Haben Sie das überlesen? Oder haben Sie gar nicht gelsen, sondern "argumentativ vermutet" :rofl:

Wie war meine Priorisierung noch gleich im Bezug auf Reformierung der ALV?

Quote JJ

Wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich mich für das Modell Homburg entscheiden......

Unquote

Bled g´laffa, TD, wie üblich
.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von Shoogar »

Wir bleiben weiter locker.
Das Leben auf der Erde mag teuer sein, aber eine jährliche Rundreise um die Sonne ist gratis mit dabei.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

@jjazzgold

Es ist der Hauptgrund und nicht irgendeine Nebensächlichkeit wie es sich bei Dir darstellt.
Und das Model Homburg ist ja wirklich anders als das Jetzige.
Mithin. War wohl wieder nix von Dir. :comfort:
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

ToughDaddy hat geschrieben:@thats me
Nö. Sie wollte nicht weitermachen, hatte Angst vor Repressalien.
Dann hast du sie entweder schlecht beraten, (was ich ob des geposteten Urteil nicht annnehme) oder schlecht motiviert und nicht überzeugt. Ein echter Linker schafft es doch wohl, andere zum Kampf zu stimulieren ;) Naja ok, es gibt eben Schisser, gegen die kommt keiner an :(
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

Shoogar hat geschrieben:Wir bleiben weiter locker.
Bitte spezifizieren sie.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

That's me hat geschrieben:Dann hast du sie entweder schlecht beraten, (was ich ob des geposteten Urteil nicht annnehme) oder schlecht motiviert und nicht überzeugt. Ein echter Linker schafft es doch wohl, andere zum Kampf zu stimulieren ;) Naja ok, es gibt eben Schisser, gegen die kommt keiner an :(
Ich bin kein Linker, ich bin einfach nur ToughDaddy. ;)
Naja manche wollen dann eben nicht vor Gericht ziehen.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

Shoogar hat geschrieben:Wir bleiben weiter locker.
"Wir" verabschieden uns ganz locker von geduldeter Lüge und mutwilliger Unterstellung.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

ToughDaddy hat geschrieben:Ich bin kein Linker, ich bin einfach nur ToughDaddy. ;)
Ok, sorry, ich wollte dich nicht beleidigen ;)
ToughDaddy hat geschrieben:Naja manche wollen dann eben nicht vor Gericht ziehen.
Ja klar. Einserseits zu verstehen, andererseits nicht.
Kommt eben immer darauf an, auf welcher Seite des "Machtsystems" man steht.
Je tiefer, um so wichtiger (für mich zumindest)ist die Courage sich zu wehren. Wer sich nicht wehrt lebt verkehrt, sagte man in meiner Generation. Das hängt wohl noch drin bei mir.
Wer nicht will hat gehabt. Hieß es auch.
Und ich gehörte immer zu den Leuten, vor denen andere (!) Eltern immer gewarnt hatten.

Heute schlage ich mich mit Leuten rum, vor denen mich meine (!) Eltern NICHT gewarnt hatten *g*
Zuletzt geändert von That's me am Mittwoch 29. Juli 2009, 01:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

ToughDaddy hat geschrieben:@jjazzgold

Es ist der Hauptgrund und nicht irgendeine Nebensächlichkeit wie es sich bei Dir darstellt.
Und das Model Homburg ist ja wirklich anders als das Jetzige.
Mithin. War wohl wieder nix von Dir. :comfort:
Schreiben Sie mir enfach, wie lange Sie gezwungener Maßen benötigen, um zu begreifen, dass ich "ein wirklich anderes Model als das Jetzige" im Bezug auf eine ALV favorisiere, dann kann ich Ihnen zeitsparender Weise moantelang per copy&paste antworten, bis Sie diesen simplen Fakt begriffen haben.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mittwoch 29. Juli 2009, 01:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

JJazzGold hat geschrieben:Wenn Ihnen die Einzahler/Summen der Einzahlung in die ALV wegbrechen (demographischer Faktor, Reallohnverlust, steigende Arbeistslosenzahlen, oder auch Fachkräftemangel :mrgreen: (Verlust von Einzahlungen in die ALV im mittleren bis hohen Bereich), dann können Sie umlagefinanziert die Arbeitslosen nicht mehr zu den bisherigen Konditionen versorgen. Ihnen fehlt dann schlichtweg das nötige Geld, um die Zahlungen vorzunehmen. Das machte letztendlich eine Korrektur wie Hartz IV notwendig.

Also so billig kommst du mir nicht weg, von wegen Demographie, Reallohnverlust, steigende Alo-Zahlen. Genau dies ist doch ein Produkt der politischen Rahmenbedingungen die ferfehlt waren. Hätten die Regierenden ihren Job und Hausaufgaben gut gemacht, wären wir - zumindest nicht so schnell - nicht da hin geraten, wo wir sind. Was du als Argument anführst ist doch gerade das Resultat von Misswirtschaft, falscher Subventionspolitik, Vätterleswirtschaft, - um nicht zu sagen Korruption und internen Machenschaften - etc.

H4, bzw. Agenda 2010 war nur der verzweifelte Versuch, - nein der letzte Stohhalm - den Leuten mal wieder ne Mogelpackung zu verkaufen.

Den Rest deiner Ausführungen hättest du dir sparen können, weil er Äpfel mit Birnen vergleicht, und in meinen Augen nichts weiter ist, als der verzweifelte Versuch, mittels hochgestochener und akademisch wirkender Wortwahl Eindruck zu schinden.
Warum töten wir Menschen die Menschen töten, um den Menschen zu zeigen, dass Töten falsch ist?
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That's me
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

JJazzGold hat geschrieben: dass ich "ein wirklich anderes Model als das Jetzige" im Bezug auf eine ALV favorisiere, dann kann ich Ihnen zeitsparender Weise moantelang per copy&paste antworten, bis Sie diesen simplen Fakt begriffen haben. [/color]
Ich bin immer offen für neues und Reformvorschläge.

Das Memorandum kann hier Schritt für Schritt, Punkt für Punkt veröffentlicht werden.

Wenn es Hand und Fuß hat, durch Sachversatand und Fakten gestützt wird, verschließt sich sicher niemand.

Wir alle suchen doch nach Lösungen und dem Heureka ;)
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JJazzGold
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

That's me hat geschrieben: Also so billig kommst du mir nicht weg, von wegen Demographie, Reallohnverlust, steigende Alo-Zahlen. Genau dies ist doch ein Produkt der politischen Rahmenbedingungen die ferfehlt waren. Hätten die Regierenden ihren Job und Hausaufgaben gut gemacht, wären wir - zumindest nicht so schnell - nicht da hin geraten, wo wir sind. Was du als Argument anführst ist doch gerade das Resultat von Misswirtschaft, falscher Subventionspolitik, Vätterleswirtschaft, - um nicht zu sagen Korruption und internen Machenschaften - etc.

H4, bzw. Agenda 2010 war nur der verzweifelte Versuch, - nein der letzte Stohhalm - den Leuten mal wieder ne Mogelpackung zu verkaufen.

Den Rest deiner Ausführungen hättest du dir sparen können, weil er Äpfel mit Birnen vergleicht, und in meinen Augen nichts weiter ist, als der verzweifelte Versuch, mittels hochgestochener und akademisch wirkender Wortwahl Eindruck zu schinden.
Welcher Satzteil bringt Sie auf die absurde Idee, mit einer sachlichen Erklärung der Ursachen für die Einführung von Hartz IV würde ich das umlagefinanzierte System der ALV "verteidigen"?
Bitte unterstreichen Sie den Teil meiner Erklärung, von dem Sie wild vermuten, er zeige Sympathie für ein umlagefinanziertes System.

Wenn ihnen meine hier bewußt eingesetzte schlichte Wortwahl unverständlich ist, steht es Ihnen selbstverständlich frei, in Google nach noch schlichterer Erklärung der Ursache der Entwicklung von Hartz IV und der Definition von "umlagefinanzierter ALV" zu suchen.

Armes Deutschland...............
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

That's me hat geschrieben:Ich bin immer offen für neues und Reformvorschläge.

Das Memorandum kann hier Schritt für Schritt, Punkt für Punkt veröffentlicht werden.

Wenn es Hand und Fuß hat, durch Sachversatand und Fakten gestützt wird, verschließt sich sicher niemand.

Wir alle suchen doch nach Lösungen und dem Heureka ;)
Sie suchen im Bezug auf einer reformierten ALV nach einem MoU? Welche Parteien sollten das abschließen und unterzeichnen und welchen Stellenwert hätte ein solches Papier zur gesetzlichen Umsetzung?
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von That's me »

JJazzGold hat geschrieben:Welcher Satzteil bringt Sie auf die absurde Idee, mit einer sachlichen Erklärung der Ursachen für die Einführung von Hartz IV würde ich das umlagefinanzierte System der ALV "verteidigen"? Bitte unterstreichen Sie den Teil meiner Erklärung, von dem Sie wild vermuten, er zeige Sympathie für ein umlagefinanziertes System.
Hier liegt evtl. ein Missverständis vor. Ich stelle nicht auf die Beahuptung ab, dass du - sorry fällt mir gerade erst auf, dass ich Sie duze, ist aber nicht respektlos gemeint, denn sonst würde ich mich einer Diskussion [mit dir?] gar nicht zur Verfügung stellen - das Umlagesystem propagierst. Mir ging es um die Argumente pro H4. So nach dem Motto, dass es keinen anderen Ausweg gab, und die gleichen Ausreden wie seit Generationen aufgeführt wurden.
Wenn ihnen meine hier bewußt eingesetzte schlichte Wortwahl unverständlich ist, steht es Ihnen selbstverständlich frei, in Google nach noch schlichterer Erklärung der Ursache der Entwicklung von Hartz IV und der Definition von "umlagefinanzierter ALV" zu suchen.

Armes Deutschland...............
Nunja, man selbst schätzt sich ja häufiger anders ein, als es die Mitmenschen tun. Ich bin wohl dem Irrtum unterlegen mich für ein Wesen zu halten, welches einer derart bewusst schlicht gehaltenen Wortwahl - derer Sie sich sicher unter höchster Anstrenung bedienen - einigermaßen gewachsen zu sein. Und nun kommen Sie und zerstören mein ganzes Weltbild, indem Sie andeuten, dass dem nicht so wäre.

Armes Deutschland, wenn sich alle so verbiegen müssten wie Sie, um in einem Forum Kommunikationanschluss zu finden. Aber was tut man nicht so alles. Und just in diesem Moment fällt mir auf, um wie viel einfacher es ist, jemandem in Sie-Form und auf diesem schlichten sprachlichen Niveau zu begegenen. Da geht so manches böse Wort wesentlich leichter und eleganter von der Hand in die Finger.

Achja, die Rechtschreibfehler sind gewollt. Dies ist eine bekannte Taktik, andere Diskutanten in Verwirrung zu bringen.

Ach es macht Spaß mit dir -> ist ernst gemeint. Zumindest bis jetzt noch *schmunzel*
Zuletzt geändert von That's me am Mittwoch 29. Juli 2009, 02:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von Feline »

ToughDaddy hat geschrieben: Stimmt auch wieder, da wissen manche Allewisser nicht mal, für was eigentlich 1-Euro-Jobs geschaffen wurden und sehen es noch als Wohltat an, wenn man für jeden illegalen Mist rangezogen wird und eine Aufwandsentschädigung erhält, und glauben auch noch an das Märchen Fordern und Fördern. Und dann kommen sie nebenbei noch mit angeblichen Märchen vom 300 DM Studium.
1-Euro-Jobs wären m.E. unter zwei Umständen völlig in Ordnung, wenn sie

1. unter der völligen Freiwilligkeit und Selbstbestimmung des "jobbenden" vergeben würden
2. sie an keiner Stelle in *tatsächlicher* Konkurrenz zu regulären Arbeitsstellen stehen was jederzeit transparent und nachvollziehbar zu überprüfen sein muss.

Dann nämlich hätten sie einen ehrenamtlichen Charakter mit Aufwandsentschädigung, würden eine sinnvolle Beschäftigung mit möglicherweise beruflich weiterbildenden Ansatz - auch durch begleitende Förderung - darstellen und vor allem gesellschaftliches Ansehen genießen.

Der kleine, aber m.E. gewaltige Unterschied liegt in den Begriffen "müssen" und "wollen".

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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von ToughDaddy »

Feline hat geschrieben:
1-Euro-Jobs wären m.E. unter zwei Umständen völlig in Ordnung, wenn sie

1. unter der völligen Freiwilligkeit und Selbstbestimmung des "jobbenden" vergeben würden
2. sie an keiner Stelle in *tatsächlicher* Konkurrenz zu regulären Arbeitsstellen stehen was jederzeit transparent und nachvollziehbar zu überprüfen sein muss.

Dann nämlich hätten sie einen ehrenamtlichen Charakter mit Aufwandsentschädigung, würden eine sinnvolle Beschäftigung mit möglicherweise beruflich weiterbildenden Ansatz - auch durch begleitende Förderung - darstellen und vor allem gesellschaftliches Ansehen genießen.

Der kleine, aber m.E. gewaltige Unterschied liegt in den Begriffen "müssen" und "wollen".

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Jupp. Aber wird sowas kommen? Wohl kaum.
Wie schon gesagt, es ist so gekommen wie es gewünscht war.
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von Enigma »

JJazzGold hat geschrieben:

Sinnvoll, ein 1 Euro Jobber kann so seine Hartz IV Alimentierung aufbessern. Hätten die jeweiligen Parteihelfer die Plakate umsonst geklebt, hätte sich den Hartz IV Beziehern diese Möglichkeit nicht geboten.

Denken scheint den Solinger Linken, oder wer auch immer dieses erbärmliche Pamphlet in miserablem Deutsch verfaßt hat, fremd zu sein.
wie war das mit der spd und dem 3€ stundenlohn? :?
[url=http://www.youtube.com/watch?v=LTQqFGLDdJ0]Do you think that money is the root of all evil?[/url]
[url=http://studentsforliberty.org/wp-conten ... sm-PDF.pdf]The Morality of Capitalism[/url]
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von JJazzGold »

Enigma hat geschrieben:wie war das mit der spd und dem 3€ stundenlohn? :?
So, wie mit der wirtschaftlichen Stabilität im Iran?
Oder hatte sich die SPD im Bezug auf das Pamphlet der Solinger Linke geäußert? Haben Sie dazu eventuell einen Link?
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Re: Ein-Euro-Jobber zum Kleben von CDU/FDP Plakaten gezwungen

Beitrag von Choelan »

JJazzGold hat geschrieben:
Welcher Satzteil bringt Sie auf die absurde Idee, mit einer sachlichen Erklärung der Ursachen für die Einführung von Hartz IV würde ich das umlagefinanzierte System der ALV "verteidigen"?
Bitte unterstreichen Sie den Teil meiner Erklärung, von dem Sie wild vermuten, er zeige Sympathie für ein umlagefinanziertes System.

Wenn ihnen meine hier bewußt eingesetzte schlichte Wortwahl unverständlich ist, steht es Ihnen selbstverständlich frei, in Google nach noch schlichterer Erklärung der Ursache der Entwicklung von Hartz IV und der Definition von "umlagefinanzierter ALV" zu suchen.

Armes Deutschland...............
Ich kann ihnen gerade nicht so ganz folgen, aber falls sie Gegner einer umlagefinanzierten ALV sind, müssten sie auch erklären, wie eine funktionierende Alternative aussähe.

Im Übrigen würde ich mich über eine Stellungnahme zu meinem Post auf Seite 5 freuen ;)
Zuletzt geändert von Choelan am Freitag 31. Juli 2009, 16:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von helli-belli »

Choelan hat geschrieben:... zeigt es doch, dass die CDU/FDP scheinbar wenig Interesse daran hat,
das Risiko der Substituierung von Voll-Arbeitsplätzen durch 1-Euro Jobber zu minimieren...
das Gegenteil ist der Fall.

CDU/CSU wollen den Einsatz von Ein-Euro-Jobbern nun auch
in allen anderen Wirtschaftsbereichen durchsetzen/ einführen.


... da werden wohl in bälde vermehrt einige "teure" soz.vers.Pflichtige durch
"billige" Ein-Euro-Jobber ersetzt werden...




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