Mindestlohn

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
100wasser
Beiträge: 264
Registriert: Mittwoch 12. März 2025, 17:19

Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

SaintEx hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 20:35
Selbstverständlich muss Wohlstand erarbeitet werden, aber wenn er erarbeitet wurde, muss er auch gerecht verteilt werden. Und das läuft in unserem Land zugunsten der Superreichen vollkommen schief.
DAs ist eine ganz andere Baustelle !
Einkommen aus Vermögen sollte genau so besteuert und mit Sozialabgaben belastet werden wie Einkommen aus Arbeit.
Das Problem "Ungleichheit", von den Armen bis hin zu den Superreichen, ist nicht durch ungleich bezahlte Arbeit entstanden.....und kann folglich auch nicht durch Arbeitslöhne gelöst werden.
Die Existenz von Superreichen hat nicht mal was mit Arbeit zu tun.

Wir in Deutschland haben mit die höchsten Löhne, die geringste Arbeitszeit ,den meisten Urlaub und noch einen hohen Krankenstand dazu......wie soll das funktionieren ?

Mit "Mindestlohn für Alle" verteilen wir nicht den Wohlstand sondern wir bauen ihn ab.
"treibt die Kühe nach Süden" - John Wayne
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28935
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

SaintEx hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 20:35
Selbstverständlich muss Wohlstand erarbeitet werden, aber wenn er erarbeitet wurde, muss er auch gerecht verteilt werden.
Und das läuft in unserem Land zugunsten der Superreichen vollkommen schief.
100wasser hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 21:12
Mit "Mindestlohn für Alle" verteilen wir nicht den Wohlstand sondern wir bauen ihn ab.
Könnte man bitte sachlich und beim Thema bleiben ?

Beim Thema MINDESTLOHN geht es um eine Untergrenze.
Eine Untergrenze, die die Gesellschaft als unfair, „unanständig“ und Ausnutzung ansieht.

Da geht es nicht um die Verteilung von Wohlstand.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
100wasser
Beiträge: 264
Registriert: Mittwoch 12. März 2025, 17:19

Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Skull hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 21:44
Da geht es nicht um die Verteilung von Wohlstand.

mfg
genau das habe ich versucht zu erklären . Danke
"treibt die Kühe nach Süden" - John Wayne
Benutzeravatar
SaintEx
Beiträge: 84
Registriert: Dienstag 7. Februar 2023, 18:11

Re: Mindestlohn

Beitrag von SaintEx »

Skull hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 21:44 Könnte man bitte sachlich und beim Thema bleiben ?

Beim Thema MINDESTLOHN geht es um eine Untergrenze.
Eine Untergrenze, die die Gesellschaft als unfair, „unanständig“ und Ausnutzung ansieht.

Da geht es nicht um die Verteilung von Wohlstand.

mfg
Also, das finde ich jetzt wirklich problematisch für dieses Forum insgesamt.

Sie, der Sie regelmäßig persönlich herablassend oder spitzfindig oder ziemlich unsachlich auf Beiträge (nicht nur meinerseits) antworten, werfen "100wasser" und mir hier in Ihrer Funktion als Moderator mangelnde Sachlichkeit vor, obwohl wir uns weder im Ton vergriffen, noch sonstwie unsachlich argumentiert haben?

Zudem ermahnen Sie uns, beim Thema zu bleiben. Sorry, aber wenn Sie nicht verstehen, daß die gerechte Verteilung von erarbeitetem Wohlstand ausgesprochen maßgeblich für die Bestimmung der Höhe eines Mindestlohns ist, bin ich mir nicht sicher, ob Sie Ihrer Autorität als Moderator hier noch gerecht werden können.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25856
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

SaintEx hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 20:35
Das mit der Kaufkraft und der mittelmäßigen Produktivität würde ich mir sehr gerne mal von Ihnen vorrechnen lassen.
Wieso? Kannst du ja selber machen. Dazu gibt es genügend Quellen im Internet. Zur Kaufkraft z.B. bei der OECD

https://data-explorer.oecd.org/vis?tm=m ... ]=REF_AREA


Zur Arbeitsproduktivität z.B. hier. Deutschland in etwa auf EU-Durchschnitt.

https://www.wko.at/statistik/eu/europa- ... vitaet.pdf
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28935
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

SaintEx hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 23:17
Also, das finde ich jetzt wirklich problematisch für dieses Forum insgesamt.
Ich habe nicht als Moderator geschrieben. Als ganz normaler User.

In diesem Forum wird gekennzeichet, wenn jemand als Moderator eingreift und/oder schreibt. :)

Du brauchst daher nicht ausweichend im ad-personam Modus reagieren.

Du kannst aber sehr gerne erklären, was der Sinn eines Mindestlohnes ist.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14576
Registriert: Montag 25. März 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Mindestlohn

Beitrag von garfield336 »

Skull hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 21:44 Da geht es nicht um die Verteilung von Wohlstand.
Irgendwie doch auch. Durch höhere Mindestlöhne werden viele einfache Handwerkliche Tätigkeiten teurer. Das müssen dann die Auftraggeber dann mehr zahlen.

Als Beispiel nenne ich hier mal den Friseurbesuch. Und natürlich ist das eine Verteilung des Wohlstandes.


Aber verstehen sie mich nicht falsch. Ich bin nicht gegen ein Mindestlohn.
Auf Deutschland bezogen frage ich mich dennoch ob ein deutschlandweiten Mindestlohn überhaupt Sinn macht. Es gibt grosse Regionale Unterschiede.
In München sind 15Euro die Stunde nichts, Im Brandenburgischen Niemandsland ein Vermögen. Es wird daher immer schwierig sein hier einen gerechten Mittelweg zu finden.


Edit: Natürlich ist 15€/h auch in Brandenburg kein Vermögen, aber das war eine Anspielung auf die grossen Unterschiede bei den Wohnkosten. Es gibt Orte da kriegt man mit so niedrigem Gehalt noch eine Wohnung, an anderen Orten kann man dafür nicht mal eine Parkbank mieten. :|
Von daher ist es schwierig zu sagen, Wie hoch der Mindestlohn sein sollte.
Arizona
Beiträge: 234
Registriert: Montag 31. März 2025, 12:21

Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

garfield336 hat geschrieben: Gestern, 11:16 Irgendwie doch auch. Durch höhere Mindestlöhne werden viele einfache Handwerkliche Tätigkeiten teurer. Das müssen dann die Auftraggeber dann mehr zahlen.

Als Beispiel nenne ich hier mal den Friseurbesuch. Und natürlich ist das eine Verteilung des Wohlstandes.


Aber verstehen sie mich nicht falsch. Ich bin nicht gegen ein Mindestlohn.
Auf Deutschland bezogen frage ich mich dennoch ob ein deutschlandweiten Mindestlohn überhaupt Sinn macht. Es gibt grosse Regionale Unterschiede.
In München sind 15Euro die Stunde nichts, Im Brandenburgischen Niemandsland ein Vermögen. Es wird daher immer schwierig sein hier einen gerechten Mittelweg zu finden.


Edit: Natürlich ist 15€/h auch in Brandenburg kein Vermögen, aber das war eine Anspielung auf die grossen Unterschiede bei den Wohnkosten. Es gibt Orte da kriegt man mit so niedrigem Gehalt noch eine Wohnung, an anderen Orten kann man dafür nicht mal eine Parkbank mieten. :|
Von daher ist es schwierig zu sagen, Wie hoch der Mindestlohn sein sollte.
Deshalb wird ja auch aktuell wieder politisch um den Mindestlohn gestritten. Aus meiner Sicht völlig zurecht, die aktuelle Höhe von etwas mehr als 12€ mag vielleicht in der brandenburgischen oder pommerschen Provinz ausreichend sein, in Städten wie München oder Stuttgart sind diese 12€ aber ein Witz.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25856
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Mindestlohn

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Arizona hat geschrieben: Gestern, 12:18 Deshalb wird ja auch aktuell wieder politisch um den Mindestlohn gestritten. Aus meiner Sicht völlig zurecht, die aktuelle Höhe von etwas mehr als 12€ mag vielleicht in der brandenburgischen oder pommerschen Provinz ausreichend sein, in Städten wie München oder Stuttgart sind diese 12€ aber ein Witz.
Niemand muss in München oder Stuttgart wohnen, wenn man sich das Leben dort nicht leisten kann. Abgesehen davon dürfte man dort Jobs zum Mindestlohn mit der Lupe suchen. Selbst hier in einer Kleinstadt mit 15k Einwohnern kriegt man bei Norma fürs Regal einräumen 15€/Stunde.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21507
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

garfield336 hat geschrieben: Gestern, 11:16
Als Beispiel nenne ich hier mal den Friseurbesuch. Und natürlich ist das eine Verteilung des Wohlstandes.

Die Friseurbranche ist eine strukturell kranke Branche. Letztendlich ist deren Strukturkrise auf die Euroumstellung zurückzuführen. Dort hatten eine ganze Reihe von Betrieben ziemlich dreist versucht, die Preise nicht umzurechnen, sondern den DM-Preis als Europreis zu verlangen. Das hat dann am Markt zu einer richtig heftigen Gegenreaktion geführt: das Aufkommen von Billigst-Salons. Und dann lief in der Branche ein ruinöser Wettbewerb über den Endpreis. Was zur Folge hatte, dass die Löhne in der Branche selbst bei Gesellen und Meistern ins Bodenlose einbrachen. Das wiederum hatte zur Folge, dass die Branche keine Azubis bekommen hat.
Was da abgegangen ist, ist ein echter Teufelskreis und zugleich ein Lehrstück. Der Auslöser der Strukturkrise und des Teufelskreises: Gier, die dann vom Markt bestraft wurde.
Benutzeravatar
100wasser
Beiträge: 264
Registriert: Mittwoch 12. März 2025, 17:19

Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

SaintEx hat geschrieben: Donnerstag 15. Mai 2025, 23:17
Zudem ermahnen Sie uns, beim Thema zu bleiben.
Ja :thumbup: ......ich war eigentlich auch der Meinung das wir mitten im Thema waren. Manchmal muss man eben ein wenig ausholen um um die Ecke zu kommen.

Skull hat geschrieben: Gestern, 07:36
In diesem Forum wird gekennzeichet, wenn jemand als Moderator eingreift und/oder schreibt. :)


mfg
Das erklärt natürlich einiges. Ich hatte mich schon gewundert wie vehement und wie wenig neutral hier einige Moderatoren auf den Quark hauen......sowas war ich von anderen Foren nicht gewöhnt.
Ok...wenn man es weiß find ich es sogar gut. Und man muss die Moderatoren dann auch nicht so sehr in Watte packen ;)

Schluss mit OT .....weiter mit der Diskussion über diesen ungerechten und unverdienten Mindestlohn für Alle.
"treibt die Kühe nach Süden" - John Wayne
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28935
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Mindestlohn

Beitrag von Skull »

100wasser hat geschrieben: Gestern, 17:39
Das erklärt natürlich einiges. Ich hatte mich schon gewundert wie vehement
und wie wenig neutral hier einige Moderatoren auf den Quark hauen......sowas war ich von anderen Foren nicht gewöhnt.
Ok...wenn man es weiß find ich es sogar gut. Und man muss die Moderatoren dann auch nicht so sehr in Watte packen

Schluss mit OT
Guten Tag,

wie man sehen kann ist dieses jetzt ein Posting als Moderator.
Moderatoren sind nur Moderator in bestimmten Unterforen.

Und wenn ein Moderator als Moderator schreibt, erfolgt dieses in der Farbe Grün.

Ansonsten sind Moderatoren überall als normale User zu behandeln.
Von anderen Moderatoren, wie auch von Usern.
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
All mine
Beiträge: 330
Registriert: Samstag 1. Oktober 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

garfield336 hat geschrieben: Gestern, 11:16 Irgendwie doch auch. Durch höhere Mindestlöhne werden viele einfache Handwerkliche Tätigkeiten teurer. Das müssen dann die Auftraggeber dann mehr zahlen.

Als Beispiel nenne ich hier mal den Friseurbesuch. Und natürlich ist das eine Verteilung des Wohlstandes.


Aber verstehen sie mich nicht falsch. Ich bin nicht gegen ein Mindestlohn.
Auf Deutschland bezogen frage ich mich dennoch ob ein deutschlandweiten Mindestlohn überhaupt Sinn macht. Es gibt grosse Regionale Unterschiede.
In München sind 15Euro die Stunde nichts, Im Brandenburgischen Niemandsland ein Vermögen. Es wird daher immer schwierig sein hier einen gerechten Mittelweg zu finden.


Edit: Natürlich ist 15€/h auch in Brandenburg kein Vermögen, aber das war eine Anspielung auf die grossen Unterschiede bei den Wohnkosten. Es gibt Orte da kriegt man mit so niedrigem Gehalt noch eine Wohnung, an anderen Orten kann man dafür nicht mal eine Parkbank mieten. :|
Von daher ist es schwierig zu sagen, Wie hoch der Mindestlohn sein sollte.
Hab ich auch zuerst gedacht, wegen der extremen Mietpreisunterschiede Stadt zu Land, aber der auf dem Land benötigt zwingend ein Auto und die Kosten für einen PKW sind ähnlich hoch wie der Mietpreisunterschied Stadt zu Land. Der Aufwand das Regional zu berechnen wäre gigantisch, das würde scheitern, das hat ja schon bei der Grundsteuer nicht gut funktioniert, kann man aber aufgrund des benötigten Fahrzeugs ,mangels ÖPNV vernachlässigen.Ein Mindestlohnempfänger in der Stadt kann sich ein Auto nicht leisten soviel ist sicher , mit gut 1400€ Netto ist das unmöglich…..
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
All mine
Beiträge: 330
Registriert: Samstag 1. Oktober 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Skull hat geschrieben: Gestern, 18:42 Guten Tag,

wie man sehen kann ist dieses jetzt ein Posting als Moderator.
Moderatoren sind nur Moderator in bestimmten Unterforen.

Und wenn ein Moderator als Moderator schreibt, erfolgt dieses in der Farbe Grün.

Ansonsten sind Moderatoren überall als normale User zu behandeln.
Von anderen Moderatoren, wie auch von Usern.
Vielen Dank für den Hinweis, hab ich auch nicht gewusst, da kommt ja grün plötzlich ganz anders rüber :D
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
All mine
Beiträge: 330
Registriert: Samstag 1. Oktober 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

sünnerklaas hat geschrieben: Gestern, 17:00 Die Friseurbranche ist eine strukturell kranke Branche. Letztendlich ist deren Strukturkrise auf die Euroumstellung zurückzuführen. Dort hatten eine ganze Reihe von Betrieben ziemlich dreist versucht, die Preise nicht umzurechnen, sondern den DM-Preis als Europreis zu verlangen. Das hat dann am Markt zu einer richtig heftigen Gegenreaktion geführt: das Aufkommen von Billigst-Salons. Und dann lief in der Branche ein ruinöser Wettbewerb über den Endpreis. Was zur Folge hatte, dass die Löhne in der Branche selbst bei Gesellen und Meistern ins Bodenlose einbrachen. Das wiederum hatte zur Folge, dass die Branche keine Azubis bekommen hat.
Was da abgegangen ist, ist ein echter Teufelskreis und zugleich ein Lehrstück. Der Auslöser der Strukturkrise und des Teufelskreises: Gier, die dann vom Markt bestraft wurde.
Ich weiß das hören die Linken nicht gerne, ist ja auch von einer meiner Lieblingsbands Dritte Wahl thematisiert , aber das sehe ich anders, ich denke schon das das der Markt selber regelt, als GF eines Handwerksbetriebs, kann ich sagen das ein Top Heizungsmonteur für eine 36 Stunden Woche inzwischen über 5000€ Brutto bei uns verdient, das waren vor 10 Jahren kaum 3500, das hat der Markt so geregelt, aufgrund des großen Manges sind die Gehälter explodiert, wir haben jetzt für alle 4 Lehrjahre Auszubildende, das war früher nicht so, da hattest du im Schnitt nur alle 2 Jahre einen gefunden, es hat sich rumgesprochen, das dort viel verdient wird und es eine tarifliche 36 Stunden Woche gibt, da kommen dann wieder Azubis, man hat natürlich derzeit ein Loch, das dauert noch 5-10 Jahre bis das gestopft ist, weil der Markt leider immer zu langsam reagiert, siehe Ärztemangel, Handwerkermangel, Pflegekraftmangel, Erziehermangel…..

Es ist ein Trauerspiel das man nicht in der Lage ist zu ermitteln, in welchen Bereichen in den nächsten 10-20 Jahren Mangel besteht, diese Aufgabe muss der Staat dringend wahr nehmen, wenn man Schülern vor Beginn deutlich mitteilt wo Zukunft ist und wo nicht, Ärzten vorm Studium welche Fachbereiche dringend benötigt werden und Lehrern welche Fächer benötigt werden ( hab ich im Bekanntenkreis ein Beispiel Lehrerstudium fertig, hatte 3 Fachbereiche die völlig überlaufen waren, 4 Jahre nichts gefunden, dann Job bei der Weiterbildungsindustrie angenommen, ging jetzt Bewerbungstraining, der sagt auch hätte mir am Beginn des Studiums, einer gesagt, das sind tote Fächer da ist kein Bedarf, hätte er andere Fächer gewählt, aber da haben alle nur geschrien Lehrermangel überall, stimmt so aber nicht) . stattdessen reguliert der Staat nicht eine ausgiebige Informationssteuerung sondern , Umschulungen und unsinniges Bewerbungstraining….

Zurück zum Thema, ich bleibe dabei, der Mindestlohn muss so hoch sein das eine Volltagsarbeitende Person mit 40 Stunden Woche keinerlei staatliche Zuschüsse mehr benötigt, zum Thema das die Unternehmen dann alle Pleite gehen, sorry aber für die Unternehmen muss das gar nicht teurer sein, wenn du die Ersparnis aus den nicht mehr notwendigen Alimentierungen der volltags Arbeitstätigen Mindestlohnempfängern und die dadurch entstehenden hohen Verwaltungskosten einsetzt um die Lohnnebenkosten der Sozialversicherungen durch einen Höheren Freibetrag zu entlasten, kann das für die Unternehmen großteils kostenneutral sein. Die Arbeitgeber leiden in der absoluten Mehrheit nicht unter dem Mindestlohn, sondern unter den gigantischen Lohnnebenkosten.., behaupte ich mal als GF und ehemaliges Mitglied des Vorstands meines Regionalen Arbeitgeberverbandes ( bin ich aber schon vor Jahren zurückgetreten, der Laden war mir viel zu träge , das Loch was wir jetzt haben, war vorhersehbar, wurde aber verschlafen, da hatte ich keine Lust mir den Mund fusselig zu reden)…
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
Benutzeravatar
SaintEx
Beiträge: 84
Registriert: Dienstag 7. Februar 2023, 18:11

Re: Mindestlohn

Beitrag von SaintEx »

All mine hat geschrieben: Heute, 10:46 Ich weiß das hören die Linken nicht gerne, ist ja auch von einer meiner Lieblingsbands Dritte Wahl thematisiert , aber das sehe ich anders, ich denke schon das das der Markt selber regelt, als GF eines Handwerksbetriebs, kann ich sagen das ein Top Heizungsmonteur für eine 36 Stunden Woche inzwischen über 5000€ Brutto bei uns verdient, das waren vor 10 Jahren kaum 3500, das hat der Markt so geregelt, aufgrund des großen Manges sind die Gehälter explodiert, ...
Na ja, also "explodiert" sind wohl eher die Vorstandsgehälter von DAX-Konzernen ... ausgehend von einem bereits unanständig hohen Ausgangswert, der durch nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen ist.

Rechnet man Ihre € 3.500 von vor 10 Jahren hinsichtlich der Kaufkraft heute hoch, landet man bei € 4.420. Demnach hat "der Markt" das Gehalt Ihres Heizungsmonteurs um 13% steigen lassen. Das kann man für 10 Jahre jetzt mit vielen unterschiedlichen Attributen versehen, aber "explodiert" dürfte es mit am wenigsten treffen.

Immerhin erreicht Ihr Heizungsmonteur jetzt einen Lohn von um die € 30.-/Stunde und liegt so bei etwa dem Doppelten des hier diskutierten Mindestlohns.
Arizona
Beiträge: 234
Registriert: Montag 31. März 2025, 12:21

Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

SaintEx hat geschrieben: Heute, 11:40 Na ja, also "explodiert" sind wohl eher die Vorstandsgehälter von DAX-Konzernen ... ausgehend von einem bereits unanständig hohen Ausgangswert, der durch nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen ist.
Der "Markt regelt das schon", wer dieses marktliberale Credo für bare Münze nimmt, der muss nicht mit derweil lästigen anderen Argumenten auseinandersetzen. Und man sollte sich als normaler "Sterblicher" auch nicht immer mit den "heiligen Boni-Manager" vergleichen. ;)
Benutzeravatar
Mendoza
Beiträge: 3697
Registriert: Samstag 14. Juli 2018, 06:28

Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

SaintEx hat geschrieben: Heute, 11:40 Na ja, also "explodiert" sind wohl eher die Vorstandsgehälter von DAX-Konzernen ... ausgehend von einem bereits unanständig hohen Ausgangswert, der durch nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen ist.
Das ist eine völlig anderes Problem und hat mit dem Mindestlohn absolut nichts zu tun oder kennst du einen DAX-Konzern, der seinen Angestellten nur 12,82 die Stunde zahlt? Aber die typisch deutsche Reaktion ist halt nicht: Ich möchte auch reich sein, sondern: Die anderen sollen auch so arm sein wie ich!
Rechnet man Ihre € 3.500 von vor 10 Jahren hinsichtlich der Kaufkraft heute hoch, landet man bei € 4.420. Demnach hat "der Markt" das Gehalt Ihres Heizungsmonteurs um 13% steigen lassen. Das kann man für 10 Jahre jetzt mit vielen unterschiedlichen Attributen versehen, aber "explodiert" dürfte es mit am wenigsten treffen.

Immerhin erreicht Ihr Heizungsmonteur jetzt einen Lohn von um die € 30.-/Stunde und liegt so bei etwa dem Doppelten des hier diskutierten Mindestlohns.
Es steht ja jedem Mindestlohnempfänger frei zum Heizungsmonteur umzuschulen oder sich allgemein einen besseren Job zu suchen oder sich selbstständig zu machen oder, oder, oder...
Niemand ist Leibeigener seines Chefs.
Der ML ist nur das, was man bei Vollzeit haben muss um nicht aufstocken zu müssen und damit der Arbeitgeber nicht staatlich per Sozialamt quersubventioniert wird. Für alle anderen Gehaltsverhandlungen ist man selber und eventuell sind die Tarifpartner zuständig.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Wähler
Beiträge: 9315
Registriert: Dienstag 25. Dezember 2012, 13:04
user title: Bürgerjournalismus
Wohnort: Bayern

Re: Mindestlohn

Beitrag von Wähler »

Mendoza hat geschrieben: Heute, 12:25 Der ML ist nur das, was man bei Vollzeit haben muss um nicht aufstocken zu müssen und damit der Arbeitgeber nicht staatlich per Sozialamt quersubventioniert wird. Für alle anderen Gehaltsverhandlungen ist man selber und eventuell sind die Tarifpartner zuständig.
Das ist doch eine gute qualitative und quantiative Definition für die Mindestlohn-Kommission.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
Arizona
Beiträge: 234
Registriert: Montag 31. März 2025, 12:21

Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

Mendoza hat geschrieben: Heute, 12:25 Das ist eine völlig anderes Problem und hat mit dem Mindestlohn absolut nichts zu tun oder kennst du einen DAX-Konzern, der seinen Angestellten nur 12,82 die Stunde zahlt? Aber die typisch deutsche Reaktion ist halt nicht: Ich möchte auch reich sein, sondern: Die anderen sollen auch so arm sein wie ich!
Es ging dem User soweit ich ihn verstanden habe, um den Begriff bzw. die Übertreibung mit "explodiert in den letzten 10 Jahren". Und hier hat er ja recht mit seiner Feststellung, dass vor allem die Gehälter ganz oben in den Etagen nach oben "explodiert" sind seit 2015 und eher nicht die Löhne ganz unten in Realtion gesehen. Genau darum ging es, natürlich kannst du jetzt wieder davon ablenken und eine deutsche Neiddebatte daraus konstruieren.
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21507
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Mendoza hat geschrieben: Heute, 12:25Für alle anderen Gehaltsverhandlungen ist man selber und eventuell sind die Tarifpartner zuständig.
Wobei das inzwischen indirekt in der politischen Kritik ist:
„Wir müssen in diesem Land wieder mehr und vor allem effizienter arbeiten“, betonte er. „Mit Vier-Tage-Woche und Work-Life-Balance werden wir den Wohlstand dieses Landes nicht erhalten können.“ Er verwies darauf, dass die Verankerung der 40-Stunden-Woche im Arbeitszeitgesetz im Koalitionsvertrag mit der SPD vereinbart sei. Das müsse nun „ziemlich bald“ umgesetzt werden.
Quelle

Dummerweise kann man Arbeitgebern und Arbeitnehmern die vereinbarten Arbeitszeiten nur sehr bedingt vorschreiben. Das wäre ein Eingriff in die Vertragsfreiheit und in die Tarifautonomie.
Folgt man der Auffassung zeigt sich, dass der Arbeitsmarkt dann eben doch kein echter "Markt" ist, sondern nur dann halbwegs funktioniert, wenn das Angebot an Arbeitsstellen sehr knapp ist. Also eine gewisse Sockelarbeitslosigkeit besteht.
All mine
Beiträge: 330
Registriert: Samstag 1. Oktober 2022, 08:57
user title: Sondaschule macht glücklich 🤘🏼
Wohnort: Im Norden

Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Wähler hat geschrieben: Heute, 12:32 Das ist doch eine gute qualitative und quantiative Definition für die Mindestlohn-Kommission.
Absolut und 100% meine Meinung, 12,82 sind da zu wenig irgendwo zwischen 14 und 15 € wird das im Mittel liegen und genau so sollte das berechnet werden, sollte für die Statistiker vom Bundesamt zu ermitteln sein 👍
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
Benutzeravatar
100wasser
Beiträge: 264
Registriert: Mittwoch 12. März 2025, 17:19

Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Wähler hat geschrieben: Heute, 12:32 Das ist doch eine gute qualitative und quantiative Definition für die Mindestlohn-Kommission.
Ja .und was jetzt ?
Die Frage ist nicht Mindestlohn ja oder nein sondern für wen !
Mindestlohn für jeden? ....auch für Schüleraushilfen, Minijobber und für unqualifizierte Erntehelfer ? Wenn ja ....mit welcher Begründung .
"treibt die Kühe nach Süden" - John Wayne
Benutzeravatar
Mendoza
Beiträge: 3697
Registriert: Samstag 14. Juli 2018, 06:28

Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

100wasser hat geschrieben: Heute, 21:40 Ja .und was jetzt ?
Die Frage ist nicht Mindestlohn ja oder nein sondern für wen !
Mindestlohn für jeden? ....auch für Schüleraushilfen, Minijobber und für unqualifizierte Erntehelfer ? Wenn ja ....mit welcher Begründung .
Also wenn Mindestlohn, dann für alle. Sonst macht das keinen Sinn. Du kannst ja nicht für jede Person ein extra Gesetz erlassen. Falls eine Person keine entsprechende Leistung bringt, dann musst du sie ja nicht (mehr) beschäftigen. Wenn ich einem Schüler nur 7 Euro und einem Minijobber 10 geben kann, dann sind die 12,82 Euro die Stunde ja kein Mindestlohn.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Antworten