Die Zukunft der CDU

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firlefanz11
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von firlefanz11 »

Xexes hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 14:03 Ich kann mir nicht vorstellen, wie die CDU die Brandmauer zur AfD beenden soll, ohne den Koalitionsfrieden zu riskieren. Faktisch bleibt ihnen also nur eine einseitige Öffnung der Brandmauer, sofern sie an der Koalition festhalten wollen.
Es geht ja nicht um jetzt o. die nächsten 4 Jahre sondern um die Zeit nach der nächsten BTW...
Zu Gutenberg meinte ja wenn die AfD in 4 Jahren mehr Stimmen hat als die CDU, könnte er sich vorstellen als Juniorpartner mit Denen zu koalieren...
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firlefanz11
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 14:10 Das brauchen Sie sich gar nicht erst vorstellen, die CDU wird die Brandmauer zur rechtsextremen AfD nicht reißen ...
Hörte sich bei zu Gutenberg aber anders an. Gut, Der ist aber auch nicht DIE CDU per se...
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 17:03 Es geht ja nicht um jetzt o. die nächsten 4 Jahre sondern um die Zeit nach der nächsten BTW...
Zu Gutenberg meinte ja wenn die AfD in 4 Jahren mehr Stimmen hat als die CDU, könnte er sich vorstellen als Juniorpartner mit Denen zu koalieren...
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Astrocreep2000 »

Xexes hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 14:03 Ich kann mir nicht vorstellen, wie die CDU die Brandmauer zur AfD beenden soll, ohne den Koalitionsfrieden zu riskieren. (...)
... der "Koalitionsfrieden" wäre das noch das geringste Problem der Union. Du kannst Dir ja mal anschauen, wofür das "C" in CDU/CSU steht und Dich bei der Gelegenheit auch ein wenig mit ihrer Gründungsgeschichte auseinandersetzen.

Vertreter beider großen christlichen Kirchen haben ihren Standpunkt dazu mehr als deutlich gemacht. Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte im Februar 2024 eine Erklärung mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“. Die evangelische Kirche hat sich wortgleich positioniert.

Nun lässt sich daraus nicht schließen, dass nicht doch auch "Christen" die AfD gewählt haben, das ist bei 20% äußerst unwahrscheinlich. Aber unter den - verbliebenen ...- Unionswählern sind nicht wenige, die die Kirchen sehr ernst nehmen.

Eine Zusammenarbeit mit der AfD - gar in Form einer Regierungskoalition - würde aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte und ihres christlichen Bekenntnisses zur Implosion der Union führen. Ich vertraue darauf, dass sich die Partei dessen bewusst ist.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Astrocreep2000 »

Alexyessin hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 17:13 KTvG ist out of order.
... in diesem Fall hofft man dann tatsächlich mal darauf, dass ihre Hochwohlerzogen diesen Blödsinn von einem Ghostwriter hat verfassen lassen.
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JJazzGold
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 17:04 Hörte sich bei zu Gutenberg aber anders an. Gut, Der ist aber auch nicht DIE CDU per se...
Das hört sich von etlichen Kommentatoren außerhalb der CDU mal so, mal so an.
Weshalb sollte die CDU die beiden Brandmauern reißen? Es gibt dazu keine Veranlassung.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Moses »

Bielefeld09 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 00:01 Die AFD und die CDU könnten Mehrheiten bewegen. Ausgrenzung und Pass Fragen sind das Thema. Mit Dobrindt sind vor vor nichts sicher.
Wir leben halt in schwierigen Zeiten.
Und wieder zielsicher am Thema und an der Fragestellung vorbei - trotzdem, willkommen zurück
Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Xexes »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 19:26 ... der "Koalitionsfrieden" wäre das noch das geringste Problem der Union. Du kannst Dir ja mal anschauen, wofür das "C" in CDU/CSU steht und Dich bei der Gelegenheit auch ein wenig mit ihrer Gründungsgeschichte auseinandersetzen.

Vertreter beider großen christlichen Kirchen haben ihren Standpunkt dazu mehr als deutlich gemacht. Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlichte im Februar 2024 eine Erklärung mit dem Titel „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“. Die evangelische Kirche hat sich wortgleich positioniert.

Nun lässt sich daraus nicht schließen, dass nicht doch auch "Christen" die AfD gewählt haben, das ist bei 20% äußerst unwahrscheinlich. Aber unter den - verbliebenen ...- Unionswählern sind nicht wenige, die die Kirchen sehr ernst nehmen.

Eine Zusammenarbeit mit der AfD - gar in Form einer Regierungskoalition - würde aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte und ihres christlichen Bekenntnisses zur Implosion der Union führen. Ich vertraue darauf, dass sich die Partei dessen bewusst ist.
Die CDU wurde vor fast 80 Jahren gegründet, sich jetzt nach fast 3 Generationen darauf zu beziehen sehe ich als sehr schwaches Argument. Dass das derzeitige Personal noch den Gründungsgedanken im Sinn hat bezweifle ich stark.
Und der Bezug auf die aussterbende Gruppe von Menschen die die Kirche noch ernst nehmen, bei gleichzeitig steigender Austritte aus der Kirchen hat wenig Überzeugungskraft.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Astrocreep2000 »

Xexes hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 22:22 Die CDU wurde vor fast 80 Jahren gegründet, sich jetzt nach fast 3 Generationen darauf zu beziehen sehe ich als sehr schwaches Argument. Dass das derzeitige Personal noch den Gründungsgedanken im Sinn hat bezweifle ich stark.
Und der Bezug auf die aussterbende Gruppe von Menschen die die Kirche noch ernst nehmen, bei gleichzeitig steigender Austritte aus der Kirchen hat wenig Überzeugungskraft.
Auch wenn Dich historische Kontexte nicht zu jucken scheinen, gilt das zum Glück nicht für alle.

Insbesondere würde ich die Bindung und Beziehung zwischen den C-Parteien und den Kirchen im Westen und Süden nicht unterschätzen. Zumindest bei den Generationen von den Baby-Boomern an aufwärts, die als Rentner mindestens mal die nächsten 25-30 Jahre politisch schon noch deutlich mitbestimmen werden.

Natürlich spielt die christliche Prägung unter den Ostdeutschen eine deutlich geringere Rolle - da hat die Umerziehung durch das „DDR“-Regime tiefe Spuren hinterlassen - aber an der Stelle sei nochmal daran erinnert, dass allein Bayern mehr Einwohner hat als alle neuen Bundesländer zusammen, von NRW ganz zu schweigen. „Ausgerechnet“ die westdeutschen, katholisch geprägten Länder waren übrigens die, in denen schon die originalen Nazis ihre schlechtesten Wahlergebnisse einfuhren.

Die Kirche hat sicherlich historisch vieles verbockt - ein christliches Wertefundament sorgt(e) allerdings ganz offensichtlich für eine gewisse Grundimmunisierung gegen das menschenverachtende rechtsextremistische Gedankengut.

„Amüsant“ finde ich in dem Zusammenhang, wenn AfD-Anhänger nichts mehr als die „Islamisierung des (christianisierten…!) Abendlandes“ fürchten, aber gleichzeitig christliche Werte mit Füßen treten, bzw. Ins Lächerliche zu ziehen. Die Gehirngrätsche muss man auch erstmal hinbekommen…
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Adebar »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 23:26 „Amüsant“ finde ich in dem Zusammenhang, wenn AfD-Anhänger nichts mehr als die „Islamisierung des (christianisierten…!) Abendlandes“ fürchten, aber gleichzeitig christliche Werte mit Füßen treten, bzw. Ins Lächerliche zu ziehen. Die Gehirngrätsche muss man auch erstmal hinbekommen…

Diesen Einzelaspekt finde ich wiederum nachvollziehbar. Von einem Land / einer Gesellschaft mit christlicher Prägung geht heute keine Gefahr (mehr) aus. Die Zeit der Inquisition und Hexenverbrennungen sind vorbei. Niemand muß mehr um sein Leben fürchten, wenn er sich abfällig gegen (den christl.) Gott öffentlich äußert. Auch von mehr, naja, fundamentalen Christen, wie den Zeugen Jehovas usw. fühle ich mich nicht bedroht.
In Ländern wie Iran und vielen anderen mehr, kann (oder wird?) „Feindschaft zu Gott“ recht schnell zu einer „interessanten Zeit“ führen. Lieber nicht ausprobieren.

Solche Verhältnisse, die mich tatsächlich an lang zurück liegende Zeiten in Mitteleuropa erinnern, in welchen es lebensgefährlich war, als „Ketzer“ oder „Häretiker“ betrachtet zu werden, möchte ich auch nicht als Importware geniessen…
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Xexes »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 23:26 Auch wenn Dich historische Kontexte nicht zu jucken scheinen, gilt das zum Glück nicht für alle.
Das ganze war 50 Jahre vor meiner Geburt, aus meiner Sicht eine andere Welt. Ich treffe meine Entscheidungen unabhängig.
Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 23:26 Insbesondere würde ich die Bindung und Beziehung zwischen den C-Parteien und den Kirchen im Westen und Süden nicht unterschätzen. Zumindest bei den Generationen von den Baby-Boomern an aufwärts, die als Rentner mindestens mal die nächsten 25-30 Jahre politisch schon noch deutlich mitbestimmen werden.

Natürlich spielt die christliche Prägung unter den Ostdeutschen eine deutlich geringere Rolle - da hat die Umerziehung durch das „DDR“-Regime tiefe Spuren hinterlassen - aber an der Stelle sei nochmal daran erinnert, dass allein Bayern mehr Einwohner hat als alle neuen Bundesländer zusammen, von NRW ganz zu schweigen. „Ausgerechnet“ die westdeutschen, katholisch geprägten Länder waren übrigens die, in denen schon die originalen Nazis ihre schlechtesten Wahlergebnisse einfuhren.
Ich stamme aus einer ländlichen Gemeinde in Niederbayern (2000 Einwohner), in der Kirche sind max. 20 Personen am Wochenende und davon noch einige aus Nachbargemeinden, Mittwochs wird extra für Rentner eine Gottesdienst veranstaltet, bei dem wenn es hoch kommt 8 drinnen sitzen. Meine Infos habe ich direkt vom Örtlichen Pfarrer und Abt des zugehörigen Klosters, mit dem ich nächste Woche im Urlaub bin. Gläubige Christen sind eine aussterbende Art.
Astrocreep2000 hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 23:26 Die Kirche hat sicherlich historisch vieles verbockt - ein christliches Wertefundament sorgt(e) allerdings ganz offensichtlich für eine gewisse Grundimmunisierung gegen das menschenverachtende rechtsextremistische Gedankengut.

„Amüsant“ finde ich in dem Zusammenhang, wenn AfD-Anhänger nichts mehr als die „Islamisierung des (christianisierten…!) Abendlandes“ fürchten, aber gleichzeitig christliche Werte mit Füßen treten, bzw. Ins Lächerliche zu ziehen. Die Gehirngrätsche muss man auch erstmal hinbekommen…
Ja der Glaube geht verloren, aber das Wertesystem blieb erhalten, und das deckt sich nur Bedingt mit dem des Islams.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Schnitter »

Xexes hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:04 Ja der Glaube geht verloren, aber das Wertesystem blieb erhalten, und das deckt sich nur Bedingt mit dem des Islams.
Und nur bedingt mit den Werten der AfD.

Woraus sich der Hass der AfD auf die Kirchen erklärt.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Xexes »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:08 Und nur bedingt mit den Werten der AfD.

Woraus sich der Hass der AfD auf die Kirchen erklärt.
Ja da gibt es auch Diskrepanzen, gehört aber vermutlich in einen anderen Thread
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Arizona »

Schnitter hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:08 Und nur bedingt mit den Werten der AfD.

Woraus sich der Hass der AfD auf die Kirchen erklärt.
Naja es ist nicht so das mich als Atheisten das juckt aber wenn damals schon die Nationalsozialisten konsequent gewesen wäre, dann hätten sie letztendlich auch gegen das Christentum selbst vorgehen müssen. Ohne Judentum kein Christentum und der Rauschebart aus Nazareth verstand sich doch selbst nicht mal als Christ sondern Jude oder?

Die Abrechnung mit Religionen insgesamt und mit dem Christentum ( der Kirche im speziellen) hat doch auch in Deutschland geistesgeschichtlich durchaus Tradition, wenn ich da an deutsche atheistische Denker wie Arthur Schopenhauer, Karl Marx oder Friedrich Nietzsche denke.
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Arizona hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:19 Naja es ist nicht so das mich als Atheisten das juckt aber wenn damals schon die Nationalsozialisten konsequent gewesen wäre, dann hätten sie letztendlich auch gegen das Christentum selbst vorgehen müssen. Ohne Judentum kein Christentum und der Rauschebart aus Nazareth verstand sich doch selbst nicht mal als Christ sondern Jude oder?

Die Abrechnung mit Religionen insgesamt und mit dem Christentum ( der Kirche im speziellen) hat doch auch in Deutschland geistesgeschichtlich durchaus Tradition, wenn ich da an deutsche atheistische Denker wie Arthur Schopenhauer, Karl Marx oder Friedrich Nietzsche denke.
Naja, ich würde Nietzsche weniger als Denker oder Philosoph sehen. Aber sei es drum.
Atheistische Strömungen gab es in Europa in fast jeder Denkschule und war kein rein deutschssprachiges Themenfeld.
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SaintEx
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SaintEx »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 14:10 Das brauchen Sie sich gar nicht erst vorstellen, die CDU wird die Brandmauer zur rechtsextremen AfD nicht reißen und ich wette, auch nicht zu den Linksextremen.
So sehr ich Ihre Überzeugungen verstehe, aber in diesem Punkt halte ich Sie für naiv bzw. handelt es sich Ihrerseits um Wunschdenken ... ich wette dagegen, und zwar sowohl nach rechts, als auch nach links. Die Union wird im Laufe der nächsten Jahre alle Fehler wiederholen, die ähnliche Parteien in anderen Ländern bereits gemacht haben, wenn sie in vergleichbare Situationen kamen. Und dann werden irgendwann alle Brandmauern fallen. Das dann natürlich nicht mehr mit ihrem heutigen "Spitzen"personal, sondern mit deren Nachfolgern. Ich höre schon die Zitate im Radio und TV: "Wir müssen uns endlich den Realitäten stellen" oder "Wir können den Wunsch der vielen Wähler nicht mehr länger ignorieren" ... . Jens Spahn hat ja bereits begonnen, die Dinge zu relativieren. Er ist für mich der Prototyp des machtorientierten Opportunisten innerhalb der Union.

Am Beispiel der SPD kann man heute schon ablesen, daß es auf dem Weg zur Beteiligung an der Macht keine einzige Überzeugung gibt, die man im Zweifelsfalle nicht auch über Bord werfen könnte. Und so wird der Tag kommen, an dem die Union auch mit der AfD koaliert, wetten? ;)
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JJazzGold
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von JJazzGold »

SaintEx hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:44 So sehr ich Ihre Überzeugungen verstehe, aber in diesem Punkt halte ich Sie für naiv bzw. handelt es sich Ihrerseits um Wunschdenken ... ich wette dagegen, und zwar sowohl nach rechts, als auch nach links. Die Union wird im Laufe der nächsten Jahre alle Fehler wiederholen, die ähnliche Parteien in anderen Ländern bereits gemacht haben, wenn sie in vergleichbare Situationen kamen. Und dann werden irgendwann alle Brandmauern fallen. Das dann natürlich nicht mehr mit ihrem heutigen "Spitzen"personal, sondern mit deren Nachfolgern. Ich höre schon die Zitate im Radio und TV: "Wir müssen uns endlich den Realitäten stellen" oder "Wir können den Wunsch der vielen Wähler nicht mehr länger ignorieren" ... . Jens Spahn hat ja bereits begonnen, die Dinge zu relativieren. Er ist für mich der Prototyp des machtorientierten Opportunisten innerhalb der Union.

Am Beispiel der SPD kann man heute schon ablesen, daß es auf dem Weg zur Beteiligung an der Macht keine einzige Überzeugung gibt, die man im Zweifelsfalle nicht auch über Bord werfen könnte. Und so wird der Tag kommen, an dem die Union auch mit der AfD koaliert, wetten? ;)
Die SPD hat bis heute im Bund ihre Absichtserklärung, im Bund nicht mit der Die Linke zu koalieren, aufrecht gehalten, obwohl sie Möglichkeit dazu gehabt hätte. Die Parlamentarier der SPD wissen ebenso, wie die Union, gerade letztens noch einmal deutlich erkenntlich, dass die Mehrheit der Bürger solche Konstellationen eine deutliche Absage erteilen würde. Die kann die Union nicht leisten und die SPD mit ihrem 16,x% noch weniger. Zudem könnte der extreme Rechte und linke Rand dann damit Wahlwerbung berreiben, dass man doch gleich das jetzt salonfähig gemachte Original wählen solle.
Welche Politiker mit Verstand würden sich das antun?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SaintEx »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:55 ...
Welche Politiker mit Verstand würden sich das antun?
Die Antwort liegt in der Mitte Ihrer Frage.

Möge uns das erspart bleiben ... allein ... mir fehlt der Glaube.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Arizona »

SaintEx hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 09:44 So sehr ich Ihre Überzeugungen verstehe, aber in diesem Punkt halte ich Sie für naiv bzw. handelt es sich Ihrerseits um Wunschdenken ... ich wette dagegen, und zwar sowohl nach rechts, als auch nach links. Die Union wird im Laufe der nächsten Jahre alle Fehler wiederholen, die ähnliche Parteien in anderen Ländern bereits gemacht haben, wenn sie in vergleichbare Situationen kamen. Und dann werden irgendwann alle Brandmauern fallen. Das dann natürlich nicht mehr mit ihrem heutigen "Spitzen"personal, sondern mit deren Nachfolgern. Ich höre schon die Zitate im Radio und TV: "Wir müssen uns endlich den Realitäten stellen" oder "Wir können den Wunsch der vielen Wähler nicht mehr länger ignorieren" ... . Jens Spahn hat ja bereits begonnen, die Dinge zu relativieren. Er ist für mich der Prototyp des machtorientierten Opportunisten innerhalb der Union.

Am Beispiel der SPD kann man heute schon ablesen, daß es auf dem Weg zur Beteiligung an der Macht keine einzige Überzeugung gibt, die man im Zweifelsfalle nicht auch über Bord werfen könnte. Und so wird der Tag kommen, an dem die Union auch mit der AfD koaliert, wetten? ;)
Die CDU kann ja mal nach Frankreich, Italien, Niederlande usw. schauen und sehen welchen Weg dort ihre Schwesterparteien bzw. die Christdemokraten gegangen sind. Der Weg kannte nur eine Richtung steil nach unten. Die CDU in Deutschland kommt ja auch aus viel höheren Gefilden, waren unter Adenauer bis Anfangsjahre Merkel noch locker zw. 50% und 40% drin, kamen die Nachfolger Merkels, Laschet und Merz als Kandidaten nicht mal mehr auf 30% Zustimmung bei einer Bundestagswahl mit ihren jeweils erbärmlichen 24% bzw. 28% und wenn man sich das CDU Programm und den Koalitionsvertrag anschaut, dann wird sehr wahrscheinlich die CDU genauso enden wie ihre niederländischen, italienischen und französischen Kollegen. Da kann ein Spahn noch so sehr den Opportunisten aus dem Bilderbuch geben, es wird ihm niemand mehr abkaufen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von 100wasser »

Arizona hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 10:18 und wenn man sich das CDU Programm und den Koalitionsvertrag anschaut, dann wird sehr wahrscheinlich die CDU genauso enden wie ihre niederländischen, italienischen und französischen Kollegen.
Mich stört am meisten die Verlogenheit. Bis zum Wahltag erzählt Merz das er an der Schuldenbremse fest hält und 2 Tage später das Gegenteil. Ob die Schuldenbremse jetzt falsch oder richtig ist ist in dem Fall völlig egal......es geht sich um Glaubwürdigkeit.
Als ob man den dummen Wähler die Wahrheit nicht zumuten könne.....oder die Wähler würden es eh nicht begeifern.
Das hat mit Demokratie nur noch wenig zu tun.
Ich, für meinen Teil, kann mich an ein solches Fehlverhalten lange erinnern......auf jeden Fall aber länger als 4 Jahre.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von JJazzGold »

SaintEx hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 10:06 Die Antwort liegt in der Mitte Ihrer Frage.

Möge uns das erspart bleiben ... allein ... mir fehlt der Glaube.
Sie sind mit Sicherheit nicht die oder der Einzige, die/der an der Verlässlichkeit der Regierenden zweifelt und im Zweifelsfall immer vom Schlechtesten ausgeht.
Diese Regierung ist gerade mal, wenn man die Einführungsriten abzieht, drei Tage im Amt und wird nach meiner Wahrnehmung schlechtgeredet und schlechtgeschrieben.
Es ist was wer unternimmt, sie oder er wird angezweifelt, von einem zu erwartenden negativem Ausgang gemunkelt und die Extremisten werden nebenbei hochgeredet.
Ich kann dieses pessimistische Gejammer in Medien und in privaten Bereichen nicht mehr hören.

Dazu passt folgende fiktive! Berichterstattung:

In der Sommerpause macht Merz mit seinem Kabinett zum Zweck der Team-Bildung eine Bootsfahrt auf dem Rhein.
Das Schiff schlägt leck und beginnt zu sinken - alle springen über Bord und schwimmen an Land.
Merz wartet, bis das Wasser an die Bordkante kommt, steigt über die Reling und geht zu Fuß übers Wasser an Land.

Die Meldung der DPA dazu:
"Merz kann nicht schwimmen."

Als geborener Optimist, kann ich darüber nur den Kopf schütteln. Dieser durch Teile der Bevölkerung wabernde Pessimismus ist das Gegenteil dessen, was Deutschland jetzt benötigt.
Wir haben es doch selber in der Hand, ob die Rechtsextremisten und Linksextremisten uns eines Tages dominieren werden.
Ein wenig Aufbruchstimmung, meine Damen und Herren, wir haben zeit, wir haben Geld, wir haben Chancen, wir haben Verstand, um alles erfolgreich zu nutzen.
Würden der Mittelstand und würden die Konzerne sich heute auf diesen irrationalen Pessimismus zurück ziehen, dann hätten die Pessimisten in Deutschland morgen keinen Job mehr.
Also würde ich mal zackig optimistisch aufbrechend dafür sorgen, dass wir mehr, als weniger Jobs haben.
Denn wer gesund ist, Arbeit hat, eine glückliche Familie und ein zufriedenes Umfeld, der hat nichts zu jammern.

Was wir konnten, das könnt ihr auch.
Langt mal endlich zu.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SaintEx »

Arizona hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 10:18 Die CDU kann ja mal nach Frankreich, Italien, Niederlande usw. schauen und ... dann wird sehr wahrscheinlich die CDU genauso enden wie ihre niederländischen, italienischen und französischen Kollegen. Da kann ein Spahn noch so sehr den Opportunisten aus dem Bilderbuch geben, es wird ihm niemand mehr abkaufen.
Genau das ist zu befürchten und das hat überhaupt nichts mit angeborenem oder chronischem Pessimismus zu tun - im Gegenteil. Obwohl kein Fan der Union hätte ich mir wirklich gewünscht, daß Friedrich Merz konsequent und geradlinig vorgeht. Allein sein aus freien Stücken (bzw. aus Machtgier) gewählter Zickzack-Kurs und seine Liebäugelei mit der AfD dort, wo er es passend fand, sind verantwortlich für die große Skepsis innerhalb weiten Teilen der Bevölkerung (auch der zunächst wohlwollenden) schon zu Beginn seiner Amtszeit. Das wäre alles nicht nötig gewesen und hat unserer Demokratie nur geschadet.

Der Narzissmus des Jens Spahn wird es, wenn es denn so kommt, möglich machen, daß er eines Tages Vorsitzender des Juniorpartners in einer Koalition mit der AfD wird. Mehr wird dann für die Union nicht mehr drin sein, aber seinem Ego wird es reichen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SaintEx »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 11:51 Sie sind mit Sicherheit nicht die oder der Einzige, die/der an der Verlässlichkeit der Regierenden zweifelt und im Zweifelsfall immer vom Schlechtesten ausgeht.
Ihre Ferndiagnosen sind noch ausbaufähig.
JJazzGold hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 11:51 Diese Regierung ist gerade mal, wenn man die Einführungsriten abzieht, drei Tage im Amt und wird nach meiner Wahrnehmung schlechtgeredet und schlechtgeschrieben.
Wer dafür wohl die Hauptverantwortung trägt?
JJazzGold hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 11:51 Als geborener Optimist, kann ich darüber nur den Kopf schütteln. Dieser durch Teile der Bevölkerung wabernde Pessimismus ist das Gegenteil dessen, was Deutschland jetzt benötigt.
Ihr angeboren optimistisches Engagement in Ehren, aber gerade motivierte Menschen wie Sie, zeigen gerne extrem heftige Gegenreaktionen, wenn sie sich am Ende von ihren Idolen doch enttäuscht sehen. Von daher fände ich es sympathischer, wenn Sie jetzt etwas weniger aufs Gas-(Strom-)Pedal drücken und sich dafür etwas mehr Raum für einen eventuell nötigen, geordneten Rückzug in der Zukunft lassen würden.
JJazzGold hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 11:51 Wir haben es doch selber in der Hand, ob die Rechtsextremisten und Linksextremisten uns eines Tages dominieren werden.
Wir haben es leider nicht selbst in der Hand, denn weder Sie, noch ich können bei einer ausreichenden Anzahl von Wahlberechtigten die nötige Überzeugungsarbeit leisten - selbst, wenn wir 24/7 nichts anderes täten.
JJazzGold hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 11:51 Ein wenig Aufbruchstimmung, meine Damen und Herren, wir haben zeit, wir haben Geld, wir haben Chancen, wir haben Verstand, um alles erfolgreich zu nutzen.
Würden der Mittelstand und würden die Konzerne sich heute auf diesen irrationalen Pessimismus zurück ziehen, dann hätten die Pessimisten in Deutschland morgen keinen Job mehr.
Da mögen Sie ja recht haben, aber dafür benötigt es seitens der Bundespolitik Führungskräfte, die als Vorbilder taugen und bei denen Worte und Taten übereinstimmen ... und nicht solche eitlen Gockel, wie Friedrich Merz oder Alexander Dobrindt - von Zirkus-Clowns à la Markus Söder mal ganz zu schweigen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von JJazzGold »

SaintEx hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 13:12 Ihre Ferndiagnosen sind noch ausbaufähig.
Sie meinen, Sie gehören einer kleinen Minderheit an? Das wäre erfreulich.
Allerdings spricht das Wahlergebnis der letzten BTW eine andere Sprache.


Wer dafür wohl die Hauptverantwortung trägt?
In erster Linie der Wähler, denn in Deutschland gab es seit 1945 keine Regierung die ohne Wahl implementiert wurde.
Wenn eine Regierung enttäuschte, dann wurde verändert gewählt. Das ist das Begrüßenswerte an der deutschen Demokratie, in vier Jahren kann der Wähler, der seine Wahl bedauerte erneut seine Wahlstimme verleihen. Hätten Rechts- oder Linksextremisten die Macht, würde das zügig abgeschafft. Oder glauben Sie allen Ernstes die SED oder die Weiße RUS wären mehrheitlich gewählt worden?

Ihr angeboren optimistisches Engagement in Ehren, aber gerade motivierte Menschen wie Sie, zeigen gerne extrem heftige Gegenreaktionen, wenn sie sich am Ende von ihren Idolen doch enttäuscht sehen.
Ihre Ferndiagnosen sind noch sehr ausbaufähig.

Wir haben es leider nicht selbst in der Hand, denn weder Sie, noch ich können bei einer ausreichenden Anzahl von Wahlberechtigten die nötige Überzeugungsarbeit leisten - selbst, wenn wir 24/7 nichts anderes täten.

Ich bin kommunalpolitisch tätig und weiß von daher, was eine Gruppe Gleichgesinnter bewirken kann.
Engagieren Sie sich auch, oder geben Sie lieber von vorne herein auf?

Da mögen Sie ja recht haben, aber dafür benötigt es seitens der Bundespolitik Führungskräfte, die als Vorbilder taugen und bei denen Worte und Taten übereinstimmen ... und nicht solche eitlen Gockel, wie Friedrich Merz oder Alexander Dobrindt - von Zirkus-Clowns à la Markus Söder mal ganz zu schweigen.
Das unterscheidet uns grundlegend. Was Sie als "eitel" bezeichnen ist für mich Durchsetzungsvermögen.
Ich habe Respekt für Jemanden, der auch bei Rückschlagen nicht gleich hinwirft.
Ich bin auch so und ich bin damit weit gekommen. :)
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Astrocreep2000
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Astrocreep2000 »

100wasser hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 10:33 Mich stört am meisten die Verlogenheit. Bis zum Wahltag erzählt Merz das er an der Schuldenbremse fest hält und 2 Tage später das Gegenteil. Ob die Schuldenbremse jetzt falsch oder richtig ist ist in dem Fall völlig egal......es geht sich um Glaubwürdigkeit.
Ich halte es da mit Brecht: "Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war."

Was mir an der Sache missfallen hat: Dass Merz schon lange vor der Wahl wusste, dass A falsch ist - aber nach außen weiterhin daran festhielt, weil er offenbar Angst hatte, ein Einlenken könne von Wählern womöglich noch als "Erfolg" der Ampel gewertet und an der Wahlurne honoriert werden.

Für mich war das aber im Kern nichts anderes als das, was man bei Gesetzesvorlagen im BT immer wieder beobachten kann. Gibt es eine objektiv bewertet absolut positive Eingabe von der Opposition, wird sie mit Regierungsmehrheit abgelehnt - um kurz darauf, leicht modifiziert, als eigene Vorlage eingebracht zu werden ... der dann wiederum die Opposition nicht zustimmt.

... oder wie bei der Wahl des Bundespräsidenten 2010, als Union und FDP den naheliegenden Gauk nicht wählten - weil er von der SPD vorgeschlagen wurde (was allerdings ebenfalls ein durchschaubares politisches Manöver war).

Tatsächlich hätte ich mir gewünscht, dass in so einer entscheidenden Frage früher ehrlicher öffentlich diskutiert statt taktiert worden wäre - und nicht erst, nachdem die Union die Wahl gewonnen hatte.

Was die Frage, ob die Schuldenbremse falsch oder richtig ist angeht, gab Umfragen, die besagen, dass die Mehrheit der Bevölkerung durchaus dafür ist, die Schuldenbremse zweckgebunden zu lockern, wenn also das Geld z.B. für die unübersehbar nötigen Verteidigungsausgaben verwendet wird, Verbesserungen der Infrastruktur und Bildung und Maßnahmen, die der Wirtschaft helfen. In diesem Rahmen wir die Regierung jetzt auch handeln.

Klar, dass der AfD das nicht gefällt, denn das letzte, was die gebrauchen kann, ist wirtschaftlicher Aufschwung.
Arizona
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Arizona »

SaintEx hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 12:42 Genau das ist zu befürchten und das hat überhaupt nichts mit angeborenem oder chronischem Pessimismus zu tun - im Gegenteil. Obwohl kein Fan der Union hätte ich mir wirklich gewünscht, daß Friedrich Merz konsequent und geradlinig vorgeht. Allein sein aus freien Stücken (bzw. aus Machtgier) gewählter Zickzack-Kurs und seine Liebäugelei mit der AfD dort, wo er es passend fand, sind verantwortlich für die große Skepsis innerhalb weiten Teilen der Bevölkerung (auch der zunächst wohlwollenden) schon zu Beginn seiner Amtszeit. Das wäre alles nicht nötig gewesen und hat unserer Demokratie nur geschadet.

Der Narzissmus des Jens Spahn wird es, wenn es denn so kommt, möglich machen, daß er eines Tages Vorsitzender des Juniorpartners in einer Koalition mit der AfD wird. Mehr wird dann für die Union nicht mehr drin sein, aber seinem Ego wird es reichen.
Tja wie jeder weiß ging Merz "heißer Flirt" mit der AfD bei der Abstimmung zum Zustrombegrenzungsgesetz für ihn und seine Partei gehörig nach hinten los. Zur Bundestagswahl nur kümmerlich 28% eingefahren, gleichzeitig hat er mit dieser Aktion ganz rechts und ganz links auch noch gestärkt. Ein Satz mit X, das war nix Herr Merz. Den Opportunisten Spahn sollte man ohnehin nicht für voll nehmen, der ähnelt allmählich immer mehr dem Söder, heute so und morgen so. Das altbekannte Fähnchen im Wind.
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Bielefeld09
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Bielefeld09 »

Moses hat geschrieben: Donnerstag 8. Mai 2025, 21:14 Und wieder zielsicher am Thema und an der Fragestellung vorbei - trotzdem, willkommen zurück
Stimmt. Es ist CSU. Sorry.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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sünnerklaas
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Astrocreep2000 hat geschrieben: Freitag 9. Mai 2025, 18:48 Ich halte es da mit Brecht: "Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch war."

Was mir an der Sache missfallen hat: Dass Merz schon lange vor der Wahl wusste, dass A falsch ist - aber nach außen weiterhin daran festhielt, weil er offenbar Angst hatte, ein Einlenken könne von Wählern womöglich noch als "Erfolg" der Ampel gewertet und an der Wahlurne honoriert werden.
Das hat etwas damit zu tun, dass man zur Strategie des Lagerdenkens zurückgekehrt ist.
Es gab in D eine Zeit, nämlich die Ära Merkel, in der Pragmatismus eine große Rolle spielte und auf breite Mehrheiten gesetzt wurde. Und da ist einiges richtig großes gerissen worden: Ich denke da z.B. an die Bewältigung der Bankenkrise im Rahmen der Subprimekrise. Inkl. massivster Absatzklemmen in der Automobilindustrie, einer gleichzeitig drohenden sehr schweren Krise am Bau und oben drauf noch drohender Bankruns. Die Krise hat man in den Griff bekommen und dabei noch den überwältigenden Teil der Gesellschaft mitgenommen. Der Wähler hat es goutiert. Ebenso den Ausstieg aus der Kernenergie. Nach Fukushima war endgültig klar, dass mit der Kernenergie in D kein Blumentopf zu gewinnen sei. Auch wenn einige auf die Entscheidung zutiefst beleidigt reagiert haben und bis heute beleidigt sind.

Um auf das Lagerdenken zurückzukommen: Konsensuale Entscheidungen sind für einen Teil der Bevölkerung immer unheimlich. Da müsse doch irgendwer Geheimes dahinter stehen. Man wolle Krawall und Streit in der Politik. Also Folklore.
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Eiskalt
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Eiskalt »

Keine Ahnung wo es sonst reinpasst, einen Merkelstrsng gibt es nicht:
Die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel ist trotz interner Warnungen und der vorherigen Krim-Annexion durch Russland dem Verkauf deutscher Gasspeicher an den russischen Staatskonzern Gazprom nicht entgegengetreten. Das geht aus internen Unterlagen des Kanzleramts hervor, deren Freigabe die "Süddeutsche Zeitung" juristisch erstritten hat.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-Merk ... 74116.html

Der nächste Beweis, das Merkel eine der schlechtesten Kanzler der Geschichte war.
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Cobra9
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Cobra9 »

Eiskalt hat geschrieben: Heute, 08:27 Keine Ahnung wo es sonst reinpasst, einen Merkelstrsng gibt es nicht:



https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-Merk ... 74116.html

Der nächste Beweis, das Merkel eine der schlechtesten Kanzler der Geschichte war.
Wer solche Berater hatt wie Merkel....VAD sag Ich nur....braucht sich nicht wundern :) Erich Vad..https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ ... 14288.html

Seine Einschätzung legendär 2022 ;)
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Tom Bombadil
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Tom Bombadil »

Eiskalt hat geschrieben: Heute, 08:27 Der nächste Beweis, das Merkel eine der schlechtesten Kanzler der Geschichte war.
Aber nicht doch. Immerhin ist sie die bisher beste Kanzlerin!
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Eiskalt
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Eiskalt »

Tom Bombadil hat geschrieben: Heute, 12:00 Aber nicht doch. Immerhin ist sie die bisher beste Kanzlerin!
Nimmt man alles zusammen war sie grottenschlecht.
Bedenkt man dann noch Ihre Worte, dass Sie immer als vom Ende her denkt, dann war sie im besten Fall grottenschlecht und im schlimmsten Fall Honecker‘s Rache.
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