Mindestlohn

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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Claud hat geschrieben: Donnerstag 27. März 2025, 20:57 Jipp. Gleiche Arbeit, gleicher Lohn.
Arbeitest du irgendwo, wo man Leistung bringen muss ?
Der Spruch "Gleicher Arbeit, gleicher Lohn" stimmt.....hat aber in der Diskussion um Mindestlohn nichts zu suchen.

Der festangestellte Kellner für 18,50 /Stunde ....er hat alles im Blick /sieht jedes leere Bierglas von weiten/ trägt geschickt auf und kann einen 5 man Tisch ,nach dem Essen, auf einmal abräumen ohne ein zweites mal zu laufen. Er kann kassieren, kennt die Speisekarte auswendig und lernt die "Neuen" an. Die Gäste sind glücklich und zufrieden....und und und
Die 18jährige Aushilfskraft die mit einem Teller Suppe wackelig und mit Scheuklappen zum Tisch läuft verdient NETO das gleiche Geld...... wo ist das gerecht, dass musst du mir erklären?
Gerne würde der Chef seinem Kellner 25 Euro pro Stunde bezahlen aber dann müsste er sein Geschäft nach kurzer Zeit aufgeben .....wie schon so viele Gastronomen.
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Claud
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 27. März 2025, 22:03 Arbeitest du irgendwo, wo man Leistung bringen muss ?
Spaghettimonster bewahre!
Der Spruch "Gleicher Arbeit, gleicher Lohn" stimmt.....hat aber in der Diskussion um Mindestlohn nichts zu suchen.
Warum stellst du dann eine rhetorische Frage dahingehend, obwohl es doch um die getätigte Arbeit geht? Wenn "gleiche Arbeit, gleicher Lohn" stimmt, wieso ist es dann relevant, ob diese Arbeit von einen Studenten oder jemand anderen getätigt wird?
Der festangestellte Kellner für 18,50 /Stunde ....er hat alles im Blick /sieht jedes leere Bierglas von weiten/ trägt geschickt auf und kann einen 5 man Tisch ,nach dem Essen, auf einmal abräumen ohne ein zweites mal zu laufen. Er kann kassieren, kennt die Speisekarte auswendig und lernt die "Neuen" an. Die Gäste sind glücklich und zufrieden....und und und
Die 18jährige Aushilfskraft die mit einem Teller Suppe wackelig und mit Scheuklappen zum Tisch läuft verdient NETO das gleiche Geld...... wo ist das gerecht, dass musst du mir erklären?
Gerne würde der Chef seinem Kellner 25 Euro pro Stunde bezahlen aber dann müsste er sein Geschäft nach kurzer Zeit aufgeben .....wie schon so viele Gastronomen.
Beim Mindestlohn geht es bekanntlich um das Minimum, was den Arbeitgeber nicht davon abhalten muss, entsprechend der Qualifikation, Leistung und erbrachten Qualität an Arbeit mehr zu zahlen. Kaum jemand wird die Leistung einer Fachkraft mit der einer Hilfskraft als gleichwertig betrachten, noch wird ein arbeitgeber damit auf Dauer gut fahren.
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JJazzGold
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Re: Mindestlohn

Beitrag von JJazzGold »

All mine hat geschrieben: Donnerstag 27. März 2025, 19:31 Naja, der Fairnesshalber möchte ich darauf hinweisen, das die lebensnotwendigen Zusatzleistungen für unterbezahlte Volltagstätige mit 40 Stundenwoche , nicht von den Mitgliedern der Kommission bezahlt wird, sondern vom Steuerzahler und es gehört zu den Aufgaben der Politik die Steuergelder vernünftig zu verwalten ( schon klar das es leider oftmals nicht der Fall ist ) , ich für meinen Teil bin nicht damit einverstanden, das von meinen Steuergeldern Aufstocker mit ner 40 Stunden Woche unterstützt werden müssen, weil sie so schlecht bezahlt werden, das sie trotz 40 Stunden Woche davon nicht leben können…..

Das müsste der Mindestlohn sein, die 40 Stundenwoche muss vom Verdienst her knapp über der Grenze zum Aufstocken liegen….
Entweder bleibt die Kommission bestehen, die ihren Sinn und Zweck hat, oder Parteien bestimmen zukünftig willkürlich den Mindestlohn. Dann sind wir demnächst bei EUR 25.- Mindestlohn, weil sich die linken Parteien gegenseitig im Wahlkampf überbieten.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 27. März 2025, 22:51 , weil sich die linken Parteien gegenseitig im Wahlkampf überbieten.
......es bleibt zu befürchten das der politische Einfluss auf die Kommission größer ist als viele denken.
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

3x schwarzer Kater hat geschrieben: Mittwoch 12. Juni 2024, 13:23 Von den SV-pflichtig Beschäftigten arbeiten nicht mal 3% zum Mindestlohn.
Wie kommt man den auf diese Zahl?
In Deutschland verdienen etwa 15,3 % der sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten einen Niedriglohn, der bei 13,04 € brutto pro Stunde beginnt. Dieser Wert liegt nur geringfügig über dem aktuellen gesetzlichen Mindestlohn von 12,82 € pro Stunde (Stand: 2025).
Es gibt keine Statistik, die genau bei 12,82 ansetzt, aber Fakt wird sein, es werden deutlich mehr sein als 3%.
Zuletzt geändert von Gody am Donnerstag 17. April 2025, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 27. März 2025, 22:51 Entweder bleibt die Kommission bestehen, die ihren Sinn und Zweck hat, oder Parteien bestimmen zukünftig willkürlich den Mindestlohn. Dann sind wir demnächst bei EUR 25.- Mindestlohn, weil sich die linken Parteien gegenseitig im Wahlkampf überbieten.

Oder wie lassen ganzen Spaß und kehren zum Modell der Dumpinglöhne wie zuvor zurück, wenn es nach dem Gusto einiger CDU Leute geht. Hat ja seinerzeit prima funktioniert, zumindest für einige wenige.
Nightrain
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Nightrain »

JJazzGold hat geschrieben: Donnerstag 27. März 2025, 22:51 Entweder bleibt die Kommission bestehen, die ihren Sinn und Zweck hat, oder Parteien bestimmen zukünftig willkürlich den Mindestlohn. Dann sind wir demnächst bei EUR 25.- Mindestlohn, weil sich die linken Parteien gegenseitig im Wahlkampf überbieten.
Ob die Kommission über ihren Zweck hinaus auch Sinn hat ist die Frage. Ich wäre eher für eine Lösung, die Sozialhilfe und Mindestlohn (ja, hier sollte man tunlichst nicht unabhängig werkeln) in Abhängigkeit zum beispielweise Durchschnittlohn setzt. Dann braucht sich niemand mehr die Köpfe dazu einschlagen.

Will eine Regierung Lohnsteigerungen im Niedriglohnsektor oder eine Erhöhung der Sozialleistungen, dann muss sie für Lohnsteigerungen aller Arbeitnehmer durch ordentliche Wirtschaftspolitik sorgen.
Läuft es konjunkturell für alle Deutschen schlecht, dann müssen auch alle den Gürtel enger schnallen.
"Man verhandelt nicht mit Terroristen. Man hört PEGIDA und AfD nicht zu. Man muss keine Rücksicht auf Impfskeptiker und Verschwörungstheoretiker nehmen." (Philipp Jessen)
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Nightrain hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 15:04 Ob die Kommission über ihren Zweck hinaus auch Sinn hat ist die Frage. Ich wäre eher für eine Lösung, die Sozialhilfe und Mindestlohn (ja, hier sollte man tunlichst nicht unabhängig werkeln) in Abhängigkeit zum beispielweise Durchschnittlohn setzt. Dann braucht sich niemand mehr die Köpfe dazu einschlagen.
Ganz genau . :thumbup:
Wir nehmen als Basis den Stundenlohn, der in Deutschland tatsächlich als armutsfest gilt – also ein Einkommen, das wirklich zum Leben reicht. Und genau das entspricht auch den EU-Vorgaben, die fordern, dass der Mindestlohn bei mind. 60 % des Medianlohns liegen soll.

Danach passen wir ihn jährlich automatisch an – nach dem Prinzip des verteilungsneutralen Spielraums. Das heißt: Es wird geschaut, wie viel wirtschaftlich drin ist, ohne die Lohnverteilung zu verschieben. Sachlich, berechenbar, ohne politisches Theater.

Diese sogenannte Mindestlohnkommission ist nämlich nichts anderes als eine politische Alibi-Veranstaltung – ein Feigenblatt. Sie entscheidet nicht objektiver, sondern einfach nur langsamer und willkürlicher – mit dem einzigen Ziel: Die Löhne kleinzuhalten, damit sich bloß niemand an einer fairen Bezahlung gewöhnt.

Seit der Einführung des Mindestlohns wird politisch mehr Energie darauf verwendet, ihn zu deckeln, als ihn wirklich wirksam zu machen. Anstatt eine vernünftige Ausgangsbasis zu schaffen und dann automatisch, sachlich und regelmäßig anzupassen – wie es z. B. bei Renten teilweise längst passiert.

Und wenn wir schon dabei sind: Diese automatischen Anpassungsmechanismen brauchen wir für alle sozialen Leistungen. Elterngeld, BAföG, Bürgergeld – sie müssen mindestens inflationssicher sein. Alles andere ist schleichende Entwertung und Aushöhlung des Sozialstaats. Jahr für Jahr.

Wer das nicht will, sollte wenigstens den Mut haben, offen zu sagen: „Wir wollen, dass ärmere Leute mit jedem Jahr ärmer werden.“ – Alles andere ist nur Nebelkerzenwerferei.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Nightrain »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 15:27 Wir nehmen als Basis den Stundenlohn, der in Deutschland tatsächlich als armutsfest gilt – also ein Einkommen, das wirklich zum Leben reicht. Und genau das entspricht auch den EU-Vorgaben, die fordern, dass der Mindestlohn bei mind. 60 % des Medianlohns liegen soll.
Lieber wie auch die EU als Möglichkeit empfiehlt zwischen 50% und 60% des Nettodurchschnittslohns bei Vollzeitarbeit. Das schiebt gleich noch übermäßigen Sozialabgaben einen Riegel vor und sorgt dafür, dass auch die Sozialleistungen sinken, wenn durch Tarifpartner Reduzierungen des Arbeitspensums bei Vollzeitarbeit ausgehandelt werden.

Die Nettolohnkürzung durch die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge hätte beispielsweise zu einer entsprechenden Kürzung des Bürgergelds führen müssen. Sonst wird die arbeitende Bevölkerung ungerecht belastet.
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Die Frage wird immer nur auf die höhe des Mindestlohns reduziert.

Viel wichtiger ist wer hat alles Anspruch auf Mindestlohn!

Wer Vollzeit Arbeitet soll auf jeden Fall gut von seinem Lohn leben können.....da ist 15 Euro schon knapp.

Aber wozu Mindestlohn für Studenten, Aushilfen, ausländische Erntehelfer und Minijobber ....die bekommen die 15 Euro sogar Netto. .....eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit!
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Arizona
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 15:27 Ganz genau . :thumbup:


Und wenn wir schon dabei sind: Diese automatischen Anpassungsmechanismen brauchen wir für alle sozialen Leistungen. Elterngeld, BAföG, Bürgergeld – sie müssen mindestens inflationssicher sein. Alles andere ist schleichende Entwertung und Aushöhlung des Sozialstaats. Jahr für Jahr.

Wer das nicht will, sollte wenigstens den Mut haben, offen zu sagen: „Wir wollen, dass ärmere Leute mit jedem Jahr ärmer werden.“ – Alles andere ist nur Nebelkerzenwerferei.
Dieser Mechanismus ist aber politisch nicht gewollt vor allem nicht von den Parteien des rechten Spektrums.
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Claud
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 15:56 ...

Aber wozu Mindestlohn für Studenten, Aushilfen, ausländische Erntehelfer und Minijobber ...
Weil gleiche Arbeit, gleicher Lohn.

.die bekommen die 15 Euro sogar Netto. .....eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit!
Führen Arbeitgeber Gehaltsgespräche neuerdings mit Nettozahlen?
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Claud hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 20:18 Weil gleiche Arbeit, gleicher Lohn.



Führen Arbeitgeber Gehaltsgespräche neuerdings mit Nettozahlen?
Gleiche Arbeit ........das hatten wir schon.....seit wann macht die ungelernte Studentenaushilfe die gleiche Arbeit wie die ausgebildete Bedienung ?
Gleiche Leistung gleicher Lohn wäre ok !

Die Abzüge von Minijobber werden zu 100 % vom Arbeitgeber übernommen....Also bekommt der Minijobber 15 Neto .....die ausgebildete Kraft für 18.50 Bruto bekommt 13 Euro irgendwas Netto.

Wer überhaupt keine Ahnung hat und sich mit dem Thema auch noch nicht beschäftigt hat sollte einfach nichts dazu schreiben .
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Claud
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 21:27 Gleiche Arbeit ........das hatten wir schon.....seit wann macht die ungelernte Studentenaushilfe die gleiche Arbeit wie die ausgebildete Bedienung ?
Gleiche Leistung gleicher Lohn wäre ok !
Wir hatten es bereits auch schon, das niemand dem Arbeitgeber davon abhält, die Vergütung der entsprechenden Leistung höher einzuordnen. Mindestlohn ist eine Abgrenzung nach unten, nach oben können alle Beteiligten frei agieren und einen Mehrwert in Qualifikation, Leistung und ähnlichen auch auf dem Lohnzettel Geltung erweisen.
Die Abzüge von Minijobber werden zu 100 % vom Arbeitgeber übernommen....Also bekommt der Minijobber 15 Neto .....die ausgebildete Kraft für 18.50 Bruto bekommt 13 Euro irgendwas Netto.
100% stimmt nicht, da es der Eigenanteil der RV hat es so an sich hat, dass er als Eigenanteil vom Arbeitnehmer gezahlt wird. ;)

Davon aber ab, ja, der Minijob ist eigentlich ein fremdes Objekt in unseren "Erwerbsgebilde". Die Idee hinter deren Einführung ist nachvollziehbar, irgendwann wird es jedoch schwer argumentativ durchzuziehen, wen man sich auf einmal mit sowas wie dem progressiven verhalten von Einkommenssteuer, unserer Sozialversicherung und Co rumprügeln muss.

Ich bin für eine Abschaffung. Du auch?

All dies hindert dich jetzt jedoch nicht daran, auf meine Frage einzugehen, seit wann Arbeitgeber ihre Löhne in Netto gegenüber Arbeitnehmer verhandeln?

Deine Argumentation ist ja dahingehend durchaus etwas eigen, weil sie zigst Gruppen in den selben Topf wirft. Oder schaut bei dir der ausländische Erntehelfer wirklich nur für ca 10 Stunden je Woche vorbei?

Wer überhaupt keine Ahnung hat und sich mit dem Thema auch noch nicht beschäftigt hat sollte einfach nichts dazu schreiben .
:)
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Claud hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 22:47
All dies hindert dich jetzt jedoch nicht daran, auf meine Frage einzugehen, seit wann Arbeitgeber ihre Löhne in Netto gegenüber Arbeitnehmer verhandeln?

:)
Ich bin tatsächlich Arbeitgeber : Hier in Deuschland wird selten ein Nettolohn ausgehandelt......kommt aber vor. Bei den Erntehelfern aus Polen und Rumänien ist es aber die Regel......die wollen nur wissen was unter dem Strich steht. Ich gebe die Zahl dann zum Steuerberater und der sagt mir was Brutto dabei raus kommt...... meine Helfer sind schon lange dabei ,über Mindestlohn liegt das immer.

Aber was tut das zur Sache?
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Claud
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

100wasser hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 23:16 Ich bin tatsächlich Arbeitgeber : Hier in Deuschland wird selten ein Nettolohn ausgehandelt......kommt aber vor.
Echt! Bei deutschen Arbeitnehmern?

Bei Verhandlung wird also vorab offengelegt, welche Steuerklasse, Krankenversicherung, ob man Kirchensteuerpflichtig ist und wie es mit Kinderfreibeträgen(PV) aussieht?

Nicht schlecht.

Wir hatte solche versuche auch, blocken sie aber ab. Brutto only.
Bei den Erntehelfern aus Polen und Rumänien ist es aber die Regel......die wollen nur wissen was unter dem Strich steht. Ich gebe die Zahl dann zum Steuerberater und der sagt mir was Brutto dabei raus kommt...... meine Helfer sind schon lange dabei ,über Mindestlohn liegt das immer.
Dies sei ihnen gegönnt. Ich verstehe jetzt aber nicht, wo dann dein Problem bezüglich des Mindestlohnes ist?
Aber was tut das zur Sache?
Es ergibt sich durch die Fälle, welche du als Beispiel in einen Satz genannt hast.
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100wasser
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Claud hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 23:43
Dies sei ihnen gegönnt. Ich verstehe jetzt aber nicht, wo dann dein Problem bezüglich des Mindestlohnes ist?

Bei 15 Euro Mindestlohn verdienen "neue" Erntehelfer genau so viel wie die leistungsfähigen langjährigen Erntehelfer.
Auch bei Erntehelfern, genau so wie bei Deutschen Auszubildenden , ist es so das man in den ersten Jahren nichts an den "NEUEN " verdient.
Nochmal .....gerne würde ich meinen Leuten 30 Euro geben....es geht aber leider nicht .....wir stehen in Konkurrenz mit dem Ausland.
Ich kann natürlich auch meinen Laden zu machen....mein Land verkaufen , mach mir ein geiles Leben und die Tomaten kommen aus Spanien.
.....mein Gott, was habt ihr nur für Vorstellungen.
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Claud
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 00:28 Bei 15 Euro Mindestlohn verdienen "neue" Erntehelfer genau so viel wie die leistungsfähigen langjährigen Erntehelfer.
Aber was hält dich davon ab, den "alten" Erntehelfern einen Stundenlohn von 16,50€ zu zahlen, wenn dies im Vergleich zu den neuen Kräften gerechtfertigt ist?

Ich weiß nicht, welche Produkte du verkaufst, aber ist es nicht dahingehend so,dass sich höhere Produktivität darin auch in der Marge darstellen lässt?
Auch bei Erntehelfern, genau so wie bei Deutschen Auszubildenden , ist es so das man in den ersten Jahren nichts an den "NEUEN " verdient.
Das ist je Gegebenheit unterschiedlich und ich selbst habe das früher auch so vertreten, bin heute aber anderer Meinung.

Ich kann da nur für unser Unternehmen sprechen, aber Azubis ab dem ersten Lehrjahr erzeugen "zumindest bei uns" einen Mehrwert, welchen wir auch an sie zurückgeben. Und selbst wenn nicht, gilt der Grundsatz, dass jene Azubis in ihrer Anfangszeit als Basis für die zukünftige Gewinnmöglichkeiten des Unternehmens stellen. Sie sind eine Investitionsausgabe.
Nochmal .....gerne würde ich meinen Leuten 30 Euro geben....es geht aber leider nicht .....wir stehen in Konkurrenz mit dem Ausland.
Bezüglich des Mindestlohnes ist dies jedoch kein Argument.


Ich kann natürlich auch meinen Laden zu machen....mein Land verkaufen , mach mir ein geiles Leben und die Tomaten kommen aus Spanien.
Dann ist dem so, dies seih dir gegönnt. Jemand anderes prügelt sich im Zweifel mit dem Mindestlohn rum, wenn er eine Bewirtschaftung durchführen mag.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von JJazzGold »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 00:28 Bei 15 Euro Mindestlohn verdienen "neue" Erntehelfer genau so viel wie die leistungsfähigen langjährigen Erntehelfer.
Auch bei Erntehelfern, genau so wie bei Deutschen Auszubildenden , ist es so das man in den ersten Jahren nichts an den "NEUEN " verdient.
Nochmal .....gerne würde ich meinen Leuten 30 Euro geben....es geht aber leider nicht .....wir stehen in Konkurrenz mit dem Ausland.
Ich kann natürlich auch meinen Laden zu machen....mein Land verkaufen , mach mir ein geiles Leben und die Tomaten kommen aus Spanien.
.....mein Gott, was habt ihr nur für Vorstellungen.
Sie müssen bei EUR 15,- Mindestlohn für jede Art von Beschäftigung die Preise für Ihre Konsumenten entsprechend hoch setzen.
Was immer Sie produzieren, wird Sie dann wahrscheinlich ein marokkanischer oder chinesischer Anbieter ausbooten.
Es sei denn, sie hätten einen zuverlässigen Kundenstamm, der die EUR 15,- Mindestlohn aus seiner Tasche bezahlt. Wenn er es denn kann.
Was im “Geiz ist geil“ Deutschland“ schwer vorstellbar ist.

Oder man zwingt den Konsumenten zunehmend dazu, selbst Hand anzulegen. Sprich, wo möglich online möglichst viele anfallenden Arbeiten selbst zu erledigen, oder sein Obst und Gemüse für drei Cent Preisnachlass selbst zu ernten und zur Kasse zu tragen.

Oder Sie investieren in Maschinen, die zu mehreren zeitgleich arbeiten und nur noch von einer ausgebildeten Person überwacht werden.

Fazit, entweder kommt man mit weniger Personal aus, welches entsprechend straffer arbeiten muss, oder man überlässt den Markt den ausländischen Konkurrenten, die mit wesentlich niedrigeren Personalkosten wesentlich kostengünstiger produzieren und anbieten können.
Oder man bindet den Konsumenten in den Arbeitsprozess ein. Das lässt sich bestimmt prima unter “natürlich leben“ vermarkten. Laden Sie medienträchtig einen SPD und einen Grünen Politiker zur Selbsternte-Show ein.
Oder man ersetzt Mensch mittelfristig kostengünstiger durch Maschine.

Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 08:32Oder man ersetzt Mensch mittelfristig kostengünstiger durch Maschine.
Wenn das alle so machen, haben wir eine Rekordarbeitslosigkeit. Und was haben wir dann durch den höheren Mindestlohn gewonnen? Nix.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Claud hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 23:43 Echt! Bei deutschen Arbeitnehmern?

Bei Verhandlung wird also vorab offengelegt, welche Steuerklasse, Krankenversicherung, ob man Kirchensteuerpflichtig ist und wie es mit Kinderfreibeträgen(PV) aussieht?

Nicht schlecht.

Wir hatte solche versuche auch, blocken sie aber ab. Brutto only
Wo ist denn das Problem ?, wenn ich einen einstellen will und der will wissen was Netto für ihn aus meinem Bruttoangebot rüberwächst, gebe ich seine Daten ins Lohnprogramm ein, bei uns L&G , muss ich ja sowieso wenn er bei mir anfangen würde und drücke einmal berechnen und schwupp hab ich ne fertige Lohnabrechnung, also ich brauche dafür 10-15Min. und ich bin Handwerksmeister kein Lohnbuchalter, der wäre sicherlich schneller….
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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Mendoza
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 00:28 Bei 15 Euro Mindestlohn verdienen "neue" Erntehelfer genau so viel wie die leistungsfähigen langjährigen Erntehelfer.
Auch bei Erntehelfern, genau so wie bei Deutschen Auszubildenden , ist es so das man in den ersten Jahren nichts an den "NEUEN " verdient.
Nochmal .....gerne würde ich meinen Leuten 30 Euro geben....es geht aber leider nicht .....wir stehen in Konkurrenz mit dem Ausland.
Ich kann natürlich auch meinen Laden zu machen....mein Land verkaufen , mach mir ein geiles Leben und die Tomaten kommen aus Spanien.
.....mein Gott, was habt ihr nur für Vorstellungen.
Normalerweise wird ein Erntehelfer auch nach Leistung bezahlt. Der Mindestlohn ist nur die Untergrenze. Ein guter Spargelstecher verdient also klar mehr als der unerfahrene. Und so ist es normalerweise überall üblich. Woanders, wo die Leistung nicht direkt berechenbar ist, da wird das über Gehaltsgruppen geregelt oder individuell mit dem Chef ausgehandelt.
Davon abgesehen sollte der ML weiter von der Mindestlohnkommission geregelt werden und die Politiker sollten aufhören da rein zu pfuschen. Ich kann nicht wahllos immer höhere MLe ausrufen nur um mich beliebt zu machen. Wohlstand per Knopfdruck funktioniert nicht. Nirgends.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

JJazzGold hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 08:32
Fazit, entweder kommt man mit weniger Personal aus, welches entsprechend straffer arbeiten muss, oder man überlässt den Markt den ausländischen Konkurrenten, die mit wesentlich niedrigeren Personalkosten wesentlich kostengünstiger produzieren und anbieten können.
Oder man bindet den Konsumenten in den Arbeitsprozess ein. Das lässt sich bestimmt prima unter “natürlich leben“ vermarkten. Laden Sie medienträchtig einen SPD und einen Grünen Politiker zur Selbsternte-Show ein.
Oder man ersetzt Mensch mittelfristig kostengünstiger durch Maschine.

Konsument mit einbinden geht leider nicht (ist schon oft probiert worden) .....die machen mehr kaputt und mehr Arbeit als es einbringt.
Es bleibt nur eine Lösung:
Maschinen kaufen! .....Wachsen oder weichen.
Am Ende überleben nur die Landwirtschaftlichen Betriebe die sich auf diese Spirale einlassen.
Familienbetriebe verschwinden und Agra-Konzerne wachsen heran. .....im Grunde das Gegenteil von dem was alle wollen.

Schuld daran sind die "Claud´s" dieser Welt.....also Leute die es einfach nicht kapieren.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Mendoza hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:13 Normalerweise wird ein Erntehelfer auch nach Leistung bezahlt.

Normalerweise?
Bei den Spargel-Bauern ist Akkordarbeit verbreitet .....ansonsten kenne ich hier keinen einzigen Kollegen der es so handhabt.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von JJazzGold »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:41 Konsument mit einbinden geht leider nicht (ist schon oft probiert worden) .....die machen mehr kaputt und mehr Arbeit als es einbringt.
Es bleibt nur eine Lösung:
Maschinen kaufen! .....Wachsen oder weichen.
Am Ende überleben nur die Landwirtschaftlichen Betriebe die sich auf diese Spirale einlassen.
Familienbetriebe verschwinden und Agra-Konzerne wachsen heran. .....im Grunde das Gegenteil von dem was alle wollen.

Schuld daran sind die "Claud´s" dieser Welt.....also Leute die es einfach nicht kapieren.
Das geht unseren Bauern hier ähnlich; etliche überlegen ob sie aufhören sollen, weil Kosten und Bürokratie einfach nicht mehr zu stemmen sind, sich aufgrund dessen immer weniger Nachwuchs für den Beruf interessiert und auch ungelerntes, saisonal rekrutiertes Personal dank SPD getriebener Mindestlohnspirale zu teuer wird.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Mendoza »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:51 Normalerweise?
Bei den Spargel-Bauern ist Akkordarbeit verbreitet .....ansonsten kenne ich hier keinen einzigen Kollegen der es so handhabt.
Wer Spargel sticht oder wer Erdbeeren pflückt da ist das Usus. Wer natürlich Trecker fährt oder im Hofladen an der Kasse steht, der kann nicht nach Akkord bezahlt werden. Da dürfte sich die Leistung aber auch nicht stark unterscheiden.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Mendoza hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:13 Davon abgesehen sollte der ML weiter von der Mindestlohnkommission geregelt werden und die Politiker sollten aufhören da rein zu pfuschen. Ich kann nicht wahllos immer höhere MLe ausrufen nur um mich beliebt zu machen. Wohlstand per Knopfdruck funktioniert nicht. Nirgends.
Mein Erleben ist, dass Bauern, die auf sogenante "Landarbeiter"/Saisonkräfte ist, vor allem darüber klagen, dass Arbeitskräfte in andere Branchen abwandern. Wo mehr, z.T. deutlich mehr gezahlt wird. Das ist allerdings nichts Neues. Mit dem Problem kämpft die Landwirtschaft schon seit Gründung der Bundesrepublik. Dagegenwirken konnte man nur via staatlicher Programme und Subventionen sowie der Beschaffung von saisonalen Arbeitskräften aus dem Ausland. Ohne diese Maßnahmen gäbe es weite Teile der Landwirtschaft in D schon lange nicht mehr.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Mendoza hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:13 Davon abgesehen sollte der ML weiter von der Mindestlohnkommission geregelt werden und die Politiker sollten aufhören da rein zu pfuschen.
Naja, wenn der Lohn so niedrig ist , das jemand trotz 40 Stunden Woche , so wenig verdient , das er davon nicht Leben kann muss der Staat von unseren Steuergeldern das ganze aufstocken und sorry ich bin nicht bereit dafür zu zahlen, das jemand seinem Mitarbeiter so wenig Geld für einen Vollzeit Job bezahlt das er jetzt oder später als Rentner nach über 45 Jahren Volltagsjob von unseren Steuergeldern noch Aufstockgelder erhalten muss. Diese Höhe muss der Mindestlohn sein und ja den muss der Staat vorgeben. Branchen in denen das nicht erreicht werden kann haben hier keine Zukunft , weil der Staat nicht auf Dauer die Branchen die das erwirtschaften , weiter ausquetschen kann durch extreme Steuer und Lohnnebenkosten, sonst sind die weg und dann geht der Staat Pleite, ganz einfache Betriebswirtschaft. Daher ganz klar pro staatlich errechnete Lohnuntergrenze, 2026 zwischen 14,60 bis 14,80 würde ich befürworten , unsere Facharbeiter in unserem Betrieb liegen bei 30€ Std. Notdienstzuschläge bei bis zu 350% , die Abzüge darauf sind gigantisch, das muss runter und das wird niemals funktionieren wenn Volltagsarbeitende noch zusätzlich von uns alimentiert werden müssen.

Zur Landwirtschaft, habe in der Verwandschaft Obstbauern, haben wir schon drüber diskutiert, meine Verwandten Zahlen zwischen 14 und 14,50 €, viel mehr geht nicht sagen sie (das war Ende 2024 beim Familientreffen) und das wird stimmen, sind ehrliche Leute , ihre Hauptsorge ist aber nicht das sie nächstes Jahr 50 Cent drauflegen müssen, sondern Leute zu bekommen, Deutsche gegen Null, Polen waren es immer , kommen aber immer weniger , wir haben zwar die letzten Jahre weit über 1 Mio. Zuwanderung gehabt, überwiegend fitte junge Männer, jedenfalls fahren sie überwiegend gut gestylt auf dem Roller durch die Fußgängerzone , aber die sind ja anscheinend alle völlig überqualifiziert und müssen auch noch von den Läden die funktionieren, mitfinanziert werden. Sorry Leute das funktioniert nicht mehr, die Kosten laufen aus dem Ruder , die größeren ziehen ins Ausland und die kleineren finden keine Nachfolger, weil verständlicherweise keiner 50-60 Stunden die Woche Asten will, wenn die Kohle die er erwirtschaftet zu einem großen Teil im System versickert, die Kosten müssen runter und da kann man nicht noch Dumping Löhne subventionieren…..
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

All mine hat geschrieben: Samstag 19. April 2025, 08:16 Naja, wenn der Lohn so niedrig ist , das jemand trotz 40 Stunden Woche , so wenig verdient , das er davon nicht Leben kann muss der Staat von unseren Steuergeldern das ganze aufstocken und sorry ich bin nicht bereit dafür zu zahlen, das jemand seinem Mitarbeiter so wenig Geld für einen Vollzeit Job bezahlt das er jetzt oder später als Rentner nach über 45 Jahren Volltagsjob von unseren Steuergeldern noch Aufstockgelder erhalten muss. Diese Höhe muss der Mindestlohn sein und ja den muss der Staat vorgeben. Branchen in denen das nicht erreicht werden kann haben hier keine Zukunft ,
Oder anders Arbeitgeber die nicht Mindestlohn zahlen können oder wollen haben auf dem freien Markt nichts zu suchen ( Sina Trinkwalder ). Die Subventionierung von Lohnkosten durch den Steuerzahler hat im übrigen mit Marktwirtschaft auch nichts zu tun.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

Arizona hat geschrieben: Samstag 19. April 2025, 09:15 Oder anders Arbeitgeber die nicht Mindestlohn zahlen können oder wollen haben auf dem freien Markt nichts zu suchen ( Sina Trinkwalder ). Die Subventionierung von Lohnkosten durch den Steuerzahler hat im übrigen mit Marktwirtschaft auch nichts zu tun.
Absolut richtig, es macht keinen Sinn den Niedriglohnsektor zu subventionieren, da er keinerlei Option hat langfristig in die Gewinnzone zu kommen, er wird eine ewige Kostenbelastung bleiben, Subventionen sollte man ausschließlich in Zukunftsorientierte Optionen investieren, für mich ganz klar Platz 1 , Strompreis runter, ich würde massiv subventionieren um die Energiestruktur auf Strom umzustellen soweit möglich, aber keinen Cent für Wärmepumpen oder E-Fahrzeuge direkt, die werden automatisch gekauft wenn der Strom günstig wird, da rentabel, Nebeneffekt wir werden attraktiv für Stromintensive Unternehmen, ich bin nur für Subventionen , in Systemrelevante und Zukunftsmärkte , alle anderen Subventionen in die Tonne , so schnell wie möglich den Strompreis runterbringen und massiv Bürokratie abbauen, die Kosten im öffentlichen Bereich sind viel zu hoch, wir haben auch definitiv keinen (Fach) Arbeitermangel mehr, wenn man mal die völlig unproduktiven Jobs im öffentlichen Bereich streichen würde, dann hätte man genug Manpower für die Bereiche wo Mitarbeiter fehlen, ansonsten sehe ich schwarz für unsere Republik…..
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn sich die Regierung querstellt, so dass keine kostengünstigen Häuser und Wohnungen gebaut werden können, wenn die Regierung in der schlimmsten Energiekrise seit 1973 Kraftwerke abschaltet, wenn sich die Regierung weigert, Steuern auf Strom, Benzin, Öl und Gas zu senken, dann sind es nicht die Arbeitgeber Schuld, wenn die Menschen immer weniger Geld in der Tasche haben.
Wer Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet, hat einen Bruttolohn von 2.220,42 EUR, dass da am Ende nur ca. 1.600 EUR netto rauskommen, ist auch nicht die Schuld der Unternehmer.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

All mine hat geschrieben: Samstag 19. April 2025, 08:16 die Kosten müssen runter und da kann man nicht noch Dumping Löhne subventionieren…..
Die Gelder aus den Kosten landen dann wieder anderswo.
Die Bauernproteste im Januar 2024 haben gezeigt: wird da auch irgendwo gestrichen, gibt es massivste Aufstände derer, die davon profitieren.
Die Bauernproteste haben ja dazu geführt, dass praktisch alle, die zuvor stets das Ende jeglicher Subventionen forderten, ihre Forderungen pronto und in rasantestem Tempo einkassiert haben.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

sünnerklaas hat geschrieben: Samstag 19. April 2025, 16:52
Die Bauernproteste im Januar 2024 haben gezeigt: wird da auch irgendwo gestrichen, gibt es massivste Aufstände derer, die davon profitieren.
Die Bauernproteste haben ja dazu geführt, dass praktisch alle, die zuvor stets das Ende jeglicher Subventionen forderten, ihre Forderungen pronto und in rasantestem Tempo einkassiert haben.
Vor allem Herr Lindner der sich damals an die Spitze der Bauernproteste stellte obwohl gerade er und seine Partei seit je her gegen Subventionen zu Felde ziehen, also gegen genau das wofür die Bauern ja eigentlich protestierten. Das dieser Move total unglaubwürdig war haben die Bürger aber verstanden.
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Claud
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

All mine hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 08:58 Wo ist denn das Problem ?, wenn ich einen einstellen will und der will wissen was Netto für ihn aus meinem Bruttoangebot rüberwächst, gebe ich seine Daten ins Lohnprogramm ein, bei uns L&G , muss ich ja sowieso wenn er bei mir anfangen würde und drücke einmal berechnen und schwupp hab ich ne fertige Lohnabrechnung, also ich brauche dafür 10-15Min. und ich bin Handwerksmeister kein Lohnbuchalter, der wäre sicherlich schneller….
Ich sehe es nicht als Problem, bin viel mehr überrascht, da es für mich vollkommen unüblich wirkt.

Rechnerisch kann solche Herangehensweise zwar schnell nen halben Euro Unterschied je Stunde ausmachen, aber da wir uns in der Diskussion nah am Mindestlohn bewegen und etwas über deren Höhe rumklagen wollen, soll man sich dahingehend einfach nicht so haben. :)
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:41...

Schuld daran sind die "Claud´s" dieser Welt.....also Leute die es einfach nicht kapieren.
Kapiert wird es, ich sehe es halt nur nicht ein.

Eigentlich wird von mir als Steuer. und Sozialbeitragszahler erwartet, hier für etwas in die Breche zu springen, was Aufgabe von dir bzw. deinen Kunden ist. Ich habe kein Problem damit, dieses zu tun, wenn irgend ein höherer kultureller oder versorgungstechnischer Zweck dahinter stehen solle, welcher durch den Markt einfach nicht darstellbar bzw. leistbar ist. Sollte es aber beispielsweise nur darum gehen, die Tomaten das Kilo 15 Cent günstiger zu halten, muss ich das einfach nicht kapieren und übe mich durchaus in etwas Verweigerung.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Claud »

All mine hat geschrieben: Samstag 19. April 2025, 08:16...
Zur Landwirtschaft, habe in der Verwandschaft Obstbauern, haben wir schon drüber diskutiert, meine Verwandten Zahlen zwischen 14 und 14,50 €, viel mehr geht nicht sagen sie (das war Ende 2024 beim Familientreffen) und das wird stimmen, sind ehrliche Leute , ihre Hauptsorge ist aber nicht das sie nächstes Jahr 50 Cent drauflegen müssen, sondern Leute zu bekommen, Deutsche gegen Null, Polen waren es immer , kommen aber immer weniger ,
Meine Freundin ist Polin, aus ihrer Familie ist ein Familienmitglied in der Vermittlung für ausländische Arbeitskräfte innerhalb Polens und angrenzender Staaten zuständig. Der Fachkräftemangel ist bei jeden Familientreffen Thema und der O-Ton ist immer gleich, dass die Polen ihr Land eigentlich nur noch dann verlassen, wenn es Richtung Skandinavien oder Benelux geht. Deutschland ist da inzwischen quasi abgeschrieben, weil es in der gesamten Gemengelage einfach unattraktiv ist. Wiederum bleiben auch viele weiter aus dem Osten stammenden Personalkräfte in Polen und auch Tschechien hängen, da sich dies einerseits natürlich aus der regionalen Nähe ergibt, jedoch andererseits das Lohngefälle in den eher einfachen Jobs nicht mehr bedeutsam genug ist, um diese längere Strecke mehr zu gehen.
wir haben zwar die letzten Jahre weit über 1 Mio. Zuwanderung gehabt, überwiegend fitte junge Männer, jedenfalls fahren sie überwiegend gut gestylt auf dem Roller durch die Fußgängerzone , aber die sind ja anscheinend alle völlig überqualifiziert und müssen auch noch von den Läden die funktionieren, mitfinanziert werden. Sorry Leute das funktioniert nicht mehr,
Das ist eine andere Baustelle.
die Kosten laufen aus dem Ruder , die größeren ziehen ins Ausland und die kleineren finden keine Nachfolger, weil verständlicherweise keiner 50-60 Stunden die Woche Asten will, wenn die Kohle die er erwirtschaftet zu einem großen Teil im System versickert, die Kosten müssen runter und da kann man nicht noch Dumping Löhne subventionieren…..
Right!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Claud hat geschrieben: Sonntag 20. April 2025, 20:06
Das ist eine andere Baustelle.
Zumal diejenigen, die auf Rollern unterwegs sind, in der Regel bereits Arbeit haben werden. Warum sollte jemand, der seinen Lebensunterhalt mit Arbeit bestreitet, noch auf Feldern arbeiten?
Aber das ist halt diese typische oberflächliche Augenwischerei: wer so und so aussieht, MÜSSE arbeitslos sein.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von All mine »

sünnerklaas hat geschrieben: Montag 21. April 2025, 11:28 Zumal diejenigen, die auf Rollern unterwegs sind, in der Regel bereits Arbeit haben werden.
You made my day :rofl:
Im Kapitalismus beuten Menschen die Menschen aus, im real existierenden Sozialismus ist es genau umgekehrt :rolleyes:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

All mine hat geschrieben: Montag 21. April 2025, 14:13 You made my day :rofl:
Woran machst Du das fest, dass die alle arbeitslos sind? Hast Du Zugang zu deren Jobcenter-Akten?
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Gody
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Nightrain hat geschrieben: Donnerstag 17. April 2025, 15:44 Lieber wie auch die EU als Möglichkeit empfiehlt zwischen 50% und 60% des Nettodurchschnittslohns bei Vollzeitarbeit. Das schiebt gleich noch übermäßigen Sozialabgaben einen Riegel vor und sorgt dafür, dass auch die Sozialleistungen sinken, wenn durch Tarifpartner Reduzierungen des Arbeitspensums bei Vollzeitarbeit ausgehandelt werden.

Die Nettolohnkürzung durch die Erhöhung der Krankenkassenbeiträge hätte beispielsweise zu einer entsprechenden Kürzung des Bürgergelds führen müssen. Sonst wird die arbeitende Bevölkerung ungerecht belastet.
Der Durchschnitt wird durch Top-Verdiener nach oben verzerrt und das Netto ist stark von politischen Entscheidungen abhängig (z. B. Steuern, Abgaben, Beitragsbemessungsgrenzen). Wenn man also den Mindestlohn daran koppelt, macht man ihn willkürlich und manipulierbar, genau das, was eigentlich vermieden werden sollte.
Der Medianlohn dagegen zeigt die Einkommensmittel, das ist fairer und näher an der Realität der Mehrheit. Genau deshalb empfiehlt die EU-Kommission mindestens 60 % des Medianlohns, nicht des Durchschnittslohns und schon gar nicht netto. Wer das aufweicht, betreibt Augenwischerei.
Zum zweiten Punkt: Es ist eine gefährliche Logik, wenn man sagt, Sozialleistungen müssten sinken, sobald Nettolöhne durch höhere Abgaben schrumpfen. Damit wird eine Spirale nach unten in Gang gesetzt: Erst werden Löhne gedrückt, dann Leistungen gekürzt, am Ende verlieren alle, die auf ein funktionierendes Sozialsystem angewiesen sind. Das ist keine Gerechtigkeit, das ist ein Rückzug des Sozialstaats.
Stattdessen brauchen wir verlässliche, inflationssichere und Armutsfeste Standards, sowohl beim Mindestlohn als auch bei den sozialen Leistungen. Und zwar unabhängig von parteipolitischem Zickzack oder kurzfristigen Beitragsanpassungen.

Die Logik hinter der Forderung, dass eine Erhöhung der Krankenkassenbeiträge für die Arbeitnehmenden automatisch zu einer Kürzung des Bürgergeldes führen müsse, ist schlichtweg falsch. Denn soziale Leistungen und Löhne sind zwei völlig verschiedene Dinge, die nicht einfach gleich behandelt werden können. Wenn man diese gleichsetzt, riskiert man, die Schwächeren noch weiter zu belasten.

Der Gedanke, dass die arbeitende Bevölkerung und Bürgergeldempfänger bei jeder Maßnahme gleich behandelt werden müssen, ist also nicht korrekt. Sie haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse und Ausgleichsmechanismen. Arbeitende Menschen sind direkt von Steuern und Abgaben betroffen, während Sozialleistungen gezielt dazu da sind, Menschen in finanziellen Notlagen zu unterstützen – eine Kürzung dieser Leistungen würde die bereits Benachteiligten nur noch weiter in die Armut treiben.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

100wasser hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 00:28 Nochmal .....gerne würde ich meinen Leuten 30 Euro geben....es geht aber leider nicht .....wir stehen in Konkurrenz mit dem Ausland.
Ich kann natürlich auch meinen Laden zu machen....mein Land verkaufen , mach mir ein geiles Leben und die Tomaten kommen aus Spanien.
.....mein Gott, was habt ihr nur für Vorstellungen.
Ja, das nennt sich Wandel, und genau das passiert ständig in der Wirtschaft. Wir können nicht einfach die Textilindustrie wieder in Deutschland ansiedeln und Menschen zu Armutslöhnen T-Shirts nähen lassen, nur um ein paar Euro zu sparen. Es geht nicht darum, zurückzublicken, sondern vorwärts zu denken. Wir müssen uns fragen, wie wir fairen Wohlstand schaffen können, der auch nachhaltig ist, für uns und für die Menschen, die in diesem Land leben.

Natürlich steht jeder in Konkurrenz mit dem Ausland, aber das bedeutet nicht, dass wir uns in den Wettbewerb um den niedrigsten Preis stürzen müssen, auf Kosten der Arbeiter oder des Sozialstaats. Wir brauchen faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen, die es den Menschen ermöglichen, ein gutes Leben zu führen, ohne dabei im internationalen Wettbewerb hinten anzustehen. Besser für alle und nicht nur für die, die eh schon alles haben.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 14:47 Ja, das nennt sich Wandel, und genau das passiert ständig in der Wirtschaft. Wir können nicht einfach die Textilindustrie wieder in Deutschland ansiedeln und Menschen zu Armutslöhnen T-Shirts nähen lassen, nur um ein paar Euro zu sparen. Es geht nicht darum, zurückzublicken, sondern vorwärts zu denken. Wir müssen uns fragen, wie wir fairen Wohlstand schaffen können, der auch nachhaltig ist, für uns und für die Menschen, die in diesem Land leben.

Natürlich steht jeder in Konkurrenz mit dem Ausland, aber das bedeutet nicht, dass wir uns in den Wettbewerb um den niedrigsten Preis stürzen müssen, auf Kosten der Arbeiter oder des Sozialstaat.
Dieser Absatz müsste als Denkanstoße im Norizheft jeses politischen Entscheidungsträgers stehen. Respekt :thumbup:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Tom Bombadil hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 08:53 Wenn das alle so machen, haben wir eine Rekordarbeitslosigkeit. Und was haben wir dann durch den höheren Mindestlohn gewonnen? Nix.
Das ist eine Nebelkerze. Diese Schwarzmalerei ignoriert völlig, dass ein höherer Mindestlohn nicht zu massiven Jobverlusten führt. Es gibt genug Beispiele, dass Länder mit einem höheren Mindestlohn wirtschaftlich profitieren, weil die Kaufkraft steigt und mehr konsumiert wird.

Die Angst vor Arbeitslosigkeit ist einfach unrealistisch. Unternehmen, die den Mindestlohn zahlen, können auf eine stabilere Kundschaft und wachsende Nachfrage zählen. Und was haben wir durch den höheren Mindestlohn gewonnen? Mehr fair bezahlte Arbeit und eine stärkere Wirtschaft – ganz im Gegensatz zu der Vorstellung, dass alles zusammenbricht.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Gody »

Mendoza hat geschrieben: Freitag 18. April 2025, 09:13
Davon abgesehen sollte der ML weiter von der Mindestlohnkommission geregelt werden und die Politiker sollten aufhören da rein zu pfuschen. Ich kann nicht wahllos immer höhere MLe ausrufen nur um mich beliebt zu machen. Wohlstand per Knopfdruck funktioniert nicht. Nirgends.
Die Mindestlohnkommission ist in meinen Augen absolut inkompetent. Statt endlich klare, faire und realistische Anpassungen vorzunehmen, wird hier nur hin- und hergewurschtelt, ohne wirklich etwas zu verändern. Politiker sollen aufhören, sich hinter der Kommission zu verstecken, um sich beliebt zu machen, und den Mindestlohn endlich vernünftig und automatisch anpassen – ohne politisches Theater! Wohlstand entsteht nicht durch Beliebigkeit, sondern durch gerechte Löhne, die den realen Lebenshaltungskosten gerecht werden. Die Kommission versagt hier auf ganzer Linie.

Und die politischen Anpassungen gibts jetzt nur, weil der Mindestlohn von Anfang an kleingerechnet worden ist und nichts daran zu Verbessern, der AFD in Zukunft wieder mal mehr Wasser gibt, weil untere Einkommensbezieher wählen zunehmend AFD, was auch irrational ist, aber das ist ein anders Thema
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 15:05 Die Mindestlohnkommission ist in meinen Augen absolut inkompetent. Statt endlich klare, faire und realistische Anpassungen vorzunehmen, wird hier nur hin- und hergewurschtelt, ohne wirklich etwas zu verändern. Politiker sollen aufhören, sich hinter der Kommission zu verstecken, um sich beliebt zu machen, und den Mindestlohn endlich vernünftig und automatisch anpassen – ohne politisches Theater! Wohlstand entsteht nicht durch Beliebigkeit, sondern durch gerechte Löhne, die den realen Lebenshaltungskosten gerecht werden. Die Kommission versagt hier auf ganzer Linie.
Gibt es nicht den Spruch: "Wenn du nicht mehr weiter weißt und versinkst im Wie? und Warum? Dann gründe doch ein Gremium". Auch das ist so typisch deutsch.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 14:47
Natürlich steht jeder in Konkurrenz mit dem Ausland, aber das bedeutet nicht, dass wir uns in den Wettbewerb um den niedrigsten Preis stürzen müssen, auf Kosten der Arbeiter oder des Sozialstaats.
Es ist zum Brechen, dass das Verhalten sowohl der Verbraucher als auch der Politik so verlogen und von Heuchelei geprägt ist.
Wir produzieren nach höchsten deutschen Standards – sei es in Bezug auf Löhne, Pflanzenschutz oder die Ausstattung unserer Sanitäranlagen, die selbstredend getrennt für Männer und Frauen sind. Zu all dem kommt eine Vielzahl an Zertifizierungen und einer endlosen Dokumentationspflicht hinzu, alles im Namen des "Verbraucherschutzes" und "Arbeitsschutzes". Schließlich streben wir danach, sozial verantwortlich zu handeln.

Doch stehen die Verbraucher dann an der Kasse und sehen, dass spanische Tomaten nur die Hälfte kosten, scheint all das auf einmal in den Hintergrund zu rücken. Die Tatsache, dass marokkanische Feldarbeiter unter ausbeuterischen Bedingungen für einen Hungerlohn von vier Euro die Stunde schuften, oder dass Pestizide eingesetzt werden, die in Deutschland schon lange verboten sind, wird ignoriert. Hauptsache, die Preise sind billig billig billig. An dieser Stelle endet das soziale Engagement vieler Menschen – der Blick richtet sich nur noch auf den eigenen Geldbeutel.

Für den Staat hingegen verliert der Verbraucherschutz ebenfalls an Bedeutung. Egal, welche Standards das EU-Exportland hat alles darf unhinterfragt in die deutschen Verkaufsregale gelangen und von den "guten" Deutschen konsumiert werden. Diese Doppelmoral zeigt, wie schnell das Bekenntnis zu sozialen Werten in den Hintergrund gedrängt wird, sobald es um den eigenen Vorteil geht.
Frei nach dem Motto:
was geht mich das an nur weil ich die Tomaten kaufe... Scheiß auf den armen Marokkaner der ist so weit weg...... Pflanzenschutzanzug braucht der auch nicht .....und erst recht keine getrennten Toiletten.

Wenn dann irgendwann alles aus dem Ausland kommt weil unsere Firmen kaputt reglementiert und bevormundet wurden wird ,bei dem nächsten Zwischenfall, die Einsicht kommen das es ein Fehler war.

Nach Corona wurde ja schon festgestellt wie blöd es ist wenn wir ganze Industriezweige ins Ausland verlagert und uns abhängig gemacht haben.

Also ....nix gelernt weiter so......verlagern wir auch die Nahrungsmittelindustrie ins Ausland....hurra

Und nochmal...... Mindestlohn für jeden Vollzeit-Arbeiter : JA unbedingt!

Mindestlohn für jeden Erntehelfer jede Aushilfe und jede ungelernte Studentenkraft: Nein !!
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Re: Mindestlohn

Beitrag von 100wasser »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 15:05
Wohlstand entsteht nicht durch Beliebigkeit, sondern durch gerechte Löhne, die den realen Lebenshaltungskosten gerecht werden.
Genau !....warum sollte man sich den Wohlstand erarbeiten wenn man ihn doch auch verteilen kann . Das da noch Keiner drauf gekommen ist......super :thumbup:
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Re: Mindestlohn

Beitrag von sünnerklaas »

Gody hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 14:56 Das ist eine Nebelkerze. Diese Schwarzmalerei ignoriert völlig, dass ein höherer Mindestlohn nicht zu massiven Jobverlusten führt.
Das ist eher eine typische Neid- und Gerechtigkeitsdebatte, die da entfacht werden soll. Schon bei der Einführung des Mindestlohns wurde mit Massenentlassungen und mit dem "Gang ins Ausland" gedroht. Das ganze erwies sich dann als laues Lüftchen. Niemand hat entlassen, praktisch keiner ist wegen des Mindestlohns ins Ausland gegangen. Und die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich auch signifikant verringert.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von Arizona »

sünnerklaas hat geschrieben: Donnerstag 24. April 2025, 18:29 Das ist eher eine typische Neid- und Gerechtigkeitsdebatte, die da entfacht werden soll. Schon bei der Einführung des Mindestlohns wurde mit Massenentlassungen
Es ist im Grunde die gleiche Strategie wie z.b. CDU und FDP in der Bürgergeld Debatte oder beim Thema Finanzpolitik verfolgt haben. Sozialneid schüren, Halb- und Unwahrheit in die Welt setzen, um so beim Volke populär zu werden. Ansonsten drohe nämlich der Untergang des Abendlandes, mit anderen Worten als vermeintliche Parteien der Mitte das "Erfolgsmodell" von linken und rechten Populisten zu übernehmen.
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Re: Mindestlohn

Beitrag von JJazzGold »

Wenn die SPD den Mindestlohn festsetzt, dann kann die Kommission aufgelöst werden.
Wir brauchen keine SPD Alibi-Kommissionen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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