Leistungsgesellschaft

In diesem Forum werden Themen rund um die sozialen Sicherungsysteme diskutiert.
Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

Moderator: Moderatoren Forum 1

Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 41534
Registriert: Dienstag 17. Juli 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von relativ »

denkmal hat geschrieben: Donnerstag 23. Mai 2024, 08:07 Dann nenne es meinetwegen anders. Du möchtest die subjektive Sicht der Beteiligten durch eine subjektive Sicht von Vielen (Nicht-Beteiligten) ersetzen, oder? Wer soll am Ende denn festlegen, was so ein Manager, Arzt,... verdienen darf, wenn nicht die Beteiligten? Der Staat?
Natürlich gibt es auch eine Differenz zwischen der (bilateralen) Vergütung von Leistungen und der gesellschaftlichen Akzeptanz dieser Vergütungen.
Man muss die Schafe nur in Stellung bringen "four legs good, two legs bad" ;)
Nunja das gilt in einer Demokratie dann ja für jedwede Entscheidung , ob jetzt bei der Wahl der vielen, bezüglich der Wahlprogramme der Parteien, oder der Politiker und Entscheider selbst.
Die Akzeptanz wäre vermutlich einfach nur Größer und nicht damit man mich falsch versteht, es geht nicht darum alles gleich zu machen, sondern darum zu erkennen , was eine Gesellschaft im Kern zusammenhält und genau diesen Kern auch zu schützen und zu pudern...
Ich sehe das so, unsere Gesellschaft ermöglicht es vielen Leuten , gut bis sehr gut zu verdienen und sie schützt ihr Vermögen und ihren Status, es sollte im eigenen Interesse dieser Personemn liegen, welche ja auch von dieser Gesellschaft diesem Land stark profitieren bzw. profitiert haben, daß dies auch so bleibt. Klappt das alte Verteilsystem nicht mehr so gut um die Gesellschaft zusammenzuhalten, sollte man m.M. schleunigst umdenken. Das Problem vieler beteiligten Entscheider ist ja mom. , daß man schnell dort landet wo, "die eine Krähe der anderen kein Auge raushackt", welches dann wohl etwas die Sicht aufs große Ganze vernebelt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Kölner1302
Beiträge: 4139
Registriert: Sonntag 10. Juni 2018, 18:44

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Kölner1302 »

Die Leistungsgesellschaft gibt's nicht mehr.
Die Vermehrung des Vermögens geschieht überwiegend durch Erbschaft und Hochzeit.
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

Kölner1302 hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 12:44 Die Vermehrung des Vermögens geschieht überwiegend durch Erbschaft und Hochzeit.
Durch ehrliche Arbeit jedenfalls nicht mehr. Das stimmt. Dafür sind die Steuern und Abgaben zu hoch, um ernsthaft Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen... :(
Benutzeravatar
Mendoza
Beiträge: 3685
Registriert: Samstag 14. Juli 2018, 06:28

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Mendoza »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 15:19 Durch ehrliche Arbeit jedenfalls nicht mehr. Das stimmt. Dafür sind die Steuern und Abgaben zu hoch, um ernsthaft Vermögen aufzubauen und für das Alter vorzusorgen... :(
Schön. Na dann könnt ihr ja alle aufhören zu arbeiten und darauf warten, dass euch das Geld von selbst in den Schoss fällt. Ich und vermutlich viele andere, haben den Großteil der Mittel für das Haus durch Arbeit erworben. Mit eurem Fatalismus wäre ich nicht weit gekommen.
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21347
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 16:02 Ich und vermutlich viele andere, haben den Großteil der Mittel für das Haus durch Arbeit erworben. Mit eurem Fatalismus wäre ich nicht weit gekommen.
Wer das gemacht hat, sieht sich gut und gerne mit einer kleinbürgerlich-libertären Neidkampagne von der Sorte "ausgedachter Klatsch und Tratsch" konfrontiert: bestimmt wären da noch andere, "dubiose" Geldquellen im Spiel gewesen!" - "Wer weiß, wer da alles noch dahintersteckt!" - "Person ABC soll ja bei den Freimaurern/Rosenkreuzern/Illuminaten sein!" - "Sicherlich Geldwäsche!" usw. usf.. ;)
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

Mendoza hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 16:02 Ich und vermutlich viele andere, haben den Großteil der Mittel für das Haus durch Arbeit erworben. Mit eurem Fatalismus wäre ich nicht weit gekommen.
Erst mal gönne ich jedem das, was er sich erarbeitet hat. Dazu gehört harte Arbeit und wohl auch, sich zu überlegen, was man im Leben möchte. Die einen eben ein Haus, die anderen viel reisen... viele kommen aber einfach nicht mehr über die Runden. Wer gut verdient, sieht, wie hoch die Abgaben sind. Wer sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, und gut verdient, wird mit der Januar-Abrechnung feststellen, dass er nicht nur an Kaufkraft verliert, sondern sogar nominell an Nettoeinkommen.

Was ich kritisieren, ist, dass der Staat sich an dem, was die Menschen erarbeiten, zu sehr gütlich tut.
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 17:48 kleinbürgerlich-libertären Neidkampagne
Wer libertär ist, ist nicht neidisch. Und wer neidisch ist, kann nicht libertär sein.
Aber es stimmt natürlich, dass Leute, die sich etwas erarbeitet haben, hierzulande nicht selten komisch beäugt werden. :(
Schnitter
Beiträge: 22246
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Schnitter »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 19:41 Wer sozialversicherungspflichtig beschäftigt ist, und gut verdient, wird mit der Januar-Abrechnung feststellen, dass er nicht nur an Kaufkraft verliert, sondern sogar nominell an Nettoeinkommen.
Kennst du eine seriöse Seite auf der man sich das basierend auf dem Bruttomonatslohn und den Familienverhältnissen im Vergleich zu 24 rechnen lassen kann ?

Dummerweise zähle ich tatsächlich zu denen die offensichtlich mehr zahlen werden. Aber die 40 € oder so im Monat werde ich wohl verknüsern können.
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

Schnitter hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 19:59 Kennst du eine seriöse Seite auf der man sich das basierend auf dem Bruttomonatslohn und den Familienverhältnissen im Vergleich zu 24 rechnen lassen kann ?
https://www.brutto-netto-rechner.info/ habe ich bislang immer benutzt.
Schnitter hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 19:59 Dummerweise zähle ich tatsächlich zu denen die offensichtlich mehr zahlen werden. Aber die 40 € oder so im Monat werde ich wohl verknüsern können.
Ein falsches Signal ist es trotzdem. Kaufkraftverlust und dann noch weniger in der Tasche...
Schnitter
Beiträge: 22246
Registriert: Dienstag 7. Februar 2012, 15:02

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Schnitter »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 20:09 https://www.brutto-netto-rechner.info/ habe ich bislang immer benutzt.
Danke, wenn das alles stimmt sind es ca. 60 € im Monat. Dafür ist mein Kindergeld, der Kinderfreibetrag und der Grundfreibetrag gestiegen. Mal auf die Steuerabrechnung 25 schauen was da unter dem Strich rauskommt
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17331
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von firlefanz11 »

sünnerklaas hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 17:48 "Wer weiß, wer da alles noch dahintersteckt!" - "Person ABC soll ja bei den Freimaurern/Rosenkreuzern/Illuminaten sein!" - "Sicherlich Geldwäsche!" usw. usf.. ;)
Ich hab ABC mit dem TEUFEL tanzen sehen...!!! :x
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17331
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von firlefanz11 »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 19:41 Was ich kritisieren, ist, dass der Staat sich an dem, was die Menschen erarbeiten, zu sehr gütlich tut.
Nennt man gemeinhin Kleptokratie...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 10:06 Nennt man gemeinhin Kleptokratie...
So ist es... Robert Habeck hat grad vorgeschlagen, Kapitalerträge mit Sozialabgaben zu belasten... es wird immer frecher. :(
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17331
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von firlefanz11 »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 20:09 https://www.brutto-netto-rechner.info/ habe ich bislang immer benutzt.
Ich hab Den hier benutzt:
https://interaktiv.morgenpost.de/inflat ... en-preise/
Ein falsches Signal ist es trotzdem. Kaufkraftverlust und dann noch weniger in der Tasche...
Weshalb die FDP ja auch so dahinter her war zumindest mal die kalte Progression zu kompensieren...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 17331
Registriert: Montag 10. September 2012, 13:18

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von firlefanz11 »

deggial hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 10:20 So ist es... Robert Habeck hat grad vorgeschlagen, Kapitalerträge mit Sozialabgaben zu belasten... es wird immer frecher. :(
Ja, ja... Linke umverteilungsfantasien... :rolleyes:
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
sünnerklaas
Beiträge: 21347
Registriert: Donnerstag 10. August 2017, 15:41

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von sünnerklaas »

deggial hat geschrieben: Sonntag 12. Januar 2025, 19:43 Wer libertär ist, ist nicht neidisch. Und wer neidisch ist, kann nicht libertär sein.
Ein schönes Beispiel für das Palmströmsche Prinzip:
"Drum so schließt er messerscharf,
dass nicht sein kann, was nicht sein darf!" ;)
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Skull »

deggial hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 10:20
So ist es... Robert Habeck hat grad vorgeschlagen, Kapitalerträge mit Sozialabgaben zu belasten...
es wird immer frecher.
Nö. Auch wenn ich selbst davon nicht viel halte.

Zum einen sind solche Vorschläge und Ideen alles anderes als neu.
Die werden immer mal wieder von bestimmter Seite angedacht.
Somit wird es nicht „immer frecher“.

Zum anderen würde dass dann ja nur bis zu den Beitragsbemessungsgrenzen gelten. :D

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

Skull hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 11:40 Somit wird es nicht „immer frecher“.
Fair. :D
Zum anderen würde dass dann ja nur bis zu den Beitragsbemessungsgrenzen gelten. :D
Oh, wow. Da ist Habeck sich wohl selbst auf den Leim gegangen - und ich gleich mit. Das stimmt natürlich. Es sei denn, bei Kapitalerträgen schafft man das ab.

Bei Selbstständigen und Unternehmern fehlt wahrscheinlich sogar die Besteuerungsgrundlage, sofern die nicht freiwillig gesetzlich krankenversichert sind.
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

firlefanz11 hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 10:22 Weshalb die FDP ja auch so dahinter her war zumindest mal die kalte Progression zu kompensieren...
Ja… umso komischer, dass das so vielen Beschäftigten egal ist…
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Skull »

deggial hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 19:05
Oh, wow. Da ist Habeck sich wohl selbst auf den Leim gegangen - und ich gleich mit.

[…]
Zu viele Politiker äussern sich zu oft…unausgegoren…zu Dingen, wo sie selbst nicht wirklich im Bilde sind.

Und das sehe ausdrücklich…parteiübergreifend. :D

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
deggial
Beiträge: 1220
Registriert: Samstag 9. November 2024, 23:06

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von deggial »

Skull hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 20:19 Zu viele Politiker äussern sich zu oft…unausgegoren…zu Dingen, wo sie selbst nicht wirklich im Bilde sind.
Absolut. Die scheuen sich aber oft auch vor wirklichen Reformen. Wer Rente oder Gesundheit wirklich sanieren will, macht sich wahrscheinlich wenig Freunde - oder kann begnadet kommunizieren.

Wer einfach viel arbeitet und gut verdient, bekommt zu wenig Lob und zu häufig ein fiskal- oder sozialpolitisches Fadenkreuz auf die Stirn gemalt.
Benutzeravatar
Bogdan
Beiträge: 4571
Registriert: Montag 23. Januar 2023, 14:41
Kontaktdaten:

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Bogdan »

Skull hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 11:40 Nö. Auch wenn ich selbst davon nicht viel halte.

Zum einen sind solche Vorschläge und Ideen alles anderes als neu.
Die werden immer mal wieder von bestimmter Seite angedacht.
Somit wird es nicht „immer frecher“.

Zum anderen würde das dann ja nur bis zu den Beitragsbemessungsgrenzen gelten. :D

mfg
Welcher Grund wird eigentlich angeführt, die
Beitragsbemessungsgrenze aufrechtzuerhalten? :?:
Eine persönlich-abwertende Bemerkung gegenüber einem anderen User
zeigt die Unfähigkeit, einen sachlichen Disput zu führen.
Aktiver Friedenshetzer
Benutzeravatar
Skull
Moderator
Beiträge: 28896
Registriert: Donnerstag 12. April 2012, 22:22
user title: woaussie
Wohnort: NRW / ST

Re: Leistungsgesellschaft

Beitrag von Skull »

Bogdan hat geschrieben: Montag 13. Januar 2025, 21:46
Welcher Grund wird eigentlich angeführt, die
Beitragsbemessungsgrenze aufrechtzuerhalten?
Weil es keinen Sinn macht auf einem Einkommen von mtl. „100.000“ Euro SV zu bezahlen.

Und wenn Du dem widersprechen willst, denke mal darüber nach,

-dass bei der RV und AV dann auch entsprechend höhere Ansprüche entstehen
-grundsätzlich der Arbeitgeber ja dann auch die Hälfte zu zahlen hätte

Und falls Du das dann wiederum ändern wolltest, (Viel zahlen, begrenzt Rente, Arbeitslosengeld)
sollte man dann zukünftig von einer SV-Steuer reden, und die Sozialpartnerschaft
von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleich ganz aufkündigen.

Ich bin ein Verfechter der steigenden Steuerprogression und bejahe dieses „Leistungsprinzip“.

Dann aber noch zusätzlich SV ins Unendliche drauf zu packen,
halte ich für kontraproduktiv und durchaus „leistungshemmend“.

mfg
Man dient für Lohn und liebt sich für Geschenke
Antworten