Stromversorgung

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H2O
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Re: Stromversorgung

Beitrag von H2O »

Heute in der Gazeta Wyborcza aufgeschnappt: Ab 8. Februar 2025 werden sich die baltischen Republiken von dem gemeinsamen Stromnetz mit Rußland und Belarus (BRELL) abtrennen und Teil des kontinentaleuropäischen Verbundnetzes werden. Litauen hat diesen Schritt gemeinsam mit Polen schon vollzogen. Dieser Schritt wurde an langer Hand schon zu Zeiten des Kommissionspräsidenten Junker vorbereitet.
https://wyborcza.biz/biznes/7,179190,31 ... 4-L.2.maly
Ogłoszono datę niezależności energetycznej państw bałtyckich. Święto także dla Polski
  • Das Datum der Energieunabhängigkeit der baltischen Staaten wurde verkündet. Feiertag auch für Polen
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H2O
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Re: Stromversorgung

Beitrag von H2O »

Und noch einer aus de Gazeta Wyborcza heute:
https://wyborcza.biz/biznes/7,179190,31 ... B.3-L.3.zw
A to tylko element większej, zielonej całości i kolejna rekordowa inwestycja OZE (Reuters nie podaje ile kosztowała).

Chiny zdominowały zielone technologie, nie tylko budują, ale i inwestują najwięcej w rozwiązania przyszłości, które uniezależnią Pekin od dostaw surowców - choćby z Rosji, z której po wybuchu wojny w Ukrainie Chiny zaczęły w jeszcze większym stopniu importować gaz. W perspektywie kilku dekad, Rosja stanie się Chinom niepotrzebna.
  • Und das ist nur ein Teil eines größeren grünen Ganzen und eine weitere Rekordinvestition in erneuerbare Energien (Reuters sagt nicht, wie viel sie gekostet hat).

    China dominiert die grüne Technologie und baut nicht nur, sondern investiert auch am meisten in Lösungen für die Zukunft, die Peking unabhängig von Rohstofflieferungen machen werden - wenn auch nur von Russland, aus dem China nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine begonnen hat, in noch größerem Umfang Gas zu importieren. In der Perspektive einiger Jahrzehnte wird Russland für China überflüssig werden.
Das Vorgehen nenne ich zielstrebig... Respekt!

Noch ein hübscher Fund aus dem selben Beitrag in der Gazeta Wyborczq:
Chińska zielona pięść miażdży Europę
  • Chinas grüne Faust zerquetscht Europa
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walter_52
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Re: Stromversorgung

Beitrag von walter_52 »

Grüne Energie haben wir eigentlich bereits reichlich. Was fehlt, ist das wichtigste Element, die Speicher.

Aber auch diesbezüglich geht es vorwärts. Einerseits rüsten die Privathaushalte auf und nach, und andererseits kommen jetzt auch die ersten richtigen Großspeicheranlagen. Zwar nicht in Deutschland, aber immerhin in Europa.

Auch in Deutschland stehen Firmen Schlange. Hier scheiterst es an endlosen Bewilligungsverfahren...
Zuletzt geändert von walter_52 am Donnerstag 6. März 2025, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Pythagoratlos

Re: Stromversorgung

Beitrag von Pythagoratlos »

meinst du Pumpspeicherwerke, Redox-Flow-Batterien,
Solarwerke mit Salzblöcken ?
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Emin
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Re: Stromversorgung

Beitrag von Emin »

walter_52 hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 11:54 Grüne Energie haben wir eigentlich bereits reichlich. Was fehlt, ist das wichtigste Element, die Speicher.

Aber auch diesbezüglich geht es vorwärts. Einerseits rüsten die Privathaushalte auf und nach, und andererseits kommen jetzt auch die ersten richtigen Großspeicheranlagen. Zwar nicht in Deutschland, aber immerhin in Europa.

Auch in Deutschland stehen Firmen Schlange. Hier scheiterst es an endlosen Bewilligungsverfahren...
Ich glaube du bist dir nicht ganz bewusst, wie gering diese Speichermenge ist bzw wie groß ein Langzeitspeicher eigentlich sein müsste. Es ist völlig utopisch das mit Batterien bewerkstelligen zu wollen. Das ist so unsinnig wie eine Brücke aus Butterkeksen bauen zu wollen.
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Kamikaze
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Re: Stromversorgung

Beitrag von Kamikaze »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 12:53 Langzeitspeicher
Warum fangen wir nicht erst mal mit einer Stunde oder einer lauen Sommernacht an, und sehen dann weiter?
Das dauert sicherlich alleine schon 5+ Jahre, bis das realisiert ist und läuft.
Vor 5 Jahren waren die technischen Voraussetzungen noch ganz andere. Warum sollte es in den kommenden 5 Jahren nicht ebenso sein?
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
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relativ
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Re: Stromversorgung

Beitrag von relativ »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 12:53 Ich glaube du bist dir nicht ganz bewusst, wie gering diese Speichermenge ist bzw wie groß ein Langzeitspeicher eigentlich sein müsste. Es ist völlig utopisch das mit Batterien bewerkstelligen zu wollen. Das ist so unsinnig wie eine Brücke aus Butterkeksen bauen zu wollen.
Mir ist es völlig schleierhaft wie du diesbezüglich auf das Wort utopisch kommst. Es liegen doch schon etliche Vorschläge auf den Tisch und neue Innovationen gibt es auch. Dazu kommt noch bessere Verknügfung des Stromnetzes z.B. auch innerhalb Europas ect.pp.
Da von Utopisch zu reden klingt etwas nach ideologischer Verbohrtheit.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Rei
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Re: Stromversorgung

Beitrag von Rei »

relativ hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 13:05 Mir ist es völlig schleierhaft wie du diesbezüglich auf das Wort utopisch kommst. Es liegen doch schon etliche Vorschläge auf den Tisch und neue Innovationen gibt es auch. Dazu kommt noch bessere Verknügfung des Stromnetzes z.B. auch innerhalb Europas ect.pp.
Da von Utopisch zu reden klingt etwas nach ideologischer Verbohrtheit.
Das ändert nichts daran, dass die zu speichernde Menge im Falle bereits einer kurzen Dunkelflaute gigantisch ist und Größenordnungen über dem liegt, was in absehbarer Zeit an Kapazitäten vorhanden ist.
Pythagoratlos

Re: Stromversorgung

Beitrag von Pythagoratlos »

Rei hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 15:10 Das ändert nichts daran, dass die zu speichernde Menge im Falle bereits einer kurzen Dunkelflaute gigantisch ist und Größenordnungen über dem liegt, was in absehbarer Zeit an Kapazitäten vorhanden ist.
hab ich nicht ausgerechnet.
Fakt ist, es gibt bei erneuerbaren Energien das Problem das Gewinnung und Verbrauch nicht das gleiche Zeitfenster haben.

Welche Optionen existieren überhaupt?

- Mein Haus ist zum Beispiel komplett unabhängig. Hab kein Stromnetzanschluss und es funktioniert.
- E-Autos haben eigene Speicher
- Wasserstoff ist ein Energiespeicher (leider uneffektiv)

Man kann also kleine Mengen dezentral speichern. Wie gross Klein sein darf ist noch zu ermitteln.
In Spanien kann man auch virtuelle Speicher nutzen.

Man kann auch durch bewussten Umgang mit den Verbrauchszeiten nachsteuern.
Im Haushalt zum Beispiel, grössere Verbrauchen benutzen wir nur wenn die Sonne scheint. Das kann man sich leicht angewöhnen.

Im grossen Massstab gibt es Verbundnetze.
In anderen Ländern gibt es ja auch noch grünen Atomstrom. :D
Rei
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Re: Stromversorgung

Beitrag von Rei »

Die Privathaushalte sind auch weniger das Problem. Das Problem ist die Industrie bzw. der öffentliche Bedarf.
Und da kommt es dann ganz drauf an, welche Strategie man fährt. Können wir uns z.B. 100% auf Frankreich verlassen, wenn dort eine Marine Le Pen an der Macht ist? Es gibt da sehr viele Unbekannte.

Ich vermute, ohne fossiles Backup werden wir die nächsten 50 Jahre nicht auskommen. Ist aber auch nicht so schlimm, solange wir den Anteil immer weiter reduzieren. Wir müssen ja nicht zwangsweise auf 0 kommen.
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walter_52
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Re: Stromversorgung

Beitrag von walter_52 »

Emin hat geschrieben: Donnerstag 6. März 2025, 12:53 Ich glaube du bist dir nicht ganz bewusst, wie gering diese Speichermenge ist bzw wie groß ein Langzeitspeicher eigentlich sein müsste. Es ist völlig utopisch das mit Batterien bewerkstelligen zu wollen. Das ist so unsinnig wie eine Brücke aus Butterkeksen bauen zu wollen.
Es kommt immer drauf an, was Du erwartest. 2,5 Mio Haushalte während zwei Stunden mit Strom zu versorgen ist nicht Nichts. Wenn man nun das Ding auf die Spitzenbelastungen ausrichtet und damit beispielsweise Dunkelflauten mit tägl. 10% des Speichervolumens abfedert, dann hat dies natürlich schon einen Einfluss, insbesondere auf die Strompreispolitik. Ja, daneben brauchen wir weiterhin fossile Brennstoffe für längere Dunkelflauten, Dieser Anteil wird aber sehr schnell abnehmen, wenn die neuen Möglichkeiten wie bidirektionales laden auch in Gesetze gefasst werden. Ab diesem Moment lohnen sich beispielsweise größere Stromspeicher im Privathaushaltsbereich . Folge sind weniger Abregulierungen von Windparks, für welche wir ja auch wieder bezahlen. Ich finde, zu diesem ganzen Thema ist sehr viel im Fluss . Das ist spannend.

Unterschätzt wir dabei die Entwicklung im Bereich Solarenergie in Privathaushalten. Diese Haushalte koppeln sich nach und nach weitestgehend vom Netz ab, wie hier auch schon erwähnt wurde. Das funktioniert auch bis zu einem Eigenversorgungsgrad von rund 70% in modern gebauten Mehrfamilienhäusern... Eigentlich alles tolle Entwicklungen und wenn man ehrlich ist, erst seit 2021 richtig im Gange....
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el loco
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Re: Stromversorgung

Beitrag von el loco »

Der Ausbau der Stromnetze stößt auf ein unerwartetes Hindernis. Plötzlich fehlt es an einem Gerät, das bisher als selbstverständlich verfügbar galt.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 38635.html


Tja, da hat man einfach mal die Trafos vergessen. :)
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Wenn eine Katze im Kuhstall Junge bekommt, sind es auch keine Kälber!
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Kamikaze
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Re: Stromversorgung

Beitrag von Kamikaze »

"Eine aktuelle Studie des Übertragungsnetzbetreibers kommt zu dem Schluss, dass eine Neuregelung der Gebotszonen finanzielle Vorteile bringen könnte.
[...]
Ohne diese hält er jedoch die Energiewende für schwierig. Dadurch würde länger an Großkraftwerken festgehalten. Der Ausbau von Batteriespeichern und aus regionalen Erzeugern von erneuerbaren Energien werde gebremst."
https://www.heise.de/news/Uebertragungs ... 65016.html

"Dass wir einen XXL-Business-Case für marktfähige Speicher in Deutschland haben, zeigen die von pv magazine ermittelten über 340 Gigawatt an Netzanfragen. Das entspricht Investitionsabsichten von über 120 Milliarden Euro. Und für die Investoren buchstäblich „Schlange stehen“.
[...]
„Ich verstehe die Geschäftsmodelle nicht“, gibt beispielsweise ein Vorstand eines Übertragungsnetzbetreibers im Januar 2025 ungewohnt offen zu.
[...]
Langfristszenarien und Netzentwicklungspläne komplett neu durchrechnen und endlich ALLE Speicher-Use-Cases abbilden (ich wette, dann sparen wir ein paar hundert Milliarden Euro). Die Lücken im EnWG, EEG und anderen Gesetzen für Speicher im Rahmen der 100-Tage-Gesetzgebung schließen. Entsprechende Verfahren in der Bundesnetzagentur abbilden, gegebenenfalls Musterverträge für flexible Verträge. Es gilt, eine vollständige Netztransparenz für die Fachebenen herzustellen."
https://www.pv-magazine.de/2025/04/28/v ... rt-metern/
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

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