Tom Bombadil hat geschrieben: ↑Dienstag 8. August 2023, 16:57
Wenn man mit EE Strom grünen Wasserstoff herstellt dann betreibt man Wärmepumpen mit fossilem Strom?
OMG, vllt. solltest du lesen und verstehen, was ich geschrieben habe: "Man könnte aber auch die vorhandenen EE-Anlagen dazu nutzen, man bräuchte sie dann nicht abzuschalten oder den erzeugten Strom ins Ausland verschenken bzw. noch dafür zu bezahlen, dass die den Strom nehmen."
Hier ist eindeutig die Rede von Strom, den wir in dem Moment nicht selber brauchen
Aber vielleicht solltest Du Dich erstmal kundig machen, bevor Du uns etwas vorrechnen möchtest!?!
Richtig ist, daß 1kg Wasserstoff 39,6 Kilowattstunden Energie freisetzt - also recht ergibig ist. Richtig ist auch, daß Wasserstoff ohne Rückstände verbrennt und keine Schadstoffe freisetzt - bei der Verbrennung entsteht lediglich reines Wasser.
Allerdings benötigt man zur Wasserstofferzeugung in modernen Elektrolyse-Anlagen ... um grünen Wasserstoff zu erzeugen, Strom aus regenerativen Energien. Um 1kg Wasserstoff zu erzeugen, sind rund 53 Kilowattstunden Strom notwendig. Es entsteht also ein Verlust von rund 26 Prozent. Andersherum: Der Wirkungsgrad der Elektrolyse liegt demnach aktuell bei rund 74 Prozent.
Momentan
(2022) benötigen wir Strom von etwa 550 TWh. Der Stromverbrauch entfällt zu mehr als einem Viertel auf die Industrie
(28%) - wobei die Chemische Industrie die meiste Energie benötigt ... mit einem Anteil von 29,8 %. Etwa drei Viertel des gesamten industriellen Energieverbrauchs benötigen energieintensive Industriezweige - also etwa 105 TWh.
Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 510 TWh Strom aus inländischer Produktion in das Stromnetz eingespeist, wobei die erneuerbaren Energien in einer Größenordnung zu dieser Zeit mit etwa 46,2 Prozent beitrugen - 233,9 TWh. Davon leistete die Windenergie mit einem Ertrag von 125,3 Mrd. kWh den größten Beitrag zur Stromerzeugung.
So und nun möchtest Du uns erzählen, daß mit grünem Strom
(125,3 TWh) Wasserstoff für die energieintensive Industriezweige
(ca. 105 TWh) hergestellt werden soll ... kann, mit einem Verlust von rund 26 Prozent. Und gleichzeitig soll der grüne Strom auch uns
"normalen" Verbrauchern zur Verfügung stehen?
Gut, zur Not importieren wir französich AKW-Strom.
Viel Spaß beim Nachrechnen und adäquatem logischen und seriösen genarumentieren!
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)