Ich gebe Dir insofer Recht, als daß der Zusatz
"politischer" fehlt. Vom Grundsatz her ist es aber egal, ob nun
"politischer" oder anders geartet: Extremismus bleibt nunmal eine Ablehnung staatlicher Gewalt.
Kritikaster hat geschrieben:HIER diskutieren wir (siehe Strangthema) "Öko"-Extremismus, der sich, da hast Du Recht, in Aktivitäten manifestiert, die sich jenseits der gesellschaftlich akzeptierten Protestformen bewegen.
Schon die Aufmachung dieser Diskussion war mir recht suspekt - aber nun ...
Wie gesagt: Ich verurteile einige Maßnahmen der Letzten Generation ebenfalls - sie erscheinen mir kontraproduktiv für das Problem des Klimawandels, wie ich etwa die Flughafen-Demonstration der Fridays for Future seinerzeit ebenso beurteilt habe. Schon einige Maßnahmen der damaligen Atomkraftgegner - die sich im Protest gegen Castortransport an Gleise gekettet haben, habe ich ebenso abgelehnt. Aus diesen Protestlern ... aus dieser Bewegung sind teilweise die GRÜNEN hevorgegangen.
Kritikaster hat geschrieben: Im Zuge dieser "Proteste" werden gezielt und geplant Straftaten begangen. Es zeigen sich also zumindest Ansätze dafür, rechtsstaatliche Grundsätze (oder geltendes Recht) abzulehnen.
Betrachten wir es dochmal nüchtern. DIe Demonstrationen der Fridays for Future haben doch außer ein wenig Lob seitens Politik und Wissenschaft wenig bis nichts gebracht. In der Logik der Protestierer müssen nun, um verstärkte Aufmerksamkeit zu bekommen, auch stärkere, besondere Maßnahmen getroffen werden. Dies könnte in einer sich selber verstärkenden Spirale enden. Daß nun Maximalforderungen aufgestellt werden
(9-Euro-Ticket, Tempolimit) und, wie in demokratischem Sinne nunmal üblich, Kompromisse nicht möglich zu sein scheinen, macht auch mich nachdenklich und betroffen. Maximalforderungen aber scheinen in der derzeitigen Gesellschaft üblicher Konsens zu sein. Auch deswegen drängt sich mir der Vergleich zu Gewerkschaften auf.
Nun aber dem Problem der
"Klimakleber" Herr zu werden, indem man die Akteure verbal herabsetzt, wie es etwa der frühere Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer getan hat
("Klima-RAF" - "Sperrt diese Klima-Kriminellen einfach weg!") oder Jens Spahn
("das ist aber am Ende Planwirtschaft, die im Extremfall in eine Klimadiktatur führt") bzw. der
"sich selber verstärkenden Spirale" zu begegnen, indem, wie es Politik gerne tut:
"Alles ignorieren!", wird's nicht bringen ... wird es letztlich nur weiter verschlimmern.
"Ich teile Ihre Meinung nicht, ich werde aber bis zu meinem letzten Atemzug kämpfen, daß Sie Ihre Meinung frei äußern können." (Voltaire)