Man hätte damit viel früher anfangen müssen. Ich sehe nicht, wie man das jetzt noch bewältigen könnte. Es gibt ja noch nichtmal eine Infrastruktur, um in industriellem Maßstab regenerativen Wasserstoff zu erzeugen oder gar ihn anschließend in E-Fuels umzuwandeln. Wenn diese technologische Infrastruktur fertig ist, wird selbst meine heute noch moderne Gasheizung überaltert und austauschwürdig sein. Wir sind 20 Jahr zu spät dran.Vongole hat geschrieben: ↑Freitag 24. März 2023, 20:01 Der Zug ist überhaupt nicht abgefahren, wie kommst du drauf? E-Fuels sind weiterhin ein Thema, z.B. auch für den Betrieb von Ölheizungen:
https://www.suedwestenergie.de/e-fuels/heizen
Für die "Sondernutzungen" (Schifffahrt, Flugverkehr etc...) unerlässlich. Aber als Brückentechnologie für die Allgemeinheit nicht mehr nutzbar. Es gibt keine Möglichkeit mehr, das zu ändern. Dabei wäre es möglich und außerordentlich sinnvoll gewesen. Nur ein Beispiel: Deutschland fördert heute die Anschaffung von E-Autos mit 8000 Euro. Eine Investitionen von nichtmal 3000 Euro würde ausreichen, um einen aktuell rumfahrenden Benziner auf dem Betrieb mit regenerativ erzeugtem und klimaneutralem "synthetischen" Erdgas umzurüsten. Und betrachte es mal aus Verbrauchersicht: Selbst wenn ich 8000 Euro Staatszuschuss bekomme, kostet mich ein E-Auto immer noch mindestens 20.000 Euro. Die erwähnten 3000 Euro für die Umrüstung hätten sehr viele Menschen in diesem Land noch stemmen können, zumal sich das sogar rentiert hätte. Ich hatte mal ein Erdgas-Auto. Da galt: Tanken für die Hälfte des normalen Preises. Das ist nur alles sinnfrei gewesen, weil niemand daran gedacht hat, vielleicht regenerativ erzeugtes synthetisches Erdgas herzustellen und die nötige Infrastruktur zu schaffen. In meinem Landkreis gibt es genau eine Erdgastankstelle. Im Nachbarlandkreis genau eine weitere. Und es gibt in weitem Umkreis keine einzige Autowerkstatt, in der an Erdgas-Fahrzeugen gearbeitet werden darf.
Es wird die Technologie geben, aber sie wird der Masse der Bevölkerung nichts mehr nutzen. Sie kommt mindestens 20 Jahre zu spät.
Der grundlegende Fehler lag darin, dass sich nie jemand ernsthaft Gedanken darüber gemacht hat, wie man regenerativ erzeugte Energie "speicherbar" machen kann. Was macht man denn mit der Energie, die in Spitzenzeiten nicht mehr ins Stromnetz passt? Man vergeudet sie, indem man die Windräder und Solaranlagen abschaltet. Man schaltet sie damit in genau den Zeiten ab, in denen die Anlagen besonders effizient arbeiten.
Okay, E-Fuels sind nun "legalisiert" worden. Aber was ist denn damit gewonnen? Nichts. Es gibt nämlich fast keine E-Fuels und gar keine großtechnisch nutzbaren Verfahren, um sie zu erzeugen. Das Problem ist einfach vom falschen Ende her angegangen worden. Man hätte mit der Steigerung der Erzeugung beginnen müssen. Dann hätte es diesen Streit auf EU-Ebene gar nicht gegeben. Niemand wäre auf die Idee gekommen, einen existierenden klimaneutralen Energieträger zu verbieten.