schokoschendrezki hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Oktober 2022, 15:36
Was heißt: Schließe nicht von dir auf andere. Wo habe ich in dem fraglichen Beitrag von etwas anderem geredet als über mich? Ich habe nicht im Geringsten ein Interesse daran, mich "zum Maß der Dinge" zu machen, sondern, genau im Gegenteil, mich von allem Kollektivistischen, Kommunitaristischen absondern zu wollen.
Tust du aber!
schokoschendrezki hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Oktober 2022, 15:36Soll ich mich wirklich nachträglich, nach 50 Jahren dafür entschuldigen, dass ich unter dem Eindruck einer in weiten Teilen gleichgeschalteten DDR-Wirklichkeit versucht habe, mir meine eigene Lebenswirklichkeit zu konstruieren?
Du sollst dich für gar nichts entschuldigen, du sollst uns aber auch
keinen vom Pferd erzählen!
Eine Gleichschaltung wurde zwar versucht, gab es jedoch de facto nicht, weiul jeder gelernt hatte zwei Meinungen zu haben - eine, die er in der Öffentlichkeit äußerte und eine private.
Jeder - wirklich jeder einzelne hat versucht sich seine Individualität zu bewahren.
schokoschendrezki hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Oktober 2022, 15:36
Durch meinen Vater war ich meine ganze Kindheit und Jugend hindurch in eine Atmosphäre hineingewachsen, in der Literatur eine zentrale Rolle spielte. Zum eigenen Selbstverständnis. Zur "Beschäftigung mit sich selbst" wie Du schreibst. Zur Selbstkonstruktion.
Aber nicht Jules Verne oder Thor Heyerdahl sondern vor allem Lyrik, nicht nur deutschsprachige. Und eben auch Trakl oder Kafka.
Tja siehste und genau das ist der Punkt, den ich dir nicht abkaufe, dass du bereits mit 13/14 Jahren über die geistige Reife verfügt hast, die genannten zu verstehen.
Auch in meiner Familie spielte Literatur eine große Rolle. Meine Eltern verfügten über eine umfangreiche Büchersammlung, Bücher gehörten zu den häufigsten Geschenken, die ich bekam und trotzdem haben meine Eltern nicht versucht, mich in eine bestimmte Richtung zu lenken. Wäre ihnen, nebenbei gesagt, auch nicht gelungen. Mit 13/14 habe ich die "Ilias" gelesen, die "Odyssee", die "Edda" oder das "Ramayana", je nach
Gemütslage, die Lederstrumpferzählungen, die Kummerow-Trilogie.
Später waren es Romane von Johannes Tralow oder allgemein historische Romane und wiederum etwas später habe ich mich mit den historischen Zusammenhängen beschäftigt, die die Grundlage für die Erzählungen bildeten. Jules Verne oder Thor Heyerdahl habe ich erst sehr viel später gelesen.
schokoschendrezki hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Oktober 2022, 15:36Erstens: Wenn Du auch nur einen Moment überlegst, müsstest du eigentlich zu der Erkenntnis kommen, dass niemand, kein Mensch sich über einen langen Zeitraum hinweg an einem Diskussionsforum beteiligt, nur um irgendeine Fakeperson zu konstruieren.
Gerade weil ich deine Überheblichkeit kenne, gerade weil ich deine Ablehung von allem, was mit Zugehörigkeit, Geinschaft etc kenne, traue ich dir zu, dass du uns Märchen erzählst ...
schokoschendrezki hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Oktober 2022, 15:36Zweitens: Du hast offensichtlich einfach keine Vorstellung davon, wie vielgestaltig die Welt auch im geographischen Nahbereich ist. Dass es dort Lebensrealitäten gibt, die so überhaupt nicht dem entsprechen, was du für "normal" und eben für die Regel hältst.
Du hast nicht die geringste Ahnung davon, was ich mir alles vorstellen kann. Aber glaub mir, ich verfüge über genug Lebenserfahrung, um zu erkennen, was als
"normal" betrachtet wird und was der Regel entspricht. Dazu gehört jedoch auch, dass dein radikaler Individualismus, deine Ablehnung all dessen, was mit Zugehörigkeit, Gemeinschaft etc zu tun hat, eben NICHT normal ist, im Umkehrschluss weiß ich jedoch auch, dass Zugehörigkeit(sgefühl), Gemeinschaft(sgefühl) nicht zwingend etwas mit Kollektivismus zu tun hat bzw haben muss.
schokoschendrezki hat geschrieben: ↑Mittwoch 19. Oktober 2022, 15:36Schließe doch nicht immer von dem, was du für "normal" hältst darauf, dass dies auch für andere Menschen der Normalzustand ist. Bei dir gehts ja noch einen Schritt weiter: Dass dies auch für andere Menschen der Normalzustand
zu sein hat. Frei nach dem Motto "Deutschland Normal".
Tja genau das ist dein Problem, dass du nicht begreifen kannst oder willst, dass für mich genau DAS der Normalzustand ist, was auch für die Mehrheit der Menschen der Normalzustand ist, weil die Mehrheit der Menschen ist wie ich, NICHT so wie du. DU bist der Außeneiter, der
aus der Reihe tanzt, der auf Biegen und Brechen anders sein will, NICHT ich.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen