Überbevölkerung

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Corella
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Corella »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 06:07 Unfassbar, was du hier für eine Ignoranz zeigst. :D

Soso, die Frauen werden also schwanger. Wie die Jungfrau Maria. Und sie besitzen weltweit jede Freiheit zur Selbstbestimmung, Familienplanung, Verhütung, Bildung. :D :rolleyes:

Traurig, dass du dem Mythos aufsitzt, die Überbevölkerung sei ein Mythos. Was für eine Resistenz gegenüber allem, was andere user an Quellen posten.
Wer von 15 Milliarden Menschen träumt, hat jeden Traum von intakter Natur und Tierwelt aufgegeben, geschweige denn von einem menschenwürdigen Dasein mit Platz, Licht und Luft. :|

https://irinainhongkong.files.wordpress ... g-city.jpg
Vereinfachungen helfen aber nicht, bergen eher die Gefahr, dümmere Gedanken anzuregen. Fatalismus oder "die Armen sind Schuld, kannste nix machen"!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Chico Junias hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 20:57 Die Grenze ist schon heute mehr als deutlich überschritten, natürlich ist Überbevölkerung ein gewaltiges Problem in jeglicher Hinsicht. Wenn dann dann noch ein Lebensstil gepflegt wird der nur so Ressourcen vernichtet, Klima und Umwelt schädigt, ein Lebensstil wie er in den wohlhabenden Ländern gepflegt dann verschärft das die vielfältigen Probleme noch zusätzlich. Wenn jeder Erdenbürger so leben würde wie ein Durchschnittsdeutscher wir bräuchten 3 Erden und dieser Fakt zeigt dass wir so nicht ewig weiter machen können.
Ressourcen können garnicht "vernichtet" werden. Gut, das ist eine allseits bekannte Trivialwahrheit. Was passiert wenn Müll einschließlich prinzipiell essbarer Substanzen ins Meer gekippt wird: Ressourcen werden entwertet. Sie sind nicht mehr nutzbar. Dieser ebenfalls bekannte Vorgang der Energieentwertung bzw. Entropieerhöhung hat aber noch einen zweiten Teil, den man nicht vergessen darf: Ohne Wiederzuführung von Energie steigt die Entropie. Eine Küche räumt sich nicht von selbst wieder auf. Man kann aber hineingehen und sie mit Energieeinsatz aufräumen. Nun ist aber Energie überreichlich vorhanden. Bzw. dieser (ungelenkte) Energieüberschuss ist ein mindestens ebenso großes Problem wie der Nahrungsmittelmangel.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Erasmus hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 19:50 :thumbup:

Exakt. Das könnte man auch als Signatur verwenden.
Vergleiche dazu den Begriff "Überalterung" (der Gesellschaft). Der demografisch korrekte Begriff lautet "Alterung der Gesellschaft". Der Unterschied zwischen "Alterung" und "Überalterung" der Gesellschaft besteht darin, dass zweiterer Begriff politisch-ideologisch aufgeladen oder mindestens aufladbar ist. In einer überalterten Gesellschaft liegt der Schluss nahe, Menschen ab Alter x behutsam einzuschläfern. Solange bis sie nicht mehr überaltert sondern nur noch gealtert ist.
Wirtschaftsweiser Bert Rürup hat geschrieben: Eine Gesellschaft könne nicht überaltern, sondern allenfalls altern ...
https://de.wikipedia.org/wiki/Alterung_ ... %B6lkerung

Eine Gesellschaft kann unter Umständen sogar vergreist sein. Nun gut. Dann ist sie es eben und man muss zusehen, wie man damit zurecht kommt.

Die Förderung junger Familien z.B. ist ja durchaus sinnvoll. Nach meinem Verständnis wird damit aber nicht irgendeine "Überalterung der Gesellschaft" thematisiert sondern es wird schlicht und einfach versucht, das Durchschnittsalter der Bevölkerung zu senken.

Die politische Aufladung durch Verwendung dieses "über" enspricht einfach nur den Gewohnheiten dieser Erregungskommunikation. Viele Menschen wollen wütend sein.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

Böse Begriffe gegen hübscher klingende auszutauschen ändert nichts an den Problemen.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 07:44 Böse Begriffe gegen hübscher klingende auszutauschen ändert nichts an den Problemen.
Es geht ja nicht um irgendeine "Bösartigkeit" sondern um die Abkehr von Sachorientierung und Nüchternheit und die Hinwendung zu ideologischen Kampfbegriffen. Bekannterweise werden seit über 200 Jahren ideologische Kämpfe um den Begriff "Überbevölkerung" geführt.

Nur zum Vergleich: Ich ganz persönlich sehe die Art und Weise wie in den Niederlanden extremst intensive Landwirtschaft betrieben wird, sehr kritisch. Und ich gönne mir den Luxus, statt preiswertes Gemüse aus Holland, das in irgendwelchen Science-Fiction-Zuchtanlagen erzeugt wird, mir ziemlich teures sehr konventionell angebautes Gemüse zu kaufen. Aber objektiv weiß ich doch: Das vergleichsweise ultrawinzige Holland ist (nach USA) der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt. Noch vor dem riesigen Kanada oder Brasilien oder China. Allein schon diese Tatsache relativiert für mich dieses Schreckensbild von den schwindenden Ackerflächen für immer mehr Milliarden Menschen.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 08:02 Es geht ja nicht um irgendeine "Bösartigkeit" sondern um die Abkehr von Sachorientierung und Nüchternheit und die Hinwendung zu ideologischen Kampfbegriffen. Bekannterweise werden seit über 200 Jahren ideologische Kämpfe um den Begriff "Überbevölkerung" geführt.

Nur zum Vergleich: Ich ganz persönlich sehe die Art und Weise wie in den Niederlanden extremst intensive Landwirtschaft betrieben wird, sehr kritisch. Und ich gönne mir den Luxus, statt preiswertes Gemüse aus Holland, das in irgendwelchen Science-Fiction-Zuchtanlagen erzeugt wird, mir ziemlich teures sehr konventionell angebautes Gemüse zu kaufen. Aber objektiv weiß ich doch: Das vergleichsweise ultrawinzige Holland ist (nach USA) der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt. Noch vor dem riesigen Kanada oder Brasilien oder China. Allein schon diese Tatsache relativiert für mich dieses Schreckensbild von den schwindenden Ackerflächen für immer mehr Milliarden Menschen.
Warum sollte die Masse der Menschen auch aromatische Tomaten essen, wenn es die wässrigen billigen Holländer zuhauf gibt.

Das meinte ich mit Lebensqualität für weniger Menschen.

Zur Not Soylent Green. Irgendwas zu essen findet sich schon. Es geht ja um Quantität, nicht um Qualität.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Erasmus »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 07:14 Vergleiche dazu den Begriff "Überalterung" (der Gesellschaft). Der demografisch korrekte Begriff lautet "Alterung der Gesellschaft". Der Unterschied zwischen "Alterung" und "Überalterung" der Gesellschaft besteht darin, dass zweiterer Begriff politisch-ideologisch aufgeladen oder mindestens aufladbar ist. In einer überalterten Gesellschaft liegt der Schluss nahe, Menschen ab Alter x behutsam einzuschläfern. Solange bis sie nicht mehr überaltert sondern nur noch gealtert ist.
Der Schluss läge in beiden Fällen nahe, wenn man aus der Feststellung von Alterung/Überalterung eine moralische Forderung ableitet.
Bei "Überbevölkerung" gibt es keinen analogen Begriff wie bei "Überalterung".
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von JJazzGold »

BingoBurner1 hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 21:59 Ähm,ich war sogar auf Hawaii.
Ich kenne die Szenen, wo die Leute einfach ihren Müll im Meer kippen.
Wo auf den Hawaiianischen Inseln soll das sein, wo angeblich Müll einfach ins Meer gekippt wird?
Auf den Inseln war man bereits vor dreißig Jahren umwelttechnisch den EU Staaten weit voraus. Dort wurde ab den achtziger Jahren letzten Jahrhunderts mit Windkraft der Strombedarf bedeckt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von streicher »

BingoBurner1 hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 17:09 Wir schrumpfen eher, also die Weltbevölkerung, zumindest ist sie schon stagniert.
Stagnieren tut sie nicht, der Wachstum selbst stagniert, aber er ist noch da. Pro Jahr erhöht sich die Anzahl der Weltbevölkerung circa um 80 Millionen Menschen.

https://de.statista.com/themen/75/weltb ... r__wrapper
Die Zukunft ist Geschichte.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

BingoBurner1 hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 21:59 Dennoch, die Überbevölkerung ist ein Mythos.
Was verstehst du an dieser Aussage:

"Falsch! Bei einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Lebensweise liegt die Grenze der Weltbevölkerung irgendwo bei 2 Mrd. Menschen.
Nachhaltig bedeutet in diesem Zusammenhang: Vermeidung von Ressourcenverknappung/schonender Umgang mit Ressourcen, insbesondere nachwachsenden Ressourcen, Vermeidung von Bodenzerstörung durch Überdüngung, Senkung des Drucks auf Ökosysteme durch Abgase, Gifte, Abfälle, die Fähigkeit des Ökosystems zur Selbstreinigung muss erhalten bleiben etc."


eigentlich nicht?

Überbevölkerung ist KEIN Mythos!
Bei nachhaltiger ressourcenschonender Lebensweise (siehe oben) liegt die Grenze der Weltbevölkerung (dessen, was die Erde verkraftet) bei 2 Milliarden Menschen, auf der Erde leben jedoch ca.7,8 Milliarden und damit 5,8 Milliarden Menschen mehr, als mit nachhaltiger ressourcenschondender Lebensweise versorgt werden können!

Unsere Lebensweise ist NICHT nachhaltig und ressourcenschonend, sondern das genaue Gegenteil!
Unsere intensive Landwirtschaft verbraucht 70% der Süßwasserreserven und ist für 70% der Wasserverschmutzung (Nitrate, Nitrite, Sulfate, Phosphate etc) verantwortlich. Gleichzeitig werden die (fruchtbaren) Böden durch Überdüngung, Versalzung zerstört. Hinzu kommt die Massentierhaltung
BingoBurner1 hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 21:59Müll kann man entsorgen, recyceln.
Nur innerhalb bestimmter Grenzen und die sind um ein Vielfaches überschritten!
BingoBurner1 hat geschrieben: Montag 30. Mai 2022, 21:59Zu den Frauen.....ja ähm, ich kann nicht schwanger werden. Habe ich in Biologie gelernt. Dazu fehlen mir die Eier......
Wie ich bereits sagte: beim Menschen gibt es KEINE Parthenogenese!
Da haste wohl in Biologie nicht richtig aufgepasst!

OHNE einen Mann/OHNE Männer wird KEINE Frau schwanger.
Menschen pflanzen sich sexuell fort, heißt es braucht zwei verschiedene Fortpflanzungstypen von Lebewesen derselben Art!
Heißt Männer tragen genauso viel Verantwortung bei/für hohe Geburtenraten wie Frauen!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Überbevölkerung

Beitrag von firlefanz11 »

die Überbevölkerung ist ein Mythos.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 06:32 Ich schrieb ja: Es gibt keine Überbevölkerung aber sehr wohl gravierende Probleme im Zusammenhang mit dem Wachstum der Weltbevölkerung. Der Begriff Überbevölkerung impliziert aus meiner Sicht eine Art Eliminierungsabsicht des überzähligen Teils. Es ist nicht so, dass ich die von dir beschriebenen Fakten leugnen würde. Noch ist fruchtbarer Ackerboden und Süßwasser absolut unersetzbar für Ernährung.
Nochmal: wenn du den Threadverlauf verfolgen würdest, wäre dir aufgefallen, dass ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe:

"Bei einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Lebensweise liegt die Grenze der Weltbevölkerung irgendwo bei 2 Mrd. Menschen.
Nachhaltig bedeutet in diesem Zusammenhang: Vermeidung von Ressourcenverknappung/schonender Umgang mit Ressourcen, insbesondere nachwachsenden Ressourcen, Vermeidung von Bodenzerstörung durch Überdüngung, Senkung des Drucks auf Ökosysteme durch Abgase, Gifte, Abfälle, die Fähigkeit des Ökosystems zur Selbstreinigung muss erhalten bleiben etc."


Somit gibt es auf der Erde sehr wohl eine Überbevölkerung!
Der Begriff impliziert gar nichts, weil es sich schlicht und ergreifend um eine Tatsachenfeststellung handelt.

Was du machst, ist etwas in diesen Begriff hineininterpretieren, was da nicht drin ist und damit einem klassischen Sein-Sollen-Fehlschluss (naturalistischen Fehlschluss) begehst.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 10:36 Nochmal: wenn du den Threadverlauf verfolgen würdest, wäre dir aufgefallen, dass ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe:

"Bei einer nachhaltigen, ressourcenschonenden Lebensweise liegt die Grenze der Weltbevölkerung irgendwo bei 2 Mrd. Menschen.
Nachhaltig bedeutet in diesem Zusammenhang: Vermeidung von Ressourcenverknappung/schonender Umgang mit Ressourcen, insbesondere nachwachsenden Ressourcen, Vermeidung von Bodenzerstörung durch Überdüngung, Senkung des Drucks auf Ökosysteme durch Abgase, Gifte, Abfälle, die Fähigkeit des Ökosystems zur Selbstreinigung muss erhalten bleiben etc."

Ja. D.A. Das ist mir durchaus nicht entgangen. Aber die Tatsache, dass Du das hier schreibst oder von woanders her zitierst, bedeutet noch lange nicht, dass dem tatsächlich auch so ist.


Es hieß auch schon mal, dass die Grenze der für Menschen zuträglichen Reisegeschwindigkeiten irgendwo bei Kutschentempo liege. Stichwort Siderodromophobie ("Eisenbahnangst").

Prinzipiell und grundsätzlich sind die Grenzen der Weltbevölkerung durch die Gesamtmenge an Wasser, Kohlenstoff, Stickstoff, weiteren Elementen und vor allem Energie gegeben. Alles reichlich vorhanden. Dass die Nahrungsmittel in der Zukunft vielleicht nicht mehr oder nicht mehr nur in einer traditionellen agrarischen Dorfgemeinschaft in Form von Landwirtschaft produziert werden ... je nun. Noch vor 20, 30 Jahren hätte mir jemand, dem ich prophezeit hätte, dass es in einigen Regionen Afrikas kaum was zu essen aber Solarladestationen für Mobiltelefone gibt, einen Vogel gezeigt.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 31. Mai 2022, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 08:02 Und ich gönne mir den Luxus, statt preiswertes Gemüse aus Holland, das in irgendwelchen Science-Fiction-Zuchtanlagen erzeugt wird, mir ziemlich teures sehr konventionell angebautes Gemüse zu kaufen. Aber objektiv weiß ich doch: Das vergleichsweise ultrawinzige Holland ist (nach USA) der zweitgrößte Agrarexporteur der Welt. Noch vor dem riesigen Kanada oder Brasilien oder China. Allein schon diese Tatsache relativiert für mich dieses Schreckensbild von den schwindenden Ackerflächen für immer mehr Milliarden Menschen.
Merkst du, in deiner Arroganz, eigentlich noch, was du da von dir gibst?
DU leistest dir den Luxus, hochwertiger, nachhaltig produzierter Nahrungsmittel, aber alle anderen dürfen mit den hochgezüchteten Produkte, aus intensiver Landwirtschaft oder gar mit synthetischen Nahrungsmitteln vorlieb nehmen.

Und NEIN, die Tatsache intensiv produzierter, hochgezüchter Nahrungsmittel, mit geringem Nährstoff-, Vitamin-, und Mineraliengehalt relativiert gar nichts - im Gegenteil!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 10:58 Merkst du, in deiner Arroganz, eigentlich noch, was du da von dir gibst?
DU leistest dir den Luxus, hochwertiger, nachhaltig produzierter Nahrungsmittel, aber alle anderen dürfen mit den hochgezüchteten Produkte, aus intensiver Landwirtschaft oder gar mit synthetischen Nahrungsmitteln vorlieb nehmen.
Ja. Ich merke das und weiß das. Ich leiste mir diesen Luxus, weil ich ihn mir leisten kann. Ich bin und bleibe allerdings auch misstrauisch: In dieser auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit fixierten und irgendwie mit "öko" umschriebenen Lebensweise liegt stets auch die akut bedrohliche Falle des Öko-Nazitums. Der Vollwertkost- und Körnernazis. Die "Natürlichkeit" dann auch irgendwann auf tradtionelle Werte, auf Familie, Nation beziehen und schließlich irgendwie von menschlichen Rassen oder - vornehmer formuliert - von "Kulturen" sprechen.

Aber sachlich gesehen: Die Möglichkeit komplett synthetischer Nahrungsmittel schließt logisch gesehen diese Weltbevölkerungsbegrenztheit aus. Und Verhungern ist mit Sicherheit schlimmer, als synthetische Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Zumindest solange die Gesamtfläche überhaupt ausreicht. Es stimmt einfach nicht. Die Erde hat genug Ressourcen, um noch zig weitere Milliarden Menschen zu ernähren.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Dienstag 31. Mai 2022, 11:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 06:56 Ressourcen können garnicht "vernichtet" werden.
Wo hast du denn den Unsinn her?
Natürlich können Ressourcen "vernichtet", d.h. verbraucht werden!
Die Ressourcen an fossilen Brennstoffen sind endlich! Wenn diese Ressourcen verbraucht sind, sind sie weg, die können auch nicht wieder erzeugt werden.
Die Ressource landwirtschaftlich nutzbarer Boden ist endlich - die Bodenfruchtbarkeit nimmt bei Überdüngung ab, die Böden versalzen und verkarsten, was u.U. zur Aridisierung führt.
Süßwasserreserven sind endlich! Wenn die aufgebraucht sind, kommen keine neuen nach! etc pp

Da hilft auch noch so viel Energie(zufuhr) nichts!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 11:22 Wo hast du denn den Unsinn her?
Natürlich können Ressourcen "vernichtet", d.h. verbraucht werden!
Die Ressourcen an fossilen Brennstoffen sind endlich! Wenn diese Ressourcen verbraucht sind, sind sie weg, die können auch nicht wieder erzeugt werden.
Die Ressource landwirtschaftlich nutzbarer Boden ist endlich - die Bodenfruchtbarkeit nimmt bei Überdüngung ab, die Böden versalzen und verkarsten, was u.U. zur Aridisierung führt.
Süßwasserreserven sind endlich! Wenn die aufgebraucht sind, kommen keine neuen nach! etc pp

Da hilft auch noch so viel Energie(zufuhr) nichts!
Nein. Wenn z.B. Erdgas (Methan im wesentlichen) verbrannt wird, entsteht aus Methan und Sauerstoff CO2 und Wasser und Energie. Umgekehrt kann unter Einsatz von Energie aus Wasserstoff und CO2 wieder synthetisches Methan (Erdgas im wesentlichen) hergestellt werden. Die Herstellung von synthetischem Erdgas (SNG) ist doch zurzeit voll in der Diskussion. Vor allem von grünem Erdgas. Auch die Meerwasserentsalzung unter Einsatz von Energie ist seit langem etabliert. Im Nahen Osten wurde die dafür erforderliche Energie nur eben aus den reichlich vorhandenen fossilen Brennstoffen gewonnen. SOlarenergie ist dort aber ebenso reichlich vorhanden.

Also: nicht " Wenn diese Ressourcen verbraucht sind, sind sie weg" ist richtig sondern: Sie sind immer noch da. Dass all diese Verfahren technisch aufwendig sind, steht auf einem anderen Blatt.

Und nochmal: Während viele seriöse Wissenschaftler es nach wie vor anzweifeln, dass man auf der Erde die physikalischen Bedingungen der Kernfusion so herstellen kann, dass eine wirtschaftlich sinnvolle Energiegewinnung möglich ist ... kann man die Gänseblümchen und den Giersch kaum daran hindern, hinterm Haus zu wachsen. Es erscheint mir erheblich realistischer, synthetische Stärke aus SOlarenergie, Luftstickstoff und CO2 herzustellen als Energie aus Kernfusion auf der Erde.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 10:58 Und NEIN, die Tatsache intensiv produzierter, hochgezüchter Nahrungsmittel, mit geringem Nährstoff-, Vitamin-, und Mineraliengehalt relativiert gar nichts - im Gegenteil!
Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses letztere Problem wirklich so unlösbar sein soll. Stehen wir denn nicht ebenso gerade erst am Anfang einer biotechnologischen Revolution so wie um 1900 herum am Anfang von anderen rasanten technologischen Entwicklungen?

Eneregiegewinnung dürfte dabei eines der Schlüsselprobleme sein. Es ist weit weit mehr Solarenergie verfügbar als irgendwie nötig wäre. Wir sehen es nur gerade aktuell: Die politischen Entwicklungen sind das Problem. Ohne diese wären wir, da bin ich mir sicher, schon heute in der Lage, binnen kürzester Zeit die Ressourcen für noch zwei- oder dreimal soviele Menschen zu schaffen. Diese politischen Probleme sind natürlich ernst und nicht wegzudiskutieren. Aber sie berechtigen auf der anderen Seite nicht zu solchen voraussetzungslosen Ewigkeitsaussagen wie: "Die Grenzen der Ressourcenbelastung liegen bei soundsoviel Milliarden Menschen". Mit dem Technologie- und WIssensstand von heute ließe sich die Sahara in kurzer Zeit in eine grüne Landschaft umwandeln und dabei noch einiges aus der Gefahr des Klimawandels entschärfen.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 10:56 Ja. D.A. Das ist mir durchaus nicht entgangen. Aber die Tatsache, dass Du das hier schreibst oder von woanders her zitierst, bedeutet noch lange nicht, dass dem tatsächlich auch so ist.
Ach sooo, was ich schreibe bzw zitiere ist zweifelhaften Ursprungs, entspricht nicht den Tatsachen.
Aber dein, über weite Strecken, sinnbefreites Geschwätz gibt die Realität wieder - gelle.

Es geht hier nicht um Reisegeschwindigkeiten oder Solarstationen in Afrika, sondern ganz konkret um Überbervölkerung - zumindest ist das der Titel/das Thema des Threads.
Überbevölkerung ist im Zusammenhang mit dem Ökosystem Erde als Gesamtheit und in seiner Gesamtheit zu betrachten.
Es geht eben nicht nur um Nahrung und darum, wie und woraus die hergestellt wird.
Es geht vielmehr um die Konkurrenz um Lebensraum, um einen Verdrängungsprozess zulasten der Artenvielfalt - einer Artenvielfalt, die für das Funktionieren und das Gleichgewicht des Ökosystems Erde, unerlässlich ist.

Überbevölkerung spielt auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine Rolle, ein sehr viel größere als noch vor 100 Jahren, weil es keine Ausweichmöglichkeiten mehr gibt, weil es schlicht an Platz mangelt!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 11:18 Aber sachlich gesehen: ...
...leben schlicht und ergreifend zu viele Menschen auf der Erde!
Hunger und Nahrungsknappheit sind nur die eine Seite der Medaille, die andere Seite - die gerne ignoriert und/oder geleugnet wird - ist die Zerstörung der ökologischen Gleichgewichts, die Zerstörung des Ökosystems überhaupt.
Ein sinnerfülltes Leben ist mehr als nur satt zu essen haben - dazu gehört eine umfangreiche Infrastruktur, welche wiederum Flächen verbraucht, die zulasten der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen UND zulasten des Lebensraumes anderer Arten gehen.

Aber so weit können Städter, in ihrem "sterilen" Umfeld mit Bullerbü-Phantasien, nicht denken!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 12:39 Ach sooo, was ich schreibe bzw zitiere ist zweifelhaften Ursprungs, entspricht nicht den Tatsachen.
Aber dein, über weite Strecken, sinnbefreites Geschwätz gibt die Realität wieder - gelle.
Ich habe keineswegs geschrieben, dass es sich um Aussagen zweifelhaften Ursprungs handelt sondern nur angemerkt, dass diese Aussagen nicht hinreichend für einen absoluten Wahrheitsanspruch sondern - ebenso wie meine Ansichten - Äußerungen in einem Meinungsaustausch in einem Forum ("Meinungsmarktplatz") sind. Ohne Sondergewichtung.
Es geht hier nicht um Reisegeschwindigkeiten oder Solarstationen in Afrika, sondern ganz konkret um Überbervölkerung - zumindest ist das der Titel/das Thema des Threads.
Überbevölkerung ist im Zusammenhang mit dem Ökosystem Erde als Gesamtheit und in seiner Gesamtheit zu betrachten.
Es geht eben nicht nur um Nahrung und darum, wie und woraus die hergestellt wird.
Es geht vielmehr um die Konkurrenz um Lebensraum, um einen Verdrängungsprozess zulasten der Artenvielfalt - einer Artenvielfalt, die für das Funktionieren und das Gleichgewicht des Ökosystems Erde, unerlässlich ist.

Überbevölkerung spielt auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine Rolle, ein sehr viel größere als noch vor 100 Jahren, weil es keine Ausweichmöglichkeiten mehr gibt, weil es schlicht an Platz mangelt!
Das Beispiel mit der Solarstation in Afrika (bei gleichzeitigem Nahrungsmangel) soll lediglich deutlich machen, dass wir uns in der Gegenwart in vielerlei Hinsicht in einem volatlien Zustand befinden. Das heißt: Die Voraussetzungen, unter denen wir heute ein unverträgliches Bevölkerungswachstum auszumachen glauben, können schon in sehr kurzer Zeit ganz andere sein. Das zweifelt kaum jemand an. UNd deshalb lassen sich auch seriös argumentierende Diskutanten nicht so schnell zu solchen absoluten Aussagen wie die von der angeblichen "Überbevölkerung" hinreißen.

Der Insektenrückgang in Mitteleuropa (um nur ein Beispiel zum Thema Artenvielfalt zu nennen) ist keineswegs auf einen Verdrängungsprozess auf der Basis einer reinen Menschenanzahl zurückzuführen. In Mitteleuropa haben wir es Netto viel eher mit einem Rückgang der Menschenanzahl zu tun. Zumindest eine der Hauptursachen dafür besteht vielmehr darin, dass diese weniger werdenden Menschen Ziergärten oder sogar "Steingärten", versigelte Siedlungsflächen bevorzugen sowie Wildwuchs an den Ackerrändern nicht dulden.
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Re: Überbevölkerung

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Die Wohlhabenden werden auf ihren Wohlstand und die damit verbundenen Annehmlichkeiten nicht verzichten und sich das auch nicht verbieten lassen
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 12:45 ...leben schlicht und ergreifend zu viele Menschen auf der Erde!
Hunger und Nahrungsknappheit sind nur die eine Seite der Medaille, die andere Seite - die gerne ignoriert und/oder geleugnet wird - ist die Zerstörung der ökologischen Gleichgewichts, die Zerstörung des Ökosystems überhaupt.
Ein sinnerfülltes Leben ist mehr als nur satt zu essen haben - dazu gehört eine umfangreiche Infrastruktur, welche wiederum Flächen verbraucht, die zulasten der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen UND zulasten des Lebensraumes anderer Arten gehen.

Aber so weit können Städter, in ihrem "sterilen" Umfeld mit Bullerbü-Phantasien, nicht denken!
"Bullerbü" ist das Kultursymbol für die naive Vorstellung eines idyllischen Lebens auf dem Dorf überhaupt.

Realistisch denkende Städter wissen, in welchem Maße Verdichtungen möglich sind. Und zwar nicht nur mit einem Verlust sondern - im Gegenteil - mit einem Gewinn von Lebensqualität. Flächenverbrauchende Infrastruktur - das ist hier und jetzt vor allem der ruhende und aktive Individualverkehr oder auch Supermärkte in Flachgebäuden. Man kann leicht ausrechnen, wieviel - und zwar auch lebensqualitativ hochwertige - Großstadtfläche ausreicht, um die gesamte gegenwärtige Menschheit unterzubringen. Wenn man sich nur von Dingen wie permanent genutzen motorisierten Individualverkehr befreit.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Realist2014 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:06 Die Wohlhabenden werden auf ihren Wohlstand und die damit verbundenen Annehmlichkeiten nicht verzichten und sich das auch nicht verbieten lassen
DIe Möglichkeiten, durch individuelles Verhalten so etwas wie ökologisches Gleichgewicht oder Ressourcenübernutzung usw. zu beeinflussen, sind begrenzt und werden überschätzt. Ich könnte mir vorstellen (auch wenn ich es nicht genau nachverfolgen kann), dass so etwas wie die Zinsänderung selbst im Promillebereich einer großen Zentralbank oder auch die einsamen Entschlüsse einer der Tech-Milliardäre einen Impact auf Weltklima und Weltökonomie haben, der selbst durch das gemeinsame individuelle Handeln von vielen Millionen Menschen nicht aufzuwiegen ist.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 12:12 Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses letztere Problem wirklich so unlösbar sein soll. Stehen wir denn nicht ebenso gerade erst am Anfang einer biotechnologischen Revolution so wie um 1900 herum am Anfang von anderen rasanten technologischen Entwicklungen?

Eneregiegewinnung dürfte dabei eines der Schlüsselprobleme sein. Es ist weit weit mehr Solarenergie verfügbar als irgendwie nötig wäre. Wir sehen es nur gerade aktuell: Die politischen Entwicklungen sind das Problem. Ohne diese wären wir, da bin ich mir sicher, schon heute in der Lage, binnen kürzester Zeit die Ressourcen für noch zwei- oder dreimal soviele Menschen zu schaffen. Diese politischen Probleme sind natürlich ernst und nicht wegzudiskutieren. Aber sie berechtigen auf der anderen Seite nicht zu solchen voraussetzungslosen Ewigkeitsaussagen wie: "Die Grenzen der Ressourcenbelastung liegen bei soundsoviel Milliarden Menschen". Mit dem Technologie- und WIssensstand von heute ließe sich die Sahara in kurzer Zeit in eine grüne Landschaft umwandeln und dabei noch einiges aus der Gefahr des Klimawandels entschärfen.
Sorry, aber du hast wirklich den Schuss noch nicht gehört ...
Dir kommt gar nicht erst in den Sinn, dass mit deinen Phantasien von Geoenineering das funktionierende Ökosystem Erde nicht erhalten, sondern zerstört wird.
Wüsten wie die Sahara, die Kalahari, Namib, Atacama - oder wie die alle heißen, sind KEINE toten Sandfelder, sondern LEBENSRAUM für unzählige Arten, die sich an genau dieses Klimat angepasst haben, die eine wichtige Rolle in und für die irdische Biosphäre spielen.
Dieser Lebensraum wird mit Geoenineering zerstört und zwar unwiederbringlich. Arten, die einmal verschwunden/ausgestorben sind, kommen nicht wieder.
Der Mensch ist jetzt schon für ein großes Artensterben verantwortlich und Leute wie du wollen das noch verschärfen.
Und NEIN, mit der Umwandlung der Sahara in eine "grüne Landschaft" ließe sich der Klimawandel NICHT entschärfen.

Übrigens ist die Sahara eine Wendekreiswüste!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von BingoBurner1 »

Ein halbes Jahrhundert ist es her, dass der amerikanische Biologe Paul R. Ehrlich mit seinem Buch „The Population Bomb“ die seither akzeptierte Grundannahme einer katastrophalen Überbevölkerung etablierte. Anders als Malthus, der lange vorher von einer zyklischen gegenseitigen Korrektur des Bevölkerungswachstums und der Lebensmittelpreise ausging, sagte 1968 Paul R. Ehrlich ein unaufhaltsames Wachstum der Bevölkerung voraus, dessentwegen in den beiden folgenden Jahrzehnten Hunderte von Millionen Menschen verhungern sollten.

Bücher mit ähnlichen Hiobsbotschaften folgten, doch bekanntlich kam es völlig anders, weil


.......https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 17846.html


"Ich finde den Begriff „Überbevölkerung“ sehr fehlleitend, denn er suggeriert, dass es auf der Welt ein objektives Platzproblem gibt. Es ist aber nicht nur die Frage, wie viele Menschen auf der Erde leben, sondern eben auch wie sie leben. Das heißt, das Problem des Ressourcenverbrauchs liegt heute weniger bei den geburtenstarken Entwicklungsländern, als bei den eher geburtenschwachen Industrieländern.

Wenn es um Klimawandel geht, spielt das Thema Bevölkerungswachstum eher eine untergeordnete Rolle, woran liegt das?

Ich denke ein Grund ist, dass die Antwort auf die Frage nicht so intuitiv ist, wie manche es gerne hätten. Denn während auf die Industrieländer der weitaus größte Anteil am vom Menschen verursachten Klimawandel entfällt, sind die Menschen in armen Ländern einem sehr viel höheren Risiko ausgesetzt, unter den Folgen des Klimawandels zu leiden. Ihnen fehlt es häufig an Mitteln, um Auswirkungen wie Flutkatastrophen, Dürren und sinkende landwirtschaftliche Erträge zu bewältigen.

Muss sich das derzeitige Weltbevölkerungswachstum verlangsamen – oder braucht es einfach Innovationen und Strukturwandel?"


https://www.tagesspiegel.de/wissen/welt ... 19826.html

...........

Was soll ich noch schreiben ? Die Überbevölkerung gibt es nicht.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

DIe Artenvielfalt in vorwiegend agrarisch genutzten Räumen ist übrigens inzwischen erheblich geringer als in urbanen Gebieten. Die Stadt ist mehr und mehr biologisch vielfältiger als das Land. Wenn es irgendwo noch ordentlich brummt, summt und zwitschert, dann in den Randgebieten der großen Städte. Eine hohe Bevölkerungsdichte und biologische Artenvielfalt schließen sich zumindest nicht grundsätzlich aus.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Misterfritz »

BingoBurner1 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:22 Was soll ich noch schreiben ? Die Überbevölkerung gibt es nicht.
Dieser Planet, unser Planet kann noch viel mehr Menschen ab.

Es geht um unsere Lebensweise. Und dafür gibt es Lösungen.
NEIN!
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p5220248
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

Ja, wenn die Trabantenstädte ohne einen einzigen Baum im Hof in den Himmel wachsen, passen noch viel mehr Menschen auf den Erdball.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von BingoBurner1 »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 10:33 Linksgrüner, transhumanistischer Bullshit... :rolleyes:

Linksgrün, wenn ich solche Sätze schon lese.........
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

BingoBurner1 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:31 Linksgrün, wenn ich solche Sätze schon lese.........
Dass nicht die Europäer sich vermehren wie die Kaninchen, dürfte für linksgrün zu politisch inkorrekt sein.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:21 Sorry, aber du hast wirklich den Schuss noch nicht gehört ...
Dir kommt gar nicht erst in den Sinn, dass mit deinen Phantasien von Geoenineering das funktionierende Ökosystem Erde nicht erhalten, sondern zerstört wird.
Wüsten wie die Sahara, die Kalahari, Namib, Atacama - oder wie die alle heißen, sind KEINE toten Sandfelder, sondern LEBENSRAUM für unzählige Arten, die sich an genau dieses Klimat angepasst haben, die eine wichtige Rolle in und für die irdische Biosphäre spielen.
Dieser Lebensraum wird mit Geoenineering zerstört und zwar unwiederbringlich. Arten, die einmal verschwunden/ausgestorben sind, kommen nicht wieder.
Der Mensch ist jetzt schon für ein großes Artensterben verantwortlich und Leute wie du wollen das noch verschärfen.
Und NEIN, mit der Umwandlung der Sahara in eine "grüne Landschaft" ließe sich der Klimawandel NICHT entschärfen.

Übrigens ist die Sahara eine Wendekreiswüste!
Geoengineering ist etwas völlig anderes als die Wiederbegrünung oder Wiederaufforstung von einzelnen Regionen. Wie der Begriff schon andeutet, geht es bei ersterem um technologische Aktionen im Geo-Maßstab. Und es gibt andererseits - zumindest in Europa - inzwischen so gut wie keine Gebiete mehr, die nicht durch und durch durch menschliches Handeln geprägt sind. Ob das der bayerische Wald ist oder die eher weite Landschaft im ehemaligen Holzland Holland.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von schokoschendrezki »

Misterfritz hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:29 NEIN!
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 8#p5220248
Ich weiss überhaupt nicht, was Dir daran gelegen ist, dem Planeten noch mehr Menschen zuzumuten?
Das wäre die andere Seite der Medaille. Es wäre genauso fragwürdig, von einer "Unterbevölkerung" zu sprechen. Oder von einer "unteralterten Gesellschaft". Sowohl das Wachstum der Bevölkerung wie auch das Altern der Gesellschaft ist zunächst als gegeben anzusehen und nicht mit einem "unter-" oder "über-" politisch zu bewerten. Das schließt ja nicht aus, dass man bestimmte Entwicklungen nicht auch befördern oder verhindern könnte.

Man könnte einwenden, dass eine bestimmte Bevölkerungsanzahl einfach ganz objektiv nicht den verfügbaren Ressourcen entspricht. Es ist aber so, dass schon wegen der reinen Existenz dieses als "Überbevölkerung" angesehenen Teils nicht die Rede davon sein kann. Etwas, für das keine Ressourcen da sind, entsteht gar nicht erst. Dann wird es heißen: Naja, dauerhaft wird das so aber nicht gehen. Oder (wie auch hier mehrfach in diesem Thread) wird zwischen qualtitativ höherwertiger und qualtitativ minderwertiger Existenz unterschieden. Oder man nimmt "die Erde" quasi als virtuelle und doch irgendwie beseelte Gegenpartei an. Der Erde jedoch ist es, wie allen anderen Himmelskörpern im All, völlig egal, was sich auf ihrer Oberfläche tummelt.

Man kann es anstellen wie man will. Man gerät aufs politische Glatteis, wenn man die Dinge nicht zunächst einmal als gegeben und als Fakt ansieht und davon ausgehend sich der entstehenden Probleme widmet.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:56 Das wäre die andere Seite der Medaille. Es wäre genauso fragwürdig, von einer "Unterbevölkerung" zu sprechen. Oder von einer "unteralterten Gesellschaft". Sowohl das Wachstum der Bevölkerung wie auch das Altern der Gesellschaft ist zunächst als gegeben anzusehen und nicht mit einem "unter-" oder "über-" politisch zu bewerten. Das schließt ja nicht aus, dass man bestimmte Entwicklungen nicht auch befördern oder verhindern könnte.

Man könnte einwenden, dass eine bestimmte Bevölkerungsanzahl einfach ganz objektiv nicht den verfügbaren Ressourcen entspricht. Es ist aber so, dass schon wegen der reinen Existenz dieses als "Überbevölkerung" angesehenen Teils nicht die Rede davon sein kann. Etwas, für das keine Ressourcen da sind, entsteht gar nicht erst. Dann wird es heißen: Naja, dauerhaft wird das so aber nicht gehen. Oder (wie auch hier mehrfach in diesem Thread) wird zwischen qualtitativ höherwertiger und qualtitativ minderwertiger Existenz unterschieden. Oder man nimmt "die Erde" quasi als virtuelle und doch irgendwie beseelte Gegenpartei an. Der Erde jedoch ist es, wie allen anderen Himmelskörpern im All, völlig egal, was sich auf ihrer Oberfläche tummelt.

Man kann es anstellen wie man will. Man gerät aufs politische Glatteis, wenn man die Dinge nicht zunächst einmal als gegeben und als Fakt ansieht und davon ausgehend sich der entstehenden Probleme widmet.
Du erkennst keine qualitativen Unterschiede zwischen dem Leben eines europäischen Kindes, das wohlgenährt in die Schule geschickt wird und dem Kind aus einer Favela, das nicht in die Schule gehen darf, sondern arbeiten und gleichzeitig jüngere Geschwister ernähren muß?
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Corella »

Leute, was soll der verbissene Disput?
Der Streitbegriff macht sich daran fest, ob eine Lebensraumkapazität von einer Anzahl zugehöriger Bewohner überschritten wird oder nicht. Nun ist Lebensraum, den man als Bündel von physischen Parametern und Einflüssen von Mitbewohnern (also z.B. Konkurrenten oder Parasiten) beschreiben kann, KEINE KONSTANTE. Das ist schon in der Faunistik so (und wer an dieser Stelle zunächst an Anpassung denkt oder fortgeschritten an Präadaptation, hat was noch vordergründigeres zunächst noch übersehen).
Nehmen wir nun eine Menschenpopulation und schätzen ihren Lebensraum oder ihre "ökologische Amplitude" ein, dann kommen wir zu höchst dramatisch unterschiedlichen Ergebnissen je nach erreichten, kulturellen Errungenschaften!
Kann die Population, später Zivilisation, Feuer machen, Kleidung herstellen, Häuser bauen, Ackerbau und Viehzucht, pflügen, fortgeschritten pflügen, Maschinen bauen, Industrie, Mineraldünger, Allmendeprobleme lösen, Konflikte bewältigen? Solche Errungenschaften sind abhängig von Organisationsgrad und Anzahl organisierter Menschen. Davon sind wir auch heute nicht unabhängig. Wollte eine fortschrittlichere Zivilisation die Militärgewalt bei einer UNO beispielsweise, ginge das global mit einer Mio Menschen, oder mir einer Milliarde oder?

Eigentlich ist Euer Streit einer um einen Cocktail von Ursachen und jede erhebt eine jeweilige Auswahl davon zur Maßgabe! Die Zahl der Menschen ist ein Grundproblem und viele Komponenten des Cocktails die Folge. Aber es ist auch so, dass unterschiedliche Gruppen höchst unterschiedliches Maß an Problemen und Bewältigung innehaben. Dabei gibt es reichlich Teilprobleme, deren Lösung ohne neue kulturelle Errungenschaften nicht möglich sind. Es gibt kein Zurück. Organisation ist das, was es braucht. Und die Vereinfacher hier verkennen sehr die Abhängigkeit dessen von der erforderlichen Zahl organisierter Individuen.
0,4 Prozentpunkte Fertilitätsrate müssen noch runter, bis zur Stabilität, allerdings ist Afrika davon noch weit weg. Frauenrechte, gewisser Wohlstand, Bildung, wenig Korruption und ordentliches Staatswesen, Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Standards usw, darum müssen wir kämpfen, nicht naiv über unverstandene Begriffe streiten!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:09 "Bullerbü" ist das Kultursymbol für die naive Vorstellung eines idyllischen Lebens auf dem Dorf überhaupt.

Realistisch denkende Städter wissen, in welchem Maße Verdichtungen möglich sind. Und zwar nicht nur mit einem Verlust sondern - im Gegenteil - mit einem Gewinn von Lebensqualität. Flächenverbrauchende Infrastruktur - das ist hier und jetzt vor allem der ruhende und aktive Individualverkehr oder auch Supermärkte in Flachgebäuden. Man kann leicht ausrechnen, wieviel - und zwar auch lebensqualitativ hochwertige - Großstadtfläche ausreicht, um die gesamte gegenwärtige Menschheit unterzubringen. Wenn man sich nur von Dingen wie permanent genutzen motorisierten Individualverkehr befreit.
Das ist die typisch paternalistische Denkweise versnobter Städter: "was ich nicht brauch, haben andere gefälligst auch nicht zu nutzen ..."
Stimmt, wenn man aus seiner "Hütte" fällt und gleich im nächsten Supermarkt ist und/oder alle paar Minuten Bus oder Bahn fahren, braucht man nicht unbedingt "motorisierten Individualverkehr".
Wenn der nächste Supermarkt 10km entfernt ist und der ÖPNV vielleicht dreimal am Tag fährt, sieht die Sache ganz anders aus.
Von Freizeitaktivitäten, Besuch von Kulturstätten mal ganz zu schweigen ...

Ich verrate dir mal was: Infrastruktur hier und jetzt sind Produktionsstätten, Dienstleistungsunternehmen, Einkaufsmöglichkeiten, Bildungseinrichtungen, Krankenhäuser, Feuerwehr, ÖPNV u.v.m. und alle benötigen Flächen UND Zufahrtswege (Straßen).
Und ich verrate dir nochwas: es gibt Menschen, die wollen NICHT in einer stinkenden, lauten Großstadt wohnen, die ziehen das Landleben vor und wählen auch nicht grün, sondern gelb oder schwarz.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Corella »

Dark Angel hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:06 ...
Man muss Land- und Stadtleben nicht unbedingt mit gleicher Elle messen und Klischees bedienen, führt auch nicht weiter!
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Erasmus »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:09 "Bullerbü" ist das Kultursymbol für die naive Vorstellung eines idyllischen Lebens auf dem Dorf überhaupt.

Realistisch denkende Städter wissen, in welchem Maße Verdichtungen möglich sind. Und zwar nicht nur mit einem Verlust sondern - im Gegenteil - mit einem Gewinn von Lebensqualität. Flächenverbrauchende Infrastruktur - das ist hier und jetzt vor allem der ruhende und aktive Individualverkehr oder auch Supermärkte in Flachgebäuden. Man kann leicht ausrechnen, wieviel - und zwar auch lebensqualitativ hochwertige - Großstadtfläche ausreicht, um die gesamte gegenwärtige Menschheit unterzubringen. Wenn man sich nur von Dingen wie permanent genutzen motorisierten Individualverkehr befreit.
Der Realismus sagt aber auch, dass die unscharfe Floskel "man sich befreit" ebenfalls Teil dieser Falle sein kann:
schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 11:18 Ich leiste mir diesen Luxus, weil ich ihn mir leisten kann. Ich bin und bleibe allerdings auch misstrauisch: In dieser auf Nachhaltigkeit und Natürlichkeit fixierten und irgendwie mit "öko" umschriebenen Lebensweise liegt stets auch die akut bedrohliche Falle des Öko-Nazitums. Der Vollwertkost- und Körnernazis.
Das urbane Leben ist auch "nur" ein kulturalistisches Merkmal unter vielen anderen. Manche Menschen brauchen und wollen es nicht, weil sie Menschenverdichtung ebenso scheuen wie sie urbanes Leben nicht als Bedingung für ein gelingendes Leben betrachten.

Natürlich ist der Gedanke der "Überbevölkerung" auch, aber nicht nur, ein kultureller Gedanke, der dem hiesigen Menschen- und Weltbild entspringt. Um in maximal verdichteten Räumen zu leben, brauchte es eine völlige Ent-Individualisierung und Ent-Egoisierung des Durchschnittscharakters hier.
schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:09 Die "Natürlichkeit" dann auch irgendwann auf tradtionelle Werte, auf Familie, Nation beziehen und schließlich irgendwie von menschlichen Rassen oder - vornehmer formuliert - von "Kulturen" sprechen.

Aber sachlich gesehen: Die Möglichkeit komplett synthetischer Nahrungsmittel schließt logisch gesehen diese Weltbevölkerungsbegrenztheit aus. Und Verhungern ist mit Sicherheit schlimmer, als synthetische Nahrungsmittel zu sich zu nehmen. Zumindest solange die Gesamtfläche überhaupt ausreicht. Es stimmt einfach nicht. Die Erde hat genug Ressourcen, um noch zig weitere Milliarden Menschen zu ernähren.
Der Durchschnittsmensch in China oder Australien, Deutschland oder Thailand, Finnland oder Peru will schon sehr lange nicht bloß ernährt sein. Und ich glaube nicht, dass es ausdifferenzierte Kulturen gibt, denen eine Existenz aus dem bloßen Verzehr synthetischer Lebensmittel ein Ideal fürs gute Leben ist. Die Vorstellung, das zusammen mit zig-Milliarden weiteren Menschen in verdichteten urbanen Räumen zu bekommen, klingt eher nach einer Menschenfarm im Sinne der Massentierhaltung als nach einem freien und erfüllten Leben. Ein Deutschland mit 200 Millionen Menschen wäre ein Alptraum.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Realist2014 »

schokoschendrezki hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 13:09 "Bullerbü" ist das Kultursymbol für die naive Vorstellung eines idyllischen Lebens auf dem Dorf überhaupt.

Wenn man sich nur von Dingen wie permanent genutzen motorisierten Individualverkehr befreit.
Von dieser angenehmen Bequemlichkeit will sich aber die große Mehrheit nicht befreien...
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Tom Bombadil »

Realist2014 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:21 Von dieser angenehmen Bequemlichkeit will sich aber die große Mehrheit nicht befreien...
Im Gegenteil, es wollen immer mehr Menschen auf der Welt diese Bequemlichkeit genießen.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Corella »

Tom Bombadil hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:30 Im Gegenteil, es wollen immer mehr Menschen auf der Welt diese Bequemlichkeit genießen.
Und jedes Stück in die Richtung, welches gelingt, senkt tendenziell die Fertilitätsrate. Der Weg ist ziemlich alternativlos. Dennoch kann man Fehlinvest in reines Prestige und ähnliches m.Mn.n . ruhig sozial ächten, verspotten, tabuisieren.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von firlefanz11 »

Und auf der anderen Seite wollen immer mehr Menschen zumindest hier in D gern Zustände wie in China vor 50 Jahren...
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Die Einen wollen ohne Geschwindigkeitsbegrenzungen u. sonstige Regeln durch die Stadt heizen - die Anderen fahren lieber Auto. :D
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von firlefanz11 »

Corella hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:38 Und jedes Stück in die Richtung, welches gelingt, senkt tendenziell die Fertilitätsrate.
Auto/Motorrad fahren macht unfruchtbar/zeugungsunfähig?! :eek:
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:42 Auto/Motorrad fahren macht unfruchtbar/zeugungsunfähig?! :eek:
Kann ich nicht bestätigen. :s
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von firlefanz11 »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:44 Kann ich nicht bestätigen. :s
Ich könnte wenn ich mit Sicherheit wüsste, dass es DARAN liegt... ;)
Angesichts der vielen Helikopter Eltern, die ihre kleinen heiligen Grale mit dem Auto zur Schule/Kita fahren u. wieder dort abholen würde ich allrdings nicht davon ausgehen...
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Realist2014 »

Corella hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:38 s. Dennoch kann man Fehlinvest in reines Prestige und ähnliches m.Mn.n . ruhig sozial ächten, verspotten, tabuisieren.
Was soll das sein?
Ferrari?
Motorboot?
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Billie Holiday »

Realist2014 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:48 Was soll das sein?
Ferrari?
Motorboot?
Das ist Mohammed völlig egal, der wird weiterhin an lauen Sommerabenden an den Eisdielen vorbeicruisen. :thumbup: Also ich mag den Sound.
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Realist2014 »

Billie Holiday hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:56 Das ist Mohammed völlig egal, der wird weiterhin an lauen Sommerabenden an den Eisdielen vorbeicruisen. :thumbup: Also ich mag den Sound.
Der Satz:
"Man leistet etwas, um sich dann etwas leisten zu können "
Ist für manche außerhalb ihrer Realitätsblase...
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Corella »

firlefanz11 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:42 Auto/Motorrad fahren macht unfruchtbar/zeugungsunfähig?! :eek:
Manche munkeln, neue Medien machten prüder
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Re: Überbevölkerung

Beitrag von Corella »

Realist2014 hat geschrieben: Dienstag 31. Mai 2022, 16:48 Was soll das sein?
Ferrari?
Motorboot?
Status zeigen ist lahm und alt. Es geht doch immer um's selbe, Demonstration von Fitnessindikatoren. Also zeigen, was man nicht hat :cool:
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