Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

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Wie siehst du die Anschuldigungen gegen Annalena Baerbock?

Sie ist eine Hochstaplerin. That's it.
24
27%
Nicht alles ist ganz sauber bei ihr gelaufen. Entsprechende Anschuldigungen sind gerechtfertigt.
39
43%
Es war vielleicht nicht alles ganz sauber, aber die Reaktionen sind übertrieben und klassisches Wahlkampfgetöse.
22
24%
Sie ist Opfer eine Kampagne. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
5
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 90
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TheManFromDownUnder
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Sören74 hat geschrieben:[url=viewtopic.php?p=5029241#p5029241] (09 Jul 2021, 10:07)[/url

Es gibt viele Studenten, die in Deutschland Geld von einer Studienstiftung bekommen und es gibt viele Menschen, die das Studium oder Promotion abbrechen. Wenn Du keine solche Menschen kennst, sagt das wohl eher etwas darüber aus, wie viele Menschen Du kennst.
Selten etwas Bloedsinnigeres als Antwort gelesen.
Also bei einem abgebrochenen Studium oder Doktorarbeit von fehlender Moral zu sprechen, finde ich jetzt arg strange. Solche Abbrüche haben sehr verschiedene Gründe und das jetzt allein in fehlender Moral und Willen gießen zu wollen, zeigt mir nur die Unbereitschaft, mal komplexer zu denken und die Mannigfaltigkeit von Lebenswegen anzuerkennen.
Geschwurbel! Es geht nicht darum das eine Doktorarbeit abgebrochen wurde, sondern um die Umstaende und dann die versuchten Verschleierungen und Halbwahrheiten die ALB von sich gibt. She is a political animal durch und durch und das ist ja nicht unbedingt falsch aber sie und ihre Partei schrien immer Mordio wenn sich der politische Gegener genauso verhalten hat.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Fliege hat geschrieben:(09 Jul 2021, 09:26)

"Lasst uns dieses Europa gemeinsam verenden". -- Ist das nicht fast schon gruselig?
Das ist nicht nur gruselig sondern peinlich. Hat sie das wirklich von sich gegeben? Kein Wunder das sie ohne helfende Hand und copy & paste kein Buch schreiben kann. :D
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Fliege
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Fliege »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 11:39)

Das ist nicht nur gruselig sondern peinlich. Hat sie das wirklich von sich gegeben?
Ja
(Zitat in eine Suchmaschine eingeben und betreffende Personin benennen; gibt bewegte Bilder mit Ton von Phoenix-TV).
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Fliege hat geschrieben:(09 Jul 2021, 11:43)

Ja
(Zitat in eine Suchmaschine eingeben und betreffende Personin benennen; gibt bewegte Bilder mit Ton von Phoenix-TV).
Kein Wunder das sie ihre Doktorarbeit abgebrochen hat.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 10:00)

Da ich selber Doktorand war, glaube ich durchaus das einigermaßen einschätzen zu können. Eine Doktorarbeit ist ein Risikogeschäft, für den Doktoranden, für den Doktorvater (oder -mutter), für den Arbeitgeber und in dem Fall auch für die Stiftung. Das wissen alle. Und ein hoher Prozentsatz bricht es ab, oder führt es quasi endlos weiter, ohne zum Abschluss zu kommen. Die Gründe dafür sind verschieden, aber zu sagen, man hat jetzt andere Lebensprioritäten ist für mich ein genauso akzeptabler Grund wie zu sagen, dass man das Thema nicht packt. Das gehört zum Leben dazu. Und Kategorien wie "unehrenhaft" sind für mich daneben.
Selbst wenn eine Dissertation abgebrochen wurde, kann die bereits geleistete Arbeit sehr wertvoll sein. Ein anderer Doktorand braucht dann das Rad nicht neu zu erfinden, er kann mit den geleisteten Vorarbeiten arbeiten. Sowas ist allgemein üblich.
Und es gibt gute Gründe, eine Promotion auszusetzen: familiäre Gründe, berufliche - weil man z.B. ein sehr gutes Stellenangebot bekommen hat. Manche schreiben ihre Dissertation dann nebenher weiter und reichen sie erst nach Erreichen der Altergrenze ein. Solche Dissertationen sind sehr oft sehr wertvoll, weil da dann noch über 30 Jahre Berufserfahrung drin stecken oder jahrzehntelang kontinuierlich erfasste Daten wissenschaftlich erhoben und ausgewertet wurden. Und da kommt man dann sehr schnell an grundsätzliche, wissenschaftstheoretische Fragestellungen, die zudem auch aus der Sicht des Berufspraktikers betrachtet werden.
Damit hätte ich kein Problem, wenn man sie auch für andere Kanddaten konsequent ansetzt.
Ohne Zweifel haben die immer noch sehr guten Umfrageergebnisse der Grünen in bestimmten Kreisen eine sehr große Unruhe erzeugt. Interessant finde ich, dass zum Beispiel in Österreich wegen einer Wahl in einem Nachbarland die Nerven absolut blank zu liegen scheinen.
odiug

Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von odiug »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 11:32)

Good Luck und wer Gruen waehlt der waehlt ALB
Die wird ja nicht Bundeskanzlerin.
Die wird ein hübsches Ministerium bekommen, wo sie sich mal beweisen kann und dann sieht man weiter.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von TheManFromDownUnder »

odiug hat geschrieben:(09 Jul 2021, 12:55)

Die wird ja nicht Bundeskanzlerin.
Die wird ein hübsches Ministerium bekommen, wo sie sich mal beweisen kann und dann sieht man weiter.
Das bedeuted aber das CDU/CSU mit den Gruenen eine Koalition bilden.

Das wird hoffentlich im Interesse Deutschlands nicht geschehen.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Ebiker »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 10:07)
Also bei einem abgebrochenen Studium oder Doktorarbeit von fehlender Moral zu sprechen, finde ich jetzt arg strange. Solche Abbrüche haben sehr verschiedene Gründe und das jetzt allein in fehlender Moral und Willen gießen zu wollen, zeigt mir nur die Unbereitschaft, mal komplexer zu denken und die Mannigfaltigkeit von Lebenswegen anzuerkennen.
Das kann man so sehen. Aber zusätzlich zu Bezügen von ca 7500,- bnoch unberechtigt ein Stipendium von 1000,- abzuzocken ist in meinen Augen schon unmoralisch. Abgesehen davon ob sie je vor hatte den Doktor wirklich abzuschließen.
Es muss demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand behalten W.U.
Sören74

Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 11:37)

Selten etwas Bloedsinnigeres als Antwort gelesen.
Was Du sicher auch sachlich begründen kannst, warum das so blödsinnig war. :)
TheManFromDownUnder hat geschrieben:Es geht nicht darum das eine Doktorarbeit abgebrochen wurde, sondern um die Umstaende und dann die versuchten Verschleierungen und Halbwahrheiten die ALB von sich gibt.
Die Umstände waren, soweit bekannt, dass sich ihr beruflicher Fokus verändert hat in Richtung politische Karriere. Ich kenne mindestens zwei Doktoranden im persönlichen Umfeld, die wegen beruflicher Neuorientierungen ihre Arbeiten abgebrochen haben. Das halte ich für durchaus normal und weder unmoralisch und sonst wie verwerflich. Also könntest Du vielleicht mal erklären, welches Problem Du damit hast. Eine Promotion kann man eben nicht risikolos planen und glauben, dass man das von A bis Z durchziehen kann, wenn sich im Leben die Parameter ändern.
TheManFromDownUnder hat geschrieben:She is a political animal durch und durch und das ist ja nicht unbedingt falsch aber sie und ihre Partei schrien immer Mordio wenn sich der politische Gegener genauso verhalten hat.
An welcher konkreten Stelle in Bezug auf Doktorarbeiten oder Stipendien?
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Liegestuhl
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Liegestuhl »

odiug hat geschrieben:(09 Jul 2021, 12:55)

Die wird ja nicht Bundeskanzlerin.
Die wird ein hübsches Ministerium bekommen, wo sie sich mal beweisen kann und dann sieht man weiter.
Wo siehst du sie denn im Falle einer schwarz-grünen Koalition?

Außenministerin, da sie ja aus dem Völkerrecht kommt?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Jul 2021, 12:08)

Selbst wenn eine Dissertation abgebrochen wurde, kann die bereits geleistete Arbeit sehr wertvoll sein. Ein anderer Doktorand braucht dann das Rad nicht neu zu erfinden, er kann mit den geleisteten Vorarbeiten arbeiten. Sowas ist allgemein üblich.
In der Regel ist es auch so, Doktoranden arbeiten an Unis, Instituten oder Unternehmen in Forschungsteams zusammen und leisten in ihrer Arbeit wertvolle Beiträge für diese Gruppen. Betriebswirtschaftlich gesehen sind das auch preiswerte Arbeitskräfte, die am Rande zur Selbstausbeutung in kurzer Zeit viel rausholen.
sünnerklaas hat geschrieben: Und es gibt gute Gründe, eine Promotion auszusetzen: familiäre Gründe, berufliche - weil man z.B. ein sehr gutes Stellenangebot bekommen hat. Manche schreiben ihre Dissertation dann nebenher weiter und reichen sie erst nach Erreichen der Altergrenze ein. Solche Dissertationen sind sehr oft sehr wertvoll, weil da dann noch über 30 Jahre Berufserfahrung drin stecken oder jahrzehntelang kontinuierlich erfasste Daten wissenschaftlich erhoben und ausgewertet wurden. Und da kommt man dann sehr schnell an grundsätzliche, wissenschaftstheoretische Fragestellungen, die zudem auch aus der Sicht des Berufspraktikers betrachtet werden.
Eben, und eigentlich nicht der weiteren Rede wert, aber muss man in solchen Diskussionen dann doch explizit nennen.
sünnerklaas hat geschrieben:Ohne Zweifel haben die immer noch sehr guten Umfrageergebnisse der Grünen in bestimmten Kreisen eine sehr große Unruhe erzeugt. Interessant finde ich, dass zum Beispiel in Österreich wegen einer Wahl in einem Nachbarland die Nerven absolut blank zu liegen scheinen.
Man darf vielleicht auch eines nicht vergessen, gerade unter Akademikern ist der Zuspruch zu den Grünen recht hoch, wie man selbst in Zeiten sehen konnte, als man bundesweit noch um die 8% lag. Wenn man natürlich zeigen kann, dass die grüne Kandidatin in ihrer akademischen Laufbahn unredlich gearbeitet hat, hofft man eben, dieses Wählerklientel besonders beeinflussen zu können.

https://www.faz.net/aktuell/politik/bun ... 12924.html
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 13:00)

Das bedeuted aber das CDU/CSU mit den Gruenen eine Koalition bilden.

Das wird hoffentlich im Interesse Deutschlands nicht geschehen.
Wird nicht viele praktikable Alternativen nach der Wahl geben. In den großen Flächenländern Baden-Württemberg und Hessen sind Schwarz-grüne-Bündnisse schon Normalität.
Sören74

Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Ebiker hat geschrieben:(09 Jul 2021, 13:05)

Das kann man so sehen. Aber zusätzlich zu Bezügen von ca 7500,- bnoch unberechtigt ein Stipendium von 1000,- abzuzocken ist in meinen Augen schon unmoralisch. Abgesehen davon ob sie je vor hatte den Doktor wirklich abzuschließen.
Bist Du schon mal auf Die Idee gekommen, dass nicht Du darüber bestimmst, wie die Stiftungen ihr Geld an die Studenten verteilen und was sie für relevant halten?
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Zunder
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

Ebiker hat geschrieben:(09 Jul 2021, 13:05)

Das kann man so sehen. Aber zusätzlich zu Bezügen von ca 7500,- bnoch unberechtigt ein Stipendium von 1000,- abzuzocken ist in meinen Augen schon unmoralisch. Abgesehen davon ob sie je vor hatte den Doktor wirklich abzuschließen.
Wann hat sie denn neben ihrem Stipendium noch 7.500 € an Bezügen erhalten?
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 13:51)
Wenn man natürlich zeigen kann, dass die grüne Kandidatin in ihrer akademischen Laufbahn unredlich gearbeitet hat
Es geht wohl weniger darum, ob sie in "ihrer akademischen Laufbahn" unredlich gearbeitet hat, als vielmehr um die Frage, ob es diese Laufbahn jemals gab.

Annalena Baerbock hat den Fokus auf eine politische Karriere gelegt schon bevor sie das Promotionsstipendium bekam.
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relativ
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von relativ »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:10)

Es geht wohl weniger darum, ob sie in "ihrer akademischen Laufbahn" unredlich gearbeitet hat, als vielmehr um die Frage, ob es diese Laufbahn jemals gab.

Annalena Baerbock hat den Fokus auf eine politische Karriere gelegt schon bevor sie das Promotionsstipendium bekam.
Genauso wie z.B. ein junger Fußballer, der nicht weiss ob es zu einer Profikarriere reicht und Zweigleisig fährt, um sich nachher dann für eine Seite zu entscheiden.
Btw. Baerbock hat alle notwendigen Zwischenziele der Promotion wohl erreicht , denn ohne die gibt es auch keine Föderung mehr.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Sören74

Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:10)

Es geht wohl weniger darum, ob sie in "ihrer akademischen Laufbahn" unredlich gearbeitet hat, als vielmehr um die Frage, ob es diese Laufbahn jemals gab.
Natürlich gab es die und ich würde mal sagen, wer an der London School of Economics and Political Science seinen Master mit besonderer Auszeichnung abschließt, hat da eine sehr gute Leistung abgelegt. Es ist ein Irrglaube zu denken, dass eine akademische Laufbahn eine Promotion haben müsse.
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d'Artagnan
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von d'Artagnan »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Jul 2021, 12:08)

Selbst wenn eine Dissertation abgebrochen wurde, kann die bereits geleistete Arbeit sehr wertvoll sein. Ein anderer Doktorand braucht dann das Rad nicht neu zu erfinden, er kann mit den geleisteten Vorarbeiten arbeiten. Sowas ist allgemein üblich.
Und es gibt gute Gründe, eine Promotion auszusetzen: familiäre Gründe, berufliche - weil man z.B. ein sehr gutes Stellenangebot bekommen hat. Manche schreiben ihre Dissertation dann nebenher weiter und reichen sie erst nach Erreichen der Altergrenze ein. Solche Dissertationen sind sehr oft sehr wertvoll, weil da dann noch über 30 Jahre Berufserfahrung drin stecken oder jahrzehntelang kontinuierlich erfasste Daten wissenschaftlich erhoben und ausgewertet wurden.
1.) Ja, nicht jeder der sein Promotionsstudium abbricht ist ein Versager oder Faulenzer.

2.) Aber ob ALB ernsthaft promovieren wollte (oder einfach nur ein bequemes Einkommen suchte) kann man durchaus diskutieren.
Es ergeben sich nämlich sehr merkwürdige "Parallelitäten"!
Wieder mal.

Ihr Dissertationsthema beschrieb sie noch im Jahr 2013 als "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe" [1].
Dabei wurde dieses Thema bereits 2012 von einem anderen Promovenden erfolgreich verteidigt und veröffentlicht. Wohlgemerkt an der gleichen Uni!
"Humanitarian Aid and Natural Disasters" [2]

Quellen:
[1]: https://www.tagesspiegel.de/politik/ann ... 57572.html
[2]: https://refubium.fu-berlin.de/bitstream ... sAllowed=y

In der Danksagung taucht ihr Name nicht auf, obwohl sie ja angeblich! an der gleichen Uni am gleichen Thema arbeitete.
Und noch ein Jahr nach der erfolgreichen Promotion des Kollegen Garavoglia zum gleichen Thema gab sie in besagtem Interview zu Protokoll sie sei kurz vor der Fertigstellung. Dort bringt sie auch das Fallbeispiel, welches Garavoglia als case study analysierte: den Zyklon in Myanmar, der im Jahr 2008 rund 80.000 Menschen das Leben gekostet hat.
Ein wenig viel an Zufall!

Und so ergibt sich ein Muster:
Parteikontakte nutzen, sich irgendwie nach oben durchmogeln, falsche hochtrabende Angaben zu den eigenen Errungenschaften machen, sich selbst glorifizieren, sich des intellektuellen Eigentums anderer bedienen und natürlich an Kohle abgreifen was geht.

Kann man versuchen. In meinem Heimatland (Bayern) gibt es genug Provinzpolitiker, die dies erfolgreich praktizieren, und deren Parteimitgliedschaft sie vor allerlei kritischem Unbill schützt.
Aber wer ernsthaft so einer Person zutraut "die grossen Probleme der Menschheit" zu lösen (wie die Grünen ja nicht müde werden zu propagieren), der hat ein ernsthaftes Wahrnehmungsproblem.
Und dann muss sich die Partei der Grünen auch fragen lassen, wie es sein kann dass so jemand ohne Durchleuchtung als Kanzlerkandidatin aufgestellt wird.
Das ist ein Mangel an Professionalität, welcher diese Partei für Regierungsaufgaben disqualifizieren sollte.
Ohne Zweifel haben die immer noch sehr guten Umfrageergebnisse der Grünen in bestimmten Kreisen eine sehr große Unruhe erzeugt. Interessant finde ich, dass zum Beispiel in Österreich wegen einer Wahl in einem Nachbarland die Nerven absolut blank zu liegen scheinen.
Ja. Selbst bei der taz, diesem erzkonservativen habsburgischen Hetzblatt. Es bleibt festzuhalten: Der West- bzw. Südfunk lügt! Und die Partei hat immer recht! :D
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
(Ser Barristan)
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wenn die Arbeit Baerbocks so herausragend war, dann kann sie sie doch veröffentlichen und die Kritiker wie dumme Jungen dastehen lassen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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relativ
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:29)

Natürlich gab es die und ich würde mal sagen, wer an der London School of Economics and Political Science seinen Master mit besonderer Auszeichnung abschließt, hat da eine sehr gute Leistung abgelegt. Es ist ein Irrglaube zu denken, dass eine akademische Laufbahn eine Promotion haben müsse.
Also eine akademissche Laufbahn ist für mich dann schon noch ein wenig mehr als nur der Weg zum fertigen Akademiker, sondern auch die Arbeit als fertiger Akademiker, in z.B. Forschung ,oder anderen Einrichtungen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Sören74

Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

d'Artagnan hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:39)

2.) Aber ob ALB ernsthaft promovieren wollte (oder einfach nur ein bequemes Einkommen suchte) kann man durchaus diskutieren.
Also wer glaubt, durch ein Stipendium ein bequemes Einkommen zu erhalten, der wird sich schnell enttäuscht sehen. Ich habe das vor fast 30 Jahren bei den Klassenkameraden gesehen, die in der Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen wurden. Im Grunde genommen hatten die den vollen BaFöG-Satz bekommen (den ich auch schon dadurch hatte, dass meine Eltern wenig verdienten) und dazu etwas Büchergeld. Dafür mussten sie im Studium 2-3 Vorlesungen mehr besuchen (während ich meine 20 SWS absolvierte) und dann in den Semesterferien so "seltsame" Veranstaltungen besuchen. Ja, jeder wie er es mag. ;) Bequemes Einkommen? Kann jeder selbst bewerten.

Und wenn ich lese ein Promotionsstipendium von 1.050 Euro im Monat? Wirklich lächerlich wenn ich es mit dem vergleiche, was man selbst in Industriepromotionsstellen bekommen hat. Wer wirklich schnell ein bequemes Einkommen braucht, der macht mit einer Promotion einen Fehler. :)
d'Artagnan hat geschrieben:Ihr Dissertationsthema beschrieb sie noch im Jahr 2013 als "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe" [1].
Dabei wurde dieses Thema bereits 2012 von einem anderen Promovenden erfolgreich verteidigt und veröffentlicht. Wohlgemerkt an der gleichen Uni!
"Humanitarian Aid and Natural Disasters" [2]
Da muss ich jetzt auch mal fragen "und weiter"? Den genauen Titel einer Arbeit gibt man sowieso erst gegen Schluss des ganzen Prozesses an, weil der Arbeitstitel sich im Laufe der Promotion noch einige Male ändern kann (war bei mir zumindest so).
d'Artagnan hat geschrieben:Und noch ein Jahr nach der erfolgreichen Promotion des Kollegen Garavoglia zum gleichen Thema gab sie in besagtem Interview zu Protokoll sie sei kurz vor der Fertigstellung.
Schöner Fall von Selbstüberschätzung. Aber auch recht normal, wenn ich mich daran erinnere, wann meine Promotionskollegen meinten so weit zu sein und wann sie tatsächlich die Arbeit abgaben. Im Gegensatz zum Diplom, Bachelor oder Master gibt es keine Fristen und so kann sich die Abgabe endlos hinziehen.
d'Artagnan hat geschrieben:Aber wer ernsthaft so einer Person zutraut "die grossen Probleme der Menschheit" zu lösen (wie die Grünen ja nicht müde werden zu propagieren), der hat ein ernsthaftes Wahrnehmungsproblem.
Also in einer Demokratie habe ich sowieso nicht den Glauben, dass Einzelpersonen die großen Probleme lösen werden, sondern dass es Gruppen und Institutionen sind, auf die es ankommt. Wir wählen schließlich auch keinen Kanzler, sondern den Bundestag und der wiederum wählt eine ganze Regierung mit einem Kanzler an der Spitze. Da zu glauben, es käme da nur auf die Einzelperson an, halte ich schon für ein stückweit naiv.
d'Artagnan hat geschrieben: Und dann muss sich die Partei der Grünen auch fragen lassen, wie es sein kann dass so jemand ohne Durchleuchtung als Kanzlerkandidatin aufgestellt wird.
Die Frage kann man durchaus stellen und ob nicht die Parteigremien ein stückweit zu naiv waren, das allein so zu lösen.
d'Artagnan hat geschrieben:Das ist ein Mangel an Professionalität, welcher diese Partei für Regierungsaufgaben disqualifizieren sollte.
Das Erste kann sein, das Zweite muss nicht so sein. Ich spreche auch der Union nicht die Regierungsfähigkeit ab, weil die auf eine andere Art ihre Unprofessionalität bei der Festlegung des Kanzlerkandidaten zur Schau stellten.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von sünnerklaas »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:05)

Also wer glaubt, durch ein Stipendium ein bequemes Einkommen zu erhalten, der wird sich schnell enttäuscht sehen. . . . .
Ein Betrag von 1050 Euro ist knapp - vor allem mit Hinblick auf die Mieten in Universitätsstädten; und das Anfertigen einer wissenschaftlichen Arbeit nicht gerade billig.
Zuletzt geändert von Moses am Montag 12. Juli 2021, 18:35, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote entfernt
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

d'Artagnan hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:39)
Ihr Dissertationsthema beschrieb sie noch im Jahr 2013 als "Naturkatastrophen und humanitäre Hilfe" [1].
Dabei wurde dieses Thema bereits 2012 von einem anderen Promovenden erfolgreich verteidigt und veröffentlicht. Wohlgemerkt an der gleichen Uni!
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Und so ergibt sich ein Muster:
Parteikontakte nutzen, sich irgendwie nach oben durchmogeln, falsche hochtrabende Angaben zu den eigenen Errungenschaften machen, sich selbst glorifizieren, sich des intellektuellen Eigentums anderer bedienen und natürlich an Kohle abgreifen was geht.
Deine Mustererkennung beruht leider auf unbewiesenen Vermutungen, wie so vieles in der "Abkupfer-Affäre" um Frau Baerbock. Ich frage mich langsam, was das alles noch mit Wahlkampf zu tun hat. Schlampig recherchieren tun jedenfalls noch viele andere außer Frau Baerbock. ;)
SZ 8. Juli 2021 Windige Behauptungen
https://www.sueddeutsche.de/politik/ann ... duced=true
"Ich habe Annalena Baerbock nie getroffen, ich habe nie mit Annalena Baerbock gesprochen und ich habe nie mit oder für Annalena Baerbock gearbeitet", schreibt Garavoglia. Für ihn seien die Behauptungen "das übliche 'kreative Phantasiegebilde', das sogenannte 'Journalisten' im Rahmen von Hetzkampagnen vor einer Wahl erfinden". Auch der zuständige Doktorvater, der Politologe Thomas Risse, hält eine heimliche Zusammenarbeit seines früheren Doktoranden mit Baerbock für abwegig. "Es gibt überhaupt keine Hinweise auf eine gemeinsame Arbeit", sagte Risse der Süddeutschen Zeitung."
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

@Wähler: Was hat deine Quelle mit dem Text von d´Artagnan zu tun? So weit ersichtlich: nichts.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

relativ hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:24)

Genauso wie z.B. ein junger Fußballer, der nicht weiss ob es zu einer Profikarriere reicht und Zweigleisig fährt, um sich nachher dann für eine Seite zu entscheiden.
Btw. Baerbock hat alle notwendigen Zwischenziele der Promotion wohl erreicht , denn ohne die gibt es auch keine Föderung mehr.
Welche Zwischenziele sollen das denn gewesen sein?
Tatsächlich wurde das Stipendium nach der Geburt ihres ersten Kindes nochmal verlängert. Aus familiären Gründen.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:24)
@Wähler: Was hat deine Quelle mit dem Text von d´Artagnan zu tun? So weit ersichtlich: nichts.
Der von D'Artagnan erwähnte Promovent heißt Garavoglia, Lies Dir noch einmal beide Beiträge genau durch - "ein bißchen viel Zufall".
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:24)

@Wähler: Was hat deine Quelle mit dem Text von d´Artagnan zu tun? So weit ersichtlich: nichts.
Naja, die Aussagen von d'Artagnan könnte man so gedeutet sehen, dass Frau Baerbock sich unlauter bei Herrn Garavoglia fachlich bedient haben könnte.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:29)
Naja, die Aussagen von d'Artagnan könnte man so gedeutet sehen, dass Frau Baerbock sich unlauter bei Herrn Garavoglia fachlich bedient haben könnte.
Oder es wird Halbgares wiedergegeben, ohne es überhaupt richtig verstanden zu haben. ;)
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 14:29)

Natürlich gab es die und ich würde mal sagen, wer an der London School of Economics and Political Science seinen Master mit besonderer Auszeichnung abschließt, hat da eine sehr gute Leistung abgelegt. Es ist ein Irrglaube zu denken, dass eine akademische Laufbahn eine Promotion haben müsse.
Von einer besonderen Auszeichnung kann überhaupt keine Rede sein.

Eine akademische Laufbahn hängt nicht von der Promotion ab, sondern von einer akademischen Tätigkeit. Hat Annalena Baerbock jemals auch nur eine Zeile über Völkerrecht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht? Sie bezeichnet sich als Völkerrechtlerin, ohne daß mehr als Wichtigtuerei dahinterstecken würde. Ich halte sie für eine Schaumschlägerin.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:27)

Welche Zwischenziele sollen das denn gewesen sein?
Tatsächlich wurde das Stipendium nach der Geburt ihres ersten Kindes nochmal verlängert. Aus familiären Gründen.
In der Regel muss man bei einem Promotionsstipendium die Zwischenergebnisse der Stiftung vorweisen. Ist auch bei normalen Stipendien nicht anders, man muss einige Nachweise führen. Einige scheinen sich das hier so vorzustellen, dass man das Stipendium bewilligt bekommt und dann bis zum Ende bezahlt bekommt, egal was man zwischendurch macht.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:29)

Naja, die Aussagen von d'Artagnan könnte man so gedeutet sehen, dass Frau Baerbock sich unlauter bei Herrn Garavoglia fachlich bedient haben könnte.
Also ich konnte nicht hinter die Bezahlschranke schauen.

Aber der Herr Musketier schrieb, dass ACAB den gleichen Titel für Ihre (unfertige) Doktor-Arbeit im Jahre 2013 benannte, wie ein Absolvent an der gleichen Uni, der bereits in 2012 seinen Doktor-Titel erfolgreich erhalten hatte.

Wird in dem SZ-Artikel belegt, dass das nicht stimmt?

Ich selbst habe nicht promoviert, nur eine Diplom-Arbeit geschrieben, aber ist es denn üblich, dass man an der gleichen Uni als Arbeitstitel einer Doktorarbeit den gleichen Titel wie den eines Kommilitonen verwendet? Wahlkampf-Hetze hin oder her, das passt leider typisch zum neuen Bild der Copy-Paste-Freundin.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:35)

In der Regel muss man bei einem Promotionsstipendium die Zwischenergebnisse der Stiftung vorweisen. Ist auch bei normalen Stipendien nicht anders, man muss einige Nachweise führen. Einige scheinen sich das hier so vorzustellen, dass man das Stipendium bewilligt bekommt und dann bis zum Ende bezahlt bekommt, egal was man zwischendurch macht.
Sie hat ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung bekommen. Das ist ein parteinaher Verein, genauso wie die Konrad-Adenauer-Stiftung, von der z.B. Armin Laschet ein Stipendium bekam, oder die Hanns-Seidel-Stiftung, die zahlreiche CSU-Nachwuchsgrößen gefördert hat.
Luisa Neubauer war übrigens auch Stipendiatin der hbs. Was für ein Zufall.

Da wird (Steuer-)Geld in den eigenen Nachwuchs gesteckt. Baerbock war da längst auf der Politikerschiene.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:40)
Also ich konnte nicht hinter die Bezahlschranke schauen.
Aber der Herr Musketier schrieb, dass ACAB den gleichen Titel für Ihre (unfertige) Doktor-Arbeit im Jahre 2013 benannte, wie ein Absolvent an der gleichen Uni, der bereits in 2012 seinen Doktor-Titel erfolgreich erhalten hatte.
Wird in dem SZ-Artikel belegt, dass das nicht stimmt?
Sowohl Herr Garavaglia, als auch sein Doktorvater haben sich eindeutig geäußert - siehe Zitat oben. Wer das nicht glaubt, muss dann halt Beweise für seine Vermutungen liefern.
Es geht darum, wie hier unbewiesene Vermutungen geäußert werden, um die "Abkupfer-Affäre" am Köcheln zu halten. Das ist für mich jedenfalls offensichtlich und das finde ich nicht mehr okay.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von odiug »

Liegestuhl hat geschrieben:(09 Jul 2021, 13:46)

Wo siehst du sie denn im Falle einer schwarz-grünen Koalition?

Außenministerin, da sie ja aus dem Völkerrecht kommt?
Weiß nich :(
Als Parteivorsitzende wird es wohl ein prominentes Ministerium sein.
Familienministerin wird sie eher nicht machen.
Kommt auch darauf an, ob sich die Wahlumfragen auch in Wahlergebnissen manifestieren.
Ist ja nicht so sicher :p
Dann ob es für Schwarz Grün alleine reicht, oder ob da noch einer mit dazu muss.
Aber nehmen wir mal an, es reicht und es kommt zu Schwarz Grün mit einem Verhältnis 30%:20% auf das Gesamtergebnis der Wahl, dann wäre Arbeit und Soziales für Baerbock nicht schlecht.
Ist aber Glaskugel.
Genauso wahrscheinlich ist eine Deutschland Koalition und weitere 4 Jahre "weiter so".
Was ich schrecklich fände :eek:
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:33)

Von einer besonderen Auszeichnung kann überhaupt keine Rede sein.
Auf der Wikiseite entnehme ich: "Anschließend wechselte sie an die London School of Economics and Political Science und schloss dort 2005 mit einem Master in „Public International Law“ (LL.M.) mit Distinction ab.[18][19][20]"

"Distinction" bedeutet nach dem britischen System:

"Pass („Bestanden“): Ab einer Punktzahl von 50 %.
Merit („mit Auszeichnung“): Ab einer Punktzahl von 60 %.
Distinction („mit besonderer Auszeichnung“): Ab einer Punktzahl von 70 %.[22][23][24][25]"


https://de.wikipedia.org/wiki/Master#Noten
Zunder hat geschrieben:Eine akademische Laufbahn hängt nicht von der Promotion ab, sondern von einer akademischen Tätigkeit.
Eine akademische Laufbahn fängt mit der Ausbildung mit anerkannten Abschluss an. Den hat sie.
Zunder hat geschrieben:Hat Annalena Baerbock jemals auch nur eine Zeile über Völkerrecht in einer Fachzeitschrift veröffentlicht?
Du stellst Fragen. :x Kannst Du das nicht selber eruieren? Und was hat das mit dem vorher gesagten zu tun?
Zunder hat geschrieben:Sie bezeichnet sich als Völkerrechtlerin, ohne daß mehr als Wichtigtuerei dahinterstecken würde. Ich halte sie für eine Schaumschlägerin.
Sie hat einen Master in "Public International Law", was man auf gut Deutsch mit Völkerrecht übersetzen kann. Warum soll sie sich nicht als Völkerrechtlerin bezeichnen?
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Zunder »

odiug hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:49)

Als Parteivorsitzende wird es wohl ein prominentes Ministerium sein.
Falls sie sich überhaupt hält, wäre sie für den Fraktionsvorsitz wohl besser geeignet als für ein Ministerium.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:40)

Also ich konnte nicht hinter die Bezahlschranke schauen.
Ich beziehe mich auf das, was man hier im Strang lesen kann.
Michael_B hat geschrieben:Aber der Herr Musketier schrieb, dass ACAB den gleichen Titel für Ihre (unfertige) Doktor-Arbeit im Jahre 2013 benannte, wie ein Absolvent an der gleichen Uni, der bereits in 2012 seinen Doktor-Titel erfolgreich erhalten hatte.

Wird in dem SZ-Artikel belegt, dass das nicht stimmt?

Ich selbst habe nicht promoviert, nur eine Diplom-Arbeit geschrieben, aber ist es denn üblich, dass man an der gleichen Uni als Arbeitstitel einer Doktorarbeit den gleichen Titel wie den eines Kommilitonen verwendet? Wahlkampf-Hetze hin oder her, das passt leider typisch zum neuen Bild der Copy-Paste-Freundin.
Ganz einfach ausgedrückt, Arbeitstitel interessieren an Unis nicht, solange man die Arbeit nicht offiziell eingereicht hat. Dann bekommt die Doktorarbeit auch einen offiziellen Namen. Das ist aber eher am Ende und nicht am Anfang der gesamten Promotion angesiedelt. Wer daraus nun eine Copy-Paste-Affäre konstruieren will, der ignoriert schlichtweg die akademische Praxis an Universitäten.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:47)

Sie hat ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung bekommen. Das ist ein parteinaher Verein, genauso wie die Konrad-Adenauer-Stiftung, von der z.B. Armin Laschet ein Stipendium bekam, oder die Hanns-Seidel-Stiftung, die zahlreiche CSU-Nachwuchsgrößen gefördert hat.
Luisa Neubauer war übrigens auch Stipendiatin der hbs. Was für ein Zufall.

Da wird (Steuer-)Geld in den eigenen Nachwuchs gesteckt. Baerbock war da längst auf der Politikerschiene.
Wenn Du die Existenz von parteinahen Studienstiftungen kritisieren willst, von mir aus. Nur kann man ja Frau Baerbock schlechterdings vorwerfen, in der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung aufgenommen zu sein, wenn Armin Laschet in der Konrad-Adenauer-Stiftung war.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

Wähler hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:48)

Sowohl Herr Garavaglia, als auch sein Doktorvater haben sich eindeutig geäußert - siehe Zitat oben. Wer das nicht glaubt, muss dann halt Beweise für seine Vermutungen liefern.
Es geht darum, wie hier unbewiesene Vermutungen geäußert werden, um die "Abkupfer-Affäre" am Köcheln zu halten. Das ist für mich jedenfalls offensichtlich und das finde ich nicht mehr okay.
In deinem Zitat steht was davon, dass Herr G. nicht mit Frau Baerbock zusammengearbeitet hat. Das ist doch was ganz anderes.
Wir reden hier wohl aneinander vorbei, aber was solls. Bleibt halt jeder bei seiner Einschätzung.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael_B »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:56)

Ich beziehe mich auf das, was man hier im Strang lesen kann.



Ganz einfach ausgedrückt, Arbeitstitel interessieren an Unis nicht, solange man die Arbeit nicht offiziell eingereicht hat. Dann bekommt die Doktorarbeit auch einen offiziellen Namen. Das ist aber eher am Ende und nicht am Anfang der gesamten Promotion angesiedelt. Wer daraus nun eine Copy-Paste-Affäre konstruieren will, der ignoriert schlichtweg die akademische Praxis an Universitäten.
Naja, aber wenn man den Titel in der Öffentlichkeit benennt und im Ruf einer Copy-Paste-Expertin steht, ist das zumindest wieder einmal ziemlich ungünstig. Sorry, wenns nicht so traurig wäre, wäre es echt lustig. :D
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:17)
In deinem Zitat steht was davon, dass Herr G. nicht mit Frau Baerbock zusammengearbeitet hat. Das ist doch was ganz anderes.
Wir reden hier wohl aneinander vorbei, aber was solls. Bleibt halt jeder bei seiner Einschätzung.
Der Form halber noch einmal das Zitat. Damit ist die Sache für mich erledigt.
SZ 8. Juli 2021 Windige Behauptungen
https://www.sueddeutsche.de/politik/ann ... duced=true
"Ich habe Annalena Baerbock nie getroffen, ich habe nie mit Annalena Baerbock gesprochen und ich habe nie mit oder für Annalena Baerbock gearbeitet", schreibt Garavoglia. Für ihn seien die Behauptungen "das übliche 'kreative Phantasiegebilde', das sogenannte 'Journalisten' im Rahmen von Hetzkampagnen vor einer Wahl erfinden". Auch der zuständige Doktorvater, der Politologe Thomas Risse, hält eine heimliche Zusammenarbeit seines früheren Doktoranden mit Baerbock für abwegig. "Es gibt überhaupt keine Hinweise auf eine gemeinsame Arbeit", sagte Risse der Süddeutschen Zeitung."
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:26)

Politologe Thomas Risse, hält eine heimliche Zusammenarbeit seines früheren Doktoranden mit Baerbock für abwegig. "Es gibt überhaupt keine Hinweise auf eine gemeinsame Arbeit", sagte Risse der Süddeutschen Zeitung."[/i]
Du meinst...
...der allerdings mit Börzels Ehemmann >>> Thomas Risse publiziert habe.


....Der von der Giffey >>> Börzel ? Ein guuuuuuter Leumund.. :D :D :D

....Heiliger Barschel - Und sie kannten sich alle wieder...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Wähler »

Teeernte hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:37)
Du meinst...
....Der von der Giffey >>> Börzel ? Ein guuuuuuter Leumund.. :D :D :D
....Heiliger Barschel - Und sie kannten sich alle wieder...
Worum geht es in der Abkupferaffäre? Um fehlende Belege. Fällt Dir was auf? ;)
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Michael Alexander »

Sören74 hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:00)

Wenn Du die Existenz von parteinahen Studienstiftungen kritisieren willst, von mir aus. Nur kann man ja Frau Baerbock schlechterdings vorwerfen, in der parteinahen Heinrich-Böll-Stiftung aufgenommen zu sein, wenn Armin Laschet in der Konrad-Adenauer-Stiftung war.
Immerhin hat Laschet sein Stipendium für ein Studium bekommen, das er auch beendet hat. Er hat, soweit ich das erkennen kann, währenddessen auch keine Parteiämter bekleidet, sondern nebenher nur für einen Bundestagsabgeordneten gearbeitet.

Baerbock wurde für eine Promotion gefördert, die sie nicht beendet hat und bei der Leistungsnachweise naturgemäss viel schwerer einzuholen sind als bei einem grundständigen Studium mit Scheinen und Prüfungen. Baerbock hatte zu jener Zeit auch schon mehrere Parteiämter inne. Wieviel hat sie wohl wirklich an der Promotion gearbeitet, und wieviel ihrer Zeit ging für Parteiarbeit drauf? Bei den Grünen in Brandenburg beklagte man sich zu jener Zeit darüber, dass die Vorsitzenden mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die Parteiarbeit leisten müssten. Wenn dem bei Baerbock so war, hätte das Stipendium nicht vergeben werden dürfen.

Allgemein ist zu sagen, dass es den sogenannten parteinahen Stiftungen freisteht, ihren eigenen Nachwuchs unabhängig von akademischen Meriten und Begabung zu fördern. Es ist allerdings nicht einzusehen, dass dafür Steuergelder aufgewendet werden. Es ist etwas ganz anderes, wenn wirkliche Begabtenstiftungen leistungsabhängige Stipendien vergeben.

Offenbar wird bei der Stipendienvergabe der parteinahen Stiftungen gar nicht unabhängig geprüft, ob entsprechende akademische Leistungen erbracht werden. Man kann vermuten, dass es zuweilen eher um die Versorgung des künftigen Parteinachwuchses auf Staatskosten geht und die Promotionsvorhaben selbst eher im Hintergrund stehen. Dann wäre es ein weiterer Fall von staatlicher Parteienfinanzierung durch die Hintertüre, was einen im Parteienstaat Deutschland natürlich nicht wundern muss. Kompetente Politiker bekommt man auf diese Weise natürlich auch nicht, sondern eher gut vernetzte Parteisoldaten.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:19)

Naja, aber wenn man den Titel in der Öffentlichkeit benennt und im Ruf einer Copy-Paste-Expertin steht, ist das zumindest wieder einmal ziemlich ungünstig. Sorry, wenns nicht so traurig wäre, wäre es echt lustig. :D
Das Leute nur noch nach Schlagworten argumentieren und nicht mehr in der Lage sind, die Plausibilität von Behauptungen zu prüfen, finde ich in der Tat traurig. Nun kann man ja von mir aus den Umgang mit dem Buch zur Wahl kritisieren. Man kann es als schlechtes Wahlkampfmanagement bezeichnen. Aber in meinen Augen geht die politische Kultur vor die Hunde, wenn man nun jede Station eines Lebens mit windigen Behauptungen skandalisieren will. Und auch wenn das jetzt herablassend klingt, aber zu den Themen Stipendium und Promotion habe ich hier im Strang nun einigen Unsinn von Leuten gehört, die scheinbar keine praktischen Bezug dazu haben.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Teeernte »

Wähler hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:40)

Worum geht es in der Abkupferaffäre? Um fehlende Belege. Fällt Dir was auf? ;)
Hab ich was von Autoreifen geschrieben ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Sören74 »

Michael Alexander hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:44)

Immerhin hat Laschet sein Stipendium für ein Studium bekommen, das er auch beendet hat. Er hat, soweit ich das erkennen kann, währenddessen auch keine Parteiämter bekleidet, sondern nebenher nur für einen Bundestagsabgeordneten gearbeitet.
Vielleicht muss man es explizit schreiben, weil einigen das praktische Wissen auf diesen Gebiet fehlt. Niemand muss sein Stipendium zurückzahlen, wenn er sein Studium nicht erfolgreich beendet. Niemand muss auch das Geld zurückzahlen, welches man als Doktorand an der Uni, Institut oder Unternehmen für seinen Arbeitsvertrag bekommt und nicht die Promotion abschließen. Scheinbar gibt es bei Einigen die Vorstellung, dass man das machen müsste oder sollte, aber dann versteht man die bestehende Praxis schlichtweg nicht.
Michael Alexander hat geschrieben: Baerbock wurde für eine Promotion gefördert, die sie nicht beendet hat und bei der Leistungsnachweise naturgemäss viel schwerer einzuholen sind als bei einem grundständigen Studium mit Scheinen und Prüfungen.
Letzteres ist falsch. Natürlich kann man die Fortschritte in einer Promotion einholen. Ich selbst hatte keine Promotionsstiftung und hab trotzdem regelmäßig meinem Arbeitgeber gezeigt, wie der aktuelle Stand ist und was die nächsten Ziele sind. Das gehört zur Arbeit einer Studienstiftung dazu, um Austausch mit dem Doktoranden und dessen Doktorvater zu sein.
Michael Alexander hat geschrieben: Baerbock hatte zu jener Zeit auch schon mehrere Parteiämter inne. Wieviel hat sie wohl wirklich an der Promotion gearbeitet, und wieviel ihrer Zeit ging für Parteiarbeit drauf? Bei den Grünen in Brandenburg beklagte man sich zu jener Zeit darüber, dass die Vorsitzenden mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit für die Parteiarbeit leisten müssten. Wenn dem bei Baerbock so war, hätte das Stipendium nicht vergeben werden dürfen.
Du wirfst hier Spekulationen und Aussagen durcheinander in einen Topf. Vorsitzende ist sie erst seit 2017. Das Doktoranden neben ihrer eigentlichen Beschäftigung weiter an der Arbeit schreiben ist auch nichts ungewöhnliches. Ich hatte einen Arbeitskollegen, der hat nach seiner Promotionsstelle in seinem normalen Job nach Feierabend an der Arbeit weitergeschrieben. Ob sich das immer so miteinander verträgt, ist nochmal eine andere Sache. Frau Baerbock hat wohl den Entschluss gefasst, es nicht weiterzuführen. Solange aber vorher regelmäßig der Fortschritt durch die Stiftung protokolliert wurde und die Bedingungen erfüllt waren, verstehe ich die von Dir geäußerte Kritik nicht. Zum einen liegt es im Ermessen der Stiftung, an wen sie Stipendien vergibt. Des Weiteren stehen Stiftungen in Kontakt mit Doktorand und Doktorvater und lassen sich die Entwicklung zeigen. Zum anderen ist es ziemlich oberflächlich zu glauben, wenn man die oder die Ehrenämter oder Beschäftigungen hat, könne man nicht promovieren. Ich sage es mal ganz direkt, es fehlt Dir persönlich an Erfahrung, um das wirklich einschätzen zu können.
Michael Alexander hat geschrieben: Allgemein ist zu sagen, dass es den sogenannten parteinahen Stiftungen freisteht, ihren eigenen Nachwuchs unabhängig von akademischen Meriten und Begabung zu fördern. Es ist allerdings nicht einzusehen, dass dafür Steuergelder aufgewendet werden. Es ist etwas ganz anderes, wenn wirkliche Begabtenstiftungen leistungsabhängige Stipendien vergeben.
Nochmal, Du kannst gerne Kritik an parteinahen Stiftungen über ihre Vergabepraxis äußern. Aber dann ist das hier der falsche Ort dazu. Ich bezweifle aber ehrlich gesagt, ob Du den praktischen Einblick in das Thema hast, um da eine halbwegs fundierte Einschätzung abgeben zu können.
Michael Alexander hat geschrieben: Offenbar wird bei der Stipendienvergabe der parteinahen Stiftungen gar nicht unabhängig geprüft, ob entsprechende akademische Leistungen erbracht werden.
Offenbar verstehst Du nicht, wie Studien- und Promotionsstipendien in der Praxis ablaufen, sonst würdest Du nicht diese falschen Einschätzungen abgeben.
Michael Alexander hat geschrieben:Man kann vermuten, dass es zuweilen eher um die Versorgung des künftigen Parteinachwuchses auf Staatskosten geht und die Promotionsvorhaben selbst eher im Hintergrund stehen. Dann wäre es ein weiterer Fall von staatlicher Parteienfinanzierung durch die Hintertüre, was einen im Parteienstaat Deutschland natürlich nicht wundern muss. Kompetente Politiker bekommt man auf diese Weise natürlich auch nicht, sondern eher gut vernetzte Parteisoldaten.
Du kannst vieles vermuten, aber das hat dann nicht mehr viel mit der Wirklichkeit zu tun.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von relativ »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:27)

Welche Zwischenziele sollen das denn gewesen sein?
Tatsächlich wurde das Stipendium nach der Geburt ihres ersten Kindes nochmal verlängert. Aus familiären Gründen.
Ich zitiere noch mal den Sprecher der Böll Stiftung.
Baerbock sei allen damit verbundenen Pflichten nachgekommen.
Zuletzt geändert von relativ am Freitag 9. Juli 2021, 17:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von Fliege »

Michael_B hat geschrieben:(09 Jul 2021, 16:17)

In deinem Zitat steht was davon, dass Herr G. nicht mit Frau Baerbock zusammengearbeitet hat. Das ist doch was ganz anderes.
Wir reden hier wohl aneinander vorbei, aber was solls. Bleibt halt jeder bei seiner Einschätzung.
Ich habe verstanden, auf was du aufmerksam zu machen versucht. Daraus ergibt ein neuer Aspekt hinsichtlich der Strangfragestellung.
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Re: Der Fall Baerbock: Hochstapelei oder Opfer einer Kampagne?

Beitrag von relativ »

Zunder hat geschrieben:(09 Jul 2021, 15:47)

Sie hat ein Stipendium der Heinrich-Böll-Stiftung bekommen. Das ist ein parteinaher Verein, genauso wie die Konrad-Adenauer-Stiftung, von der z.B. Armin Laschet ein Stipendium bekam, oder die Hanns-Seidel-Stiftung, die zahlreiche CSU-Nachwuchsgrößen gefördert hat.
Luisa Neubauer war übrigens auch Stipendiatin der hbs. Was für ein Zufall.

Da wird (Steuer-)Geld in den eigenen Nachwuchs gesteckt. Baerbock war da längst auf der Politikerschiene.
In der Tat kann man diese Praxis kritisieren. Btw. Helmit Schmidt selbst schaffte diese, von Willi Brand eingeführte Beihilfe, ab und Helmut Kohl mit den Worten "Leistung soll sich wieder lohnen" ein.
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