Die Zukunft der CDU

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Atue001
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Atue001 »

Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)

Ich glaube tu hast die Ausgangslage immer noch nicht ganz verstanden. Was passiert wenn die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. Es geht nicht darum dass man in Deutschland auch arm gut leben kann, jedoch arm lässt sich auch im Ausland mittlerweile meist sogar besser leben als in Deutschland, dass ist das Problem.
Es geht nicht darum armen Menschen bessere Bildungschancen, Aufstiegschancen zu machen. Denn das löst das eigentliche Problem überhaupt nicht, wer macht denn dann die schlecht bezahlte Arbeit? Keiner mehr, du etwa?
Das Problem der Niedriglohn-Sektor, der einfache Arbeiter verdient nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren. Während die Gutverdiener ihren Lohn um teils 100-1000 % gesteigert haben, wohl gemerkt, an der Arbeit selbst hat sich nichts geändert, nur am ausbezahlten Geld am Ende vom Monat. Da liegt der gesellschaftliche Fehler mittlerweile verankert.
Willst du etwa solche Situation wie in Frankreich, wo teils Arbeiter es war glaub bei einer Bank oder einer Versicherung, ihre Vorgesetzten symbolisch bis auf letzte Hemd ausgezogen haben und nur in Unterhosen und Hemd vom Firmengebäude gejagt haben. So etwas könnte auch in Deutschland passieren, nicht heute aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn die Schere weiter auseinander geht. Es ist für die Meisten nicht begreiflich, nicht verständlich wieso der einfach Arbeiter nur 1 Prozent, des bestbezahlten Mannes in der Firma erhalten soll. Wieso soll derjenige so viel Geld bekommen? Arbeitet er auch 100 mal soviel? Oder doch nur etwas doppelt soviel, wie der einfache Arbeiter? Daher wieso dieser Personen soviel bezahlen?
Vorallem wieso gibt es gerade dort bei den besser Verdienenden solche starke Lohnzuwächse, während man beim einfachen Arbeiter am besten eine Nullrunde haben möchte, dies ist gesellschaftlich für die Mehrheit nicht mehr tragbar, diese Zügellosigkeit, diese Unverschämtheit, diese asoziale Verhalten von manchen Menschen. "Ich nehme für mich persönlich nächstes Jahr gerne 10 % mehr, den einfachen Arbeiter gönne ich aber keine 10 % mehr Gehalt, sondern nur 1 % mehr Lohn, Oh Gott, nein wenn ich dass mal durchrechne, dann geb ich mir lieber 15 % und dem einfachen Arbeitern nur 0,5 %, macht in der Summe ja dann trotzdem weniger Kosten insgesammt, da wir hier oben, ja sowenige sind, im Vergleich zu der Maße von Angestellten da unten, dazu steigere ich noch die Produktivität, sprich ich geb mehr Leistungsdruck nach unten durch. Ach bin ich gut, ich verdiene doch meine Lohnerhöhung, oder etwa nicht? So sollte es eben nicht ablaufen, was es aber manchmal eben leider tut.
Du darfst es gerne auch als Neiddebatte bezeichnen, ich bezeichne es als Willkommen in der Realität, Leben in Phantasia auf Wolkenkuckungsheim, anstatt der Realität.

Sieht man ja auch gerade bei Zuverdienst, dass dies nicht mehr so gut bei den Wähler ankommt, wenn Mandatsträger da noch zusätzliche Gelder kassieren. Ähnlich verhält es sich mit manchen Chefs, Aufsichtsrätten, Manager, Profifußballer, die haben aktuell alle kein gutes Standing mehr in der Gesellschaft in Deutschland, gerade weil die Schere zwischen Arm und Reich gewachsen ist. Der Haß auf diese Personen wächst unterschwellig in Deutschland, ich wurde es wirklich nicht als Neid bezeichnen, sondern mittlerweile wirklich als Haß.
Wenn der Normalo auch mal schnell 10.000 € unter der Hand verdienen wurde, wurde niemand etwas sagen, wenn dies ein Politiker auch so machen wurde, weil dann wiederum das Verhältnis stimmen wurde. Daher wenn der Politiker da 10 oder 100 € bekommt, wurde niemand etwas sagen, dass wären normale Verhältnisse als Zuverdienst.

Ich denke, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Es ist nicht so, dass die Reichen sich immer nur selbst bedienen und nehmen und nehmen und nehmen.
Viele dieser Reichen sind eigentlich ganz normale Leute, mit denen man auch gut ein Bierchen trinken kann.
Nur der kleinste Teil der "Reichen" ist so reich, dass sie in Millionenvillas sitzen - und selbst von denen ist der größere Teil noch immer relativ bodenständig und normal unterwegs.

Viele dieser Reichen sind aber auch starke und wichtige Leistungsträger in unserer Gesellschaft!

Sie beim Lohn/Einkommen zu bescheiden ist deshalb falsch - weil deren Einkommen wird mehr nach Angebot und Nachfrage bezahlt, als nach dem Selbstbedienungsprinzip.
Im Niedriglohnsektor sieht es eigentlich ähnlich aus - allerdings sind die Auswirkungen andere. Das Angebot an billigen Arbeitskräften ist relativ groß - und wenn es nicht genügend gibt, dann kann man gerade aus diesem Sektor auch viele Jobs durch Automation wegrationalisieren.

Dieser Denkansatz ist mit ein Grund, warum die CDU aber beispielsweise auch die FDP Beschränkungen beim Maximallohn nicht mitgehen.

Wenn die Schere zwischen Arm und Reich zu groß wird, setzt die CDU auf andere Instrumente. Bildung ist eines davon, oder Chancengleichheit.
Der CDU gelingt es allerdings nicht mehr sonderlich gut, ein ganzheitliches und vor allem wirksames Konzept daraus abzuleiten.
Dafür wären mal ein paar Jahre Erneuerung in der Opposition gut - solange die CDU in der Regierung ist, tritt sie mehr als Kanzlerwahlverein auf.
Auf Dauer reicht das nicht.

Das ist auch mit der Grund, warum die CDU oder auch die FDP in ihren wirtschaftspolitischen Ansätzen nicht an
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Alexyessin
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Aldus hat geschrieben:(24 Mar 2021, 21:43)

Ja sicher. Kann man machen - ist auch gerechtfertigt und alles und so...

Bringt aber auch niemanden weiter. Nochmal: Echte Alternativen, die nicht auf "der würde, der könnte - wenn man ihn nur machen ließe" beruhen?
Es ist nicht meine Aufgabe, Alternativen für Nichtskönner zu benennen. Ich stelle fest, was bis jetzt passiert ist. Und das sind 10 % Abrutschen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Bielefeld09 »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Mar 2021, 00:48)

Es ist nicht meine Aufgabe, Alternativen für Nichtskönner zu benennen. Ich stelle fest, was bis jetzt passiert ist. Und das sind 10 % Abrutschen.
Nun denn, sind es nun die Grünen?
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)
Es geht nicht darum armen Menschen bessere Bildungschancen, Aufstiegschancen zu machen. Denn das löst das eigentliche Problem überhaupt nicht, wer macht denn dann die schlecht bezahlte Arbeit? Keiner mehr, du etwa?
Doch, genau darum geht es: Dafür zu sorgen, dass die Leute Chancen haben, insbesondere Kinder aus prekären Verhältnissen. Wenn die Chancen dann aber nicht genutzt werden, dann ist das nicht das Problem des Staates. Es wird immer Leute geben, die nicht bereit sind, in sich selbst zu investieren.

Wer die Arbeit machen soll? Da wird in den nächsten Jahrzehnten viel wegautomatisiert werden. Statt das Paket auszufahren, kommt eine Drohne mit der Lieferung.
Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)
Das Problem der Niedriglohn-Sektor, der einfache Arbeiter verdient nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren. Während die Gutverdiener ihren Lohn um teils 100-1000 % gesteigert haben, wohl gemerkt, an der Arbeit selbst hat sich nichts geändert, nur am ausbezahlten Geld am Ende vom Monat. Da liegt der gesellschaftliche Fehler mittlerweile verankert.
Willst du etwa solche Situation wie in Frankreich, wo teils Arbeiter es war glaub bei einer Bank oder einer Versicherung, ihre Vorgesetzten symbolisch bis auf letzte Hemd ausgezogen haben und nur in Unterhosen und Hemd vom Firmengebäude gejagt haben. So etwas könnte auch in Deutschland passieren, nicht heute aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn die Schere weiter auseinander geht.
Wen meinst du denn mit dem einfachen Arbeiter? Den Ungelernten, der nicht bereit war, eine Lehre zu machen? Denn Facharbeiter verdienen in Deutschland sehr gut und haben gute Aufstiegschancen. Selbst du räumst ein, dass die Arbeiter nicht weniger, sondern mehr verdienen als vor 20 Jahren.

Frankreich hat übrigens keinen Niedriglohnsektor wie in Deutschland. Die Franzosen jammern also noch auf viel höherem Niveau als die Deutschen.
Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)
Es ist für die Meisten nicht begreiflich, nicht verständlich wieso der einfach Arbeiter nur 1 Prozent, des bestbezahlten Mannes in der Firma erhalten soll. Wieso soll derjenige so viel Geld bekommen? Arbeitet er auch 100 mal soviel? Oder doch nur etwas doppelt soviel, wie der einfache Arbeiter? Daher wieso dieser Personen soviel bezahlen?
Wieviel jemand verdient, ist eine Vertragsangelegenheit zwischen der Firma und dem Angestellten. Wieso soll da der Staat hineinreden? Was sind das für seltsame sozialistische Ideen? Die Firma wird ihre Angestellten so bezahlen, dass sie auch mit einem hohen Gehalt einen Mehrwert generieren. Und wenn nicht, ist das das Problem der Firma, die dann halt irgendwann Pleite geht, weil sie schlecht geführt ist und schlecht wirtschaftet.

Es steht ja frei, in sich selbst zu investieren, um sich für Arbeitgeber interessant zu machen. Warum soll jemand, der ehrgeizig über Jahre gelernt hat zugunsten von jemandem verzichten, der lieber in Klubs abgehangen ist?
Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)
Ähnlich verhält es sich mit manchen Chefs, Aufsichtsrätten, Manager, Profifußballer, die haben aktuell alle kein gutes Standing mehr in der Gesellschaft in Deutschland, gerade weil die Schere zwischen Arm und Reich gewachsen ist. Der Haß auf diese Personen wächst unterschwellig in Deutschland, ich wurde es wirklich nicht als Neid bezeichnen, sondern mittlerweile wirklich als Haß.
Das mag so sein, ich kann das nicht beurteilen, da ich nicht mehr in Deutschland lebe. Dann sehe ich aber das Problem bei den Neidern und Hassern, nicht bei denen, die beneidet und gehasst werden. Vielleicht auch bei den Politikern und Medien, die solche negativen Gefühle befördern.

Es ist auch vollkommen naiv zu glauben, dass es irgend jemandem besser ginge, nur weil einem Reichen das Einkommen oder das Vermögen beschnitten wird. Wie kommt man auf diese naive Idee der Umverteilung? Viele dieser Reichen schaffen Arbeitsplätze und finanzieren zu grossen Teilen den Staat. Die Leute müssten ihnen dankbar sein. Im Zweifelsfalls können die Qualifizierten auch einfach Deutschland verlassen, dann ist irgendwann Schluss mit eurem Sozialstaat. Dann seid ihr alle gleich - nämlich gleich arm.

Manchmal beschleicht mich wirklich das Gefühl, dass die DDR (und vielleicht auch die andere deutsche Diktatur) für viele Deutsche ein Ideal war. Letztlich die perfekte Antwort auf den Hass und den Neid, der in Deutschland Tradition zu haben scheint.

Um zum Thema zurückzukommen: Es scheint, dass Friedrich Merz ein Kristallisationspunkt für diese ganze Thematik ist.
Michael Alexander
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Meruem hat geschrieben:(25 Mar 2021, 00:01)

:thumbup: auf den Punkt gebracht das ständige Verweisen auf gleiche Bildungschancen ist ja schön und gut, löst aber das eigentliche Problem der Niedriglohnsektor und die absoluten unfairen Vermögensverteilung hierzulande überhaupt nicht und dass Gelabber von wegen Neid Debatte geht auch am Thema völlig vorbei, so argumentieren nur Wohlstandsverwöhnte asoziale Egomanen, realitätsvergessen in ihrem Wolkenkucksheim denen der Zustand und die Zukunft der Allgemeinheit/ Gesellschaft als ganzes so ziemlich am Arsch vorbei geht.
Also geht es nicht um Bildungschancen, sondern dass jeder unabhängig von Qualifikation und Fleiss, und unabhängig von Angebot und Nachfrage gleich ist oder gleich gemacht wird, unter Bruch des Rechtes auf Eigentum. Da scheinen wirklich gefährliche Ideen in Deutschland zu kursieren.

Was ist denn eine unfaire Vermögensverteilung? Soll jemand, der nicht in seine Bildung investiert hat, wenig arbeitet und das Geld verprasst, gleich viel haben wie jemand, der in seine Bildung investiert hat, viel arbeitet und das Geld spart, ja vielleicht sogar noch sinnvoll unter Inkaufnahme von Risiken anlegt?

Viele der Reichen, die ihr beneidet, haben über Jahre auf vieles verzichtet und sich angestrengt. Sie arbeiten oft sehr viel, lassen den Bleistift nicht um Punkt 17:00 Uhr fallen. Sie übernehmen Verantwortung, wenn etwas nicht läuft wie geplant. Sie gehen Risiken ein - so sind die meisten Reichen selbständig. Und das sind dann für dich halt "wohlstandsverwöhnte asoziale Egomanen", nur weil du möglicherweise das Gefühl hast, zu kurz gekommen zu sein. Neid und Hass können einen Menschen wirklich zerfressen.

Es waren Vorstellungen wie die von Ludwig Erhard, die Westdeutschland nach dem Krieg wohlhabend gemacht haben. Ich verstehe gar nicht, wieso man jetzt auf das Modell DDR umschwenken will. Dabei sind doch die Sozialausgaben schon jetzt gigantisch im Vergleich zu den Sechzigerjahren.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Jo33 »

Atue001 hat geschrieben:(25 Mar 2021, 00:44)

Ich denke, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Es ist nicht so, dass die Reichen sich immer nur selbst bedienen und nehmen und nehmen und nehmen.
Viele dieser Reichen sind eigentlich ganz normale Leute, mit denen man auch gut ein Bierchen trinken kann.
Nur der kleinste Teil der "Reichen" ist so reich, dass sie in Millionenvillas sitzen - und selbst von denen ist der größere Teil noch immer relativ bodenständig und normal unterwegs.

Viele dieser Reichen sind aber auch starke und wichtige Leistungsträger in unserer Gesellschaft!

Sie beim Lohn/Einkommen zu bescheiden ist deshalb falsch - weil deren Einkommen wird mehr nach Angebot und Nachfrage bezahlt, als nach dem Selbstbedienungsprinzip.
Im Niedriglohnsektor sieht es eigentlich ähnlich aus - allerdings sind die Auswirkungen andere. Das Angebot an billigen Arbeitskräften ist relativ groß - und wenn es nicht genügend gibt, dann kann man gerade aus diesem Sektor auch viele Jobs durch Automation wegrationalisieren...
Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Ich glaube das z.B. in Deutschland jeder weiß das der Trigema, wie auch der Würth Chef, jetzt nicht zu den Menschen dazu gehören die sich auf Kosten anderer Reich machen würden. Es ist halt nicht Vielschichtig wie in vielen Bereichen unserer Lebens.

Aber dass mit dem wichtigen Leistungsträger unserer Gesellschaft, klingt doch etwas sehr narzistisch. Am besten sollte man sie wohl auch noch anbeten, sie lobhuldigen, krönen und ihnen die Stiefel lecken, dass geht für meinen Geschmack etwas zu weit.

Es bestreitet auch keiner dass es für unterschiedliche Jobs, unterschiedliche Preise, unterschieldiche Löhne geben soll und muss. Nur muss der Rahmen, dass Verhältnis halt einigermaßen stimmen. Es gab, gibt vor der Pandemie immer wieder eine Diskussion in Deutschland ob man den Lohn der Spitzenverdiener nicht deckeln müsste, gerade weil diese ausgeufert sind in den letzten Jahren. Da wurden zahlen vom 10 bis 15 fachen genannt. Sprich wenn die Sekretärin 10 € Stundenlohn bekommt, darf der best bezahlte Chef max. 100-150 € Stundenlohn bekommen. Wenn die Sekretärin 20 € Stundenlohn bekommt darf demzufolge der Stundenlohn des Chefs auch 200-300 € betragen. Der Rest, der Überschuß geht an Vater Staat.

Die Markwirtschaft kenne ich leider aus Erfahrung, funktioniert leider, gerade in einer so heterogenen Gesellschaft wie Deutschland leider nicht so wie man es teil wollte. Schlicht weil es da eben teils einfach auch nicht mehr soviele Arbeitskräfte gibt, es herscht Mangelverwaltung gerade im Niedriglohnsektor, gerade weil die Arbeitskräfte fehlen, dennoch steigen nicht überall die Löhne deshalb in diesem Segment, dass ist das paradoxe. Denn da will man dann eben einfach die viele Arbeit auf weniger Personal abwälzen, weil es eben an Arbeitern fehlt, bzw. eben nicht bereit ist mehr für den Arbeiter zu zahlen.
Bzw. ich kenne dies eher nur in negativer Weise. Denn dies führt auch schon heute dazu das es sehr starke regionale Preisunterschiede gerade bei den niedrigen Berufsgruppen gibt. Als Bsp. bei Aldi bei uns, wird dort nach Kräften für 15 € die Stunde gesucht, 40 km weiter, wird die selbe Stelle nur mit 12 € vergütet, wegen Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage. Ein Restaurant bleibt ein Jahr lang geschlossen, weil es ein Jahr lang kein passendes Personal findet, der Markt ist leergefegt, vor der Pandenie. Noch krasser, Toiletten in Supermärkten und Kaufhäusern, wie auch Öffentliche, wurden bei uns für ein Jahr zu gemacht, weil sich kein Personal fand. Auch bei uns im Unternehmen suchten wir Hände ringent nach Putzkräften, mittlerweile bekommen diese einen Stundenlohn von 18 €, da sich darunter niemand mehr findet, welche den Job in unserer Hochpreisregion machen will.
Daher nicht jeden Job kann man automatisieren, gerade vielfach schlecht bezahlte Jobs, sind der artig komplex, dass sie sich sehr schlecht zur Automatisierung eignen. Wohingegen teils eher besser bezahlte, wie sehr viele Bürojobs, lassen sich verrückterweise sehr viel besser Automatisieren in den nächsten Jahren, weil sie schlicht mehr Routine mehr nach Schema F funktionieren und eher monoton sind, als so manche ungelernte Tätigkeit: als bspw. Supermarktregal auffüllen, oder Paketdienst. Da sieht man halt leider auch das Weiterbildung da nichts bringt, denn genau diese Jobs fallen in den nächsten Jahrzehnten reihenweise weg, nicht aber die Kloputzfrau, der Regalauffüller oder der Paketbote oder der Pfleger.
Im Grunde es wäre es ja auch dann eher auch halbwegs verlässliche Zahlen, welche man zum kalkulieren braucht.
Aber selbst hier sieht man eben dass es auch je nach Wohnort schon entscheident ist, wie Arm man am Ende wirklich ist.
Merkel_Unser
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Merkel_Unser »

Meruem hat geschrieben:(24 Mar 2021, 20:39)

Naja laut einem Parteienforscher der Konard Adenauer Stiftung hat die AFD die härteste Kernewählerschaft um die 6 bis 8 % die würden nie was anderes wählen die größten Wechselwähler finden sich bei Union und Grünen , FDP wird überwiegend von Unternehmen und Gutbetuchten ( reiche Erben, Lotto Millionäre usw) gewählt nichr von Arbeitern, Angestellten oder Arbeitslosen, am meisten Wählerschwund hat die SPD zu verkraften während wiederum die Grünen durch ihr wichtiges Kernthema ( auch in Zukunft) Klimaschutz und Umweltpolitik dass größte Wählerpotenzial haben vor allem SPD und Unions Wähler auf ihre Seite zu ziehen.
Aktuell ist es richtig, dass der Absturz der Union vor allem den Grünen zugute kommt. Allerdings sind Umwelt- und Klimaschutzthemen ziemliche Komfort- bzw. Wohlstandsthemen. Und den Deutschen geht es aktuell im Allgemeinen (noch) relativ gut. Sobald allerdings die Folgen der aktuellen Corona und Finanzpolitik mal voll durschlagen (i.e. Inflation, Insolvenzen, Arbeitslosigkeit, Bildungslücken, explodierende Sozialabgaben und Steuern), kann der grüne Höhenflüg auch schnell wieder beendet sein.

Insofern beneide ich niemanden, der ab September Verantwortung im Land übernehmen muss. Das Land wird von der Merkel-Regierung leider absehbar in einem Scherbenhaufen hinterlasssen. Es wundert mich also garnicht, dass bisher weder Söder noch Laschet bisher große Ambitionen auf das Kanzleramt erkennen lassen. Vielleicht will sich auch keiner von beiden diese drohende historische Niederlage abholen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von olli »

Merkel_Unser hat geschrieben: Sobald allerdings die Folgen der aktuellen Corona und Finanzpolitik mal voll durschlagen (i.e. Inflation, Insolvenzen, Arbeitslosigkeit, Bildungslücken, explodierende Sozialabgaben und Steuern), kann der grüne Höhenflüg auch schnell wieder beendet sein.
...
Es wundert mich also garnicht, dass bisher weder Söder noch Laschet bisher große Ambitionen auf das Kanzleramt erkennen lassen. Vielleicht will sich auch keiner von beiden diese drohende historische Niederlage abholen.
Es ist schon verwunderlich das die CDU selbst 6 Monate vor der Wahl noch nicht mal einen Kanzler-/Spitzenkandidaten vorweisen kann, geschweige denn ein Schattenkabinett. Da kommt langsam schon der Eindruck auf, das sich jeder um die Verantwortung drücken will. Ich sehe auch das die nächste Regierung, egal wer, nur verlieren kann denn wie sie/du schon bemerkt hat, die Folgen von Corona werden Deutschland für lange Zeit in wirtschaftlichen Niedergang bringen. Die Vorstellung nach dem Impfen geht alles weiter wie zuvor ist leider nicht möglich. Allein im Einzelhandel sind Stand heute 20% der Geschäfte insolvent. Das wahre Ausmaß der Folgen wird erst noch deutlich werden.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Merkel_Unser hat geschrieben:(25 Mar 2021, 14:43)
Es wundert mich also garnicht, dass bisher weder Söder noch Laschet bisher große Ambitionen auf das Kanzleramt erkennen lassen. Vielleicht will sich auch keiner von beiden diese drohende historische Niederlage abholen.
Söder hat den Vorteil, das er nicht wirklich muss. Laschet schon. :thumbup:
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

olli hat geschrieben:(25 Mar 2021, 14:56)

Es ist schon verwunderlich das die CDU selbst 6 Monate vor der Wahl noch nicht mal einen Kanzler-/Spitzenkandidaten vorweisen kann, geschweige denn ein Schattenkabinett.
Das finde ich auch sehr bedenklich. Erst dachte ich, okay, die müssen erst noch ihren Eiertanz mit dem Vorsitz beenden, aber dann wird doch mal langsam auf das Wahljahr eingeläutet. Mittlerweile bin ich mehr als verwundert, das es keinen gibt, der dies im Ansatz übernehmen will. Wobei mich das bei Laschet wirklich freut.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

Alexyessin hat geschrieben:(25 Mar 2021, 15:44)

Das finde ich auch sehr bedenklich. Erst dachte ich, okay, die müssen erst noch ihren Eiertanz mit dem Vorsitz beenden, aber dann wird doch mal langsam auf das Wahljahr eingeläutet. Mittlerweile bin ich mehr als verwundert, das es keinen gibt, der dies im Ansatz übernehmen will. Wobei mich das bei Laschet wirklich freut.
Laschet hatte doch gesagt, dass der Kandidat nach Ostern (bis Pfingsten) gekürt wird und im Sommer das Programm stehen sollte.
Ich halte das zwar für ziemlich knapp bemessen, aber ist ja nichts, mit dem ich zu tun habe :p
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Alexyessin »

Misterfritz hat geschrieben:(25 Mar 2021, 15:56)

Laschet hatte doch gesagt, dass der Kandidat nach Ostern (bis Pfingsten) gekürt wird und im Sommer das Programm stehen sollte.
Ich halte das zwar für ziemlich knapp bemessen, aber ist ja nichts, mit dem ich zu tun habe :p
Wahrscheinlich wird das Programm dann mit dem Wetter angepasst. Vielleicht geht da ja sein (Un)konzept auf.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

Michael Alexander hat geschrieben:(25 Mar 2021, 10:12)

Also geht es nicht um Bildungschancen, sondern dass jeder unabhängig von Qualifikation und Fleiss, und unabhängig von Angebot und Nachfrage gleich ist oder gleich gemacht wird, unter Bruch des Rechtes auf Eigentum. Da scheinen wirklich gefährliche Ideen in Deutschland zu kursieren.

Was ist denn eine unfaire Vermögensverteilung? Soll jemand, der nicht in seine Bildung investiert hat, wenig arbeitet und das Geld verprasst, gleich viel haben wie jemand, der in seine Bildung investiert hat, viel arbeitet und das Geld spart, ja vielleicht sogar noch sinnvoll unter Inkaufnahme von Risiken anlegt?

Viele der Reichen, die ihr beneidet, haben über Jahre auf vieles verzichtet und sich angestrengt. Sie arbeiten oft sehr viel, lassen den Bleistift nicht um Punkt 17:00 Uhr fallen. Sie übernehmen Verantwortung, wenn etwas nicht läuft wie geplant. Sie gehen Risiken ein - so sind die meisten Reichen selbständig. Und das sind dann für dich halt "wohlstandsverwöhnte asoziale Egomanen", nur weil du möglicherweise das Gefühl hast, zu kurz gekommen zu sein. Neid und Hass können einen Menschen wirklich zerfressen.

Es waren Vorstellungen wie die von Ludwig Erhard, die Westdeutschland nach dem Krieg wohlhabend gemacht haben. Ich verstehe gar nicht, wieso man jetzt auf das Modell DDR umschwenken will. Dabei sind doch die Sozialausgaben schon jetzt gigantisch im Vergleich zu den Sechzigerjahren.
Ja genau das meine ich und dein Beitrag bestätigt es mal wieder, wie gerne doch viele die unangenehmen Debatten um ungleiche Vermögensverteilung/ Sozialpolitik mit der Neid Debatte oder Faulheitsdebatte ablenken versuchen, wo habe ich geschrieben dass hier jemand Reiche beneidet? Wie wäre es mal sachlich zu bleiben statt immer mit so einem Blödsinn anzukommen und das Einkommens-,Vermögensgefälle hierzulande immer mehr auseinander driftet ist keine Propaganda des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes oder der Gewerkschaften wie manche hier glauben machen sondern durch etliche Studien belegt wie wäre es bevor man so daherreden die Wirklichkeit im Jahr 2021 zur Kenntnis zu nehmen? :dead: und auch deine DDR Sozialismus Vergleiche sind mehr als nur dämlich um dass mal in aller Deutlichkeit zu sagen.
Zuletzt geändert von Meruem am Donnerstag 25. März 2021, 19:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Meruem hat geschrieben:(25 Mar 2021, 16:09)

Ja genau das meine und dein Beitrag bestätigt es mal wieder, wie gerne doch viele die unangenehmen Debatten um ungleiche Vermögensverteilung/ Sozialpolitik mit der Neid Debatte oder Faulheitsdebatte ablenken versuchen, wo habe ich geschrieben dass hier jemand Reiche beneidet? Wie wäre es mal sachlich zu bleiben statt immer mit so einem Blödsinn anzukommen und das Einkommens-,Vermögensgefälle hierzulande immer mehr auseinander driftet ist keine Propaganda des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes oder der Gewerkschaften wie manche hier glauben machen sondern durch etliche Studien belegt wie wäre es bevor man so daherreden die Wirklichkeit im Jahr 2021 zur Kenntnis zu nehmen? :dead: und auch deine DDR Sozialismus Vergleiche sind mehr als nur dämlich um dass mal in aller Deutlichkeit zu sagen.
Mit der Neid- und Faulheitsdebatte lassen sich halt Diskussionen schreddern. Gerade Wirtschafts- und Sozialpolitik kann ein sehr unangenehmes Thema sein - vor allem wenn man panische Angst vor Veränderungen hat.



Übrigens hat Carsten Linnemann von der CDU schon mal das Thema Amtszeitbeschränkung für Kanzler ins Spiel gebracht. Eine durchaus sinnvolle Sache. Dürfte aber aus meiner Sicht keine Chance auf Erfolg haben. Das CDU-Konzept beruht darauf, dass der Kanzler das Programm ist. Das ist bequem und einfach.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 0cdced0721

Linnemann hat verstanden, wo das Problem der CDU liegt.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Mar 2021, 18:55)

Mit der Neid- und Faulheitsdebatte lassen sich halt Diskussionen schreddern. Gerade Wirtschafts- und Sozialpolitik kann ein sehr unangenehmes Thema sein - vor allem wenn man panische Angst vor Veränderungen hat.



Übrigens hat Carsten Linnemann von der CDU schon mal das Thema Amtszeitbeschränkung für Kanzler ins Spiel gebracht. Eine durchaus sinnvolle Sache. Dürfte aber aus meiner Sicht keine Chance auf Erfolg haben. Das CDU-Konzept beruht darauf, dass der Kanzler das Programm ist. Das ist bequem und einfach.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 0cdced0721

Linnemann hat verstanden, wo das Problem der CDU liegt.

Ich bin selten mit diesem Linnemann einer Meinung doch hier schon man sollte eine Amtszeitbegrenzung wie in den USA einführen. Das hierzulande Kanzler weit über 15 Jahren regieren können ist nicht nur unter demokratischen Gesichtspunkten ein großes Manko , man sehe schon bei Kohl am Ende und jetzt wieder bei Merkel die Luft ist sowas von raus es wird nur noch verwaltet kaum noch gestaltet viele Kinder/Jugendliche kennen nur Merkel an der Spitze und viele sind ihrer ( wie bei Kohl ) heute vollkommen überdrüssig währenddessen ist Reformstau ( auch hier wie bei Kohl) angesagt Steuerreform, Digitalisierumg , Umweltpolitik, wie weiter beim Thema Rente- und soziale Sicherungsysteme?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Meruem »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Mar 2021, 18:55)

Mit der Neid- und Faulheitsdebatte lassen sich halt Diskussionen schreddern. Gerade Wirtschafts- und Sozialpolitik kann ein sehr unangenehmes Thema sein - vor allem wenn man panische Angst vor Veränderungen hat.



Übrigens hat Carsten Linnemann von der CDU schon mal das Thema Amtszeitbeschränkung für Kanzler ins Spiel gebracht. Eine durchaus sinnvolle Sache. Dürfte aber aus meiner Sicht keine Chance auf Erfolg haben. Das CDU-Konzept beruht darauf, dass der Kanzler das Programm ist. Das ist bequem und einfach.

https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 0cdced0721

Linnemann hat verstanden, wo das Problem der CDU liegt.

Ja mit der sogenannten Neid Debatte oder der Faulheitskeule oder ist doch gar nicht alles so dramatisch Wolkenkucksheim Argumentation fern der Wirklichkeit, man versucht wie ich schon mal schrieb die unangenehme aber notwendige Disskussion in Sachen Wirtschaft-,Steuer- und Sozialpolitik von vornherein abzuwürgen, es ist immer dieselbe Strategie von den gleichen "Experten" hier im Forum. Ziemlich einfallslos wie ich finde.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

Meruem hat geschrieben:(25 Mar 2021, 19:20)

Ich bin selten mit diesem Linnemann einer Meinung doch hier schon man sollte eine Amtszeitbegrenzung wie in den USA einführen. Das hierzulande Kanzler weit über 15 Jahren regieren können ist nicht nur unter demokratischen Gesichtspunkten ein großes Manko , man sehe schon bei Kohl am Ende und jetzt wieder bei Merkel die Luft ist sowas von raus es wird nur noch verwaltet kaum noch gestaltet viele Kinder/Jugendliche kennen nur Merkel an der Spitze und viele sind ihrer ( wie bei Kohl ) heute vollkommen überdrüssig währenddessen ist Reformstau ( auch hier wie bei Kohl) angesagt Steuerreform, Digitalisierumg , Umweltpolitik, wie weiter beim Thema Rente- und soziale Sicherungsysteme?
Adenauer hätte spätestens 1961, Kohl 1994 und Merkel 2013 den Abgang machen müssen. Das Schlimme: 2013 hatte es die SPD in der Hand, Merkel abzulösen. Kohl und Adenauer hätten 1961 bzw. 1994 als hoch angesehene Staatsmänner in den Ruhestand gehen können. Bei beiden wurde es nach 1961 und nach 1994 erbärmlich und unwürdig. Adenauers Abgang wurde von der FDP erzwungen, Kohl wurde abgewählt.
Und man schaue sich all die anderen Parteien an: da gibt es im gesamten politischen Spektrum regelmässige Wechsel an der Parteispitze. Selbst die CSU ist da sehr viel fortschrittlicher und flexibler, als die CDU.
Sören74

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Mar 2021, 19:45)

Adenauer hätte spätestens 1961, Kohl 1994 und Merkel 2013 den Abgang machen müssen. Das Schlimme: 2013 hatte es die SPD in der Hand, Merkel abzulösen. Kohl und Adenauer hätten 1961 bzw. 1994 als hoch angesehene Staatsmänner in den Ruhestand gehen können. Bei beiden wurde es nach 1961 und nach 1994 erbärmlich und unwürdig. Adenauers Abgang wurde von der FDP erzwungen, Kohl wurde abgewählt.
Das alles bleibt doch Merkel erspart. Sie ist die Erste, die als Kanzlerin nicht zur nächsten Wahl antritt. Das ist ihren 7 Vorgängern nicht gelungen. Oder wollten das nicht.

Ob man sich in 20 Jahren an ihre Krisenkünste in der Corona-Pandemie oder der Bankenkrise erinnern wird, wird man noch sehen.
sünnerklaas hat geschrieben:Und man schaue sich all die anderen Parteien an: da gibt es im gesamten politischen Spektrum regelmässige Wechsel an der Parteispitze. Selbst die CSU ist da sehr viel fortschrittlicher und flexibler, als die CDU.
Und die SPD erst. :D
SillyWalks

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

Sören74 hat geschrieben:(25 Mar 2021, 20:17)
Das alles bleibt doch Merkel erspart. Sie ist die Erste, die als Kanzlerin nicht zur nächsten Wahl antritt. Das ist ihren 7 Vorgängern nicht gelungen. Oder wollten das nicht.
Und wer mitbekommen hat, wie sich die Kanzlerin für die "Oster-Idee" entschuldigt hat, sieht ausnahmslos alle ihre potenziellen Nachfolger in ihrem Mondlicht verblassen. Schade, dass Angela Merkel nichts mehr zu verlieren hat; sie wäre die beste Kandidatin im derzeitigen Bewerberfeld. Als Nicht-CDU-Wähler fällt es mir schwer, das so klar zu sagen.
SillyWalks

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

sünnerklaas hat geschrieben:(25 Mar 2021, 19:45)
2013 hatte es die SPD in der Hand, Merkel abzulösen.
Das hat der politische Anstand verboten. Sicher, in den Bundesländern ist der SPD alles egal; auf Bundesebene aber war sie stets staats- und auch geschichtstragend.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Atue001 »

Jo33 hat geschrieben:(25 Mar 2021, 11:05)

Natürlich kann man nicht alle über einen Kamm scheren. Ich glaube das z.B. in Deutschland jeder weiß das der Trigema, wie auch der Würth Chef, jetzt nicht zu den Menschen dazu gehören die sich auf Kosten anderer Reich machen würden. Es ist halt nicht Vielschichtig wie in vielen Bereichen unserer Lebens.

Aber dass mit dem wichtigen Leistungsträger unserer Gesellschaft, klingt doch etwas sehr narzistisch. Am besten sollte man sie wohl auch noch anbeten, sie lobhuldigen, krönen und ihnen die Stiefel lecken, dass geht für meinen Geschmack etwas zu weit.

Es bestreitet auch keiner dass es für unterschiedliche Jobs, unterschiedliche Preise, unterschieldiche Löhne geben soll und muss. Nur muss der Rahmen, dass Verhältnis halt einigermaßen stimmen. Es gab, gibt vor der Pandemie immer wieder eine Diskussion in Deutschland ob man den Lohn der Spitzenverdiener nicht deckeln müsste, gerade weil diese ausgeufert sind in den letzten Jahren. Da wurden zahlen vom 10 bis 15 fachen genannt. Sprich wenn die Sekretärin 10 € Stundenlohn bekommt, darf der best bezahlte Chef max. 100-150 € Stundenlohn bekommen. Wenn die Sekretärin 20 € Stundenlohn bekommt darf demzufolge der Stundenlohn des Chefs auch 200-300 € betragen. Der Rest, der Überschuß geht an Vater Staat.

Die Markwirtschaft kenne ich leider aus Erfahrung, funktioniert leider, gerade in einer so heterogenen Gesellschaft wie Deutschland leider nicht so wie man es teil wollte. Schlicht weil es da eben teils einfach auch nicht mehr soviele Arbeitskräfte gibt, es herscht Mangelverwaltung gerade im Niedriglohnsektor, gerade weil die Arbeitskräfte fehlen, dennoch steigen nicht überall die Löhne deshalb in diesem Segment, dass ist das paradoxe. Denn da will man dann eben einfach die viele Arbeit auf weniger Personal abwälzen, weil es eben an Arbeitern fehlt, bzw. eben nicht bereit ist mehr für den Arbeiter zu zahlen.
Bzw. ich kenne dies eher nur in negativer Weise. Denn dies führt auch schon heute dazu das es sehr starke regionale Preisunterschiede gerade bei den niedrigen Berufsgruppen gibt. Als Bsp. bei Aldi bei uns, wird dort nach Kräften für 15 € die Stunde gesucht, 40 km weiter, wird die selbe Stelle nur mit 12 € vergütet, wegen Marktwirtschaft, Angebot und Nachfrage. Ein Restaurant bleibt ein Jahr lang geschlossen, weil es ein Jahr lang kein passendes Personal findet, der Markt ist leergefegt, vor der Pandenie. Noch krasser, Toiletten in Supermärkten und Kaufhäusern, wie auch Öffentliche, wurden bei uns für ein Jahr zu gemacht, weil sich kein Personal fand. Auch bei uns im Unternehmen suchten wir Hände ringent nach Putzkräften, mittlerweile bekommen diese einen Stundenlohn von 18 €, da sich darunter niemand mehr findet, welche den Job in unserer Hochpreisregion machen will.
Daher nicht jeden Job kann man automatisieren, gerade vielfach schlecht bezahlte Jobs, sind der artig komplex, dass sie sich sehr schlecht zur Automatisierung eignen. Wohingegen teils eher besser bezahlte, wie sehr viele Bürojobs, lassen sich verrückterweise sehr viel besser Automatisieren in den nächsten Jahren, weil sie schlicht mehr Routine mehr nach Schema F funktionieren und eher monoton sind, als so manche ungelernte Tätigkeit: als bspw. Supermarktregal auffüllen, oder Paketdienst. Da sieht man halt leider auch das Weiterbildung da nichts bringt, denn genau diese Jobs fallen in den nächsten Jahrzehnten reihenweise weg, nicht aber die Kloputzfrau, der Regalauffüller oder der Paketbote oder der Pfleger.
Im Grunde es wäre es ja auch dann eher auch halbwegs verlässliche Zahlen, welche man zum kalkulieren braucht.
Aber selbst hier sieht man eben dass es auch je nach Wohnort schon entscheident ist, wie Arm man am Ende wirklich ist.
Und was genau ist falsch daran? Wenn ein Mitbewerber kommt, und etwas mehr zahlt, dafür aber saubere Toiletten anbietet....wird er das Rennen machen.....
Ein Aldi muss keine Toilette anbieten....wenn es aber einen Mitbewerber gäbe, der alles genauso macht wir Aldi, aber zusätzlich eine saubere Toilette im Angebot hat.....die Käuferströme würde sukzessive in Richtung des Mitbewerbs abwandern. Das ist Marktwirtschaft pur, und daran kann ich nichts schlechtes erkennen.

WENN der Staat aufgrund entsprechender Mehrheiten zur Überzeugung käme, dass alle Supermärkte per se auch Toiletten anbieten müssen, dann wäre das gerade auch ok! DAS aber ist doch keine Entscheidung, die ALDI alleine für sich treffen MUSS - allenfalls KANN Aldi für sich alleine zu dieser Entscheidung kommen.

Genau das nennt man Marktwirtschaft und die Stärke des Marktes.

Und zur Bedeutung des Wohnortes......es steht ja doch jedem frei, sich seinen Wohnort selbst zu suchen......wer meint, dass man in Peppenkum dieselben Angebote haben müsste wie in Berlin - der sollte auch bereit sein, in Peppenkum dieselben Mietpreise zu bezahlen......denn solcherlei Dinge hängen miteinander zusammen. Gerade in einer Marktwirtschaft.

Man kann argumentieren, dass es Aufgabe der Politik ist, gleiche Lebensverhältnisse für alle Bürger zu ermöglichen......nur: eine solche Verpflichtung der Politik bedeutet noch lange nicht, dass der Staat in jedem kleinen Dorf die gleichen Angebote zur Verfügung stellen muss, wie in einer Großstadt. Man kann ja immer auch sagen: Es reicht völlig, wenn es prinzipiell jedem Bürger freisteht, nach Berlin umzuziehen.

So mancher arme Penner in Berlin könnte in Peppenkum ein relativ normales Leben führen....reich wäre er in Peppenkum auch noch nicht, aber eine Wohnung wäre schon noch frei......nur ohne Kino, Kneipe, etc. etc. etc.......das will halt auch nicht jeder.

Solange Menschen zwingend in Berlin leben wollen, und deshalb arm sind - hält sich mein Mitleid in Grenzen - denn die Betroffenen könnten auch anders, wenn sie denn wollten.

WEnn sie nicht anders können - dann allerdings stehe ich gerne solidarisch mit an ihrer Seite!
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Uffzach »

Das ist schon der Hammer wie die Union derzeit abschmiert. Aber irgendwie geschieht's ihnen recht. Nach so vielen Merkel Jahren und Ausruhen auf der Substanz muss die Rechnung einfach mal bezahlt werden und die Rechnung heißt: Opposition.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

SillyWalks hat geschrieben:(25 Mar 2021, 22:49)

Das hat der politische Anstand verboten. Sicher, in den Bundesländern ist der SPD alles egal; auf Bundesebene aber war sie stets staats- und auch geschichtstragend.
Dann darf man sich aber auch nicht über die Kanzlerin beklagen und "Merkel-muss-weg" brüllen.
Die Regierung Merkel/Westerwelle war 2013 nach einer desaströsen vierjährigen Regierungszeit abgewählt.
Davon einmal abgesehen hat sich die SPD als "staats- und geschichtstragende" Partei seinerzeit selber ins Aus befördert. Die Wahlergebnisse danach belegen dies. Wozu eine Partei wählen, deren Kanzlerkandidat im Zweifelsfall nicht kanzlern will und auch auf den status quo setzt - getreu nach dem Motto, wer gar nichts macht, macht nichts verkehrt?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Wormser »

Uffzach hat geschrieben:(26 Mar 2021, 08:26)
Das ist schon der Hammer wie die Union derzeit abschmiert.
Ich finde das nicht überraschend. Die Union kommt nun in den Umfragen einfach wieder dort an, wo sie vor der Pandemie schon war. Mich hat es eher überrascht, daß die Union zu Beginn der Pandemie in kurzer Zeit über 10 Prozent an Zustimmung hinzugewonnen hat, ohne daß dafür ein rationaler Grund erkennbar gewesen wäre.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)
Sieht man ja auch gerade bei Zuverdienst, dass dies nicht mehr so gut bei den Wähler ankommt, wenn Mandatsträger da noch zusätzliche Gelder kassieren. Ähnlich verhält es sich mit manchen Chefs, Aufsichtsrätten, Manager, Profifußballer, die haben aktuell alle kein gutes Standing mehr in der Gesellschaft in Deutschland, gerade weil die Schere zwischen Arm und Reich gewachsen ist. Der Haß auf diese Personen wächst unterschwellig in Deutschland, ich wurde es wirklich nicht als Neid bezeichnen, sondern mittlerweile wirklich als Haß.
Wer sonst nichts mehr zu tun hat, als vermeintlich "Bessergestellte" allein wegen ihres Verdienstes und ihres Könnens zu hassen, der hat mein tiefstes Mitleid. So jemand ist wirklich am Ende.

Aber ich weiß zur Genüge, das es solche Menschen definitiv gibt. Ganz arme Teufel.
Wormser hat geschrieben:(26 Mar 2021, 11:52)
Ich finde das nicht überraschend. Die Union kommt nun in den Umfragen einfach wieder dort an, wo sie vor der Pandemie schon war. Mich hat es eher überrascht, daß die Union zu Beginn der Pandemie in kurzer Zeit über 10 Prozent an Zustimmung hinzugewonnen hat, ohne daß dafür ein rationaler Grund erkennbar gewesen wäre.
Vertrauensvorschuß in einer Krise eben. Rational war der noch nie. Aber real.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Meruem hat geschrieben:(25 Mar 2021, 16:09)

Ja genau das meine ich und dein Beitrag bestätigt es mal wieder, wie gerne doch viele die unangenehmen Debatten um ungleiche Vermögensverteilung/ Sozialpolitik mit der Neid Debatte oder Faulheitsdebatte ablenken versuchen, wo habe ich geschrieben dass hier jemand Reiche beneidet? Wie wäre es mal sachlich zu bleiben statt immer mit so einem Blödsinn anzukommen und das Einkommens-,Vermögensgefälle hierzulande immer mehr auseinander driftet ist keine Propaganda des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes oder der Gewerkschaften wie manche hier glauben machen sondern durch etliche Studien belegt wie wäre es bevor man so daherreden die Wirklichkeit im Jahr 2021 zur Kenntnis zu nehmen? :dead: und auch deine DDR Sozialismus Vergleiche sind mehr als nur dämlich um dass mal in aller Deutlichkeit zu sagen.
Ich bin gerne zu einer sachlichen Debatte bereit.

Dazu würde aber zunächst gehören, dass man sich zur Datenlage einigt. Schon daran scheitert es ja offenbar. Ich würde gerne Daten sehen, die darauf hinweisen, dass es den "Armen" in Deutschland heutzutage schlechter geht als vor 5, 10, 25 oder 50 Jahren. Ich befürchte: Diese Daten gibt es nicht. Den Deutschen geht es heutzutage materiell besser als in der Vergangenheit und sie geniessen einen höheren Lebensstandard.

Selbst für den Fall, dass Daten zur angeblich wachsenden Armut beigebracht würden, würde sich noch immer die Frage erheben, wie man das Schicksal dieser Armen verbessert. Meine Meinung dazu ist, dass das blosse Umverteilen, etwa das Erhöhen der Bezüge, das Problem nicht löst und ein ganz wesentlicher Punkt in Bildung und Arbeitsmarktzugang liegt. Einen Billiglohnsektor zu haben ist meiner Meinung nach der Massenarbeitslosigkeit vorzuziehen, und zwar sowohl auf gesellschaftlicher wie auf individueller Ebene. Der private Vermögensaufbau in Deutschland könnte wahrlich verbessert werden, etwa durch Steuersenkungen und Einführung von Rentenmodellen wie dem amerikanischen 401k.

Bis die Datenlage nicht geklärt ist, sehe ich die derzeitige Diskussion in der Tat als Neiddebatte, denn hier wollen einige Leute das Geld anderer Leute haben und beschimpfen diese als Egomanen, wie hier im Strang nachzulesen ist. Für mich ist soziale Gerechtigkeit nichts weiter als ein Euphemismus für Neid und den Wunsch nach Gleichmacherei. Es ist auch das Geschäftsmodell linker Parteien, Kirchen und Wohlfahrtsverbände, die ein Interesse daran haben, die Debatte aufrechtzuerhalten.

Dies ist auch der Kern der Debatte um Friedrich Merz und die wirtschaftsliberalen Restbestände bei der CDU. Hier sind wir aber möglicherweise einer ähnlichen Meinung, was die Chancen von Friedrich Merz angeht, denn ich glaube, dass die CDU schon lange eine andere Richtung eingeschlagen hat, was sich möglicherweise in einer Koalition mit den Grünen noch verstärken wird. Ein Kanzler Merz wäre hier vollkommen deplaziert.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Mar 2021, 12:59)
Der private Vermögensaufbau in Deutschland könnte wahrlich verbessert werden, etwa durch Steuersenkungen und Einführung von Rentenmodellen wie dem amerikanischen 401k.
Der private Vermögensaufbau kann nicht funktionieren, solange er von den Menschen selbst torpediert wird. Stichwort: eigenes, angepasstes Ausgabeverhalten. Solange die Leute weiter meinen, sich beispielsweise noch irgendwelche Sachen auf Kredit kaufen zu müssen obwohl eh schon kaum Geld da ist, kann man da mit Steuersenkungen und Rentenmodellen hantieren, bis man schwarz wird. Was reinkommt, wird gnadenlos innerhalb eines Monats alles "auf den Kopf gehauen" - und wenn nichts mehr da ist, tja dann hatte man ja eh keine Chancen, Vermögen anzusparen...

Ist eben einfacher, als sich einzugestehen das das größte Problem mit dem Kontostand der Kontoinhaber ist.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Teeernte »

Aldus hat geschrieben:(26 Mar 2021, 13:28)

Der private Vermögensaufbau kann nicht funktionieren, solange er von den Menschen selbst torpediert wird. Stichwort: eigenes, angepasstes Ausgabeverhalten. Solange die Leute weiter meinen, sich beispielsweise noch irgendwelche Sachen auf Kredit kaufen zu müssen obwohl eh schon kaum Geld da ist, kann man da mit Steuersenkungen und Rentenmodellen hantieren, bis man schwarz wird. Was reinkommt, wird gnadenlos innerhalb eines Monats alles "auf den Kopf gehauen" - und wenn nichts mehr da ist, tja dann hatte man ja eh keine Chancen, Vermögen anzusparen...

Ist eben einfacher, als sich einzugestehen das das größte Problem mit dem Kontostand der Kontoinhaber ist.
Mit Kredit von 300.000 eu kaufen die Leute ihr Häuschen....manche nehmen 350.000 mit Auto und andere 400.000 mit Auto und Einrichtung...

Haus ist Vermögen...
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Mar 2021, 12:59)

Selbst für den Fall, dass Daten zur angeblich wachsenden Armut beigebracht würden, würde sich noch immer die Frage erheben, wie man das Schicksal dieser Armen verbessert. Meine Meinung dazu ist, dass das blosse Umverteilen, etwa das Erhöhen der Bezüge, das Problem nicht löst und ein ganz wesentlicher Punkt in Bildung und Arbeitsmarktzugang liegt.
Man sollte auch nicht vergessen, dass trotz allem eine Umverteilung in jedem modernen Staat notwendig ist. Und wie existiert auch in unserem Sozialsystem.
Michael Alexander hat geschrieben:Bis die Datenlage nicht geklärt ist, sehe ich die derzeitige Diskussion in der Tat als Neiddebatte, denn hier wollen einige Leute das Geld anderer Leute haben und beschimpfen diese als Egomanen, wie hier im Strang nachzulesen ist. Für mich ist soziale Gerechtigkeit nichts weiter als ein Euphemismus für Neid und den Wunsch nach Gleichmacherei. Es ist auch das Geschäftsmodell linker Parteien, Kirchen und Wohlfahrtsverbände, die ein Interesse daran haben, die Debatte aufrechtzuerhalten.
Soziale Gerechtigkeit war auch im Sprachgebrauch von Helmut Kohl vorhanden. Sie findet sich auch auf seiner Homepage, gefördert von der Konrad-Adenauer-Stiftung: "Eine Ordnungs- und Wirtschaftspolitik im Zeichen der Sozialen Marktwirtschaft ist das Ziel. Sie verbindet die Vorteile einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung mit der Verpflichtung zur sozialen Gerechtigkeit."

https://www.helmut-kohl-kas.de/?home_selected=5

Betreiben die auch eine Neiddebatte?
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Mar 2021, 10:40)
Dann darf man sich aber auch nicht über die Kanzlerin beklagen und "Merkel-muss-weg" brüllen.
Irgendjemand hier hat geschrieben, wie schlecht es ist, dass niemand ohne die Union regieren kann. Erst durch die "Maskenaffäre" und damit verbundenen Fallout gebe es überhaupt Druck, sich zu verändern. Ich glaube, diese Analyse stimmt, finde aber grad nicht mehr den Ursprungspost. Wie auch immer: als sich die SPD damals gegen eine Koalition mit den Linken entschieden hat, war sie staatstragend. Leider schlägt ihr moralischer Kompass in den Ländern nicht so strikt aus.

EDIT: Aldus war Urheber des Gedankens: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4955206
sünnerklaas hat geschrieben:(26 Mar 2021, 10:40)
Wozu eine Partei wählen, deren Kanzlerkandidat im Zweifelsfall nicht kanzlern will und auch auf den status quo setzt - getreu nach dem Motto, wer gar nichts macht, macht nichts verkehrt?
Ich glaube, hier verstehe ich grad nicht, auf welchen Kandidaten du dich beziehst.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 14:26)

Man sollte auch nicht vergessen, dass trotz allem eine Umverteilung in jedem modernen Staat notwendig ist. Und wie existiert auch in unserem Sozialsystem.
Einverstanden. In Deutschland wird aber schon mehr umverteilt als in fast allen anderen Staaten dieser Erde. Die Staatsquote ist erdrückend, und irgendwann wird sich herausstellen, dass das, was umverteilt werden soll, erst einmal erarbeitet werden muss.

Und was ein Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft verdient, sollte nicht die Politik bestimmen, dabei bleibe ich. Ein Merz muss sich auch nicht dafür schämen, dass er Einkommensmillionär ist.
Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 14:26)
Soziale Gerechtigkeit war auch im Sprachgebrauch von Helmut Kohl vorhanden. Sie findet sich auch auf seiner Homepage, gefördert von der Konrad-Adenauer-Stiftung: "Eine Ordnungs- und Wirtschaftspolitik im Zeichen der Sozialen Marktwirtschaft ist das Ziel. Sie verbindet die Vorteile einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung mit der Verpflichtung zur sozialen Gerechtigkeit."

https://www.helmut-kohl-kas.de/?home_selected=5

Betreiben die auch eine Neiddebatte?
Kohl war nie wirklich wirtschaftsliberal; er hat sich im Grunde gar nicht für Wirtschaft interessiert und das Thema anderen überlassen. Für Worthülsen wie geistig-moralische Wende oder eben soziale Gerechtigkeit war er auch immer zu haben.

Meiner Meinung nach ist das Problem Deutschlands kein Mangel an Umverteilung. Das Problem Deutschlands sind zu hohe Steuern und Sozialabgaben, Überregulierung und eine Mentalität, die immer erst Risiken, und dann Chancen sieht. Deswegen entstehen zu wenige neue, innovative Firmen. Deutschlands Wirtschaftskraft basiert immer noch vor allem auf Firmen, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert haben. Die digitale Infrastruktur ist teilweise deutlich schlechter als in Schwellenländern.

Die CDU ist in ihrer Wirtschafts- und Steuerpolitik allenfalls der Einäugige unter den Blinden (Linkspartei, Grüne, SPD).
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Mar 2021, 17:33)

Einverstanden. In Deutschland wird aber schon mehr umverteilt als in fast allen anderen Staaten dieser Erde. Die Staatsquote ist erdrückend, und irgendwann wird sich herausstellen, dass das, was umverteilt werden soll, erst einmal erarbeitet werden muss.
Okay. Wobei man jetzt Staatsquote und Umverteilung nicht gleichsetzen sollte. Für die Staatsquote gibt es eigene Statistiken. Wobei Deutschland bei den modernen Industriestaaten eher im Mittelfeld liegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Staatsquo ... ernational).
Michael Alexander hat geschrieben: Und was ein Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft verdient, sollte nicht die Politik bestimmen, dabei bleibe ich. Ein Merz muss sich auch nicht dafür schämen, dass er Einkommensmillionär ist.
Nun ja, der Staat kann schon Mindestanforderungen für einen Arbeitsplatz benennen. Ist ja beim Urlaubsanspruch nicht viel anders.
Michael Alexander hat geschrieben: Kohl war nie wirklich wirtschaftsliberal; er hat sich im Grunde gar nicht für Wirtschaft interessiert und das Thema anderen überlassen. Für Worthülsen wie geistig-moralische Wende oder eben soziale Gerechtigkeit war er auch immer zu haben.
Okay, ist auch eine Meinung. :)
Michael Alexander hat geschrieben:Meiner Meinung nach ist das Problem Deutschlands kein Mangel an Umverteilung. Das Problem Deutschlands sind zu hohe Steuern und Sozialabgaben, Überregulierung und eine Mentalität, die immer erst Risiken, und dann Chancen sieht. Deswegen entstehen zu wenige neue, innovative Firmen. Deutschlands Wirtschaftskraft basiert immer noch vor allem auf Firmen, die ihren Ursprung im 19. Jahrhundert haben. Die digitale Infrastruktur ist teilweise deutlich schlechter als in Schwellenländern.
Stimme ich teilweise zu. Aber letztlich soll es ja um die CDU gehen und was sie will und macht. :)
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

SillyWalks hat geschrieben:(26 Mar 2021, 15:14)

Irgendjemand hier hat geschrieben, wie schlecht es ist, dass niemand ohne die Union regieren kann. Erst durch die "Maskenaffäre" und damit verbundenen Fallout gebe es überhaupt Druck, sich zu verändern. Ich glaube, diese Analyse stimmt, finde aber grad nicht mehr den Ursprungspost. Wie auch immer: als sich die SPD damals gegen eine Koalition mit den Linken entschieden hat, war sie staatstragend. Leider schlägt ihr moralischer Kompass in den Ländern nicht so strikt aus.

EDIT: Aldus war Urheber des Gedankens: https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 6#p4955206



Ich glaube, hier verstehe ich grad nicht, auf welchen Kandidaten du dich beziehst.
Peer Steinbrück hat als Kanzlerkandidat der SPD seiner Partei schweren Schaden zugefügt. Die Entscheidung von Steinbrück und Gabriel, nicht einmal Sondierungsverhandlungen mit Linken und Grünen aufzunehmen - die hätte man immer noch scheitern lassen können - hat der SPD schweren Schaden zugefügt. Ebenso hätten Steinbrück und Gabriel im Falle einer erneuten GK auf einen personellen Wechsel im Kanzleramt drängen können. Auch das hatten sie seinerzeit in der Hand. Stattdessen hat man auch in der SPD aufs Weiter-so gesetzt und weitergewurschtelt.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Michael Alexander »

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen und mir noch einmal erklären, worin nun genau der Unterschied zwischen der CDU und den Grünen besteht? Ich sehe da immer weniger Unterschiede, ausser das die Grünen es in einigen Punkten noch bunter treiben werden.

Die CDU
- hat sich gegen die Atomkraft gewandt und setzt die absurde Förderpolitik für erneuerbare Energien fort;
- tritt für offene Grenzen ein; gründet linke Stiftungen zur Indoktrinierung der Bevölkerung wie aktuell die "Gleichstellungsstiftung" und setzt sich für Diskriminierung über Quoten ein;
- transformiert die EU in eine Schuldenunion unter Bruch dessen, was den Deutschen versprochen wurde;
- macht Schulden als gäbe es kein Morgen; hält an hohen Steuern fest und führt immer neue Geschenke für verschiedene Interessengruppen ein;
- hat ein Problem mit der Bundeswehr, insbesondere den letzten funktionsfähigen Kampf- und Spezialverbänden;
- richtet mit ihrer Corona- und Impfpolitik ein Chaos an, das an linke Regierungen erinnert;
- und, und, und...

Wieso soll denn jemand noch die CDU wählen? Wieso nicht gleich das Original, also die Grünen wählen?

Und wie um Gottes willen soll Merz mit einer solchen vergrünten und sozialdemokratisierten CDU Politik machen können? Da müsste ja erst einmal ein personeller Kahlschlag der ganzen Merkel-Jasager erfolgen. Es ist auch fraglich, ob CDU-Wähler das überhaupt wollen, oder ob sie inzwischen von den Medien soweit auf linksgrün getrimmt wurden, dass sie den Merkelkurs toll und alternativlos finden.

Aus dem Ausland betrachtet erscheint Deutschland als ein Tollhaus, das immer weiter in den linken Autoritarismus abrutscht. Daran hat die Union ganz wesentlichen Anteil.
SillyWalks

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Mar 2021, 19:43)
Peer Steinbrück hat als Kanzlerkandidat der SPD seiner Partei schweren Schaden zugefügt.
Erstaunlich, das sehe ich völlig anders. Mit den Linken koaliert man nicht. Das hat er gut gemacht.
Sören74

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

SillyWalks hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:32)

Erstaunlich, das sehe ich völlig anders.
Dachte ich mir schon fast. ;) Um es mal ganz neutral zu sagen, 2013 es mit Rot-rot-grün zu versuchen war schon mit erheblichen Risiken verbunden. Aber die CDU wird es schon gefreut haben, dass es nicht so kam.
SillyWalks

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:34)
Dachte ich mir schon fast. ;)
:D
Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:34)
Um es mal ganz neutral zu sagen, 2013 es mit Rot-rot-grün zu versuchen war schon mit erheblichen Risiken verbunden.
Taktisch mag das zwar interessant sein, aber ich glaube, damit tut sich die SPD mittel- bis langfristig keinen Gefallen. Ein Blick nach Berlin genügt.
Sören74

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

SillyWalks hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:42)

Taktisch mag das zwar interessant sein, aber ich glaube, damit tut sich die SPD mittel- bis langfristig keinen Gefallen. Ein Blick nach Berlin genügt.
Ja, wie man es sehen will. Allerdings tut sich die SPD keinen Gefallen, Mehrheiten abseits der CDU kategorisch auszuschließen. 3 mal mit immer weniger Lust und Willen in eine große Koalition zu gehen, kann der Partei nicht gut tun. Ich finde, das nächste Mal sollte sie sich nicht von Steinmeier in eine Koalition überreden lassen...... aber hier soll es ja um die Zukunft der CDU gehen. :)
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

SillyWalks hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:42)
Taktisch mag das zwar interessant sein, aber ich glaube, damit tut sich die SPD mittel- bis langfristig keinen Gefallen. Ein Blick nach Berlin genügt.
Wir sehen, wo die SPD damit gelandet ist. Die wählt niemand mehr.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

Sören74 hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:46)
aber hier soll es ja um die Zukunft der CDU gehen. :)
Schon okay. Wir reden ja grad darüber, wie sich die CDU künftig in die Opposition schicken lässt. Lieber mit einer Ampel als mit Rot-Rot-Grün.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Wormser »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:13)
Kann mir jemand auf die Sprünge helfen und mir noch einmal erklären, worin nun genau der Unterschied zwischen der CDU und den Grünen besteht?
Das würde mich auch sehr interessieren. Wo sind noch große Unterschiede zwischen der CDU und den Grünen? Ich sehe da leider auch gar keine mehr. Die Grünen wollen einige Dinge höchstens noch etwas radikaler als die CDU, aber die grundsätzliche Richtung ist eigentlich dieselbe.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Misterfritz »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:13)

Kann mir jemand auf die Sprünge helfen und mir noch einmal erklären, worin nun genau der Unterschied zwischen der CDU und den Grünen besteht? Ich sehe da immer weniger Unterschiede, ausser das die Grünen es in einigen Punkten noch bunter treiben werden.

Die CDU
- hat sich gegen die Atomkraft gewandt und setzt die absurde Förderpolitik für erneuerbare Energien fort;
- tritt für offene Grenzen ein; gründet linke Stiftungen zur Indoktrinierung der Bevölkerung wie aktuell die "Gleichstellungsstiftung" und setzt sich für Diskriminierung über Quoten ein;
- transformiert die EU in eine Schuldenunion unter Bruch dessen, was den Deutschen versprochen wurde;
- macht Schulden als gäbe es kein Morgen; hält an hohen Steuern fest und führt immer neue Geschenke für verschiedene Interessengruppen ein;
- hat ein Problem mit der Bundeswehr, insbesondere den letzten funktionsfähigen Kampf- und Spezialverbänden;
- richtet mit ihrer Corona- und Impfpolitik ein Chaos an, das an linke Regierungen erinnert;
- und, und, und...

Wieso soll denn jemand noch die CDU wählen? Wieso nicht gleich das Original, also die Grünen wählen?

Und wie um Gottes willen soll Merz mit einer solchen vergrünten und sozialdemokratisierten CDU Politik machen können? Da müsste ja erst einmal ein personeller Kahlschlag der ganzen Merkel-Jasager erfolgen. Es ist auch fraglich, ob CDU-Wähler das überhaupt wollen, oder ob sie inzwischen von den Medien soweit auf linksgrün getrimmt wurden, dass sie den Merkelkurs toll und alternativlos finden.

Aus dem Ausland betrachtet erscheint Deutschland als ein Tollhaus, das immer weiter in den linken Autoritarismus abrutscht. Daran hat die Union ganz wesentlichen Anteil.
Das ist ja eine nette Aufzählung der Entrüstung.
Nur, auch in der CDU wird gesehen, dass den Wählern Klimaschutz wichtig ist, dass sie Atomkraft nach Fukushima nicht mehr soooo prickelnd finden.
Auch die Bundeswehr dürfte bei sehr vielen Wählern nicht oberste Priorität haben.
Und noch etwas: Die EU definiert sich auch! als solidarische Gemeinschaft.
Schon aus dem Grund, weil Deutschland kaum in EU-Länder, die völlig pleite sind, exportieren kann, kann sich Deutschland es wohl weniger erlauben, EU-Staaten pleite gehen zu lassen.
Und weil die CDU zwar behäbig, aber nicht völlig verblödet ist, wird sie sich auch auf gewandelte Realität einstellen müssen - und hat es auch in Massen getan.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
Sören74

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Sören74 »

Ich könnte es mir einfach machen und sagen, der Unterschied zwischen der CDU und Grünen ist, dass ich eine Partei durchaus wählen würde und die andere nicht. :D
olli
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von olli »

SillyWalks hat geschrieben:Lieber mit einer Ampel als mit Rot-Rot-Grün.
Die Haltung der FDP auf Bundesebene steht doch schon lange fest. Man wird keine Koalition mit den Grünen eingehen weil man mit denen um die selben Wählerschichten konkurriert und die Gefahr viel zu groß ist das letzten Endes FDP-Wähler zu den Grünen abwandern. Die Rolle der FDP ist da schwer einzuordnen. Eine Koalition mit der Union ? Da wird es in der FDP aufgrund des damaligen Wahldebakels viel Widerspruch geben. In einer Koalition mit der SPD ? Da wird es traditionell auf beiden Seiten viele Gegner geben. Eine weitere Koalition der Union mit der SPD ? Scholz biedert sich ja geradezu an, hat mit dem kategorischen Ausschluss einer Koalition in der SPD und Linke sind den Weg dafür schon bereitet. Das Scholz die SPD-Wähler nur als dummes Wahlvolk behandelt dessen Interessen ihm egal sind ist bekannt. Scholz würde einer erneuten großen Koalition sofort zustimmen, solange er seinen Posten als Minister bekommt. Dafür müsste die Union aber wieder zulegen denn die SPD dümpelt weiter auf niedrigen zweistelligen Prozentsatz rum, mehr als 15% sind von denen nicht zu erwarten.
SillyWalks

Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von SillyWalks »

olli hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:41)
Dafür müsste die Union aber wieder zulegen denn die SPD dümpelt weiter auf niedrigen zweistelligen Prozentsatz rum, mehr als 15% sind von denen nicht zu erwarten.
Wenn die SPD einstellig wird, mache ich ein Fass auf. :)
Zuletzt geändert von SillyWalks am Samstag 27. März 2021, 22:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von H2O »

So ganz viel falsch macht die CDU doch nun wirklich nicht: Sie nähert sich zügig der Zustimmung zu den DIE GRÜNEN an. Nachzuprüfen in der "Sonntagsfrage".
Aldus
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Aldus »

Was perfekte Voraussetzungen für eine schwarz/grüne Koalition wären.

Die SPD + die Linken legen nämlich so gar nicht zu...
"Nur eine Maschine kann eine Maschine verstehen." - Alan Turing
"Wir müssen die gar nicht verstehen, die haben zu gehorchen." - Prof. Harald Lesch
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von olli »

Michael Alexander hat geschrieben: In Deutschland wird aber schon mehr umverteilt als in fast allen anderen Staaten dieser Erde.
Die Umverteilung ist hier genauso wie überall, nämlich von unten nach oben. Immer weniger raffen immer mehr zusammen und die große Masse muss sich um die Brotkrümel streiten. Das ist weder freiheitlich noch liberal und wird am Ende ins Chaos führen.
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von sünnerklaas »

olli hat geschrieben:(27 Mar 2021, 15:41)

Die Haltung der FDP auf Bundesebene steht doch schon lange fest. Man wird keine Koalition mit den Grünen eingehen weil man mit denen um die selben Wählerschichten konkurriert und die Gefahr viel zu groß ist das letzten Endes FDP-Wähler zu den Grünen abwandern. Die Rolle der FDP ist da schwer einzuordnen. Eine Koalition mit der Union ? Da wird es in der FDP aufgrund des damaligen Wahldebakels viel Widerspruch geben. In einer Koalition mit der SPD ? Da wird es traditionell auf beiden Seiten viele Gegner geben. Eine weitere Koalition der Union mit der SPD ? Scholz biedert sich ja geradezu an, hat mit dem kategorischen Ausschluss einer Koalition in der SPD und Linke sind den Weg dafür schon bereitet. Das Scholz die SPD-Wähler nur als dummes Wahlvolk behandelt dessen Interessen ihm egal sind ist bekannt. Scholz würde einer erneuten großen Koalition sofort zustimmen, solange er seinen Posten als Minister bekommt. Dafür müsste die Union aber wieder zulegen denn die SPD dümpelt weiter auf niedrigen zweistelligen Prozentsatz rum, mehr als 15% sind von denen nicht zu erwarten.
Man darf nicht vergessen, dass Scholz einer der letzten verbliebenen Schröderianer ist. Und ob Scholz wirklich die SPD in ihrer Gesamtheit repräsentiert, lasse ich einmal dahingestellt: die Parteispitze wurde in einer Urwahl gewählt.
Nun könnte man dem entgegen halten, dass bei der Urwahl nur etwas mehr als 50% der Parteimitglieder teilgenommen haben - aber das kann man aus meiner Sicht nicht als Argument stehen lassen. Den übrigen war das Ergebnis egal, sie haben durch ihre Nichtteilnahme die Position eingenomen, das Ergebnis der Wahl zu akzeptieren - unabhängig vom Ausgang der Wahl.
Was ich überall vermisse, sind konkrete Lösungsansätze dazu, wie und wann man konkret die von den UNIONSgeführten Regierungen seit 2005 verschlafenen und auf den St.-Nimmerleinstag verschobenen Zukunftsprojekte angehen will: Verkehr, Klima, Umwelt, Landwirtschaft, Digitalisierung, Bildung, Steuern. Dass da von der UNION nichts kommen wird, weil sie so etwas ihrer traditionell ängstlichen und zugleich bequemen Wählerschaft und ihrer Parteibasis nicht zumuten kann, dürfte auf der Hand liegen.
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Fliege
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Re: Die Zukunft der CDU

Beitrag von Fliege »

Michael Alexander hat geschrieben:(26 Mar 2021, 20:13)

Die CDU
- [...]
- [...]
- und, und, und...

[...] wie um Gottes willen soll Merz mit einer solchen vergrünten und sozialdemokratisierten CDU Politik machen können? Da müsste ja erst einmal ein personeller Kahlschlag der ganzen Merkel-Jasager erfolgen. Es ist auch fraglich, ob CDU-Wähler das überhaupt wollen, oder ob sie inzwischen von den Medien soweit auf linksgrün getrimmt wurden, dass sie den Merkelkurs toll und alternativlos finden.

Aus dem Ausland betrachtet erscheint Deutschland als ein Tollhaus, das immer weiter in den linken Autoritarismus abrutscht. Daran hat die Union ganz wesentlichen Anteil.
Ja, Merz müsste den von Merkel angerichteten Augiasstall ausmisten; ja, das erfordert einen "personelle(n) Kahlschlag der ganzen Merkel-Jasager"; und zumindest die CDU ist nicht abgeneigt: "Die Basis will Merz".
"Unsere Erde ist vielleicht ein Weibchen." – "Da der Mensch toll werden kann, so sehe ich nicht ein, warum es ein Weltsystem nicht auch werden kann" (Georg Christoph Lichtenberg).
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