Jo33 hat geschrieben:(24 Mar 2021, 23:25)
Ich glaube tu hast die Ausgangslage immer noch nicht ganz verstanden. Was passiert wenn die Kluft zwischen Arm und Reich weiter wächst. Es geht nicht darum dass man in Deutschland auch arm gut leben kann, jedoch arm lässt sich auch im Ausland mittlerweile meist sogar besser leben als in Deutschland, dass ist das Problem.
Es geht nicht darum armen Menschen bessere Bildungschancen, Aufstiegschancen zu machen. Denn das löst das eigentliche Problem überhaupt nicht, wer macht denn dann die schlecht bezahlte Arbeit? Keiner mehr, du etwa?
Das Problem der Niedriglohn-Sektor, der einfache Arbeiter verdient nicht viel mehr als noch vor 20 Jahren. Während die Gutverdiener ihren Lohn um teils 100-1000 % gesteigert haben, wohl gemerkt, an der Arbeit selbst hat sich nichts geändert, nur am ausbezahlten Geld am Ende vom Monat. Da liegt der gesellschaftliche Fehler mittlerweile verankert.
Willst du etwa solche Situation wie in Frankreich, wo teils Arbeiter es war glaub bei einer Bank oder einer Versicherung, ihre Vorgesetzten symbolisch bis auf letzte Hemd ausgezogen haben und nur in Unterhosen und Hemd vom Firmengebäude gejagt haben. So etwas könnte auch in Deutschland passieren, nicht heute aber vielleicht in ein paar Jahren, wenn die Schere weiter auseinander geht. Es ist für die Meisten nicht begreiflich, nicht verständlich wieso der einfach Arbeiter nur 1 Prozent, des bestbezahlten Mannes in der Firma erhalten soll. Wieso soll derjenige so viel Geld bekommen? Arbeitet er auch 100 mal soviel? Oder doch nur etwas doppelt soviel, wie der einfache Arbeiter? Daher wieso dieser Personen soviel bezahlen?
Vorallem wieso gibt es gerade dort bei den besser Verdienenden solche starke Lohnzuwächse, während man beim einfachen Arbeiter am besten eine Nullrunde haben möchte, dies ist gesellschaftlich für die Mehrheit nicht mehr tragbar, diese Zügellosigkeit, diese Unverschämtheit, diese asoziale Verhalten von manchen Menschen. "Ich nehme für mich persönlich nächstes Jahr gerne 10 % mehr, den einfachen Arbeiter gönne ich aber keine 10 % mehr Gehalt, sondern nur 1 % mehr Lohn, Oh Gott, nein wenn ich dass mal durchrechne, dann geb ich mir lieber 15 % und dem einfachen Arbeitern nur 0,5 %, macht in der Summe ja dann trotzdem weniger Kosten insgesammt, da wir hier oben, ja sowenige sind, im Vergleich zu der Maße von Angestellten da unten, dazu steigere ich noch die Produktivität, sprich ich geb mehr Leistungsdruck nach unten durch. Ach bin ich gut, ich verdiene doch meine Lohnerhöhung, oder etwa nicht? So sollte es eben nicht ablaufen, was es aber manchmal eben leider tut.
Du darfst es gerne auch als Neiddebatte bezeichnen, ich bezeichne es als Willkommen in der Realität, Leben in Phantasia auf Wolkenkuckungsheim, anstatt der Realität.
Sieht man ja auch gerade bei Zuverdienst, dass dies nicht mehr so gut bei den Wähler ankommt, wenn Mandatsträger da noch zusätzliche Gelder kassieren. Ähnlich verhält es sich mit manchen Chefs, Aufsichtsrätten, Manager, Profifußballer, die haben aktuell alle kein gutes Standing mehr in der Gesellschaft in Deutschland, gerade weil die Schere zwischen Arm und Reich gewachsen ist. Der Haß auf diese Personen wächst unterschwellig in Deutschland, ich wurde es wirklich nicht als Neid bezeichnen, sondern mittlerweile wirklich als Haß.
Wenn der Normalo auch mal schnell 10.000 € unter der Hand verdienen wurde, wurde niemand etwas sagen, wenn dies ein Politiker auch so machen wurde, weil dann wiederum das Verhältnis stimmen wurde. Daher wenn der Politiker da 10 oder 100 € bekommt, wurde niemand etwas sagen, dass wären normale Verhältnisse als Zuverdienst.
Ich denke, dass hier ein Missverständnis vorliegt. Es ist nicht so, dass die Reichen sich immer nur selbst bedienen und nehmen und nehmen und nehmen.
Viele dieser Reichen sind eigentlich ganz normale Leute, mit denen man auch gut ein Bierchen trinken kann.
Nur der kleinste Teil der "Reichen" ist so reich, dass sie in Millionenvillas sitzen - und selbst von denen ist der größere Teil noch immer relativ bodenständig und normal unterwegs.
Viele dieser Reichen sind aber auch starke und wichtige Leistungsträger in unserer Gesellschaft!
Sie beim Lohn/Einkommen zu bescheiden ist deshalb falsch - weil deren Einkommen wird mehr nach Angebot und Nachfrage bezahlt, als nach dem Selbstbedienungsprinzip.
Im Niedriglohnsektor sieht es eigentlich ähnlich aus - allerdings sind die Auswirkungen andere. Das Angebot an billigen Arbeitskräften ist relativ groß - und wenn es nicht genügend gibt, dann kann man gerade aus diesem Sektor auch viele Jobs durch Automation wegrationalisieren.
Dieser Denkansatz ist mit ein Grund, warum die CDU aber beispielsweise auch die FDP Beschränkungen beim Maximallohn nicht mitgehen.
Wenn die Schere zwischen Arm und Reich zu groß wird, setzt die CDU auf andere Instrumente. Bildung ist eines davon, oder Chancengleichheit.
Der CDU gelingt es allerdings nicht mehr sonderlich gut, ein ganzheitliches und vor allem wirksames Konzept daraus abzuleiten.
Dafür wären mal ein paar Jahre Erneuerung in der Opposition gut - solange die CDU in der Regierung ist, tritt sie mehr als Kanzlerwahlverein auf.
Auf Dauer reicht das nicht.
Das ist auch mit der Grund, warum die CDU oder auch die FDP in ihren wirtschaftspolitischen Ansätzen nicht an