Wer eine Sache gegen eine andere tauschen will, muss jemanden finden, der sich darauf einlässt. So geht Handel.
Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)
Ein Gegenbeispiel von vielen: China wollte im 19. Jahrhundert den Opiumhandel mit Großbritannien einstellen und verbieten, da dieser für das Land schlecht und ruinös war. Dann sind die Briten gekommen und haben mit ihren Kanonenbooten alles kaputtgeschossen. Der Opiumhandel ging weiter. China wurde ruiniert.
China hat handelswilligen Opiumbauern untersagt, mit den Briten zu handeln. Wollen wir - for the sake of argument - aber annehmen, China als Kollektivakteur hätte nicht mehr mit Großbritannien handeln wollen, dann wäre das, was du beschreibst, kein Handel, sondern eine gewaltsam erzwungene Transaktion.
Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)
Das indische Mogulreich war seinerzeit auch steinreich. Mit dem Handel und der Eroberung durch die Briten war Indien irgendwann ein Armenhaus.
Auch hier: Nicht Handel war das Problem, sondern der gewaltsame Eingriff.
Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)
Glaubst du im Ernst, dass dieser auf Freiwilligkeit sämtlicher Parteien beruhte?
Kolonialismus ist etwas anderes als Handel.
Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)
Zum Dreieckshandel gehörte auch der Sklavenhandel.
Jemanden zu versklaven ist offensichtlich kein Handel, sondern eben das: Versklavung.
Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)
Und auch heute noch geschieht sehr vieles im Welthandel nicht aus Freiwilligkeit.
Selbstverständlich, ausschließlich. Sich selbst zu erhalten, mag Leute dazu bringen, Dinge zu tun, die sie lieber nicht tun würden, doch zwingen kann sie dazu niemand. Außer jene Aggressoren, zu denen übrigens auch das Jobcenter zählt.
Progressiver hat geschrieben:(03 Apr 2021, 15:48)
Früher konnten die Kapitalisten jede Form von "außen" ausplündern. In der globalisierten Welt von heute gibt es aber nur noch ein "innen". Wenn der Planet weiter so ausgeplündert und zerstört wird, dann gibt es bald keine Menschheit mehr. Willkommen auf der globalen Osterinsel!
Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Kapitalismus, zumal Kapitalismus heute nur noch eine Randerscheinung in der globalen Wirtschaft ist.