Was wollen die Grünen?

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firlefanz11
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von firlefanz11 »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Sep 2020, 12:51)

....später in dem Suppentopf zur Hühnerbrühe landen. :D
Wie Senexx schon meinte landen für gewöhnlich die Hühner im Topf aber aus dem Hahn wird dann halt ein Goldbroiler... ;)
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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H2O
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Ich halte es für einen Akt der Barbarei, für unsere Ernährung bestimmte Tiere so zu züchten, daß schon zu Beginn des Lebens ein großer Prozentsatz als Abfall vernichtet werden muß. Der Gedanke betrifft auch die Nachzucht von Milchkühen. Dort wurde wiederholt darauf hingewiesen, daß Bullenkälbchen der Milchkühe praktisch Abfall sind, deren Aufzucht nicht lohnt. Entsprechend schlecht werden sie vielfach behandelt, bevor sie entsorgt werden.

So etwas darf doch kein Wirtschaftsmodell sein!

Inzwischen sind offenbar erhebliche Anstrengungen der Politik auf dem Wege, daß wenigstens die Nutztiere nicht unter Qualen gehalten werden dürfen. Aber bei den "Abfalltieren" sind nun vergleichbare Anstrengungen zu fordern... daß erst gar keine Abfalltiere gezeugt werden können oder ihr unerwünschtes Leben möglichst früh nach der Zeugung beendet wird. Rinderbesamung ist ohnehin nur noch sehr selten ein natürlicher Vorgang. Da sollte doch etwas zu machen sein!

Wie das in der Schweinezucht abläuft, das weiß ich nicht. Aber es wäre schon an zu streben, daß die Kastration männlicher Ferkel gar nicht erst notwendig ist.

Auf dem Gebiet der Nutztiererzeugung ist aus meiner Sicht ein erheblicher Forschungsaufwand gerechtfertigt, um diesen Frevel beenden zu können. Dahin sollte "grüne" Politik streben.

Natürlich ist es ein Wahnsinn, Abtreibungen menschlicher Föten ins Ermessen der Betroffenen zu stellen und sich gleichzeitig über die Vernichtung angebrüteter Eier zu ereifern.
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JJazzGold
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

firlefanz11 hat geschrieben:(10 Sep 2020, 13:06)

Wie Senexx schon meinte landen für gewöhnlich die Hühner im Topf aber aus dem Hahn wird dann halt ein Goldbroiler... ;)
Was bitte ist ein Goldbroiler?
Ok, dann taugen Hähne nur zur Eier Produktion.


Um mal wieder ernsthaft zu werden, 49 Millionen Küken per anno zu schreddern halte ich nicht für das Gelbe vom Ei. Das ist spätrömischen Dekadenz. Nur weil “kein rotes Fleisch“ mehr gegessen wird, das ist ja so ungesund, pfui Teufel, und dafür Millionen Tonnen von Hühnerbrustfilet für die “moderne leichte Küche“ produziert werden müssen.

Mein Vorschlag, denn dieser Wahn wird ja nicht aufhören, gleich die Eier selektieren. Als Ei lässt sich auch das Hähnchen noch verkaufen.
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Tom Bombadil
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2020, 13:46)

So etwas darf doch kein Wirtschaftsmodell sein!
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
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H2O
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(10 Sep 2020, 14:38)

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.
Aber ich lasse mir nicht einreden, daß diese Haltung etwas Gutes bewirkt!
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

Mein Vorschlag, denn dieser Wahn wird ja nicht aufhören, gleich die Eier selektieren. Als Ei lässt sich auch das Hähnchen noch verkaufen.
Leider kann ich nicht einschätzen, ob die Wahl Huhn/Hahn schon getroffen werden kann, bevor die Eier bebrütet werden und sich darin ein Embryo entwickelt hat. Ihre Lösung fände ich ideal, wenn sie denn möglich wäre. Aber auch angebrütete Eier lassen sich als Tierfutter etwa in der Schweinemast verwerten... hoffe ich einmal.
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Tom Bombadil
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2020, 14:42)

Aber ich lasse mir nicht einreden, daß diese Haltung etwas Gutes bewirkt!
Wo war die Rede von "etwas Gutes"?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2020, 15:31)

Leider kann ich nicht einschätzen, ob die Wahl Huhn/Hahn schon getroffen werden kann, bevor die Eier bebrütet werden und sich darin ein Embryo entwickelt hat. Ihre Lösung fände ich ideal, wenn sie denn möglich wäre. Aber auch angebrütete Eier lassen sich als Tierfutter etwa in der Schweinemast verwerten... hoffe ich einmal.
Soweit mir bekannt ist, leider noch nicht. Das Ei muss wohl vier Tage bebrütet sein, bevor die Geschlechtsbestimmung vorgenommen werden kann. Da mich interessiert hat was Hühnerhalter mit bebrüteten Eiern machen, habe ich gegoogelt. Die kochen die Eier hart und verfüttern sie an ihre Hühner. ;)
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

JJazzGold hat geschrieben:(10 Sep 2020, 18:47)

Soweit mir bekannt ist, leider noch nicht. Das Ei muss wohl vier Tage bebrütet sein, bevor die Geschlechtsbestimmung vorgenommen werden kann. Da mich interessiert hat was Hühnerhalter mit bebrüteten Eiern machen, habe ich gegoogelt. Die kochen die Eier hart und verfüttern sie an ihre Hühner. ;)
Na bitte, dann bleibt doch alles in der Familie! ;) Vielen Dank für Ihre kleine Nachforschung. So lernt man im Forum immer wieder etwas hinzu!

Ich hoffe nun auch, daß bei der Nachzucht von Milchrindern die männlichen Spermien der Zuchtbullen sehr weitgehend beseitigt werden können, damit auch dieses Elend mit den Bullenkälbern endlich vermieden werden kann.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von midlifecrisis »

Ich denk', man muss zurück zum Natursprung - mit allen Konsequenzen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von H2O »

midlifecrisis hat geschrieben:(10 Sep 2020, 19:12)

Ich denk', man muss zurück zum Natursprung - mit allen Konsequenzen.
Wir sprechen hier von der Erzeugung von Nahrungsmitteln, nicht von der Zucht von Liebhabertieren. Als Grüner kann ich verstehen, daß der Verzehr von Milch, Milchprodukten und Fleisch, Fleischprodukten für für viele Menschen ein nur sehr schwer verzichtbarer Genuß geworden ist.

Das heißt aber immer noch nicht, daß wir diesen Genuß unter Inkaufnahme widerwärtigen Umgangs mit den unerwünschten Nebenprodukten dieser Nahrungsmittelerzeugung hinnehmen sollten, wenn es dafür technische Lösungen gibt. Und ganz nebenbei sind diese Nahrungsmittel auch fühlende Mitgeschöpfe, die wir mit der Achtung vor dem Leben zu behandeln haben. Diesen Gedanken setze ich fort mit der Bitte, auch mit dem fertigen Nahrungsmittel achtsam um zu gehen. Erzeugung für die Mülltonne... das muß wirklich nicht sein.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von JJazzGold »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2020, 19:26)

Wir sprechen hier von der Erzeugung von Nahrungsmitteln, nicht von der Zucht von Liebhabertieren. Als Grüner kann ich verstehen, daß der Verzehr von Milch, Milchprodukten und Fleisch, Fleischprodukten für für viele Menschen ein nur sehr schwer verzichtbarer Genuß geworden ist.

Das heißt aber immer noch nicht, daß wir diesen Genuß unter Inkaufnahme widerwärtigen Umgangs mit den unerwünschten Nebenprodukten dieser Nahrungsmittelerzeugung hinnehmen sollten, wenn es dafür technische Lösungen gibt. Und ganz nebenbei sind diese Nahrungsmittel auch fühlende Mitgeschöpfe, die wir mit der Achtung vor dem Leben zu behandeln haben. Diesen Gedanken setze ich fort mit der Bitte, auch mit dem fertigen Nahrungsmittel achtsam um zu gehen. Erzeugung für die Mülltonne... das muß wirklich nicht sein.
Da bin ich ganz bei Ihnen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von midlifecrisis »

Ich war mal Delegierter auf einem Grünen Parteitag (mittlerweile ausgetreten: Geldmangel).
Ich meine ernsthaft: zurück zur Natur, nicht hin zur Technik
Senexx

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

midlifecrisis hat geschrieben:(10 Sep 2020, 20:47)

Ich war mal Delegierter auf einem Grünen Parteitag (mittlerweile ausgetreten: Geldmangel).
Ich wusste gar nicht, dass es so teuer ist, Grüner zu sein.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von midlifecrisis »

Da war ich Student und ich war auch etwas unzufrieden und mag keine Mitgliedschaften.
Senexx

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

midlifecrisis hat geschrieben:(11 Sep 2020, 00:04)

Da war ich Student und ich war auch etwas unzufrieden und mag keine Mitgliedschaften.
Parteien bieten ja spezielle Schüler- und Studententarife an.

Ich vermute mal, die Grünen waren Ihnen nicht links genug?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von midlifecrisis »

Ich will mich nicht festlegen; von allen im BT vertretenen Parteien gefällt mir nur die fdp etwas weniger gut, obwohl ich wohl eher ein Libertin bin.
Senexx

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

Hm.

Ihnen gefallen alle Parteien gleich gut, außer der FDP?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von midlifecrisis »

Die "Köpfe", den Lindner mag ich etwas weniger.
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Progressiver
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Progressiver »

Die Grünen waren auch bei mir die einzige Partei, bei denen ich jemals Mitglied war. Das ist aber auch schon wieder über zwanzig Jahre her. Ich war zwar auch fast nur Karteileiche. Nachdem ich bei einem Treffen mit anderen neuen Grünen war, hatte ich dann aber den Eindruck, dass mich diese Parteimitgliedschaft persönlich irgendwie nicht weiter bringt. Ich bin dann wieder ausgetreten.

Eine zweite hochpolitische Phase hatte ich zu Beginn der 2010er Jahre. Glücklicherweise konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich dann bei der Piratenpartei oder aber der Linken beitreten wollte. Die Piraten haben ja dann politischen Selbstmord begangen, weil sie sich nicht professionalisieren wollten. Und bei der Linken müsste ich dann aber unter Umständen auch Dinge mittragen, die mir nicht passen. Als Atheist und Laizist passt es mir zum Beispiel überhaupt nicht, wie Gregor Gysi den Papst lobt. Außerdem ist mein Lieblingsphilosoph am ehesten noch Friedrich Nietzsche. Karl Marx war ab einem bestimmten Zeitpunkt zwar auch Atheist. Aber mit Marxisten kann ich eigentlich nichts anfangen.

Die einzigen, denen ich noch irgendwie treu geblieben bin, das sind bisher der Verein IBKA. "IBKA" bedeutet: "Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten". Leider gibt es bei uns aber keine Art von Ortsverein, bei denen ich mitmachen könnte. Mittlerweile gibt es auch eine Partei der Humanisten, die aus dem säkularen Lager Stimmen abgreifen will. Aber da diese sich für die Atomkraft einsetzt, finde ich sie unwählbar.

Bei den Grünen möchte ich heute nicht mehr Mitglied werden. Gerade hier im Südwesten haben wir einen "grünen" Ministerpräsidenten, der sich für den Verbrennungsmotor stark macht. Kurz gesagt: Die Grünen bei uns sind mir nicht ökologisch genug, sondern nur noch grün angestrichene Schwarze bzw. eine etwas modernere CDU. Außerdem denke ich eher ökosozial, d.h. man darf die ökologische und soziale Frage nicht gegeneinander ausspielen. Und natürlich ist auch die soziale Frage im 21. Jahrhundert wichtig. Letztendlich glaube ich auch nicht, dass ein grüner Kapitalismus möglich sein wird. Da sind mir Wissenschaftler wie Harald Lesch oder die "Scientists For Future" schon näher. Aber letztendlich sind solche Leute ja keine Politiker. D.h., sie sitzen nicht an den Schalthebeln der Macht.

Einem Duo Robert Habeck und Analena Baerbock würde ich es allerdings schon eher gönnen, dass sie das Kanzleramt erobern. Viel falscher als die derzeitige Regierung können sie gar nichts machen! Derweil bleibt mir nichts anderes übrig, bis auf weiteres eher die Linke zu wählen, solange sich nichts besseres findet. Was das sozialökologische Programm betrifft, so sind diese etwas radikaler. Leider verpennen auch sie das Potential, das sich bieten würde, wenn sie sich auf die Konfessionslosen und Atheisten stützen würden. Programmatisch betrachtet, ist mir die Linke also etwas zu eingeengt. Ich will aber meine Stimme bei Wahlen nicht verfallen lassen. Bei den Grünen wiederum fehlt mir das Vertrauen, als dass ich sie bei einer Bundestags- oder Landtagswahl wählen könnte. Was die Professionalität ihrer PR-Abteilung betrifft, so sind die Grünen aber wahrscheinlich die modernste Partei in Deutschland. Aber wie gesagt: In meinen Augen sind sie nicht grün und auch nicht sozial genug.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Meruem »

Progressiver hat geschrieben:(11 Sep 2020, 20:22)

Die Grünen waren auch bei mir die einzige Partei, bei denen ich jemals Mitglied war. Das ist aber auch schon wieder über zwanzig Jahre her. Ich war zwar auch fast nur Karteileiche. Nachdem ich bei einem Treffen mit anderen neuen Grünen war, hatte ich dann aber den Eindruck, dass mich diese Parteimitgliedschaft persönlich irgendwie nicht weiter bringt. Ich bin dann wieder ausgetreten.

Eine zweite hochpolitische Phase hatte ich zu Beginn der 2010er Jahre. Glücklicherweise konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich dann bei der Piratenpartei oder aber der Linken beitreten wollte. Die Piraten haben ja dann politischen Selbstmord begangen, weil sie sich nicht professionalisieren wollten. Und bei der Linken müsste ich dann aber unter Umständen auch Dinge mittragen, die mir nicht passen. Als Atheist und Laizist passt es mir zum Beispiel überhaupt nicht, wie Gregor Gysi den Papst lobt. Außerdem ist mein Lieblingsphilosoph am ehesten noch Friedrich Nietzsche. Karl Marx war ab einem bestimmten Zeitpunkt zwar auch Atheist. Aber mit Marxisten kann ich eigentlich nichts anfangen.

Die einzigen, denen ich noch irgendwie treu geblieben bin, das sind bisher der Verein IBKA. "IBKA" bedeutet: "Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten". Leider gibt es bei uns aber keine Art von Ortsverein, bei denen ich mitmachen könnte. Mittlerweile gibt es auch eine Partei der Humanisten, die aus dem säkularen Lager Stimmen abgreifen will. Aber da diese sich für die Atomkraft einsetzt, finde ich sie unwählbar.

Bei den Grünen möchte ich heute nicht mehr Mitglied werden. Gerade hier im Südwesten haben wir einen "grünen" Ministerpräsidenten, der sich für den Verbrennungsmotor stark macht. Kurz gesagt: Die Grünen bei uns sind mir nicht ökologisch genug, sondern nur noch grün angestrichene Schwarze bzw. eine etwas modernere CDU. Außerdem denke ich eher ökosozial, d.h. man darf die ökologische und soziale Frage nicht gegeneinander ausspielen. Und natürlich ist auch die soziale Frage im 21. Jahrhundert wichtig. Letztendlich glaube ich auch nicht, dass ein grüner Kapitalismus möglich sein wird. Da sind mir Wissenschaftler wie Harald Lesch oder die "Scientists For Future" schon näher. Aber letztendlich sind solche Leute ja keine Politiker. D.h., sie sitzen nicht an den Schalthebeln der Macht.

Einem Duo Robert Habeck und Analena Baerbock würde ich es allerdings schon eher gönnen, dass sie das Kanzleramt erobern. Viel falscher als die derzeitige Regierung können sie gar nichts machen! Derweil bleibt mir nichts anderes übrig, bis auf weiteres eher die Linke zu wählen, solange sich nichts besseres findet. Was das sozialökologische Programm betrifft, so sind diese etwas radikaler. Leider verpennen auch sie das Potential, das sich bieten würde, wenn sie sich auf die Konfessionslosen und Atheisten stützen würden. Programmatisch betrachtet, ist mir die Linke also etwas zu eingeengt. Ich will aber meine Stimme bei Wahlen nicht verfallen lassen. Bei den Grünen wiederum fehlt mir das Vertrauen, als dass ich sie bei einer Bundestags- oder Landtagswahl wählen könnte. Was die Professionalität ihrer PR-Abteilung betrifft, so sind die Grünen aber wahrscheinlich die modernste Partei in Deutschland. Aber wie gesagt: In meinen Augen sind sie nicht grün und auch nicht sozial genug.
Zum.Thema Ökologie / Klimawandel,,da gibt es schon erkennbar Differenzen zwischen Fridays und den Grünen , den Fridays etwa sind die Grünen viel zu brav beim Klimaschutz (erstrecht die stockkonservativen Grünen in BaWü) auf lange Sicht droht wohl den Grünen die einen zunehmend immer bürgerlichen Kurs fahren beim Thema Klimaschutz genau dass was die CDU beim der Eurokrise und dem Flüchtlingsthema ( Geburtsstunde der AFD) und die SPD im Zuge der schröderischen Agenda 2010 Politik und Einführung von Hartz4 ( Geburtsstunde der Linkspartei) durchmachen mussten.
odiug

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von odiug »

Meruem hat geschrieben:(11 Sep 2020, 22:06)

Zum.Thema Ökologie / Klimawandel,,da gibt es schon erkennbar Differenzen zwischen Fridays und den Grünen , den Fridays etwa sind die Grünen viel zu brav beim Klimaschutz (erstrecht die stockkonservativen Grünen in BaWü) auf lange Sicht droht wohl den Grünen die einen zunehmend immer bürgerlichen Kurs fahren beim Thema Klimaschutz genau dass was die CDU beim der Eurokrise und dem Flüchtlingsthema ( Geburtsstunde der AFD) und die SPD im Zuge der schröderischen Agenda 2010 Politik und Einführung von Hartz4 ( Geburtsstunde der Linkspartei) durchmachen mussten.
Yupp ... oder wenn es ganz schlimm kommt, droht ihnen das Schicksal der SPD.
Sag ich auch immer ... aber die sind so berauscht von ihren Erfolgen, dass die das nicht hören wollen.
Gerade im Moment kommen mir viele Parteikollegen so vor wie Banker einen Monat vor der Lehman pleite :eek:
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Progressiver »

Meruem hat geschrieben:(11 Sep 2020, 22:06)

Zum.Thema Ökologie / Klimawandel,,da gibt es schon erkennbar Differenzen zwischen Fridays und den Grünen , den Fridays etwa sind die Grünen viel zu brav beim Klimaschutz (erstrecht die stockkonservativen Grünen in BaWü) auf lange Sicht droht wohl den Grünen die einen zunehmend immer bürgerlichen Kurs fahren beim Thema Klimaschutz genau dass was die CDU beim der Eurokrise und dem Flüchtlingsthema ( Geburtsstunde der AFD) und die SPD im Zuge der schröderischen Agenda 2010 Politik und Einführung von Hartz4 ( Geburtsstunde der Linkspartei) durchmachen mussten.
Ich habe das jetzt auch nicht so auf dem Schirm. Entweder es hat sich schon eine kleine Partei aus dem "Fridays For Future"-Umfeld gegründet oder aber einige Leute wollen eine noch grünere Partei gründen. Dass sich die progressiven Kräfte von den stockkonservativen Anteilen der Partei abspalten werden, halte ich für durchaus realistisch. Deswegen sollte sich die Partei auch überlegen, mit wem sie koalieren wird. Wenn die Grünen sich zum Bettvorleger machen lassen, weil sie nur der Juniorpartner in einer Koalition mit der Union sein wollen, wird das Thema Ökologie voll ausgebremst. Und auch eine Sozialpolitik, die den Namen verdient, ist mit den Unionsparteien nicht zu machen. Besser wäre es für die Partei, wenn sie den Kanzler oder die Kanzlerin stellen würden.

Und auch ich selbst hätte es lieber, wenn die Union in die Opposition geschickt werden könnte. Vielleicht hatten CDU und SPD ihre Berechtigung im Zwanzigsten Jahrhundert. Sie haben jedoch keine Antworten auf die Fragestellungen des Einundzwanzigsten Jahrhunderts. Dieses Land braucht dringend eine sozialökologische Erneuerung. Die Wirtschaft muss schnellstmöglich eine Klimawende hinbekommen, die den Namen auch verdient. Nicht erst 2050, sondern schon viel früher. Wenn wir es schaffen können, dass wir fast nur noch von erneuerbarer Energie leben, dann sind wir im Übrigen auch viel energeiautarker. Dann brauchen wir weder das Öl der islamistischen Golfstaaten noch amerikanisches Frackinggas oder russische Energiereserven. Was das soziale betrifft: Dieses Land ist in den letzten zwanzig Jahren so ungerecht geworden, dass die Leute gar nicht mehr wissen, wie wirkliche Gerechtigkeit aussehen könnte. Wenn wir es nicht schaffen können, zum Beispiel durch eine Grün-Rot-Rote Regierung die Menschen wieder von einem demokratischen und sozialen Rechtsstaat zu begeistern, werden die rechten Wirrköpfe, Esoteriker, Reichsbürger und Demokratiehasser wohl immer mehr werden. Die Gesellschaft wird in immer mehr Einzelteile zerfallen. Anstatt neu belebte Solidarität wird es in Deutschland dann immer mehr sozialdarwinistische rechte Kräfte geben.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

Sie leben in Ihrer eigene Welt. Erinnert mich an die K-Gruppen der 70er. Völlig an der Wirklichkeit vorbei.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Progressiver »

Senexx hat geschrieben:(11 Sep 2020, 22:44)

Sie leben in Ihrer eigene Welt. Erinnert mich an die K-Gruppen der 70er. Völlig an der Wirklichkeit vorbei.
Meinst du mich? Die Grünen? Fridays For Future? Wir alle können uns auf die Scientists For Future berufen. Bzw. die Wissenschaft als solche überhaupt! Oder hast du auch "alternative Fakten", was den Klimawandel betrifft?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Progressiver hat geschrieben:(11 Sep 2020, 22:35)

Was das soziale betrifft: Dieses Land ist in den letzten zwanzig Jahren so ungerecht geworden, dass die Leute gar nicht mehr wissen, wie wirkliche Gerechtigkeit aussehen könnte.
Der immer gleiche Unsinn.

Die Realität: Sozialausgaben steigen in Deutschland erstmals über die Billionen-Euro-Marke
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

Progressiver hat geschrieben:(11 Sep 2020, 22:56)

Meinst du mich? Die Grünen? Fridays For Future? Wir alle können uns auf die Scientists For Future berufen. Bzw. die Wissenschaft als solche überhaupt! Oder hast du auch "alternative Fakten", was den Klimawandel betrifft?
Meine Antwort auf Ihre Frage wurde leider gelöscht.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:10)

Der immer gleiche Unsinn.

Die Realität: Sozialausgaben steigen in Deutschland erstmals über die Billionen-Euro-Marke
Kein Unsinn. Nur ein Dorn im Auge der Arbeitgeberverbände. ;)
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:34)

Kein Unsinn.
Dann widerlege mal die über 1.000 Milliarden Euro Sozialausgaben.
Nur ein Dorn im Auge der Arbeitgeberverbände.
Na und? Deutschland ist ein Sozialstaat, das können die Arbeitgeberverbände zwar blöd finden, aber sie können es nicht ändern.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Laertes »

Progressiver hat geschrieben:(11 Sep 2020, 20:22)
Derweil bleibt mir nichts anderes übrig, bis auf weiteres eher die Linke zu wählen, solange sich nichts besseres findet. Was das sozialökologische Programm betrifft, so sind diese etwas radikaler. Leider verpennen auch sie das Potential, das sich bieten würde, wenn sie sich auf die Konfessionslosen und Atheisten stützen würden.
Konfessionsloser Atheist bin ich auch. Auf die Idee gekommen, deswegen die LINKE zu wählen, bin ich noch nie ;)
"Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann."
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:43)

Dann widerlege mal die über 1.000 Milliarden Euro Sozialausgaben.
Warum sollte ich? Das ist doch keine Schande für eins der reichsten Länder der Welt.
Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:43)
Na und? Deutschland ist ein Sozialstaat, das können die Arbeitgeberverbände zwar blöd finden, aber sie können es nicht ändern.
Und das ist gut so. Ich habe nur geschrieben, dass es ihnen ein Dorn im Auge ist.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 11:23)Warum sollte ich?
Deswegen:
tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 11:19) Du musst dir endlich angewöhnen, deine Behauptungen zu belegen.
Das ist doch keine Schande für eins der reichsten Länder der Welt.
Nein, das ist es nicht, hier wird aber behauptet, Deutschland wäre immer noch nicht sozial genug. Das ist angesichts dieser Zahlen purer Unsinn.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2020, 11:32)

Deswegen:
Ich habe doch keine Behauptung aufgestellt. Jemand anders hat behauptet, dass das Land in den letzten Jahren immer ungerechter geworden ist und du hast das als Unsinn abgetan.
Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2020, 11:32)
Nein, das ist es nicht, hier wird aber behauptet, Deutschland wäre immer noch nicht sozial genug. Das ist angesichts dieser Zahlen purer Unsinn.
Nein, es hat geheißen:
Was das soziale betrifft: Dieses Land ist in den letzten zwanzig Jahren so ungerecht geworden, dass die Leute gar nicht mehr wissen, wie wirkliche Gerechtigkeit aussehen könnte.
Die Zahlen belegen nicht, dass diese Billion auch gerecht verteilt wurde.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 14:45)

Ich habe doch keine Behauptung aufgestellt.
Doch, hast du:
tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:34)Kein Unsinn.
Die Zahlen belegen nicht, dass diese Billion auch gerecht verteilt wurde.
Du hast anscheinend den Artikel nicht gelesen.
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tarkomed
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von tarkomed »

Tom Bombadil hat geschrieben:(12 Sep 2020, 14:47)

Du hast anscheinend den Artikel nicht gelesen.
Doch, aber ich habe es jetzt dir zuliebe nochmal getan. :D
Meine Behauptung steht und kann von jedem nachgeprüft werden.
Siehst du? So gehört es sich. ;)
Was die Grünen angeht übrigens - um die geht es schließlich hier - sie haben mehr soziales Gewissen im kleinen Zeh als die FDP jemals in ihrer Gesamtheit haben wird. Von der AfD ganz zu schweigen. Für letztere zählt nicht mal der Mensch, sondern nur der Deutsche.
Gib dich nicht so, dass alle andern dich für etwas halten, was du nicht sein willst.
Wenn sie es trotzdem tun, dann bist du es...
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Tom Bombadil
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Tom Bombadil »

tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 15:45)

Meine Behauptung steht und kann von jedem nachgeprüft werden.
Die Behauptung bleibt Unsinn.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Meruem
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Meruem »

tarkomed hat geschrieben:(12 Sep 2020, 14:45)

Ich habe doch keine Behauptung aufgestellt. Jemand anders hat behauptet, dass das Land in den letzten Jahren immer ungerechter geworden ist und du hast das als Unsinn abgetan.

Nein, es hat geheißen:

Die Zahlen belegen nicht, dass diese Billion auch gerecht verteilt wurde.
Richtig , dieses Billionen belegen hat auch nicht dass sich irgendwas an der ungleichen Vermögensverteilung oder dass die Schere arm und reich in die positive Richtung sich bewegt hätten eher das Gegenteil ist der Fall, aber hier geht es ja um die,Grünen und nicht um die Sozialpolitik oder mangelhafte Sozialpolitik
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Progressiver
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Progressiver »

Laertes hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:57)

Konfessionsloser Atheist bin ich auch. Auf die Idee gekommen, deswegen die LINKE zu wählen, bin ich noch nie ;)
Die LINKE hat ein sozialökologisch radikaleres Programm. Sie sind aber nicht gerade breit aufgestellt, um alle Laizisten zu vereinen. Wenn es um die Forderung geht, endlich die Trennung zwischen Staat und Kirche zu vollziehen, so wie es schon in der Weimarer Verfassung von 1919 gefordert wurde, gibt es außer der Linken natürlich aber auch die Grünen. Und wir sind ja hier im Grünen-Thread. So etwas weiß ich durchaus zu schätzen. :thumbup:

Die anderen Parteien dagegen sind in dieser Hinsicht entweder ein Totalausfall. Die SPD will nicht mal einen laizistischen Arbeitskreis in ihren Reihen haben. Die Kreuzritter aus der CSU wollen das ganze Land mit Kruzifixen zupflastern. Die CDU tickt da sicher nicht viel anders. Die FDP wiederum hat sich programmatisch seit ihren Freiburger Thesen um 180 Grad gedreht. Bei uns im Südwesten kokettieren sogar einige Liberale mit ihrem christlichen Glauben. Und die AfD wiederum will ja sowieso das "christliche Abendland" bewahren. :dead: Die laizistische Splitterpartei der Humanisten ist pro Atomkraft.

Also, wenn du nicht notgedrungen die Linke wählen willst, würde es mich wundern, wenn du als konfessionsloser Atheist nicht die Grünen wählen würdest. Für mich sind die Grünen immer noch die zweitbeste Wahl. Bei den letzten Kommunalwahlen habe ich ihnen auch ein paar Stimmen gegeben. Aber unser Ministerpräsident Kretschmann hier in Baden-Württemberg uns seine anderen Mitstreiter, die den Verbrennungsmotor hochjubeln, sind für mich unwählbar!
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

Progressiver hat geschrieben:(12 Sep 2020, 20:03)

Die LINKE hat ein sozialökologisch radikaleres Programm. Sie sind aber nicht gerade breit aufgestellt, um alle Laizisten zu vereinen. Wenn es um die Forderung geht, endlich die Trennung zwischen Staat und Kirche zu vollziehen, so wie es schon in der Weimarer Verfassung von 1919 gefordert wurde, !
Wo genau wurde das in der Weimarer Verfassung "gefordert"?
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Progressiver »

Senexx hat geschrieben:(12 Sep 2020, 20:09)

Wo genau wurde das in der Weimarer Verfassung "gefordert"?
Die genauen Paragraphen kann ich gerade nicht nennen. Es war aber geplant, die Staatsleistungen an die beiden Großkirchen zu beenden. Stattdessen kam dann irgendwann Hitler an die Macht. Und seitdem gilt mit dem Vatikan das Reichskonkordat.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von naddy »

Senexx hat geschrieben:(12 Sep 2020, 20:09)

Wo genau wurde das in der Weimarer Verfassung "gefordert"?
Im Artikel 137:
(1) Es besteht keine Staatskirche.
Ein bißchen googeln könntest Du aber auch selbst, gell? Das würde Dich allerdings Deines offensichtlichen Vergnügens berauben, hier provokative Pseudo-Fragen zu stellen. Verstehe ich...
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Progressiver »

Edit zu meinem letzten Posting: Es sind die Paragraphen 136 bis 141 der Weimarer Verfassung, die 1949 in das Grundgesetz der Bundesrepublik aufgenommen wurden (Artikel 140 Grundgesetz). So nachzulesen in dem Artikel von Michael Schmidt-Salomon: "Vor dem Gesetz sind nicht alle gleich. 70 Jahre Grundgesetz - 100 Jahre Verfassungsbruch. Warum wir die Kirchenrepublik überwinden müssen", der in dem Sammelband des Herausgebers Helmut Ortner "EXIT. Warum wir weniger Religion brauchen. Eine Abrechnung", Seite 31 bis 48 erschien.

In dem Text, aber auch dem Buch, stehen noch mehr schlaue Dinge. Leider bin ich aber noch nicht dazu gekommen, den Sammelband genau durchzulesen.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

naddy hat geschrieben:(12 Sep 2020, 20:19)

Im Artikel 137:



Ein bißchen googeln könntest Du aber auch selbst, gell? Das würde Dich allerdings Deines offensichtlichen Vergnügens berauben, hier provokative Pseudo-Fragen zu stellen. Verstehe ich...
Das ist keine Forderung, sondern eine Festlegung. Und die gilt auch heute.

Und ihre unverschämte Unterstellung unterlassen Sie bitte.
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von naddy »

Ein Fleißkärtchen! Weiter so!
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von firlefanz11 »

Laertes hat geschrieben:(12 Sep 2020, 09:57)

Konfessionsloser Atheist bin ich auch. Auf die Idee gekommen, deswegen die LINKE zu wählen, bin ich noch nie ;)
+1 :thumbup:
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von firlefanz11 »

Progressiver hat geschrieben:(12 Sep 2020, 20:03)
Aber unser Ministerpräsident Kretschmann hier in Baden-Württemberg uns seine anderen Mitstreiter, die den Verbrennungsmotor hochjubeln, sind für mich unwählbar!
LOL! Kretschmannn ist neben Palmer einer der sehr wenigen grünen Politiker, die noch ETWAS Realitätssinn besitzen. Wo jubelt der denn den Verbrennungsmotor hoch, hm?
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von midlifecrisis »

Sie wollen doch nicht behaupten, dass der Kretschmannn nicht (in einem Audi quattro(?)) bei Regen von der dt. Autobahn abgekommen ist, da muß man m.E. ganz schon "hochjubeln", wie Sie das ausdrücken. Ich bin die Strecke selber mal gefahren (944S), bei Endgeschwindigkeit auf Firehawk (VR), da merkt man schon, dass der Grip nachläßt, also erzählen Sie mir nichts von "hochjubeln", wenn ich bitten darf!
odiug

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von odiug »

midlifecrisis hat geschrieben:(14 Sep 2020, 11:49)

Sie wollen doch nicht behaupten, dass der Kretschmannn nicht (in einem Audi quattro(?)) bei Regen von der dt. Autobahn abgekommen ist, da muß man m.E. ganz schon "hochjubeln", wie Sie das ausdrücken. Ich bin die Strecke selber mal gefahren (944S), bei Endgeschwindigkeit auf Firehawk (VR), da merkt man schon, dass der Grip nachläßt, also erzählen Sie mir nichts von "hochjubeln", wenn ich bitten darf!
Also erstens sitzt Kretschmann nicht am Steuer seines Dienstwagens.
Zweitens stand das Fahrzeug auf dem Standstreifen zum Zeitpunkt des Unfalls.
Drittens kam das andere Fahrzeug auch wegen Aqualaning ins schleudern und verursachte so den Unfall.
Also bleiben wir mal bei den Fakten ... bitte.
Nichts desto Trotz ... Kretschmann könnte auch mit dem Zug fahren.
Das stimmt.
Senexx

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von Senexx »

odiug hat geschrieben:(14 Sep 2020, 11:57)

Also erstens sitzt Kretschmann nicht am Steuer seines Dienstwagens.
Zweitens stand das Fahrzeug auf dem Standstreifen zum Zeitpunkt des Unfalls.

Kretschmanns Auto hing mit Totalschaden im Straßengraben. Auf dem Standstreifen stand seine Leibwache.

Es muss untersucht werden, warum er den Unfall hatte, warum er zu schnell unterwegs war. Hat er den Fahrer etwa gehetzt? Er hatte wohl noch andere Termine.
Drittens kam das andere Fahrzeug auch wegen Aqualaning ins schleudern und verursachte so den Unfall.
Also bleiben wir mal bei den Fakten ... bitte.
Das ist Gegenstand einer Untersuchung.
odiug

Re: Was wollen die Grünen?

Beitrag von odiug »

Senexx hat geschrieben:(14 Sep 2020, 12:30)

Kretschmanns Auto hing mit Totalschaden im Straßengraben. Auf dem Standstreifen stand seine Leibwache.

Es muss untersucht werden, warum er den Unfall hatte, warum er zu schnell unterwegs war. Hat er den Fahrer etwa gehetzt? Er hatte wohl noch andere Termine.


Das ist Gegenstand einer Untersuchung.
Laut Polizei stieß das Fahrzeug zunächst gegen eine Leitplanke und kam dann auf der Standspur zum Stehen.
https://www.spiegel.de/panorama/winfrie ... 4f00ae96e5
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... n-100.html
Du solltest wirklich erst googeln bevor du schreibst ... von mir aus auch bingen oder yahooen oder welche Suchmaschine dir halt passt.
Übrigens ist die Strecke bekannt für Aquaplaning und hätte schon längst ein Tempolimit nötig, da Autobahn ist das Bundessache:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wue ... t-100.html
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