Ein Terraner hat geschrieben:(07 Nov 2019, 14:52)
Bei dir soll ja Gott = Liebe sein, als eine Empfindung oder Gefühl. Sind dann die andere Empfindungen und Gefühle wie z.b. Trauer, Wut, Hass, Schmerz auch Gott ? Oder ist das etwas andres ?
Nein, Gottes-Liebe ist keine "Empfindung".
Statt als Empfindung/Gefühl würde ich diese Liebe-Gottes vllt. als "Positives-Einssein-mit-der-Welt" auffassen, natürlich besonders durch die Nächstenliebe, aber auch, im Franziskus-Sinn, die Liebe zur "Schöpfung"; abstrakter als eine durch Jesus beispielhaft vorgelebte Daseins-"Bewältigung", als holistisch umgesetzte ethische Grundhaltung.
Ein Gegenteil wäre z.B. den "Mammon anzubeten", wie etwa renditegeile Gewinnmaximierung durch Ausbeutung (s. modernes Schuld-Sklaventum), vielleicht schon Markenhörigkeit aber jedenfalls: Luxus-Wahn (Rolex, Ferrari).
Ich habe den Verdacht, dass manche Menschen da in etwas hineingeraten, was sie eigentlich nicht wollen; z.B. plötzlich Macht haben über Andere und diese dann, weil's ja ach so einfach ist, also gedankenlos, zu ihrem eigenen Vorteil missbrauchen. Begründungen und Ausreden (
"Ich als Vorgesetzter weiß das-und-das natürlich besser! … sonst wäre ich nicht Ihr Vorgesetzter") sind da schnell gefunden.
Anderes Beispiel für Machtmissbrauch (durch ungenügende Nächstenliebe): Politiker, die das Beste wollen, aber den Bezug zu realen Menschen verlieren und sozial ungerechte Lösungen finden (s. Entscheidung Verfassungsgericht zu Hartz-4-Sanktionen!).
Trauer, Wut und Schmerz sähe ich eher als individuelle, situationsbedingte Gefühle, nicht als "allumfassende Weltanschauung" (die zu entsprechendem Handenl führen sollte).
Hass, weiß ich nicht – eher eine fehlgeleitete Antwort auf erfahrenes (auch: eingebildetes!) "Unrecht"? Kann ich nix zu sagen, will ich auch nicht, ehrlich gesagt.
Insgesamt würde ich
NICHT formulieren:
Gott = Liebe, sondern
Gott ist das "Prinzip Liebe" und Gott ist in allem – also sollte ich alles lieben.
Dieses "alles lieben" schließt eine kritische Haltung und einen "Verbesserungsdrang" nicht aus.
Eher in dem Sinn von:
NICHTS von vornherein "abtun", das GUTE in etwas sehen und Vorurteile möglichst hinterfragen und korrigieren.
Mich hat z.B. geschockt, dass 20% von "uns" rechtsradikale Gedanken gutheißen sollen – da frage ich mich auch –im ganz Kleinen–, warum man sich (ich mir!) nie etwas dabei gedacht hat, "Negerküsse" und "Zigeunerschnitzel" zu sagen …