Alles klar! Danke für Ihre Mühe einer näheren Erläuterung.
firlefanz11 hat geschrieben:(14 Dec 2018, 14:07)
Also ehrlich gesagt fände ich es durchaus angebracht, dass der mitverantwortliche Mann 50% des Eingriffs zahlt denn er hat ja zu 50% zu der Entstehung der Spätfolge beigetragen...
Wenn Frau NICHT abtreibt zahlt er ja eh...

Ich empfinde Sie als nachwievor sehr nachdenklichen Dikutanten. Das ist wirklich erstaunlich.
Zu Ihrer Einwendung bzw. Ihrem "Lösungsvorschlag":
Ja, sofern die Frau das Kind zu Welt brächte, müsste er zahlen. Falls er will ... oder kann...
Aber als 50% der Verantwortung als reines zahlendes Mitglied sehe ich das - zumindest für jene Fälle - nicht gerade an,
wo sich die Verantwortung auf das Bezahlen beschränkt, während die Frau sich mit dem Ablegerchen lebenslang zu beschäftigen hat.
Und oft auch existenziell dadurch sowohl in ihren Möglichkeiten sehr stark eingeschränkt ist bzw. zurückgeworfen werden kann.
So ein Kind ist ja nun keine Katze oder ein Hund, den man im unvermeidlichen Fall einfach im Tierheim abgibt, wenn man mit ihm
nicht klarkommt.
Aber ich denke, jemanden wie Ihnen bräuchte man dies so nicht zu erklären. Sie wissen darum sicherlich genug bescheid oder können sich
das auch realistisch vorstellen. Und auch, dass dies nicht eine weit hergeholte Ausnahme wäre, sondern eher die Regel.
Ich möchte aber hinsichtlich der Verantwortung bzw. Verantwortungslosigkeit auf etwas anderes hinaus. Vollbracht haben es ja beide.
Aber im Falle der Abtreibung ist oder wird nur die Frau als Verantwortungslose hingestellt und bewertet. Dass Männer, zumal dann,
wenn sich heraustellt, dass sie sich als reine Zahler aus allem anderen heraushalten würden, die eine solche Geburt folgenreich nach sich zöge,
und damit vielleicht auch letztlich der entscheidende Grund sein können, die eine Frau zu einer Abtreibung veranlasst.
Weil sie einfach alleine dastehen würde. Für mich damit -im Falle einer Abtreibung- der Anteil der "moralischen" Verantwortungslosigkeit mindestens 50% auch bei den Männern (möglichen Vätern) liegt.
Aber genau das wird vertuscht, bleibt unerwähnt oder als empört zurückgewiesen.
Gar nicht so gesehen. Sie sind fein raus. Die honorigen Männer als Hüter des Rechts auf Leben. Mit blütenreine Moralweste, reingewaschen durch die Großzügigkeit der Alimentenzahlung.
Zurück bleibt eine Frau, die abtreibt, als - im moralischen und ethischen Verständnis - alleinige "Kindsmörderin" (für alle Abtreibungsgegner der fundamentalen Art
ist sie das auf jeden Fall)... Für liberalere Gemüter dann eben nur "etwas" bis "ziemlich" verantwortungslos ... mit zuviel Hornhaut gegenüber dem Recht auf Leben
ausgestattet. Nur sie. Nie die Männer...
Das ist es, diese Stigmatisierung, die die Argumentationen der Männer immer wieder geschickt auf die Frauen, die abtreiben, als alleinige Schuldige hinlenken.
Gestern, heute und leider auch morgen wird das nicht anders sein. Was auch an diesem Thread sehr gut nachzuvollziehen ist.
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ceterum censeo §218 und §219a esse delendam
Männer, macht endlich mit der gleichen Bezahlung von Frauen für gleiche Leistung ernst, wenn ihr weiter ernst genommen werden wollt!