Das gehört in den AfD Thread. Halt dich mal dran!!!Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:03)
Arbeitet Deiner Ansicht nach die AfD momentan aktiv an der Beseitigung der FDGO?
Warum driftet Deutschland nach rechts?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Echt? Dann mal her mit den Postings - aber bitte im AfD Thread posten.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 13:32)
Hier wird immer wieder von bestimmten Usern eine feindliche Übernahme durch die AfD propagiert vor der man sich schützen müsste
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Um das genau zu erfahren, müsstest du den Verfassungsschutz befragen. Ich kenne nur Äußerungen - die hier im Strang auch schon verlinkt worden sind - wonach es AfD-Leute gibt, die von "Machtübernahme" und "Machtergreifung" schwadronieren. Und das ist nur die Spitze vom Eisberg, wenn sowas mal durchsickert.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:03)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Naja, aber du grenzt hier Russland aus, was bei einer Betrachtung halt einfach nicht stimmt. Entweder oder.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 13:41)
Die deutschen "Nationalsozialisten" waren ebenfalls Faschisten. Und in dem, was wir heute verschwommen als "Rechtspopulismus" bezeichnen, gibt es ebenfalls faschistoide Züge. Ich erinnere nur an die Kleine Anfrage der AfD zu den Zahlen der behinderten Menschen in Deutschland und wie viele davon Migranten sind. Behindertenverbände empörten sich zurecht und fühlten sich an Zeiten der Euthanasie "unwerten Lebens" durch die deutschen Nazis erinnert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Wenn es um die Rechtsdrift geht, dann geht die weit über die AfD hinaus. Das ist ein gesellschaftliches Problem, das weit bis in die so genannte Mitte reicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
*) Edit: Sorry, das gehört wirklich in den AfD-Strang. Habe ich erst jetzt gemerkt, weil ich von dem User W. dazu befragt worden bin und auch antwortete.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:13)
Um das genau zu erfahren, müsstest du den Verfassungsschutz befragen. Ich kenne nur Äußerungen - die hier im Strang *) auch schon verlinkt worden sind - wonach es AfD-Leute gibt, die von "Machtübernahme" und "Machtergreifung" schwadronieren. Und das ist nur die Spitze vom Eisberg, wenn sowas mal durchsickert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Im Betreff jedenfalls ist auch nicht von einer "akuten Gefahr" sondern lediglich von einer "Drift" die Rede ...Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 13:06)
Wer genau redet denn das Problem klein? Wenn man darauf hinweist, dass eine Hysterie gegenüber rechts unangebracht ist, redet man ein Problem nicht klein. Offensichtlich hast Du den Beitrag von Europa nicht ganz verstanden. Bei einer 12,5 % Partei gibt es keine aktuelle und akute Gefahr für die Demokratie. Die ist bei der Mehrheit der Demokraten in Deutschland in guten Händen. Ich vertraue dem Deutschen Volk. Du offenbar nicht.
Mit diesen 12,5 Prozent vollzieht Deutschland den Anschluss an einen europa- und teils auch weltweiten Trend. Das war bis noch vor kurzem so wirklich nicht vorhersehbar. Und die Erklärung, dies sei lediglich die Reaktion auf eine angebliche Linksdrift der C-Parteien, eine Art Gegenpendelausschlag stimmt einfach nicht! Das ist eine populäre Erzählung, die zu hinterfragen ist. Die Entwicklung der AfD in Deutschland ist von der Eigendynamik eines Grenzüberschreitungs- und Tabubruchwettbewerbs geprägt. Keine der etablierten Parteien muss dafür irgendetwas tun oder unterlassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ja, das sehe ich auch als wahrscheinlichen „Gang der Dinge“.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:07)
Richtig. Habe ich nicht bezweifelt und dir weiter oben auch schon zugestimmt, was diese Aspekte anbelangt. Die Zuspitzungen all dieser Erscheinungen sollte man dennoch ebenfalls im Auge behalten. Selbstverständlich würde es die dann auch geben, hätten sie die Macht. Vielleicht etwas abgewandelt und "modernisiert", aber Separierung, Internierung und Liquidierung Andersdenkender und Anderslebender stünden auch auf deren Agenda. Davon kannst du ausgehen. Denn zuerst gibt es die heute schon nachzulesenden und zu hörenden hasserfüllten menschenfeindlichen Worte und Sprüche und dann kommen die Taten... Die "Nationalsozialisten" haben zuerst auch "nur" geredet.
Und doch öffnest Du zum Beispiel mit so einer Argumentation der Relativierung: „Die können keine Faschisten sein, die haben nichts gegen Juden“ Tür und Tor (haben wir ja hier auch schon gehabt).
Glaube ich einem Großteil von AfD-Leuten sogar, dass Judentum für sie kein Thema ist. Natürlich nicht die Nazi-Traditionalisten in der Partei, die sind da schon auf Adolflinie.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Nochmal: Es gibt auch in Russland faschistische Kräfte. Ja. Aber das gesamte russische System ist kein Faschismus. In Deutschland aber herrschte von 1933 bis 1945 ganz klar Faschismus, der bagatellisierend "Nationalsozialismus" genannt wurde und wird.Alexyessin hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:15)
Naja, aber du grenzt hier Russland aus, was bei einer Betrachtung halt einfach nicht stimmt. Entweder oder.
https://de.wikipedia.org/wiki/Russland
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ich sehe im Erfolg der AfD nach wie vor ein Versäumnis der Groko und somit auch eine Wählerwanderung von der hauptsächlich die AfD profitiert hat. Die AfD ist für mich momentan keine Gefahr für Deutschland.schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:19)
Im Betreff jedenfalls ist auch nicht von einer "akuten Gefahr" sondern lediglich von einer "Drift" die Rede ...
Mit diesen 12,5 Prozent vollzieht Deutschland den Anschluss an einen europa- und teils auch weltweiten Trend. Das war bis noch vor kurzem so wirklich nicht vorhersehbar. Und die Erklärung, dies sei lediglich die Reaktion auf eine angebliche Linksdrift der C-Parteien, eine Art Gegenpendelausschlag stimmt einfach nicht! Das ist eine populäre Erzählung, die zu hinterfragen ist. Die Entwicklung der AfD in Deutschland ist von der Eigendynamik eines Grenzüberschreitungs- und Tabubruchwettbewerbs geprägt. Keine der etablierten Parteien muss dafür irgendetwas tun oder unterlassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Sorry, sowas habe ich aber nie gesagt. Da musst du mich verwechseln. Zumal es ja bei den deutschen Rechtsextremisten einen großen Antisemitismus gibt. Ich stellte hier Beiträge über den jüdischen Gaststättenbesitzer aus Chemnitz ein, der immerzu attackiert wird seit Jahren. Und zwar eindeutig von Rechtsextremisten. Immer schon.Europa2050 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:19)
Ja, das sehe ich auch als wahrscheinlichen „Gang der Dinge“.
Und doch öffnest Du zum Beispiel mit so einer Argumentation der Relativierung: „Die können keine Faschisten sein, die haben nichts gegen Juden“ Tür und Tor (haben wir ja hier auch schon gehabt).
Glaube ich einem Großteil von AfD-Leuten sogar, dass Judentum für sie kein Thema ist. Natürlich nicht die Nazi-Traditionalisten in der Partei, die sind da schon auf Adolflinie.
Mussolini und Franco kamen auch ohne Judenverfolgung aus, Faschisten erste Klasse waren sie trotzdem.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Du bist nicht auf Schokoschendrezkis Argumente eingegangen. Es geht nicht um eine akute Gefahr, sondern um eine anhaltende Rechtsdrift.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:26)
Ich sehe im Erfolg der AfD nach wie vor ein Versäumnis der Groko und somit auch eine Wählerwanderung von der hauptsächlich die AfD profitiert hat. Die AfD ist für mich momentan keine Gefahr für Deutschland.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Die in ganz Europa festzustellen ist. Welche Auswirkungen soll das auf Deutschland haben? Offensichtlich gleichen sich die Problematiken der einzelnen Länder und die Leute haben die Schnauze voll vom Liberalismus.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:30)
Du bist nicht auf Schokoschendrezkis Argumente eingegangen. Es geht nicht um eine akute Gefahr, sondern um eine anhaltende Rechtsdrift.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ist sie tatsächlich nicht. Aber wie gesagt, hier gehts ja um längerfristige Tendenzen und nicht um akute Gefahren.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:26)
Ich sehe im Erfolg der AfD nach wie vor ein Versäumnis der Groko und somit auch eine Wählerwanderung von der hauptsächlich die AfD profitiert hat. Die AfD ist für mich momentan keine Gefahr für Deutschland.
Die Parteienlandschaft spiegelt ja auch mehr eine soziale Realität wieder als dass sie diese selbst bestimmt.
Und dieser Aspekt kommt hier glaube ich etwas zu kurz. Wie schon mal geschrieben: Die Vermögen in Deutschland (und auch woanders) wachsen schneller als die Einkünfte. Man muss sich gar nicht so viel mit Volkswirtschaft und empirischer Soziologie befassen. Rein logisch bedeutet das: Der Zusammenhalt der Gesellschaft im allgemeinen und das, was man bislang so als "Verfassungspatriotismus" im besonderen bezeichnete, wird sich weiter auflösen. Und "Nationalismus" wird sich als Scheinlösung für eine Wiederherstellung dieses Zusammenhalts aufdrängen. Das kann man doch bereits jetzt überall besichtigen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Nein, dass Du das nicht sagst ist schon klar, da hab ich mich wohl miserabel ausgedrückt.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:27)
Sorry, sowas habe ich aber nie gesagt. Da musst du mich verwechseln. Zumal es ja bei den deutschen Rechtsextremisten einen großen Antisemitismus gibt. Ich stellte hier Beiträge über den jüdischen Gaststättenbesitzer aus Chemnitz ein, der immerzu attackiert wird seit Jahren. Und zwar eindeutig von Rechtsextremisten. Immer schon.
Ich wollte nur ausdrücken, dass mit der reinen Beschränkung auf das historische deutsche Beispiel dem modernen Faschismus zu viel Platz für Ausweichmanöver, wie zum Beispiel dem genannten gelassen wird. Und er damit auch in der Bevölkerung nicht mehr als so bedrohlich wahrgenommen wird (kommt ja nicht genau so daherwie1933-45). Und damit wird ein möglicher rechtsaussenruck schon nicht mehr so sehr abgelehnt. „Besorgt“ ist man schon, mit den Greuel zwischen 1933-45 möchte man abernichts zu tun haben.
Und natürlich, die „Traditionalisten“ unter den deutschen Faschisten gehen auf Juden und jüdisches Eigentum los, die eifern ja dem Nazivorbild nach.
Aber meine Meinung: Gefährlicher für den Rechtsstaat sind die modernen Faschisten, und die tun das nicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Zustimmung. Dieses verbrämte Gerede "man muss die Sorgen der Menschen doch ernstnehmen" oder "man wird ja nochmal sagen dürfen" und "nein, wir sind doch keine Nazis" ... und das, was eigentlich dahintersteckt, ja, das ist das Gefährliche heutzutage. Weil es sich ein demokratisches Mäntelchen umhängt, aber im Grunde demokratiefeindlich in den Zielen ist.Europa2050 hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:38)
Nein, dass Du das nicht sagst ist schon klar, da hab ich mich wohl miserabel ausgedrückt.
Ich wollte nur ausdrücken, dass mit der reinen Beschränkung auf das historische deutsche Beispiel dem modernen Faschismus zu viel Platz für Ausweichmanöver, wie zum Beispiel dem genannten gelassen wird. Und er damit auch in der Bevölkerung nicht mehr als so bedrohlich wahrgenommen wird (kommt ja nicht genau so daherwie1933-45). Und damit wird ein möglicher rechtsaussenruck schon nicht mehr so sehr abgelehnt. „Besorgt“ ist man schon, mit den Greuel zwischen 1933-45 möchte man abernichts zu tun haben.
Und natürlich, die „Traditionalisten“ unter den deutschen Faschisten gehen auf Juden und jüdisches Eigentum los, die eifern ja dem Nazivorbild nach.
Aber meine Meinung: Gefährlicher für den Rechtsstaat sind die modernen Faschisten, und die tun das nicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Nun, da man die Sorgen bestimmter Menschen nicht ernst genommen hat sind massiv CDU, SPD und FDP-Wähler massiv nach rechts gewechselt. Das ist kein verbrämtes Gerede. Es gibt Menschen die sich Sorgen machen. Zu recht.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:43)
Zustimmung. Dieses verbrämte Gerede "man muss die Sorgen der Menschen doch ernstnehmen".
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
In Deutschland speziell ist (akut) folgende Problematik (noch und zum Glück) nicht absehbar: Das Entstehen der absoluten parlamentarischen Mehrheit einer einzelnen Partei. Die dann die Macht hat, auch sozusagen das Grundgefüge der Gesellschaft zu verändern. Mit dem Potenzial einer Entdemokratisierung auf demokratischem Weg. Wie - ansatzweise jedenfalls - in Polen oder Ungarn.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:33)
Die in ganz Europa festzustellen ist. Welche Auswirkungen soll das auf Deutschland haben? Offensichtlich gleichen sich die Problematiken der einzelnen Länder und die Leute haben die Schnauze voll vom Liberalismus.
Immer wenn mit düsteren Mienen und finsteren Blicken auf eine drohende "Spaltung der Gesellschaft" verwiesen wird, gibts bei mir eher einen Beruhigungseffekt. Die Sache mit der "Spaltung der Gesellschaft" ist komplizierter als man erstmal denkt. Eine soziale Spaltung im Sinne des Abgehängtseins eines Teils der Gesellschaft ist etwas anderes und vor allem etwas keinesfalls wünschenswertes. In einem solchen Fall findet aber eine DIskussion und die Wahrnehmung einer "Spaltung" gar nicht mehr statt. Bewegungen wie Pegida oder Parteien wie die AfD rekrutieren sich ja keineswegs aus sozial Abgehängten. Weder die Insel Usedom noch die Sächsische Schweiz gehören zu den sozialen Notstandsgebieten. Im Gegenteil. Ganz nüchtern besehen würde ich da eher eine Konkurrenzsituation innerhalb des normalen Mittelstands-Bürgertums vermuten. Es gibt Modernisierungsverlierer bzw. solche, die sich selbst so sehen mit entsprechenden Kompensationsstrategien. Eine dieser Strategien heißt: "Leitkultur". Wir hier.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Das sich Leute Sorge machen, steht ja außer Frage. Nur wenn ich Angst vor Löwen habe, halte ich mir doch keinen als Haustier. Im konkreten Fall, wenn ich Angst vor Kriminalität habe, wähle ich Partei mit höchster Kriminalitätsrate???? Und dann für was hat AfD Lösungen? Für Leute die sozialen Abstieg befürchten und dann eine Partei wählen die für sozialen Kahlschlag steht? Die die sich von AfD bisher total verarschen haben lassen, müßten doch jetzt merken, nach SPD Offensive zu mehr gerechten Sozialstaat, AfD hat sich vergrochen und eingegraben. "Hoffentlich merkt niemand welch soziale Arschlöcher wir sind!"Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:52)
Nun, da man die Sorgen bestimmter Menschen nicht ernst genommen hat sind massiv CDU, SPD und FDP-Wähler massiv nach rechts gewechselt. Das ist kein verbrämtes Gerede. Es gibt Menschen die sich Sorgen machen. Zu recht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Natürlich ist das verbrämtes Gerede. Sorgen machen ist in Ordnung, aber dafür rechtsextrem zu wählen macht diese Sorgen, begründet oder nicht, nicht leichter.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:52)
Nun, da man die Sorgen bestimmter Menschen nicht ernst genommen hat sind massiv CDU, SPD und FDP-Wähler massiv nach rechts gewechselt. Das ist kein verbrämtes Gerede. Es gibt Menschen die sich Sorgen machen. Zu recht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Die Anhängerschaft der Neurechten rekrutiert sich nicht nur aus sozial Abgehängten. Aber auch. Das Beispiel Usedom zeigt eben gerade, dass es Ecken in Ostdeutschland gibt, die nur vordergründig nach Wohlstand aussehen, aber eigentlich Regionen mit einem hohen Niedriglohnsektor und demzufolge einer großen Unzufriedenheit sind. Ich hab vor einiger Zeit mal eine Dokumentation über den krassen Unterschied zwischen Kaiserbäder-Landschaft an der Usedom-Strandpromenade und dem Hinterland von Usedom gesehen, da kriegt man das Grausen. Der Frust der Einheimischen dort ist wegen schlimmer Perspektivlosigkeit sehr hoch. Hab ich auch vor Ort selbst erlebt. Hier steckt durchaus eine der Ursachen für die Rechtsdrift. Nicht zu unterschätzen.schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:56)
In Deutschland speziell ist (akut) folgende Problematik (noch und zum Glück) nicht absehbar: Das Entstehen der absoluten parlamentarischen Mehrheit einer einzelnen Partei. Die dann die Macht hat, auch sozusagen das Grundgefüge der Gesellschaft zu verändern. Mit dem Potenzial einer Entdemokratisierung auf demokratischem Weg. Wie - ansatzweise jedenfalls - in Polen oder Ungarn.
Immer wenn mit düsteren Mienen und finsteren Blicken auf eine drohende "Spaltung der Gesellschaft" verwiesen wird, gibts bei mir eher einen Beruhigungseffekt. Die Sache mit der "Spaltung der Gesellschaft" ist komplizierter als man erstmal denkt. Eine soziale Spaltung im Sinne des Abgehängtseins eines Teils der Gesellschaft ist etwas anderes und vor allem etwas keinesfalls wünschenswertes. In einem solchen Fall findet aber eine DIskussion und die Wahrnehmung einer "Spaltung" gar nicht mehr statt. Bewegungen wie Pegida oder Parteien wie die AfD rekrutieren sich ja keineswegs aus sozial Abgehängten. Weder die Insel Usedom noch die Sächsische Schweiz gehören zu den sozialen Notstandsgebieten. Im Gegenteil. Ganz nüchtern besehen würde ich da eher eine Konkurrenzsituation innerhalb des normalen Mittelstands-Bürgertums vermuten. Es gibt Modernisierungsverlierer bzw. solche, die sich selbst so sehen mit entsprechenden Kompensationsstrategien. Eine dieser Strategien heißt: "Leitkultur". Wir hier.
Zitat:
Rechtsruck im Ferienparadies
Beispiel Usedom
Auf der Ferieninsel Usedom hat bei der Landtagswahl 2016 jeder dritte Wähler sein Kreuzchen bei der AfD gesetzt. Warum ausgerechnet an der Ostsee, wo ein Großteil der Bewohner vom Tourismus lebt? Sind die Menschen dort ausländerfeindlicher als anderswo? Viele Usedomer sagen, das Wahlergebnis habe ganz andere Gründe. Aber welche?
Von Alexia Späth
Überrascht war man auf der Insel nicht von dem Ergebnis. Trotzdem bleiben die meisten Insulaner dabei: Die Wahl war eine Protestwahl. Man fühle sich vergessen und wolle auf sich aufmerksam machen.
Wirtschaftliche Situation
Die wirtschaftliche Situation auf der Insel ist auf den ersten Blick gar nicht so schlecht: Die Bevölkerungszahl ist stabil, der Tourismus wächst, im Wahljahr 2016 um etwa acht Prozent. Fast jeder Zweite lebt direkt oder indirekt davon. Doch die Löhne in der Tourismusbranche sind niedrig, oft nur der Mindestlohn und im Winter bricht der Verdienst ganz weg. Große Industrie gibt es keine. In Mecklenburg-Vorpommern liegt die Arbeitslosigkeitsquote mit 8,6 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt. Das Pro-Kopf-Einkommen liegt weit unter dem aller anderen Bundesländern. Dazu kommt die Abwanderung von jungen, gut ausgebildeten Arbeitskräften und die deutschlandweit höchste Jugendarbeitslosenquote (12,1 Prozent).
Abbau der Infrastruktur
2011 wurde als Reaktion auf den Bevölkerungsschwund im Rahmen einer Polizei-, Kreisgebiets- und Amtsgerichtsreform die Zahl der Landkreise und kreisfreien Städte reduziert. Ämter, Bankfilialen, Schulen und Gerichte wurden geschlossen und zusammengelegt. Durch diese Reform wurden auf Usedom das Amtsgericht, Finanzamt und die einzige Geburten- und Kinderstation, trotz heftigster Proteste, geschlossen. Viele Insulaner fühlen sich seitdem von den Politikern nicht mehr ernst genommen.
Ausländerfeindlichkeit
Die Zahl der Ausländer erhöhte sich im Zeitraum von 2000 bis 2016 insgesamt um 527 auf 709 Personen. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 5,7 Prozent. Trotzdem konnte es sich die AfD mit Parolen, wie dass für Flüchtlinge "viel mehr getan werde als für Einheimische" zunutze machen.
Bundestagswahl 2017
Wenig Arbeitsplätze außerhalb der Touristenzeit, eine hohe Jugendarbeitslosigkeit und der Abbau der Infrastruktur bleiben eine gefährliche Mischung mit viel Frustpotenzial. Auch nach der Landtagswahl 2016 hat sich die Stimmung auf Usedom nicht viel verändert: Bei der Bundestagswahl 2017 wählten in Garz 44,1 Prozent der Einwohner die AfD. In Peenemünde, im Norden der Insel, liegt der Stimmenanteil genauso hoch. In Wolgast bleibt die Partei mit 31,3 Prozent stärkste Kraft.
https://www.3sat.de/page/?source=/ard/197787/index.html
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Vor einigen Jahren war ich bei einem Fußballspiel von Hansa Rostock. Auf den ersten Blick war es ein gruseliger Anblick. Eine ganze Kurve voll schwarzgekleideter Glatzen. Dann las ich ein Banner, welches quer über das ganze Treppengeländer gespannt war: "Arbeitslos, wo andere Urlaub machen." Das hat mich doch sehr nachdenklich werden lassen.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Genau. Das ist das Problem. So zumindest empfinden das viele Leute aus Meckpomm. Und etliche von solchen Frustrierten und Abgehängten gehen dann den rechten Rattenfängern auf den Leim. Die vermitteln gerade jungen Menschen eine besondere Art von "Kameradschaft" und Zusammengehörigkeitsgefühl, was es sonst nicht mehr gibt in der Region, wo fast alle Jugendklubs und andere kulturelle Einrichtungen dicht gemacht haben.think twice hat geschrieben:(12 Feb 2019, 16:25)
Vor einigen Jahren war ich bei einem Fußballspiel von Hansa Rostock. Auf den ersten Blick war es ein gruseliger Anblick. Eine ganze Kurve voll schwarzgekleideter Glatzen. Dann las ich ein Banner, welches quer über das ganze Treppengeländer gespannt war: "Arbeitslos, wo andere Urlaub machen." Das hat mich doch sehr nachdenklich werden lassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Nein, ist es nicht. Dadurch, dass man die Sorgen der Leute nicht ernst genommen hat und sie nicht beachtet hat gab es erst diese Wahlerfolge der AfD. Nach dem Motto "Stellt euch nicht so an........" löst man keine Probleme, man schafft welche, wie man an den Wahlergebnissen sehen kann. Der Wähler ist nun mal der Souverän, nicht die Parteien und keine Personen. Wer den Wähler nicht ernst nimmt, hat das Nachsehen.Alexyessin hat geschrieben:(12 Feb 2019, 16:11)
Natürlich ist das verbrämtes Gerede. Sorgen machen ist in Ordnung, aber dafür rechtsextrem zu wählen macht diese Sorgen, begründet oder nicht, nicht leichter.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Natürlich. Rechtsextremismus hat noch nie Probleme gelöst oder Sorgen erleichtert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
In Chemnitz veranstaltet die Oberbürgermeisterin regelmäßig solche Bürgertreffs, das ging schon vor den Ereignissen im vorigen Sommer los. Und MDR überträgt das. Wenn man dann sieht und hört, wie sich diese "besorgten Bürger" gebärden, dann trifft einer deiner Lieblingsausdrücke, Hysterie, wirklich mal zu. Das sind keine Sorgen, das ist blanker Hass, blanke Fremdenfeindlichkeit, die sich da äußern. Sorgenvolle Anfragen und Gespräche gehen anders. In einer Stadt mit relativ niedrigem Ausländeranteil und noch niedrigerem Anteil an Muslimen "Angst vor der Islamisierung der Gesellschaft" zu haben, ist einfach nur albern und völlig an den Haaren herbeigezogen. Das sind keine besorgten Bürger, das sind Fremdenfeinde und Rassisten.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 16:44)
Nein, ist es nicht. Dadurch, dass man die Sorgen der Leute nicht ernst genommen hat und sie nicht beachtet hat gab es erst diese Wahlerfolge der AfD. Nach dem Motto "Stellt euch nicht so an........" löst man keine Probleme, man schafft welche, wie man an den Wahlergebnissen sehen kann. Der Wähler ist nun mal der Souverän, nicht die Parteien und keine Personen. Wer den Wähler nicht ernst nimmt, hat das Nachsehen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Die Jugendlichen kann ich auch verstehen oder besser gesagt, ich kann ihre Beweggründe nachvollziehen.Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 16:37)
Genau. Das ist das Problem. So zumindest empfinden das viele Leute aus Meckpomm. Und etliche von solchen Frustrierten und Abgehängten gehen dann den rechten Rattenfängern auf den Leim. Die vermitteln gerade jungen Menschen eine besondere Art von "Kameradschaft" und Zusammengehörigkeitsgefühl, was es sonst nicht mehr gibt in der Region, wo fast alle Jugendklubs und andere kulturelle Einrichtungen dicht gemacht haben.
Für erwachsene Mensche mittleren oder höheren Alters, die einen Job haben, die teilweise selbst Flucht- oder Vertreibungserfahrungen in der Familie haben, denen es eigentlich gut geht, und die dann auf der Strasse mit einem Lutz Bachmann oder Bernd Hoecke mitlatschen, aus "Protest",( gegen was?.)....Nein, dafür habe ich kein Verständnis.
Mit einem jugendlichen Nazi würde ich sprechen, mit einem erwachsenen Wutbuerger nicht.
Und es tut mir leid, ich habe auch für die Usedomer kein Verständnis. Usedom ist eine schöne Insel, ich war früher oft dort, aber seit ich weiss, wie die da wählen, kriegen mich keine 10 Pferde mehr dorthin.
Niedriglohn kann doch kein Argument sein, rechts zu waehlen. Niedriglohn ist normal in ganz Deutschland im Tourismus- und Gaststaettengewerbe. Und die waehlen rechts, obwohl sie quasi von den Fremden leben? Werde ich nie verstehen und will es auch garnicht.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Niedriglohn und absolute Perspektivlosigkeit. Beides kann Menschen sehr frustriert machen. Man ist als Niedriglöhner immer auch Aufstocker und hat sich den Regeln vom Jobcenter zu beugen. Erniedrigend für junge Menschen, die ihr Leben noch vor sich haben. Die jungen Usedomer kommen aus diesem Teufelskreis nicht raus. Sie verlassen die Region oder ... werden Rechte. Und ja, solche Regionen, wo die Menschen vorwiegend von Niedriglöhnen leben müssen, gibts auch im Westen. Aber schau dir die Statistiken an: Dort, wo das der Fall ist, gehen die Zahlen der neurechten Wähler ebenfalls in die Höhe. Nicht so hoch wie im Osten, aber auch höher als in anderen westdeutschen Regionen.think twice hat geschrieben:(12 Feb 2019, 16:53)
Die Jugendlichen kann ich auch verstehen oder besser gesagt, ich kann ihre Beweggründe nachvollziehen.
Für erwachsene Mensche mittleren oder höheren Alters, die einen Job haben, die teilweise selbst Flucht- oder Vertreibungserfahrungen in der Familie haben, denen es eigentlich gut geht, und die dann auf der Strasse mit einem Lutz Bachmann oder Bernd Hoecke mitlatschen, aus "Protest",( gegen was?.)....Nein, dafür habe ich kein Verständnis.
Mit einem jugendlichen Nazi würde ich sprechen, mit einem erwachsenen Wutbuerger nicht.
Und es tut mir leid, ich habe auch für die Usedomer kein Verständnis. Usedom ist eine schöne Insel, ich war früher oft dort, aber seit ich weiss, wie die da wählen, kriegen mich keine 10 Pferde mehr dorthin.
Niedriglohn kann doch kein Argument sein, rechts zu waehlen. Niedriglohn ist normal in ganz Deutschland im Tourismus- und Gaststaettengewerbe. Und die waehlen rechts, obwohl sie quasi von den Fremden leben? Werde ich nie verstehen und will es auch garnicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Da ist aber die Frage, was das sein soll, das "russische System". Der selbsternannte Philosoph und Eurasianer Alexander Dugin ist seit langer Zeit neben einigen Franzosen einer der führenden geistigen Köpfe der Neuen Rechten. Auch wenn Dugins Ideologie, zumindest solange Russland offiziell eine "Förderation" ist, nicht identisch ist mit der Politik der russischen Regierung. Was aber sowohl die Führung im Iran (Dugin ist in Teheran gern gesehener Gast) wie auch Putin wie auch die AfD wie auch die französische Nouvelle Droite eint ist eines: Der Hass auf den Liberalismus. Wie auch hier:Selina hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:23)
Nochmal: Es gibt auch in Russland faschistische Kräfte. Ja. Aber das gesamte russische System ist kein Faschismus. In Deutschland aber herrschte von 1933 bis 1945 ganz klar Faschismus, der bagatellisierend "Nationalsozialismus" genannt wurde und wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Russland
Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:33)
... die Leute haben die Schnauze voll vom Liberalismus.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ich glaube nicht, dass das flächendeckend in diesem riesengroßen Russland der Fall ist. Es gibt dort entlegene Regionen, da gehts ums Überleben. Ja, denen sind Liberalismus oder Faschismus schnurz, sie wollen nur leben. Und das auf einem Niveau, das äußerst bescheiden ist. Nicht zu vergleichen mit dem, was wir unter "leben" verstehen. Mit "Hass auf Liberalismus" hat das nix zu tun. Die Lebensverhältnisse sind der Schlüssel. Ich glaube, wir sollten aufhören, mit unserem mitteleuropäischen Wohlstandsblick auf Russland zu schauen. Putin und Moskau sind nur ein kleiner Teil von Russland.schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Feb 2019, 17:12)
Da ist aber die Frage, was das sein soll, das "russische System". Der selbsternannte Philosoph und Eurasianer Alexander Dugin ist seit langer Zeit neben einigen Franzosen einer der führenden geistigen Köpfe der Neuen Rechten. Auch wenn Dugins Ideologie, zumindest solange Russland offiziell eine "Förderation" ist, nicht identisch ist mit der Politik der russischen Regierung. Was aber sowohl die Führung im Iran (Dugin ist in Teheran gern gesehener Gast) wie auch Putin wie auch die AfD wie auch die französische Nouvelle Droite eint ist eines: Der Hass auf den Liberalismus. Wie auch hier:
Zuletzt geändert von Selina am Dienstag 12. Februar 2019, 18:03, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Rechtsextremismus. Wolverine, Rechtsextremismus.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 17:32)
Extremismus hat noch nie Probleme gelöst. Also wer Probleme hat soll lieber das Maul halten oder wie soll ich das verstehen?
Es gibt viele Arten seine Missbilligung zu Ausdruck zu bringen. Eine rechtsextreme Partei wählen ist dahingehend eine der schlechteren Alternativen.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
es gibt auch Grünwähler, welche die seiten gewechselt haben.Wolverine hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:52)
Nun, da man die Sorgen bestimmter Menschen nicht ernst genommen hat sind massiv CDU, SPD und FDP-Wähler massiv nach rechts gewechselt. Das ist kein verbrämtes Gerede. Es gibt Menschen die sich Sorgen machen. Zu recht.
die Grünen hierzulande plädieren seit neuesten für überbevölkerung, bauboom und siedlungsverdichtung.einhergehend mit steigenden umweltbelastungen.
da ist halt nicht jeder Grüne mitgegangen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ja, so war das mal, aber da haben Linke gute Arbeit geleistet, der politische Begriff "rechts" ist verbrannt.Keoma hat geschrieben:(13 Feb 2019, 09:17)
Ach, es gab eine Zeit, da hat man mit "rechts" einfach die jeweils konservative Partei gemeint, in Ö die ÖVP und in D die CDU/CSU und keiner ist beim Ausdruck "rechts" zusammengezuckt, als hätte der Blitz eingeschlagen.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Yep. Das war auch die Absicht.Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Feb 2019, 10:32)
Ja, so war das mal, aber da haben Linke gute Arbeit geleistet, der politische Begriff "rechts" ist verbrannt.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Das ist für mich im Moment der Kern der Debatte. Das in einer liberalen und freien Gesellschaft bislang Unsagbare und das jahrzehntelang auch zurecht "Geächtete" oder Verpönte wird durch die Rechtspopulisten und ihre Anhänger wieder sagbar und salonfähig gemacht. Eine Freude für die 12 bis 15 Prozent und eine Reaktion der Mehrheit, die von Ablehnung und Protest bis zu verständnisvollem Hinnehmen reicht.schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Feb 2019, 14:19)
Im Betreff jedenfalls ist auch nicht von einer "akuten Gefahr" sondern lediglich von einer "Drift" die Rede ...
Mit diesen 12,5 Prozent vollzieht Deutschland den Anschluss an einen europa- und teils auch weltweiten Trend. Das war bis noch vor kurzem so wirklich nicht vorhersehbar. Und die Erklärung, dies sei lediglich die Reaktion auf eine angebliche Linksdrift der C-Parteien, eine Art Gegenpendelausschlag stimmt einfach nicht! Das ist eine populäre Erzählung, die zu hinterfragen ist. Die Entwicklung der AfD in Deutschland ist von der Eigendynamik eines Grenzüberschreitungs- und Tabubruchwettbewerbs geprägt. Keine der etablierten Parteien muss dafür irgendetwas tun oder unterlassen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ich glaube nicht, dass es wieder salonfähig wird. Offensichtlich wird einiges von vielen Menschen nicht mehr so schlimm empfunden. Man kann nicht jeden zwingen die Vernichtungslager der Nazis zu besuchen. Salonfähig wird so ein Völkermord niemals und das ist auch gut so.Selina hat geschrieben:(13 Feb 2019, 13:43)
Das ist für mich im Moment der Kern der Debatte. Das in einer liberalen und freien Gesellschaft bislang Unsagbare und das jahrzehntelang auch zurecht "Geächtete" oder Verpönte wird durch die Rechtspopulisten und ihre Anhänger wieder sagbar und salonfähig gemacht. Eine Freude für die 12 bis 15 Prozent und eine Reaktion der Mehrheit, die von Ablehnung und Protest bis zu verständnisvollem Hinnehmen reicht.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Ich habe versucht den Strang zu reinigen . . . beginnend auf Seite 101 hab ich keinen Beitrag mehr gefunden, der sich mit dem Strangthema beschäftigt. Es geht - wie immer - um Muslime oder die AfD. Dafür gibt es mittlerweile viele andere Stränge. Die Frage nach dem warum, als Kerninhalt dieses Stranges scheint keinen User mehr zu interessieren.
Ich werde mich mit den anderen Moderatoren und dem Vorstand beraten, was mit diesem Strang hier geschehen soll. Bis dahin bleibt er - müllvermeidend - geschlossen.
Moses
Mod
Ich werde mich mit den anderen Moderatoren und dem Vorstand beraten, was mit diesem Strang hier geschehen soll. Bis dahin bleibt er - müllvermeidend - geschlossen.
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Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Moderation und Vorstand haben lang und kontrovers über diesen Strang debattiert.
Die Entscheidung steht. Der Strang bleibt bestehen.
Wir alle sind der Überzeugung, dass dieser Strang wichtig ist. Umso wichtiger ist es, das die beteiligten User und auch die Moderation hier an einem Strang ziehen um die Diskussion über das "Warum" am Leben zu halten und sie nicht unter Seitendiskussionen über Parteien (hier natürlich vor allen die AfD) begraben zu lassen.
In allen Strängen dieses Forums gilt eine wichtige Regel: Bevor ich auf "Absenden" drücke, prüfe ich, ob mein Beitrag zum Thema passt, ob er besser samt Zitat in einen anderen Strang passt, ob ich vielleicht einen User persönlich angehe oder gar pöbelnd oder beleidigend aufgefasst werden kann - die Grundregel gilt es in diesem Strang ganz besonders zu beachten.
Wenn meine Antwort auf einen Beitrag zu einer Diskussion über die AfD, über Ungarn, Polen oder Russland führt, dann verlagere ich die Antwort dahin um den Strang hier nicht zu weit vom eigentlichen Thema zu entfernen, wenn ich mich zu einem persönlichen Angriff auf einen User habe hinreisen lassen, dann lösche ich den Text oder sende dem User eine PN. Wenn ich selbst persönlich angegriffen werde oder mich angegriffen fühle, dann melde ich den Beitrag und vertraue darauf, dass die Moderatorin hier entsprechend einschreitet.
Ich bitte alle User sich an diese Grundregeln der politischen Diskussion im politik-forum.eu zu halten. Das erleichtert neben der Lesbarkeit des Stranges auch die Arbeit der Moderation, führt zu weniger Eingriffen und Strangsperrungen.
In diesem Sinne, wohlbesonnen auf ein Neues
Moses
Mod
Die Entscheidung steht. Der Strang bleibt bestehen.
Wir alle sind der Überzeugung, dass dieser Strang wichtig ist. Umso wichtiger ist es, das die beteiligten User und auch die Moderation hier an einem Strang ziehen um die Diskussion über das "Warum" am Leben zu halten und sie nicht unter Seitendiskussionen über Parteien (hier natürlich vor allen die AfD) begraben zu lassen.
In allen Strängen dieses Forums gilt eine wichtige Regel: Bevor ich auf "Absenden" drücke, prüfe ich, ob mein Beitrag zum Thema passt, ob er besser samt Zitat in einen anderen Strang passt, ob ich vielleicht einen User persönlich angehe oder gar pöbelnd oder beleidigend aufgefasst werden kann - die Grundregel gilt es in diesem Strang ganz besonders zu beachten.
Wenn meine Antwort auf einen Beitrag zu einer Diskussion über die AfD, über Ungarn, Polen oder Russland führt, dann verlagere ich die Antwort dahin um den Strang hier nicht zu weit vom eigentlichen Thema zu entfernen, wenn ich mich zu einem persönlichen Angriff auf einen User habe hinreisen lassen, dann lösche ich den Text oder sende dem User eine PN. Wenn ich selbst persönlich angegriffen werde oder mich angegriffen fühle, dann melde ich den Beitrag und vertraue darauf, dass die Moderatorin hier entsprechend einschreitet.
Ich bitte alle User sich an diese Grundregeln der politischen Diskussion im politik-forum.eu zu halten. Das erleichtert neben der Lesbarkeit des Stranges auch die Arbeit der Moderation, führt zu weniger Eingriffen und Strangsperrungen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Und um das "ob überhaupt"...Moses hat geschrieben:(14 Feb 2019, 13:03)
Moderation und Vorstand haben lang und kontrovers über diesen Strang debattiert.
Umso wichtiger ist es, das die beteiligten User und auch die Moderation hier an einem Strang ziehen um die Diskussion über das "Warum" am Leben zu halten...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
gern auch das, ja!

Der Herr gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich nicht hinnehmen kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Sind 12,5 % Stimmenanteil ein Rechtsruck in Deutschland

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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Die Rechtsdrift hängt nicht nur mit der AfD zusammen, aber auch. Hier wurde es gut beschrieben.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Dafür ist doch kein Stimmanteil nötig. Es geht auch darum was so gesagt wird und Lügen übernommen werden. Meinungen bilden sich in der Regel aus vorhandenen Informationen. Theoretisch ist eine Meinung dann objektiv, wenn man sie aus allen vorhandenen Infos gebildet hat. Hinter AfD und Lügen oder Fehlinformationen steht nicht mal sie selbst, sondern neue Rechte. Die streuen diese Lügen und alle möglichen rechte Organisatioen verbreiten sie, also teilweise die selbe Lüge scheint aus den verschiedenste Ecken zu kommen. Hatte z.B. erst letzte Woche eine Diskussion mit einer Gruppe, wo behaupet wurde, es gäbe ein Begrüßungsgeld für Flüchtlinge. Da kannst du die zerlegen wie du willst und selbst das Gegenteil beweissen, es gibt welche die wollen einfach nur das glauben was ihren Vorurteilen entspricht. Selbst als es keine Möglichkeit mehr gab, dies Lüge aufrecht zu halten, wurde dann gesagt, ein bisschen Wahrheit ist immer dabei. Genau das ist Rechtsruck in den Köpfen.Wolverine hat geschrieben:(14 Feb 2019, 17:38)
Sind 12,5 % Stimmenanteil ein Rechtsruck in Deutschland
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Erlebt man ja hier auch tagtäglich.Tomaner hat geschrieben:(15 Feb 2019, 05:29)
. Hatte z.B. erst letzte Woche eine Diskussion mit einer Gruppe, wo behaupet wurde, es gäbe ein Begrüßungsgeld für Flüchtlinge. Da kannst du die zerlegen wie du willst und selbst das Gegenteil beweissen, es gibt welche die wollen einfach nur das glauben was ihren Vorurteilen entspricht. Selbst als es keine Möglichkeit mehr gab, dies Lüge aufrecht zu halten, wurde dann gesagt, ein bisschen Wahrheit ist immer dabei. Genau das ist Rechtsruck in den Köpfen.
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
AKK will die CDU wieder weiter rechts positionieren, Nahles weiter links. Auch bei den sog Etablierten wird es Politik, sich genauer zu positionieren.
Ob und wem das welche Stimmen bringt, wird man sehen. Aber ganz so schlimm kann es für einen Teil gar nicht sein, nach rechts zu driften.
Ich stimme dem Threadtitel in seiner Verallgemeinerung aber nicht zu. Es gibt in Deutschland eine Stärkung des rechten Spektrums, weil die gemeinsame Mitte den Wählern offensichtlich nicht stark genug positioniert war. Das linke Spektrum scheint dabei die Themen, die den Wähler ansprechen, nicht, nicht ausreichend oder nicht zufriedenstellend anzusprechen. Schlimmer noch, der Wähler hatte offensichtlich das Gefühl, dass seine "Sorgen" nicht ernst genommen wurden.
Es ist schade, dass der Wähler komplexe Szenarien intellektuell nicht verarbeiten kann oder will. So haben es die (neuen-alten) Rechten einfacher und machen es sich vergleichweise leicht. Sie bedienen die Probleme, die den Wähler drücken auf eine populistische Weise. Der Wähler fragt in diesem Moment nicht nach der Umsetzbarkeit.
Hinzu kommt, dass die Rechtspopulisten in Europa salonfähig geworden sind, was mich eher besorgt, weil es dort offensichtlich nicht nur Protest sondern bereits regierungsfähige Dimensionen annimmt.
Aber driftet DEUTSCHLAND wirklich nach Rechts oder erstarken erst einmal "nur" die Protestwähler? Reicht es, ihnen die Konsequenzen ihrer Wahl vor Augen zu führen? Ich hoffe, dass AKK es schafft, das rechte Spektrum wieder ein Stück zurück zu erobern. Meine Hoffnungen am linken Flügel setze ich auf die realpolitischen Kräfte der Grünen.
Ob und wem das welche Stimmen bringt, wird man sehen. Aber ganz so schlimm kann es für einen Teil gar nicht sein, nach rechts zu driften.
Ich stimme dem Threadtitel in seiner Verallgemeinerung aber nicht zu. Es gibt in Deutschland eine Stärkung des rechten Spektrums, weil die gemeinsame Mitte den Wählern offensichtlich nicht stark genug positioniert war. Das linke Spektrum scheint dabei die Themen, die den Wähler ansprechen, nicht, nicht ausreichend oder nicht zufriedenstellend anzusprechen. Schlimmer noch, der Wähler hatte offensichtlich das Gefühl, dass seine "Sorgen" nicht ernst genommen wurden.
Es ist schade, dass der Wähler komplexe Szenarien intellektuell nicht verarbeiten kann oder will. So haben es die (neuen-alten) Rechten einfacher und machen es sich vergleichweise leicht. Sie bedienen die Probleme, die den Wähler drücken auf eine populistische Weise. Der Wähler fragt in diesem Moment nicht nach der Umsetzbarkeit.
Hinzu kommt, dass die Rechtspopulisten in Europa salonfähig geworden sind, was mich eher besorgt, weil es dort offensichtlich nicht nur Protest sondern bereits regierungsfähige Dimensionen annimmt.
Aber driftet DEUTSCHLAND wirklich nach Rechts oder erstarken erst einmal "nur" die Protestwähler? Reicht es, ihnen die Konsequenzen ihrer Wahl vor Augen zu führen? Ich hoffe, dass AKK es schafft, das rechte Spektrum wieder ein Stück zurück zu erobern. Meine Hoffnungen am linken Flügel setze ich auf die realpolitischen Kräfte der Grünen.
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Es ist mir egal, ob es ein Albert-Einstein-Zitat ist ...
.....er wusste es
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Die Frage "ob überhaupt" wird jedoch nicht erörtert/untersucht, sondern der Rechtsruck/die Rechtsdrift wird als gegeben voraus gesetzt, es wird nicht einmal zwichen rechtsliberal, rechtskonsevativ und rechtsextrem unterschieden, sondern es werden alle Strömungen unter Neurechts/rechtsextrem subsummiert und deren Vertreter in eine Schublade gesteckt.
Ebensowenig wird sich mit der Frage auseinander gesetzt, wie es denn zu dieser scheinbaren Rechtsdrift (nicht nur in Deutschland) kommen konnte.
Wie bereits mehrfach (auch in diesem Thread) erwähnt, stelle der (verstorbene) Guido Westerwelle bereits 2009(!) eine "Sozialdemokratisierung der CDU" fest, was nichts anderes bedeutet als dass sich Teile der CDU-Wähler nicht mehr politisch vertreten fühlten.
Dazu passt auch der peinliche "Versprecher" von AKK, die die Anwesenden zu den Werkstattgesprächen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der CDU" mit "liebe Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen" begrüßte.
Der scheinbaren "Rechtsdrift der Gesellschaft" ging also eine "Linksdrift" voraus. In einer demokratischen Gesellschaft ist es völlig normal, dass das "politische Pendel" um die Mitte herum, mal nach links und mal nach rechts ausschwenkt.
Gefährlich wird es für die demokratische Gesellschaft erst, wenn dass "politische Pendel" zu weit in die eine oder andere Richtung ausschwenkt bzw in die eine oder andere Richtung gezogen wird.
Und diese Gefahr besteht in Deutschland und Europa durchaus - und zwar in beide Richtungen.
Die einen - die als neurechts/rechtspopulistisch stigmatisierten fühlen sich zunehmend durch die Politiker/Regierung nicht mehr vertreten, in ihren Sorgen nicht ernst genommen und tendieren dadurch tatsächlich zu extremeren Sichtweisen.
Die Gründe dafür sind u.a. dass Politik als "alternativlos" verkauft wird, Fehler nicht zugegeben und auch nicht hinterfragt werden, dass Politik zunehmend emotional, gesinnungsethisch betrieben wird.
Es geht letztendlich um Macht und Machterhalt, dass dabei das "politische Pendel" zunehmend in eine Richtung gezogen wird, wird dabei nicht wahrgenommen.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Gestatte mir zwei Fragen:Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:00)
Die Frage "ob überhaupt" wird jedoch nicht erörtert/untersucht, sondern der Rechtsruck/die Rechtsdrift wird als gegeben voraus gesetzt, es wird nicht einmal zwichen rechtsliberal, rechtskonsevativ und rechtsextrem unterschieden, sondern es werden alle Strömungen unter Neurechts/rechtsextrem subsummiert und deren Vertreter in eine Schublade gesteckt.
Ebensowenig wird sich mit der Frage auseinander gesetzt, wie es denn zu dieser scheinbaren Rechtsdrift (nicht nur in Deutschland) kommen konnte.
Wie bereits mehrfach (auch in diesem Thread) erwähnt, stelle der (verstorbene) Guido Westerwelle bereits 2009(!) eine "Sozialdemokratisierung der CDU" fest, was nichts anderes bedeutet als dass sich Teile der CDU-Wähler nicht mehr politisch vertreten fühlten.
Dazu passt auch der peinliche "Versprecher" von AKK, die die Anwesenden zu den Werkstattgesprächen zur Asyl- und Flüchtlingspolitik der CDU" mit "liebe Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen" begrüßte.
Der scheinbaren "Rechtsdrift der Gesellschaft" ging also eine "Linksdrift" voraus. In einer demokratischen Gesellschaft ist es völlig normal, dass das "politische Pendel" um die Mitte herum, mal nach links und mal nach rechts ausschwenkt.
Gefährlich wird es für die demokratische Gesellschaft erst, wenn dass "politische Pendel" zu weit in die eine oder andere Richtung ausschwenkt bzw in die eine oder andere Richtung gezogen wird.
Und diese Gefahr besteht in Deutschland und Europa durchaus - und zwar in beide Richtungen.
Die einen - die als neurechts/rechtspopulistisch stigmatisierten fühlen sich zunehmend durch die Politiker/Regierung nicht mehr vertreten, in ihren Sorgen nicht ernst genommen und tendieren dadurch tatsächlich zu extremeren Sichtweisen.
Die Gründe dafür sind u.a. dass Politik als "alternativlos" verkauft wird, Fehler nicht zugegeben und auch nicht hinterfragt werden, dass Politik zunehmend emotional, gesinnungsethisch betrieben wird.
Es geht letztendlich um Macht und Machterhalt, dass dabei das "politische Pendel" zunehmend in eine Richtung gezogen wird, wird dabei nicht wahrgenommen.
Erstens: Welche Sorgen sind es deiner Meinung nach, die nicht ernst genommen werden? Zweitens: Was verstehst du darunter, dass Politik zunehmend "gesinnungsethisch" betrieben werde?
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
1. sind Sorgen ganz allgemein zu verstehen und die sind mannigfaltig!Selina hat geschrieben:[url=http://www.politik-foru[url][/url]m.eu/viewtopic.php?p=4401666#p4401666] (15 Feb 2019, 11:24)[/url]
Gestatte mir zwei Fragen:
Erstens: Welche Sorgen sind es deiner Meinung nach, die nicht ernst genommen werden? Zweitens: Was verstehst du darunter, dass Politik zunehmend "gesinnungsethisch" betrieben werde?
Genau aus diesem Grund bezog ich mich auf Aussagen von Guido Westerwelle aus dem Jahr 2009.
Nachlesen kannst du das gerne hier und hier
2. In der Gesinnungsethik (nach Max Weber) geht es einzig darum, den eigenen Werten, Prinzipien, Normen - heißt den eigenen subjektiven Vorstellungen von Moral zu folgen - sich einfach gut zu fühlen, ohne über die Konsequenzen dieses Handelns nachzudenken. Typisch für gesinnungsetische (politische) Entscheidungen sind Merkels "wir schaffen das" - ohne auch nur über das "WIE" nachzudenken bzw einen Plan für das "WIE" zu haben und auch ohne über mögliche Konsequenzen dieser Entscheidung für Deutschland und Europa nachzudenken und ihre Aussage "ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen".
Diese Gesinnungsethik bei politischen Entscheidungen findet sich allerdings nicht nur in der Flüchtlingspolitik, sondern auch bei der Energiewende, der "Klimapolitik" u.v.m.
Im Gegensatz zur Gesinnungsethik steht die Verantwortungsethik, bei der die Folgen der Handlung im Vorfeld abgewogen werden und die Entscheidung entsprechend der Sinnhaftigkeit und des Nutzens getroffen werden. Der Verantwortungsethiker ist sich der (vorhersehbaren) Folgen seiner Handlungen bewusst und will/muss diese vor sich selbst verantworten können.
Verantwortungsvolle Politik sollte immer einen Mittelweg zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik finden, sich der Folgen/Konsequenzen seiner Handlungen bewusst sein und abwägen. Dazu bedarf es allerdings der Ratio und sehr viel weniger der Emotion. Es geht eben nicht um "gut fühlen", sondern um "gut machen".
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Mit "ganz allgemein" und "mannigfaltig" kann aber niemand etwas anfangen. Da müsstest du schon mal ein paar konkrete Sorgen der Bürger nennen, die von der Politik nicht ernstgenommen werden.Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:56)
1. sind Sorgen ganz allgemein zu verstehen und die sind mannigfaltig!
Ja, ich weiß, woanders wird auch von der "Sozialdemokratisierung der CDU" gesprochen. Das hat aber nur für CDU-Parteimitglieder und CDU-Wähler eine Relevanz. Insgesamt auf Deutschland bezogen ist die CDU weder nach links gerutscht noch hat sie sich "sozialdemokratisiert". Im Gegenteil: Die Politik unter Kohl erschien vielen Menschen noch als gerechter und sozialer als die unter Merkel.Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:56)Genau aus diesem Grund bezog ich mich auf Aussagen von Guido Westerwelle aus dem Jahr 2009.
Vor allem sollte sich die CDU mal die eigenen Wählerwanderungen anschauen und sich fragen, warum sie vor allem so viele Wähler an die Grünen verloren hat, mehr als an die AfD. Das sieht man hier gut, was ich meine. Das sieht doch eher danach aus, dass es vielen viel zu konservativ in der CDU zugeht. Ansonsten würden sie ja nicht zu den Grünen gehen.
Mir ging es nicht um die Begriffsdefinition, weil mir natürlich selbst bekannt ist, was die Begriffe Gesinnungsethik und Verantwortungsethik bedeuten. Ich wollte Beispiele für dein Argument, die Politik werde zunehmend "gesinnungsethisch" betrieben. Sorry, aber die paar Sätze von Merkel sind dafür nun wirklich kein ausreichender Beleg.Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2019, 11:56)
2. In der Gesinnungsethik (nach Max Weber) geht es einzig darum, den eigenen Werten, Prinzipien, Normen - heißt den eigenen subjektiven Vorstellungen von Moral zu folgen - sich einfach gut zu fühlen, ohne über die Konsequenzen dieses Handelns nachzudenken. Typisch für gesinnungsetische (politische) Entscheidungen sind Merkels "wir schaffen das" - ohne auch nur über das "WIE" nachzudenken bzw einen Plan für das "WIE" zu haben und auch ohne über mögliche Konsequenzen dieser Entscheidung für Deutschland und Europa nachzudenken und ihre Aussage "ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen".
Diese Gesinnungsethik bei politischen Entscheidungen findet sich allerdings nicht nur in der Flüchtlingspolitik, sondern auch bei der Energiewende, der "Klimapolitik" u.v.m.
Im Gegensatz zur Gesinnungsethik steht die Verantwortungsethik, bei der die Folgen der Handlung im Vorfeld abgewogen werden und die Entscheidung entsprechend der Sinnhaftigkeit und des Nutzens getroffen werden. Der Verantwortungsethiker ist sich der (vorhersehbaren) Folgen seiner Handlungen bewusst und will/muss diese vor sich selbst verantworten können.
Verantwortungsvolle Politik sollte immer einen Mittelweg zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik finden, sich der Folgen/Konsequenzen seiner Handlungen bewusst sein und abwägen. Dazu bedarf es allerdings der Ratio und sehr viel weniger der Emotion. Es geht eben nicht um "gut fühlen", sondern um "gut machen".
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Re: Warum driftet Deutschland nach rechts?
Damit kann "niemand" etwas anfangen oder kannst DU nichts anfangen, weil dein Denken immer nur in eine Richtung geht.Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:42)
Mit "ganz allgemein" und "mannigfaltig" kann aber niemand etwas anfangen. Da müsstest du schon mal ein paar konkrete Sorgen der Bürger nennen, die von der Politik nicht ernstgenommen werden.
Mir fallen bei den Sorgen, bei denen sich viele nicht ernst genommen fühlen, z.B. Bildungswesen ein oder Infrastruktur oder Wohnungsnot/bezahlbare Wohnungen oder ständig sinkendes Rentenniveau, Renteneinstrittsalter etc
Das Rentenniveau ist z.B. von 57% 1985 auf 48% 2015 gesunken, das Renteneintrittsalter von 65 Jahren auf 67 Jahre+ gestiegen.
Viele fühlen sich angesichts solcher Entwicklung und dem Geschwafel der Politiker über die "Sicherheit der Renten" schlicht veräppelt.
Nun - das sehen CDU-Wähler offensichtlich anders, wie die Umfrageergebnisse zeigen.Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:42)Ja, ich weiß, woanders wird auch von der "Sozialdemokratisierung der CDU" gesprochen. Das hat aber nur für CDU-Parteimitglieder und CDU-Wähler eine Relevanz. Insgesamt auf Deutschland bezogen ist die CDU weder nach links gerutscht noch hat sie sich "sozialdemokratisiert". Im Gegenteil: Die Politik unter Kohl erschien vielen Menschen noch als gerechter und sozialer als die unter Merkel.
Niemals in der Geschichte der CDU hat die Partei so viele Wählerstimmen eingebüßt wie unter Merkel und das hat Gründe.
Dass du als Linke keinen Linksrutsch der CDU erkennen kannst, verwundert nicht. Ein langjähriger CDU-Wähler hingegen, erkennt den schon.
Die gleiche Frage muss sich die SPD stellen, denn auch diese Partei hat einen Tiefpunkt - an Wählervertrauen - in ihrer Geschichte zu verzeichnen.Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:42)Vor allem sollte sich die CDU mal die eigenen Wählerwanderungen anschauen und sich fragen, warum sie vor allem so viele Wähler an die Grünen verloren hat, mehr als an die AfD. Das sieht man hier gut, was ich meine. Das sieht doch eher danach aus, dass es vielen viel zu konservativ in der CDU zugeht. Ansonsten würden sie ja nicht zu den Grünen gehen.
Und ganz ehrlich - mit genau dieser Wählertendenz - führst du eigentlich die Behauptung, in Deutschland gäbe es einen Rechtsruck/eine Rechtsdrift ad absurdum, weil die Wählerwanderung, hin zu den Grünen, eigentlich für eine Linksdrift in Deutschland steht. Die Grünen sehen sich nunmal links der Mitte.
Ja WENN dir so genau bekannt ist, was Gesinnungsethik bedeutet, warum fragst du dann nach Beispielen?Selina hat geschrieben:(15 Feb 2019, 12:42)Mir ging es nicht um die Begriffsdefinition, weil mir natürlich selbst bekannt ist, was die Begriffe Gesinnungsethik und Verantwortungsethik bedeuten. Ich wollte Beispiele für dein Argument, die Politik werde zunehmend "gesinnungsethisch" betrieben. Sorry, aber die paar Sätze von Merkel sind dafür nun wirklich kein ausreichender Beleg.
Ich habe dir Beispiele genannt, wo Politik gesinnungsethisch, statt verantwortungsethisch betrieben wird, wo "gut fühlen" vor "gut machen" rangiert.
Die paar Merkelsätze stehen leider für Merkels gesamte Politik!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
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