Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

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Alpha Centauri
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Alpha Centauri »

zollagent hat geschrieben:(26 Oct 2018, 15:07)

Die haben wir doch ohnehin. RTL II ist hier eine der treibenden Kräfte in der Gesellschaft, weil es als "freier" Fernsehsender die ganze Gesellschaft erreichen kann.

Richtig, Neid Debatten ( eine gewisse auch mediale Kultivierung des sozialen Neides) gibt und gab es erst recht hierzulande schon immer dazu braucht man weder Hartz4 noch schikanenmäßige Überprüfungen oder Sanktionen
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Oct 2018, 11:10)

Du stellst meiner Ansicht nach sehr entscheidende Fragen unserer Zeit, es wäre genug Geld da dass Geld ist nicht dass Problem sondern dessen Verteilung.


Wie sagte es mal ein Börsianer treffend: " Wer für Geld arbeitet ist dumm, wer es versteht das Geld für sich arbeiten zu lassen ein Genie".
Geld hat gar nicht den Zweck, verteilt zu werden. Nur den, Menschen zu zwingen, Geld zu besitzen, sonst steht ihre Existenz auf dem Spiel.
Die sind auch nicht "dumm", sondern per Staatsgewalt davon ausgeschlossen, sich selbst zu versorgen, dazu braucht man nämlich gar kein Geld.
Geld arbeitet auch nicht- sondern die meisten arbeiten für Geldwachstum, und zwar für Geldwachstum weniger Ausbeuter.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

sünnerklaas hat geschrieben:(26 Oct 2018, 16:38)

Kürzen kann eine Behörde alleine. Gegen den Bescheid können dann Rechtsmittel eingelegt werden. Wenn da dann vorgeschriebene Dienstwege nicht eingehalten werden, liegen teilweise Formfehler vor, die Bescheide dann rechtswidrig machen können.
Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Behörden kann sehr, sehr schwierig sein - vor allem, wenn Bundesbeamte auf Kommunal- oder Landesbeamte treffen und umgekehrt.
Ich habe ja gar nichts gegen vernünftige Überprüfungen. Wenn aber die internen Probleme des Apparats wichtiger werden als die Menschen, dann stimmt etwas nicht.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

zollagent hat geschrieben:(26 Oct 2018, 18:26)

Ich habe ja gar nichts gegen vernünftige Überprüfungen. Wenn aber die internen Probleme des Apparats wichtiger werden als die Menschen, dann stimmt etwas nicht.
Was stimmt denn nicht in einem Apparat, wenn sein Zweck gar nicht ist, dass es Menschen gut geht?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von sünnerklaas »

zollagent hat geschrieben:(26 Oct 2018, 18:26)

Ich habe ja gar nichts gegen vernünftige Überprüfungen. Wenn aber die internen Probleme des Apparats wichtiger werden als die Menschen, dann stimmt etwas nicht.
Das Problem ist z.B. die konkurrierende Gesetzgebung. Manchmal braucht es hanfeste Katastrophen, bis sich etwas grundlegendes ändert. Ein sehr eindrucksvolles Beispiel für das strukturelle Problem, das es in Deutschland gibt, ist die Havarie der Pallas 1998. Hauptproblem war da die mangelhafte bzw. gar nicht vorhandene Kommunikation zwischen Landes- und Bundesbehörden.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Alpha Centauri »

Betrachter hat geschrieben:(26 Oct 2018, 18:41)

Was stimmt denn nicht in einem Apparat, wenn sein Zweck gar nicht ist, dass es Menschen gut geht?

Das ist halt der Grundgedanke hinter den Hartz Reformen, (inklusive Sanktionen und völlig willkürlich berechnet Regelsätze, 2,50€ für eine ausgewogene Ernährung z.b. solche Berechnung sind aberwitzig und völlig frei von sämtlichen Realitätssinn) dem Menschen soll es ja dreckig gehen ,damit er sich ja wieder gefühgig dem Zwang zur Arbeit nachgeht und sich dem Diktat des Ökonomischen unterwirft. Freiheit?? Menschenwürde??? Existieren auch hierzulande nur auf dem Papier. Die kühle antidemokratische und inhumane Kosten- Nutzen Diktatur der Effizenz Fanatismus des ökonomischen Denkens hat sie allesamt längst schon ausgehöhlt und unterwandert.

Es wundert nicht das Leute dagegen aufbegehren, die SPD hat für ihren Hartz Verrat an den eigenen Werten teuer bezahlt und zahlt noch heute.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Oct 2018, 19:45)

Das ist halt der Grundgedanke hinter den Hartz Reformen, (inklusive Sanktionen und völlig willkürlich berechnet Regelsätze, 2,50€ für eine ausgewogene Ernährung z.b. solche Berechnung sind aberwitzig und völlig frei von sämtlichen Realitätssinn) dem Menschen soll es ja dreckig gehen ,damit er sich ja wieder gefühgig dem Zwang zur Arbeit nachgeht und sich dem Diktat des Ökonomischen unterwirft. Freiheit?? Menschenwürde??? Existieren auch hierzulande nur auf dem Papier. Die kühle antidemokratische und inhumane Kosten- Nutzen Diktatur der Effizenz Fanatismus des ökonomischen Denkens hat sie allesamt längst schon ausgehöhlt und unterwandert.

Es wundert nicht das Leute dagegen aufbegehren, die SPD hat für ihren Hartz Verrat an den eigenen Werten teuer bezahlt und zahlt noch heute.
Das Problem dabei ist eher, daß wir in Deutschland einen gespaltenen Arbeitsmarkt haben: Die, die man braucht, kriegt man nicht und die, die man kriegen kann, braucht man nicht. Und die Letzteren sind dann diejenigen, die unter den Hartz IV Schikanen leiden müssen, denen sie sich eben nicht entziehen können. Beispiele gibt es bei uns zu Hauf: Es gab in unserer Verbandsgemeinde ein Tiefbauunternehmen, das berühmt dafür war, daß die Mitarbeiter von der Lehre bis zur Rente bleiben konnten. Es florierte auch recht gut - bis der Firmengründer starb. Die Erben konnten sich nicht einigen, die Firma ging daran zugrunde. Und es gab etliche Mitarbeiter im Alter von über 50, die nichts adäquates mehr finden konnten. In diesem Alter ist man nun mal nicht mehr so flexibel und kann der Arbeit hinterherziehen. Wir betreuen noch so ein halbes Dutzend dieser Leute. Wer nimmt noch einen 55jährigen?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Einfach mal wieder auf das Wesentliche konzentrieren.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

Ich sage es mal so, die beiden Arbeitsmärkte hier in D, also der 1. Arbeitsmarkt, wo die Arbeiter und Angestellten "normal" bezahlt werden und der 2. Arbeitsmarkt mit 450€ abwärts, sind meiner Meinung nach politisch gewollt. Hinzu kommt noch die Hetze der Medien gegen die Hartz4-Empfänger und Obdachlosen, angetrieben von den damaligen Politikern wie Schröder, Clement oder Müntefering, kann man die Menschen schön gegen einanderr ausspielen.
Die Medien haben schön den "Florida-Rolf" oder Arno Dübel auf alle Arbeitslosen bezogen und somit das Klischee vom "faulen Hartz4-Schmarotzer" geschaffen.
Funkioniert ja bis heute.
Zwischendurch mussten dann mal die Rentner als Buhmänner herhalten und jetzt sind es halt die Flüchtlinge und Asylanten. Ich bin mal gespannt wer als nächstes kommt.
Ich erinnere nur mal an den Vorschlag von Andrea Nahles mit den 0,80€-Job für Asylanten.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/int ... 15804.html
Da kann man sehen wie die Politiker ticken wenn sie zuviel Zeit haben.
Die Parteien, so schreibe ich immer wieder haben ihren Namen nicht verdient. Denn Sozial, demokratische, chistlich und Frei sind sie alle nicht. Selbst die AfD ist keine Alternative für D, noch nicht einmal eine Notlösung. Und von der Linken hört man auch nichts mehr.
Es wird mal Zeit, dass die Politik wieder für die Menschen hier in Deutschland gemacht wird, auch für die Menschen, die ganz unten sind. Und nicht nur für die Wirtschaft und deren Bosse.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Alpha Centauri »

Odin1506 hat geschrieben:(26 Oct 2018, 23:12)

Ich sage es mal so, die beiden Arbeitsmärkte hier in D, also der 1. Arbeitsmarkt, wo die Arbeiter und Angestellten "normal" bezahlt werden und der 2. Arbeitsmarkt mit 450€ abwärts, sind meiner Meinung nach politisch gewollt. Hinzu kommt noch die Hetze der Medien gegen die Hartz4-Empfänger und Obdachlosen, angetrieben von den damaligen Politikern wie Schröder, Clement oder Müntefering, kann man die Menschen schön gegen einanderr ausspielen.
Die Medien haben schön den "Florida-Rolf" oder Arno Dübel auf alle Arbeitslosen bezogen und somit das Klischee vom "faulen Hartz4-Schmarotzer" geschaffen.
Funkioniert ja bis heute.
Zwischendurch mussten dann mal die Rentner als Buhmänner herhalten und jetzt sind es halt die Flüchtlinge und Asylanten. Ich bin mal gespannt wer als nächstes kommt.
Ich erinnere nur mal an den Vorschlag von Andrea Nahles mit den 0,80€-Job für Asylanten.
Quelle: https://www.tagesspiegel.de/politik/int ... 15804.html
Da kann man sehen wie die Politiker ticken wenn sie zuviel Zeit haben.
Die Parteien, so schreibe ich immer wieder haben ihren Namen nicht verdient. Denn Sozial, demokratische, chistlich und Frei sind sie alle nicht. Selbst die AfD ist keine Alternative für D, noch nicht einmal eine Notlösung. Und von der Linken hört man auch nichts mehr.
Es wird mal Zeit, dass die Politik wieder für die Menschen hier in Deutschland gemacht wird, auch für die Menschen, die ganz unten sind. Und nicht nur für die Wirtschaft und deren Bosse.
Kann deinem Ausführungen nur zustimmen ,erst Hetze gegen sogenannte " Schmarotz Hartzer , jetzt gegen "'faule Asylanten" als diese auch medial von bestimmten Kreisen befeurte Stimmungsmache dient nur dazu, bestimmte Gruppen der Gesellschaft gegeneinander auszuspielen ( politisch mit Vorsatz beabsichtigt) um die eigentlichen Probleme ( Zukunft der Rente oder generell der sozialen Sicherungsysteme ) unter den Teppich zu kehren und die eigentlich entscheidendem Fragen traut man sich nicht ran, ja man stellt sich ihnen nicht einmal sondern hält überkommenen Stauts quo fest, frei nachdem fatalen Motto: Die Zukunft ist die Fortsetzung der Gegenwart.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

McKnee hat geschrieben:(26 Oct 2018, 22:55)

Einfach mal wieder auf das Wesentliche konzentrieren.
"Das Wesentliche" ist Unzufriedenheit in Deutschland. Und Leute, die solchen Behandlungen unterworfen werden, haben allen Grund, unzufrieden zu sein. Oder was meinst du dazu?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:05)

"Das Wesentliche" ist Unzufriedenheit in Deutschland. Und Leute, die solchen Behandlungen unterworfen werden, haben allen Grund, unzufrieden zu sein. Oder was meinst du dazu?
So wie ich es sagte.

Auf das Wesentliche konzentrieren heißt nicht, sich in den allgemeinen Strom zu werfen und dort mittreiben zu lassen. Das Wesentliche fängt bei jedem selbst an und nicht bei der herdenartigen Masse. Oft ist eine Portion Selbstkritik dafür nötig und darum scheitern so viele so oft.

Wenn ich dann schaue, nachdem ich mit mir fertig bin, welche allgemeinen Probleme für mich Gültigkeit haben, versuche ich erst die zu identifizieren, die konkreten Einfluß auf mein Leben haben. Je mehr das sind, um so mehr blende ich diese allgemeinen Probleme aus. Je weinger, desto mehr Kapazitäten habe ich für die Probleme anderer und deren Unzufriedenheit.

Wir lassen uns einfach zu viel mittreiben und machen uns gezielt unzufrieden
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

McKnee hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:13)

So wie ich es sagte.

Auf das Wesentliche konzentrieren heißt nicht, sich in den allgemeinen Strom zu werfen und dort mittreiben zu lassen. Das Wesentliche fängt bei jedem selbst an und nicht bei der herdenartigen Masse. Oft ist eine Portion Selbstkritik dafür nötig und darum scheitern so viele so oft.

Wenn ich dann schaue, nachdem ich mit mir fertig bin, welche allgemeinen Probleme für mich Gültigkeit haben, versuche ich erst die zu identifizieren, die konkreten Einfluß auf mein Leben haben. Je mehr das sind, um so mehr blende ich diese allgemeinen Probleme aus. Je weinger, desto mehr Kapazitäten habe ich für die Probleme anderer und deren Unzufriedenheit.

Wir lassen uns einfach zu viel mittreiben und machen uns gezielt unzufrieden
Ist mir offen gesagt, ein bißchen zu abgehoben. Es gibt Gründe für Unzufriedenheit, die können im Umgang der Behörden oder politischen Parteien mit Teilen der Bevölkerung liegen, sie können aber auch wirtschaftliche Ursachen haben. Unzufriedenheit ist nicht gleich Unzufriedenheit.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

zollagent hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:19)

Ist mir offen gesagt, ein bißchen zu abgehoben.
was mir offen gesagt völlig egal ist
Es gibt Gründe für Unzufriedenheit, die können im Umgang der Behörden oder politischen Parteien mit Teilen der Bevölkerung liegen, sie können aber auch wirtschaftliche Ursachen haben.
Klar gibt es Unzufriedenheit! Hab ich nicht mit einem Wort in Zweifel gezogen.
Unzufriedenheit ist nicht gleich Unzufriedenheit.
dann hast du meine Worte vielleicht doch verstanden, auch wenn sie so abgehoben wirkten
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(26 Oct 2018, 19:45)

Das ist halt der Grundgedanke hinter den Hartz Reformen, (inklusive Sanktionen und völlig willkürlich berechnet Regelsätze, 2,50€ für eine ausgewogene Ernährung z.b. solche Berechnung sind aberwitzig und völlig frei von sämtlichen Realitätssinn) dem Menschen soll es ja dreckig gehen ,damit er sich ja wieder gefühgig dem Zwang zur Arbeit nachgeht und sich dem Diktat des Ökonomischen unterwirft. Freiheit?? Menschenwürde??? Existieren auch hierzulande nur auf dem Papier. Die kühle antidemokratische und inhumane Kosten- Nutzen Diktatur der Effizenz Fanatismus des ökonomischen Denkens hat sie allesamt längst schon ausgehöhlt und unterwandert.

Es wundert nicht das Leute dagegen aufbegehren, die SPD hat für ihren Hartz Verrat an den eigenen Werten teuer bezahlt und zahlt noch heute.
Realitätssinn haben diejenigen schon bewiesen, welche Hartz umsetzten. Ein Verarmungsprogramm musste sein, um Deutschland attraktiver für Investitionen zu machen. Wenn es viele billige Arbeitskräfte gibt, steigen die Gewinne. Nicht zuletzt deshalb wurde D Exportweltmeister.
Freiheit? Gibt es doch. Jeder darf mit seinen Mitteln zusehen, wie er sich in der Konkurrenz behauptet. Freiheit ist ein Gewaltverhältnis, denn sie wird vom Staat gewährt- mit allen nötigen Einschränkungen im Sinne des nationalen Standorts.
Menschenwürde? Was soll das sein? Du darfst einen Obdachlosen nicht schlagen, das würde seine Würde verletzen. Das wars dann aber auch schon.
"Antidemokraisch" gehts gar nicht zu. Die Mehrheit will ja diesen Staat und dieses Wirtschaftsweise. Uns gehts doch "immerhin noch besser als früher und anderswo".
"Inhuman" ist gar nichts, was Menschen machen. Sonst wären sie keine Menschen.

(Ich verstehe ja deine Empörung. Doch du verwendest eben die falschen Begriffe, die als Unzufriedenheit unbrauchbar sind, weil sie am Kern der Sache vorbei schießen. Das Thema hier heißt "Vorschläge gegen die Unzufriedenheit"- mir wären Vorschläge für mehr (vernünftige) Unzufriedenheit lieber.)
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Re: Warum sind die Menschen in Deutschland so unzufrieden?

Beitrag von Wolverine »

Elser hat geschrieben:(26 Oct 2018, 11:34)

Ich glaube dass Deine Beobachtungen ganz richtig sind. Allerdings kann diese Whlverhalten dazu führen, dass wir es bald mir Koalitionen aus Union und AFD zu tun bekommen. Und dann - gnade uns Gott (so es ihn denn gibt). Ich gehe davon aus, dass sich die Politiker der AFD noch rücksichsloser vom Großkapital "kaufen" lassen werden, als es die ethabliereten Parteien sowieso schon tun lassen. Das Verhalten der handelnden Gestalten in der AFD lässt das, meiner Ansicht nach, vermuhten. Man darf nicht vergessen dass die AFD als extrem neolieberal gestartet ist. Sie hat leider zusätzlich noch entdeckt, dass man mit Fremdenfeindlichkein mehr Stimmen fangen kann. Ein Witz, dass die größte Zahl der AFD-Wähler ganau aus dem Haufen kommt, der am meisten unter einer neoliberalen Poltik leiden wird. Ich denke, das ist halt ein Bildungsproblem. Es stimmt leider immer noch das die allergrößen Kälber ihre Schlächter selber wählen.

Elser
Ja, sehe ich auch so. Es ist definitiv nicht so, dass ich die AfD für einen Karnevalsverein halte. Das sind auch in meinen Augen gefährliche Leute.

Zum Strangthema. Die Leute haben zuwenig Sex. :D
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Alpha Centauri »

Betrachter hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:48)

Realitätssinn haben diejenigen schon bewiesen, welche Hartz umsetzten. Ein Verarmungsprogramm musste sein, um Deutschland attraktiver für Investitionen zu machen. Wenn es viele billige Arbeitskräfte gibt, steigen die Gewinne. Nicht zuletzt deshalb wurde D Exportweltmeister.
Freiheit? Gibt es doch. Jeder darf mit seinen Mitteln zusehen, wie er sich in der Konkurrenz behauptet. Freiheit ist ein Gewaltverhältnis, denn sie wird vom Staat gewährt- mit allen nötigen Einschränkungen im Sinne des nationalen Standorts.
Menschenwürde? Was soll das sein? Du darfst einen Obdachlosen nicht schlagen, das würde seine Würde verletzen. Das wars dann aber auch schon.
"Antidemokraisch" gehts gar nicht zu. Die Mehrheit will ja diesen Staat und dieses Wirtschaftsweise. Uns gehts doch "immerhin noch besser als früher und anderswo".
"Inhuman" ist gar nichts, was Menschen machen. Sonst wären sie keine Menschen.

(Ich verstehe ja deine Empörung. Doch du verwendest eben die falschen Begriffe, die als Unzufriedenheit unbrauchbar sind, weil sie am Kern der Sache vorbei schießen. Das Thema hier heißt "Vorschläge gegen die Unzufriedenheit"- mir wären Vorschläge für mehr (vernünftige) Unzufriedenheit lieber.)
Nein sie treffen die Problematik schon ganz gut. Die Regelsätze etwa sind willkürlich berechnet dass ist Fakt, und mit geschönten gerechneten Arbeitslosenzahlen kann man letztlich jeden Quatsch sich schön reden.

Wenn wurde denn das Volk befragt ob es den Hartz Reformen zu stimmten oder nicht ( Herrschaft des Volks?) ,es wurde über die Köpfe hinweg von sogenannten " VOLKSVERTRETERN" und " EXPERTEN" darüber entschieden, Volksabstimmung gleich null.

Und der Begriff Menschenwürde geht ( oder vielmehr sollte er es wenn man ihb ernst nimmt und leben will( über dem bereich der physischen Unversehrtheit hinaus, so einfach kann es ein demokratischer Staat ( wenn er wirklich einer sein will und nicht nur dem Namen vor gibt einer zu sein) sich nicht machen und dem Begriff Menschenwürde seine sozialen Komponenten entkleiden.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Alpha Centauri hat geschrieben:(28 Oct 2018, 09:47)

Nein sie treffen die Problematik schon ganz gut. Die Regelsätze etwa sind willkürlich berechnet dass ist Fakt, und mit geschönten gerechneten Arbeitslosenzahlen kann man letztlich jeden Quatsch sich schön reden.

Wenn wurde denn das Volk befragt ob es den Hartz Reformen zu stimmten oder nicht ( Herrschaft des Volks?) ,es wurde über die Köpfe hinweg von sogenannten " VOLKSVERTRETERN" und " EXPERTEN" darüber entschieden, Volksabstimmung gleich null.

Und der Begriff Menschenwürde geht ( oder vielmehr sollte er es wenn man ihb ernst nimmt und leben will( über dem bereich der physischen Unversehrtheit hinaus, so einfach kann es ein demokratischer Staat ( wenn er wirklich einer sein will und nicht nur dem Namen vor gibt einer zu sein) sich nicht machen und dem Begriff Menschenwürde seine sozialen Komponenten entkleiden.
Du verkennst den Zweck des Staates. Der richtet die Verhältnisse so ein, dass vor allem das nationale Wachstum des geldreichtums gedeiht. Darus folgt notwendig, dass nützliche Dinge nur dann zu haben sind, wenn sie bezahlt werden. Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reprodiktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert. Freilich, würde der Staat seine Untertanen befragen, wie sie leben wollen- wenig Arbeit, viel freie Zeit bei ausreichenden Mitteln für Bedürfnisse- dann müsste er sofort die ganze Profitwirtschaft abschaffen und eine Planwirtschaft einrichten. Will er das?
Doch diese Fragen stellt der Staat gar nicht. Seine bevorzugte Wirtschaftsweise ist für ihn alternativlos. Und das liebe Volk glaubt und will das auch mehrheitlich.
das eben ist Demokratie, wenn die Beherrschten der Herrschaft und ihren Zwecken grundsätzlich zustimmen und sich doch ein Leben lang über ihr mieses Leben aufregen.
Dass all das nicht mit dem zusammenpasst, was du dir wünschst, ist eine andere Geschichte.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 10:35)

Du verkennst den Zweck des Staates. Der richtet die Verhältnisse so ein, dass vor allem das nationale Wachstum des geldreichtums gedeiht. Darus folgt notwendig, dass nützliche Dinge nur dann zu haben sind, wenn sie bezahlt werden. Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reprodiktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert. Freilich, würde der Staat seine Untertanen befragen, wie sie leben wollen- wenig Arbeit, viel freie Zeit bei ausreichenden Mitteln für Bedürfnisse- dann müsste er sofort die ganze Profitwirtschaft abschaffen und eine Planwirtschaft einrichten. Will er das?
Doch diese Fragen stellt der Staat gar nicht. Seine bevorzugte Wirtschaftsweise ist für ihn alternativlos. Und das liebe Volk glaubt und will das auch mehrheitlich.
das eben ist Demokratie, wenn die Beherrschten der Herrschaft und ihren Zwecken grundsätzlich zustimmen und sich doch ein Leben lang über ihr mieses Leben aufregen.
Dass all das nicht mit dem zusammenpasst, was du dir wünschst, ist eine andere Geschichte.
Aber warum sind denn soviele unzufrieden mit dem Staat und der Politik hier im Land? Das ist die grundlegende Frage.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Odin1506 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:03)

Aber warum sind denn soviele unzufrieden mit dem Staat und der Politik hier im Land? Das ist die grundlegende Frage.
Einen der Gründe nannte ich bereits: " Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reproduktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert." Was ist daran unklar, wenn es um Unzufriedenheit geht?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:59)

Einen der Gründe nannte ich bereits: " Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reproduktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert." Was ist daran unklar, wenn es um Unzufriedenheit geht?
Unklar ist daran, wenn der Lohn nicht reicht um ein zufriedenes Leben zu führen, sondern nur zu Reproduktion von Arbeitskräften, wird dieser Schuß folglich nach hinten loßgehen.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Odin1506 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 12:54)

Unklar ist daran, wenn der Lohn nicht reicht um ein zufriedenes Leben zu führen, sondern nur zu Reproduktion von Arbeitskräften, wird dieser Schuß folglich nach hinten loßgehen.
Welchen Schuß meinst du? Für die Profiteure der Geldwirtschaft steht doch alles bestens- für den Staat ebenfalls. Und wenn sich die Lohnabhängigen den ganzen Zirkus, in dem sie nichts als variable Manövriermasse des Kapitals sind, gefallen lassen- funktionierts doch weiterhin, nicht?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Ammianus »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 10:35)

...

Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reprodiktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert.

...
Du meinst also, dass die meisten Leute hier ein ziemlich beschissenes und kein schönes Leben haben. Kannst du erklären, wie du zu dieser Aussage kommst.
"Ich möchte an einem Ort sein, an dem es keine Politik gibt, keine Waffen, keine Religion."
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Ammianus hat geschrieben:(28 Oct 2018, 13:18)

Du meinst also, dass die meisten Leute hier ein ziemlich beschissenes und kein schönes Leben haben. Kannst du erklären, wie du zu dieser Aussage kommst.
Kann ich. Aber warum sollte ich das einem politischen Grundschüler erklären?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Ammianus »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 13:55)

Kann ich. Aber warum sollte ich das einem politischen Grundschüler erklären?
Tricks hier nicht rum, begründe diese Behauptung ...
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

McKnee hat geschrieben:(27 Oct 2018, 09:25)
...


dann hast du meine Worte vielleicht doch verstanden, auch wenn sie so abgehoben wirkten
Keine Angst, ich verstehe so Einiges. Und habe sogar gelernt, die unausgesprochenen Motive hinter einigen Äußerungen zu erkennen.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Odin1506 hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:03)

Aber warum sind denn soviele unzufrieden mit dem Staat und der Politik hier im Land? Das ist die grundlegende Frage.
Unzufriedenheit wird es in jeder Gesellschaft geben. Nur, ich schrieb es bereits einem anderen User, ist Unzufriedenheit nicht immer gleich. Die Motivationen sind durchaus verschieden. Motivationen politisch Extremer unterscheiden sich schon von den Motivationen wirtschaftlich Gescheiterter, die Motivationen derer, die im persönlichen Bereich liegende Probleme haben unterscheiden sich von denen, die ein Arbeitsloser hat und die wiederum von denen, die ein Problem haben, ihr Geld "richtig anzulegen". Es gibt keinen monolithischen Block "Unzufriedenheit". Ich würde mir nicht allzuviele Hoffnungen machen, daß die Gemeinsamkeit "Unzufriedenheit" das trennende Element "Lösungsvorstellungen" überlagert.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

zollagent hat geschrieben:(29 Oct 2018, 09:18)
Und habe sogar gelernt, die unausgesprochenen Motive hinter einigen Äußerungen zu erkennen.
Du belegst deinen Glauben daran mit einer eindrucksvollen Beharrlichkeit, mit der du ebenso oft daneben liegst. Es hilft halt nicht immer, sich die Welt zu machen, wie sie einem passt.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

McKnee hat geschrieben:(29 Oct 2018, 10:12)

Du belegst deinen Glauben daran mit einer eindrucksvollen Beharrlichkeit, mit der du ebenso oft daneben liegst. Es hilft halt nicht immer, sich die Welt zu machen, wie sie einem passt.
Sagt wer? Jemand mit Erfahrung im Weltformen?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

zollagent hat geschrieben:(29 Oct 2018, 10:13)

Sagt wer? Jemand mit Erfahrung im Weltformen?
Nein, jemand, der hier mit einem offenen Verstand, möglichst unvoreingenommen durch die Welt geht.

Ich frage mich, woher du dein Recht ableitest, die "unausgesprochenen Motive" zu manifestieren? Das geht tatbestandlich in Richtung Diffamierung und Übler Nachrede. Von den dazu notwendigen Persönlichkeitsmerkmalen mal ganz abgesehen.
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zollagent
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

McKnee hat geschrieben:(29 Oct 2018, 10:20)

Nein, jemand, der hier mit einem offenen Verstand, möglichst unvoreingenommen durch die Welt geht.

Ich frage mich, woher du dein Recht ableitest, die "unausgesprochenen Motive" zu manifestieren? Das geht tatbestandlich in Richtung Diffamierung und Übler Nachrede. Von den dazu notwendigen Persönlichkeitsmerkmalen mal ganz abgesehen.
Dein Gejammer ist belanglos. Da nicht jeder hier seine Absichten nach den Forderungen des Apostel Matthäus 5:37
Eure Rede sei ja, ja, nein, nein. Alles was darüber ist von Übel
formuliert, MUSS man sogar nach den verstecken Absichten suchen. Und man wird fündig. Der ertappte Dieb wird immer über angebliche Ungerechtigkeiten jammern.
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McKnee
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

zollagent hat geschrieben:(30 Oct 2018, 09:24)

Dein Gejammer ist belanglos. Da nicht jeder hier seine Absichten nach den Forderungen des Apostel Matthäus 5:37 formuliert, MUSS man sogar nach den verstecken Absichten suchen. Und man wird fündig. Der ertappte Dieb wird immer über angebliche Ungerechtigkeiten jammern.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Tomaner »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:59)

Einen der Gründe nannte ich bereits: " Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reproduktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert." Was ist daran unklar, wenn es um Unzufriedenheit geht?
Ich denke da muß sich jeder doch mal an eigener Nase fassen. Wirklich zu glauben, man mache einmal in 4 Jahren ein Kreuzchen, und die Gewählten regeln dann alles zur vollsten Zufriedenheit, ist wohl der Glauben an Diktatoren, egal von Rechts oder Links, die als Übervater (Führer) wissen was für allen gut ist. Die realitäten sehen anders aus, denn Löhne fallen nicht vom Himmel und wer seine Chefs wählt, sollte sich nicht über seine Löhne beschweren. Aber mal von Anfang an. Der Lohn ist erst mal das Eine, die Lebnskosten das andere und mieten will ich noch mal extra aufzählen. So gibt es immer die Möglichkeiten an verschiedenen Rädchen zu drehen. Die Inflation seit Euro ist im Bezug auf Löhne relativ günstig und liegt sehr niedrig. Diese Inflationsrate kann also alles andere als Gründe für Unzufriedenheit sein, umgekehrt Experten halten sie für zu niedrig und glauben sie sei Gründe für Probleme der Griechen und anderen schwächeren EU Ländern. Mieten sind inzwischen ein Problem und da kann Politik darauf regieren. Stichwort Mietpreisbremse und sozialer Wohnungsbau. Wenn ich aber aus Protest AfD wähle, stehen die auf der Seite der Vermieter und bestimmt nicht für die Unzufriedenen, die deshalb Probleme bekommen. Bleiben die Löhne und die fallen eben nicht vom Himmel. Gerade aber diejenigen die da am lautesten schreien und beim wählen nach rechts schauen, sind Gegener von Gewerkschaften. Wer aber außer Gewerkschaften, alleine vom Gesetz her (Tarifautonomie) , soll für höhere Löhne sorgen? Da stehen wiederum AfD für "Unabhängige Betriebsräte", die gar keine Tarife abschließen dürfen, da sie gar keine Gewerkschaft im Sinne des Gesetzes sind, und ohnehin nicht die Mächtigkeit besitzen, überhaupt etwas zu fordern und dann auch durchsetzen zu können. Auch wird von AfD "Zentrum Automobil" unterstützt, die eine Nazigewerkschaft ist und denen geht es um Rechtsschutz für Arbeitnehmer die sich in den Betrieben rassistisch äußern.

Im Grunde bleiben als 2 Möglichkeiten. Man glaubt Löhne fallen vom Himmel oder sind irgendwie von Oben gewollt, bzw. ein Führer oder eine Elite der AfD regelt dann alles zur vollsten Zufriedenheit. Die andere Möglichkeit wäre dann, Gewerkschaft beizutreten, sich zu organisieren mit einer Mächtigkeit, die uns auf Augenhöhe zu den Arbeitgebern rückt. In vielen Bereichen mit starken Gewerkschaften, die sich durch viele Mitglieder ergeben, funktioniert dies auch. Da wo es nicht funktioniert, gibt es meist auch keine Mitglieder von Gewerkschaften. Um mal ein Beispiel herauszunehmen, könnte man da sogar Leihfirmen stark unter Druck setzen. Eine Leihfirma die Aufträge von Industrie übernimmt, deren Mitarbeiter aber alle in Gewerkschaften eintreten und dort auch Betriebsräte gründen, steht schnell an der Wand, würden die Mitarbeiter streiken, und deshalb die Bänder bei Mercedes, Audi oder VW still stehen.

Mein Rat also selbst den Arsch in die Hose zu bringen, statt als Protestwähler das ganze Land einen Rechtsruck zu geben. Denn wenn man bei AfD nachfragt, wird man selbst schnell schlau, das die da keinerlei Lösungen haben.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Tomaner hat geschrieben:(30 Oct 2018, 13:09)

Ich denke da muß sich jeder doch mal an eigener Nase fassen. Wirklich zu glauben, man mache einmal in 4 Jahren ein Kreuzchen, und die Gewählten regeln dann alles zur vollsten Zufriedenheit, ist wohl der Glauben an Diktatoren, egal von Rechts oder Links, die als Übervater (Führer) wissen was für allen gut ist. Die realitäten sehen anders aus, denn Löhne fallen nicht vom Himmel und wer seine Chefs wählt, sollte sich nicht über seine Löhne beschweren. Aber mal von Anfang an. Der Lohn ist erst mal das Eine, die Lebnskosten das andere und mieten will ich noch mal extra aufzählen. So gibt es immer die Möglichkeiten an verschiedenen Rädchen zu drehen. Die Inflation seit Euro ist im Bezug auf Löhne relativ günstig und liegt sehr niedrig. Diese Inflationsrate kann also alles andere als Gründe für Unzufriedenheit sein, umgekehrt Experten halten sie für zu niedrig und glauben sie sei Gründe für Probleme der Griechen und anderen schwächeren EU Ländern. Mieten sind inzwischen ein Problem und da kann Politik darauf regieren. Stichwort Mietpreisbremse und sozialer Wohnungsbau. Wenn ich aber aus Protest AfD wähle, stehen die auf der Seite der Vermieter und bestimmt nicht für die Unzufriedenen, die deshalb Probleme bekommen. Bleiben die Löhne und die fallen eben nicht vom Himmel. Gerade aber diejenigen die da am lautesten schreien und beim wählen nach rechts schauen, sind Gegener von Gewerkschaften. Wer aber außer Gewerkschaften, alleine vom Gesetz her (Tarifautonomie) , soll für höhere Löhne sorgen? Da stehen wiederum AfD für "Unabhängige Betriebsräte", die gar keine Tarife abschließen dürfen, da sie gar keine Gewerkschaft im Sinne des Gesetzes sind, und ohnehin nicht die Mächtigkeit besitzen, überhaupt etwas zu fordern und dann auch durchsetzen zu können. Auch wird von AfD "Zentrum Automobil" unterstützt, die eine Nazigewerkschaft ist und denen geht es um Rechtsschutz für Arbeitnehmer die sich in den Betrieben rassistisch äußern.

Im Grunde bleiben als 2 Möglichkeiten. Man glaubt Löhne fallen vom Himmel oder sind irgendwie von Oben gewollt, bzw. ein Führer oder eine Elite der AfD regelt dann alles zur vollsten Zufriedenheit. Die andere Möglichkeit wäre dann, Gewerkschaft beizutreten, sich zu organisieren mit einer Mächtigkeit, die uns auf Augenhöhe zu den Arbeitgebern rückt. In vielen Bereichen mit starken Gewerkschaften, die sich durch viele Mitglieder ergeben, funktioniert dies auch. Da wo es nicht funktioniert, gibt es meist auch keine Mitglieder von Gewerkschaften. Um mal ein Beispiel herauszunehmen, könnte man da sogar Leihfirmen stark unter Druck setzen. Eine Leihfirma die Aufträge von Industrie übernimmt, deren Mitarbeiter aber alle in Gewerkschaften eintreten und dort auch Betriebsräte gründen, steht schnell an der Wand, würden die Mitarbeiter streiken, und deshalb die Bänder bei Mercedes, Audi oder VW still stehen.

Mein Rat also selbst den Arsch in die Hose zu bringen, statt als Protestwähler das ganze Land einen Rechtsruck zu geben. Denn wenn man bei AfD nachfragt, wird man selbst schnell schlau, das die da keinerlei Lösungen haben.
Da hast du eine Menge Holz vor die Hütte gelegt. Ich greife mir mal einen Ast heraus: " Gerade aber diejenigen die da am lautesten schreien und beim wählen nach rechts schauen, sind Gegener von Gewerkschaften. Wer aber außer Gewerkschaften, alleine vom Gesetz her (Tarifautonomie) , soll für höhere Löhne sorgen?"

War der LOHN jemals dazu bestimmt, ein schönes Leben zu sichern? Oder doch eher nur dazu, Arbeitskräfte am Leben zu halten?

"Statt des konservativen Mottos "Gerechter Loh für ein gerechtes Tagwerk" sollten sich die Arbeiter auf die Fahne schreiben "Nieder mit dem Lohnsystem!" (Marx)
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Ammianus »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 10:35)

...

Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reprodiktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert.

...
User Betrachter, wie lange willst du dich noch verstecken. Du solltest den Mut haben zu erklären, wie du darauf kommst, die meisten hätten ein ziemlich beschissenes Leben.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

McKnee hat geschrieben:(30 Oct 2018, 09:44)

Mach du dir weiter deine kleine Welt
Deine Alternative Welt scheint viel attraktiver für dich zu sein. :D :D
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Tomaner »

Betrachter hat geschrieben:(30 Oct 2018, 19:50)

Da hast du eine Menge Holz vor die Hütte gelegt. Ich greife mir mal einen Ast heraus: " Gerade aber diejenigen die da am lautesten schreien und beim wählen nach rechts schauen, sind Gegener von Gewerkschaften. Wer aber außer Gewerkschaften, alleine vom Gesetz her (Tarifautonomie) , soll für höhere Löhne sorgen?"

War der LOHN jemals dazu bestimmt, ein schönes Leben zu sichern? Oder doch eher nur dazu, Arbeitskräfte am Leben zu halten?

"Statt des konservativen Mottos "Gerechter Loh für ein gerechtes Tagwerk" sollten sich die Arbeiter auf die Fahne schreiben "Nieder mit dem Lohnsystem!" (Marx)
Ja, es gibt die Möglichkeit auf den Marktplatz zu gehen, dort die Revolution auszurufen und auf bessere Löhne zu warten. Problem eins, du stehst relativ alleine auf Marktplatz und zwei, ob DDR, Russland oder Nordkorea, sind die Löhne, bzw. waren es, auch nicht besonders super.

Ja der Lohn ist dazu bestimmt sich eine besseres und schöneres Leben zu sichern, die Frage ist ob es gelingt. Ein Metallfacharbeiter verdient nach niedriger einstufung Facharbeiter ca 3100 Euro, dazu Leistungszuschläge, Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld, EEA Ausgleichszahlungen,Schichtzulagen (Bezahlte Pause), betriebliche Zulagen.
Sagen wir mal der Durchschnittslohn liegt etwa bei 3500 Euro, ein Bier kostet um die 3 Euro in Kneipe, kann man sich 1166 Bier kaufen. (ich weiß es ist Bruttolohn, aber vergleichen kann man). Unter Hitler im Jahr 1935/36 war Durchschnittsverdienst bei 140 Reichsmark und Bier kostete 0,40 RM, was 350 Bier macht. 1970 lag Durchschnittsverdienst bei 448 in euro umgerechnet und Bierpreis, bei 0,70, was 640 Bier entspricht.

Wann soll, abgesehen von Mieten, die Lebenserhaltungskosten relativ zum Lohn besser gewesen sein als heute?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

zollagent hat geschrieben:(31 Oct 2018, 10:30)

Deine Alternative Welt scheint viel attraktiver für dich zu sein. :D :D
Reale Welt mein Freund, reale Welt. Die man differenziert wahrnimmt und mit ein wenig Mühe, man muss man sich keine eigene machen, kommt man in ihr klar.

Das du nicht zufrieden bist, manifestiert sich sich in deinem Zwang dir die Welt und die Menschen darin so zu machen, wie du es für dich brauchst. Du kategorisierst sie und wenn es nicht passt, machst du es für dich passend. Dann stellst du die Diskrepanz zwischen deiner Welt und der Wirklichkeit fest und bist unzufrieden. Dann bekommst du Probleme, weil du diffamierst und von Vorurteilen geleitet bist und das frustriert dich. Was danach kommt, darauf mag ich gar nicht weiter eingehen.

Und wenn wir wieder bei mir sind. Ich finde, meine Mühe hat sich bisher bezahlt gemacht. Sie hat mir in meinem privaten, wie beruflichen Real-Alltag viel gegeben und erspart. Ich kann dir nur empfehlen, versuch es mal.

Bedenke, nIcht alle Menschen, die du nicht verstehst, sind Nazis.
Stoner

Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Stoner »

McKnee hat geschrieben:(29 Oct 2018, 10:20)


Ich frage mich, woher du dein Recht ableitest, die "unausgesprochenen Motive" zu manifestieren? Das geht tatbestandlich in Richtung Diffamierung und Übler Nachrede. Von den dazu notwendigen Persönlichkeitsmerkmalen mal ganz abgesehen.
Das Selbstverständnis bestimmter politisierender Klassen war immer vom Entlarven geprägt. Daraus zog man stets die Legitimität des eigenen Handelns und Rechtfertigens desselben. Ludwig Marcuse hat einmal darauf hingewiesen, dass Entlarven auch dann fortgesetzt wird, wenn es gar keine Larven mehr zu finden gäbe. Weil es eine Methode sei. Das bezog sich seinerzeit zwar sicher auf andere, aber als Tradition hat sich die Methode erhalten und wird heute fortgeführt.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

MäckIntaier hat geschrieben:(31 Oct 2018, 13:59)

Das Selbstverständnis bestimmter politisierender Klassen war immer vom Entlarven geprägt. Daraus zog man stets die Legitimität des eigenen Handelns und Rechtfertigens desselben. Ludwig Marcuse hat einmal darauf hingewiesen, dass Entlarven auch dann fortgesetzt wird, wenn es gar keine Larven mehr zu finden gäbe. Weil es eine Methode sei. Das bezog sich seinerzeit zwar sicher auf andere, aber als Tradition hat sich die Methode erhalten und wird heute fortgeführt.
und damit zurück zur Frage...was tun gegen die Unzufriedenheit in Deutschland, die nach meiner Wahrnehmung überwiegend hausgemacht und dem eigenen Unvermögen oder Willen geschuldet ist, etwas zu ändern.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 13:09)

Welchen Schuß meinst du? Für die Profiteure der Geldwirtschaft steht doch alles bestens- für den Staat ebenfalls. Und wenn sich die Lohnabhängigen den ganzen Zirkus, in dem sie nichts als variable Manövriermasse des Kapitals sind, gefallen lassen- funktionierts doch weiterhin, nicht?
Natürlich. Und der Tenor Deiner Bemerkung ist schon lang bekannt - solche Argumentationen gab es auch schon, als es die "Aussteiger" gab, die damals i.W. aus dem Kontext der Studentenbewegung hervorgingen.
Und ja, ich stimme diesen Argumentationen weitgehend zu.

Die Alternative ist dann aber eben, auszusteigen, und sich seine verdammten Rüben selber anzupflanzen und sich selber zu versorgen. Das ist möglich. (Als Gegenargument höre ich dann immer, dass man dazu ja erstmal eine Niederlassung braucht, und die gibts nur für Geld. Aber das ist lösbar, das haben auch immer wieder Leute hingekriegt.) Die alles entscheidende Schwierigkeit dabei ist aber, und das sage ich als jemand, der selber in einem weitgehend-selbstversorger-Haushalt aufgewachsen ist, dass das viel viel mehr reale körperliche Arbeit bedeutet als die ach so bedauernswerte Lohnsklaverei.

Man macht es sich also mit diesem wohlfeilen Gejammer über die armen Lohnabhängigen ungemein einfach. Denn diese Lohnabhängigen haben immerhin ein viel bequemeres Leben als alle, die -von Anbeginn an bis vor ca. hundert Jahren- sich selber um ihren Scheiss kümmern mussten.

Ich war selber lange zeit versucht, ein solches Selbstversorger-Projekt mit zu realisieren, aber die gleichfalls Interessierten stellten sich durchweg als Leute heraus, die zwar den Kopf voll mit allerlei überdrehten ökologischen und politischen Flausen hatten, aber durchaus nicht gewillt waren, die Konsequenzen zu tragen, die da sind, täglich zehn und mehr Stunden konsequente Arbeit, incl. Wochenende. Denn wenn das nicht gegeben ist, dann braucht man gar nicht erst damit anzufangen.

Dann kann man sich aber auch das ganze Gejammer schenken, denn es ist unaufrichtig: in Wirklichkeit will man ja doch nur die Fleißigen und Erfolgreichen enteignen, um dann das Diebesgut an die eigenen Gesinnungskumpane zu verteilen.
Blessed be!
From the branches of Death's tree
The fruit is finally falling down
And the Harvester is free
-- Selim Lemouchi
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

Letzter_Hippie hat geschrieben:(31 Oct 2018, 18:28)

Natürlich. Und der Tenor Deiner Bemerkung ist schon lang bekannt - solche Argumentationen gab es auch schon, als es die "Aussteiger" gab, die damals i.W. aus dem Kontext der Studentenbewegung hervorgingen.
Und ja, ich stimme diesen Argumentationen weitgehend zu.

Die Alternative ist dann aber eben, auszusteigen, und sich seine verdammten Rüben selber anzupflanzen und sich selber zu versorgen. Das ist möglich. (Als Gegenargument höre ich dann immer, dass man dazu ja erstmal eine Niederlassung braucht, und die gibts nur für Geld. Aber das ist lösbar, das haben auch immer wieder Leute hingekriegt.) Die alles entscheidende Schwierigkeit dabei ist aber, und das sage ich als jemand, der selber in einem weitgehend-selbstversorger-Haushalt aufgewachsen ist, dass das viel viel mehr reale körperliche Arbeit bedeutet als die ach so bedauernswerte Lohnsklaverei.

Man macht es sich also mit diesem wohlfeilen Gejammer über die armen Lohnabhängigen ungemein einfach. Denn diese Lohnabhängigen haben immerhin ein viel bequemeres Leben als alle, die -von Anbeginn an bis vor ca. hundert Jahren- sich selber um ihren Scheiss kümmern mussten.

Ich war selber lange zeit versucht, ein solches Selbstversorger-Projekt mit zu realisieren, aber die gleichfalls Interessierten stellten sich durchweg als Leute heraus, die zwar den Kopf voll mit allerlei überdrehten ökologischen und politischen Flausen hatten, aber durchaus nicht gewillt waren, die Konsequenzen zu tragen, die da sind, täglich zehn und mehr Stunden konsequente Arbeit, incl. Wochenende. Denn wenn das nicht gegeben ist, dann braucht man gar nicht erst damit anzufangen.

Dann kann man sich aber auch das ganze Gejammer schenken, denn es ist unaufrichtig: in Wirklichkeit will man ja doch nur die Fleißigen und Erfolgreichen enteignen, um dann das Diebesgut an die eigenen Gesinnungskumpane zu verteilen.
Wie fleißig ist ein Unternehmer? Meinst du, andere würden nicht gern seine Arbeit machen? Und warum machen sie es nicht, wirst du jetzt fragen.
Tja, vielleicht haben sie kein Kapital?

Warum sollten Menschen denn massenhaft "aussteigen", auf moderne Produktionsmittel verzichten und 10 Stunden am Tag schuften?
Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.

Hast du dich mal gefragt, warum Leute durch Arbeit krank werden? Kreislauferkrankungen, Abnutzung des Bewegungsapparates durch einseitige Dauerbelastung,
Burnout usw.- alles sehr bequem und gar nicht geeignet, Unzufriedenheit zu erzeugen, nicht wahr?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:27)

Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.
Weil die Projekte, die mehr als eine handvoll Menschen unter ein Dach bringen sollten, kläglich gescheitert sind.

Wer bestimmt dann, was ich "brauche"?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:27)

Wie fleißig ist ein Unternehmer? Meinst du, andere würden nicht gern seine Arbeit machen? Und warum machen sie es nicht, wirst du jetzt fragen.
Tja, vielleicht haben sie kein Kapital?

Warum sollten Menschen denn massenhaft "aussteigen", auf moderne Produktionsmittel verzichten und 10 Stunden am Tag schuften?
Statt dass Produktionsmittel vergesellschaftet werden und das produzieren, was tatsächlich gebraucht wird- und nicht das, was Profit bringt.

Hast du dich mal gefragt, warum Leute durch Arbeit krank werden? Kreislauferkrankungen, Abnutzung des Bewegungsapparates durch einseitige Dauerbelastung,
Burnout usw.- alles sehr bequem und gar nicht geeignet, Unzufriedenheit zu erzeugen, nicht wahr?
Dieses "Rezept" ist bei bisher allen Versuchen krachend gescheitert. Alleine das "Festlegen, was tatsächlich gebraucht wird" gebar ein Bürokratiemonster, das ohne Rückgriff auf diktatorische Methoden nicht leben konnte. Gewöhn dir diesen Unfug ab. Er funktioniert nicht.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:44)

Weil die Projekte, die mehr als eine handvoll Menschen unter ein Dach bringen sollten, kläglich gescheitert sind.

Wer bestimmt dann, was ich "brauche"?
Weißt du selbst nicht, was du brauchst? Kannst du gar nicht anders denken als mit einer Herrschaft über dir?
Und was steht zwischen dir und der Befriedigung deiner Bedürfnisse? Geld, nicht wahr?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

zollagent hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:49)

Dieses "Rezept" ist bei bisher allen Versuchen krachend gescheitert. Alleine das "Festlegen, was tatsächlich gebraucht wird" gebar ein Bürokratiemonster, das ohne Rückgriff auf diktatorische Methoden nicht leben konnte. Gewöhn dir diesen Unfug ab. Er funktioniert nicht.
Du verwechselst die gegensätzlichen Zwecke von Markt- und Planwirtschaft mit den Fehlern in Realsozialismus.
Und wie gut Markwirtschaft funktioniert, kannst du auf der ganzen Welt sehen: Menschen hungern neben vollen Lagerhäusern.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

McKnee hat geschrieben:(01 Nov 2018, 08:44)

Weil die Projekte, die mehr als eine handvoll Menschen unter ein Dach bringen sollten, kläglich gescheitert sind.

Wer bestimmt dann, was ich "brauche"?
Du selber bestimmst was du brauchst. Aber ganz ehrlich, brauchst du jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Die Frage sollte sein, was braucht man wirklich um Zufrieden zu sein.
Mir persönlich ist es egal was mein Nachbar hat, und wenn er meint, er muß den größten SUV fahren um damit anzugeben, soll er, mir egal.
Aber wenn Menschen auf der Strasse leben, Kinder (eigentlich unsere Zukunft) nicht die Bildung bekommen die sie brauchen oder Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und dann mit einem Allmosen abgespeist werden, dass ist mir nicht egal.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Betrachter hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:38)

Weißt du selbst nicht, was du brauchst? Kannst du gar nicht anders denken als mit einer Herrschaft über dir?
Ich schon und daher auch mein Beitrag!
Und was steht zwischen dir und der Befriedigung deiner Bedürfnisse? Geld, nicht wahr?
Nein, der Realitätsbezug und meine Ansprüche.

Meine Bedürfnisse sind befriedigt, einige Wünsche noch offen. Viele Menschen verwechseln vielleicht die grundlegenden Dinge. Trotzdem muss ich bei der Befriedigung meiner Bedürfnisse nicht stehen bleiben und kann an meinen Wünschen arbeiten. Wenn die Nichterfüllung meiner Wünsche mich aber unzufrieden macht, habe ich falsche Prioritäten.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von McKnee »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:44)

Du selber bestimmst was du brauchst. Aber ganz ehrlich, brauchst du jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Genau da setze ich an. Wo hören Bedürfnisse auf und fangen Wünsche an. Wie weit macht mich die Nichterfüllung meiner Wünsche unzufrieden?! Oder wie spornt es mich an, sie mir noch zu erfüllen, weil sie besonders wichtig für MICH sind.

Was schafft Zufriedenheit oder Glück ohne von wirtschaftlichen Aspekten abhängig zu sein?
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

Odin1506 hat geschrieben:(01 Nov 2018, 09:44)

Du selber bestimmst was du brauchst. Aber ganz ehrlich, brauchst du jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Die Frage sollte sein, was braucht man wirklich um Zufrieden zu sein.
Mir persönlich ist es egal was mein Nachbar hat, und wenn er meint, er muß den größten SUV fahren um damit anzugeben, soll er, mir egal.
Aber wenn Menschen auf der Strasse leben, Kinder (eigentlich unsere Zukunft) nicht die Bildung bekommen die sie brauchen oder Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und dann mit einem Allmosen abgespeist werden, dass ist mir nicht egal.
Kauft "sich" der Staat
jedes Jahr ein neues Handy? Oder 20 Autos in der Garage?
Wer ist der Verursacher ?
Aber wenn Menschen auf der Strasse leben, Kinder (eigentlich unsere Zukunft) nicht die Bildung bekommen die sie brauchen oder Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und dann mit einem Allmosen abgespeist werden,
Die arbeitende Bevölkerung ?

Politiker ?
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