Betrachter hat geschrieben:(28 Oct 2018, 11:59)
Einen der Gründe nannte ich bereits: " Da der Lohn nicht für ein schönes Leben gedacht ist, sondern zur Reproduktion der Arbeitskraft, sind Unzufriedenheiten mit dem ziemlich beschissenen Leben der meisten vorprogrammiert." Was ist daran unklar, wenn es um Unzufriedenheit geht?
Ich denke da muß sich jeder doch mal an eigener Nase fassen. Wirklich zu glauben, man mache einmal in 4 Jahren ein Kreuzchen, und die Gewählten regeln dann alles zur vollsten Zufriedenheit, ist wohl der Glauben an Diktatoren, egal von Rechts oder Links, die als Übervater (Führer) wissen was für allen gut ist. Die realitäten sehen anders aus, denn Löhne fallen nicht vom Himmel und wer seine Chefs wählt, sollte sich nicht über seine Löhne beschweren. Aber mal von Anfang an. Der Lohn ist erst mal das Eine, die Lebnskosten das andere und mieten will ich noch mal extra aufzählen. So gibt es immer die Möglichkeiten an verschiedenen Rädchen zu drehen. Die Inflation seit Euro ist im Bezug auf Löhne relativ günstig und liegt sehr niedrig. Diese Inflationsrate kann also alles andere als Gründe für Unzufriedenheit sein, umgekehrt Experten halten sie für zu niedrig und glauben sie sei Gründe für Probleme der Griechen und anderen schwächeren EU Ländern. Mieten sind inzwischen ein Problem und da kann Politik darauf regieren. Stichwort Mietpreisbremse und sozialer Wohnungsbau. Wenn ich aber aus Protest AfD wähle, stehen die auf der Seite der Vermieter und bestimmt nicht für die Unzufriedenen, die deshalb Probleme bekommen. Bleiben die Löhne und die fallen eben nicht vom Himmel. Gerade aber diejenigen die da am lautesten schreien und beim wählen nach rechts schauen, sind Gegener von Gewerkschaften. Wer aber außer Gewerkschaften, alleine vom Gesetz her (Tarifautonomie) , soll für höhere Löhne sorgen? Da stehen wiederum AfD für "Unabhängige Betriebsräte", die gar keine Tarife abschließen dürfen, da sie gar keine Gewerkschaft im Sinne des Gesetzes sind, und ohnehin nicht die Mächtigkeit besitzen, überhaupt etwas zu fordern und dann auch durchsetzen zu können. Auch wird von AfD "Zentrum Automobil" unterstützt, die eine Nazigewerkschaft ist und denen geht es um Rechtsschutz für Arbeitnehmer die sich in den Betrieben rassistisch äußern.
Im Grunde bleiben als 2 Möglichkeiten. Man glaubt Löhne fallen vom Himmel oder sind irgendwie von Oben gewollt, bzw. ein Führer oder eine Elite der AfD regelt dann alles zur vollsten Zufriedenheit. Die andere Möglichkeit wäre dann, Gewerkschaft beizutreten, sich zu organisieren mit einer Mächtigkeit, die uns auf Augenhöhe zu den Arbeitgebern rückt. In vielen Bereichen mit starken Gewerkschaften, die sich durch viele Mitglieder ergeben, funktioniert dies auch. Da wo es nicht funktioniert, gibt es meist auch keine Mitglieder von Gewerkschaften. Um mal ein Beispiel herauszunehmen, könnte man da sogar Leihfirmen stark unter Druck setzen. Eine Leihfirma die Aufträge von Industrie übernimmt, deren Mitarbeiter aber alle in Gewerkschaften eintreten und dort auch Betriebsräte gründen, steht schnell an der Wand, würden die Mitarbeiter streiken, und deshalb die Bänder bei Mercedes, Audi oder VW still stehen.
Mein Rat also selbst den Arsch in die Hose zu bringen, statt als Protestwähler das ganze Land einen Rechtsruck zu geben. Denn wenn man bei AfD nachfragt, wird man selbst schnell schlau, das die da keinerlei Lösungen haben.